Carpe Noctem von Phoenixfedern (~Nutze die Nacht...~) ================================================================================ Kapitel 4: Abschied ------------------- So, hier die versprochene Fortsetzung für Whitlock :D Hoffe, es gefällt dir, Süße *knuddel* *knuff* *knutsch* Und auch den anderen viel Spaß beim lesen :D ~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥~♥ “Ich kann dich zwar nicht wieder zum Leben erwecken… Aber ich kann dich halten. So lange du willst. So lange du es brauchst…” Der Sommer hat schon lange das Land verlassen und ist dem kalten Wind des Herbstes gewichen, der die Blätter von den Bäumen zerrt und das Leben der Welt aushaucht. Der Abend wirft ein graues Tuch auf Forks und auf die Wege, die ich so oft hinabgeschritten bin. Alles wird farblos und wirkt auf einmal kalt. Ich drehe mich um. Lasse meinen Blick schweifen. Das Gebäude, indem ich viele Monate gelebt habe und zu Hause genannt habe, liegt schwarz und leer vor mir. Und auch die Vögel, die sich gerne auf der Wiese vor dem Haus getummelt haben, singen nicht mehr. Alles ist trostlos und leblos. Meine goldenen Augen funkeln in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne, aber sie spiegeln keine Freude wider, sondern pure Traurigkeit. Ich setze mich langsam in Bewegung. Schreite zaghaft über den gepflasterten Weg, als glaube ich, dieser würde aufbrechen und mich in die Tiefe ziehen. Alles ist mir in Moment lieber. Wenigstens ich muss diese Schmerzen nicht mehr ertragen. Ohne sie konnte ich nicht sein. Ich liebe sie. Aus tiefsten Herzen. “Ich kann dich zwar nicht wieder zum Leben erwecken… Aber ich kann dich halten. So lange du willst. So lange du es brauchst…” Ich höre ihre Stimme immer noch in meinem Kopf. Diese zarte, süße Stimme, die mir alle Sinne raubt, jeglichen Verstand, mich leben lässt. Alice. Allein ihr Name ist wie süße Schokolade auf meiner Zunge, die ich darauf zergehen lasse. Er streichelt alle meine Sinne sanft, umhüllt sie wie ein hauchdünner Schleier, so wie der Nebel in der Morgendämmerung die Welt einhüllt und sie zart zu liebkosen scheint. Meine Finger fanden jedes Mal aufs Neue zu ihrer weichen Haut. Wie Seide fühlt es sich an, so zerbrechlich und rein, wie eine Lilie im Mondlicht schimmert sie, so wunderschön wie jeder Sommertag, so kühl wie der kälteste Schnee, so weiß wie frisch gemolkene Milch. Wie sehr ich sie liebe, ihre Haut, so wie ihren zierlichen Körper, der sich unter mir rekelt, wenn ich sie berühre. So wie ihre geschwungenen Lippen, die jedes Mal meine finden und ein Feuerwerk der Gefühle wach rufen, so bunt und prachtvoll wie ein Schmetterling im Frühlingswind. So wie ihre markanten Gesichtszüge, die sie verändert, zu einem sanften Lächeln, wenn ich sie streichle und liebkose. Umschmeichle wie die heiße Schokolade die Frucht umarmt und in sein Bann gefangen nimmt, ein Spiel von süß und herb, schwarz und weiß. Gefallener Engel, Dämon, Monster… und mein Engel, der mich aus der Dunkelheit gezogen hat, mich hat leben lassen… Und nun soll alles vorbei sein? Wieso tu ich mir das eigentlich selber an? Weil es besser für sie ist? Ich würde ihr niemals weh tun und sie mir nicht. Wieso habe ich dann das Gefühl weggehen zu müssen? Das dies das beste für uns beide ist? Und doch weiß ich, dass ich einen Fehler mache. Wir gehören zusammen. Sie und ich. Die Schöne und das Beist. Schokolade und Frucht. Herb und süß. Schwarz und weiß. Wir sind zwar in vielen verschiedenen Sachen unterschiedlich, aber heißt es nicht, dass sich Gegensätze anziehen? Widerrum heißt ein anderes Sprichwort: Gleich und gleich gesellt sich gern… Was soll ich glauben? Wem soll ich glauben? Mir selbst? Es ist so schwer zu entscheiden, was richtig und was falsch ist. Mache ich hier einen Fehler? Oder ist es letztendlich doch das Richtige? Was soll ich tun? Auf mein Herz hören? Ein Herz, das niemals mehr schlagen würde, wie sehr ich es mir auch wünschen würde? Ein Herz, das tot war? In meiner Brust? Oh, ich wünschte so sehr, dass ich ein lebendiges Herz hätte, das schlagen könnte, nur für dich. Doch das bleibt mir verwehrt… Ich verfalle in Erinnerungen. Sie kommen genauso unbarmherzig und unvorhergesehen, wie der Durst, der mich von jetzt auf gleich beschleicht und mich beinahe verrückt macht. Es ist eine schwache Erinnerung… Aber ich weiß… In diesem Moment hatte ich Alice kennen gelernt… ~Es ist dunkel. Leise. Kalt. Einsam. Angst einflößend. Qualvoll. In mir drin. Alles ist schwarz in mir. Alles ist erstickt. Ich spüre die warme Hand meiner Seelenverwandten, Sie führt mich. Doch ich sehe das Ende nicht. Wo ist das ende dieser undurchdringbaren Dunkelheit? Wo? Ich sehe es nicht. Doch sie führt mich weiter._ Es ist bestimmt nicht mehr weit. Oder? Ich werde wieder zurückgezogen. Von ihr. Von ihm. Der Grund der Dunkelheit. Ich versuche sie zu hassen. Ihn zu hassen. Maria. Den Durst. Doch es geht einfach nicht. Beides war ein Teil von mir. Ist es immer noch. Sonst würde es mich nicht zurückziehen in die Dunkelheit. Habe ich genug Kraft? Alice gibt mir Kraft. Doch wieso bin ich immer noch hier? In der Dunkelheit? Eine halbe Ewigkeit in dieser Dunkelheit. Und nun muss ich mich offenbaren… Doch was wird man sehen? Das Wrack in mir… Und doch wird es nicht aufhören… Bis ich wieder falle… Bis ich wieder aufgefangen werde von ihr… Wo ist das ende? Wann ist es vorbei? Und wer bin ich dann?~ Ich schließe langsam die Augen und wende mich ab. Das ist schon fast über ein Jahr her. Ein schönes und doch ziemlich schwieriges Jahr. Ich habe es versucht. Wirklich. Das habe ich. Und ich habe gemerkt, dass es nicht geht. Ich kann nicht sein, wie die anderen. Wie Alice. Ich schaffe es einfach nicht, ich bin nicht stark genug. Mit schwerem Herzen lasse ich mein altes, neues zu Hause hinter mir. Sie wissen alle, dass ich gehe. Und Alice? Wahrscheinlich wird sie zurückgehalten. Damit sie mir nicht nach geht. Denn das wollte ich nicht. Ich will nicht, dass sie so ein Leben führen muss. Bei den Cullens hat sie es besser. Viel besser. Das habe ich sofort gewusst, als ich die netten Vampire dort getroffen habe. Sie sind gute Wesen. Personen… Man kann sie sogar Menschen nennen. Sie wird ein gutes Leben haben ohne mich. Oder? Gut? Falsch? Ich zögere wieder, doch ich zwinge mich weiter zu gehen, sogar die Schritte zu beschleunigen. Es ist mir verboten, stehen zu bleiben. Ich darf es nicht. Meine eigene Regel. Ich will nicht stehen bleiben und zögern müssen. Mein Entschluss war doch so klar gewesen… Und nun? Nun zögere ich doch. “Ich kann dich zwar nicht wieder zum Leben erwecken… Aber ich kann dich halten. So lange du willst. So lange du es brauchst…” Oh, ich würde weinen, es mir nur möglich gewesen wäre. Dafür verkrampft sich mein Magen. Mein Herz. Mein ganzer Körper. Ich lasse hier meine Seele, mein Herz, mein Leben zurück. Das soll richtig sein?! Ja… Es wird alles richtig sein… Irgendwann… Ich zähle die Stunden, ohne sie. Die vielen Stunden, die seid heute begonnen haben zu laufen. Stunden der Trauer und Schmerzen, die mir einen Stich ins Herz versetzt. Ein tiefer Stich, ausgelöst durch den Dolch ihres Lebens, den sie nun langsam dreht. Mit ihrer geistlichen Hand. Ich laufe an dem See entlang. Hier war ich so oft mit ihr gewesen. Habe mir mit ihr die Gegend angesehen. Den Vögeln gelauscht, dessen schönes Lied sie bezaubert hatten. Ich sehe hinauf zu den Bäumen. Auf den Ästen ist es nun still und ohne Leben. Und das Atmen fällt mir so schwer. Die Luft, die sie geatmet hat, in meine Lungen zu lassen. Und die Vögel singen nicht mehr ihr Lied. Ohne sie kann ich einfach nicht sein. Sie ist alles für mich. Und ich zähle die Stunden. Die vielen Stunden. Ich muss gehen. Es ist das beste. Ich weiß es. Ich fühle es. Aber es ist so schwer… ~Wo ist das ende? Wann ist es vorbei? Und wer bin ich dann? … Ohne dich?~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)