Velvet Voice von Oki-chan ================================================================================ Kapitel 6: Hartnäckigkeit zahlt sich halt aus --------------------------------------------- Hey!!^^ Da bin ich mal wieder!!!!!!!!!! Viel Spaß beim Lesen!!!!!!! Kapitel 6 Hartnäckigkeit zahlt sich halt aus! Das warme Wasser prasselte auf mich herab, entspannte meine verkrampften Muskeln und wusch meinen Körper sauber. Aber ich fühlte mich trotzdem nicht sauber, jedenfalls nicht wirklich... Ich war nun schon fünf Tage auf dem Anwesen der Ayuzawas und auch Inuyasha gewöhnte sich langsam an mich. Naja, okay, er ignorierte mich und ich ihn, aber das war wohl auch besser für alle Anwesenden, denn nur ein paar Worte meinerseits ließen den jungen Halbdämon an die Decke gehen. Langsam stieg ich aus der Dusche, schnappte mir ein Handtuch und trocknete mich energisch ab. Schließlich wickelte ich mir das Handtuch um den Körper, schlang eines um meinen Kopf, um meine Haare zu trocknen und schlüpfte in das Zimmer, das man mir zugeteilt hatte. In Gedanken versunken kramte ich in meiner Tasche und zuckte zusammen, als hinter mir ein Räuspern erklang. „Kagome-chan! Das gehört sich aber nicht!“, zog Sesshoumaru mich auf. „Verdammt! Was willst du hier?“, fauchte ich ihn an. Ein Grinsen zog sich über sein Gesicht; in den letzten Tagen hatte er es immer wieder geschafft, dass ich wütend wurde, dass ich Gefühle zeigte, die ich schon längst verloren geglaubt hatte. „Ich wollte mich nur ein wenig mit dir unterhalten, mein Schatz.“, säuselte er. Ich verdrehte die Augen, kam aber nicht umhin, wieder diesen traurigen Ausdruck in seinen Augen zu bemerken, der immer aufblitzte, wenn er mich dazu brachte, mein Gefühlsleben offen darzulegen. „Guck weg!“, befahl ich, wieder Herr meiner Selbst. „Hai!“, er drehte ich schmunzelnd um. Ich schüttelte ein wenig belustigt den Kopf und zog mich dann eiligst an. Tanga, BH, Bluse, Jeans und Schuhe. „Kann ich wieder gucken?“, fragte er gespielt ungeduldig. „Fertig.“ „Wurd ja auch Zeit!“ „Kindskopf...“, murmelte ich. Du bist lieb, meine kleine Miko... „Klappe!“ Er grinste nur noch breiter, entblößte dabei seine strahlend weißen Zähne und flötete dann: „Wie geht’s dir denn heute, kleine Miko?“ Ich ließ die Luft durch meine Lippen geräuschvoll entweichen. „Ganz gut. Und dir, Prinz der westlichen Ländereien?“ „Hervorragend! Und jetzt sag mir, was du auf der Seele hast.“ In seinen Augen stand die volle Traurigkeit und verdunkelte sie um einige Nuancen. „Was soll ich schon haben?“, entgegnete ich, ging noch mal ins Bad, um dort die Handtücher hinzulegen. „Du bist so still. Beim Frühstück hast du dich gar nicht mit meinem kleinen Bruder angelegt...“, eine der schönen Augenbrauen wurden in die Höhe gezogen. „Warum sollte ich?“ „Du weichst mir aus, Kagome-chan...“, murmelte er traurig. „Gar nicht!“, wehrte ich ab. „...doch...“ „Warum?“ „...“, ich holte tief Luft, schwieg aber weiter. „Warum, kleine, wunderschöne, schweigsame Miko?“ „Deine Anwesenheit...“, murmelte ich kaum hörbar. „Ja?“, fragte Sesshoumaru nach. „...verunsichert mich...“, hauchte ich, nicht mehr so kühl wie sonst. „Du lässt mich fühlen...“ „Wirklich?“, lachte er erstaunt. „...mm...“, ich senkte den Blick. „Unglaublich.“, grinste er. „Aber da ist noch etwas, oder, Kagome-chan?“ Als ich aufschaute, begegneten sich unsere Blicke und ich meinte: „Deine Augen...in ihnen liegt so viel Schmerz... Was ist nur mit dir passiert, Sesshoumaru-san?“ Nun war er es, der schwieg, doch er hielt den Blickkontakt aufrecht und musterte mich eingehend. Sein Blick auf mir ließ mein Herz wieder schneller schlagen, die Trauer in seinen Augen wurde einen Moment schwächer und glomm dann nur noch im Hintergrund ganz leicht, sodass es aussah, als würde er das immer präsente Gefühl hinter den Fenstern zu seiner Seele unterdrücken. „Es liegt schon sehr weit zurück...“, entgegnete er leise, hielt meinen Blick fest. „Ich höre dir zu...“, ich legte so viel Zuneigung in meinen Stimme, dass Sesshoumaru unwillkürlich zusammenzuckte. „Ich wusste nicht, dass deine Stimme so sanft klingen kann, Kagome...“ „Ich, ehrlich gesagt, auch nicht...“, gab ich zu. „Weißt du, was ich glaube? Du wärst noch viel schöner, wenn du auch lächeln würdest.“ „Später vielleicht.“, wandte ich ein. „Jetzt bist du erst einmal dran.“ Er stellte sich ans Fenster, schaute hinaus und schwieg eine Zeitlang, bis er schließlich anfing zu erzählen: „Auf mir lastete schon immer viel...ich bin halt der Nachfolger meines Vaters und damit gehen viele Pflichten einher, erfreuliche wie auch unerfreuliche... Willst du das wirklich wissen?“ „Ja, will ich!“ Na, okay... Also wo war ich? Ach ja, Pflichten... Schon früh musste ich sehr viel lernen; Englisch, Handelskunde, Rechtslagen und viele Sachen mehr... Eines Tages, auf einem Ausritt, traf ich auf eine alte Frau, die mich fragte, ob ich ihr helfen könnte, doch ich hatte in diesem Moment keine Zeit... Meine Stiefmutter lag in den Wehen und da mein Vater nicht im Land war, musste ich, als sein Stellvertreter fungieren und mein Geschwisterchen Willkommen heißen...“, er verstummte und drehte sich dann zu mir um. „Was ist passiert?“ „Weil ich ihr nicht helfen konnte, ver...verfluchte sie mich... Sie hängte mir einen Fluch an, der alle Frauen, die mir etwas bedeuteten, auf grausamste Art sterben ließ...aber gleichzeitig prophezeite sie mir, dass es eine Frau geben sollte, die über dem Fluch stand, die überleben würde...“ „Auf grausamste Art...“, mir blieb die Luft weg. „...sterben, ja. Als ich im Schloss ankam, war die Geburt so schwer, dass Izayoi, so hieß Inuyashas Mutter, es nicht schaffte... sie brachte Inuyasha und ein kleines Mädchen auf die Welt und verblutete kurz darauf. Das kleine Mädchen, welches wir auf den Namen Sarana[1] tauften, starb im Alter von nicht einmal fünf Jahren...“, er hatte sich wieder dem Fenster zugewandt. „Wie schrecklich...“, meine Stimme klang kratzig, dumpf. „Wer ist die Frau?“ „Eine junge Kämpferin, die in jungen Jahren alles verlor, was ihr etwas bedeutete...eine Frau, die keine Angst vor mir hat, die mir die Stirn bietet und mich dazu veranlasst, sie zu retten, der ich helfen, immer beistehen will.“ Während er weitersprach, war ich hinter in getreten und legte ihm eine Hand auf seinen Arm. Sein Blick durchbohrte mich, drang tief in mich ein, seine Seele verband sich mit meiner. Diese Frau... Als sie alles verlor, verlor sie wirklich alles, oder? Er lächelte traurig. Ja... Sie ist ich... „Ja...“, hauchte er nun wieder laut, in seinen Augen flackerte es und dann nahm er mich fest in den Arm. „Die Frau aus der Prophezeiung trägt keine Gefühle zur Schau...du bist es...“ „Ich muss dir helfen?“ „Du hast mir zugehört; du hast erkannt, dass etwas nicht mit mir stimmt.“, bestätigte Sesshoumaru leise. „Du hilfst mir schon die ganze Zeit. Einfach nur mit deiner Anwesenheit.“ Mein Herz nahm Anlauf, stotterte dann ein paar Mal, nur um ein paar Augenblicke später wieder schneller zu schlagen. Warum musste das ausgerechnet jetzt passieren? Und dann errötete ich auch noch ob seiner Umarmung... Verdammt! „Was ist los?“, fragte er plötzlich mit banger Stimme, als er hörte, wie mein Herz stotterte. „Bist du doch nicht die junge Frau aus der Prophezeiung? Aber wie konnte ich mich irren?“ „Depp!“, lachte ich unterdrückt und fing seinen erstaunten Blick auf, als er mich doch tatsächlich lachen hörte. „Was war das denn?“ „Ich glaube, ich habe gelacht...“ „So lachst du? W-O-W! Du bist noch viel schöner, wenn du so ausgelassen bist...“, gestand Sesshoumaru mir breit grinsend. „Das solltest du beibehalten! Du siehst dann so unbeschreiblich toll aus...“ Ich wand mich aus seiner Umarmung, drehte mich um und errötete noch mehr. Verdammt! Was war nur mit mir los? Was machte dieser Mann mit mir? So hatte ich mich noch nie gefühlt... Na gut, ich hatte wirklich noch nie etwas in der Richtung für einen Mann empfunden. Warum auch? Aber Sesshoumaru war anders. Schon als ich ihn das erste Mal hier in diesem Haus gesehen hatte, war etwas mit mir passiert, das ich nicht beschreiben konnte... Ich wollte ganz plötzlich wieder fühlen können, etwas für ihn fühlen können...doch jedes Mal, wenn ich lächelte, fühlte es sich wie ein Verrat an meiner Familie an. Auch wenn es lächerlich war, so zu denken, versetzte es mir ein ums andere Mal einen Stich und doch dachte ich auch, dass meine Mutter Sesshoumaru sehr gern kennen gelernt hätte, denn er wäre der perfekte Schwiegersohn... Verdammt! Was dachte ich denn da gerade? „Kagome-chan?“ „Was denkst du gerade?“ „Das willst du gar nicht wissen...“, antwortete ich mit einem belustigten Unterton in der Stimme. „Doch, will ich!“, lachte Sesshoumaru jetzt und machte einen Schritt auf mich zu. „Nein, willst du nicht!“ „Doch!“, er kam noch einen Schritt näher. „Nein!“, ich ging zwei nach hinten. „Doch!“, sein Grinsen wurde breiter, während er weiter auf mich zu kam. „Ne-hein!“, ich wich noch weiter vor ihm zurück. „Doch!“ Ich stieß vor die Bettkante, fiel rücklings auf die Matratze und blieb dort liegen. Im nächsten Moment war Sesshoumaru auch schon über mir. Sein Grinsen war teuflisch und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er etwas vorhatte, was nicht sehr fair war. „Und was machst du jetzt?“, fragte ich angriffslustig. „Hehe!“, er senkte seinen Kopf und stoppte Millimeter vor meinem Gesicht. „Das wirst du gleich sehen, ungeduldige Frau!“ „Wa-“ Seine Hände glitten auf meinen Körper, er setzte sich auf, sodass meine Beine zwischen seinen lagen und – kitzelte mich. Er kitzelte mich durch und ich konnte einfach nicht anders, als zu lachen, denn ich war fast überall kitzelig. „Haha...lass...hihi...das, Se...haha...sshoumaru!“, lachte ich laut, Tränen traten in meine Augenwinkel und ich wand mich wie eine Schlange unter ihm. „Ha! Warum sollte ich?“, fragte er triumphierend. „Das ist die gerechte Strafe dafür, dass du mir nicht sagen willst, an was du eben gedacht hast, Kagome-chan!“ „Das...ist...“, presste ich, immer noch lachend, heraus. „Ja? Das ist was?“, grinste Sesshoumaru über mir, mich immer noch kitzelnd. „Unfair!“, quietschte ich halb erstickt, inzwischen tat es schon weh, so zu lachen, weil ich kaum noch Luft bekam. „Gar nicht!“, knurrte er gespielt böse. „Sag mir, was du gedacht hast und ich höre auf!“ „Nei-hein!“, kicherte ich, doch er hörte nicht auf, sondern machte einfach weiter. „Okay, okay! Ich...haha...sags dir ja...ha...schon!“ „Na, geht doch!“, er ließ von mir ab und setzte sich neben mich. Ich rang heftig nach Luft, hielt mir den Bauch und starrte ein paar Minuten an die Decke. „Und?“, hakte er nach. Ich wandte ihm mein Gesicht zu und betrachtete ihn. Noch immer hob und senkte sich meine Brust schnell und unregelmäßig, dann drehte ich mich auf die Seite und betrachtete ihn noch eingehender als vorher: dunkle Used-Blue-Jeans, ein schwarzes T-shirt, darüber ein Hemd so blau wie der abendliche Himmel. „Was ist jetzt?“ Ich riss mich von seinem Körper – der übrigens perfekt war – los und versank augenblicklich in seinen Augen, in denen die Trauer nachgelassen hatte, aber nicht verschwunden war. „Meine Mutter hätte bestimmt gesagt, dass du der perfekte Schwiegersohn für sie wärst.“, gab ich zu, tauchte aus den Tiefen seiner Augen auf. „Was hast du? Irgendetwas liegt dir doch noch auf dem Herzen!?!“ Er schmunzelte. „Dir bleibt aber auch nichts verborgen, oder?“ „Anscheinend ja nicht.“, ich legte ihm eine Hand auf den Unterarm. „Was hast du?“ „Scheiße! Es ist so ungewohnt, dich so reden zu hören...“ „Ja...“, murmelte ich. „Ich habe damals noch jemanden verloren...“, krächzte Sesshoumaru. „Die Frau, die du über alles geliebt hast, oder?“, meine Stimme klang erstickt, so viele Jahre hatte ich schon nicht mehr so viel empfunden: Glück, Kummer, Freude, Mitgefühl... Es war so ungewohnt und dies alles löste ein einziger Mann in mir aus, doch das aller Wichtigste, das ich in seiner Gegenwart empfand, war ein Kribbeln in der Magengegend. Ich hatte Schmetterlinge im Bauch, aber ich war auch verunsichert. „Nein.“, widersprach er mir. „Was „nein“? Nein, du hast keine Frau verloren oder nein, du hast sie nicht geliebt?“ „Doch, ich habe eine Frau verloren, die ich geliebt habe.“, er legte seine Hand auf meine, umschloss und hob sie zu seinen Lippen, um sie sanft zu küssen. „Aber ich habe sie nicht über alles geliebt..., ich habe sie nicht so sehr geliebt wie eine andere...“ Ich entzog ihm meine Hand, sein Geständnis versetzte mir einen Stich und ich fühlte Eifersucht in mir emporsteigen, was eigentlich unsinnig war, weil ich keinen Anspruch auf ihn hatte und dennoch...! Wenn ich mir vorstellte, dass Sesshoumaru eine andere Frau als mich küsste, sie umarmte und liebkoste... Nein! Ich verbat mir, diesen Gedanken weiter zu spinnen, denn schon spürte ich die Tränen in mir aufsteigen und das musste ich verhindern. „Warum sagst du nichts mehr, Kagome-chan?“, er nahm mein Gesicht in seine großen, langfingrigen Hände und musterte mich mit eindringlichem Blick. „Was hast du?“ „Dann geh doch zu dieser Frau, die du so sehr liebst!“, fauchte ich leise. „Wie bitte? Was hast du gerade gesagt?“, fragte Sesshoumaru verblüfft. „Geh doch zu ihr!“, fauchte ich nun lauter. „Aber, Kagome-chan...“ „WAS????“ ************************** [1] Sarana bedeutet „Träne des Leidens“ Owari!!!^^ Jedenfalls ist dieses Chap nun zu Ende... Wie hat es euch denn gefallen??? gglg eure Oki-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)