Kalt und schwarz ist unsre Macht von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Eisblumen -------------------- Der Tag flieht eilig aus der Stadt, sie trinkt sich an den Schatten satt. Und gibt ihr wahres Antlitz preis, die Pfützen schimmern schon wie Eis. Am Himmel glänzt ein Silberstreif, der Abend wandelt Tau zu Reif. Eine neue Nach beginnt… silbrig scheint der Mond auf die Schneebedeckte Welt. Kühl ist die Luft die durch mein Haar fährt. Einzelne Schneeflocken tanzen im Licht des kalten Mondes. Leise seufze ich und mein sichtbarer Atem fliegt davon in die Nacht. Wäre ich doch auch so frei wie er… Hinter mir geht eine Tür zu und der schein einer Kerze zeichnet meinen Schatten auf den Balkon auf dem ich stehe. „Alaine… kannst du nicht schlafen?“ Es ist Valnar, der sanft meine Schultern berührt.“ Ich nickte. „Morgen werden wir die Elras besiegen… und die Steintafel benutzen… dann sind wir wieder in unserer Welt.“ antworte ich langsam. Die Kerze, die Valnar neben sich auf die Berüstung gestellt hat zischelt leise als sie mit den Schneeflocken in Berührung kommt, bis sie vollends ausgeht. Er umarmt mich, seufzend. Die Bleichheit die von unsren Wangen schneit macht uns wie Engel schön. Sie sollten auf die Knie gehen und beten, dass der Mond verhangen bleibt. Da liegen sie… Jayna und Raron. Besiegt durch unsere Hände. Noch immer kann ich es nicht fassen, dass sich unsere geliebte Tochter gegen uns stellte. Das Blut klebt an mir, an Asgar und an Valnar, der vor ihr steht und ihr den Kopf abtrennte. Ich versuche meine unsagbare Trauer zu verbergen… aber es will mir nicht gelingen. Damit niemand meine Tränen sehen muss vergrabe ich mein Gesicht in Valnars Mantel, der sofort meine Blutstränen in sich aufsaugt. Ich höre energische Schritte die sich uns beiden nähern. „So ist es also. Du stellst dich gegen mich und wählst diesen schwächlichen Vampir. Du bist also doch nur eine Schlampe Alaine.“ wütend redet Asgar auf mich ein. Meine Trauer wandelt schlagartig in Wut. Ich drehe mich zu ihm um. „Valnar hat Verstand, etwas, was du niemals besitzen wirst.“ entgegne ich. „Pah. Du hättest mich haben können.“ Nein. Das reicht. Wir sind wie Eisblumen - Wir blühen in der Nacht. Wir sind wie Eisblumen - Viel zu schön für den Tag. Wir sind wie Eisblumen - Kalt und schwarz ist unsre Macht. Eisblumen blühen in der Nacht. Dass auch Asgar sterben musste, nur damit wir frei sein können hätte ich nie gedacht. Nun liegt auch er, blutüberströmt vor uns. er hatte es wohl nicht anders gewollt. Valnar dreht sich zur Steintafel um und sieht sich die Inschriften genau an. „Kannst du sie lesen?“ frage ich as ich seinen Tun folge. „Ich glaube ja. Dazu sollte meine Macht ausreichen.“ Der Morgen wandelt Reif zu Tau. Der Tag macht alles grell und rau. Wir kleiden uns Traurigkeit, doch geht der Tag kommt unsre Zeit. Wer leuchten will der pflegt das Licht. Wer schaut der Nacht ins Angesicht? Auf einer brachen Ebene werde ich langsam wach und sehe mich um. Vor mir liegt das alte Schloss Asgars, so wie es immer schon gestanden hatte. Dann entdecke ich Valnar, der bewegungslos ein paar Meter neben mir liegt. Schnell eile ich zu ihm. „Valnar… wach auf. Du hast es geschafft, du hast es tatsächlich geschafft. Wir sind wieder zu Hause…“ aber er regt sich nicht. Nein… das darf nicht sein… bitte nicht… Mir rollen Tränen übers Gesicht und benetzen den Boden unter meinen Füßen. „Valnar… so wach doch auf… bitte.“ Aber er bewegt sich nicht. „Schau es dir an.“ flehe ich… Die Bleichheit die von unsren Wangen schneit macht uns wie Engel schön. Sie werden auf die Knie gehen und beten, dass der Mond verhangen bleibt. Schon seit Tagen liegt er da und schläft. Nicht ein Muskel bewegt sich. Aber tot… nein, das ist er nicht… ich will es nicht glauben. Mir ist im Moment alles egal. Ich will bei ihm sein. Sehen wie er die Augen aufschlägt. Wie er mich anlächelt. Wie er mir durchs Haar streicht. Aber nichts… seit Tagen. Wir sind wie Eisblumen - Wir blühen in der Nacht. Wir sind wie Eisblumen - Viel zu schön für den Tag. Wir sind wie Eisblumen - Kalt und schwarz ist unsre Macht. Eisblumen blühen in der Nacht. Diese Menschen… sie haben mir meinen Valnar genommen. Sie alle sind schuld daran dass er nicht bei mir sein kann… sie alle sind schuld. Auch diese gottverfluchten Elras. Sie sollen auf ewig in der Hölle schmoren… und es gibt nur einen Weg meinen Geliebten zu rächen… sie sollen alle Bluten… Wir sind wie Eisblumen - Wir blühen in der Nacht. Wir sind wie Eisblumen - Viel zu schön Die Stadt brennt. Überall riecht es nach verbranntem Fleisch. Ein köstlicher Geruch. So soll es sein… ihr Blut klebt an meinen Händen… ein wohltuendes Gefühl. Ein Gefühl der Genugtuung durchströmt mich. Wir sind wie Eisblumen - Wir blühen in der Nacht. Wir sind wie Eisblumen - Viel zu schön für den Tag. Wir sind wie Eisblumen - Kalt und schwarz ist unsre Macht. Eisblumen blühen. Was habe ich getan? Ich habe Rache begangen, aber meinen Valnar habe ich immer noch nicht wieder. Ganz Klennar brennt. Und unser Haus. Die Balken krachen unter dem Inferno der Stadt. Bald… sehr bald werden wir zusammen sein… für immer… Viel zu schön für den Tag. Wir sind wie Eisblumen - Wir blühen in der Nacht. Wir sind wie Eisblumen - Viel zu schön für den Tag. Wir sind wie Eisblumen - Kalt und schwarz ist unsre Macht. Eisblumen blühen in der Nacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)