Ehre und Stärke III : Maats Flügel von Tatheya (oder: Gundam Wing goes Ancient Rome) ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte. Kommentar: Auch in der Originalserie ist es Trowa, der Acht tötet. Trowa und Heero befinden sich auf dem Weg nach Antarktis und Acht spioniert ihnen nach... Also fast so wie hier. *zwinker* Kapitel XVIII Quatre hatte sich mit seinem Spazierstock von Bord des Schiffes ans Ufer gekämpft und war dort ruhelos auf und ab gegangen. Immer wieder suchte er mit seinem Blick den Horizont ab. Dort wo sich ganz entfernt die Felsen und Berge abzeichneten. Die Mine, die Treize zusammen mit Zechs aufgesucht hatte. Die Sonne war im Begriff zu sinken und die ersten kühlen Windböen der Nacht zerrten an seiner Tunica. Heero und er, sie waren Treizes Tribune, sie hätten ihn begleiten sollen.War es doch ihre Pflicht ihren vorgesetzten Offizier zu beschützen. Treize hatte dergleichen natürlich nicht hören wollen. Einzig Zechs hatte er als Begleitung mitgenommen. Nun, einzig wegen Zechs waren ja sie überhaupt hier! Unbehaglich fröstelte Quatre, er traute dem Germanen nicht mehr. Zugegeben, Zechs hatte ihm nie einen Anlass von Misstrauen gegeben. Aber seit diese mysteriösen Kräfte in ihm stärker geworden waren und er sie auch eingesetzt hatte... Quatre konnte es nicht so recht erklären. Ja, er war dankbar darum, dass ihn Zechs vor dem sicheren Tod gerettet hatte. Zechs hatte ihm auch das Leben in der Arena gerettet. Zechs hatte auch die kleine Mariemaia gerettet als die Tochter Treizes Opfer eines heimtückischen Giftanschlags geworden war – Duo hatte ihm unlängst davon erzählt. Quatre hatte nicht gewusst, dass Treize eine uneheliche Tochter hatte. Doch im Laufe des Sommers in Rom hatte Treize es Duo und Sally gestanden. Zechs hatte diese pikante Tatsache schon viel früher gewusst, oder zumindest hatten Duo und Sally diesen Eindruck gehabt. Also vertraute Treize diesem Germanen mehr als manch anderem Römer. Vielleicht sogar mehr als seinen Tribunen? Warum bloß? Quatre seufzte und schleppte sich wieder zurück zum Schiff. Heero sah ihn näherkommen und eilte zu ihm herab ans Ufer. Auch ihm war die Sorge ins Gesicht geschrieben. „Treize hat klare Anweisungen gegeben.“ Es klang so als ob sich Heero selbst mit diesen Worten beruhigen wollte. Jene Anweisungen lauteten, nicht nach ihnen zu suchen bevor die Sonne am nächsten Tag am höchsten stand. Treize hatte fest damit gerechnet, dass seine und Zechs‘ kleine Expedition länger dauern könnte. „Vielleicht sind die Karten auch fehlerhaft und sie haben für den Hinweg länger gebraucht“, mutmaßte Heero und nun suchte auch er zusammengekniffenen Augen den Horizont ab. Doch nirgends war die Silhouette eines zurückkommenden Streitwagens zu sehen. „Vielleicht ist ihnen auch ein Rad gebrochen oder sie wurden von einer Düne verschluckt. Oder Räuber haben sie überfallen. Oder etwas noch viel Schlimmeres ist passiert.“ Beide dachten sie nun an Trowas Vermutung, dass sie im Stillen von einem Spion beschattet wurden auf dessen Rechnung auch der Skorpion in Treizes Gemächern ging. Heero teilte Quatres Bedanken, aber sie waren an ihre Befehle gebunden. Mit einem letzten Gebet an Jupiter wandte sich Quatre ab und stieg mit Heeros Hilfe wieder empor zum Schiff. Früher hatte er sich jegliches Zeichen von Schwäche gegenüber Heero verboten. Quatre hatte immer in direkter Konkurrenz zu Heero gestanden. Doch mittlerweile hatte er dieses Denken abgelegt. Sie beiden dienten Treize, ein jeder so wie es seine Begabungen und Talente zuließen. Und Treize wiederum, schätzte sie genau wegen jener Talente. Treize wusste, was er an Heero hatte. Welch guter Soldat und Kämpfer er war. Treize wusste aber auch um Quatres Sinn für Taktik und seine diplomatischen Kenntnisse. Hatte ihn Treize nicht wie einen Bruder behandelt? Nur das Beste für ihn gewollt? Quatre erinnerte sich noch mit Schrecken an den Nachmittag an welchem er Treize mit Hilfe zweier Arbeiter in Rom festgehalten und eine Antwort bezüglich Trowas Verbleib von ihm hatte erpressen wollen. Er hatte dabei Treize verletzt! Sicher war es keine schwere Verletzung gewesen, doch niemand hätte es Treize verübelt, wenn er sich von da an gegen Quatre gewandt hätte. Aber nein, Treize hatte ihn sogar gegenüber seinem Vater verteidigt. Quatre schuldete dem Konsul so viel. Nie in seinem Leben würde er diese Schuld abbezahlen können. Gemeinsam mit Trowa und Duo aßen sie in Quatres Kabine zu Abend. Wie immer waren die Speisen exquisit und meisterhaft zubereitet. Doch heute hatte keiner der jungen Männer Apettit. „Zechs und Treize können sich gut selbst verteidigen“, versuchte Duo die finstere Laune zu vertreiben. Alle nickten bestätigend und doch wussten sie auch, welche Gefahren in der Wüste lauern konnten. „Wir haben nur noch Pferde für einen weiteren Streitwagen“, dachte Quatre laut nach und schälte eine Traube. „Trowa und ich gehen“, entschied Heero. Quatre hielt dies für das Beste. Auch wenn ihn das Warten noch nervöser und ruheloser würde werden lassen, doch er war kein Streitwagenfahrer. Im Gegensatz zu Trowa und Heero, die in dieser Disziplin eindeutig besser bewandert waren. Am nächsten Morgen war der Streitwagen von der Schiffsbesatzung schon weit vor der Mittagsstunde einsatzfertig aufgebaut worden. Auch die Pferde wurden bereitgehalten. Zwar standen die Tiere noch im Schatten der Schiffe, doch innerhalb weniger Augenblicke wären sie angeschirrt. Zwar hatte Treize sie angewiesen bis zum Mittag zu warten, doch Trowa und Heero brachen lieber zu früh als zu spät auf. Keiner hatte in der Nacht zu schlafen vermocht. Alle – auch Quatre und Duo – waren erfüllt von einer seltsamen Unruhe. Es schien als ob auch sie etwas in die Nähe dieser Felsen, dieser uralten Mine ziehen würde. Aber was? Heero hatte sich die Karten genauesten eingeprägt und Trowa vertraute dem Orientierungssinn des Tribun bedingungslos. Beide trugen sie Lederrüstungen und Schwerter, nebst Pfeil und Bogen. Trowa führte außerdem noch etliche Messer mit sich, die er zum Angriff oder Verteidigung werfen konnte. Er hatte diese Kunst während seiner Zeit bei den Artisten erlernt. Zwar erinnerte er sich nur dunkel an diese Wochen und die Menschen, die ihn während dieser Zeit begleitet hatten, doch das Messerwerfen beherrschte er noch immer. Sie würden sich zu verteidigen wissen, egal ob gegen feindliche Spione oder wilde Tiere. Sanft trieb Trowa die beiden Pferde, die vor den Wagen gespannt waren, zu einem leichten Trab an. Heero hielt sich grimmig an seiner Seite, die Hand permanent an den Griff seines Schwertes gelegt. Mit der anderen hielt er sich an der Kante des Wagens fest. Von Zeit zu Zeit wies ihn Heero an den Kurs zu ändern, aber ansonsten schwiegen sie beide und rasten über den Wüstenboden dahin. Es hätte ihm großes Vergnügen bereitet so mit den Pferden dahinzujagen und Trowa nahm sich vor einmal mit Quatre so eine Ausfahrt zu unternehmen. Vielleicht wenn sie in Theben angekommen waren. Die Sonne stand nun genau über ihnen doch weder Heero noch Trowa verschwendeten einen Gedanken an Essen. Lediglich kurz hielten sie an um den Pferden Wasser aus den Schläuchen zu geben, die sie mit sich führten. Bei dieser Gelegenheit entging es Trowa nicht, dass sich Heero mehrmals umwandte. Auch Trowa konnte sich dieses merkwürdigen Gefühls nicht erwehren, dass sie verfolgt wurden. Doch einen Verfolger müssten sie doch sehen! „Mir gefällt es nicht“, murmelte Heero als sie wieder weiterfuhren. Dann zeigte er unauffällig auf eine Düne zu ihrer Linken. „Umfahren wir diese Düne“, wies er Trowa an. Der wusste zwar nicht, was Heero vorhatte, doch gehorchte er. Kaum, dass sie die Düne hinter sich gelassen hatten und so mit für eine kurze Zeit dem Blick eines möglichen Verfolgers entzogen, sprang Heero ab. Flink, spann er die beiden Pferde aus und führte sie einige Meter vom Wagen weg. Dann kippte er zusammen mit Trowa den Wagen um. Zum Glück fuhren sie eines der leichten Modelle, die oft von Adligen zur Jagd eingesetzt wurden, und keinen richtigen schweren Streitwagen, der für Schlachten ausgelegt war. Gerade so schafften sie es den Wagen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Von weitem mochte es tatsächlich wie ein Unfall aussehen. Heero wies Trowa an sich in den Wüstenboden zu legen. Er selbst kauerte in den Schatten des Wagens. Sie mussten nicht lange warten. Bald vernahmen sie das Schnauben von Pferden. Zwei Pferde. Wahrscheinlich ebenfalls ein Streitwagen. Trowa signalisierte dies Heero und der nickte grimmig. Heero zog sein Schwert und Trowa tastete nach einem der Messer. Legte es sich zwischen die Finger, jederzeit bereit es zu werfen. Vorsichtig öffnete er die Augen einen Spalt weit und schielte zur Düne. Der Wagen musste jeden Moment dahinter hervorbiegen. Er hielt die Luft an und versuchte so entspannt wie ein Bewusstloser dazuliegen. Dann sah er die Pferde, der Fahrer zügelte sie als er den umgekippten Streitwagen sah. Vorsichtig, kam der andere Wagen näher. Trowa wagte kaum zu atmen. Er fühlte die kleinen Sandkörner unter seiner Wange, spürte sie in seine Nase eindringen, wenn er zu tief atmete. Die Sonne schien unbarmherzig auf seine Haut. Wie lange noch? Erneut öffnete er die Augen ein klein wenig um einen Blick auf ihren Verfolger zu erhaschen. Jetzt hielt der Streitwagen an und zwei Männer stiegen aus und den Kleineren der beiden, erkannte Trowa. Es war Acht! Dieser verräterische, hinterhältige Diener! Duo hatte ihm davon erzählt, dass Treize dem falschen Hund auf die Schliche gekommen war und ihn zurück zu Dermail, seinem Auftraggeber geschickt hatte. Dermail, der auch Treizes Onkel war, hatte Acht nur in Treizes Haushalt eingeschleust um ein Auge auf seinen eigenwilligen Neffen zu haben. ‚Treize hätte Acht besser gleich töten sollen‘, dachte sich Trowa. Heero musste den Diener auch wiedererkannt haben, dessen war er sich sicher. Acht wechselte ein paar gebrochene Wörter mit seinem Fahrer und schickte den Ägypter dann näher an ihren umgekippten Streitwagen heran. Anscheinend traute Acht dem Frieden nicht. Aber was für ein feiger Hund er doch war, schickte einen Unbeteiligten vor, statt selbst die Gefahr auf sich zu nehmen. Gerade beugte sich der Ägypter über den Streitwagen. Er war wachsam und trug ein kleines Schwert bei sich. Jeden Augenblick musste er Heero entdecken, der dort in den Schatten kauerte. Da hörte Trowa auch schon das ekelhafte, feuchte Geräusch eines Messer, das sich in die Kehle eines Menschen schob. Das erstickte Gurgeln des Ägypters drang sogar bis zu ihm herüber. Schnell erhob sich Trowa und warf Heero nicht einmal einen Blick zu. Heero kümmerte sich um den Ägypter, seine Aufgabe war Acht. Der hatte schon die Flucht ergriffen und rannte zu seinem Streitwagen zurück. Trowa vermochte ihn nicht einzuholen, dafür hatte Acht einen zu großen Vorsprung. Stattdessen holte Trowa aus und warf sein Messer, das er die ganze Zeit zwischen den Fingern gehalten hatte. Es fand sein Ziel und bohrte sich in den breiten Rücken des Flüchtenden. Acht stürzte und versuchte sich mit seinen Händen näher an den Streitwagen zu ziehen. Trowa verspürte keinerlei Mitleid als er auf die ausgestreckte Hand trat und mit dem anderen Fuß Achts Körper herumdrehte, wie er es mit einem Haufen Aas machen würde. Das Messer glitt dabei tiefer in den Rücken und wahrscheinlich hatte es die Lunge getroffen. Trowa hörte Heeros Schritte hinter ihm doch bevor der Tribun auch nur an seine Seite getreten war, hatte er ein weiteres Messer gezogen und Achts Leben ein Ende bereitet. Sie entschieden sich dafür die beiden Leichen an der Düne liegenzulassen. Die Aasfresser und der Sand würden schon dafür sorgen, dass innerhalb weniger Tage keinerlei Spuren mehr blieben. Ganz ähnlich der Streitwagen. Trowa hatte jedoch Skrupel die beiden Pferde in der Wüste zurückzulassen. So band er sie an ihren Streitwagen an und schweigsam setzten sie ihren Weg fort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)