In my dreams von abgemeldet (I can love you) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Prolog Wir schreiben das Jahr 1200 nach Christus. Es war kurz nach Mitternacht des 9. Juni und trotz der kühlen Nächte noch ziemlich heiß. In der ganzen Stadt herrschte Stille, nur in einem kleinen Häuschen in der Nähe der Stadtmauer waren alle auf den Beinen. Eine junge Frau lag schreiend und schweißüberströmt, nur mit einem dünnen Leinenhemd bekleidet auf ihrem Strohbett und war der Ohnmacht nahe. Ihr Mann ging hektisch im Zimmer auf und ab und beobachtete das tun der Hebamme. Seine Frau war hochschwanger und gebar in diesen Momenten ihr erstes Kind. Er hielt das Stöhnen und Schreien seiner Liebsten kaum aus und verließt das Zimmer um das Holz im Ofen nachzulegen. Das Haus in dem sie lebten war ziemlich klein und schon alt. Oben befanden sich lediglich zwei Zimmer, welche als Schlafkammern gedacht waren. Nach unten ging es über eine knarrende Holztreppe ,die direkt in den Wohnbereich führten. Dieser bestand nur aus einem Tisch mit drei Hockern, einem Ofen auf dem das Essen zubereitet wurde und dem Durchgang zum Pferdestall, der gleich am Haus angebaut war. Die Familie war als Bäcker nicht sonderlich reich, daher konnten sie sich keinerlei Erneuerungen an ihrem Häuschen leisten. Es war keine einfache Zeit und das Gold wurde überall knapper. Der Mann saß an seinem Tisch und überlegte ,wie er das Kind jemals groß ziehen sollte, da es nicht geplant war. Er wollte zwar Kinder aber noch nicht jetzt, wo er erst vor Kurzem das Bäckerhandwerk seines verstorbenen Vaters übernommen hatte. Er wollte gut für seine Familie sorgen, wenn er ihnen schon nichts besseres als ein schäbiges kleines Haus geben konnte. Ganz in seinen Gedanken versunken bekam er gar nicht mit, wie die qualvollen Laute seiner Frau mit einem mal verstummten und die Schreie eines kleinen Babys das Haus erfüllten. Nach kurzer Zeit hörte er das vertraute Knarren der Holztreppe und drehte sich um. Die Hebamme kam mit einem kleinen weißen Bündel im Arm auf ihn zu und übergab ihm das kleine Lebewesen. Es schrie nicht mehr und sah seinen Vater nur an. "Du hast die Augen deiner Mutter." sagte er und spürte, wie in diesem Moment all seine Sorgen verflogen. Überglücklich betrachtete er sein Kind und hörte die Hebamme sagen :"Es ist ein gesunder Junge. Aber..." sie hielt inne, was den Mann stutzig werden ließ. "Ist irgend etwas?" fragte er besorgt und sah die kleinere Frau vor ihm eindringlich an. "Ihre...ihre Frau...ihr geht es sehr schlecht .Ich glaube nicht, dass sie es schaffen wird .Ich kann nichts mehr tun. Gehen sie am besten zu ihr." meinte die Hebamme und nahm das Baby wieder an sich, damit der Mann die letzten Minuten am Sterbebett seiner Frau verbringen konnte. Nach einigen Minuten kam er mit finsterer Miene die Treppe hinunter und setzte sich an den Tisch. Er sah zu dem kleinen Bündel in den Armen der Hebamme auf und sagte ernst :"Du...du bist Schuld, dass sie nicht mehr da ist." Die Hebamme sah ihn erschrocken an und wusste nicht so richtig, was sie darauf sagen sollte. "Wollen sie ihm nicht einen Namen geben? Einen schönen, den schon jemand auf ihrer Familie trug vielleicht?" Doch der junge Vater schüttelte den Kopf. "Eines ihrer letzten Worte war, dass ich ihn Kouyou nennen soll. Der Name ihres Urgroßvaters." Die Hebamme nickte und übergab das Baby mit ihrem Segen dem jungen Vater und verließ eilig das Haus. Sie wünschte dem kleinen Kouyou alles Glück der Welt und das er trotz der Umstände eine schöne Kindheit erlebt. Mehr konnte sie nicht mehr für ihn tun. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)