Ehre und Stärke III : Maats Flügel von Tatheya (oder: Gundam Wing goes Ancient Rome) ================================================================================ Kapitel 12: ------------ Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte. Kommentar: Ich hoffe, das Kapitel bringt etwas Licht in die dunkle Vergangenheit unseres Lieblingsgermanen. Kapitel XII Sie hatte wieder schlecht geschlafen. Seit drei Nächten schreckten verschwommene Visionen sie aus ihrem Schlummer. Der Stamm erachtete sie trotz ihres jungen Alters von gerade einmal sechzehn Sommern als Seherin und mächtige Druidin. Dementsprechend beunruhigt waren auch die übrigen Bewohner des Dorfes. Sie alle machten sich Sorgen. Was konnte so mächtig sein und die Druidin aus ihrem Schlaf reißen? Relena Darlian war sich noch nicht sicher, was diese mächtigen Kräfte zu bedeuten hatten, die sie seit ein paar Tagen so deutlich spürte. Immer wenn sie die Augen schloss, war es als ob dort irgendwo weit entfernt ein Sturm toben würde. Gerade außerhalb ihres Machtbereiches. Sie hatte meditiert, doch die Götter schienen sie in Unkenntnis lassen zu wollen. Relena ahnte, ein Mensch hatte fern ab der Wälder Germaniens eine solche Macht entfesselt, dass sie es sogar hier noch spürte. Sie kannte den anderen Druiden nicht, aber irgendetwas sagte ihr, dass es eine vertraute Person war. Sie hatte das Orakel, aber auch die mit Runen bezeichneten Holzstäbchen hatten ihr nur widersprüchliche Aussagen beschert und dabei war sie doch sonst so bewandert auf diesem Gebiet. Schließlich beschloss sie ihren Vater aufzusuchen. Auch wenn er kein Druide war, so war er doch ein Mann von großer Weisheit und schon oft, hatten die Gespräche mit ihm ihr geholfen den Willen der Götter besser zu verstehen. Darlian war früher ein Vertrauter des Peacecraft gewesen. Jenes charismatischen Stammesführer, der die Germanen friedlich einen wollte. Deshalb war er auch unter den Männern und Frauen des Dorfes so hoch geachtet. Die Gefährtin des Peacecraft war eine sehr mächtige Druidin gewesen. Ein Jammer, dass diese wertvolle Quelle an Wissen und Kraft dem Volk der Germanen verloren gegangen war, als die gesamte Familie der Peacecrafts hinterrücks ermordet worden war. Damals vor mehr als dreizehn Jahren. Sanft murmelte Relena ein Gebet um die Geister der Ahnen zu besänftigen. Es war nicht gut über die so qualvoll zu Tode gekommen nachzudenken. Solche Gedanken weckten die Geister und verschafften ihnen nicht die Ruhe, die sie so sehr benötigten um ihren Qualen des Diesseits zu entfliehen. Ihr Weg, sie hatte bei einer alten Eiche ihre Gebete verrichtet, führte sie durch zwei mächtigen Tannen hindurch zu der Quelle des Baches, der dem Dorf als Wasservorrat diente. Ihr Vater würde sich dort mit den anderen Männern für die Jagd vorbereiten. Die letzte große Jagd vor dem strengen, kalten Winter. Es war unerlässlich, dass die Männer genügend Wild erlegten um so das Überleben des Dorfes zu sichern. Wieder kam ein Winter ins Land, das bedeutete es war nun mehr ein Jahr her als die Römer die letzte große Schlacht gegen die Germanen geschlagen hatten. Hier im Norden waren sie zum Glück im Großen und Ganzen von der Machtgier der Römer verschont geblieben. Doch die Stämme im Süden hatten sehr gelitten und waren fast vollständig ausgerottet worden. So erzählten diejenigen, die das Dorf regelmäßig besuchten und die Schlachtfelder mit eigenen Augen gesehen haben wollten. Sobald die Männer die junge Druidin sahen, legten sie ihre Messer und Bögen nieder, die sie gerade überprüft hatten. Relena wusste, was von ihr verlangt wurde. Sie segnete die Jäger und ihre Waffen, dann suchte sie weiter nach ihrem Vater. Er sah ihr schon an, dass sie etwas Wichtiges zu bereden hatte. Gemeinsam gingen sie tiefer in den Wald hinein, so dass sie niemand belauschen konnte. Relena erzählte ihm von den erneuten Visionen und beobachtete sorgenvoll, wie ihr Vater die buschigen Augenbrauen zusammenzog. „Meine kleine Relena. Es tut mir leid, dir so viel Kummer bereiten zu müssen. Doch ich fürchte, es ist an der Zeit dir die Wahrheit zu sagen.“ Relena erschrak bei diesen ernsten Worten. Welche Wahrheit? Was meinte er? „Du bist nicht meine leibliche Tochter, sondern die des verstorbenen Peacecrafts. Meine Frau und ich haben dich aus dem Feuer gerettet, welches das Dorf damals niedergebrannt hat. Du bist eine Peacecraft. Daher auch deine seherischen Fähigkeiten. Du hast sie von deiner leiblichen Mutter.“ Sie wollte das nicht hören. Ihr Vater war Darlian, nicht Peacecraft. Sie hatte diesen Peacecraft doch nicht einmal gekannt! Dieser Mann über den so viele Legenden erzählt wurden und sie sollte seine Tochter sein? Relena wehrte sich gegen die Vorstellung, die Darlians hätten sie wie ihr eigenes Kind angenommen. Die Darlians waren ihre Familie. Nie hätte sie ahnen könnten... „Wozu ist dieses Wissen gut? Ich habe bis jetzt auch sehr gut so leben können“, klagte sie als sich diese aufregende Neuigkeit etwas gesetzt hatte und trotzig schob Relena das Kinn nach vorne. „Es ist wichtig. Du hast noch einen Bruder. Wir dachten, er wäre von den Römern letztes Jahr getötet worden. Aber anscheinend lebt er und nun sind auch seine Kräfte erwacht. Anders ist es nicht zu erklären, dass du diese Visionen hast.“ Ihr Bruder! Sie hatte einen Bruder! Dabei erzählte man sich die Kinder des Peacecrafts wären alle gestorben. Doch sie selbst war ja auch noch am Leben, wie sie sich ins Gedächtnis rief. Relena wurde mit einem Mal bewusst, dass sie selbst Gegenstand von Legenden war, die sich um verzweifelten Hoffnungen der Freiheit und Einigkeit rankten. Doch ein Bruder, das wäre eine mögliche Erklärung, warum sich diese Macht so vertraut anfühlte. „Wo ist er?“ „Er muss von den Römern verschleppt worden sein.“ Traurig schüttelte Darlian den Kopf. „Wir könnten seine Stärke so gut gebrauchen. Doch womöglich erkennt er jetzt den Ruf seines Volkes und kehrt zurück. Milliardo war damals sechs Jahre als und flüchtete alleine in den Süden. Dort lebte er unter einem falschem Namen: Zechs Merquise.“ Von diesem Mann hatte Relena schon gehört. Selbst hier im Norden kannte man den Namen. Er war ein junger germanischer Krieger, der seine eigene kleine Streitmacht gegen die römischen Besetzer geführt hatte. „Er hat sich immer geweigert seinen wahren Namen anzunehmen, weil er nicht nach den Idealen seines Vaters lebte. Aber ihm bleib auch keine andere Wahl als zu den Waffen zu greifen. Ich schätze sein Vater hätte das schon verstanden“, fuhr Darlian fort. „Doch was noch schlimmer ist: Ihm war der Wegweißer zum Tallgeese anvertraut worden. Ich hoffe nur, die Römer sind mittlerweile nicht im Besitz dieses Heiligtums.“ Doch nicht nur im fernen Norden waren Magier auf Zechs‘ wachsende Macht aufmerksam geworden. Auch im Süden, einen halben Tagesritt von Theben entfernt, störte sie eine eingeschworene Gesellschaft fünf Männer. Sie hausten in einer schon längst verlassenen Siedlung. Die Handwerker, die hier gelegt und gearbeitet hatten, waren schon vor Jahrhunderten weggezogen. Nur sie lebten hier in den Ruinen nahe einer stillgelegten Mine. Eifrig bestrebt ihrer Bestimmung nachzugehen. Eine Bestimmung, an die sie selbst schon nicht mehr glaubten und die ihnen vor ihren alten Meistern überliefert worden war. Sie waren die Bewahrer der ältesten, mächtigsten Kräfte. Einst hatten die Mitglieder ihrer Gruppe in den schönsten Tempeln gelebt. Waren geachtet gewesen wie Pharaonen, waren selbst schon zu Lebzeiten als Götter verehrt geworden. Doch diese Zeiten waren vorbei. Seit die Ptolemaer und später die Römer die Herrschaft am Nil ergriffen hatten, waren die alten Kulte und Traditionen am ausbluten. Sie hatten auf ihre Weise versucht sich gegen die Besatzer zu wehren. Ihre Gruppe hatte magische Waffen geschmiedet. Schwerter, die mit sonderbaren Zaubersprüchen versehen waren. Dolche, die Kräfte innen hielten, die für Normalsterbliche tödlich waren. Und eine dieser Waffen war benutzt worden. So etwas war seit Jahrzehnten nicht mehr vorgekommen. Dementsprechend aufgeregt waren die fünf Seher und ein jeder versuchte mit seiner ihm eigenen Kraft mehr über den Träger der Waffe zu in Erfahrung zu bringen. Doch nur eines konnten sie feststellen, er würde bald zu ihnen stoßen und er würde nicht alleine kommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)