The Alternative to Liberty is Death von Sakura_Maus (UruhaxAoi) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Nach dem der erste Schock verdaut war, lachte Tora laut los. „Wow, Aoi, damit hast du mich wirklich überrascht und für einen kurzen Moment aus der Fassung gebracht, das gebe ich zu …“ Er stand auf und stellte sich vor den anderen Schwarzhaarigen. „… aber ich finde es weiß Gott nicht witzig. Mein Bruder ist tot. Schon seit Jahre. Er ist als Zweijähriger gestorben“, fauchte er ihn dann böse an. „Nein Tora, das hat man dir gesagt.“, hauchte Aoi leise. „Vergiss es, du kannst Uruha so nicht vor mir retten. Er gehört mir. Ganz allein mir.“ Toras Stimme war leise, gefährlich leise, so dass selbst Saga schlucken musste. Aoi wusste genau wie sehr der Schwarzhaarige an seinem jüngeren Bruder gehangen hatte und wie sehr ihm dessen angeblicher Tod zugesetzt hatte. Doch er wusste auch, dass er lebte – Uruha lebte. „Schau hinter sein linkes Ohr … das kleine herzförmige Muttermal …“, hauchte Aoi hoffnungsvoll. Tora sah ihn für einen kurzen Moment an, so als würde er überlegen, drehte sich dann um und ging wieder aufs Bett zu, wo Uruha wieder begann zu zittern. Etwas grob wurde sein Kopf zur Seite gedreht und sein Ohr etwas nach vorn umgeklappt. Dann erstarrte Tora in seinen Bewegungen und zuckte im nächsten Moment zurück. Rückwärts schritt er langsam vom Bett weg. „Das kann nicht sein …“, hauchte er fast tonlos. In diesem Moment eilte Aoi zum Bett, löste Uruhas Fesseln und bedeckte ihn wieder etwas, bevor er ihn in seine Arme zog und ihm einen Kuss auf die Stirn hauchte. Tora starrte fassungslos zu den beiden und musste hart schlucken. „Kann mir mal jemand sagen, was hier los ist?“ Saga hatte sich auf den Boden gesetzt und sah in die Runde. „Uruha ist Toras Bruder!“, sagte Aoi leise und zog seinen Liebsten noch enger an ihn, so als wollte er ihn davor beschützen. „Ja und?“ Im nächsten Moment verließ Tora das Zimmer in Richtung Flur. „Saga … bitte geh ihm nach …“, sagte Uruha leise. Zum einen wollte er einen Moment mit Uruha allein sein, zum anderen wollte er den anderen nicht so einfach entkommen lassen. Saga zog eine Augenbraue nach oben und schaute ihn verwundert an. „Mach schon …“, fauchte Aoi. Sofort sprang er auf und verließ den Raum. Nun waren Aoi und Uruha allein. Es herrschte Stille, für Aoi eine unerträgliche Stille. Er wusste nicht was er sagen sollte. Er wollte sich für alles bei ihm entschuldigen und konnte nur hoffen, dass er ihm einen Tages verzeihen konnte. Doch er wusste nicht so richtig, was er sagen sollte. Auch der Brünette kuschelte sich nur an ihn und genoss die Wärme. „Bitte versprich mir, dass ich dich nie wieder so lange vermissen muss …“, hauchte Uruha leise und sah schließlich auf. Aoi war etwas erstaunt über seine Worte. Er hatte ernsthaft mit einer Abfuhr von ihm gerechnet. Er zog ihn auf seinen Schoß und legte die Arme um ihn. „Weist du Uruha, du bist viel zu nachsichtig mit mir.“, hauchte der Schwarzhaarige leise und ernst. „Was soll ich denn machen? Dich rausschmeißen und dabei selbst unglücklich sein?“, antwortete er ihm. Damit hatte Aoi nicht gerechnet. Sein Liebster hatte sich in der Zeit, in der er sich lieber mit Saga die Nächte um die Ohren geschlagen hatte, doch verändert. Früher hätte sich Uruha noch bei ihm entschuldigt und sich die Schuld daran gegeben, dass Aoi fremd ging. Der Schwarzhaarige nickte leicht. „Uruha, es tut mir alles so leid, was passiert ist. Ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich nie wieder in ein anderes Bett steigen werde, als dieses hier, außer du liegst darin. Du bist mein ein und alles, und ich möchte dich nicht verlieren. Ich hoffe du kannst mir meinen Fehltritt irgendwann verzeihen und mir wieder vertrauen.“ Er sah ihn schuldbewusst an. „Was konnte dir Saga eigentlich geben, was ich dir nicht geben kann?“, fragte Uruha dann doch. Lange hatte er sich über diese Frage Gedanken gemacht, da er nicht so recht wusste, ob er das wirklich wissen wollte. „Uruha … ich kann nicht … ich will dir das nicht antun. Du hast schon genug unter To…“ Weiter kam er jedoch nicht, denn Uruha küsste ihn sanft, aber bestimmend. „Jetzt hör mir mal gut zu …“, sagte der Brünette schließlich, als er sich von ihm löste. „… Ich bin kein kleines Kind mehr. Ich muss nicht immer von allem und jedem beschützt werden. Ich liebe dich, also warum sollte ich dir dann nicht auch deine Wünsche erfüllen können? Ich möchte endlich leben, Aoi, so wie du. Ich möchte nicht, dass du immer Rücksicht auf mich nimmst. Ich bin doch wie du, ich meine wir sind doch gleichberechtigt … in unserer Beziehung …“ Uruhas Stimme wurde immer unsicherer und Aoi drückte ihn immer fester an sich. Ihm wurde klar, dass sich der Jüngere immer etwas untergeordnet hatte, so wie er es von Tora gewohnt war. „Ja, mein Engel, das sind wir. Du bist wie ich. Und es tut mir Leid, wenn du dich unterdrückt gefühlt hast.“, hauchte er leise. „Naja … ich denke unterdrückt ist das falsche Wort.“ Uruha lächelte ihn an und strich ihm einen Strähne aus dem Gesicht. „Ich würde mich wirklich freuen, wenn du mir irgendwann mal sagst, was du so mit Saga getrieben hast. Und dann könnte ich entscheiden, ob ich das auch tue. Und jetzt sollten wir nach meinem Bruder und seinem Lover sehen." „Wie sein Lover?“ Aoi sah ihn überrascht an. „Du bist manchmal echt blind. Saga mag mit dir eine Affäre gehabt haben, aber verliebt ist er eindeutig in Tora.“ „Woher willst du das wissen?“ Wenn Saga tatsächlich in Uruhas Bruder verliebt war, hatte er ein Problem weniger, da er sich nun Saga nicht mehr vom Hals schaffen musste. „Die Blicke. Hast du die nicht bemerkt?“ Aoi seufze und schüttelte den Kopf. Uruha war in der Zwischenzeit aufgestanden. „Und du bist sicher, dass du zu Tora möchtest?“ "Ja ... Ich möchte ihn sehen." Er nickte und versuchte dann etwas seinen Kimono zu richten. Aoi half ihm dabei. Zuerst zog er ihm den Oberkimono aus, um den Unterkimono wieder zu ordnen. er war leicht durchsichtig und Aoi konnte einfach nicht wegsehen. Dann half er Uruha in den Oberkimono und schloss ihn mit den Schnurr provisorisch. Nun hob er den Obi auf, den Tora zuvor so achtlos auf den Boden fallen gelassen hatte. Er band ihn zu einer schönen Schleife auf Uruhas Rücken und betrachtete ihn dann von hinten und vorn, von oben bis unten. „Du siehst toll aus!“, hauchte er leise und nahm seinen Schatz in den Arm. Der Jüngere strahlte ihn regelrecht an. Vorsichtig legte er seinen Lippen auf Aois. „Ich liebe dich!“, flüsterte er dann leise. „Ich liebe dich auch …“, flüsterte Aoi zurück, „Lass uns gehen.“ Er nahm Uruhas Hand und ging mit ihm aus dem Raum um nach Tora und Saga zu sehen. Tora war nach seiner Flucht aus dem Raum im Wohnzimmer gelandet, wo ihn Saga kurz darauf fand. „Verschwinde.“, flüsterte Tora leise und wendete das Gesicht ab. „Was ist schon dabei? Dann ist Uruha halt dein Bruder!“ Er zuckte mit den Schultern und setzte sich aufs Sofa. „Was dabei ist? Ich hab Uruha immer und immer wieder weh getan. Und es hat mir Spaß gemacht. Ich hab mit meinem eigenen Bruder geschlafen!“, fauchte er Saga mit Tränen in den Augen an. Saga wusste nicht, was er darauf antworten sollten und lehnte sich zurück. „Du kannst es aber jetzt nicht mehr ändern.“, meinte er schließlich kühl. „Du hast ja keine Ahnung!“ Damit war das Gespräch, wenn man es überhaupt so nennen konnte, schon wieder vorbei. Saga kaute auf seiner Unterlippe herum und beobachtete Tora, wie er auf dem Boden vor dem Kamin lag. Da er nicht so recht wusste, was er am besten tun sollte, blieb er da wo er war, auch wenn es ihm nicht leicht fiel. Aoi und Uruha bemerkte er erst, als sie ihn seinem Blickfeld auftauchten. Tora hatte sie auch bemerkt und setzte sich auf. "Uruha ..." Der Ältere schaute von unten hinauf zu seinem Bruder, der neben Aoi stand und seine Hand hielt. "Es tut mir alles so leid ... ich hätte ein bessere Bruder sein müssen." Uruha sah ihn immer noch stumm an. Hoffte er darauf, das er ihm vergab? Er biss sich leicht auf die Lippen. "Vielleicht ... Vielleicht aber auch nicht. Ich bin bis jetzt gut ohne Bruder ausgekommen, also werde ich das auch in Zukunft tun." Mit dieser Reaktion hatte Tora gerechnet. Was hatte er auch erwartet? das Uruha ihm nun freudestrahlend um den Hals fiel und sich freute einen Bruder zu haben? „Weist du, ich hab mir schon immer eine Familie gewünscht. Ich bin erst im Heim gewesen und dann wurde ich von Familie zu Familie gereicht.“, sagte Uruha leise. Er erinnerte sich so ungern an die Zeit, bevor ihn Tora eines Nachts von der Straße geholt hatte. Aoi zog ihn in seine Arme und küsste seinen Nacken. „Im Grunde wollen wir dasselbe, Tora, ein Stückchen Familie. Aber deine Haustiere können dir das nicht geben, habe ich Recht?“ Tora hatte in der Zwischenzeit die Kraft gefunden, sich aufzurichten und sah ihn an. „Nein … können sie nicht.“, gab er zu. Einen kurzen Augenblick überlegte er. „Selbst Aoi hab ich als Haustier angesehen. Ich wusste, dass er mich liebt, aber ich hab ihm nicht das geben können, was er brauchte, bis ich dich mit nach Hause gebracht habe. Da hatte er plötzlich eine Aufgabe. Er hat sich um dich gekümmert, wenn …“ Tora hielt inne und biss sich auf die Lippen. Alle im Raum wussten wie er den Satz eigentlich beenden wollte. Dann sah kurz zu Saga und wollte wieder mit reden beginnen, doch Saga schnitt ihm das Wort ab. „Nein, glaub nicht, dass es mit mir anderes war. Der einzige Unterschied, bei uns war, dass ich jederzeit gehen konnte, weil du wusstest, dass ich wieder kommen würde.“ Das hatte gesessen. Tora seufze und sah zu Aoi auf. „Weißt du, als wir es aus diesem widerwärtigen Vampirnest geschafft haben, habe ich mir geschworen, dass ich mich nie wieder so beherrschen und unterdrücken lasse. Und am Ende bin ich wie sie geworden!“ Uruha beobachtete seinen Bruder. "Warum versuchst du nicht, dich zu ändern?" Tora brachte kein Wort heraus und konnte ihn nur verwirrt ansehen. „Gib ein kleines bisschen Kontrolle ab, an denjenigen, der dir niemals weh tun würde. Du musst ihn nur in dein Herz lassen.“ Der Brünette schaute kurz zu Aoi, dann aber wieder zurück zu Tora. "Ich habe meine Familie gefunden, Tora. Wenn du dich ein bisschen öffnest, findest du vielleicht auch eine." Der Schwarzhaarige musste hart schlucken. Er sah hinüber zu Saga. „Weist du ich war wirklich ganz schön gekränkt, als du nicht mehr zu mir gekommen bist. Ich hatte immer das Gefühl ich sei dir wichtig.“ Saga sah ihn schon die ganze Zeit an. Er stand auf und schlenderte langsam zu ihm hinüber. „Bist du auch … aber irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten dir so nahe zu sein.“ Tora seufze leise und sah nochmal kurz zu Aoi und Uruha, dann zurück zu Saga. „Saga … Ich weiß nicht, ob ich dir immer noch wichtig bin, aber du bist es für mich …“ Er legte eine Hand in Sagas Nacken und zog ihn zu sich, um ihn leidenschaftlich zu küssen. Sagas Körpersprache konnte man ansehen, wie überrascht er war. Uruha wendete den Blick ab und lehnte sich gegen Aoi. Er nahm seine Hand und verließ den Raum. Er war sich sicher, dass Tora den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht hatte. "Warte ... Uruha ..." Langsam drehte er sich um. "Kannst du mir jemals verzeihen?" Der Brünette drehte sich um und sah ihn an. "Heute nicht ... aber wir haben Jahrtausende vor uns und wenn du dich wirklich ändern willst, Vielleicht kommt dann einmal der Tag an dem ich dir vergeben kann." Mit diesen Worten drehte er sich zu Aoi um, lächelte ihn sanft an und öffnete die Haustür. Das Taxi, das Aoi bestellt hatte und sie zum Bahnhof bringen sollte, stand bereit und der Fahrer half Aoi die Sachen in den Kofferraum zu packen. Dann stiegen sie ein. "Wo soll es den hingehen?", fragte er Fahrer und startete das Taxameter. Uruha sah Aoi so verliebt wie am ersten Tag an. "In ein neues Leben ..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)