Ehre und Stärke III : Maats Flügel von Tatheya (oder: Gundam Wing goes Ancient Rome) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte. Kommentar: Wie versprochen ein kleiner Szenenwechsel. Ich bin gespannt was ihr dazu sagen werdet! Kapitel IV Tribun Heero Yuy zügelte seinen eindrucksvollen Rappen, der auf den Namen Wing hörte, und blickte auf das steinerne Tor, das den Eingang zu einer kleinen, unbedeutenden Stadt namens Caere markierte. Nur, dass dieser Ort keineswegs unbedeutend für ihn war. Es war noch nicht einmal einen Monat her, eigentlich erst zwei Wochen, da hatte er in dieser Stadt nach Quatre gesucht. Quatre, der ebenfalls Tribun in Treizes Legion war, hatte sich in einem Anflug von Wahn, Raserei und Todesmut einer ludi, einer Gladiatorenschule, angeschlossen. Eine Tat, die Quatre letztendlich beinahe mit dem Leben bezahlt hatte, wären Heero, Zechs und Sally nicht rechtzeitig in Caere eingetroffen um schlimmeres noch zu verhindern. Heero trieb Wing mit leichten Schenkeldruck erneut an und reihte sich in den stetigen Strom von Bauern, Handwerkern und Händlern ein, die ebenfalls die Stadt betraten. Zechs war damals in die Arena am Marktplatz gestiegen und hatte an Quatres statt den Kampf mit den Gladiatoren aufgenommen. Heero zollte dem Germanen dafür Respekt und gleichzeitig beschämte es ihn, dass es ein Germane gewesen war, der Quatre das Leben gerettet hatte. Heero marterte sich selbst mit der Frage, warum er selbst nicht den Sandplatz betreten und für Quatre, seinen Waffenbruder, eingestanden war? Niemand hatte ihm deshalb Vorwürfe gemacht. Nicht Treize, sein Befehlshaber, und erst recht nicht Duo. Sein geliebter Duo war sogar erleichtert gewesen, dass es Zechs gewesen war, der die tödliche Gefahr auf sich genommen hatte und etwa nicht Heero. Duo! Für einen wehmütigen Moment rief sich Heero die Gesichtszüge des Geliebten ins Gedächtnis. Wie Duo an der Reling des Handelsschiffes gestanden und ihm zugewunken hatte. Wie er mit jedem Wimpernschlag sich weiter von Heero entfernte. Ob das Schiff inzwischen wohlbehalten das Land der Ägypter erreicht hatte? Würden Treize und seine Begleiter alle gesunden Fußes den fremden Boden betreten? Quatres Verletzungen waren besorgniserregend gewesen als sie ihn zum Hafen nach Ostia transportiert hatten. Sally, ihre Ärztin, hatte ihnen zu verstehen gegeben, dass selbst wenn Quatre überleben würde, er wahrscheinlich nicht mehr normal gehen könne, zu schwer war die Verletzung seines Beines, dass eine vollständige Heilung ausgeschlossen war. Vielleicht hatte Heero auch deswegen darauf bestanden noch einmal nach Caere zurückzukehren. Wenn er Quatres Leben schon nicht in der Arena hatte retten können, dann wollte er jetzt wenigstens nach Trowa suchen. Trowa wäre der einzige Mensch, der Quatre helfen konnte, sich mit seinem Schicksal abzufinden. Dies war nämlich überhaupt der Grund gewesen, warum Quatre diese Torheit begannen hatte. Duo hatte ihm von jenem Morgen erzählt, an dem Trowa einfach verschwunden gewesen war. Am Abend zuvor hatte es wohl einen Streit zwischen Quatre und Trowa gegeben. Heero wusste nicht, was Gegenstand der Auseinandersetzung gewesen war, doch vermutete er, dass es die anstehende Vermählung Quatres mit einer römischen Adligen gewesen war. Niemand wusste, warum Trowa gegangen war, wann er die Villa verlassen hatte und was mit ihm geschehen war. Quatre hingegen hatte sich in dem Wahn verstrickt, es wäre niemand anderes als Treize gewesen, der den Diener hatte beseitigen lassen, damit Quatre endlich der Vermählung zustimmte. Heero kannte Treize schon lange und er hatte Treize auch schon Dinge tun sehen, die abscheulich gewesen waren und von einer unmenschlichen Kaltblütigkeit zeugten. Doch Treize hatte nie etwas getan, was unehrenhaft gewesen wäre. Diejenigen, denen er Leid und den Tod gebracht hatte, die hatten es auch verdient gehabt. Treize hätte nie seinen Sklaven umbringen oder verschleppen lassen. Dafür sorgte er sich auch zu sehr um die Mitglieder seines Haushaltes, die Sklaven eingeschlossen. Das Verschwinden Trowas war demnach ein ungeklärtes Mysterium und nun war es an Heero es aufzuklären. Während sie Quatre befreit hatten, waren Zechs und er der Meinung gewesen den Ruf des Pferdeknechten vernommen zu haben. Jedoch hatten sie in der Eile und Hektik keinerlei Möglichkeit gehabt dieser Spur nachzugehen. Quatre hatte auf schnellstem Weg nach Ostia gebracht werden müssen, ganz zu schweigen von der schnellen, notdürftigen Versorgung seiner Wunden. Heero hatte den Marktplatz erreicht und mit einem unbehaglichen Gefühl erblickte er die Arena am anderen Ende des Platzes. Heute fanden keine Kämpfe statt, aber auch so meinte er noch das Klirren von Schwertern und das Jaulen der Menge zu vernehmen. Selbst das Brüllen und die Schreie der letzten großen Schlacht in Germanien hatten ihm keine Angst eingejagt, aber diese blutrünstigen Schreie der Menschenmenge, die so offen Quatres Tod in der Arena gefordert hatten. Es war beängstigend gewesen. Er brachte sein Pferd in den Stall einer Gaststätte und begann seine Runde über den Platz. Jeden Händler fragte er, ob dieser Trowa gesehen hatte, beschrieb den jungen Knecht ausführlich. Heero wusste, dass ihm Fortuna gewogen sein musste, denn dies hier war gleichzusetzen mit einer Suche nach einer Nadel im Heuhaufen. Am Abend fiel er in das Bett der Gaststätte und gratulierte sich selbst, dass er ein paar Sesterzen mehr als nötig gewesen wären auf den Tresen des Wirtes geworfen hatte. Man hatte ihm das Bett frisch überzogen und doch wollte sich der Schlaf nicht einstellen. Keiner der Händler schien Trowa zu kennen. Nun gut, wer achtete auch schon auf einen unscheinbaren Sklaven. Heero erkannte, dass er zu anderen Mitteln greifen musste. Er würde noch zwei Tage warten und sich am Marktplatz herumtreiben, so dass die Händler ihn zwangsläufig wahrnehmen mussten. Vielleicht hatte er auch Glück und er sah Trowa, doch daran glaubte Heero weniger. Nein, dann am dritten Tag, würde er erneut mit den Händler sprechen, aber dieses Mal würde er sich sofort als Tribun ausgeben, der auf der Suche nach einem jungen flüchtigen Adligen war. Und da man mit Speck bekanntlich Mäuse fing, würde er von einer großzügigen Belohnung sprechen, die dem Hinweisgeber winken würde. Heeros Plan ging in der Tat auf. Geldgier war schließlich schon seit jeher ein großer Antrieb für Menschen. Gerade trieb er sich wieder in der Nähe der Marktstände auf und stärkte er sich mit einem Krug verdünnten Wein als ein warnenden Prickeln im Nacken seine Aufmerksamkeit schärfte. Diese Art von Warnung hatte ihm auf dem Schlachtfeld schon gute Dienste geleistet und wachsam ließ er seinen Blick über die Menschen schweifen. Sklavinnen mit Wasserkrügen und Körben, Botenjungen, dort drüben standen ein paar Huren, da eine Handvoll Bauern, die sich nicht über den Preis einer Kuh einig werden konnten. Alles schien seinen gewohnten Gang zu nehmen. Da sah er eine Frau, die nicht so recht in das geschäftige Bild des Marktplatzes passte. Sie hockte auf einem notdürftig zusammengezimmerten Karren und selbst aus der Entfernung konnte Heero ihre Anspannung erkennen. In der Art wie sie sich aufrecht hielt und die Zügel des Esels, der vor den Wagen gespannt war, festhielt. Sie starrte ihn an und Heero wandte sich scheinbar ab um sich einen neuen Wein einschenken zu lassen. Das Schankmädchen lächelte ihn scheu an, Heero war nun einmal kein sehr gesprächiger Gast und sie fühlte sich in seiner Gegenwart sichtlich unwohl. Er spürte die Blicke dieser sonderbaren Frau noch immer auf sich. Erneut beobachtete er sie. ‚Vielleicht eine Schaustellerin?‘, dachte er als er ihre Kleidung in Augenschein nahm. Sollte er ihr versuchen zu folgen? Ein Mann gesellte sich zu ihr und stieg auf den Wagen. Ganz sicher waren es Schauspieler oder Schausteller, die sich hier ein Zubrot verdienten oder im Winterquartier waren. Es wäre ein leichtes sie ausfindig zu machen, denn in einer so überschaubaren Stadt wie Caere konnte sich so ein Grüppchen nicht verbergen. Doch zunächst kehrte er zur Gaststätte zurück, keineswegs wollte er unbewaffnet nach den Schaustellern suchen. Überraschenderweise wartete dort bereits ein Mann auf ihn. Er wäre der Anführer einer Schaustellergruppe und wollte die Leute unter seiner Obhut keiner unnötigen Gefahr aussetzen, falls sich seine Vermutung bestätigen und er dem von Heero gesuchten jungen Mann Unterschlupf gewährte. Verständlich, dass er um das Wohl seiner Leute fürchtete. Adlige Familien konnten finstere Schlägertrupps bezahlen, die die Schauspieler es reuen ließen dem Flüchtigen geholfen zu haben. Mit Sicherheit hatte dieser Mann etwas mit der Frau im Wagen zu schaffen, die Heero nur kurze Zeit zuvor in der Menge erblickt hatte. Doch Heero war auf der Hut und während er dem Mann folgte, hatte er eine Hand nahe am Griff seines Schwertes. Man führte ihn zu einem Lagerplatz außerhalb den Stadtmauern. Ein bunter Haufen von Zelten und notdürftigen Hütten, die zwischen abgebrannten Ruinen aufgeschlagen worden waren. Die Bewohner schienen aus allen Teilen des Reiches zu stammen: Heero sah schwarze Nubier, rothaarige Briten und sogar einen Mann, der wohl aus Seres stammte, er hatte diese gleichen mandelförmigen Augen wie sie auch Wufei gehabt hatte, der Vertraute, Freund – und für eine kurze Zeit auch Geliebter – von ihrem Konsul. Vor einem größeren Zelt, dessen Plane mit bunten, mal größeren, mal kleineren Flicken ausgebessert worden war, saß jene Frau und erneut spürte Heero ihren durchdringenden Blick auf sich ruhen. Jetzt aus der Nähe betrachtet erinnerte ihn ihr Gebaren an eine stolze, wütende Löwin, die jeden Störenfried verscheuchte, der ihr zu nahe kam. „Catherine hier hat sich um Trinton gekümmert und ihn gepflegt. Sie glaubt nicht an eure Geschichte, dass er ein flüchtiger Adliger sei.“ ‚Nun, die Geschichte ist in der Tat nicht wahr.‘, dachte Heero bei sich, schweig jedoch vorerst. Stattdessen fragte er: „Trinton?“ Der Name war ihm gänzlich unbekannt. Vielleicht hatte Trowa doch untertauchen und flüchten wollen, dann wäre es nur folgerichtig, dass er einen falschen Namen gewählt hätte. „Catherine hat ihn nach ihrem verschwundenen Bruder benannt.“ Dies hatte die Frau gehört, denn sie fauchte aufgebraucht: „Keiner wird ihn mir wieder wegnehmen.“ „Wie ist Trinton zu euch gestoßen?“, erkundigte sich Heero und versuchte nicht ganz so grimmig dreinzublicken. „Wir haben ihn eines Morgens im Wald gefunden. Er hatte eine schlimme Kopfverletzung, sie rührte wohl von einem Sturz her. Der Junge erinnerte sich nicht einmal mehr an seinen Namen als er dann Tage später wieder erwacht ist.“ „Wo genau habt ihr ihn gefunden?“ „In den Albaner Bergen.“ „Nahe den Villen der Adligen?“, versuchte Heero sein Glück. Konnte es sich in der Tat hier um Trowa handeln? „Ja! Ich glaube, in der Nähe befand sich die Villa des neuen Konsuls.“ „Das würde passen. Ich muss ihn sehen.“, verlangte Heero und trat schon einen Schritt nach vorn. Doch Catherine stand blitzschnell auf und versperrte ihm den Zugang. „Weib, mach Platz.“, knurrte Heero. Er würde nicht zögern sich, sofern es notwendig war, mit Gewalt Zutritt zu verschaffen! Es war sein Befehl Trowa zu suchen, da ließ er sich von einer Frau nicht davon abbringen. „Zuerst sagt mir, was ihr mit ihm vorhabt!“ Heero antwortete wahrheitsgemäß: „Trowa wird nichts geschehen. Sein Herr ist in Sorge um ihn und möchte ihn wohlbehalten wieder bei sich sehen.“ „Trowa heißt er also?“ Der Leiter der Truppe nickte. „Sofern es sich um den Mann handelt, den ich suche.“, gab Heero zu bedenken. „Doch um dies festzustellen, muss ich ihn sehen.“ „Sein Herr?“, wiederholte Catherine. „Wer ist denn sein Herr? Also ist er kein Adliger.“ „Nein, ist er nicht. Trowa ist der Pferdeknecht von Konsul Treize Khushrenada.“ Stille... sowohl Catherine als auch der ältere Mann erbleichten, denn nun erkannten sie: Sie hatten den Sklaven eines hochrangigen Römers festgehalten und zur Flucht vor seinem Herren verholfen. Das konnte ein böses Nachspiel haben. Doch Heero versuchte sie sogleich wieder zu beruhigen: „Konsul Treize sinnt keineswegs nach Vergeltung und er wird Trowa kein Leid zu fügen. In der Tat wird er erleichtert sein zu hören, dass es sich wohl um einen Unfall gehandelt hatte, nicht um eine Flucht.“ Um die guten Absichten zu beweisen, holte Heero einen kleinen Lederbeutel hervor und schüttelte ihn. Die Münzen darin klimperten laut als er ihn Catherine zuwarf. „Es gehört euch, sofern ich Trowa gefunden habe. Kann ich mich nun davon überzeugen, dass es sich bei Trinton auch um den Gesuchten handelt?“ Widerwillig gab sie den Eingang frei und Heero schob die Zeltplane zur Seite. Im schummrigen Halbdunkel konnte er in der hintersten Ecke eine zusammengekauerte Gestalt ausmachen. Sie hatte die Arme um die Knie geschlungen und wiegte sich vor und zurück... vor und zurück. Immer wieder. „Trowa?“ Heeros Stimme war fest und als sich der Kopf der Gestalt hob, schöpfte er neue Hoffnung. Er kauerte ebenfalls nieder und näherte sich Trowa langsam, als ob dieser ein verstörtes Tier wäre. Irgendetwas war hier nicht in Ordnung. Als er näher kam, gab es keinerlei Zweifel mehr. Dies war Trowa! Er hatte ihn gefunden... Doch erkeimte in Heero keine Freude darüber. Trowa starrte ihn aus wirren, weit aufgerissenen Augen an. Heero war sich nicht sicher, ob ihn der Sklave überhaupt wiedererkannte. Der pure Irrsinn sprach aus diesen grünen Tiefen! Catherine schien sein Unbehagen zu bemerkten. „So verhält er sich seit zwei Tagen. Es hat urplötzlich angefangen. Er hat nicht mehr geredet und nicht mehr geschlafen, nur ein Name kam ihm immer wieder über die Lippen...“ Sie brauchte nicht weiterzusprechen. „Quatre?“, riet Heero und dies veranlasste sowohl Catherine zu einem überraschten Ausruf und Trowa zu einem Zucken. Endlich eine Reaktion. „Trowa, ich bin es, Heero. Erkennst du mich nicht?“ Unverändert starrten ihn die Augen an. „Komm doch mit nach draußen.“, versuchte er es und zog an Trowas Handgelenk als eine Reaktion auf seine Worte ausblieb. Er wollte Trowa einmal am Tageslicht in Augenschein nehmen. Doch in dem Moment, in welchem er den Mann berührte, stieß dieser einen gequälten, hohen Schrei aus. Heero hatte so einen Laut noch nie bei einem Menschen gehört. Er würde ihn eher einem Tier zuordnen. „Seit zwei Tagen ist er so.“, wiederholte Catherine als sich Trowa wieder beruhigt und begonnen hatte sich vor- und zurückzuwiegen. „Wir haben nichts mit ihm getan.“, beteuerte sie voller Sorge in der Stimme. Heero glaubte ihr dies gern und hatte sich an den Eingang des Zeltes zurückgezogen. Was sollte er jetzt tun? Er hatte zwar Trowa gefunden, aber was nun? „Trowa... ich kann dich zu Quatre bringen.“ Der Kopf fuhr ruckartig nach oben und zu ihm herum. Keine Frage, diese Worte hatte Trowa verstanden. „Aber dazu musst du zu mir kommen.“ Trowa schien lange darüber nachzudenken, so dass Heero fast schon wieder jegliche Hoffnung verloren hatte. Doch dann kroch Trowa auf ihn zu und kam sogar mit nach draußen. Vorsichtig nahm Heero das Gesicht des Sklaven in die Hände, jetzt ließ Trowa diese Berührung zu. Heero suchte in dessen Augen nach einem Funken von Verstand, doch es waren nur blicklose Höhlen. Es war unheimlich. Fast so als ob Trowa eine willenlose Puppe wäre, so wie sie die Schausteller oft in ihren Bühnenstücken verwendeten. Eine Puppe, die von einigen Fäden gelenkt wurde, selbst jedoch zu keiner Bewegung fähig. „Was werdet ihr mit ihm tun? Und wer ist dieser Quatre?“ „Quatre war sein Geliebter. Sie sind im Streit auseinander gegangen.“ Wieder zuckte Trowas Körper bei der Erwähnung des Namens. „Es erscheint mir das Beste ihn zu Quatre zu bringen. Vielleicht erlöst ihn dies von seinem unglücklichen Zustand.“ Heero hoffte es. Und falls nicht, nun wo Quatre war, da war auch Sally und womöglich gelang es ihr Trowa zu helfen. „Wo ist dieser Quatre denn jetzt?“ „Nun, das ist in der Tat ein Problem.“ Heero befand, dass es bizarr war und mit Unbehagen versuchte er im Sattel seines Pferdes ein winziges Stückchen nach vorn zu rutschen. Hinter ihm saß Trowa, er spürte den Atem des Mannes in seinem Nacken. Er sah die Hände, die Trowa um Heeros Hüfte gelegt hatte, um sich festzuhalten. Und doch... Heero glaubte, dass eine Leiche hinter ihm im Sattel saß. Kein Laut kam über Trowas Lippen. Nur mit Mühe konnte er den Sklaven dazu bewegen etwas Nahrung zu sich zu nehmen. Meist mit der Versicherung, dass dies auch der Wunsch Quatres wäre. Beängstigend. So etwas war Heero noch nie untergekommen. Mittlerweile glaubte er, dass Magie hinter diesem sonderbaren Verhalten stecken musste. Wie sonst, konnte man es erklären? Doch welcher Zauber sollte steckte dahinter? Mit welchem Ziel? Hoffentlich bekamen sie alle eine Antwort auf diese Fragen, wenn sie in Ägypten waren. Doch wie er es bereits Catherine versucht hatte zu erklären, zuerst mussten sie zurück nach Rom. Zu einer ganz bestimmten Frau. Catherine hatte auch darauf bestanden, dass Trowa sollte er geheilt sein, zu ihr zurückkehren sollte. Wenigstens für ein letztes Mal. Anscheinend glaubte sie tatsächlich, dass Trowa und Trinton, ihr verschwundener Bruder, ein und die selbe Person wären. Heero zügelte Wing vor dem prunkvollen Tor das den Eingang zur Villa der ehrwürdigen Une markierte. Der Diener an der Pforte erkannte ihn nicht, doch war gehorsam genug seiner Herrin den Besucher zu melden. Nur ungern ließ Heero Trowa hier draußen auf der Straße zurück. Die Blicke der Sklaven beachtete er nicht, als er Trowa kurzentschlossen hinter sich herzog. Trowa leistete nur kurz Widerstand, dann trottete er hinter Heero her. Er hatte weder Augen für die Schönheit des Hauses oder des Gartens durch welchen sie geführt wurden. Inmitten einer Traube von jungen Männer saß die Frau, mit der Heero reden wollte. Sie hob den Kopf als sie die Besucher sah und erhob sich elegant. Ihre Gäste, denn mit Sicherheit waren es solche, vertröstete sie mit einigen wohlgemeinten Worten und bedeutete Heero mitzukommen. „Wie ich sehe hast du Trowa gefunden.“, meinte Une als sie ungestört waren. Heero wunderte sich nicht darüber, dass Une über das Verschwinden Trowas Bescheid wusste. Mit Sicherheit wusste sie auch um Quatres Vergehen. Ob nun Treize ihr dies erzählt hatte oder Sally oder ob sie es von ihren eigenen Informanten erfahren hatte, war Heero gleich. Er benötigte ihre Hilfe. Schnell erläuterte er ihr die Situation und Une nickte bedächtig. „Es erscheint mir die einzige Hilfe, die wir ihm bieten können.“ Fasziniert musterte sie Trowa. „Aber warum fragst du mich?“, wandte sie sich an Heero. „Zum einen verfüge ich nicht über genügend Bargeld um jetzt noch eine Überfahrt nach Ägypten bezahlen zu können.“ Die Preise waren in den letzten Tagen gestiegen als die Kunde mehrerer gesunkenen Handelsschiffes Rom erreicht hatte. Die Stürme waren schon sehr stark, obwohl es noch nicht einmal Winter war. „Zum anderen habe ich meine Befehle. Ich muss die Legion im Winterlager beaufsichtigen. Nicht, dass ich es den Centurionen nicht zutrauen würde, diesen Dienst zu erfüllen, doch Befehl ist Befehl und den kann nur der Kaiser wieder zurücknehmen.“ „Was darauf hinausläuft das...?“ „Ihr müsst mit dem Kaiser reden. Sagt ihm, ihr würde das Klima nicht ertragen und wolltet nach Ägypten reisen. Doch nicht ohne geeignete Begleitung.“ „Oh Tribun. Das würde der Kaiser mit nicht abkaufen.“ „Das sucht euch einen anderen Grund. Mir ist es gleich, nur benötige ich die Freistellung des Kaisers um Trowa nach Ägypten zu bringen. Es würde Treizes Ansehen schaden sollte sein Tribun eigenmächtig handeln.“ „Mhm.“ Sie stolzierte den Raum entlang, der Saum ihres langen Kleides streifte über den Boden. „Eines steht außer Frage, ich fahre selbstverständlich mit.“ Sie formulierte es als Bedingung. „Etwas anderes habe ich nicht erwartet.“ „Doch überlasst es mir einen geeigneten Grund zu finden. Die Idee mit der Reise ist so schlecht nicht, jedoch merkt man, dass ihr nur Soldat seid Heero. Ihr könnt nicht lügen.“ „Das muss ich auch nicht. Ein Soldat sieht dem Feind ins Auge. Ihr hingegen...“ Sie lachte. „Ja, ich weiß um meinen Ruf.“ Une galt als skrupellose Frau, die immer bestens informiert war und aus diesem Wissen unendlichen Profit hätte ziehen können. Die Leute fürchteten sie und mehr als einmal bewunderte Heero seinen Konsul. Treize war klug, dass er sich Une nicht zur Feindin machte und sie auf seiner Seite stand. „Also, ich werde sofort meinen Dienerinnen Bescheid geben.“ Sie klatschte bereits in die Hände. „Wir fahren nach Ägypten!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)