Blutige Leidenschaft von Curin (TyKa/ Vampirstory) ================================================================================ Kapitel 36: Das einzig Gute --------------------------- Die Worte sorgten für Stille unter allen Anwesenden. Nicht nur die Freunde waren geschockt, selbst Brooklyns Anhänger schienen voller Ehrfurcht die Worte ihre Meisters aufzunehmen. Selbst Tysons Gegenwehr hatte aufgehört. Nur langsam drang zu ihm durch was Brooklyns Worte bedeuteten. Und natürlich stieg in ihn auch die Frage hoch, ob das auch wirklich passieren könnte. „Das ist doch Wahnsinn“, durchdrang Rays Stimme die Stille. „Das ein Vampir jeden Befehl seines Schöpfer ausführen muss ist ein Mythos. Selbst wenn du ihn verwandelst, ist er dir nicht zu blinden Gehorsam verpflichtet. Und er hat keinerlei Grund uns zu töten.“ Tala und Kai stimmten sofort ein und die Gegenwehr aller begann von neuen. Aber Brooklyn lachte nur und drehte Tysons Gesicht zu ihm, damit er ihn die Augen sehen konnte. „Es ist wahr, dass man seinem Schöpfer nicht gehorchen muss, das weiß ich selbst am besten.“ Brooklyn zeigte ein grausames Lächeln und offenbarte dabei seine spitzen Zähne. „Aber während und kurz nach der Verwandlung sind Vampire sehr leicht zu steuern. Jemand mit einen starken Willen kann ihn befehligen und das trau ich mir durchaus zu.“ Ray verzog das Gesicht zu einer tragischen Maske. Egal wie mächtig ein Vampir später sein würde, am Anfang waren sie alle wie auf einen Trip. Desorientiert und leicht zu manipulieren. „Warum tust du das, Brooklyn?“, schrie Kai ihn an und man hörte eindeutig die Verzweiflung in der Stimme. „Was bringt es dir all das zu tun? Ist der Hass mir gegenüber so groß? Wirst du mir nie verzeihen?“ Tyson verstand die Worte, die Kai sagte nicht so richtig, aber Brooklyn wurde wütend und wand sich wieder Kai zu. Seine Miene war voller Wut. „Wirst du es je verstehen, Kai? Niemand hat dich dazu gezwungen dich mit Menschen abzugeben. Du BIST ein Vampir. Warum gibst du dich immer nur mit diesen schwachen Menschen ab, wo du an meiner Seite zu einem der mächtigsten Vampire überhaupt hättest aufsteigen können.“ „Das ist nicht deine Entscheidung“, meldete sich Tala jetzt auch zu Wort. „Jeder hat das Recht seine eigenen Wege zu gehen, egal welcher Art er angehört.“ Brooklyn Miene verbitterte sich immer mehr. „Mal sehen ob der Kleine hier deine Theorie gleich unterstützen wird. Er wird seine Seele verlieren und nur noch seinen Trieben nachgehen. Was bedeutet ihn dann noch Liebe und Freundschaft“ „Ich werde nichts tun was du mir befiehlst“, meldete sich Tysons Wiederwillen. Doch Brooklyn lachte nur böse. „Bevor du wieder richtig zu sinnen kommst, werden deine Hände schon mit den Blut von deinen Freunden getränkt sein.“ Der Orangehaarige sah zu Kai. „Oder wird unser lieber Kai es nicht ertragen dich so zu sehen und dich erlösen. Ich bin echt auf den Ausgang des Ganzen gespannt.“ Nach diesen Worten fackelte er nicht mehr lange und schlug Tyson die Zähne in den Hals. Tyson gab nur ein Japsen von sich, zu intensiv waren die Schmerzen das er nicht mal schreien konnte. Doch er hörte den verzweifelten Aufschrei von Kai und das heftige Wehren von Tala und Ray gegen ihre Wachen. Das Blut wurde aus der Wunde gezogen, welche Brooklyn ihn zugeführt hatte, dabei hielt er ihn noch weiter eisern fest. Es war aber anders, wie als er ihn das erste Mal gebissen hatte. Damals hatte er das Gefühl, der Vampir wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Er hatte ihn zwar auch gebissen, aber das Blut war damals fiel schneller aus ihm geflossen und nun schien er es langsam und genüsslich zu tun. Er spürte sein Herz heftiger schlagen, welches verzweifelt versuchte den Blutverlust auszugleichen und vor seinen Augen verschwamm die Welt, seine Beine wurden weich wie Pudding. Kai sah voller Entsetzen wie Brooklyn genüsslich das Leben aus seinen Liebsten saugte. Er versuchte verzweifelt zu entkommen. Drei Wachen wurden benötigt um ihn zu halten, aber sie hatten schwer mit ihn zu kämpfen. Tala wehrte sich ebenfalls und sah entsetzt von Tyson zu Kai. Keiner von ihnen schien von allein loszukommen. Als Brooklyn spürte das Tysons Herzschlag schwächer wurde, löste er sich von seinen Hals. Das Blut floss in kleinen Rinnsalen aus den zwei kreisrunden Wunden an Tysons Hals. Seine rechte Hand hielt den Jungen immer noch fest, der sich trotz der Schwäche immer noch leicht wehrte und seine Linke wanderte zu seinen Mund. An der Stelle zwischen Daumen und Zeigefinger biss er sich in die Hand. Aus den zwei entstanden Löchern floss sofort Blut. „Tyson, du darfst sein Blut auf keinen Fall trinken!“, hörte Tyson Rays Stimme wie durch einen Nebel. Brooklyn drückte seine blutende Hand zwischen Tysons Lippen und das Blut floss in seinen Mund. In dem Moment warf sich Tala mit all seiner Macht auf seine Wache, die Kai am nächsten stand. Zwar hielten die anderen beiden Tala immer noch fest, aber der Gestoßene fiel zur Seite und rammte Kai samt seiner Aufseher. Diese waren kurz perplex und Kai konnte sich mit schnellen und geschickten Bewegungen aus ihren Griffen wenden. Er machte nur einen kurzen Rundschlag um sie auf Abstand zu halten, doch dann stürzte er sich sofort auf Brooklyn. Dieser war von der plötzlichen Befreiung Kais überrumpelt und konnte somit nicht rechtzeitig ausweichen. Doch Kai wollte nicht sofort auf seinen Rivalen einschlagen, sondern er zerrte nur Tyson von ihm weg. Brooklyn stolperte ein paar Schritte zurück und Tyson fiel auf den Boden. Kai fackelte nicht lang und sprang sofort wieder auf Brooklyn zu. Er wusste selbst nicht ob es Wut oder Verzweiflung war. Wahrscheinlich war es für seinen Liebsten schon zu spät. Tyson hingegen richtete sich in eine kniende Position und spuckte Blut aus. Er atmete schwer und sein Mund stand offen. Dann erblickte er sein Fläschchen mit den Weihwasser, welches nur ein paar Schritt von ihm entfernt am Boden lag und krabbelte darauf zu. Inzwischen hatten es auch Ray und Tala geschafft sich etwas von ihren Angreifern loszureißen, nachdem nur noch zwei da gewesen waren die Tala hielten. Tyson erreichte das Weihwasser. Er kippte sich dieses sofort in den Mund und achtete darauf nichts davon zu schlucken, dann spuckte er wieder aus. Das wiederholte er so oft bis nichts mehr von dem Wasser übrig war. „Ich habe nichts davon geschluckt!“ Die laut gesprochene und feste Stimme ließ alle Anwesenden aufhören. Kai und Brooklyn hatten bisher verbissen miteinander gerungen, doch nun starrten beide verwirrt auf Tyson der schwer atmend auf dem Boden kniete. „Ich habe keinen einzigen Tropfen Blut geschluckt“, sagte er den beiden zugewandt und Kai starrte in die braunen Augen seines Liebsten in denen nichts gebrochen war. Brooklyn gab einen wütenden Schrei von sich. Kai war für einen Augenblick unachtsam gewesen und wurde somit von diesen hart auf den Boden gestoßen. Der Orangehaarige wollte sich auf Tyson stürzen, doch da kam ihm schon Tala dazwischen. Dieser hatte sich loseisen können und bevor der andere den Japaner erreichen konnte, war er bei ihm, hob ihn hoch und brachte ihn außer Reichweite des anderen. Ray setzte dem nach und rammte Brooklyn, damit Tala genug Zeit hatte Tyson in Sicherheit zu bringen. Brooklyn taumelte tatsächlich zurück, doch Tala kam nicht aus der Kapelle raus. Die anderen Vampire standen immer noch an der Tür und wollten sich schon auf ihn stürzen, da ergriff Tala die Flucht in die andere Richtung und rannte weiter in den Raum der Kirche. „Nicht!“, schrie Brooklyn seinen Gefolgsleuten entgegen die ihnen schon hinterher hechten wollten. Diese Unterbrechung nutzte Tala für sich. Er positionierte sich hinter einer der Säulen, langte in eine der vielen Taschen seines Mantels und holte daraus ein kleines Fläschchen hervor, welches er sofort Tyson zu trinken zwang. Tyson erkannte den einzigartigen Geschmack sofort. Es war das Exilier welches er auch schon einmal zu trinken bekommen hatte, als Brooklyn ihn das erstes Mal gebissen hatte. Sein Körper füllte sich augenblicklich mit Wärme und die Bisswunden zogen merkwürdig. Dann war es auch schon vorbei und er fühlte nur noch Erschöpfung. Tala hielt ihn in einer festen Umarmung, während er um die Säule herum linste um zu sehen was weiter vorne geschah. Ray und Kai nutzten auch die Gunst der Stunde und zogen sich ebenfalls hinter Säulen zurück. Brooklyn stand vor seinen Leuten, er atmete schwer und seine Augen glühten wahnsinnig. „Ihr verschwindet von hier und sorgt im Haus wieder für Ordnung. Ich knüpfe sie mir alleine vor.“ „Aber Boss…“, setzte einer der Vampire an. „Haut ab!“, brüllte er ihnen entgegen. „Ich werde sie allein in Stücke reißen.“ Seine Leute schauderten und gingen rückwärts auf die Tür zu. In einen solchen Zustand stand man ihm lieber nicht im Weg und wandte ihm auch lieber nicht den Rücken zu. Als der letzte draußen war und die Tür hinter sich schloss, wandte er sich wieder den offenen Raum der Kirche zu. Er atmete immer noch schwer, doch sofort darauf schloss er die Augen und versuchte sich zu beruhigen, doch als er sie wieder öffnete, atmete er zwar ruhiger, doch der Wahnsinn war nicht aus den rotglühenden Augen gewichen. Tyson schaute zu Kai und Ray, die hinter Säulen ihm gegenüber standen und die unruhig zu Brooklyn vorsahen, der mit gemächlichen Schritten auf sie zukam. „Immer versucht du alle zu retten, Kai“, hörten sie Brooklyns ruhige Stimme, „und im Endeffekt machst du alles schlimmer. Du wolltest deiner Familie die Wahrheit ersparen und hast mich damit gezwungen sie zu töten; du konntest Tala nicht vor dem Tod retten und hast ihn somit in einen Vampir verwandelt. Sieh es endlich ein, du kannst niemanden retten.“ Tyson sah zu Talas Gesicht dessen Lippen zu einem schmalen Strich geworden waren. „Dann wird der Junge eben nicht zu einen von uns. Egal, dann werde ich ihn eben die Haut vom Fleisch ziehen, ihn langsam ausbluten lassen und ihn vor seinen Tod aber noch richtig schreien lassen, bis er mich anfleht ihn zu töten. Aber davor, werde ich deinen Menschenfreund meinen Leuten zum Fraß vorwerfen und was Tala angeht. Mal sehen ob ihn seine Seele auch vor einem Bad in Weihwasser bewahrt.“ Tala drückte Tyson fester an sich. In seinen Augen las Tyson zwar die Angst, aber auch den Willen hier nicht kampflos unterzugehen. „Aber vor alledem werde ich dir jeden einzelnen Knochen im Leib brechen damit du bei all dem auch hilflos zusehen musst.“ Tyson wandte seinen Blick wieder zu Kai, im gleichen Moment wo dieser auch wieder zu ihm sah. Ihre Blicke trafen sich und darin standen so viele Gefühle und die Gewissheit, dass keiner von ihnen den jeweils anderen verlieren wollte. Dann war Brooklyn nur noch ein paar Schritte von ihm entfernt. Kai festigte seinen Blick und sprang hinter der Säule hervor. Sein Kontrahent hatte den Angriff aber kommen sehen und wehrte den ersten Schlag von Kai ab. Er hielt Kai auf Armlänge von sich entfernt und schmetterte ihn zu Boden. Kai schlug hart auf, aber rappelte sich sofort wieder auf, nichtsdestoweniger fackelte Brooklyn nicht lange und setzte augenblicklich nach. Kaum stand Kai auf beiden Beinen rammte er ihn die Faust in den Magen, packte ihm am Hinterkopf und zog ihn nach unten im selben Moment wie er sein Knie nach oben schnellte. Kais Gesicht machte unangenehme Bekanntschaft mit dessen Knie. Tala zog erschrocken die Luft ein. Er stieß sich von der Säule ab, lehnte Tyson dagegen und sah ihm eindringlich in die Augen. „Bleib hier!“ Dann sprang er hinter der Säule hervor um seinen Freund beizustehen, auch Ray kam aus seiner Deckung hervor und rannte auf die beiden Kämpfenden zu. Der Kampf den Tyson nun zu Gesicht bekam war ohne gleichen. Obwohl es drei gegen einen waren, hatten sie große Schwierigkeiten gegen diesen einen anzukommen. Aber die anderen hatten auch schon harte Kämpfe hinter sich und auch Talas Wunden vom Kampf in der Bar wurden nun immer deutlicher. Wann immer er die Zeit hatte, presste er die Hand auf seine Wunde an der Brust und auch Ray schien schon vieles seiner Kraft eingebüßt zu haben, weshalb er nach kurzen zu seiner Schusswaffe griff und wann immer er ein freies Feld hatte, auf Brooklyn schoss. Doch dieser war davon immer nur kurz abgelenkt. Sobald er sich wieder gesammelt hatte, schien die neu zugefügte Wunde nicht mehr zu sein als ein Kratzer den man ignorieren konnte. Einzig Kai schien ihn einigermaßen ebenbürtig. Die beiden schenkten sich nichts. Sie teilten harte Schläge aus, versuchten den anderen immer in eine Ecke oder auf den Boden zu zwingen oder hielten sich auf Armlänge Abstand während sie sich verhasst in die Augen starrten. Als Brooklyn Kai mal wieder auf den Boden schleuderte dass die Platten barsten, war Tala sofort zu Stelle um zu übernehmen, er hatte inzwischen einen Dolch gezogen und rammte diesen Brooklyn auch in den Arm mit dem er Kai am Boden hielt. Dieser sprang mit einen Schmerzensschrei zurück, zog sich den Dolch heraus, schmiss ihn unachtsam auf den Boden und verpasste Tala sogleich einen Schlag auf seine Wunde. Tyson hörte das Knacken von Knochen und Tala sank stöhnend auf den Boden. Kai lag immer noch leicht benommen am Boden und Ray war gerade mit dem Nachladen seiner Waffe beschäftigt, also konnte Brooklyn in Ruhe nachsetzen und verpasste Tala auch noch ein Tritt ins Gesicht. Er rutschte ein paar Meter über den Boden und blieb schließlich mit schmerzverzerrter Miene liegen. Tyson sah dies mit Schrecken und auch wenn es gegen jede Vernunft sprach, kam er hinter seinem Versteck hervor. „Bleib zurück“, rief ihn Tala röchelnd hinzu und Tyson blieb in der Bewegung stehen. Brooklyns Blick richtete sich allerdings auf ihn. „Komm zu mir, mein süßer Kleiner“, sagte er mit raunender Stimme und ging langsam auf ihn zu. „Du willst deinen Freunden helfen?“, seine Stimme wurde auf einmal zu einen wutverzerrten Zischen. „Dann tu ihnen doch den Gefallen vom Antlitz dieser Erde zu verschwinden um sie nicht weiter an einen schwächlichen Menschen zu binden.“ Tyson wich ängstlich zurück, als Brooklyn immer näher kam. „Du bist nichts weiter als ein wertloser Mensch. Ein Fehler der Natur. Zu schwach um allein zu überleben. Was kannst du schon ausrichten? Du kannst nur sterben!“ Als er nur noch ein paar Schritte von ihm entfernt war und Ray schon los sprinten wollte um ihn auch mit bloßen Händen beizustehen, erschien hinter dem Vampir auf einmal ein Schatten, packte ihn an den Schultern und warf ihn zur Seite. Brooklyn schlug gegen eine Säule. Ein brechender Laut ging durch das Gebäude und der Stein bröckelte von der Säule wo Brooklyn aufgekommen war. Der Schatten war Kai gewesen und er setzte ihm sofort nach. In seiner Hand blitzte der Dolch, welchen Brooklyn vorhin unachtsam auf den Boden geworfen hatte. Noch bevor dieser reagieren konnte rammte Kai ihm den Dolch in den Hals. Tyson zog erschrocken die Luft ein und Brooklyn starrte voller Entsetzen in Kais rotglühende Augen. „Was willst du mir noch nehmen, bis du zufrieden bist?“, schrie er ihm entgegen. „Ich hätte dich einfach ziehen lassen, aber immer wieder tauchst du auf und nimmst mir alles. Aber mein Licht in dieser dunklen Welt nimmst du mir nicht. NIEMALS!!!“ Tyson war noch ganz ergriffen, dass Kai ihn als sein Licht sah, da packte dieser auch wieder den anderen und schleuderte ihn gegen den Altar auf der leichten Anhöhe. Brooklyn krachte nicht nur dagegen, sondern der Altar zerbarst auch unter den Gewicht und Brooklyn lag in dem Schutt, wo der Staub zuerst in der Luft umher wirbelte und dann auf Brooklyn sank. Vor dem Wurf hatte Kai den Dolch wieder aus dessen Kehle gezogen und Brooklyn versuchte sich aufzurappeln, während das Blut in Strömen an ihm herunterlief. Kai ging auf ihn zu und zog jetzt einen Pflock aus seiner Tasche. In das Herz des Vampirs gerammt, würde es ihn endgültig töten. Wie in Zeitlupe sah Tyson wie sein Liebster auf den anderen zuging. Sein Gesicht war eine steinerne Maske ohne Emotionen und im Gesicht des anderen spiegelte sich Schmerz und Trauer. Als Kai vor dem anderen stand und mit der Hand mit dem Pflock ausholte tat er etwas, dass er selbst nicht recht verstand. „NEIN!“ Tyson sprang zwischen die beiden und breitete schützend die Arme vor Brooklyn aus. Kai hielt sofort in seiner Bewegung inne und starrte ihn erschrocken an.“Bitte, töte ihn nicht.“ „Tyson, was…?“, stammelte Kai fassungslos. Diese Aktion kam völlig unerwartet und auch Tala und Ray standen vollkommen überrascht da und schauten auf Tyson der keinen Millimeter weichen wollte, damit Kai einen Jahrhundertelangen Kampf beendete. „Ich habe es nun endlich verstanden“, sagte Tyson und rührte sich nicht von seiner schützenden Position weg. „Das zwischen euch, das ist kein Hass und auch keine Feindschaft zwischen Vampir und Jäger.“ Tyson blickte hinter sich zu Brooklyn der ihn nicht weniger perplex anstarrte. „Ihr wart Freunde und dann wurdet ihr beide zu Vampiren und auch wenn Brooklyn seine Seele verlor, er bewahrte sich das Gefühl, dass du sein Freund bist, aber du konntest nicht mit einen Vampir befreundet sein, der seelenlos war und somit auf Menschen jagt machte. Aber töten konntest du ihn auch nicht, weil er eben immer noch dein Freund war. Er nimmt dir alles wichtige, weil er es nicht ertragen kann, dass du mit der Entscheidung die du gegen ihn getroffen hast, ein glückliches Leben führen kannst. Der Wunsch nach eurer Freundschaft ist, so grausam er ihn auch ausführt, das einzig Gute in ihm. Das darfst du nicht töten.“ „Tyson…“, sagte Kai immer noch um Worte ringend. „Er hat tausende getötet. Er ist ein Monster.“ Tyson schluckte schwer und schüttelte den Kopf. „Und trotzdem hast du ihn nie getötet. Du tatest es nicht für deine Familie und auch nicht für Tala. Glaubst du etwa, das will ich für dich sein? Der, für den du jemanden tötest, den du tief in dir immer noch als Freund betrachtest. Ich liebe dich für den der du bist, nicht für das was du für mich opferst.“ Kai ließ die Hand mit dem Pflock sinken. Für einen Moment herrschte vollkommene Stille, dann ertönte das Klackern des Holzes welches auf die Steinplatten fiel. Tyson ließ die Hände sinken und Kai sah an ihn vorbei auf Brooklyn der immer noch auf den Boden kauerte. „Ist dir bewusst, dass sich für ihn nichts ändern wird?“ Tyson drehte sich zu Brooklyn um, der ihn immer noch fassungslos ansah, aber merkwürdigerweise empfand er im Moment keine Angst vor ihm. Egal was er ihm noch vor ein paar Minuten angetan hatte, im Moment tat ihm Brooklyn nur unendlich leid. Aber dieses Mitleid galt auch Kai. Einst haben sie gemeinsam gejagt, haben zusammen Menschen beschützt und dann kam der grausame Tag an dem sich das alles änderte und wo sie zu Feinden wurden, nur weil Brooklyn zu früh zugebissen hatte. Es war eine unglückliche Verkettung von Umständen, die sie zu denen machten die sie heute sind. Für Tyson ist es ein Glück, aber für Kai und Brooklyn war es der Verlust eines wertvollen Freundes. Und die Tatsache, dass Brooklyn dieser Umstand immer noch quält, beweist nur, dass er immer noch etwas Menschliches in sich hat. Wie könnte er zulassen, dass Kai dies vernichtete. Während er noch seinen Gedanken nachhing zersprang auf einmal eines der Fenster und ein Schatten sprang zwischen Tyson und Brooklyn. Kai griff sofort nach Tyson und zog ihn hinter sich, doch der Schatten hatte es nicht auf ihn abgesehen. Tyson erkannte die silbernen Haare und die eindrucksvollen Augen von Garland, welcher sich zu seinen verletzten Herrn bückte und eine von dessen Händen um seine Schultern legte. Er selbst schien auch schon einiges abbekommen zu haben. Seine Kleidung war an manchen Stellen aufgerissen und sein Gesicht zeigte Schrammen auf. „Wenn ihr ohne weiteres Aufsehen verschwindet, werden wir euch gehen lassen“, sagte er mit kräftiger Stimme. Kai nickte nur knapp, aber er schaute fest in Garlands Augen damit dieser nicht versuchen würde, zum Schluss noch jemanden von ihnen mit seinen Kräften zu manipulieren, wobei sein Körper angespannt blieb. Tysons Blick wanderte zu Brooklyn. Dieser war von seiner Wunde immer noch geschwächt, obwohl schon viel weniger Blut aus der Wunde floss als vorhin. Sein Blick war nur für einen Moment auf ihn gerichtet, in dem immer noch so etwas wie Unglauben mitschwang und dann ging sein Blick zu Kai. Tyson glaubte darin so etwas wie Trauer oder Sehnsucht zu sehen, doch dann schwang sich Garland mit seinen Herrn wieder zum Fenster und dann nach draußen in die Nacht. Kai blieb angespannt, doch er selbst atmete hörbar aus und fühlte sich für einen Moment schwindelig. Er wusste nicht, wie lange seine Beine ihn noch tragen würden. „Lasst uns nach Hause gehen, bevor sie es sich anders überlegen“, hörte er wie von fern Talas Stimme. Er wollte gerade den ersten Schritt machen, als er stolperte und drohte nach vorne zu fallen, aber er spürte wie Hände ihn sanft auffingen. Er wusste, er sollte noch so lange wach bleiben bis sie von diesem Ort verschwunden waren, aber die Anstrengung der letzten Stunden verlangte ihren Tribut und ließ ihn sanft einschlafen. Die Arme die ihn noch hochhoben und die Wärme die von diesen ausgingen, gaben ihm die nötige Sicherheit um in einen traumlosen Schlaf zu gleiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)