Timeline von BlackMateria (Harry x Tom) ================================================================================ Kapitel 1: My second Life ------------------------- Es wird jetzt abgewechselt, ein Teil was in der Vergangenheit beziehungweise der "alten" Zukunft (also die Zukunft, in der es harry schlecht ging und das erlebt hat, wodurch er sich entschieden hat in die vergangenheit zu reisen) geschah und eins, was in der Gegenwart spielt, also die "neue" zukunft, die er durch sein anderes handeln ja verändert Ich hoffe, dass das jetzt weniger verwirrend für euch ist. Timeline ~~~ Kapitelanzahl: 1/? ||| Disclaimer: J. K. Rowling Pairing: Tom Riddle(Lord Voldemort)/Harry Potter “Sprechen”|‘Denken’|°Parsel°||OOC Ich freue mich sehr über Reviews. Fehler dürft ihr behalten. ~~~ Beginn Die „alte“ Zukunft, Teil 1 Harry drehte sich um. Er dachte, er hätte etwas gehört, aber er hatte sich wohl geirrt. Schnell schlich er unter seinem Tarnumhang weiter, darauf achtend, so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Er stieg die Treppen zum Nordturm hoch, stieß die Tür nach draußen auf und setzte sich dann an die Mauer. Er zog den Tarnumhang von seinem Schultern, zog die Knie an seinen Körper und legte dann seufzend seinen Kopf auf diese. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte. Seit längerer Zeit hatte er das Gefühl benutzt zu werden. Und scheinbar stimmten seine Befürchtungen. Harry war sehr dünn geworden in den letzten Wochen. Er hatte stundenlanges Zusatztraining vom Phönixorden bekommen und wurde so unter Druck gesetzt sich für den Endkampf gegen Voldemort zu wappnen, dass er kaum noch Hausaufgaben erledigen konnte. Seine Schulleistungen sanken, er erbrach sein Essen und nachts hatte er schreckliche Alpträume. Und zu allem Überfluss halfen ihm Ron und Hermine kein bisschen bei seinen Problemen, nein, er konnte sie sogar ab und zu hinter seinem Rücken über ihn lästern hören. Lange konnte er nicht mehr so weitermachen. Sollte er weglaufen? Das konnte er der Zaubererwelt allerdings auch nicht antun, einer musste schließlich gegen Lord Voldemort kämpfen. Auch wenn er keine Lust mehr hatte. Zu gar nichts mehr. Er fände es besser, hier und jetzt von einem Todesser erledigt zu werden als sein momentanes Leben weitermachen zu müssen. Wenn man das hier überhaupt noch leben nennen konnte. Harry fühlte sich, als wäre er längst tot, als würde er von innen verwesen. Wie eine lebende Leiche. Er hatte schreckliche Kopfschmerzen, aber die Luft des Nordturmes tat ihm gut. Dennoch musste er unbedingt eine Entscheidung treffen, denn so wie jetzt konnte es auf keinen Fall weitergehen. ~~~ Harry seufzte. Er hatte sich aus Hogwarts geschlichen. Es war mitten in der Nacht, aber es würde wahrscheinlich sowieso keiner seine Abwesenheit bemerken. Der Junge-der-sterben-wollte saß in der Nähe der heulenden Hütte, auf einer kleinen Lichtung. Er konnte von hieraus ein großes Manor sehen, welches er bisher noch nie zuvor bemerkt hatte. Wahrscheinlich lag es daran, dass er sonst nur auf die heulende Hütte geachtet hatte und nicht, was hinter dem Wald lag. Hier, auf diesem kleinen Hügel, konnte er in jeder Richtung etwas anderes sehen. Hogwarts lag hinter ihm, Hogsmead und etwas abseits davon die heulende Hütte sah er zu seiner linken und dieses große Manor war direkt vor seinen Augen. Der Junge stand auf. Da Harry sowieso nichts zu tun hatte und schon seit langem kaum noch schlafen konnte nahm er sich vor, sich das neuentdeckte Gebäude ein bisschen näher anzusehen. Er lief gemächlich den Hügel hinab, durch den Wald, bis er auf eine große Wiese kam auf dem das Manor stand. Interessiert und vor allem froh etwas anderes als Training für den Kampf gegen Voldemort machen zu können ging er auf das Tor zu. Es sah alt, aber gut gepflegt aus. Er schaute durch die Gitterstäbe in den Garten hinein und sah, dass auch dieser gepflegt war. Allem Anschein nach war das Manor also bewohnt. Jetzt musste er nur noch rausfinden, von wem. Harry drückte die Klinke des Tors nach unten und drückte dieses dann auf. Er hatte Glück, es war nicht verschlossen. Harry lief zur großen Eingangstür des Manors, weil er hoffte, irgendwo einen Namen zu finden. Leider hatte er kein Glück, also beschloss er sich das Gebäude von außen näher anzusehen. Er lief die Wand ab und gelangte nach einiger Zeit in einen hinteren Garten. Das ganze Grundstück war noch viel größer, als Harry es sich jemals vorgestellt hatte. Es war sogar ein Teich vorhanden. Wobei „Teich“ reichlich untertrieben war. Harry konnte einfach nicht anders, er ging zum Ufer und setzte sich. Schnell tauchte er seine Hände ins Wasser um das kühle Nass zu genießen. Dann legte er sich ins Gras und schaute auf den Himmel. Es war eine warme Frühlingsnacht und der Mond leuchtete hell. Tom Riddle saß noch immer in seinem Büro und arbeitete. Er hatte noch einiges zu erledigen, aber mit der Zeit wurde er immer müder. Er rieb sich die Augen, stand gähnend auf und stellte sich ans Fenster um frische Luft zu schnappen. Es war keine dunkle Nacht, der Mond war beinahe voll und beschien mit sanftem Licht den Teich in seinem Garten. Da bemerkte er eine Gestalt. Anscheinend war jemand in sein Manor eingedrungen – aber das war eigentlich gar nicht möglich! Tom hatte dafür gesorgt, dass dieser Ort komplett gesichert und für unbestimmte Augen unsichtbar war. Er lehnte sich aus dem Fenster. Tatsächlich, da lag ein junger Mann in seinem Garten. So wie es aussah ein Schüler von Hogwarts, er konnte ein Symbol auf dessen Umhang erkennen, auch wenn er durch das schwache Licht nicht sah, für welches Haus dieses stand. Schnell schloss er das Fenster, rannte aus seinem Büro und die Gänge entlang zur Tür, die in den hinteren Garten führte. Langsam öffnete er die Tür, darauf achtend, so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Er musste wissen, wer einfach auf sein Grundstück gehen konnte, ohne dass seine Abwehrzauber ihn daran hinderten. Harry hörte ein leises Geräusch hinter sich. Es klang, als würde jemand auf ihn zukommen. War er letztendlich doch erwischt worden? Er hoffte nur, dass er nicht in das Manor eines Todessers eingedrungen war. Harry richtete sich auf. Er war nicht einem Todesser in die Fänge geraten. Es war schlimmer. Tom sah, wie der Junge sich aufrichtete. Er sah ihn an. Und Tom sah zurück. Grüne Augen. Er hatte noch nie so wunderschöne Augen gesehen. Und dann erst bemerkte Tom es. Der Junge… Es war Harry Potter. ~~~~~~~ Harry Potter schlug die Augen auf. Als er die Decke vom Schrank unter der Treppe sah, wusste er, dass er es geschafft hatte. Er war acht Jahre in die Vergangenheit gereist, zurück in die Sommerferien seines Elften Geburtstages. Ein Jahr hatte er gebraucht, um einen Zeitumkehrer zu verbessern und in seinen alten Körper zurückgelangen zu können. Ein Jahr lang hatte die Entwicklung des Zaubers gedauert. Ein Jahr voller Hass, Wut und Verderben. Er konnte froh sein, dass er wenigstens seinen Zauberstab aus seiner alten Zeit mitgenommen hatte, mehr hatte er nicht geschafft einzupacken, er wäre beinahe erwischt worden. Bevor ihn weitere Erinnerungen einholen konnten ertönte die Stimme seiner Tante Petunia. „Aufstehen, aber dalli! Beeil dich, ich möchte, dass du auf den Schinken aufpasst. Und lass ihn ja nicht anbrennen, an Duddys Geburtstag muss alles tipptopp sein.“ Sofort stand Harry auf. Er war also an Dudleys Geburtstag angekommen, was hieß, er würde wieder die Chance bekommen, eine Boa auf Dudley zu hetzten, und dass würde er bis zuletzt genießen. Bis jetzt hatte alles wunderbar geklappt. Schnell zog er sich an und ging in die Küche. Er war nicht über die Geschenkmassen erstaunt, die Dudley bekam. Warum auch? Solcher Muggelkram war für ihn sowieso uninteressant. Vernon drehte sich zu Harry um und wollte ihm grade anmotzen, dass er sich die Haare kämmen sollte, die Worte blieben ihm allerdings im Hals stecken und er fragte: „Was hast du mit deinen Augen gemacht? Das ist ja grässlich!“ Harry schaute ihn erst verwirrt an, dann verstand er aber, was sein Onkel meinte. Er hatte total vergessen, dass er nicht mehr ganz die grünen Augen seiner Mutter hatte. Nach den Ereignissen der letzten Jahre – oder eher gesagt der zukünftigen Jahre – hatten sie neben der grünen Grundfarbe rote Glanzlichter dazubekommen. Der Junge grinste und sagte nur: „Glaub mir, das willst du gar nicht wissen.“ Harry beließ es bei dieser Antwort und drehte sich um. Unbemerkt zauberte er sich seine Augen ganz grün. Da von seinem alten Zauberstab an seinem siebzehnten Geburtstag die Spur abgefallen war, machte er sich keine Sorgen vom Zaubereiministerim entdeckt zu werden. Er hatte alles mehrmals überprüft und vorbereitet. Dann steckte er seinen Stab wieder in den Ärmel seines Pullis und stellte schnell vier Teller mit Schinken und Eiern auf den Tisch. Harry beeilte sich mit dem essen, er wusste schließlich, dass Dudley gleich seinen Wutanfall bekommen würde. Der Vorfall mit Harrys Augen war vergessen, schließlich stand Duddys Geburtstag an erster Stelle – und der meckerte gerade über die Anzahl seiner siebenunddreißig Geschenke. Das Telefon klingelte und Petunia machte bekannt, dass Mrs Figg Harry nicht nehmen konnte, was diesen nicht im Geringsten störte. Nach einem ewigen hin und her traf Dudleys bester Freund Piers Polkiss im Haus der Dursleys ein und es wurde entschieden, Harry zum Zoo mitzunehmen. Dieser wartete den ganzen Tag schon gespannt darauf, ins Reptilienhaus zu kommen. Er ließ sich natürlich nichts anmerken, sein Gesicht war eine perfekte Maske. Er hatte gelernt Gefühle zu verschließen und Emotionen unerkannt zu lassen. Nach außen schien er wie ein ganz normaler, begeisterter Junge, der froh war, den Zoo sehen zu dürfen. Als sie am frühen Nachmittag endlich ins Reptilienhaus kamen, suchten Dudley und Piers sofort nach den großen Pythonschlangen und den giftigen Kobras. Es dauerte nicht lange, da hatte Harrys Cousin die größte Schlange gefunden, und wie vor acht Jahren döste sie vor sich hin. „Mach, dass sie sich bewegt“, befahl Dudley quengelnd. Natürlich klopfte Vernon an das Glas, aber die Schlange bewegte sich nicht und blieb in der gleichen Position liegen. „Das bringt nichts!“ Harry hatte damals, oder eher gesagt in der Zukunft, gelernt, richtig mit Schlangen zu sprechen und beherrschte Parsel nun perfekt. Harry mochte es nicht, wenn man schlecht mit Schlangen umging. Er wünschte sich, dass vieles in der Zukunft nicht passiert wäre, sonst hätte er nicht hier her, in die Vergangenheit, kommen müssen. Dudley mochte es natürlich gar nicht, wenn man ihm sagte, dass das, was er (oder besser gesagt: sein Vater) machte, nichts nütze. „Aber du weißt natürlich was man machen muss, damit sie sich bewegt, nicht wahr?“ Harry schaute seinen fetten Cousin an und sagte: „Natürlich.“ Als Antwort bekam er: „Dann mach doch, dass sie sich bewegt!“ Harry ließ sich das nicht zweimal sagen. Grinsend drückte er Dudley von der Scheibe weg und sagte dann auf Parsel: °Steh auf!° Die Schlange blickte ihn zwinkernd an, richtete dann seinen Kopf auf die Augenhöhe Harrys und zischelte. Harrys grinsen wurde breiter. °Tust du mir einen Gefallen?°, fragte er die Schlange nun. Mit einem ungesagten Zauber und einem Schlenker seines im Ärmel versteckten Zauberstabes war das Sichtfenster des Terrariums verschwunden. Die Schlange nickte ihm zu. °Mach dem fetten Jungen da mal ein bisschen Angst. Aber verletze ihn nicht!° Und dann passierte es. Die Schlange glitt auf Dudley zu und zischte ihn an. Geschockt rannten die Dursleys weg. Alle Leute im Reptilienhaus brachen in Panik aus, krischen und rannten zu den Ausgängen. Harry wusste, dass er dafür sehr lange im Schrank bleiben musste, aber das störte ihn nicht weiter. Er war den ersten Schritt seines Planes gegangen und bereute nichts. Harry tat das alles, um ihn wiederzusehen. Sein Leben war die reine Verzweiflung, es konnte nur durch eine einzige Person wieder erfüllt werden. ~~~ Harry hatte wirklich sehr lange im Schrank bleiben müssen, die Sommerferien hatten begonnen, aber die Dursleys hatten ihm das mit der Schlange noch immer nicht verziehen. Das gute war allerdings, dass Dudley jetzt schreckliche Angst vor ihm hatte. Er ging in die Küche um frühstücken zu können. Kaum, als er eingetreten war, bemerkte er einen fürchterlichen Gestank. Und dann sah er, dass seine Tante in einem Bottich ein paar Lumpen grau färbte. Er erinnerte sich an acht Jahre zuvor und wusste, dass das seine Schuluniform werden sollte. Harry konnte sich nur daran erinnern, weil er an dem Tag seinen Hogwarts-Brief bekommen hatte. Wobei man nicht bekommen sagen konnte - er wurde ihm ja sofort wieder weggenommen. Aber er würde sich dieses Mal nicht von seinen Verwandten rumschubsen lassen, nein, er würde sie schockieren. Dafür würde er sorgen... Kaum wollte er sich zu Dudley und Onkel Vernon setzten, als er die Briefschlitzklappe quietschen hörte. „Ich hol die Post...“, meinte Harry und ging sofort hinaus um sich die zwei Briefe und die eine Postkarte zu schnappen. Wie vor acht Jahren. Die Postkarte war von Marge, einer der Briefe eine Rechnung und der letzte Brief trug seine Adresse: Mr. H. Potter Im Schrank unter der Treppe Ligusterweg 4 Little Whinging Surrey Sein Onkel blaffte ihn aus der Küche an. „Beeil dich, Junge! Was machst du da draußen eigentlich, Briefbombenkontrolle?“ Dann gluckste sein Onkel über seinen eigenen Witz und Harry schüttelte den Kopf, alles war wirklich so wie er es gedacht hatte. Genau wie vor acht Jahren. Aber nicht mehr lange... denn Harry würde den nächsten Schritt zur Veränderung gehen. Grinsend trat er in die Küche und reichte seinem Onkel die Postkarte und die Rechnung, während er seinen eigenen Brief langsam öffnete und darauf achtete, dass Dudley es sehen konnte. Sein Cousin petzte natürlich sofort, dass Harry auch einen Brief hatte. Gerade, als Harry das Pergament entfalten wollte, wurde ihm dass Blatt aus der Hand gerissen. Harry seufzte und sagte dann: „Das ist mein Brief!“ „Wer sollte dir schon schreiben?“, war die Antwort von seinem Onkel, bevor er zu lesen begann. Und als er sah, wer genau Harry geschrieben hatte, konnte Harry grinsend beobachten, wie sich Vernons Gesichtsfarbe veränderte. Sofort gab sein Onkel den Brief an Petunia weiter, die so aussah, als würde sie in Ohnmacht fallen. Dudley wollte den Brief natürlich haben, vor allem, weil er es nicht gewohnt war, von seinen Eltern ignoriert zu werden. Harry sagte dann, um den ersten Teil seines Plans zu verwirklichen: „Kann ich wenigstens die Bücherliste haben? Ich muss doch wissen, was ich einkaufen muss, wenn ich nach Hogwarts gehe!“ Dudley schaute Harry nur verwirrt an, Petunia fiel jetzt wirklich in Ohnmacht und Vernon war geschockt wie noch nie zuvor in seinem Leben. Das Gesicht seines Onkels war noch besser als das im Reptilienhaus. „Was hast du gesagt, Junge?“ Harry sah seinen Onkel stechend kalt an und meinte nochmals: „Ich sagte, dass ich gerne meine Bücherliste hätte! Es wäre vorteilhaft für mich zu wissen, was ich einkaufen muss.“ Sein Onkel schaute ihn mit weißem Gesicht an. „Woher weißt du... davon?“ Harry schnaubte und sah seinen Onkel voller Hass an. „Das braucht jemand wie dich nicht zu interessieren! Du und Petunia, ihr wärt die Letzten, die es mir gesagt hätten!“ Harry schnappte sich seinen Brief zurück und ging aus der Küche zurück in seinen Schrank und atmete einmal tief durch, um sich abzureagieren. Seine ganze Wut war in diesem Moment wieder aufgebrodelt, er hatte vergessen, wie seine Verwandten waren. „Dad, was genau hat Harry damit gemeint? Ich meine mit dieser Buchliste! Ich will auch wissen, was in dem Brief steht!“ Dudley nervte, aber Vernon antwortete seinem Sohn erst nicht. Dann blaffte er aber: „Es war ein Schulbrief!“ „Aber was für ein Schulbrief? Ich dachte, er geht auf die Stonewall High!“ Dudley motze solange weiter, bis er eine zufriedenstellende Antwort bekam. „Nur ein Internat für Spinner wie ihn!“ ~~~ Lucius Malfoy stand vor dem Ligusterweg Nummer 4. Er schaute auf das blankpolierte Messingschild, seufzte und drückte dann auf die Klingel. Er hatte sich freiwillig gemeldet, um Harry alles über Hogwarts erklären zu können und dann mit ihm die Schulsachen einkaufen zu gehen, dennoch konnte er nur hoffen, dass der Junge noch nicht zu viel über die magische Welt wusste. Sonst würde er nur Dumbledores Lügen kennen und nicht die Wahrheit hinter allem. Wenn sein Meister doch nur hier wäre… Die Dursleys hörten die Tür klingeln. „Bursche, mach auf!“, ertönte Vernons gereizte Stimme. Natürlich konnte Harry den Ruf bis in seinen Schrank hören. Grummelnd stand er auf, ging durch den Flur zur Haustür und öffnete diese. Er hätte mit allen Zauberern der Welt gerechnet, nur nicht mit diesem. „Mr Malfoy“, sprach Harry den Älteren sofort an. „Welch Ehre, sie persönlich kennenzulernen! Möchten sie nicht reinkommen?“ Lucius schaute Harry erst leicht verwirrt an, trat dann aber ein: „Es freut mich auch, Harry Potter. Ich bin erstaunt, dass du mich kennst.“ Harry lächelte den blonden Mann an. Er hatte in der Zukunft eine enge Freundschaft mit ihm und seinem Sohn gehabt und konnte ihn wirklich gut leiden. „Natürlich kenne ich sie. Sie sind ein fähiger Mann und weitaus gebildeter als dieser Stümper Dumbledore.“ Inzwischen waren die Beiden in der Küche angekommen, Harry bot Lucius einen Stuhl an, der sich auch setzte. „Sie nennen Dumbledore einen Stümper?“, fragte Lucius interessiert. Anscheinend wusste dieser Junge mehr als er gedacht hatte – im positiven Sinne. Harry grinste und wollte gerade eine Antwort geben, als Vernon hereinkam. „Wer war denn nun an der Tür, Bursche?“ Lucius stand sofort auf und drehte sich zu Harrys Onkel um. Dieser wurde leicht bleich als er den Umhang sah und erkannte, dass es sich um einen Zauberer handelte. „Sie müssen Harrys Onkel sein. Ich bin Lucius Malfoy, einer der Schulräte von Hogwarts.“ Wütend drehte sich Vernon zu Harry. Der Kleine wusste natürlich, warum sein Onkel so sauer war. Er hatte einen Zauberer ins Haus gelassen. Einen von diesem „Pack“. Lucius merkte den Blickwechsel zwischen Harry und Vernon, sagte aber nichts. Er fand es verwirrend, dass Harrys Onkel einen so wütenden Blick auf den Helden der Zaubererwelt warf. Schließlich müssten seine Verwandten doch stolz sein, oder? „Was wollen Sie hier?“, blaffte Vernon den platinblonden Mann an. Welcher über diese Unhöflichkeit noch geschockter war als über den Hass auf Harry. „Ich bin hier um mit Harry seine Schulsachen einkaufen zu gehen. Und mit ihnen zu sprechen. Aber so wie es aussieht bin ich hier wohl nicht sehr erwünscht.“ Vernon, dessen Gesicht leicht rötlich vor Wut war, brachte nur ein „So sieht es aus“ heraus, bevor er aus der Küche ging und die Tür zum Wohnzimmer zuknallte. „Sie dachten wohl, meine Verwandten wären stolz einen Zauberer in der Familie zu haben?“, fragte Harry nach. Natürlich kannte er die Antwort. Lucius seufzte und setzte sich wieder auf den Stuhl. „Ja, das dachte ich. Möchtest du es mir erklären?“ Harry nickte. „Meine Verwandten hassen Zauberer. Sie haben mir nie gesagt, dass ich einer bin, und hätte ich es nicht woanders herausgefunden, hätte mein Onkel meinen Hogwartsbrief zerrissen.“ „Sie haben es dir nie gesagt?“ Lucius verstand es nicht. Wie konnte man nur so einen miesen Charakter haben? Harry lachte kalt. „Nein. Wenn Sie es genau wissen wollen, ich arbeite wie ein Hauself und mein Schlafzimmer ist ein Schrank.“ Sofort sprang Lucius auf. „Ein Schrank?“ Er hätte niemals gedacht, dass Dumbledore so weit gehen würde und Harry bei solchen Verwandten leben ließ! „Ein Schrank. Unter der Treppe. Und ich bin mir sicher, Sie wissen, dass ich das alles Dumbledore zu verdanken habe.“ Lucius war wütend wie schon lange nicht mehr. Er war nicht einmal annähernd so sauer gewesen als Draco einmal einen teuren Samtumhang von ihm pink gezaubert hatte. „Komm mit, Harry. Ich werde dafür sorgen, dass du hier nicht mehr bleiben musst. Gehen wir in die Winkelgasse.“ Lucius tippte mit seinem Zauberstab auf den Stein, der hinter dem tropfenden Kessel das Tor zur Winkelgasse öffnete. „Pass auf, dass du mich nicht verlierst“, sagte Lucius, als beide in die Einkaufsstraße der Zauberwelt eintraten. Es war für Harry wie ein Segen die Winkelgasse wieder zusehen, nachdem er solange bei seinen Verwandten wie ein Hauself gelebt hatte. Er hätte die Durleys am liebsten verzaubert, allerdings konnte es sein, dass Dumbledore den Ligusterweg ausspionierte, deshalb konnte er nur kleine Zauber wagen und leider nicht seine Verwandten verhexen. Zügig schritten Harry und Lucius durch die Gasse, als sie ihr Ziel, Gringotts, erreichten. Lucius hielt ihm die Tür auf und Harry trat ein. „Willkommen in der Zaubererbank“, sagte der ältere Zauberer, nicht ahnend, dass Harry alles schon kannte. Beide schritten zu einem der Podeste vor und Lucius holte einen kleinen goldenen Schlüssel aus der Tasche. Der Schlüssel zu Harrys Verlies. „Einen Moment noch“, sagte Harry zu Lucius. Er schnappte sich den Schlüssel aus der Hand des Älteren bevor dieser etwas sagen konnte und sprach dann zum Kobold. „Guten Tag. Ich bin Harry Potter und ich möchte alle meine Verließe in das Recht meines zweiten Paten geben. Ich wünsche, dass Dumbledores Befugnis über das Erbe meiner Eltern sofort gestrichen wird.“ Der Kobold schaute Harry erst etwas erstaunt an, aber das war nichts im Vergleich zu Lucius Gesicht. Nach kurzem zögern wurde Gripphook gerufen, der sich um Harrys Wünsche kümmern sollte. „Bitte kommen Sie mit“, meinte Gripphook. Lucius fragte Harry: „Was in Slytherins Namen hast du vor?“ Der Kleinere grinste und meinte: „Das werden Sie noch früh genug erfahren. Und zwar, wenn ich mit Gripphook rede. Worauf warten wir noch? Kommen Sie schon.“ ~~~ Harry war noch nie zuvor in einem Büro der Kobolde gewesen. Als er von seinem zweiten Paten erfahren hatte, war es bereits zu spät gewesen, sein Erbe aus Dumbledores Befugnis zu nehmen. Dieser hatte alles für sich selbst genutzt, nachdem Harry die Seiten gewechselt hatte. Seine einzige Chance war, sich sein Eigentum jetzt zurückzuholen, sonst würde er es wohl nie wiedersehen. Er wusste, dass er neben seinem einen Verließ noch ein viel weiteres, größeres besaß und zudem auch noch ein Manor geerbt hatte. Jetzt musste er dafür sorgen, dass dieser Besitz nicht mehr in den falschen Händen war. Und er wusste auch schon, wie. „Sie möchten ihre Verließe und ihr Manor ihrem zweiten Paten überlassen, habe ich das richtig verstanden?“, fragte Gripphook. „In der Tat“, sagte Harry. „Ich selbst bin zwar weit davon entfernt Volljährig zu sein, aber da es mein Erbe ist, habe ich das Recht zu entscheiden, wer es für mich verwaltet.“ Lucius hatte immer mehr das Gefühl, dass Harry sich nicht wie ein Kind benahm. Er dachte viel eher, dass er einen Erwachsenen neben sich sitzen hatte. Je länger er mit dem Jungen unterwegs war, desto verwirrter wurde er. Er wusste nicht, dass Dumbledore über Harrys Erbe verfügte, wusste nicht, dass der Junge ein Manor besaß, ja er wusste nicht einmal, wer sein zweiter Pate war. Er dachte immer Sirius Black wäre der einzige Pate, den er hätte. Gripphook stand auf um einige Dokumente zu holen und diese Gelegenheit nutzte Lucius aus, um Harry zu befragen. „Wer ist denn nun dein zweiter Pate?“ Harry war nicht über diese Frage überrascht. Lucius allerdings über die Antwort. „Severus Snape.“ „Severus ist dein Pate? Warum weiß ich nichts davon?“ Je mehr Fragen der platinblonde Zauberer beantwortet bekam, desto mehr neue Fragen stellten sich. Gripphook kam wieder in das Zimmer, in der Hand hielt er einige Pergamentrollen. „Und sie sind sich auch wirklich sicher dass ich die Befugnis über ihr Erbe von Albus Dumbledore auf Severus Snape ändern soll?“ „Ja“, sagte Harry. „Auf jeden Fall. Aber verraten Sie Dumbledore bloß nicht, an wen er das Recht mein Erbe zu verwalten verloren hat.“ Gripphook grinste. „Ich weiß von nichts.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)