DeathKnight von -Chikage- (a different kind of love) ================================================================================ Kapitel 4: Rabenfedern und die fremde Schönheit ----------------------------------------------- Der Morgen war gekommen und Meiyo wachte komischerweise wie gewohnt auf. Nach einem nahrhaften Frühstück, was aus Tee, Obst und Brot bestand, führte ihn sein Weg zum Lichkönig, der ihm weitere Aufgaben erteilen würde. Von Kei war momentan keine Spur, was Meiyo doch etwas beunruhigte, denn er hatte sich an den quirligen und scheinbar immer gut gelaunten jungen Todesritter gewöhnt. Dieser war wie eine Art großer Bruder für Meiyo geworden. Leise seufzend ging Meiyo also den langen Gang in Richtung der Räumlichkeiten des Lichkönigs entlang. An den Wänden dieses Ganges waren kleinere Fenster, durch die auch schwache Lichtstrahlen auf den Gang fielen. Meiyo blickte etwas verträumt aus einem der Fenster und blieb stehen. Er trat näher an das Fenster und sah auf den Platz vor der Schwarzen Festung in der er sich im Moment noch befand. Dort unten erkannte er viele andere Todesritter, aber diese waren so klein wie Zinnsoldaten. Eigentlich hätte Meiyo längere Zeit so stehen bleiben können, aber er wusste dass man den Lichkönig nicht lange warten lassen sollte. Also beeilte er sich um zu diesem zu kommen, es waren ja nur noch grobe 10 Meter bis zum Thronsaal. Dort angekommen, trat Meiyo gleich an die Seite des Lichkönigs, der aus einem Fenster das Geschehen auf dem Platz vor der Fliegenden Festung beäugte. „Ihr habt nach mir verlangt, Majestät?“, erklang Meiyos Stimme sehr ruhig, während er sich vor dem König verbeugte. Dieser hob den Kopf leicht und blickte Meiyo direkt ins Gesicht, beziehungsweise meinte Meiyo das sein Gegenüber das tat, schließlich konnte man das Gesicht des Lichkönigs nicht direkt erkennen. „Lord Meiyo…ein traditioneller Todesritter…besitzt auch ein traditionelles Ross, ein sogenanntes Todesreiterstreitross von Acherus. Dies wird eure nächste Aufgabe sein, Lord Meiyo! Macht euch daran zu Lord Mograine unten auf dem Platz zu reisen, dieser wird euch weitere Anweisungen geben.“ Mit diesen Worten deutete der Lichkönig auf den Balkon seines Thronsaals. „Mit einem der Skelettgreifen dort draußen könnt ihr nach unten fliegen. Nun Geht…Geleidet euch wohl Todesritter!“, wieder ertönte die Stimme des Lichkönigs mit diesem eisigen Hauch und er wandte sich ab. Nachdem sich Meiyo verneigt hatte, machte er sich auf den Weg nach unten mit einem der Skelettgreifen. Unten angekommen sah er sich erst einmal um. Der junge Todesritter war noch nie hier gewesen, deshalb fühlte er sich doch etwas verloren auf so einem großen Feld. Überall ritten Todesritter auf ihren Streitrössern herum, überall waren Ghule und überall fand man laufende Skelette die mit Bögen bewaffnet waren. Meiyo wanderte mit seinen Augen über sein Umfeld um Lord Mograine zu erblicken, was ihm nicht gleich gelang. Als er ihn aber nach einigen Minuten des Suchens erblickte, eilte er sofort zu diesem. Urplötzlich galoppierte ein schwarzer Hengst wiehernd auf Meiyo und Lord Mograine zu. Es schien wie wenn dieser Hengst außer Kontrolle geraten wäre. Aber dem war nicht so. Kurz vor Lord Mograine und Meiyo bäumte sich der Gaul auf um dann mit einem gewaltigen Wiehern ruhig stehen zu bleiben. Dabei wurde auch der Reiter des Rosses sichtbar. Eine junge Blutelfen Todesritterin saß auf dem schwarzen Hengst. Trotz der Kapuze konnte Meiyo erkennen dass diese Blutelfe anscheinend rötliche Haare haben musste, denn ihre Augenbrauen, wie es beim stolzen Volk der Blutelfen so üblich war, ragten aus besagter Kapuze heraus. Sie sprach nicht, musste sie auch nicht, denn sie war auch sogleich wieder verschwunden wie sie aufgekreuzt war, mit samt dem Gaul. Meiyo schaute recht verdutzt und glubschte Lord Mograine verwirrt an. Dieser konnte sich nicht halten und fing wegen Meiyos Gesichtsausdruck glatt an zu lachen. „Meiyo, Meiyo…ihr seid zum schießen, wisst ihr das?“, gluckste der Lord vor ihm herum und musste sich erstmal für weitere Befehle fassen. Doch nach einer Weile hatte Mograine wieder seine Fassung gewonnen und beäugte Meiyo prüfend. „Nun denn, der Lichkönig hat euch also von den Todesstreitrössern von Acherus erzählt, wie? Jeder Todesritter besitzt eines und wie ihr eben sehen konntet, wird sich diese junge Lady ihr Ross gerade erkämpfen. Ihr sollt dies auch tun, aber zunächst müsst ihr erstmal ein Pferd stehlen. Folgt dem Pfad dort und ihr werdet auf die Pferdekoppel der Menschen gelangen. Natürlich werdet ihr dort einige Pferde vorfinden. Ihr wisst was zu tun ist, Lord Meiyo! Also macht eurem Namen alle Ehre!“, mit diesem Worten grinste Mograine aber doch etwas schelmisch. Gesagt getan, Meiyo blickte zum vorher genannten Pfad und lief los, Mograine’s Grinsen total ignorierend. Er brauchte nicht lange um auf die Pferdekoppel zu gelangen und hörte schon das Wiehern der dortigen Pferde. Natürlich wollte der Blutelf nicht blindlings auf die Koppel rennen also überlegte er erstmal wie er es am besten anstellen mag, eines dieser Pferde zu stehlen. Auch nicht zu vergessen war, dass sich dort anscheinend ein Aufpasser befand, der wohl ziemlich nervig werden könnte. Meiyo knackste mit den Fingern und schlich sich hinter einem Stohhaufen näher an eine dunkelbraune Stute heran. Diese schüttelte den Kopf und damit auch ihre prachtvolle Mähne, als wolle sie sagen, komm näher Meiyo, ich warte nur auf dich. Dieser wollte sich diese förmliche Einladung erst gar nicht entgehen lassen und blickte sich noch einmal um, um mit drei Schritten neben dem Pferd zu stehen. Die Stute erschrak nur leicht und ließ den jungen Todesritter aber dennoch sofort auf. Ja das Pferd schien Meiyo wohl jetzt schon als seinen Herren anzusehen, was eindeutig äußerst merkwürdig war. Meiyo grübelte nicht lange darüber nach, denn er hakte diesen Gedanken mit der Begründung ab, dass die Stute wohl merken musste was für ein ‚übler Bursche’ Meiyo eigentlich war. Mit einer Windeseile galoppierte der Blaugrauhaarige Blutelf zurück zum Platz und blieb dann kurz vor Mograine stehen. Der Lord nickte dem anderen Lord zu, die Stute verschwand urplötzlich und Meiyo befand sich in einer anderen Welt wieder... …der Welt der Schatten, wie Mograine sie so schön nannte, als er hinter dem Erschrockenen Meiyo stand. „Hier müsst ihr einen der Acherusritter herausfordern, ihn töten und dessen Pferd einnehmen, somit bekommt ihr eures. Leider mussten wir eure Stute als Pfand für diese Angelegenheit hier nehmen. Kommt wieder hierher, wenn ihr das Acherusross besitzt und ich werde euch zurück bringen!“, genauso geheimnisvoll wie Mograine klang, verschwand er auch schon wieder zurück. Na klasse das musste also der Ort sein an dem die Blutelfendame vorher verschwunden war, dachte sich Meiyo, aber davon wollte er sich nicht abhalten lassen. Somit ging er ein Stückchen und sah schon einen der Acherusritter auf einem Ross sitzen. Sofort packte Meiyo sein Schwert und blieb kurz vor dem Ritter stehen um mit seinem Schwert auf diesen zu deuten. Mit einem vielsagenden Blick deutete der junge Blutelf auf das Schlachtross und sein Gegenüber nickte, machte sich dabei bereit zum Kampf, stieg aber nicht von seinem Ross herab. Der Kampf begann! Sein Gegenüber war geübt mit dem Schwert, doch irgendetwas war seltsam. Der Acherusritter hatte rote Haare, genauso wie Kei sie hatte. Aber er hatte einen Helm auf, weshalb Meiyo nicht erkennen konnte wie der andere aussah. Meiyo schenkte dem Ritter nichts und andersrum war es genauso. Jeder Schwerthieb wurde von Meiyo pariert, aber der andere konterte genauso geschickt. Es war wie verhext, wie sollte Meiyo diesen besiegen??? Es fühlte sich an wie wenn er gegen sich selber kämpfen würde. Der Ritter stach etwas auf Meiyos Kopfhöhe zu und plötzlich fiel die Kapuze nach hinten. Blut floss und der Todesritter spürte einen stechenden Schmerz an seiner Wange. In Gedanken fluchend, stach er aber mit seinem Schwert zurück und traf den Ritter in einem Schockmoment direkt ins Herz. Einen leisen Schrei des Schmerzens hervorbringend, welcher eher wie ein Keuchen zu vernehmen war, flog dieser vom Pferd. Stille kehrte ein, welche aber durch das Wiehern des Rosses auch schon wieder passé war. Das Ross deutete dem Sieger aufzusetzen, was dieser sofort tat. Auf einmal verpuffte der Körper des Besiegten und Tausend Rabenfedern flogen durch die Luft. Meiyo fing eine auf und studierte diese etwas traurig. Irgendwie hatte er eine Art Verbundenheit mit dem Gefallenen gespürt. Die Feder leicht in der Hand wendend, überlegte er einen Moment, dann steckte er die Feder in eine Seitentasche und ritt auf den Platz. Angekommen, erschien sofort Mograine um ihn wieder in die normale Sphäre zurück zu bringen. Das Pferd war jetzt sein, und die Feder sollte ein Erinnerungsstück an diesen Kampf werden. Etwas weiter weg stand die Blutelfe von vorher da und brachte gerade einen Auftrag zu Ende. Sie beobachtete Meiyo eine Weile, was dieser nicht bemerkte, da er gerade stolz sein Ross beäugte. Diese Aufgabe war irgendwie etwas Besonderes gewesen, denn sie hatte ihm gezeigt wie sehr er noch an sich arbeiten musste, was er definitiv tun würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)