Das Tagebuch der Nellie Lovett von SweeneyLestrange ================================================================================ 1. Eintrag ---------- Es war früher Morgen. Die Dämmerung brach gerade erst ein und vertrieb die Dunkelheit der Nacht. Trotz dieser frühen Morgenstunde war eine Gestalt schon auf den Beinen, die in diesem Augenblick den Pastetenladen betrat. Es war niemand anderes als Sweeney Todd, der dort müde stand, auf der Suche nach einer Flasche Gin. Unter seinen Augen lagen dunkle Schatten, die von einer schlaflosen Nacht zeugten. Wirre Träume hatten ihn geplagt, bis er schließlich überhaupt keinen Schlaf mehr hatte finden können. Stattdessen waren düstere Erinnerungen an die Oberfläche gekrochen und hatten ihn wach gehalten. So in seinen Gedanken verloren durchsuchte Sweeney die Küche nach einer Flasche Gin, die er letztendlich versteckt in einem Schrank fand. Wahrscheinlich war sie dort vor Toby in Sicherheit gebracht worden… Wahllos setzte sich der Barbier an einen der Tische und starrte dumpf auf die Flasche. Hinter ihm flackerte bereits das Feuer im Ofen und erfüllte den Raum mit einer angenehmen Wärme, was bedeutete, dass sich Mrs Lovett schon im Keller zu schaffen machte und die Pasteten für den einbrechenden Tag vorbereitete. Sweeney kam dies überaus gelegen, da er so fürs erste ungestört seinen Gin genießen konnte. Nachdenklich nahm er mehrere große Schlucke, während seine Gedanken ganz woanders waren – bei Turpin. In diesem Augenblick war sein Wunsch nach Rache übermächtig und verdrängte alles in den Hintergrund. Wie lange würde er noch auf diesen Tag warten müssen? Wann würde sie ihm endlich vergönnt sein, seine Rache? Er wollte nicht länger warten, wollte nicht untätig die Zeit in seinem Barbiersalon verbringen und seine Mordlust an den Kunden auslassen. Nein, er wollte endlich Turpin auf seinem Stuhl wissen! Sweeney spürte wie der Gin ihm die Kehle hinunterrann. Ja, Mrs Lovett hatte dieses Mal einen wirklich guten Tropfen ausgesucht. Doch er merkte, dass er seine Wut nicht im Alkohol ertränken konnte. Seufzend stellte er die nun fast leere Flasche wieder auf den Tisch und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Auf einmal bemerkte er ein kleines, in Leder geschlagenes Buch, das vor ihm auf dem Tisch lag. In all seinen düsteren Gedanken war es ihm gar nicht aufgefallen. Nun aber übte es eine geradezu magische Anziehungskraft auf Sweeney aus. Je länger er dieses Buch anstarrte, desto stärker wurde der Drang in ihm, danach zu greifen, es zu lesen. Schließlich gab er dem Drängen nach und schlug es auf. Gleichgültig starrte er auf die kleine, schnörkelige Schrift, welche die Seiten füllte, jedoch nicht verriet, worum es sich bei diesem Buch handelte. Ohne sein eigenes Zutun blätterte seine Hand zum Anfang zurück. Die Schrift schien seinen Blick förmlich aufzusaugen, als er die ersten Worte las und ehe er es sich versehen hatte, war er auch schon vertieft, in eine Geschichte, die ihm eine schreckliche Wahrheit enthüllen sollte. Noch immer kommt es mir so unwirklich vor. Doch er ist es! Er ist wieder da! Nie hätte ich damit gerechnet, dass sich mein armseliges Leben wieder zum Besseren wenden würde, doch allein seine bloße Rückkehr macht mir eins gewiss: Es wird nicht mehr so weitergehen wie bisher. Da saß er nun in meinem Laden und ich einfältiges Ding hielt ihn für einen Kunden, ohne Unterlass redete ich auf ihn ein und überschüttete ihn mit meinem Selbstmitleid – was er nun wohl von mir denkt? Aber als er zu reden anfing und ich in sein Gesicht sah, da wusste ich es, ich wusste, wer es war, der da vor mir stand. „Banjamin Barker“, flüsterte ich und wurde von ihm sofort korrigiert: „Nicht Barker, dieser Mann ist tot! Von nun an ist es Sweeney Todd!“ Ja, vielleicht ist Benjamin Barker tatsächlich tot. Und dennoch, ich muss nur in diese dunklen Augen sehen, dann erkenne ich ihn. So sehr er sich auch verändert haben mag, er ist es trotzdem. Benjamin Barker… Was das Leben ihm doch angetan hat! Ich wünschte, ich könnte all das einfach verblassen lassen, aber daran ist ihm nicht gelegen. Und trotzdem fühle ich mich schlecht für die Lüge, die ich ihm erzählte. Doch ist es zu seinem besten. Er will schließlich bloß seine Rache. Dieses Lodern in seinen Augen, dieser hasserfüllte Ausdruck in seinem Gesicht, das alles und noch viel mehr spricht dafür. Ob sie ihn so wiedererkannt hätte? Wahrscheinlich… 2. Eintrag ---------- An dieser Stelle hielt Sweeney inne. Zwei steile Falten bildeten sich zwischen seinen Augenbrauen. Wer hätte ihn so wieder erkannt? Von wem hatte Mrs Lovett geschrieben und viel wichtiger: Welche Lüge war es, die sie ihm in dieser Nacht erzählt hatte? Doch kam er auf keine Antwort und er wusste, dass er wohl oder übel weiterlesen musste, um diese zu erfahren. Dieses Mal richtete er den Blick mit einem Anflug von Neugierde auf die nächste Seite und las wieder weiter. Ich glaube, ich tat ihm Gutes, als ich ihm heute Morgen seine Rasiermesser gab, die ich der närrischen Hoffnung wegen, er würde eines Tages zurückkehren, aufbewahrt hatte. Wie er sie ansah…beinahe zärtlich. Wenn er mich doch nur so ansehen würde! Ich würde alles dafür geben! Im Moment jedoch ist allein die Tatsache, seine Nähe zu spüren, ein Geschenk für mich. Denn noch immer kommt mir seine Rückkehr wie ein Hirngespinst meiner törichten Hoffnungen vor. Schließlich passiert es wahrlich nur äußerst selten, dass ein Sträfling, der nach Australien verbannt worden war, wieder zurückkehrt. Aber wer könnte es in seinem Falle nicht verstehen? Zu sehr war er an Frau und Kind gebunden, als dass er diese einfach vergessen könnte, um ein neues Leben weit entfernt am anderen Ende der Welt zu beginnen. Jedoch, für ihn bin ich wohl bloß eine Fremde. Benjamin hatte mich schließlich nie beachtet, nur Lucy und Johanna war es vergönnt gewesen, seine volle Aufmerksamkeit zu erhalten. Wie soll ich da erwarten können, dass er sich bei seiner Rückkehr noch an mich erinnert, geschweige denn nicht wie eine Fremde behandelt? Gar nicht. Aber ich werde mein Bestes geben, jemand für ihn zu sein, an dem ihm etwas liegen wird. Ob er sie eines Tages erkennen wird, meine Gefühle, halte ich zu diesem Zeitpunkt für unwahrscheinlich. Ich wünschte es wäre anders, doch ist er zu sehr auf seine Rache fixiert, als mir Beachtung zu schenken… Ohne den Inhalt richtig zu erfassen hatte Sweeney diese Worte überflogen. Vergeblich suchte er nach der Wahrheit, die sie ihm verschwiegen hatte, doch tauchte sie hier nicht auf und die Belanglosigkeiten, mit denen sie die Seiten unaufhörlich gefüllt hatte, langweilten ihn, gingen ihn nichts an. Er wollte nur die Wahrheit wissen. So blätterte er weiter, bis er glaubte, wieder auf eine etwas interessantere Stelle gestoßen zu sein. 3. Eintrag ---------- Heute musste mein Glückstag gewesen sein. Er hat mich endlich bewusst wahrgenommen – das erste Mal wie es mir vorkommt. Seine dunklen Augen ruhten auf mir, erwiderten meinen Blick und selbst eine Art Lächeln zierte seine wohlgeformten Lippen. Auch wenn es nicht das Lächeln war, das ich mir so sehr von ihm erhoffe, so ist es doch ein Anfang. Ein Anfang, der vielleicht bloß der Beginn meines Traumes ist! Schon wieder verliere ich mich in meinen Wünschen! Das muss sofort ein Ende haben, sonst gebe ich mich ihnen noch vollends hin und werde nur wieder enttäuscht. Ach, aber seinen Blick, den werde ich wohl nie wieder vergessen. Es lag eine Freude darin, die ich bei ihm nur entdeckt hatte, als er zu seinen Rasiermessern zurückgekehrt war. Sie rührte vielleicht nicht von den besten Absichten her, aber was kümmert es mich? Alles, was mir wichtig ist, ist er. Er soll seine wohlverdiente Rache bekommen und ich werde alles für ihn tun, um ihn den Weg dorthin zu erleichtern, so angenehm und erfreulich wie nur möglich zu bereiten. Dafür nehme ich auch die Aufgabe in Kauf, die ich mir eigentlich selbst zu zuschreiben habe. So unangenehm sie auch sein wird, allein dieser Moment war es wert. Wir tanzten zusammen einen Tanz, der für mich auf immer unvergesslich bleiben wird. Endlich ist mir seine Aufmerksamkeit vergönnt. Und ich werde mich weiterhin anstrengen – bis ich gänzlich zu ihm vorgedrungen bin. Vielleicht werde ich ihn dann meine Lüge gestehen, möge er sie mir verzeihen, denn sie geschah in bester Absicht! Schon wieder war von der Lüge die Rede! Angestrengt starrte Sweeney auf die Worte, bis sie vor seinen Augen verschwammen. Was konnte es sein, das sie ihm verheimlicht hatte und doch von so großer Bedeutung für ihn sein musste, dass er ihr diese Tat vielleicht nie verzeihen würde? Egal wie sehr er nach der Antwort in seinem Kopf suchte, er fand sie nicht. Es gab nur eine Möglichkeit, diese zu erfahren und dazu musste er das Tagebuch weiterlesen. Aber ein kleiner Teil in ihm sträubte sich dagegen. Etwas, wollte nicht noch mehr erfahren – von ihren Gedanke über ihn. Denn dann würde es ihm nicht mehr möglich sein, dies weiterhin zu ignorieren, mit seiner kalten Gleichgültigkeit hinzunehmen. Jedoch war seine Neugierde am Ende stärker. Der Drang, sich endlich Klarheit über diese Lüge zu schaffen, war zu groß, als dass ein paar lächerliche Gefühle ihn aufgehalten hätten. 4. Eintrag ---------- Mit betonter Gleichgültigkeit blätterte Sweeney etwas weiter, da er sich sehr sicher war, nur wieder von irgendwelchen Gefühlsduseleien lesen zu müssen, bis er schließlich meinte, etwas Interessantes gefunden zu haben. Wie in den letzten Wochen war auch dieser Tag wieder viel versprechend. Die Sache mit den Kunden hat gleich zwei gute Seiten: Mr T. kann seine Rachegelüste lindern und mein Geschäft läuft besser denn je. Was will man mehr? Ach, was für eine törichte Frage! Natürlich gibt es da so viel mehr… Und dann sind da auch noch die ganzen Sorgen. Es erleichtert mich sehr, nun nicht mehr in Geldnöten stecken zu müssen. Doch noch mehr bereitet mir die Tatsache, dass er wieder zu sich gefunden hat, große Freude. Ich wünschte, ich könnte so viel mehr für ihn tun! Wenn er bloß endlich seine Rache bekäme! Vielleicht wäre es mir – uns – dann vergönnt ein glückliches Leben zu führen. Am besten am Meer…weit weg von London. Toby gefiele dies sicherlich auch. Er ist so ein guter Junge! Eigentlich hat er das alles nicht verdient, diese schreckliche Taten um sich herum. Aber sind sie wirklich so schrecklich? Schrecklicher als so viele andere Dinge? Wer weiß… Jedoch sollte mich das nicht weiter stören. Solange ich so der Erfüllung meines Wunsches näher komme. Da fällt mir ein SIE war schon wieder hier. Lungert für meinen Geschmack viel zu oft vor meinem Geschäft herum. Und es hat den Anschein, als wüsste sie viel - zu viel. Ich sollte aufhören, mich allzu sehr darum zu sorgen. Wer schenkt schon einer verrückten Bettlerin gehör? Ob sie Mr T. erkannte? Aber selbst wenn, Benjamin ist tot – das hatte er selbst gesagt! Verärgert hielt Sweeney im Lesen inne, als er sah, dass die nächsten Einträge, die folgten, nur wieder von etwas anderem handelten. Warum musste diese verdammte Frau bloß in Rätseln sprechen! Aber nun, da es allzu offensichtlich war, dass es ihn betraf – mehr als er vielleicht wollte – blieb ihm keine andere Wahl: Er musste auch den Rest weiterlesen. Und das tat er nach einigem Zaudern auch, bis er den Beginn fand, der alles verändern sollte. 5. Eintrag ---------- Ich glaube, heute war einer der schönsten Tage, die mir nun schon mit Mr Todd vergönnt waren. Die Idee mit dem Picknick kam recht plötzlich und unerwartet und doch war es auf eine Art wunderschön. Endlich hatte ich es geschafft, mich ihm vollends anzuvertrauen, meine geheimen Wünsche und Träume zu offenbaren. Nun gut, zumindest einen Teil davon…Aber glaube ich, dass dies der Beginn ist, zu unserem wohlverdienten Glück. Was wäre ein Leben gemeinsam mit ihm und Toby am Meer doch wundervoll! All die Sorge, Ängste und dunklen Vergangenheiten würden wir in London zurücklassen, um ein neues, erfülltes Leben am Meer weit entfernt von dieser unglückseligen Stadt führen zu können. Wie eine glückliche Familie würden wir in einem kleinen, gemütlichen Haus wohnen und das Leben genießen, die wunderbaren Seiten daran und nicht die düsteren, denen wir nun schon zu genüge ausgesetzt sind. Sweeney stockte immer mehr während des Lesens. Ein Teil von ihm weigerte sich mehr von dem zu erfahren, was er da gerade las und rang mit seiner Neugierde, die endlich die Wahrheit wissen wollte. Währenddessen überschlugen sich in seinem Kopf die Gedanken. Er wusste, dass es kein Zurück mehr gab, wenn er weiterlas. Zu tief war er nun schon in ihre Gedankenwelt gezogen worden, als dass es keine Folgen für die Außenwelt haben würde. Jedoch, das spürte er, war nun die letzte Möglichkeit abzubrechen, das Tagebuch beiseite zu legen und zu versuchen zu vergessen. Nur würde er das tun, würde ihm die Wahrheit weiterhin verwehrt bleiben. Er schloss seufzend die Augen. Wort für Wort war ihm deutlicher geworden, was er schon immer geahnt hatte. Doch hätte er nicht geglaubt, dass diese Sache ein solches Ausmaß erreicht hatte. Er musste blind gewesen sein - oder vielleicht hatte er es auch einfach nur nicht wahrhaben wollen. Hatte diese eine kleine, für ihn belanglose Wahrheit verdrängt, in der Hoffnung, es würde sich mit der Zeit einfach klären. Aber nein, das würde es wohl nicht tun. Nie. Langsam öffnete Sweeney wieder die Augen. Er hatte sich entschieden. In dem Wissen, dass sich sein ohnehin schon bestärkter Verdacht nun bestätigen und er bald endlich die Wahrheit erfahren würde, griff er wieder nach dem Tagebuch von Mrs Lovett. Zu meinen geheimen Träumen, die ich Mr T. während des Picknicks anvertraut hatte, gehörte auch der eine, der mehr oder weniger unweigerlich mit dem glücklichen Leben einer Familie verknüpft ist. Nichts wünsche ich mir immer sehnlicher als diese eine Hochzeit - Mr T. und ich. Obwohl … eigentlich ist da doch eine Sache, die ich mir noch vergeblicher wünsche. Ach, es käme einem Wunder gleich, würde das passieren, würde er meine Gefühle erwidern, die ich ihm in kleinen Zeichen zu offenbaren versuche, bis ich es ihm eines Tages sagen werde. Diese einfachen Worte, welche jedoch von solch großer Bedeutung sind: „Mr Todd, Ich liebe Sie!“ 6. Eintrag ---------- Ein lauter Knall durchbrach die Stille der Küche. Sweeney hatte das Tagebuch, einem plötzlichen Impuls folgend, zugeschlagen. Wie betäubt schloss er die Augen und versuchte, alles um sich herum auszublenden. Die ganze Zeit über hatte es ein kleiner Teil von ihm gewusst, die Gefühle Mrs Lovetts erkannt und verdrängt. Aus gutem Grund. Und nun war alles zerstört. Er würde Mrs Lovett nicht mehr mit dieser Gleichgültigkeit beachten können – kannte er doch jetzt die Wahrheit um ihr Handeln. Er kannte ihre tiefsten Gefühle. Wut stieg in ihm auf, eine unbändige Wut, die mit einem Mal wie ein alles verschlingendes Feuer aufloderte. Warum musste diese verdammte Frau alles zerstören? Wie hatte er sich selbst seiner Neugierde so ausliefern können? Nun war alles endgültig und unwiderruflich zerstört! Nie wieder würde es ihm möglich sein, sie wie eine nützliche Komplizin zu beachten, da er von jetzt an wusste, dass sie mehr war, jemand war, der an die Stelle Lucys treten konnte. Lucy…! Doch es gab niemanden, der seiner Lucy gleichkommen konnte – seinem Engel! Nie würde er es zulassen, dass jemand versuchte, sich zwischen ihn und Lucy zu drängen! Und mit einem Mal traf ihn die Erkenntnis. Wie ein Blitz durchzuckte sie ihn und tilgte all seine Gefühle, eine glasklare Gewissheit zurücklassend. In dem Moment, als Sweeney die Augen wieder aufgerissen hatte, war eine Gestalt in den Türrahmen der Küche getreten. Doch bemerkte er sie nicht. Beinahe hastig griff er nach dem Tagebuch und schlug es auf. Auch wenn er nicht wusste, wo er die Stelle, über das, was er suchte, finden würde, so war ihm gewiss, dass er es wissen würde, wenn er diese gefunden hatte. Immer schneller blätterte er Seite um Seite um und erfasste sie mit nur einem Blick, bloß um festzustellen, dass sich der gesuchte Name nicht auf ihnen befand. Schließlich jedoch hatte er sie gefunden, die Seite, die ihm endlich die Wahrheit offenbaren sollte. Sie soll endlich verschwinden! Ihr einstiges Leben ist schon lange vorbei. Ihr Mann, an dessen Seite sie lebte, ist längst nicht mehr derselbe – wie sie selbst auch. Warum erkennt das dieses törichte Ding nicht? Ist ihm nicht bewusst, was es ihrem einstigen Mann antäte, würde er es wiedersehen, in diesem Zustand? Sie ist nicht mehr klar bei Verstand, dafür hatte das Arsen gesorgt. Ihren Tod aber herbeizuführen, das hatte es nicht vermocht. Doch wären so viele Dinge besser, wäre sie daran gestorben. Dann würde sie nicht noch mehr zerstören, als sie es ohnehin schon tat – bei ihrem Mann, Benjamin. Alles musste sie zerstören und er, er ist daran zerbrochen. Nie wieder wird er so sein, wie er einst war. Oh Benjamin, warum hatte es nur Lucy sein müssen? Wa-… „Mr Todd!“ Erschrocken fuhr Sweeney hoch, als er die entsetzte Stimme hörte, die seinen Namen gerufen hatte. Es war Mrs Lovett. Sie stand nur wenige Schritte von ihm entfernt und in ihrer Miene spiegelte sich maßloses Entsetzen wider, während sie allmählich die ganze Situation erfasste. „Sie haben doch nicht etwa…!“ Der anklagende Satz hing unausgesprochen in der Luft, auch so war ihr klar, was Mr Todd getan, was er erfahren hatte. Sie musste dafür nur in sein Gesicht sehen, in dem sich blanke Wut widerspiegelte. In Sweeneys Innerem brodelte es. Er verwünschte sich dafür, wie fünfzehn Jahre zuvor so blind gewesen zu sein. Er hatte rein gar nichts dazu gelernt, wieder war er ein Opfer der menschlichen Selbstsucht geworden. Zwar waren die Gefühle ihm bewusst gewesen – irgendwo, jedoch hätte er es nie für möglich gehalten, dass sie dieses Ausmaß hatten. Sie waren ihm gleichgültig gewesen, schließlich war die Frau ihm von großem Nutzen. Doch sie hatte ihm etwas verschwiegen, etwas, das von solch großer Wichtigkeit war. Sie lebte! Seine Lucy war am Leben! Langsam erhob sich Sweeney, seinen hasserfüllten Blick starr auf Mrs Lovett gerichtet. „Sie haben mich angelogen“, knurrte er. Kaum waren die Worte ausgesprochen, schlug ihm mit aller Kraft eine Welle des Hasses entgegen. All die aufgestaute Wut, seine Rachegelüste, die seine Kunden nicht zu lindern vermocht hatten, brachen hervor, erfüllten jede Faser seines Körpers. Zu Mrs Lovetts Entsetzen gesellte sich die nackte Angst. Noch nie hatte sie Mr Todd so erlebt! Und erst recht nicht gegen sie. Sie hatte alles vermasselt, all ihre Wünsche, ihre Träume endeten hier, Schuld war dieses verdammte Tagebuch. Im Stillen verfluchte sie ihre Nachlässigkeit, mit der sie das keine Büchlein in der Küche hatte liegen lassen. Wie hatte sie nur so dumm sein können? Wie hatte sie vergessen können, es wieder sicher zu verstecken, dort, wo nur sie es finden konnte? Sich jetzt darüber zu ärgern, half jedoch nicht. Es war zu spät. Die unverzeihliche Lüge ----------------------- Schritt für Schritt näherte sich Sweeney der Frau. Ein roter Schleier des Zorns hatte sich über seinen Blick gelegt. Alles fühlte sich so unwirklich an. Er konnte nicht mehr klar denken, wusste nur noch, dass er einer Lüge zum Opfer gefallen war. Einer unverzeihlichen Lüge, die nie hätte erzählt werden dürfen! Und diese Lüge war ihm von der Person erzählt worden, der er ein kleines Bisschen seines Vertrauens geschenkt hatte, ein ganz kleines Bisschen und doch war es schon zu viel gewesen. Sie hatte ihn ausgenutzt, keinen Gedanken an ihn verschwendet, sondern es selbstsüchtig für ihre eigenen Zwecke benutzt! „Ich tat es doch nur zu Ihrem Besten! Bitte, glauben Sie mir, Mr Todd.“ Die Antwort, die sie ihm schuldig gewesen war, drang nur dumpf und verzerrt an sein Ohr. Mehr musste er aber nicht hören. Sie bestätigten nur seine Gedanken. Die Verzweiflung, welche in den Worten mitschwang, die Worte selbst – das alles war geheuchelt. Jedoch hätte ihre Antwort ohnehin nichts mehr genützt. Spätestens zu dem Zeitpunkt, als sich Sweeney endlich der Wahrheit bewusst geworden war, war ihr Urteil gefällt – ihr Todesurteil. Nichts sollte dem mehr im Wege stehen. Keins ihrer Worte, würde seine Entscheidung mehr rückgängig machen können. Er hatte Mrs Lovett erreicht, befand sich ihr dicht gegenüber, konnte die Todesangst, die ihr ins Gesicht geschrieben stand, beinahe schmecken und weidete sich daran. Ja, sie wusste, welch Schicksal sie ereilen würde, wie so vielen anderen auch, die ihm über den Weg liefen. Entfernt wurde ihm bewusst, dass er seine Rasiermesser nicht dabei hatte, sie noch gut verwahrt in der Kiste, oben in seinem Barbiersalon lagen. Doch das war egal, spielte in diesem Augenblick keine Rolle, da es schließlich auch andere Möglichkeiten gab, einem Menschen das Leben zu nehmen. Bei dem Gedanken flackerte ein unmenschliches Lächeln über Sweeneys Gesicht, verzerrte seine Züge zu einer dämonischen Fratze. In seinen schwarzen Augen loderte der Hass und ein Anflug von Wahnsinn gesellte sich dazu. Eine Gänsehaut kroch Mrs Lovett den Rücken hinauf, als sie diesem Blick begegnete und ein eisiger Schauer schüttelte sie, während sich die kalten Hände des Barbiers um ihren Hals legten. So hätte es nicht enden sollen! Nie, nie hatte das, was gerade geschah in ihrer Absicht gelegen! Tränen füllten ihre Augen, rannen ihr übers Gesicht und tropften auf die Finger ihres Mörders. „Nie…“, hauchte sie mit erstickter Stimme, „nie hätte es … so geschehen sollen… es tut mir so Leid!“ Er hörte sie nicht, fühlte ihre Tränen, die seine Hand hinabliefen nicht. Es war wie ein Rausch, ein Rausch, der ihm das Gefühl der Genugtuung gab, endlich selbst so etwas wie Gerechtigkeit zu erfahren, sie ausüben zu können. „Bitte, verschonen Sie mich. Kommen Sie zur Vernunft, ohne mich…“, brachte Mrs Lovett mühsam hervor. Die Gefahr, in der sie sich befand, gab ihr die nötige Kraft, ihrer Stimme einen durchdringenden Unterton zu verleihen – wenn er auch nur schwach war. Sie drangen zu ihm durch. Jedes einzelne Wort hallte klar in Sweeneys Kopf wider und stärkte bloß seinen Hass. „Verdammte Lügnerin!“, brüllte er dieses Mal, ließ seiner Wut freien lauf und durchbrach die erdrückende Stille, welche in der Küche hing. Dann fügte er beherrschter hinzu: „Sie haben es auch nicht besser verdient, als all der andere Abschaum zu sterben!“ Er drückte zu, beobachtete wie die Augen der Frau hervortraten und sie verzweifelt versuchte, sich seinem Griff zu entwinden. Es war ein aussichtsloser Kampf für sie, der schon längst entschieden war. „N-…Lucy…!“ Mrs Lovett war bereits viel zu schwach, um einen verständlichen Satz hätte hervorbringen zu können. Doch allein dieser geröchelte Laut genügte. Sweeney erkannte sofort, welchen Namen die Frau in ihren letzten Sekunden geröchelt hatte. Lucy. Er erstarrte. Mehr brauchte es nicht. Sein Wahn war mit einem Mal zerschlagen, zerbrach in tausend Splitter und stürzte in sich zusammen, eine schreckliche, glasklare Leere, zurücklassend. Schnell ließ er den Hals der Frau los, als habe er sich verbrannt und hörte einen seltsamen Laut in ihrem Versuch, gierig nach Luft zu schnappen. Dann brach sie zusammen. Die Wirklichkeit stürzte mitleidlos auf ihn ein. Ihm war plötzlich bewusst, dass er voreilig gehandelt hatte, dass er nicht wusste, wie er Lucy finden, wie er sie erkennen sollte… Seine Wut hatte wieder einmal die Überhand ergriffen und ihn jeglichen klaren Gedankens beraubt. Er war blind gewesen. Und nun, nun war es vielleicht zu spät, war sein Handeln nicht mehr rückgängig zu machen. Denn auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, so brauchte er Mrs Lovett vielleicht noch. Langsam beinahe behutsam ging Sweeney in die Hocke und näherte sich dem regungslosen Körper. Es war ein schrecklicher Moment für ihn. Die ganze Realität drang mit voller Härte auf ihn ein, verdrängte jeden seiner überflüssigen Gedanken und dennoch nahm er in diesem Augenblick jedes noch so unwichtige Detail wahr wie die fleckige Tapete, eine Küchenschabe, die hektisch nach einem sicheren Versteck suchte oder den derben Fluch eines Kutschers draußen auf der Straße. Vergeblich wünschte der Barbier sich seinen Hass wieder herbei, der ihm die Verantwortung nahm und alles vergessen ließ. Sweeneys Hand berührte die warme Schulter der Frau, jedoch konnte er keine Regung spüren. Ein Anflug von Beunruhigung durchlief ihn. Wenn er sie nun umgebracht hatte? Sie, die einzige Person, die wusste, wer Lucy war! Schmerz stieg in ihm auf, als er vergeblich versuchte, sich das Antlitz seiner Frau in Erinnerung zu rufen. Und so etwas wie Angst bemächtigte sich seiner. Er konnte sich schon lange nicht mehr an das engelhafte Gesicht seiner geliebten Lucy erinnern. Wie sollte er sie ohne Hilfe finden? Er war bereit, jeden einzelnen Londoner umzubringen, wenn es sein musste, jede Gasse nach seiner Frau abzusuchen, sei sie auch noch so finster, schließlich war er selbst schon längst ein Teil der Londoner Unterwelt geworden, aber was nützte es ihm, wenn er vielleicht gar nicht wusste, wie das Gesuchte aussah? Während ihm all diese Gedanken durch den Kopf gingen, beugte er sich über Mrs Lovett und legte sein Ohr dicht über ihren Mund und hoffte. Hoffte einen Atemstoß zu spüren, zu hören, möge er auch noch so schwach sein! Er brauchte ein Lebenszeichen! Nichts. Da war nichts! Sweeneys Kopf war wie leergefegt, als diese Erkenntnis ihn traf. Beinahe mit Unglauben starrte er auf die Frau und war sich mit einem Mal bewusst, dass ein kleiner Teil die ganze Zeit über fest davon überzeugt gewesen war, sie nicht umgebracht zu haben. Aber nun war auch diese Überzeugung zerstört. Was hatte er getan? Allmählich dämmerte ihm das ganze Ausmaß seiner Tat. Zu voreilig – er hatte viel zu voreilig gehandelt! Er hätte mit dem Töten warten können, doch nun, nun war es zu spät… Epilog: Der Anfang vom Ende --------------------------- Es war, als sacke Sweeney in sich zusammen, blieb auf dem harten Küchenboden regungslos hocken und stierte ins Leere, das Gesicht zu einer ausdruckslosen Maske erstarrt. Er konnte es nicht verstehen. Wie konnte er nur so dasitzen? Nun, da er doch wusste, dass seine Lucy am Leben war! Er musste aufspringen, von dem Gedanken besessen, sie zu finden, sie wieder in die Arme zu schließen, um für einen kurzen Moment die schrecklichen Jahre, die hinter ihm lagen, vergessen zu können. Oder? Jedoch hatte Mrs Lovett Zweifel gesät, welche sich wie ein schleichendes Gift in ihm ausgebreitet hatten und ihn nun lähmten und an den Küchenboden fesselten. Er war sich nicht mehr so sicher, ob dies wirklich das richtige war. Vielleicht hatte er ihr sogar schon einmal ins Gesicht gesehen, seiner Lucy, und … und sie wie all den anderen Abschaum auch als Gesindel verachtet – hatte sie nicht erkannt! Dieser Gedanke bereitete ihm Angst. Wenn sie sich wirklich verändert hatte? Ein röchelnder Laut ließ ihn aus seinen Gedanken schrecken. Es dauerte, bis Sweeney das Geräusch vernommen hatte. Und noch viel länger dauerte es, bis er begriff, bis ihm langsam die Bedeutung dieses Geräusches bewusst wurde. Langsam sah er auf, von einem Gefühl der Unwirklichkeit befallen. Er starrte direkt auf Mrs Lovett und bemerkte, wie sie sich regte, rasselnd Luft holte. Das konnte nicht sein! Er…er hatte sie doch umgebracht, mit seinen eigenen Händen! Sweeney rang mit sich. Er wusste in diesem kurzen Moment nicht, was er denken, was er tun sollte. Er kam sich so schrecklich unbeholfen vor! Aber wie so oft war es letztendlich Mrs Lovett, die für ihn handelte. „Mr T.“, keuchte sie. Ihre Stimme war schwach und brüchig. Dann wälzte sie sich auf die Seite und sah den Barbier aus halbgeöffneten Augen an. Sweeney erwachte aus seiner Starre, handelte instinktiv und beugte sich über die Frau. Seine Miene verriet nichts von seinen Gefühlen, als er stumm auf Mrs Lovett hinabsah und sich fragte, warum er sich geirrt, sie doch nicht umgebracht hatte. „Da…ist etwas, das ich Ihnen…sagen möchte“, flüsterte sie mit schwacher Stimme und versuchte sich angestrengt hochzustemmen. Sie zitterte. Es fiel ihr schwer, die nötige Kraft dafür aufzubringen und letztendlich brach sie wieder zusammen. Umso mehr überraschte es sie, als sie plötzlich zwei Hände packten, mit festem und doch zugleich behutsamem Griff hochzogen und gegen die Wand lehnten. Erstaunt sah Mrs Lovett Mr Todd an, dessen Gesicht nur wenige Zentimeter von dem ihren entfernt war. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen und genoss diesen Augenblick. Schnell öffnete sie diese aber wieder. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Danke, Mr T.“ „Ich denke, ich weiß, was Sie mir sagen wollen“, antwortete Sweeney und wich schon fast hastig wieder etwas von ihr zurück. So saßen sie beide für eine Weile schweigend da auf dem harten Küchenboden, Mrs Lovett gegen die Wand gelehnt, Mr Todd ihr gegenüber kniend. „Sie haben mich verschont“, durchbrach Mrs Lovett schließlich die Stille. Missmutig sah Sweeney weg. Diese Tatsache kam ihm vor wie eine Schwäche, eine Schwäche gegenüber der Liebe zu seiner Lucy. „Vielleicht“, brummte er deswegen und betrachtete angestrengt einen Fleck auf der Tapete. Das kurze, glückliche Blitzen in Mrs Lovett Augen entging ihm dabei. „Mr T. – Mr Todd!“ Widerwillig wandte sich Sweeney wieder zu der Frau um. Er sollte sie umbringen oder einfach gehen. Zudem öffnete sein Barbiersalon ohnehin bald und Kunden wollte er auch nicht warten lassen. Aber ihm wurde klar, dass er dieser unausweichlichen Situation nicht entfliehen konnte. Vielleicht wollte er es auch gar nicht. Mrs Lovett holte noch einmal tief Luft. Wie oft hatte sie sich diesen Moment doch immer ausgemalt, als romantisch - vielleicht sogar am Meer mit einem glücklichen oder wenigstens zufriedenen Mr Todd. Keins von beiden traf zu. Sie befanden sich in ihrer Küche auf dem schmutzigen Boden in dem verhassten London. Und kurz zuvor wäre sie beinahe durch die Hand ihres geliebten Sweeney Todds gestorben. Das alles spielte jedoch keine Rolle mehr. Sie wusste, dass dies der richtige Zeitpunkt war. „Wissen Sie, es gibt Dinge, die muss man aussprechen, auch wenn der andere Sie schon weiß …“, erklärte sie langsam, während sie sich auf ihr Vorhaben konzentrierte. Obwohl das, was sie ihm sagen wollte, schon so klar war, es fiel ihr schwer. Die nächsten Worte sprach sie inbrünstig, darauf bedacht, seinen Blick einzufangen: „Mr Todd, ich liebe Sie!“ Sweeney erwiderte ihren Blick ausdruckslos. Ein freudloses Lächeln huschte über sein Gesicht. „Ich weiß.“ Verwirrt stellte er fest, dass sich seine Antwort nicht auf das kürzlich Gelesene bezog. Narr! Er hatte es die ganze Zeit über gewusst! Es war schwierig seine gleichgültige Miene aufrecht zu erhalten. Doch dann verdüsterte sie sich wieder unmerklich. „Dennoch rechtfertigt dies Ihre unverzeihliche Lüge nicht!“, knurrte er. Mrs Lovett senkte den Blick. Ein weiterer Traum war geplatzt, wie hatte sie nur so töricht sein können, sich einen glücklichen Moment für ihre Worte auszumalen! „Sie werden es vielleicht nicht verstehen, aber ich tat das nur zu Ihrem besten.“ Die Worte schienen kraftlos, doch entsprachen sie der Wahrheit, einer Wahrheit, die Mr Todd nie glauben würde. Sweeney ging nicht darauf ein. Er hatte genug für diesen Tag. Ob er ihren Worten glauben schenken sollte, wusste er nicht, jedoch stand für ihn fest, dass es an der Zeit war, sich auf das Geschäft vorzubereiten. „Geht es Ihnen wieder besser?“, fragte er und sah die Frau eindringlich an. Sie war immer noch etwas bleich, aber das Blau ihrer Lippen war wieder verschwunden. Als Mrs Lovett nickte, umspielte ein zufriedenes Lächeln seine Mundwinkel. „Gut, die Arbeit wartet auf uns, meine Liebe.“ Mit diesen Worten ergriff der Barbier die Hand der Bäckerin und half ihr auf. Dann machte er sich auf den Weg zurück zu seinem Barbiersalon. Kurz bevor Sweeney jedoch die Tür öffnete, drehte er sich noch einmal zu Mrs Lovett. Er musste sich wegen einer Tatsache einfach Gewissheit verschaffen. „Lucy, Sie schrieben, sie … habe sich verändert …“ Die Bäckerin schenkte ihm ein trauriges Lächeln und nickte langsam. „Wie … sehr?“ „Wie sehr würden Sie sagen, haben Sie sich verändert – Benjamin Barker?“ Sweeneys Miene verfinsterte sich bei diesem Namen. „Es tut mir Leid, Mr Todd. Doch wenn es Ihr Wunsch ist…“ Ja, vielleicht war das sein Wunsch. Wortlos drehte sich Sweeney zur Tür und öffnete sie. Irgendwann würde er sie finden, Lucy und Johanna, doch dann sollte seine Rache verübt worden sein. Seine wohlverdiente Rache… ~Ende~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)