Waterheart (adult) von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 7: Sturmwind -------------------- Wie lange ihre halb geöffneten Lippen übereinander schwebten, wie lange es dauerte, bis sie endlich zu einer Einheit verschmolzen, wusste Irma im Nachhinein nicht mehr zu sagen – bestimmt eine kleine Ewigkeit. Am Ende taten sie es fast gleichzeitig… Mit einem Mal schien die Musik langsamer und schwermütiger zu werden, die Konturen der Welt dafür umso heller und freundlicher. Die Haut auf ihren Lippen schmeckte wärmer und einladender denn je, und ein merkwürdiges Hochgefühl erfüllte ihren Bauch und durchströmte ihre Adern abwechselnd in jeder einzelnen Faser. Zuerst strichen ihre Münder nur sachte aneinander vorbei. Dann zuckten Wills Lippen unerwartet vor, schlossen sich um Irmas Mund und saugten sich in einer Drehbewegung an ihm fest, jedoch so sachte, dass ihre Partnerin den Mund immer noch drehen und öffnen konnte, immer wieder drehen und öffnen, saugen und liebkosen... Langsam, fordernd, zwang die Hüterin des Herzens ihre Freundin nach unten. Ihr Oberkörper wiegte sich in einem willkürlichen, ekstatischen Rhythmus, schaffte es sogar stellenweise an ihrem Gegenüber zu reiben, als wolle sie sie zu einem gemeinsamen Tanz auffordern. Und dann, nach einiger Zeit, löste sich auch ihre Zunge vom Gaumen weg und stieg zögernd nach oben, bis sie auf einen recht nachgiebigen Widerstand stieß. Irmas Herzschlag kulminierte. Sie war völlig außer sich über diese ungewohnte Courage ihrer Freundin… und ahnte dabei nicht mal, dass in Wills Schädeldecke gerade ein kleines Schlagzeugkonzert stattfand. Mit einem kurzen, nicht einmal willkürlichen Augenaufschlag registrierte sie, dass dies wahrscheinlich kein Traum war… … und dass über Wills Brust das Herz von Kandrakar schwebte. Es war kein Irrtum möglich; die Form war unverwechselbar. Trotzdem riß Irma ungläubig die Augen auf, während sie sich parallel dazu bemühte, den Kuss am Laufen zu halten, was an sich schon schwieriger war, als es sich anhörte. Warum passierte das ausgerechnet jetzt? Warum konnte das Orakel sich nicht zu einem anderen Zeitpunkt melden? Irma hatte nicht die geringste Lust, diesen Kuss abzubrechen und nach Kandrakar zu reisen. Die Wächterin betrachtete das Objekt eine Zeitlang feindselig und überlegte schon, wie sie es unauffällig beseite schieben sollte, als es plötzlich anfing, matt zu glühen und zu strahlen. Rosenfarbe Funken schwebten über seine Oberfläche und bildeten seltsame Figuren, die sich schwach im Glas spiegelten und beinahe wie Symbole aussahen … aber welche es waren, konnte Irma nicht erkennen. Leider meldete sich nun Wills Begehren wieder zu Wort: ihre Zunge glitt einladend an der Unterseite von Irmas Lippen entlang, was bei der Wächterin des Wassers (trotz ihrer Ablenkung) ungeahnte Lustgefühle erzeugte, weshalb sie sich nun vorübergehend wieder dem Kuss zuwandte und das Kristallamulett vergaß. Einige Sekunden später, nachdem sie Wills Gaumen mit der Zungenspitze zum Zittern gebracht hatte und die Augen eine Spaltbreit öffnete, hatte sich die Funken auf der Oberfläche in Gesichter verwandelt und das Innere das Amuletts in einen deutlich sichtbaren Hintergrund. Beides erkannte Irma grimmig. War das da etwa die Straße vor ihrem Fenster? Und das das Sonnendach, das gleich darunter lag? Und war das nur eine Spiegelung, oder drückte sich da tatsächlich jemand die Nase an der Fensterscheibe platt? Irma blinzelte, drehte den Blick so weit wie möglich dem Fenster zu und schaute noch einmal genauer hin. Die Nase – oder was auch immer es gewesen war - war verschwunden und hatte lediglich einen feuchten Umriss auf der Scheibe hinterlassen. Und dennoch… irgendetwas war da draußen, etwas, dass sie beide mit einem zutiefst bösen Blick bedachte und Irma schreckliche Wellen der Angst über den Rücken jagte. Fast meinte sie, das Schnauben eines grässlichen Untiers zu hören, das dort draußen lauerte und nur noch nach einer Möglichkeit suchte, hinein zu gelangen. Das Schnauben ging über in das Heulen des Windes, der das Haus umrundete, und das Heulen wurde wiederum ein einziges großes Schnauben. Schließlich verwandelte sich der Glauben in Gewissheit, und der Wind verwandelte sich in ein tierisches Zischen und Brausen, das sich auf einmal gegen Irmas Schiebefenster warf und es lautstark ächzen ließ. ‚Verfluchte Scheiße!’ dachte Irma. Sie sah, wie der Putz um den Rahmen leicht bröselte und die Scheibe erzitterte. Genauso vorsichtig, wie sie Will bei Laune gehalten hatte, brachte sie sie nun zum Anhalten, richtete ihren Oberkörper auf und schaute mit kaum verhohlener Furcht in Richtung Fenster. Will, erschrocken über die doch etwas unerwartete Unterbrechung, wollte sich ebenfalls erheben, doch da überfielen sie die Kopfschmerzen wieder mit voller Stärke, und sie sank zurück. Gleichzeitig erhob sich auch der Wind zu neuer Kraft und riss mehr denn je an den Fensterscheiben, so dass Wills Worte sich mit dem Ächzen und Knarren des Holzes vermischten. „Irma… was zum Geier ist -aah!“ fragte sie gequält, bevor sie sich, von einem unerwartet stechenden Schmerz direkt ins Hirn getroffen, auf dem Bett zusammenkrümmte. „Bleib, wo du bist!“ rief Irma, bemüht, ihre Stimme zuversichtlich klingen zu lassen, und stand auf. Weil sie nicht riskieren konnte, dass das ganze Zimmer unter dem Ansturm des Windes zusammenbrach, und weil sie glaubte, direkter Feindkontakt wäre einfacher zu bewältigen, stürmte sie auf das Fenster zu und riss es auf. Entgegen ihrer Erwartungen wurde es draußen mit einem Mal still. Ungläubig steckte Irma ihren Kopf durch das Fensterloch… … und bekam einen Strahl brühend heißen Wüstenwindes ins Gesicht, der sie gegen die Bettkante schleuderte und sich dann gewaltsam Zutritt verschaffte! Als Irma sich von dem Schock erholt hatte, erkannte sie, dass es nichts anderes als eine Schlange aus Luft war, die dort unter der Zimmerdecke herumtänzelte - ein sich hin und her windendes Drachenmonster in Form eines Tornados, der Lattichs Wasserbecken umstieß, Irmas Merkblätter durch die Luft wirbelte und sich dann dem Bett zuwandte. „Halt dich ja von ihr fern, du Mistvieh!“ schrie Irma wutentbrannt aufspringend und setzte ihre Kräfte des Wassers frei, um das Wasser aus Lattichs Gehege anzuheben. Sie ließ es durch die Luft tänzeln und setzte es dann wie eine Peitsche ein, um das Monster von Will fernzuhalten. Der Versuch brachte erwartungsgemäß nicht viel (wer konnte schon gegen den Wind ankämpfen), aber es lenkte das Wesen mehr in die Mitte des Zimmers, wo Irma es besser mit ihm aufnehmen konnte. Mit eisernem Willen und blitzschnellen Peitschenhieben hielt sie die Schlange im Zaum, während sie gleichzeitig auszumachen versuchte, wer der Verursacher dieses Sturmes war: hinter dem Leib der Schlange konnte sie ein Paar perlschwarzer, abgrundtiefer Augen erkennen, die vor Wut, Zorn und Eifersucht schwarzes Licht ausstrahlten. Nur die Andeutungen von Augenlidern bezeugten, dass es einen Körper dazu geben musste, und welcher Natur dieser Körper war, konnte Irma sich bereits denken: schmal und zierlich, geschmeidig und graziös, mit langen schwarzen Haaren und anmutigen, schlanken Fingern. Wütend schlug Irma noch ein paar Mal gegen die gewaltige, tosende Schlange aus, dann duckte sie sich an ihr vorbei und zielte auf den Bereich, der unter den Augen lag. Doch die Schlange hatte das Ablenkungsmanöver durchschaut, sauste herunter und presste sie nun zu Boden. Eine Kraft wie von zehn ausgewachsenen Delphinen lastete auf Irma und ließ sie keine Fingerbreit nach oben kommen. Die unsichtbare Gestalt mit den schwarzfunkelnden Augen kam bedrohlich auf sie zu und stellte sich breitbeinig über sie hin. Trotz ihrer theoretischen Abwesenheit strahlte sie eine Aura heißen, unstillbaren Zorns aus und warf Irma stechende Blicke zu, die alle die gleiche unheilvolle Botschaft hatten: 'Dafür bringe ich dich um!' ,Oh je… Hay Lin,’ dachte Irma niedergeschlagen. Da ertönte hinter den beiden auf einmal die klare, kalte Stimme von Will, die aufrecht und in voller Stärke vor Irmas Bett stand. Ihr Schwächeanfall war anscheinend vorüber, denn ihre Augen leuchteten hell, ihr Haar flatterte und ihre gestraffte Gestalt war voller Energie. „Verschwindet!“ befahl sie der Schlange aus Luft und ihrer Herrin und erhob das gleißende Amulett in ihrer Hand. „Verschwindet beide oder es wird euch noch Leid tun!“ Die Herrin der Luft wich wachsam ein paar Schritte zurück, dachte aber nicht daran, ihre Beute einfach liegen zu lassen. Noch während sie rückwärts schritt, ließ sie die Schlange ihren gewaltigen Körper um Irmas Hüfte schlingen. „Ich warne dich nicht noch einmal!“ drohte Will. „Lass sie los!“ Die schmalen, schwarzen Augenschlitze verengten sich noch weiter. Sie schienen nachzudenken wie eine Natter, die eine neue Jagdstrategie ersann. Doch ihr Zögern dauerte zu lange. Das Herz von Kandrakar erglühte in seinem hellsten Lichte und ließ beides, die unsichtbare Gestalt und die Schlange, auf einen Schlag verschwinden. Das rasende Drachenmonster, die tödliche Luftströmung zerfaserte sich in viele einzelne Windstöße und wurde zu dem, was es vorher gewesen war: eine linde Abendbrise über dem Stadtrand von Heatherfield. Und auch die düster lodernden Augen erloschen augenblicklich und fügten sich wieder nahtlos in den Rest des magischen Schleiers ein, der Hay Lin, die Wächterin der Luft, bedeckte. Gleich darauf verging das Licht, das Herz senkte sich, und Will fiel müde und ausgepowert auf das Bett zurück. Sie bekam nicht mehr mit, wie Hay Lin ihre Unsichtbarkeit aufhob und trotz ihrer grünen Sportjacke zitternd und keuchend vor Irma stand. Die hatte sich inzwischen gebückt, um Lattich aus einem Trümmerhaufen aus Sand, Plastik und Kieselsteinen zu befreien, der vorher sein Becken gewesen war. Schließlich zog sie ihn heraus und legte ihn sanft auf ihren Unterarm. Hay Lin tat diese Zerstörung ernsthaft leid; immerhin hatte sie Irma einst beim Bau des Beckens geholfen. Sie streckte die Hand aus, um sich bei der kleinen Schildkröte zu entschuldigen, doch Irma presste ihn erbost an ihre Brust. „Raus hier!“ flüsterte sie scharf. „Irma…“ flehte Hay Lin. „Raus hier, oder ich garantiere dir für nichts, du Miststück!“ Scheu, aber auch gleichzeitig empört über Irmas Behandlung, stolperte Hay Lin in Richtung Fenster und kletterte hinaus aufs Vordach, von wo sie hastig in den Garten hinunter sprang. Nur ein paar Sekunden später stapfte Irmas Vater, Inspektor Lair, durch die Zimmertür, der inzwischen auch von der Arbeit nach Hause gekommen war. „Kannst du mir eigentlich mal erklären, was dieser Lärm zu bedeuten hat?“ brüllte er. Aber Irma ließ sich von so etwas schon lange nicht mehr einschüchtern, deshalb antwortete sie, schuldbewusst Lattichs Köpfchen streichelnd: „Tschuldigung, Papa, das war meine Schuld! Will hatte einen Schwindelanfall, und ich wusste nicht, was ich tun sollte, also hab ich im Zimmer herumgesucht, und dabei bin ich wohl gegen Lattichs Becken gestoßen!“ „Der Himmel steh mir bei,“ seufzte Mister Lair. „Erst dieser ganze Stress auf Arbeit, und dann muss mir auch noch mein chaotisches Fräulein Tochter den Feierabend verderben… Womit hab’ ich das verdient!“ Aufgeschreckt durch das Geschrei erwachte Will in diesem Moment aus ihrer Ohnmacht. Sie setzte sich schwankend auf und rieb sich verwundert den Hinterkopf. Der Anblick von Mister Lair überraschte sie ebenso wie Irma, die lässig inmitten der Verwüstung stand und ihre Schildkröte liebkoste, doch am meisten erstaunte sie in Wirklichkeit etwas ganz anderes. „Wo zum Teufel ist mein Haargummi hin?“ Seit sie mit dem ersten Fuß auf den federnden Grasteppich vor Irmas Haus aufgekommen war, hatte Hay Lin nicht mehr aufgehört zu laufen. Sie konnte gar nicht anders. Wäre sie auch nur eine Sekunde stehen geblieben, hätten sie die Erinnerungen eingeholt, und die schrecklichen Emotionen, die sie heimgesucht hatten, wären zurückgekehrt. Nur im vollen Lauf konnten ihre Tränen in Nichts verlaufen und die Wut ihre ganze Kraft in den Beinen verbrauchen. Alles war besser, als noch einmal diesen grenzenlosen Hass zu spüren, der beim Anblick von Will und Irma entstanden war. „Hay Lin! Verdammt noch mal, bleib doch endlich stehen!“ rief Taranee hinter ihrer Freundin her. Sie hörte es nicht, sondern lief einfach weiter. „Du musst dich nicht schuldig fühlen. Es ist nur natürlich, dass du da ausrasten musstest!“ Hay Lin schwieg erneut. „Himmel, ich verstehe doch, was du fühlst-“ „Gar nichts verstehst du!“ schrie Hay Lin plötzlich über die Schulter. „Du weißt nicht wie es ist, wenn man jemand töten möchte… noch dazu jemand, den man mal die beste Freundin nannte… und wenn man sich dabei auch noch im Recht fühlt!“ Sie rannte zurück in den Garten mit dem Rhododendronbusch, wo sie sich an diesem Nachmittag schon einmal versteckt hatten. Wütend packte sie ihr Fahrrad, schwang sich hinauf und wollte losfahren, wurde aber von Taranee, die ihr in die Bahn sprang, gestoppt. „Vielleicht habe ich das, was du beschrieben hast, noch nie gefühlt, mag sein!“ sagte sie. „Aber ich weiß, wie es ist, wenn man von jemandem, den man voll und ganz vertraut hat, furchtbar enttäuscht wurde. Und ich weiß, wie schrecklich es sein kann, wenn sich bei einem Wutausbruch die Kräfte aktivieren und danach verlangen, eingesetzt zu werden. Glaub mir, niemand weiß das besser von uns als ich!“ Hay Lin ächzte und weinte noch lauter, nun, da sie stillstehen musste. „Dann sag mir verflucht noch mal, wie du damit klar kommst! Ich will das nicht mehr fühlen… ich will es nicht!“ Taranee zögerte. „Das wünscht sich jeder von uns… aber es lässt sich nun einmal nicht ändern. Du wärst nur ein halber Mensch ohne deine Gefühle… und der Hass gehört einfach dazu, so leid es mir tut! Aber falls es dich beruhigt – ich wäre sofort bereit gewesen, dich zu trösten…," sie rieb sich den schmerzenden Rücken, "wenn du mich nicht gleich vom Dach gestoßen hättest!“ Sie ahnte schon während des Sprechens, dass diese Bemerkung zu nichts führte: Hay Lin blickte weiterhin hemmungslos schluchzend ins Leere. „Hör mal, ich kann nur wiederholen, was Cornelia und ich schon heute Nachmittag gesagt haben: Hör auf, sie zu lieben! Ich weiß, dass das schwer fällt, aber du musst eben mit aller Macht daran glauben. Behandle sie wie Luft, dann wird sie begreifen, was sie da so leichtfertig verspielt hat!“ Diesmal nickte Hay Lin… doch sie weinte gleichwohl weiter. Taranee begriff, dass sie ihre Freundin jetzt nicht alleine lassen konnte. „Komm!“ sagte sie und ging seitlich an der jungen Chinesin vorbei. „Ich begleite dich nach Hause, und dann erzählst du mir noch mal in aller Ruhe, wie das mit euch beiden gelaufen ist.“ „Musst du denn nicht um acht zuhause sein?“ brachte Hay Lin hinter zwei Schluchzern leise hervor. „Das hier ist wichtiger, und das werde ich meiner Mutter auch sagen!“ Einen schrecklichen Moment lang herrschte zwischen den beiden eine unerklärliche, knisternde Spannung. Dabei brannten und leuchteten Hay Lins Augen mit heller Flamme, und ihre langen Finger zuckten ungeduldig. Eine Hand löste sich von ihrem Fahrradgriff und näherte sich Taranees Taille. Noch bevor Taranee ein Wort sagen oder zurückspringen konnte, hatte sie sie an sich herangezogen und ihr einen Kuss auf den Mund gepflanzt. Als sie die Lage realisierte, war es schon fast zu spät: Hay Lins Zunge drang in sie ein, leckte und rieb ihre eigene mit brutaler Leidenschaft. Ehe sie sich versahen, fielen sie zur Seite mitten in das Gebüsch hinein. Voller Verzweiflung bemühte sich Taranee, von ihrer Freundin loszukommen, doch sie schaffte es nicht. Hay Lins Griff hielt sie umklammert wie einen Schraubstock. Nun strich sie auch noch mit der anderen Hand in Taranees kurze schwarze Haare und wanderte zu ihrem Hals und all dem, was darunter lag, hinab. Die Hitze, die darauf folgte, konnte auch die Wächterin des Feuers nicht ertragen. Ihr Kopf glühte vor Scham, und ihr ganzes Sein sträubte sich gegen das, was gleich kommen würde. Da hielt Hay Lins Zunge und alles andere an ihr plötzlich still. Sie sackte zusammen. Ihr Griff um Taranees Hüfte löste sich, sie sank ins Gras, und ihre Hand fuhr erlöst keuchend zwischen die Beine. Diese Gelegenheit ausnutzend, krabbelte Taranee von ihr weg. „Hay Lin,“ flüsterte sie erschrocken. Ihre kleine chinesische Freundin schaute sie mit Tränen in den Augen an und lächelte voller Glückseligkeit. „Warum hast du das getan?“ fragte Taranee erneut. Hay Lin antwortete nicht, darum fragte Taranee ein drittes Mal, wieder ohne Erfolg. Das Einzige, was als Erwiderung kam, war ein sanfter Fingerdruck auf Taranees Handrücken… den diese gleich darauf wegzog. „Tara…“ sagte Hay Lin leicht flehend, als sie sah, wie sie zu ihrem Fahrrad hinüber stolperte. „Wir müssen los!“ flüsterte Taranee und schob ihr Rad auf den Bürgersteig. „Bevor es dunkel wird.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)