Das Leben von Kelshaar von abgemeldet (Das Lebens eines Trolls) ================================================================================ Kapitel 94: Angenehmer Aufenthalt --------------------------------- Isuree Nun, bin ich schon seit sechs Monaten eine Gefangene, die sich mit Wasser und Brot zufrieden geben muss. Wenigstens bin ich jetzt in einem Gefängnis, wo die Zustände viel besser sind als ihn dem Kerker, wo ich inhaftiert war. Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, wurde ich sofort mitgenommen. Kelshaar und seine Kinder haben mich regelmäßig besucht. Ich habe erfahren, dass Sen´saar bald Vater wird, worauf er sich sehr freut. Ich durfte schon seine Ehefrau Jul´lari kennenlernen. Ihr Bauch hat schon eine deutliche Wölbung bekommen und sie scheint auch glücklich mit Sen´saar zu sein. Kelshaar hofft, dass ich noch frei komme bevor sein Enkelkind geboren wird. Kelshaar Ich habe über Isurees Verteidiger herausgefunden, wo Aloree ist. Er ist im Waisenhaus von Shattrath, wo einst auch ich war. Man geht wohl davon aus, dass Isuree noch verurteilt wird, da auch Zeugen ausgesagt haben, dass sie sie angeblich mit mir noch vor dem Angriff gesehen haben wollen. Ich bin sicher, dass die Allianz alles daran setzt, damit die Einwohner von Dalaran die Horde zum Feind erklärt, was aber nicht passieren darf. Isuree ist unschuldig und ich werde nichts unversucht lassen, um diese Zeugen aufzuspüren, um sie dazu zu bringen ihre Aussage zu korrigieren. Dabei fällt mir ein, dass Aloree noch gar nicht als Zeuge vernommen wurde, aber ich kann mir auch vorstellen warum. Aloree ist noch ein kleines Kind und kleine Kinder sagen immer die Wahrheit, was in die Pläne der Allianz überhaupt nicht reinpassen würde. Richter Dloh wird auch immer misstrauischer, da jetzt die Zeugen ihre Aussage doch noch gemacht haben, haben gesagt, dass Isuree mich unmöglich vor dem Angriff gekannt haben kann. Leider reichen diese Aussagen nicht aus, um Isurees Unschuld zu beweisen. Dloh hat eingewilligt, dass Aloree auch als Zeuge Aussagen darf, um mehr Klarheit zu verschaffen. Als ich in Shattrath ankam, da ging ich sofort zum Waisenhaus und sah Aloree schon vom Weiten. Er saß draußen und hielt Ausschau so, wie ich und Lyrak einst Ausschau nach Mutter und ihren Briefen Ausschau hielten. Nein, er soll nicht dasselbe Schikcsal erleiden wie ich und Lyrak. Ich werde seiner Mutter helfen, damit sie ihn wieder in seine Arme schließen kann. Vorsichtig ging ich auf ihn zu, weil ich ihn nicht erschrecken wollte, doch er stürmte schon auf mich zu. „Wo ist Mama?!“, rief er. Er stand vor mir und fing an zu weinen. „Deine Mutter ist leider immer noch im Gefängnis.“, sagte ich zu ihm. „Ich will zu Mama. Sie hat doch gar nichts gemacht!!“, schrie er. Sein Weinen ging zu einem lauten Schluchzen über und ich hatte so großes Mitleid mit ihm, dass ich ihn hoch hob in meine Arme nahm. „Deine Mama wird schon bald wieder frei sein, das verspreche ich dir.“ Ich wollte ihn beruhigen und strich mit meiner Hand über seinen Kopf. Nach einiger Zeit hörte er auf zu weinen und ich nahm ihn mit. Er soll solange bei mir leben bis seine Mutter frei gesprochen wird. Ich will dafür sorgen, dass Isuree in ein nobles Gefängnis kommt, wo sie ein vernünftiges Bett, ordentliche Kleidung, ein Badezimmer, gutes Essen und Trinken, sowie medizinische Versorgung bekommt. Die Bedingungen unter denen sie inhaftiert war sind unzumutbar. Man hat herausgefunden, dass der Wundschimmel absichtlich angewendet wurde, um die Angeklagten dazu zu bringen Geständnisse zu unterschreiben, die nicht wahr sind. Noch dazu stellte sich auch heraus, dass viele Personen von der Allianz etwas damit zu tun haben. Die Staatanwälte haben deswegen ein weiteres Verfahren eingeleitet wegen dem Verdacht auf falscher Verdächtigung. Eine Woche später Isuree Kelshaar kam mich heute wieder besuchen und sagte mir, dass ich wieder in ein anderes Gefängnis komme. Dieses Mal legten mir die Wachen keine Handschellen um, aber sie achteten darauf, dass ich keine Möglichkeit zur Flucht hatte. Ich ging einfach mit ohne Widerworte. Irgendwann erreichten wir einen Turm, der mir schon vom Weiten sehr unheimlich war, doch als ich hineingeführt wurde, da erschien mir die Atmosphäre viel angenehmer als in meiner vorigen Zelle. Wir gingen einen schmalen Korridor entlang bis die Wachen an einer Tür stehen blieben. Man öffnete sachte das Schloss und ich wurde gebeten hineinzugehen. Kelshaar wollte noch mit mir alleine sprechen bevor er mich wieder verlassen musste. Als ich ins Zimmer kam, da musste ich tief einatmen, da ich doch überwältigt war von der Schönheit des Zimmers. Das Zimmer wirkt sehr hell, da es die Sonnenseite hat, das Bett ist groß, hat edle, purpurfarbene Bettbezüge. Der Boden ist zwar rustikal, aber die Teppiche kaschieren dies. In der Mitte des Raumes ist ein Tisch, etwas zu schreiben und zu lesen. Das Fenster hat zwar stabile Gitterstäbe, die immer noch daran erinnern, dass es eine Zelle ist, aber ansonsten merkt man nicht viel davon. Ich habe auch ein Badezimmer, wo ich mich regelmäßig waschen kann. „Jetzt müsst Ihr nicht mehr in diesem karlem Raum schlafen und ich habe noch eine Überraschung für Euch,“ sagte Kelshaar. Plötzlich sah ich, dass Aloree hinter einem Vorhang hervorkam, der neben dem Badezimmer ist. „Mama!!“, rief er und rannte zu mir. Ich konnte es kaum glauben und mein Kind stürmte mir in meine Arme. Tränen der Freude liefen über meine Wangen, weil ich dachte, dass ich mein Kind nie wiedersehen würde. Voller Dankbarkeit schaute ich zu Kelshaar und wollte ihm meinen Dank sagen. „Vielen Dank.“, flüsterte ich zu ihm. „Ihr braucht mir nicht zu danken. Ich habe es gerne getan.“ Ich nahm Aloree und setze mich mit ihm an den Tisch. „Warum tut Ihr das alles? Ich will jetzt nicht undankbar sein, aber Ihr kennt mich doch kaum und trotzdem tut Ihr alles um meine Unschuld zu beweisen. – Warum nur?“ „Dies werde ich Euch erklären, wenn wir genügend Zeit dafür haben, aber jetzt muss ich wieder gehen und Aloree leider auch.“ „Er darf nicht hier bei mir bleiben?“ „Leider nein, aber macht Euch keine Sorgen. Er wird solange bei uns leben bis Ihr frei gesprochen seid.“ „Ihr seid zu gütig.“ Plötzlich kam er sehr nahe auf mich zu als wollte er mich küssen, doch er flüsterte mir etwas in Ohr und gab mir eine seltsame, kleine Phiole in die Hand. „Bitte verwendet immer einen Tropfen dieses Elixiers, um Eure Mahlzeiten nach Gift zu untersuchen. Mein Sohn Sen´saar sagte mir, dass ich es Euch geben soll.“, flüsterte er sehr leise. Ich nickte vorsichtig und ich wusste sofort wovon er sprach. Da Sen´saar auch eine Magierausbildung macht hat er das Elixier der verborgenen Bedrohung zubereitet. Leider kann ich nicht überprüfen, ob er das richtige Mischungsverhältnis angewendet hat, aber ich glaube, dass ich ihm vertrauen kann. Bei vergifteten Speisen färbt sich das Essen schwarz und wenn kein Gift vorhanden ist passiert nichts. Leider muss ich wieder abwarten, aber wenigstens kann ich mich mit der Gewissheit trösten, dass Aloree in sicherer Obhut ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)