Be Your Girl von Hatsu-chan ================================================================================ Kapitel 4: Einsamkeit --------------------- Be Your Girl Kapitel: 4 Einsamkeit Mit schnellen Schritten erreichten zwei Jugendliche ein Wohngebäude außerhalb der Innenstadt Tokyos, das Haus besaß 15 Stockwerke und lag in der Nähe eines kleinen Parks, welcher jedoch meistens nur von Hundebesitzern genutzt wurde. Schwer atmend stützte sich der braunhaarige Junge gegen seine Oberschenkel und fuhr sich leicht über die vom Regen genässte Stirn, sie hatten Glück gehabt, nicht unter das Unwetter gekommen zu sein. „Jetzt stürmt es richtig stark.“, der Junge richtete sich wieder auf und blickte zu seinem Freund, welcher aus dem Fenster blickte und dann den Aufzugsknopf betätigte. Still standen die beiden nebeneinander und warteten, bis der Lastenträger bei ihnen ankam und sie in den 10 Stock befördern konnte, in welchem der Ältere von den beiden wohnte. Ken war schon den ganzen Tag sehr ruhig gewesen, gut er war auch so nicht der Gesprächigste, er war sehr nachdenklich und behielt meistens alles für sich, wenn er mit etwas nicht einverstanden war oder ihm etwas missfiel. Das war eine der Eigenschaften, die den Brünetten an seinem Kumpel missfiel. Es störte ihn, dass er nicht den Mund aufbekam und einfach mal mit der Faust auf den Tisch schlug. Er hatte ihn schon so oft gesagt „Setz dich mal durch!“ doch der ältere hatte kein Interesse daran, lieber teilte er seine Meinung Davis mit, welcher sich dann für die Umsetzung einsetzte. Natürlich tat er es gerne und es freute ihn auch, dass Ken so viel Vertrauen zu ihm hatte. /Über was beschwere ich mich eigentlich?/ so genau wusste der Brünette es auch nicht, er hatte wohl zu viel Zeit sich unnötige Gedanken zu machen. Schließlich kamen bei Kens Wohnung an, in welcher er mit seinen Eltern wohnte und wartete bis dieser die Tür aufschloss. Die Jungs zogen ihre Schuhe aus und schlossen die Tür wieder hinter sich. In der Dreizimmerwohnung war es dunkel und still, seine Eltern schliefen wohl schon. So mussten die zwei Digiritter sich bemühen keinen Krach zu machen, denn Kens Mutter hatte einen sehr leichten Schlaf. So leise er konnte schlich sich der Blauschwarzhaarige ins Wohnzimmer und fischte sich dort zwei Handtücher aus dem Schrank damit sie sich abtrocknen konnten, denn duschen wäre viel zu laut. Davis hatte sich schon in das kleine Zimmer des Älteren begeben und zog sich das nasse T-Shirt aus, legte es auf einen Stuhl und zog sich dann die Fliegerbrille vom Kopf, welche ihn Tai geschenkt hatte, dafür war er dem Älteren immer sehr dankbar gewesen. Er mochte Tai, dieser war wie ein großer Bruder für ihn, ein Vorbild. Nicht nur beim Fußball, sondern auch in der Digiwelt hatte er sich gerne Ratschläge von ihm geholt und angenommen. Tai und Matt zeigten ihm, was wahre Freundschaft ist. Mut und die Loyalität zu seinem Team, ohne sie wäre er nie so ein guter Digiritter und Freund geworden. Doch bei einer Sache konnte ihn selbst Taichi Yagami nicht helfen, die Zuneigung zu seinen besten Freund war in den letzten Jahren immer größer geworden. Bis er sich eingestehen musste, dass es nicht mehr Freundschaft war, sondern Liebe. Er hatte sich in Ken verliebt. Natürlich war es nicht leicht für ihn gewesen sich einzugestehen, dass er einen Jungen und vor allem seinen besten Freund liebte. Denn sie waren fast jeden Tag zusammen, schliefen beieinander und spielten zusammen Fußball. Sooft hatte er sich vorgestellt wie es wäre, wenn er dem Älteren gestehen würde was er fühlte. Doch in seinen Vorstellungen entfernte sich Ken von ihm, ihre Freundschaft zerbrach und genau das wollte Davis nicht. /Ich bin lieber nur mit ihm befreundet, als ihn komplett zu verlieren./ lächelnd blickte der Brünette zu Ken, als dieser den Raum betrat und leicht rot wurde, hatte er sich etwa erkältet?! Mit schnellen Schritten ging Davis zu ihm rüber und legte ihm eine Hand auf die Stirn, fragend sah der Ältere zu ihm. „Du glühst ja!“, mit einem besorgten Blick sah der Größere in Kens blaue Augen, in welchen er zu versinken drohte. /Wieso zieht er mich nur so magisch an?/ Davis musste schwer schlucken, als der ältere ihm eine Hand auf die Schulter legte: „Frierst du Davis?“, raunte dieser und deutete auf die Gänsehaut die sich auf dem Oberkörper des Größeren gebildet hatte. Sein Herz schlug wie wild gegen seine Brust und drohte heraus zu springen, er musste sich von ihm lösen, sonst würde das Ganze nicht gut ausgehen. Langsam zog der Jüngere seine Hand zurück und versuchte zu lächeln, was ihm in solchen Situationen mehr als schwer viel. /Reiß dich zusammen Davis, was soll er sonst von dir denken?!/ leicht fuhr Ken mit seiner Hand über die braungebräunte Schulter des Jüngeren und ließ ihn erzittern. Seine Haut fühlte sich so schön weich und warm an. Am liebsten hätte er sich an ihn gedrückt, seinen Körper an dem eigenen gespürt und nie mehr los gelassen. /Was denke ich denn da? Das ist Davis, mein bester Freund...Der Mensch, dem ich mehr als mir selber vertraue. Wieso kann ich nicht einfach nur mit ihm befreundet sein? Wieso muss ich solche Gefühle für ihn entwickeln? Das ist so bitter./ ein trauriges Lächeln zierte Kens Gesicht, als er dem Größeren ein rotes Handtuch in die Hand drückte, damit sich dieser abtrocknen konnte. Keiner sagte ein Wort, beide hingen ihren eigenen Gedanken nach. Sie ahnten nicht mal, dass der jeweils andere genau so fühlte. Es war einfach absurd, viel zu unrealistisch. Beide zogen sich dann um, ohne sich dabei aus den Augen zu lassen, doch immer noch kam kein Ton über ihre Lippen. Erst das Piepen, welches von Kens Computer ausging, ließ sie zusammen schrecken und zog die Aufmerksamkeit der Jungs zu sich. „Wie...Wie ist denn das passiert, der war doch aus!?“, mit einem fragenden Blick sah der Blauschwarzhaarige zu seinem Freund und ging auf den PC zu, er hatte ihn ausgeschaltet davon war der Junge überzeugt. Doch dieser zeigte ihm an, dass er eine E-Mail bekommen hatte. „Hm.“, nachdenklich beugte sich Davis über Kens Schulter und wartete bis dieser die Post aufgemacht hatte. „Von wem könnte sie denn sein?“, fragte der Brünette den verblüfften Jungen, der scheinbar sehr unsicher war, als er die E-Mail öffnete. Wer wusste schon, was sie enthalten könnte? Vielleicht war es auch ein Virus, doch es konnte auch sehr wichtig sein. Vielleicht eine Nachricht aus der Digiwelt. Tief atmete Ken ein und aus und blickte auf den Bildschirm. Vor ihm öffnete sich ein Fenster, auf welchem viele Zahlen und verschiedene Symbole dargestellt wurden. Doch er konnte nichts damit anfangen. „Was...Was ist das?“, verwirrt kratzte sich Davis am Hinterkopf, für ihn machte das ganze keinen Sinn. Es könnte natürlich ein Zahlenkode sein, doch was sollten die Symbole bedeuten und wer schickte Ken so eine Nachricht? Der verwirrte Gesichtsausdruck von dem Älteren zeigte ihm, dass auch dieser keinen Ahnung hatte was das sollte. „Äh...Vielleicht sollten wir ja Izzy fragen ob er was damit anfangen kann?!“, der Ältere war schließlich ein Computergenie und konnte damit bestimmt eher was anfangen als er und Ken. Lächelnd nickte der Blauäugige seinem Freund zu, das war eine gute Idee. Sofort zog er sein Handy aus der Tasche. Izzy schlief nie um diese Uhrzeit, meistens war dieser noch mit seinen Freunden aus dem Ausland am Chatten, so konnten sie ihn ohne Probleme anrufen. Es dauerte auch nicht lange bis der Ältere den Hörer abnahm: „Ja, hallo?“ scheinbar etwas verwirrt wartete der Brünette darauf, bis sich Ken zu Wort meldete, schließlich rief dieser ihn nicht oft an und schon gar nicht so spät. „Hallo Izzy, ich hoffe ich störe dich nicht...aber ich habe eine merkwürdige Nachricht bekommen. Na ja, das merkwürdigste daran ist aber, dass mein Computer gar nicht eingeschaltet war und ich die E-Mail trotzdem öffnen konnte.“, begann er dem Jungen zu erklären und wartete bis dieser sich wieder meldete. Izzy wollte wissen was drin stand. „Nichts...eher gesagt besteht die Nachricht aus Zahlen und Symbolen, die weder Davis noch ich kennen.“, erklärte er ihm weiter und blickte kurz zu dem Jüngeren, der ihm zustimmend zu nickte. „Okay, kannst du sie mir rüber schicken?“, ertönte die Stimme des Computerfreaks am Telefon, scheinbar wurde seine Neugier geweckt. So wollte er sich die Nachricht ansehen, um zu sagen ob es ein Virus war oder nicht. Schnell fuhr Ken seinen PC hoch und schickte die E-Mail zu Izzy rüber, in der Hoffnung, dass er ihnen sagen konnte was es zu bedeuten hatte. Es ertönte ein „Pling“ am anderen Ende des Hörers, der Ältere hatte also die E-Mail bekommen. Für einen Moment herrschte Stille, nur ein leiser Luftzug war zu hören. „Und, was ist? Kann er damit etwas anfangen?“, ungeduldig rüttelte Davis an Kens Schulter, er machte sich plötzlich Sorgen. Vielleicht war es wirklich eine Nachricht aus der Digiwelt. Vielleicht ist dort etwas geschehen und sie saßen hier in ihrer eigenen Welt und bekamen es nicht mit. Kurz wartete der Blauschwarzhaarige eine Antwort ab, bevor er diese an den Brünetten weiter geben konnte: “Er sagt, dass ihn die Symbole bekannt vorkommen, aber nicht genau weiß was sie zu bedeuten haben.“ Seufzend blickte Davis auf den Bildschirm /Ich hoffe, dass es Veemon gut geht./ leicht biss sich der Jüngere auf die Unterlippe. Sie konnten nicht mehr in die Digiwelt und ihre Freunde so nicht besuchen. Wer wusste schon was in der zwischen Zeit passiert war und ob sie überhaupt noch lebten. /Nein, an sowas darf ich nicht denken!/ kurz schüttelte der Junge den Kopf, vielleicht war es auch was ganz anderes, er durfte jetzt nicht den Teufel an die Wand malen. Als Ken sich erhob und ihn an sich zog, wurde der Brünette aus seinen Gedanken gerissen und lief etwas rot an. Ken fühlte sich so gut an, er vergaß seine Sorgen und ließ sich einfach in seine Arme fallen. „Mach dir keine Sorgen Davis, unseren Digimon geht es sicher gut.“, raunte Ken ihm zu und kraulte den Jüngeren leicht am Nacken. Es war so typisch für ihn gewesen, er wusste was in Davis vorging, ohne dass dieser etwas sagen musste. Das machte ihre Freundschaft zu etwas ganz Besonderen. „Ja, du hast recht.“, lächelnd blickte der Jüngere auf und seufzte. Bestimmt hatte Ken recht und er machte sich mal wieder zu viele Gedanken. „Izzy sagte, er wird versuchen die Nachricht zu entschlüsseln. Also lass uns warten, bis er uns das Ergebnis mitteilt.“, nun war er wieder erleichtert, wenn Izzy sich an die Sache setzte, würden sie mit Sicherheit in ein paar Tagen die Antwort erhalten und wahrscheinlich war es nicht so schlimm, wie er es sich gerade ausmalte. Die Nähe des Älteren machte ihn wieder ganz kirre, sein Körper begann zu kribbeln und das Blut schoss ihm nicht nur ins Gesicht. /Oh, nein!/ peinlich berührt löste sich Davis sofort von Ken und lief zu Tür: „Ich muss mal auf‘s Klo.“ verwirrt blickte der Ältere ihm nach. Ich warte in der Dunkelheit und bin zum Kampf bereit Ich fühl mich nicht allein, denn du wirst bei mir sein Doch du sagst du wirst jetzt gehen, Ich muss den Kampf allein durchstehen, weit weg von Dir Was geschieht mit mir? Sein nasses Haar klebte dem Jungen im Gesicht. Der Regen prasselte weiterhin gegen die Fenster und hin und wieder ertönte ein Donner in der Ferne. Mit leisen Schritten begab sich der Junge in sein Zimmer. Er hielt zwei Handtücher in den Händen, seine zitterigen Finger ergriffen den Türknopf und drücken ihn herunter, knarrend öffnete sich die Tür und er trat in sein Zimmer. Dort saß sie. Der Grund für seine Verwirrung, für seine schlaflosen Nächte, für den erhörten Pulsschlag und den Stress mit einigen Leuten, die zum Glück nicht da waren. Er war alleine mit ihr und ohne neugierige Blicke. Er konnte mit ihr zusammen sein, auch wenn sie nicht mit ihm sprach oder Sachen sagte die er nicht Verstand. Nachdem der Junge die Tür wieder schloss, ging er auf das Mädchen zu. Durch das Glanz seines Nachtlichtes wirkte sie so zerbrechlich und unecht, wie eine Illusion, wie die schönste Fata Morgana, die einem je erscheinen konnte. Sie drehte ihren Kopf zu ihm, zog sie Beine noch etwas an und streifte sich das nasse, schwarze Kleid zu Recht. „Wie soll ich die Kälte spüren, wen ich im Inneren schon zugefroren bin?!“ Dies hatte sie zu ihm gesagt, dabei zog sich in Tais Magen alles zusammen. Wieso sagte sie so etwas? Wieso fühlte sich ein Mensch nur so leer? Bei dem Gedanken bekam der Junge wieder eine Gänsehaut und zuckte leicht zusammen. Mimi hatte es nicht verdient so unglücklich zu sein, er wollte es nicht. Er wollte, dass sie wieder Lachte und mit ihm scherzte, so wie Früher. Mit gekonnten Griffen breitete der Junge das große Handtuch aus und legte es dem Mädchen über die Schulter. „Soll ich dir vielleicht ein Kleid von Kari holen?“, lächelnd begann er ihre Arme zu reiben, sie sollte nicht krank werden, denn dann würde sie wieder in der Schule fehlen. /Und ich möchte sie doch wenigstens in der Schule sehen./ es war ihm klar, dass seine Gedanken ziemlich egoistisch waren. Doch in diesem Moment war es ihm egal. Er hatte auch das Recht egoistisch zu sein und einfach mal an sich zu denken. Doch sie schüttelte den Kopf: „ Tai...mir ist nicht kalt.“ raunte sie ihm entgegen und fuhr ihm sachte über das nasse Haar, welches schlaff herunter hing. Die Berührung ließ ihn wieder erzittern, doch die Antwort gefiel ihm nicht. Wie konnte ihr nicht kalt sein, sie war von Kopf bis Fuß nass geworden. Eine deutliche Gänsehaut hatte sich auf ihrem Körper gebildet, doch sie sagte sie würde nicht frieren. „Was...Was hast du damit gemeint, als du sagtest du wärst von innen zugefroren?“, er wollte es wissen. Er wollte es verstehen, sie verstehen, denn vielleicht konnte er dann etwas tun, damit es ihr besser ging. „Na, dass mir weder die Kälte, noch die Dunkelheit, noch das allein sein etwas ausmacht. Ich habe keine Angst mehr.“, ihre Stimme war sehr leise und ruhig, doch sie zeigte keinerlei Emotionen. Hart schluckte der Junge, ihre Worte schallten noch in seinem Kopf nach. Sie sagte, sie hätte keine Angst mehr. Natürlich war das gut, aber den Umständen entsprechend war das vielleicht doch eher was Negatives. Was ist wohl in den USA passiert, dass Mimi so dachte und ihren Freunden die kalte Schulter zu wenden ließ. Tai zuckte etwas zusammen und lief etwas rot an als das Mädchen begann, sein Hemd aufzuknöpfen, total verwirrt blickte er zu ihr rauf. „Du erkältest dich noch, in den nassen Sachen.“, sagte sie und streifte das nasse Hemd von seinen Schultern und ließ es zu Boden fallen. Sein Herz schlug wie verrückt gegen seine Brust und ließ ihn noch röter anlaufen, zum Glück war das Licht so gedämpft, dass sie es nicht sehen konnte. /Ich fühle mich zu ihr so hingezogen, wie gerne würde ich sie jetzt küssen./ es war ihm mehr als bewusst, dass dieser Wunsch nicht okay war. Schließlich hatte er eine Freundin, auch wenn er sie nicht liebte, wollte er sie nicht verletzen. Und Mimi würde ihn sicher eine verpassen, wenn er den Versuch starten würde. So schluckte er den Wunsch herunter und erhob sich, löste sich so von ihr. „Du...hast recht, ich ziehe mich schnell um.“, leicht kratzte Tai sich am Hinterkopf und fischte sich schnell frische Sachen aus dem Schrank. Doch bevor er das Zimmer verließ, blickte er noch mal zu ihr: „Ich finde es schön, dass du hier bist.“ gestand der Junge und verschwand aus ihrem Sichtfeld. Mit einem trüben Blick sah sie zum Schreibtisch, welcher an dem großen Fenster stand. Neben einem Computer und einer Digitaluhr stand noch ein Fotorahmen auf dem Tisch. Sie erhob sich von Tais Bett, ließ das Handtuch fallen und besah sich das Bild. Auf diesem waren alle Digiritter abgebildet, das Bild entstand an ihrem Jahrestag. Davis, Ken und die anderen waren auch dabei gewesen. Sie hatten an dem Tag Wizzartmon wieder getroffen, es war ein wirklich schöner Tag gewesen. /Aber auch schöne Zeiten finden ihr Ende./ mit einen traurigen Blick stellte sie das Bild zurück und blickte sich etwas in Tais Zimmer um. Es hatte sich nicht viel verändert, noch immer hingen mehrere Poster von Fußballspielern an den Wänden. Ein paar Bilder von ihr und ihren Freunden und der Agumon aus Ton, den Mimi für ihn zum Geburtstag gebastelt hatte, fand seinen Platz auf einer Kommode neben seinen Bett. Es machte sie irgendwie glücklich zu wissen, dass die kleine Skulptur dem Jungen so wichtig war, dass er sie an so einem sichtbaren Ort aufbewahrte. Als die Tür wieder leicht knarrte erblickte Mimi den älteren mit einem kleinen Tablett und einem Stück Stoff in den Händen. Der Junge hatte Tee für sie gemacht und ein Kleid von seiner Schwester geholt, auch wenn Mimi sagte sie wolle sich nicht umziehen. „Ich möchte halt nicht, dass du krank wirst.“ sagte er lächelnd und stellte das Tablett auf den Tisch, neben welchem das Mädchen immer noch stand. Sofort bemerkte er, dass sein Bild verrückt wurde. /Sie hat es sich angeguckt, ob es eine Bedeutung hat?/ er wusste es nicht, doch er hoffte das es bedeutete, dass sie ihr immer noch wichtig waren. Etwas ungeschickt faltete Tai das rosa Kleid seiner Schwester auseinander. Warum er sich gerade das ausgesucht hatte wusste er nicht. Vielleicht, weil Mimi früher rosa sehr mochte, vielleicht aber auch nur weil es oben lag, so genau wusste er es nicht, die Frage war eher ob sich das Mädchen auch umziehen würde. Sie nahm es entgegen und betrachtete es sich kurz, das Kleid war etwas untypisch für Kari. Sehr kurz und weit am Rücken ausgeschnitten. Aber gut, wenn der Junge es ihr schon geholt hatte, wollte sie nicht so sein und sich umziehen, damit er sich keine Sorgen machen musste. „Du weißt ja wo das Badezimmer ist.“, zu mindestens hoffte er, dass sie es noch wusste, es war ja doch schon etwas länger her, als sie das letzte Mal bei ihm war. Mimi nickte und drehte ihm den Rücken zu, in der rechten Hand hielt sie das Kleid mit der anderen zog sie ihre Haare hoch. „Könntest du mir den Reißverschluss aufmachen?“, leicht blickte sie zur Seite und wartete ab, bis der Junge seine Hände auf ihren Rücken legte und den Reißverschluss leicht nach unten zog. Er sah gerade aus, direkt auf ihren Nacken und konnte seinen Augen kaum trauen. Ein Tattoo und nicht irgendeins. Nein, das Motiv kam ihm mehr als bekannt vor, das hatte er selber lange als Kette mit sich getragen. /Das Wappen des Mutes!/ was hatte das bloß zu bedeuten, warum hatte sich Mimi das Wappen oder eher das Symbol des Wappens auf ihren Nacken tätowieren lassen? Verwirrt ließ er die Arme wieder sinken und blickte dem Mädchen direkt ins Gesicht, als sie sich wieder umdrehte. Doch er brachte keinen Ton von sich, seine Kehle war wie zugeschnürt. So gerne hätte er sie gefragt warum und welche Bedeutung für sie das Tattoo hatte, doch er schaffte nur seinen Mund zu öffnen. Leicht Lächelnd ergriff die Brünette das Ende ihres schwarzen Kleides und zog es über ihren Kopf, ließ Taichi so einen Schritt zurück gehen. /Was...was...machst sie da.../ mit großen Augen sah er auf den ziemlich dünnen Körper, auf die wohlgeformten Brüste, den flachen Bauch und.../Ich muss den Blick abwenden./ Tai schämte sich für seine Blicke, wie konnte er nur, auch wenn sie wirklich wunderschön war und sich vor ihm auszog hatte er nicht das Recht sie anzugucken. Sein Herz raste wie verrückt und er hoffte nur, dass sie es nicht hören konnte. So nah wie sie beieinander standen. /Zum Glück sind wir alleine hier, denn wenn meine Mutter ins Zimmer kommen würde und uns sehen würde...dann wäre hier was los.../ Zwar mochten seine Eltern Yumi nicht so besonders, doch würden sie es sicher nicht für gut halten, wenn sie ihn mit einer anderen sehen würden. Auch wenn nicht zwischen ihnen lief /Aber sie steht nun mal in Unterwäsche vor mir./ Erleichtert atmete der Junge aus, als sie sich das rosa Kleid anzog. Tai war immer noch sehr verwirrt und wirkte leicht neben sich, das waren einfach zu viele krasse Dinge hintereinander. Das Tattoo und dann zog sie sich vor ihn um. /Macht es ihr den gar nichts aus? Ich bin doch schließlich ein Junge./ Mimi griff an ihm vorbei und schnappte sich eine der Tassen, nahm einen Schluck und blickte den Jungen lächelnd an: „Der Tee schmeckt gut.“ raunte sie und setzte sich wieder auf das weiche Bett des Älteren. Erst nach ein paar Minuten rührte Tai sich wieder und sah zu ihr rüber, spielte sie mit ihm oder war das alles echt, was sie sagte und was sie tat? /Ich...ich..bin so nervös wie noch nie zuvor... Ich weiß gar nicht was ich sagen soll... Meine Hände schwitzen...Und ich habe Angst, dass sie geht./ Tai blickte aus dem Fenster, als ein lauter Donner über ihnen ertönte, dabei leuchtete das Haus gegenüber leicht auf. „Da wohne ich.“, hörte er die Stimme des Mädchens sagen und weitete seine Augen. Sie wohnte direkt bei ihm und das hatte er in den ganzen zwei Wochen gar nicht mitbekommen. Wie konnte das sein? Warum hatte er sie die ganze Zeit über nie in der Gegend gesehen? Kannst du nicht sehen wie ich leide? Ich will das wir zusammen bleiben Bitte halt mich fest! Denn nur gemeinsam bestehen wir diesen Test „Gute Nacht, Matt.“ „Gute Nacht Takeru und Kari.“, mit diesen Worten schloss der blonde Junge seine Zimmertür und begab sich zum Bett, auf welchem seine Freundin saß und sich die Arme eincremte. Sie wirkte in Gedanken und irgendwie neben sich. Schon den ganzen Tag schien die Rothaarige etwas nervös und unsicher, er wusste nicht warum, doch sein Gefühl sagte ihm, dass es was mit Mimi zu tun hatte. „Alles okay bei dir?“, frage er und setzte sich zu Sora aufs Bett, fuhr leicht über ihren Oberarm und lächelte sie an. Seufzend stellte sie die Creme weg und blickte zu ihrem Freund, sie liebte ihn wirklich sehr und wusste auch, dass er sie genauso liebte, doch trotzdem gab es Dinge die auch er nicht wusste. Es war nicht so als ob sie Matt nicht vertrauen würde, doch sie hatte Angst, dass er ihre Denkweise nicht verstehen würde. „Hm... Ich denke schon, ich bin einfach so müde.“, raunte Sora ihrem Freund entgegen und ließ sich gegen ihn fallen. Es fühlte sich so gut an bei ihm zu sein, seine Wärme zu spüren und einfach von ihm gehalten zu werden, dann sah alles ganz anders aus und sie konnte sich einfach fallen lassen. „Du machst dir einfach zu viele Gedanken.“, sagte der Blonde und fuhr ihr über das weiche rote Haar, welches nach Rosen duftete. Seiner Meinung nach müsste die Rothaarige endlich lernen lockerer zu werden, sich nicht immer um andere kümmern, sondern um sich selber. Ihre Freunde waren schließlich alle alt genug, um mit ihren Problemen selber klar zu werden. „Ja, wahrscheinlich hast du recht.“, seufzend blickte Sora zu dem Älteren auf und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Ich liebe dich!“, wie ein Geheimnis raunte sie es ihm ins Ohr, diese Worte waren nur für ihn bestimmt. Für den Mann, den sie liebte. Mit welchem sie eine Familie gründen wollte. „Ich dich auch Sora und ich werde immer zu dir halten, egal was passiert.“, lächelnd drückte Matt sie aufs Bett und begann sie zu küssen. Über ihren Körper zu streicheln, um sie einfach auf andere Gedanken zu bringen. Glücklich ließ sie sich auf die Berührungen und den fordernden Kuss ihres Freundes ein und schob ihre Sorgen zu Seite. Matt stand zu ihr und das war alles was zählte, auch wenn sie Angst hatte, dass Tai die Wahrheit erfuhr. Denn sie war sich sicher, dass er ihr böse sein würde und nicht nur er, auch Mimi wäre sicher nicht erfreut. /Ich wollte immer nur das Beste für sie...denn ich liebe sie alle so sehr!/ Lass mich nicht allein Ich habe Angst davor allein zu sein Warum musst Du fort? Du weißt genau, du brichst dein Wort Lass mich nicht allein Ich habe Angst davor allein zu sein Wohin willst du gehen? Werden wir uns irgendwann mal wiedersehen? Leicht zog der Brünette die Decke über sich und schloss die Augen, er war müde und da er bei Ken schlafen durfte, freute er sich umso mehr aufs schlafen, denn dann konnte er sich an ihn kuscheln. „Ich hoffe das Izzy rausfindet was die E-Mail zu bedeuten hatte.“, raunte er noch dem Älteren zu und driftete schon langsam ins Land der Träume ab. Dieser nickte nur. Er hoffte auch, dass es nichts Schlimmes zu bedeuten hatte, doch sein Gefühl sagte ihm, dass etwas nicht stimmte. /Wenn schon etwas passiert, dann alles auf einmal./ denn er war davon überzeugt, dass Mimi etwas zugestoßen sein musste, etwas Schlimmes. Mit einem leichten Lächeln beobachtete er, wie Davis langsam einschlief. Dieser sah immer sehr zufrieden aus im Schlaf, so unschuldig und glücklich. Leicht fuhr er mit einer Hand über die weichen Haare des Jüngeren /Wie gerne würde ich dir jeden Tag so nahe sein./ langsam beugte sich Ken vor und legte seine Lippen auf die von Davis. Ganz leicht und vorsichtig küsste er den schlafenden Jungen und zog sich wieder zurück. /Doch ich weiß, dass es nie mehr als Freundschaft zwischen uns sein wird./ traurig schloss Ken die Augen und legte eine Hand um den Körper des Größeren, wenigstens im Schlaf konnte er ihm nah sein. Gib mir deine Hand und schwör du wirst immer bei mir sein Du weißt ganz genau, ich habe Angst allein zu sein Der Regen ließ langsam nach, die Uhr schlug Mitternacht, doch er dachte nicht daran schlafen zu gehen. Weiterhin saß er dem Mädchen gegenüber und beobachtete sie, während sie schlief. Sie war erschöpfter gewesen als gedacht, nach dem Tee wollte sich die Brünette nur kurz ausruhen und war dabei eingeschlafen. /Sie sieht so friedlich aus./ dachte sich der Junge und legte seine Bettdecke über ihren kalten Körper. Betrübt blickte Tai zu ihr /Ich will sie beschützen./ dachte der Brünette sich und strich dem Mädchen sachte über die Haare, doch er wusste das sie es nicht wollte. „Ich habe keine Angst mehr.“ hatte sie zu ihm gesagt und somit wollte sie auch nicht beschützt werden. Leicht lächelnd erhob sich der Ältere wieder, er konnte sie beschützen. Auch wenn sie es nicht wollte, davon war er überzeugt. /Ich werde einfach immer für sie da sein./ zustimmend nickte er sich zu und begab sich wieder aus dem Zimmer, um das Tablett weg zu bringen. Doch als er wiederkam, war Mimi bereits wieder wach: „Oh, habe ich dich geweckt? Tut mir leid, schlaf ruhig weiter.“ sie schüttelte nur den Kopf und erhob sich. „Nein, das hast du nicht.“, mit kurzen Schritten ging sie auf Taichi zu, streckte ihre linke Hand nach ihm aus und fuhr ihm leicht über das sonnenverwöhnte Gesicht. „Du musst dir keine Sorgen machen.“, leicht drückte sie sich an ihn, legte dabei ihre Hände auf seine Schulter und schloss ihre Augen. „Ich habe gelernt mit der Einsamkeit zu recht zu kommen und keine Angst mehr zu haben.“, eine leichte Gänsehaut bildete sich auf Tais Körper. Auch wenn ihr Körper warm war, ließen ihre Worte ihn jedoch erzittern: „Deswegen mach dir keine Sorgen um mich... Ich bin ein großes Mädchen und habe nichts mehr zu verlieren.“ Mit diesen Worten löste sie sich von ihm, blickte Tai tief in die Augen und lächelte kühl. „Du brauchst also keine Angst zu haben Tai... Ich werde dich beschützen.“, raunte sie gegen seine Lippen und ging ein paar Schritte zurück. Die Umarmung hatte sich so gut angefühlt, sein ganzer Körper fühlte sich frei und unbeschwert an. Die Wärme die von Mimi ausging, breitete sich in ihm aus und sorgte für ein angenehmes Kribbeln. Doch mit jedem Schritt, mit jeden Zentimeter, mit welchen sie sich von ihm entfernte, verschwand die Wärme und die Kälte breitete sich wieder aus. /Warum muss sie jetzt gehen?/ leicht streckte er die Hand nach Mimi aus, er wollte jetzt nicht alleine sein. Er wollte nicht, dass sie geht, doch sie verschwand in der Dunkelheit und ließ ihn alleine zurück. Die eine doch so schöne Umarmung ließ den bitteren Nachgeschmack der Einsamkeit zurück. Ich hab dir niemals was verschwiegen Und nie daran gedacht zu lügen Bitte geh jetzt nicht ich glaube fest an dich ~Fortsetzung Folgt~ PS: das Lied heißt „lass mich nicht allein“ von Digimon 01. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)