Herr der Ringe-Eine Reise mit Gefühlen von Anticia ================================================================================ Prolog: Der Club der Diebe -------------------------- Prolog: Der Club der Diebe Ein sanfter Wind streift mein Gesicht. Blätter fallen von den Bäumen auf meine Haut. Der Boden bebt sacht und lässt meinen Körper vibrieren. Die Stimmen des Waldes rufen leise: "Amanda, Amanda." Zufrieden stelle ich mich an einen See. Im Wasser erblicke ich mein Spiegelbild. Ich sehe: Eine junge Frau um die 20 Lenzen. Sie hat eine sportliche Statur mit einem beachtlichen Vorbau. Die langen braunen Haare, welche zu einem Zopf zusammen gebunden sind, und die braunen Augen unterstreichen ihre blasse Haut. Am Oberarm hat sie sich einen roten Drachen eintätowieren lassen. Auch ihre schwarze Kleidung ist ein starker Kontrast zu ihrem Teint. Sie träg eine langes Shirt ohne Ärmel, welches von einem Gürtel unterbrochen wird. Enganliegend ist die Hose, die mit einzelnen Messern und Wurfgeschossen verziert ist. Schwarze Stiefel schmücken ihre Füße. Ja, genau das bin ich. Amanda. Ich blicke wieder auf und die Welt vor mir verschwimmt. Alles zittert, es ist kalt und laut ruft jemand: "Amanda. Amanda." Meine Augen schließend, versuche ich die Panik zu unterdrücken. Es gelingt mir. Langsam öffne ich die Lieder und - Vor mir tut sich das Gesicht eines jungen Mannes auf. Er hat kurzgeschorenes blondes Haar. Seine Haut ist braun gebrannt. Die vollen Lippen formen Wörter und er schüttelt mich. Es ist Paramer, er ist 5 Jahre älter als ich und ein guter Freund. Erst jetzt verstehe ich ihn. "Amanda, Amanda." ruft Paramer. Mühsam stemme ich mich auf und schaue mich um. Die Nacht ist angebrochen und die Luft ist eisig. Dunkle und alte Nadelbäume beziehungsweise Laubbäume verzieren den Wald. Ich bin in die Wirklichkeit zurückgekehrt. Die ruhige Idylle war nur ein Traum. "Ja?" frage ich Paramer, nachdem er mich losgelassen hat. "Amanda. Wir haben eine Gruppe von 2 Menschen, einem Zauberer, einen Elben, einem Zwerg und vier kleinwüchsigen Wesen gesichtet." antwortet er. "So spät?" hake ich nach. "Ja, sie sind Richtung Osten unterwegs. Isi und Mawock folgen ihnen schon." berichtet Para (Spitzname von Paramer) mir. "Na dann. Lass uns keine Zeit verlieren, auf geht’s!" springe ich empor, fasse meine Sachen und lege mir den Umhang um. Die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen stürmen Para und ich los. ............................................................................. Nach drei Stunden Fußmarsch haben wir unsere zwei anderen Freunde und die Fremde Gruppe erreicht. Isi sitzt im Schneidersitz vor uns. Sie ist eine sehr attraktive 22 jährige Frau. Rote Haare fallen ihr auf die Schultern. Auch Isi ist wie Paramer braun gebrannt. Ihre grünen Augen strahlen Gelassenheit aus und sie versprüht einen menschlichen Charme dem kaum einer widerstehen kann, vorallem bei Männern. Neben Isi kauert Mawock. Er sieht fast genau so aus wie Para - sind halt Brüder. Was die beiden unterscheidet ist ihr Alter. Mawock hat 10 Jahre mehr auf den Buckel und das sieht man. Außerdem ist er muskulöser gebaut als sein Bruder. Jetzt warten wir auf einem Hang, hinter Büschen versteckt, bis die Gruppe eingeschlafen ist. Um uns dann die Wertsachen zu stehlen, denn wir sind reisende Diebe. Das dauert gar nicht mal solange, es ist nur noch einer wach, um den brauchen wir uns keine Sorgen machen. Den bringt Mawock schon außer Gefecht. Langsam und so leise wie möglich pirschen wir uns ran. Mawock schleicht sich zu dem Mann, der Nachtwache hält. Jetzt steht er hinter ihm. Mit einer blitzschnellen Bewegung umklammert Mawock den Fremden und bevor der Mann einen Mucks von sich geben kann, legt Mawock ein weißes Tuch auf Nase und Mund. Betäubt sackt der Wächter zusammen. Endlich können wir uns an die Arbeit machen. Jeder nimmt sich zwei vor. Ich gehen zu zwei kleineren Menschen mit riesen behaarten Füßen. Es sind Halblinge, was machen die denn hier? Bis jetzt habe ich von ihnen nur gehört und gelesen, aber das Hobbits wirklich existieren. Faszinierend. Ohne noch einen Gedanken daran zu verschwenden, durchsuchen meine Finger die Wertsachen der beiden. Leider ist nichts Brauchbares dabei. Aber halt, da sehe ich was. Einer der Hobbits hat eine Kette um den Hals, an dem ein goldener Ring hängt. Ich möchte den Ring anfassen, doch bevor ich ihn erreiche, bekomme ich ein Schlag von ihm. Erschrocken ziehe ich meine Hand zurück und begutachte das Schmuckstück genauer. Da stelle ich fest, dass es der eine Ring ist. Ein Ring sie zu knechten, ins Dunkle zu treiben und ewig zu binden. Davon lass ich lieber die Finger, es wird schon einen Grund geben, dass er den Ring hat. "Amanda, alles in Ordnung?" rüttelt mich Para aus meinen Gedanken. "Ja" richte ich mich auf und sage: "Ruf die anderen zusammen, wir verschwinden von hier." "Ja." geht Para los und tritt dabei auf einen Ast. Knack Es herrscht Stille. Neben mir bewegt sich der dickere der beiden Hobbits. Para sieht mich entsetzt an. Ich zeige mit der Hand auf den Hang, wo wir uns vorhin versteckt hatten. Paramer, Mawock und Isi nicken zustimmend. Gleichzeitig laufen wir los und gerade noch rechtzeitig sind wir hinter den Büschen auf dem Hang. Erleichtert atme ich auf. Ich blicke in Para und Mawocks Gesicht, auch sie sind froh des es geklappt hat. Aber wo ist Isi? "Habt ihr Isi gesehen?" frage ich prompt die beiden. Sie schütteln den Kopf. Mist, das ist nicht gut. Plötzlich höre ich Isi schreien: "Nein, lasst mich los." Es kommt aus dem Lager der Fremden. Und tatsächlich, da unten ist sie. Die Gruppe hat Isi erwischt. Verdammte Scheiße. Mist, Mist, Mist. "So Jungs, habt ihr eine Idee?" frage ich. "Nein." gibt kurz und knapp Mawock wieder. "Vielleicht könnten wir sie gegen etwas eintauschen." schlägt Para vor. Bevor ich was dazu sagen kann, werden wir von Wildesmenschen angegriffen. Mawock und Para stürzen rücklings den Hang hinunter in Richtung der Fremden. Ich kann gerade noch ausweichen. Der nächste Angriff erfolgt. Mit meinen Armen blocke ich ihn ab. Erfasse die Hand meines Gegners. Drehe diese auf den Rücken und schleudere ihn in eine vierer Gruppe von Wildesmenschen. Gleich darauf bekomme ich einen Fußtritt in meinen Bauch. Jedoch bevor der Gegner sein Fuß wieder zurück ziehen kann, umklammere ich sein Bein mit den Armen. Drehe den Fuß um 180 Grad. Schubse ihn ein Stück von mir weg und schlage ihm die Faust in die Fresse. K.O. Sieg für Amanda. Nur kurz kann ich den Sieg genießen. Zwei Angreifer stürzen sich auf mich, Ich will ein Schritt zurück gehen und da passiert es. Mein linker Fuß rutscht ab und ich poltere den Hang hinab. Mit einer Rolle vorwärts komme ich wieder auf die Beine. Schnell drehe ich mich um und fahre die Messer, welche am Arm befestigt sind, aus. Damit schneide den beiden Gegnern die Rüben ab, um gleich danach von einem weiteren Wildesmenschen am Umhang gepackt zu werden. Er zieht mir die Kapuze vom Kopf und schnürt mir dabei die Kehle zu. Qualvoll ringe ich nach Luft. Mit einer geschickten Drehung kann ich mich von seinem Griff befreien. Ich streife mir den Umhang ab und verpasse den Rüpel einen seitlichen Fußkick. Dabei zischt eine kleine Messerspitze aus der Sohle des Stiefels heraus und durchbohrt sein Hals. Doch es ist immer noch nicht genug. Ein harter Schlag trifft meinen Brustkorb. Diesmal kann ich ihn nicht abwehren oder ausweichen. Dadurch falle ich nach hinten und komme mit den Kopf auf einem Stein auf. Die Platzwunde am Hinterkopf ignorierend, will ich auf stehen. Aber kaum das ich auf beiden Beine bin, wird mir schwarz vor Augen und ich klappe zusammen. Irgendjemand fängt mich auf. Ganz kurz öffne ich nochmal meine Lieder und erblicke einer der Menschen, die wir Diebe überfallen haben. Dann schließen sich die Äugelein zum zweiten Mal und ich denke mir: diesen Mann kennst du doch TBC Ich hoffe es hat euch gefallen LG Anticia Kapitel 1: 1.Kapitel: Vergangenheit und Gegenwart ------------------------------------------------- Hallo Leute, hier geht es weiter mit meiner FF. Vlie Spaß By Anticia 1.Kapitel: Vergangenheit und Gegenwart Ich laufe so schnell ich kann die Straße hinunter. Hinter mir rufen laute Stimmen: "Hey, bleib stehen, wir tun dir doch nichts." Dabei lachen die Jungen und kommen näher. Immer schneller bewegen sich meine Beine, weg von den bösen Jungs. Seit ich hier in Minas Tirith lebe, ärgern mich diese Mistkerle. Sie verprügeln und schupsen mich in Scheißhaufen und noch vieles mehr. Dabei habe ich ihnen gar nichts getan. Nochmal blicke ich nach hinten, die Jungs holen noch mehr auf. Nein. Vor lauter Furcht stolpere ich über meine Füße, hart schlage ich auf die Pflastersteine auf, reiße mir die Knie, Ellenbogen und Hände auf. Es tut höllisch weh. Weinend begutachte ich meine Wunden. Und dann stehen sie vor mir. "Haben wir dich." grinst der Älteste von den vier Jungs. Ich zucke zusammen und sie stellen sich im Kreis um mich herum. "Was machen wir diesmal mit ihr?" fragt der Chef der Bande, ist gleich dazu auch der Älteste, in die Runde. Keine Antwort. Keiner bewegt sich. Nur ihre Augen tanzen über meinen Körper. Sie sehen mich gierig an. "Was habt ihr vor?" frage ich ängstlich. "Das wirst du schon sehen." und der Anführer kommt auf mich zu, fasst meine Bluse an und zieht sie mir vom Leib. "Nein!" schreie ich und klammere mich an meine Oberbekleidung fest. Doch ich werde von acht Händen zurück gerissen. Danach stemmen mich die Jungs hoch und wollen mir die Hose ausziehen. Aber plötzlich fallen zwei von den Kerlen zu Boden und halten sich die Schläfe, auch der dritte lässt mich los. "Ah!" schreit er laut und gleitet auf die Straße. Der Anführer geht einen Schritt zurück und kapiert nicht was hier geschieht. Genau so wenig wie ich. Dann hat er eine Faust in seinem verpickeltem Gesicht und kippt nach hinten. Jetzt dreht sich der Fremde um und sieht mich an. Es ist ein Erwachsener. Langsam tritt er zu mir, dabei zieht er sich seinen Umhang aus. Er steht direkt vor mir, kniet sich zu mir hinunter. Wirft seinen Umhang über meine Schultern und knöpft ihn vorne zu. "Alles O.K. bei dir?" fragt er mit beruhigender Stimme. "Danke." blicke ich ihn an und erschrecke. Der Fremde ist der Sohn des Truchsess von Gondor. Es ist Boromir, Denethors Sohn. Mit geröteten Wangen senke ich mein Gesicht und flüstere: "Danke, mein Herr." Er sagt dazu: "Hey, ist doch kein Problem. Ein Vorschlag. Geh das nächste mal nicht allein auf die Straße, Verstanden!" "Nicht allein? Aber ich bin allein!" fange ich wieder zu weinen an. "Hey, du!" wird das Gespräch von den Jungs unterbrochen. "Ja?" erhebt sich Boromir und stellt sich in voller Größe vor ihnen hin. Anscheinend haben sie ihn erkannt, denn sie nehmen ihre Beine in die Hände und sind blitz schnell vom Winde verweht. Immer noch Tränen über die Wangen laufend, sehe ich nicht wie Denethors Sohn mir die Hand reicht, als ich es bemerke, ist es schon zu spät. Seine Hände umfasse meine Hüfte und ziehen mich sanft hoch. Ich kann nur noch einmal "Danke." sagen. "Ist ja gut. Und jetzt bringe ich dich nach Hause." lächelt er mich aufmunternd an. Ich flüstere: "Danke. Boromir. Danke." und schließe meine Augen. ................................................................................... Mit zitternden Händen und schweißgebadet wache ich aus meinem Traum auf. Hecktisch schaue ich mich um und erblicke meine Freunde, die direkt neben mir sitzen. "Amanda." sagen alle aus einem Mund erfreut. "Du bist endlich wach." strahlt mich Isi an. "Wir hatten schon Angst um dich." ergänzt Mawock. "Ja, genau." stimmt Paramer ein. Ich lächle alle drei an und frage: "Was ist passiert? Und wo sind wir?" "Paramer am besten du erzählst es." meint Isi. "Na gut, wenn ihr es so sagt." fängt Para zu erzählen an: "Also, nachdem du ohnmächtig geworden bist, sind noch mehr Wildesmenschen erschienen. Nun, da haben wir unsere Waffen gezogen und gekämpft." "Zum Glück haben uns die Fremden geholfen." fährt Isi dazwischen und bekommt einen bösen Blick von Para. "T'schuldige, erzähl weiter Para." "Danke! Nachdem wir mit Hilfe der anderen die Gegner besiegt haben, wussten wir nicht genau was wir machen sollten. Du warst noch immer bewusstlos und wir waren gegenüber den anderen in Unterzahl. Also haben wir erklärt, dass wir Reisende sind, die das Land bewandern. Wir sind Schreiber, Erzähler, Abenteurer und Maler. So wie wir es ausgemacht haben, wenn sowas geschieht." "Und da haben wir vorgeschlagen die Fremden ein Stück zu begleiten." unterbricht Isi zum zweiten Mal. "Und so sind wir hier gelandet." hängt sich Mawock mit rein. "Genau." sagt Paramer beleidigt. "Hättet mich ruhig zu ende erzählen lassen können." "Das wäre doch elende lang geworden." wider spricht Isi schnippisch. "Hey Leute, hört auf euch gegen einander aufzubringen. Bitte!" fahre ich dazwischen. "Ja." sagt Para "O.K." stimmt Isi zu. "So, ihr kennt die Fremden schon, wie sind ihre Namen? Und vor allem, wo wollen sie hin?" steh ich ganz, ganz langsam auf. Huh, das ist schwer. "Das werde ich dir sagen." stellt sich Isi zu Verfügung. "Sie reisen nach Osten, nach Mordor. Mehr haben wir nicht rausbekommen. Aber jetzt erstmal die Namen. Die vier Halblinge, also der kräftigste von ihnen nennt sich Sam. Der mit der Kette um den Hals heißt Frodo und die beiden anderen Knusperköpfe sind Pippin und Merry. Gandalf ist der Zauberer. Die zwei da drüben sind Gimli der Zwerg und Legolas der Elb" zeigt sie auf jeden einzelnen. "Und die Menschen?" möchte ich noch von ihr wissen. Isi erklärt weiter: "Der eine ist Aragorn, ein Waldläufer, auch Streicher genannt. Und den anderen müsstest du kennen." "Wieso?" frage ich erstaunt. "Du hast seinen Namen im Schlaf gesagt. Da hat er dich noch getragen, bevor er dich hier hingelegt hat." erläutert Paramer. "Boromir." flüstert Isi mir leise ins Ohr. "Wirklich?" frage ich am mich selber gerichtet. "Da drüben ist er." zeigt Mawock mit den Finger in die Richtung, wo er gerade steht. Und tatsächlich es ist Boromir. Natürlich um viele Jahre älter. Wo wir uns das letzte Mal gesehen haben war ich gerade mal zehn Jahre und er ging auf die dreißig zu. Er hat mich vor den bösen Jungs gerettet. Es ist sehr lange her, trotzdem erkenne ich ihn wieder. Gedankenverloren schaue ich ihm nach. Ob er mich noch kennt? Ich glaube nicht, dafür habe ich mich zu sehr verändert. Immerhin sind zehn Jahre eine sehr lange Zeit. "Amanda." legt Para seine Hand auf meine Schultern. "Jetzt gibt es Essen." "Essen?" frage ich nach und mein Magen fängt an zu knurren. "Ja, los komm. Da kannst du alle kennen lernen." zieht mich Isi mit. Wir gehen jetzt an das Lagerfeuer. Daran sitzen bereits unsere neuen neun Verbündeten. "Hey, schaut mal, wen ich mit gebracht habe!" zeigt Isi auf mich. "Ha, die junge Dame ist aus dem Tiefschlaf erwacht." kommentiert Gimli. "Hört nicht auf ihn, nehmt Platz und speist mit uns." fordert Aragorn der Waldläufer, besser gesagt Aragorn Arathons Sohn und König von Gondor. "Ja, sehr gerne." setze ich mich mit Isi in die Runde. "Hier bitte. Probier!" reicht mir Sam eine Schüssel Suppe. "Ich hoffe es schmeckt euch." Ich koste einen Löffel. "Mh. Die Suppe ist wirklich gut. Schmeckt hervorragend." lächle ich Sam dankend zu. "Amanda erzählst du was von dir oder müssen wir dich ausfragen?" sagt Pippin. Dabei verschlucke ich mich und muss kurz husten. "Pippin! Lass sie erstmal zu Ende essen " mahnt Gandalf ihn.“Und außerdem brauchst du nicht alles wissen." "Danke Gandalf. Es ist aber kein Problem für mich. Also Pippin was willst du wissen?" frage ich. "Super. Ähm, wo fange ich am besten an? Ach ja. Woher kommst du?" ist die erste Frage von Pippin. "Wo ich herkomme? Leider kann ich dir das nicht genau beantworten. Ich komm von überall her. Meine Eltern waren nur unterwegs. Von einem Land zum anderen. Ich glaube sie wussten auch nicht in welchen Land ich geboren bin." antworte ich. "Oh, und wo war es am schlimmsten?" hakt er nach. "Wo es am schlimmsten war? Da muss ich einen Moment nachdenken." zögere ich die Antwort heraus. "Am schlimmsten war es in Minas Tirith. Da war ich gerade mal zehn Jahre alt und aus irgendeinem Grund haben mich dort alle Kinder gehasst. Ich wurde immer gejagt und musste ihnen ausweichen." Dabei sehe ich Boromir an. Keine Reaktion, er meint nur: "Minas Tirith? Da hat sich einiges geändert." "Woher wollt ihr das denn wissen?" fragt Paramer, der grade mit Mawock zu uns stößt. "Hier Amanda dein Umhang." gibt Para ihn mir. "Danke, habe ihn schon vermisst." nehme ich ihn entgegen. "Also woher wollt ihr das wissen, dass es sich in Minas Tirith geändert hat?" hakt er nochmal nach. Doch Boromir antwortet darauf nicht. "Das kann ich dir sagen." ergreife ich das Wort. "Boromir stammt aus Gondor, aus Minas Tirith. Er ist Denethors Sohn und somit der Sohn des Truchsess von Gondor." "Woher weißt du das?" fragt Boromir erstaunt. Habe wohl sein Interesse geweckt. "Wie vorhin gesagt, ich habe eine Zeitlang in Minas Tirith gelebt." antworte ich. Und ich sehe dabei Boromir in die Augen, aber nur kurz, dann senke ich meinen Blick und schaue auf den Boden. "Und außerdem, liest sie sehr viel. Ich glaube die Hälfte ihres Gepäcks, besteht aus Büchern." ergänzt Isi grinsend. Ich stupse sie darauf mit den Ellenbogen an und gebe ihr damit zu verstehen, das Isi nicht darüber reden soll. Jetzt nehme ich mir meinen Umhang und werfe ihn über die Schultern und knöpfe ihn zu. "Schon viel besser." sage ich zu mir, um das Thema zu wechseln. "Wie viel besser?" möchte nun Merry wissen. "Amanda fühlt sich wohler, wenn sie den Umhang um sich hat." antwortet Para für mich. "Und jetzt, frage nicht warum! Es ist halt so." "Versteh ich trotzdem nicht. Man sollte diesen wunderschönen Körper zeigen und nicht verstecken." hängt sich Gimli auch noch mit rein. "Genau deswegen. Sie mag es nicht, wenn andere sie begaffen." lamentiert Para weiter. Ich versuche erneut ein anderes Thema zu suchen und sehe zu Pippin. Man merkt ihm an, dass er noch ein paar Fragen hat. "Pippin, was willst du noch wissen? Ich sehe dir an, das dir noch was auf der Zunge liegt." blicke ich ihn an. "Nein, ich habe keine Fragen mehr." weicht Pippin mir aus. "O.K. Wenn keiner mehr Frage an mich hat, würde ich mich jetzt hinlegen gehen. Bin immer noch müde." stehe ich auf und gehe zum Schlafplatz. ........................................................................................... Nach ein paar unruhigen Stunden Schlaf, erhebe ich mich leise und gehe zum Lagerfeuer. Es ist keiner mehr da, schlafen wohl alle. Einen Moment bleibe ich am Feuer stehen, bis ich ein Geräusch höre, es kommt aus dem Wald. Vorsichtig schreite ich in die Richtung, gleite durch Sträucher und Gebüsch. Jetzt habe ich es geschafft. Meine Augen erblicken Boromir, der gerade im Fluss badet. Eine Weile sehe ich ihm dabei zu. Dann versuche ich wieder zum Lager zurückzukehren. Dabei knicke ich ausversehen einen Zweig von einem Busch um. Schnell ducke ich mich. Hoffentlich hat er mich nicht gesehen. Nach ein paar Minuten, mit angehaltener Luft, versuche ich erneut den Rückzug. Ich drehe mich um und laufe direkt in die Arme von Boromir. "So, habe ich dich." zerrt er mich hoch und drückt mich gegen einen Baum. Erst jetzt mustert er mich genauer. "Amanda du bist es." kommt Boromir zum Ergebnis. "Was machst du hier draußen?" "Ich ... ich konnte nicht mehr ... mehr schlafen." stottere ich. Ungläubig blickt er mich an: "Und was willst du dann hier?" hakt er misstrauisch nach. Meine Antwort darauf: "Ich habe ... habe ein Geräusch gehört und ...“ "Und da dachtest du, du siehst mal nach was das sein könnte. Bist du völlig übergeschnappt, dir hätte was zu Stößen können." brüllt Boromir mich an. Tränen laufen über mein Gesicht. Ich löse mich von seinem Griff los und renne schnell ins Lager zurück. "Amanda warte!" höre ich Boromir rufen, aber ich ignoriere es. Warum ist er so gemein zu mir, warum? Heulend werfe ich mich aufs Schlaflager und schlafe nach einer langen Zeit ein bis es Morgen wird. TBC Anticia Kapitel 2: 2. Kapitel: Die Reise beginnt ---------------------------------------- Hallo, hier kommt das nächstes Kapitel. Viel Spaß beim lesen 2. Kapitel: Die Reise beginnt Von Sonnenstrahlen, die sich durch die Baumwipfel schlängeln, werde ich wach. Ich öffne die Augen und blinzle. Es verspricht ein schöner Tag zu werden, ein warmer Luftstrom streift durch die Bäume und die Vögel zwitschern ihre Lieder. Ganz in Ruhe packe ich mein Hab und Gut zusammen, zieh mir die Kapuze über den Kopf und schüttele meine Freunde aus den Federn. Mürrisch stehen auch sie auf und suchen ebenfalls ihr Gepäck zusammen. Da wir Diebe nicht so viel besitzen geht es sehr schnell. „So, eigentlich können wir. Müssen nur noch auf unsere Freunde warten.“ sagt Paramer gähnend. „Ja, mal schauen wie weit sie sind.“ meint Isi und wandte sich um, um bei unseren Reisegefährten nach dem Rechten zu sehen. Gemeinsam gehen wir zum Lagerfeuer und treffen dort auf Aragorn. „Guten Morgen Aragorn.“ begrüßt Isi ihn. „Hallo, habt ihr gut geschlafen?“ erkundigt sich Streicher. „Ja, ich für meinen Teil schon.“ antwortet Isi und schenkt ihm ein entzückendes Lächeln, aber das lässt Aragorn kalt, sie zuckt mit den Schultern und redet weiter „Mawock und Para haben gut geschlafen, das konnte man nicht überhören.“ blickt sie die beiden grinsend an „bei Amanda bin ich mir nicht sicher. Sie ist mitten in der Nacht aufgestanden, mehr habe ich nicht mit bekommen.“ sieht sie nun mich fragend an. „Ich konnte nicht mehr schlafen und da bin ich eine Runde spazieren gegangen.“ erkläre ich. „Aha!?“ kommt es aus den Mündern meiner Freunde. Ich habe keine Lust mich zu rechtfertigen: „Wo sind die anderen?“ frage ich Aragorn um aus der Situation raus zu kommen. „Legolas und Gimli sind Proviant sammeln für die Weiterreise. Gandalf ist am Fluss und Boromir baut mit den anderen das Nachtlager ab.“ erläutert er mir. „Also haben wir noch Zeit für ein kleines Schläfchen?“ hakt Mawock begeistert nach. „Ich denke mal schon. Wir können Boromir fragen wie weit sie sind. Da kommt er.“ zeigt er auf Denethors Sohn der sich gerade nähert. Boromir ist gleich bei uns, aber ihn möchte ich jetzt nicht sehen. Schnell sage ich zu Isi: „Komm lass uns zum Fluss gehen und uns frisch machen.“ ich ziehe sie mit, bevor Isi was sagen kann. Gemeinsam laufen wir zum Fluss, dabei kommt uns Gandalf entgegen. Wir begrüßen ihn mit einem Nicken und setzen unseren Weg fort. Am Strom angekommen, entledigen wir unserer Kleidung und gehen ins Wasser baden. „Ha“, schreit Isi kurz auf „ist das kalt.“ „Ja, da stimme ich dir zu.“ sage ich zitternd und wate weiter hinein. Nach einer Weile steigen wir aus dem Fluss aus und ziehen uns wieder an. Dabei frage ich Isi: „Hat wohl vorhin nicht geklappt?“ „Was nicht geklappt?“ will Isi wissen. „Aragorn?“ gebe ich ihr das Stichwort. „Ach, das meinst du. Weiß auch nicht, ist wohl immun gegen mich.“ meint sie. „Anscheinend.“ grinse ich sie an und wir fangen gleichzeitig an zu lachen. „So, bin fertig und du?“ sieht sie mich an. „Ich bin auch gleich soweit. Wenn du willst kannst du ruhig schon vorgehen. Ich komme gleich nach.“ schlüpfe ich in meine Stiefel. „O.K., dann bis gleich.“ geht sie los. Gelassen streife ich mir mein Shirt und den Umhang über, blicke mich nochmal um und mache mich auf den Weg zum Lager zurück. Gemütlich laufe ich durch den Wald und genieße die warmen Sonnenstrahlen, plötzlich sehe ich Boromir. Er kommt auf den gleichen Weg auf mich zu und es gibt keine Möglichkeit ihm auszuweichen. Wir kommen uns immer näher, gleich stehen wir uns gegenüber. Meine Augen sind starr Richtung Horizont gerichtet, ich will nur an ihm vorbei. Hoffentlich spricht er mich nicht an! Im vorbeigehen berühren sich unsere Schultern, leicht zucke ich zusammen, den Blick aber immer noch geradeaus haltend. So geschafft, erleichtert atme ich aus. Auf einmal packt mich eine Hand am Arm und zieht mich rum. Vor Schreck kann ich mich nicht wehren, dann ergreift eine zweite Hand meinen anderen Arm und hält mich fest. Die einzige Bewegung, die ich machen kann, ist den Kopf zu heben und damit genau in das Gesicht meines Gegenübers zu blicken. Es ist Boromir, wer sonst? Er sieht mir tief in die Augen und fragt: „Amanda, kann ich kurz mit dir reden?“ Ich sehe ihn nur ängstlich an und antworte leise: „Ja, wenn du mich los lässt.“ „Oh entschuldige bitte.“ lässt er mich los. „Um was geht es?“ ich trete einen Schritt zurück. „Wegen gestern Abend.“ fängt Boromir an zu reden, „Ich möchte mich dafür entschuldigen.“ er erwartet eine Reaktion von mir, aber ich kann nichts sagen. Ich bin zu sehr erstaunt, dass er sich überhaupt entschuldigt, nachdem er mich gestern so angebrüllt hat. „Naja, ich wollte dich nicht anschreien.“ Er sieht mich eindringlich an. Immer noch sage ich nichts und er spricht weiter: „Ich habe mir einfach Sorgen um dich gemacht.“ jetzt blickt er zu Boden. Ich kann nichts erwidern, bin noch zu überrumpelt. „Ich hoffe du nimmst sie an.“ sagt er und wandte sich zum Lager zurück. Dabei streift er mich wie zufällig ein zweites Mal an der Schultern. Diesmal drehe ich mich um und es kommt aus meinem Mund: „Ja.“ Boromir bleibt stehen, dreht den Kopf zu mir und fragt erstaunt „ Ja?“ „Ja, ich nehme deine Entschuldigung an.“ erkläre ich und laufe schnell an ihm vorbei, zurück zu den anderen. Keine Ahnung wie Boromir jetzt reagiert hat. Ich bin nur froh, dass er anscheinend doch noch der alte ist ................................................................................... Nachdem wir alles zusammen haben, setzen wir unsere Reise nach Mordor fort. (Das „wir“ schließt hier die Gemeinschaft und uns vier Diebe ein.) Ich frage mich immer wieder, wie wir uns dazu überreden lassen konnten? Para hat angeblich Verwandte, die in der Nähe der Sümpfe leben – wer‘s glaubt. Vielleicht haben wir vier auch einfach nur den Wunsch wenigstens einmal etwas Sinnvolles mit unserer Zeit anzufangen? Ich weiß es nicht, meine Beweggründe sind mir irgendwie fremd, ist es wirklich Boromir, weswegen ich es in Kauf nehme? Keine Ahnung, wenn es uns zu viel wird können wir immer noch bei Nacht und Nebel unsere Sachen (vielleicht noch ein paar Dinge mehr) packen und verschwinden. Es wird eine sehr, sehr lange und gefährliche Reise. Meine Füße tun mir jetzt schon weh, wenn ich nur daran denke. ....................................................................................... Ein halber Tag ist vergangen und wir laufen, wandern, steigen und klettern, ohne eine Pause. Das geht ganz schön auf die Knochen. Wann machen wir denn Pause? denke ich so bei mir. Als ob Aragorn mein Gedanken gelesen hätte, sagt er auf einer Anhöhe: „Hier Rasten wir kurz und essen schnell was. “ Yippie, endlich! Geschafft setze ich mich auf einen Stein. Ich sehe dabei zu, wie der Waldläufer ein Feuer anzündet. Sam bereitet sein Utensilien zum Kochen vor, mal sehen was es diesmal gibt? Gimli setzt sich auch auf seinen Hosenboden und legt seine Axt bei Seite, um es sich gemütlicher zumachen. Legolas und Gandalf stehen blöd in der Gegend rum, sieht so aus, als wüssten sie nicht was sie machen sollen. Isi, Paramer und Mawock leisten mir während dessen Gesellschaft. „Puh, ich kann nicht mehr.“ meint Para. „Ich bin auch fertig und meine Füße erst.“ sagt Isi quengelig und zieht ihre Schuhe aus. „Ich schlaf eine Runde.“ lässt sich Mawock nach hinten fallen und schließt seine Augen. Er kann wirklich überall schlafen, wie macht er das nur? Isi und Para unterhalten sich. Ich habe dafür kein Ohr, weil ich Boromir beobachte. Er versucht Pippin und Merry das Kämpfen mit dem Schwert bei zubringen. Aragorn sieht dabei zu und schmunzelt. Auf einmal schreit Pippin: „Aua.“ „Oh entschuldige, das wollte ich nicht.“ geht Boromir auf ihn zu. Doch das ist eine List von den Halblingen. gemeinsam stürzen sie sich auf den unvorbereiteten Boromir und werfen ihn auf den Boden. Bei dem Anblick muss ich schmunzeln. Kurz darauf greift Aragorn ein und hebt die beiden Hobbits hoch. Sie können sich aus seinem Griff befreien, ducken sich und packen ihn bei den Beinen um sie ihm weg zu ziehen, er schlägt der Länge nach hin. Nach einer kurzen Rangelei stehen alle vier wieder und lachen wie Irrsinnig – Männer! „ Was ist das?“ höre ich Sam fragen. Darauf entgegnet ihm Gimli: „Nur ein Wolkenfetzen.“ „Nein, für Wolken bewegen sie sich zu schnell und dann noch gegen den Wind.“ berichtet nun Boromir ebenfalls aufmerksam geworden ist. „Es sind Crebain aus Dunland.“ ruft Legolas, dessen scharfen Augen den „Wolkenfetzen“ identifiziert haben. „Los versteckt euch!“ brüllt Aragorn und reißt Frodo mit sich. Meine Freunde und ich schnappen uns unsere Sachen und kriechen unter einem Felsvorsprung. Mir fällt darauf ein, dass mir ein Messer fehlt. Ich blicke mich hecktisch um und da sehe ich es. Es liegt noch auf einem Stein, in glänzt in der Sonne, das könnte die Crebain aufmerksam machen. Schnell springe ich aus dem Versteck, renne dort hin und packe es. Als ich zurück zu meinen Freunden rennen will, greifen mich plötzlich zwei Hände und ziehen meinen Körper hinunter, in die Büsche. Es ist Boromir. „Ich wäre schon allein klar gekommen“ grummel ich. „Sei still!“ mahnt er. Ich nicke mit dem Kopf. Erst jetzt bekomm ich mit, dass ich auf ihm liege, sehr dicht sogar. Zu dicht, für meinen Geschmack, ich kann seinen Herzschlag an meiner Brust spüren. Meine Wangen werden leicht rot und ich fange an zu zittern. Boromir schließt seinen Griff fester um mich, er denkt bestimmt, dass ich Angst habe. Aber das sage ich ihm lieber nicht, damit die Feinde nicht auf uns aufmerksam werden. Eigentlich möchte ich mich auch nicht bewegen. Ich fühle mich wohl in seinen Armen, obwohl die Umklammerung recht fest ist, ist sie zärtlich und warm zugleich. Ein sonderbares Gefühl macht sich in mir breit. Ich weiß nicht was es ist, aber es bringt mich dazu meinen Kopf an seine Schulter zulegen. In diesem Moment ist es mir egal was er denkt. Nach einer Weile ziehen die Crebain weiter. Immer noch liege ich auf Boromir. Er räuspert sich: „Sie sind vorbei, kannst von mir runter gehen.“ „Wie? Ach ja, entschuldige.“ springe ich auf und stoße mir vor Unachtsamkeit irgendwo den Kopf, laufe mit hochrotem Gesicht zu meinen Freunden um mich zu ihnen zu gesellen. „Na, wie war es?“ grinst mich Paramer an. „Wie war was?“ frage ich, als ob ich nicht wusste was er will. „Komm schon!“ neckt er mich. „Ich weiß wirklich nicht was du willst.“ Ich habe keine Lust darüber zu reden und schnappe nur meine Sachen. „Los, wir gehen weiter, die anderen warten schon.“ wende ich mich zum gehen. Kurze Zeit später bekommen meine Freunde und ich mit, das Gandalf einen anderen Weg gewählt hat und von der ursprünglichen Route abweicht. Darauf fragt Mawock Gandalf: „Wo gehen wir jetzt hin?“ „Wir werden über den Pass des Caradhras gehen.“ antwortet Gandalf. „Warum?“ hakt Para nach. „Die Crebain aus Dunland haben den Süden gekundschaftet und sind weiter nach Isengart gezogen. Demzufolge weiß Saruman Bescheid und da ist der ursprüngliche Weg zu gefährlich.“ „Ach so.“ sagen Isi und ich. Wir belassen es dabei, Gandalf wird schon das richtige machen. .............................................................................................. Ich ziehe mir die Kapuze noch tiefer ins Gesicht, denn die Sonne strahlt auf den Pass so extrem stark, dass sie einen blendet. Gemütlich mit Paramer plaudernd steigen wir über einen Pfad den Berg hinauf. Dann höre ich wie jemand den Halt verliert und in den Schnee fällt. Ich drehe den Kopf nach hinten, um zu sehen was passiert ist. Es ist Frodo der haltlos hinunterpurzelt. Aragorn gelingt es ihn zu fassen zu bekommen und stellt den Hobbit wieder auf die Beine. Im Schnee glitzert etwas. Boromir stampft dort hin und hebt die Kette mit dem Ring auf. Er sieht ihn gierig an und murmelt was, dass ich nicht verstehen kann. „Boromir, gib Frodo den Ring zurück!“ ruft Aragorn, aber Boromir macht keine Anstalten dem Folge zu leisten. Ich gehe zu Boromir, stelle mich neben ihn und rede behutsam auf ihn ein: „Boromir gib den Ring Frodo zurück, bitte!“ „Aber“ will Boromir mir widersprechen. „Nichts aber. Wenn du es nicht kannst, dann gib ihn mir.“ schlage ich vor. Er dreht sich zu mir um, sieht mich verwundert an und gibt mir schließlich die Kette. Dabei passe ich auf den Ring nicht zu berühren. Nur die Kette anfassen, will ja nicht nochmal einen Schlag bekommen! „Danke!“ flüstere ich Boromir zu. Unter meinen Stiefeln knirscht der Schnee. Bei Frodo angekommen, lege ich ihm die Kette um den Hals. „Pass etwas besser darauf auf!“ blinzle ich freundlich. Die Situation hat sich entspannt und ich schließe wieder zu meinen Freunden auf. Wir wandern weiter durch den Schnee. ................................................................... Der Pfad den wir im Moment nutzen wird immer schmaler und wir sind gezwungen hintereinander zu gehen. Das Wetter ist sehr schlecht, es stürmt und schneit ununterbrochen, Unterhaltungen sind kaum mehr möglich. Der eisige Wind der ins Gesicht und durch die Sachen fegt, macht unser Vorankommen nicht leichter. Aus dem Himmel zucken Blitze hervor und der Donner grollt laut. Der Sturm wird immer Stärker und Gandalf meint: „Das ist Saruman, er will uns zum umdrehen zwingen.“ Dann stellt er sich an die Spitze unserer Gruppe und ruft laut eine Zauberformel in den Wind, doch sie wirkt nicht. Plötzlich schlägt ein Blitz über uns ein. Er löst eine Lawine aus Gestein und Schnee aus. Wir drücken uns alle gegen die Felswand. Ich Tollpatsch rutsche natürlich aus und wäre beinahe nach vorne über die Klippe gekippt. Aber ein fester Griff zerrt mich nach hinten zu den Felsen. Es ist wiedermal Boromir, dabei hält er schon Merry und Pippin. Es gelingt ihm mich noch fester an sich zu ziehen. So schnell die Lawine kam, ist es auch vorbei. Wir sind von den Schneemassen verschüttet. Mühsam grabe ich mich aus dem Schnee, helfe Boromir dabei die zwei Halblinge an die Luft zu bekommen. Nach und nach schaufeln sich alle aus der weiße Masse heraus. Ich zähle nach ob alle zusammen sind. Ja wir sind dreizehn. Neben mir sagt Boromir zu Gandalf: „Hier können wir nicht weiter gehen, lasst uns an der Pforte von Rohan vorbei gehen und dann zur West-Fold zu meiner Heimatstadt.“ „Nein, da kommen wir zu nah an Isengart heran.“ widerspricht Aragorn. „Lasst uns unter den Berg gehen, durch die Minen von Moria.“ gibt Gimli von sich. Alle sehen zu Gandalf. In seinen Blick spiegelt sich Furcht, er hat vor irgendetwas Angst. Schließlich sagt Gandalf: „Lasst den Ringträger entscheiden.“ Wir drehen unsere Köpfe zu Frode und warten auf seine Anweisung. „Wir werden durch die Minen gehen.“ schlottert er durchgefroren und wir kehren um. TBC Kapitel 3: 3. Kapitel: Tote in Moria ------------------------------------ 3. Kapitel: Tote in Moria Es ist bereits dunkel und kalt, als wir an den Mauern von Moria stehen. Gandalf besieht sich die graue Felswand genauer, er scheint etwas zu suchen. Schließlich findet er Vertiefungen im Stein „Das Tor spiegelt nur Sternen und Mondlicht wider“ meint er. Ich blicke zum Himmel empor ein riesiger Wolkenhaufen zieht vorbei und gibt den Vollmond frei. Das Mondlicht fällt auf die Umrisse und bringt diese zum leuchten. Eine Tür erscheint, auf der elbische Buchstaben stehen. Der graue Zauberer liest sie vor: „… . Sprich Freund und tritt ein.“ habe ich nur das Ende verstehen können, bei dem Gemurmel. „Und was bedeutet das?“ will Merry wissen. Gandalf erklärt: „Wenn du ein Freund bist, sprich das Losungswort und die Pforte wird sich öffnen.“ Dann spricht er eine fremde Sprache, aber es passiert nichts. Er versucht es nochmal. Nada. Geht nicht. Er versucht sie mit der Schulter aufzudrücken, hm geht auch nicht. Gandalf lässt sich frustriert auf einem Stein nieder und verfällt in dumpfes Brüten. Ein bisschen froh darüber, setze ich mich auf einen Stein und ruhe mich aus. Gedankenverloren sehe ich auf den See, welcher finster und ruhig vor der Felswand liegt. Plötzlich schrecke ich auf, ein klatschen auf dem Wasserspiegel hat meine Aufmerksamkeit erregt. Ich sehe in die Richtung, wo es her kommt. Es sind Merry und Pippin, die kleine Steine in den See werfen. Als Pippin einen weiteren Stein schmeißen will, hält Aragorn ihn zurück und ermahnt ihn. Ich versuche noch mitzubekommen, was Aragorn genau zu ihm sagt, da werde ich von kleinen Wellen auf der Wasseroberfläche abgelenkt. >Was das wohl wieder gewesen sein wird? < „Mellon“ spricht Gandalf und ich wende mich vom See ab. Knarrend und schwerfällig schwenkt das Tor ein Stück auf. Gandalf tritt darauf zu und stemmt die Türflügel ganz auf. Er geht als erstes in die Mine hinein und wir folgen ihm. >Was uns wohl erwartet? < Der Zauberer erzeugt mit Hilfe eines Kristalls ein Licht an seinem Stab und erhellt den Eingangsbereich. Vor unseren Füßen breitet sich ein Teppich aus Skeletten aus, alle von Zwergen. In Gimlis Gesicht steht das blanke Entsetzen. Frodo schreckt zurück und tritt auf meinen Fuß. „Entschuldige!“ sagt er ängstlich. „Kein Problem.“ klopfe ich ihm auf die Schulter und schlucke den Kloß in meinem Hals runter. „Raus hier!“ schreit Aragorn. Das braucht er nicht ein zweites Mal zusagen, ich drehe mich um, aber da ist schon die nächste Gefahr. Ein glitschiges, schleimiges und langes etwas zischt an mir vorbei und um ringelt Frodos Fuß. Es zieht ihn kräftig und schnell in Richtung See, aber nicht schnell genug. Gerade noch rechtzeitig, bekomme ich Frodos Arm zu fassen und halte ihn fest. Doch ich werde mitgezogen, dann hängen wir beide in der Luft und werden wild umher geschleudert. Ich kralle mich mit der linken Hand, so fest ich kann, an den Ringträger fest. Versuche eines meiner Schwerter mit der rechten Hand zu ziehen was sich als Fehler entpuppt. Mein Gewicht verlagert sich nach hinten, ich kann mich nicht mehr halten und falle mit dem Kopf voran in Richtung Wasser, dabei ziehe ich mein Schwert und zerschneide den Tentakel, der Frodo umklammert hält. Frodo stürzt in die Tiefe, wird aber gleich von einem anderen langen Arm gefasst. In diesem Moment tauche ich ins Wasser ein. Als ich meine Augen öffne, kann ich kaum etwas erkennen, da durch den Kampf das Wasser stark aufgewühlt ist. Beim Versuch, wieder aufzutauchen, packt mich plötzlich ein Fangarm am Bein und zieht mich wieder hinunter. Ich versuche mich zu wehren, zum Glück sind meine Arme frei und ich kann ein längliches Messer ziehen. Ich beuge mich zu meinen Beinen, umklammere den Messerknauf fester und ramme die Klinge mit voller Wucht in den glitschigen Arm. Augenblicklich verfärbt sich das Wasser durch das aus der Stichwunde austretende Blut des Untiers. Es verdunkelt das Wasser noch mehr und raubt mir endgültig die Sicht. Allmählich wird es mit der Luft knapp. Nach Sauerstoff japsend schlucke ich Wasser. Langsam macht sich Panik in mir breit, jedoch unterdrücke ich das Gefühl und steche blindlings auf den Tentakel ein. Das Ungeheuer lässt mich los. In diesem Moment schießt ein anderer Tentakel auf mich zu und trifft mich so hart am Oberkörper, dass es knackt und es mich im hohen Bogen aus dem Wasser heraus katapultiert. Mit zusammengekniffenen Augen erwarte ich den Aufprall….. Nichts. Verwundert schlage ich die Augen auf und blicke ins Gesicht von – Aragorn, er hat mich aufgefangen. Mir wird schummrig, wie durch einen Schleier bekomme ich mit wie Aragorn ruft: „Boromir in die Mine!“ „Legolas in die Mine!“ brüllte Boromir zu dem Elben und rennt zum Eingang der Mine. Auch Aragorn, mich immer noch im Arm haltend rennt in die Mine. Legolas schießt zwei Pfeile auf das Ungeheuer und trifft es ins linke Auge. Danach folgt uns der Elbe ebenfalls in die schützenden Mauern Morias. Ich schaue nach hinten und sehe, dass der Krake, oder was auch immer es ist, uns auf den Fersen ist. Für seine Masse, bewegt es sich ziemlich schnell. Das Untier gleitet behände aus dem Wasser und schnellte mit seinen Tentakeln gegen die Pforte Morias. Zum Glück schaffen wir es rechtzeitig in die Eingangshalle, denn kurz darauf stürzt die selbige, durch die starke Wucht des Monsters, zusammen. Erleichtert sage ich zu Aragorn: „Du kannst mich jetzt absetzen!“ Er nickt und stellte mich behutsam wieder auf die Beine. Vor Schmerz ziehe ich kurz die Luft ein, anscheinend habe ich mir bei dem Treffer des Kraken ein paar Rippen gebrochen. Das braucht aber keiner zu erfahren, will ihnen nicht zur Last fallen. Dann sehe ich mich um und erblicke Isi und Paramer an den Trümmern der Pforte. Besorgt gehe ich zu ihnen. „Was ist?“ frage ich die beiden. Mit tränenüberströmten Gesicht blickt Isi zu mir auf „Mawock“ haucht sie. Paramer gibt mir den Blick frei. Erschrocken, trete ich ein Schritt zurück und mein Körper fängt an zu zittern. Zwischen den Trümmern der Pforte liegt Mawocks Leichnam. Seine Brust wurde von einem Gesteinsbrocken zertrümmert und sein Kopf war unnatürlich weit nach hinten gestreckt. Aus seinen Mundwinkeln lief Blut und seine Augen blickten ungläubig zu uns empor „Meine Güte, wie schrecklich.“ sage ich im Flüsterton und wende meinen Blick von dem grausamen Bild ab. Leise kullern mir Tränen über das Gesicht und mit zittriger Stimme spreche ich: „ Kommt, wir müssen weiter!“ „Amanda? Wir können ihn doch nicht hier lassen.“ schluchzt Isi. „Aber es geht nicht anders, irgendwann werden Orks aufkreuzen und …“ erkläre ich weinend. „Spinnst du? Wir können meinen Bruder doch nicht hier liegen lassen“ packt mich Para zornig am Umhang. „Aber, … aber, es …“ stottere ich. Paramer zerrt immer fester an mir herum und funkelt mich wütend an. Da greift Boromir ein und packt Paramer am Arm „Lass sie los, Amanda hat recht. Ihr könnt nicht hier bleiben, geschweige denn ihn mitnehmen, das würde uns nur Zeit kosten und die Orks auf uns aufmerksam machen.“ „Ist ja gut.“ sagt Para garstig und lässt mich los. „Paramer?“ versuche ich nochmals das Gespräch mit ihm zu suchen. „Lass mich zufrieden. Komm Isi!“ speit er mich an. Beide gehen an mir vorbei, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Eine Hand legt sich auf meine Schulter. „Das wird schon wieder, sie kriegen sich schon ein.“ tröste mich Boromir. „Meinst du?“ lasse ich meinen Kopf sinken. „Ja und jetzt komm!“ versucht er mich aufzumuntern. Während dessen, lässt Gandalf seinen Zauberstab heller leuchten und Aragorn entzündet eine Fackel und wir gehen hintereinander dicht gedrängt um uns in der Finsternis Morias nicht zu verlieren. Wir laufen und laufen, keine Ahnung wie lange schon, ich habe das Zeitgefühl verloren. Plötzlich bleibt Gandalf vor drei Gängen stehen und sieht sich unsicher um. Er sagt: „Daran kann ich mich gar nicht erinnern.“ schließlich setzt sich Gandalf auf einen Stein und grübelt. Es suchen sich alle ein Plätzchen zum hinsetzen. Ich gehe zu Para uns Isi. „Hallo Leute.“ Keine Reaktion von ihnen. „Ich will mich für vorhin entschuldigen.“ kauere ich mich vor den beiden hin. Sie sagen immer noch nichts. Enttäuscht stehe ich auf und will gehen, als Isi plötzlich sagt „Das brauchst du nicht.“ „Wie?“ frage ich erstaunt. „Wir müssen uns eher für unser Verhalten bei DIR gegenüber entschuldigen.“ antwortet Paramer. „Also seit ihr mir nicht mehr böse?“ versichere ich mich. Sie schütteln die Köpfe. „Freunde?“ streckt mir Para seine Hand entgegen. „Freunde!“ sagen Isi und ich und legen unsere Hände über seine. Erleichtert atme ich auf und sehe zu Boromir. Er nickt mir zu und ich forme mit meinen Lippen ein Danke! Jetzt lege ich meinen Kopf auf Isi‘s Knien und mache ein Schläfchen, bin ziemlich müde und geschafft. Der Kampf gegen den Kraken hat mich ganz schön erledigt. Bevor ich meine Augen schließe, blicke ich nochmals zu Denethors Sohn. Er sieht mich besorgt an und ich bewege meinen Kopf sacht nach links und rechts, um ihm zu zeigen, dass er sich keine Sorgen machen muss. Danach fallen meine Lider zu und ich schlafe ein. „Gandalf kann sich erinnern.“ sagt Merry und weckt mich dadurch auf. Mit halb zu gekniffen Augen sehe ich zu Isi und Para, die mich gerade wach rüttel wollen. „Ich bin munter.“ sage ich und stehe behutsam auf. Ein starker Stich durchzuckt meinen Körper. >Scheiß Rippen< denke ich und halte meine Hand auf die schmerzende Stelle. „Alles in Ordnung?“ fragt Isi darauf. „Ja, ja, habe mich anscheinend falsch hingelegt.“ sage ich. Wir schließen uns den anderen an und laufen die Stufen hinunter. Am Ende der Treppe gehen wir in einen großen, riesigen Saal, der von unzähligen Säulen gehalten wird. „Das ist die Stadt Zwergenbinge.“ erklärt uns Gandalf begeistert. Er lässt sein Licht noch heller erstrahlen, damit wir die ungefähren Ausmaße erblicken können. Mit staunenden Gesichtern folgen wir dem Zauberer, bis rechts von uns eine Tür erscheint, die offen steht. Genau in diese Richtung läuft Gimli, wir folgen ihm, durch die Tür und betreten einen Raum. In dessen Mitte steht ein Sarg aus Stein, welche von Zwergskeletten umringt ist. Heulend kauert sich Gimli vor den Sarkophag hin. Mein Blick streift in der Kammer umher und bekommt ein Skelett mit einem Buch zufassen. In diesem Moment geht Gandalf zu diesen Knochenhaufen, er nimmt sich das Buch und liest daraus vor. Ich höre nicht hin, denn mir wird plötzlich übel und die Ohnmacht übermannt mich, aber ich reiße mich nochmal zusammen. Und in diesem Augenblick höre ich es laut krachen. Alle sehen entsetzt in die Richtung, aus der der Lärm kommt und erblicken Pippin, der den Stab und Hut von Gandalf, damit dieser in Ruhe vorlesen kann, in den Händen hält und unschuldig dreinblickt. Es scheppert immer noch, > Meine Güte was hat Pip denn jetzt schon wieder angestellt? <. Seine Neugierde hat Pippin dazu veranlasst, ein, auf einem stillgelegten Brunnen hockendes Skelett, näher zu begutachten. Das marode Gerippe war samt seiner Rüstung in den Brunnen gestürzt und hatte den Heidenlärm veranstaltet. Gandalf geht auf ihn zu, entnimmt ihm seine Habseligkeiten und schimpft: „Närrischer Tuk.“ Dann hören wie erst leise und immer lauter werdend Trommelschläge und grausames Geschrei. „Orks!“ definiert Legolas mit seinem übermenschlichen Gehör. Darauf hin rennt Boromir zum Eingang der Grabkammer und beinahe trifft ihn ein Pfeil, gerad noch rechtzeitig zieht er den Kopf zurück. Zusammen mit Aragorn verbarrikadiert er die Tür mit Äxten und Speeren. Gemeinsam mit dem Elb stellen sie sich vor den Sarg hin und warten auf den Feind. Gimli steigt auf das Steingrab und nimmt seine Axt, er freut sich schon darauf seine gefallenen Kameraden zu rächen. Gandalf stellt sich schützend vor die vier Halblinge, welche rechts vom Sarg stehen und wir drei übriggebliebene Diebe sind links neben Gimli, der uns in seiner momentanen Position überragt. Wir warten nicht lange, da erfolgt der erste Schlag auf die Holztür und es folgen weitere. Jetzt entsteht ein Loch und Holzteile fallen auf den Boden. Die Tür hält der immer stärker werdenden Belastung der angreifenden Orks nicht mehr lange stand. Da zischt aber schon ein Pfeil von Legolas Richtung der Eindringlinge und trifft. Ein zweites Geschoss macht es dem vorhergehenden nach und auch das ist ein Treffer. Jetzt ziehen die Hobbits und auch wir unsere Waffen. Kein Sekunde zu spät, denn das Tor sprengt auseinander und die Orks stürmen herein. Die ersten scheußlichen Geschöpfe fallen durch Pfeile, die von Aragorn und Legolas abgeschossen werden. Doch das bringt keinen Abbruch des Vorstoßes der Orks. Immer voller wird die Grabkammer und jetzt kann ich endlich kämpfen. Ich ziehe meine beiden Lieblingsschwerter Dämon und Anticia. Dämon hat einen schwarzen Griff, welcher mit roten Juwelen verziert ist, die wie ein Augenpaar aussehen. Seine Klinge schimmert schwarz, leider habe ich nicht rausgefunden aus was für einem Metall es gefertigt wurde. Eins kann ich sagen, es ist das schärfste Schwert mit dem ich je in den Kampf gezogen bin. Dämon trotzt jedem Stein und jedem Metall. Zu Anticia, sie ist alt, hat viele Schlachten überstanden und ist ein Geschenk meines Vaters. Das Schwert sieht wie ein normales aus, so wie meine anderen beiden, die an meine Hüfte hängen, halt normal, aber sie ist was Besonderes für mich. Zusammen bilden die beiden Schwerter ein perfektes Paar. Den ersten Angriff kontere ich mit Anticia ab, zücke Dämon und schlage den Kopf eines widerlich stinkenden Orks sauber ab, eine Blutfontäne sprudelt aus dessen Hals. Dann durchsticht Anticia den Brustkorb eines anderen Orks mit einer langen Nase. Dämon zerstückelt danach einen weiteren Feind, trennen ihm die Arme und das Haupt vom Rumpf. Rohes Fleisch ist zu sehen, an bestimmten Stellen ist es leicht verkohlt. Tja Dämon macht seine Arbeit gut. Anticia blockt einen Schwerthieb des Gegners ab, durchtrennt die Schwerthand und zerteilt den Körper in zwei Hälften, welche dann zusammen auf den Boden gleiten und auseinander fallen. Und so geht es immer weiter, dann höre ich ein lautes Grollen. Ich drehe mich um und sehe, dass ein Troll im Türrahmen steht. Er hat eine dicke eiserne Kette um den Hals, die von zwei Orks gehalten wird. >Meine Güte woher haben die den denn her? < denke ich und pariere einen Angriff ab und trenne demjenigen den Ober vom Unterkörper. Darauf weiche ich einem Speer aus, ziehe einen Wurfstern und werfe ihn nach dem Ork, der es gewagt hat mich anzugreifen. Schwer atme ich ein und aus, ich kann bald nicht mehr, meine Kräfte gehen bald zur neige. Dann sehe ich einen Schatten auf der Erde, einen großen Schatten. Schnell drehe ich mich um und halte Dämon und Anticia vor meinem Körper. Aber das ist nicht schnell genug, eine Pranke des Trolls packt mich, reißt mich in die Höhe und wirft mich quer durch den Raum. Ich komme einer Wand immer näher, aber bevor ich dagegen pralle, nehme ich Dämon, ramme ihn in das Gestein hinein, stemme meine Beine nach vorne und federe mich ab. Mit den Füßen komme ich auf den Boden auf, dabei rutscht mir die Kapuze vom Kopf, dann ziehe ich Dämon aus der Wand und sehe mich um. Mein Blick streift wild umher und trifft auf Pippin neben mir, er sieht mich entsetzt an und schreckt einen Schritt zurück. Dann sehe ich im Augenwinkel, das Isi von hinten attackiert wird. „Isi, pass auf hinter dir!“ schreie ich so laut ich kann, aber sie hört mich nicht. Schnell laufe ich zu ihr, erfasse beim Rennen ein Messer und schleudere es zum Feind, doch dieser duckt sich unerwartet und das Messer fliegt vorbei. >Nein, das kann doch gar nicht sein. < Und im diesem Moment sticht der Ork von unten zu. Isi schreit kurz auf und fällt nach vorn über. „Neeeeeiiiiin!“ schreie ich vor Wut und stürme zu dem Ork, welcher verdattert zu mir schaut und ein doofes Grinsen ansetzt. >Dein Lachen wird dir vergehen. < Mit diesem Gedanken steche ich auf ihn ein, Dämon und Anticia immer abwechselnd, noch ist der Ork nicht tot, er soll auch nicht so schnell sterben, er soll Leiden und eine Mordlust steigt in mir auf. Immer weiter dresche ich auf ihn ein und brülle den Ork an: „Du verdammter Ork, du wirst es büßen, hast du gehört? Büßen!“ dabei laufen mir jetzt die Tränen übers Gesicht. Plötzlich legt sich eine Hand auf meine Schultern und ich drehe mich um, halte demjenigen beide Schwertspitzen an den Hals und erschrecke. „Amanda, ich bin es. Paramer.“ sagt eine zitternde Stimme zu mir. „Paramer!“ beruhige ich mich wieder, senke die Schwerter und meine Augen gleiten auf den Boden zur einer liegende Gestalt. „Isi? Nein, bitte nicht!“ kauere ich mich zu ihr hin und fasse sie behutsam an. Ich spüre keinen Atemzug, keinen Puls, Isi ist Tod. „Paramer?“ sehe ich zu ihm auf. „Ich weiß, sie weilt nicht mehr unter uns.“ kniet er sich zu mir hinunter, „Aber wir dürfen nicht verzagen, sie geht in eine besser Welt, genauso wie Mawock.“ sieht er mir fest in die Augen und erschrickt. „Was ist?“ frage ich schluchzend. „Deine Augen, sie … sind grün. Ich dachte sie werden nur rot.“ antwortet er erstaunt. „Ja, ich weiß. Halt so und mal so. Ich hatte früher, als ich über meine Eltern getrauert habe, auch schon die Farbe gehabt.“ „Da hängt also die Augenfarbe mit deinen Gefühlen zusammen. Interessant.“ fasst Para zusammen. „Nur wenn die Gefühle stark sind.“ erkläre ich ihm. „Hm. Naja zumindest sind deine Augen schon wieder braun. Genau zum richtigen Zeitpunkt. Die anderen kommen.“ Langsam erheben wir uns beide, klopfen uns den Schmutz von den Kleidungsstücken, ich stülpe die Kapuze über meinen Kopf und suchen unsere Sachen zusammen, die bei uns in der Nähe liegen. „Ist bei euch alles in Ordnung?“ fragt Aragorn. Paramer und ich sagen nichts, wir sehen nur auf Isi, das muss als Antwort reichen. Bestürzt blicken alle auf den Boden bis Gandalf die Ruhe stört: „Wir können nicht mehr trauern. Wir müssen weiter, bevor noch mehr Orks kommen!“ Paramer und ich nicken und gemeinsam rennen wir los. Ein Wunder, das ich überhaupt noch meine Beine fühlen kann, denn ich kann überhaupt nicht mehr. Ich will nur hier raus, mich irgendwo hinlegen und schlafen und vielleicht was trinken. Aber erstmal weg von hier. Wir laufen wieder durch den gigantischen Saal, der nicht enden will. Immer mehr Orks kommen aus ihren Verstecken und umzingeln uns. Ich kann keinen Ausweg mehr entdecken, als plötzlich hinter uns ein lautes und dunkles Grollen erklingt. Die Orks haben Angst und verschwinden, jetzt stehen wir alleine hier und ein rotes Licht erscheint, es lodert wie Feuer. „Was ist das für eine Teufelei?“ fragt Boromir Gandalf. „Ein Balrog, aus den Tiefen Morias, die Zwerge haben zu tief gegraben. Gegen diese Macht können wir nichts ausrichten.“ antworte ich statt dem Zauberer und muss mich kurz bei Boromir abstützen, aber nur kurz. Besorgt sie er mich an und ich sage: „Es geht schon, mich hat schon schlimmeres umgehauen.“ lächle ich ihn erschöpft zu. Sein Blick wird noch besorgter und er reicht mir die Hand. Ich schüttle den Kopf und gehe an ihm vorbei und frage Gandalf: „Wohin müssen wir?“ „Wir müssen zur Brücke von Khazad-dum.“ antwortet er. Das ist das Stichwort und alle sprinten los. Nach unendlichen Abzweigungen erreichen wir einen weiteren Raum, von dort aus, gelangen wir über eine langgezogene steinerne tief in die Erde rein gegrabene Treppen, zur Brücke. Schnell und zügig laufen wir die Stufen hinab bis ein kleiner Teil der Treppe fehlt. Legolas springt anmutig darüber, ihm folgt Gandalf. Danach nimmt Boromir Merry und Pippin und springt ebenfalls, darauf hin löst sich ein weiteres Stück der Treppe und stürzt in die Tiefe. Aragorn greift sich Sam und wirft ihn rüber, dann nimmt Para Anlauf und gleiten auf die andere Seite. Als nächstes springe ich und werde sanft von Boromir aufgefangen. Ich kralle mich an ihm fest, denn meine Beine geben nach. „Amanda?“ flüstert er mir zu. „Es geht gleich wieder, einen Moment.“ gebe ich keuchend von mir. Langsam fließt wieder mehr Blut durch meine Beine und ich löse mich von Boromir und geselle mich zu Paramer, verwundert sieht mir Denethors Sohn nach. Gimli will es alleine schaffen und schlägt die Hilfe von Aragorn ab. Er drückt sich kräftig ab und stürzt beinahe ab, zum Glück erfasst Legolas seinen Bart und verhindert schlimmeres. „Nicht am Bart.“ protestiert der Zwerg. Legolas kümmert sich nicht darum und zieht ihn hoch. Ein weiterer Brocken fällt in die Tiefe. Der Abstand ist noch größer, >Das schaffen sie doch niemals<, aber dies ist nicht das schlimmste. Der Balrog kommt immer näher und dadurch löst sich ein Felsbrocken von der Decke und kracht auf die Stufen hinter Aragorn und Frodo. Beide stehen nur noch auf einer Säule mit einzelnen Stufen. Die Erde bebt durch das Stampfen des Balrogs, das rote Licht ist fast da. Aragorn versucht mit Hilfe des Ringträgers die Säule zum Kippen zubringen. Sie verlagern ihr Gewicht nach vorne und tatsächlich, es funktioniert. Erleichtert laufen wir alle los und sind an der Brücke, schnell rennen wir hinüber. Paramer ist direkt vor mir, wir haben es gleich geschafft, als auf einmal ein Pfeil im Hals von Para steckt. Sein Körper neigt sich nach rechts zum Abgrund und fällt, schnell ergreife ich seine Hand, aber ich kann sie nicht halten. Para stürzt hinunter, kein Schrei ist zu vernehmen, der Pfeil ist schon tödlich gewesen. Entsetzt schaue ich ihm immer noch nach, runter in die Tiefe, ich kann mich nicht lösen, bin zur keiner Bewegung fähig. Um mich herum steht die Welt still, dann zieht mich jemand hoch, nimmt mich auf seine Arme und trägt mich bis zur anderen Seite und setzt mich auf die Stufe die zum Ausgang führen ab. Erst jetzt komme ich wieder zu mir und blicke in Boromirs Gesicht, schnell wende ich mich von ihm ab, damit er meine Augen nicht sieht. Ich ziehe mir die Kapuze noch weiter ins Gesicht und sehe zur Brücke. Dort steht Gandalf und er versperrt dem Balrog den Weg, er schreit: „DU kannst nicht vorbei!“ und stößt seinen Stab auf die Brücke, sie bricht auseinander und das Monster fällt hinab. Gandalf dreht sich um und will zu uns laufen, doch daraus wird nichts. Eine Feuerpeitsche um schlängelt seinen Fuß und reißt ihn hinunter. Er klammert sich mit letzter Kraft an der Kante der geborstenen Brücke fest „Flieht ihr Narren“ >Nein, bitte nicht noch jemanden< flehe ich zu mir. Frodo will Gandalf helfen, wird aber von Boromir zurückhalten und hinausgetragen. Gimli und Legolas folgen ihm, Aragorn und ich sind die letzten. Als ich den Ausgang durchschreite empfängt mich ein grelles Licht und ich muss für einen Moment meine Augen schließen, damit sie nicht zu Schaden kommen. Langsam öffne ich sie und ich kann schon mehr sehen. Eine weiße Felslandschaft liegt vor uns, der Himmel ist klar und in weiter Ferne sehe ich Wiesen und Wälder. Erschöpft setze ich mich auf den Boden und fange an zu weinen. >Das ist grausam, meine Freunde sind tot. Isi, Paramer und Mawock tot. Ich will das nicht glauben, immer sterben Menschen die ich liebe. Warum? Warum?< „Amanda?“ werde ich von Boromir aus meinen Gedanken gerissen. „Wir müssen weiter.“ reicht er mir seine Hand. „Ja.“ nehme ich diesmal das Angebot an. Meine Beine sind immer noch wie Pudding, aber ich habe ja Boromir an meiner Seite, der mich stützt. Alle zusammen laufen wir nach Lorien Legolas der Elb, Gimli der Zwerg, die vier Hobbits Frodo, Sam, Merry und Pippin, sowie Boromir und Aragorn und natürlich auch ich, Amanda. TBC Kapitel 4: 4. Kapitel: Was bin ICH? ----------------------------------- Seid gegrüßt, wünsche euch schöne Pfingsten und viel spaß beim Lesen. 4. Kapitel: Was bin ICH? Eine große Wiesenlandschaft erstreckt sich vor uns, sie lassen wir schnell hinter uns bis sich ein Waldrand vor uns auftut. Vorsichtig und so leise wie möglich, schleichen wir durch den Wald. Es sind die Wälder von Galadriel, die Wälder Lorien. Im Gänsemarsch kommen wir weiter voran. An der Spitze führt uns Aragorn, ihm folgen Legolas, Merry und Pippin, sowie Boromir und ich, mittlerweile muss er mich auch nicht mehr stützen. Direkt hinter mir sind Sam, Frodo und Gimli. Der Zwerg unterhält sich mit dem Ringträger, als plötzlich Elben mit gespannten Bögen vor uns stehen. Einer der Elben begrüßt Aragorn, anscheinend kennen sich die beiden. Dann führen uns die Waldelben an einen Ort, dort diskutieren sie ob sie uns weiter ziehen lassen werden. Haldir, welcher vorhin mit Aragorn gesprochen hat, zeigt auf Frodo und sagt: „Großes Unheil bringst du mit.“, dann schaut er zu mir. „Und sie, darf erst recht nicht weiter, dieses Monster.“ blickt er mich hasserfüllt an. >Was habe ich ihm denn getan? Ich weiß, das Elben meine Rasse nicht ausstehen können. < kann ich den Impuls zurückhalten ihm nicht einfach meine Faust in sein tadelloses Gesicht zu schlagen. „Wir können euch nicht weiter lassen.“ spricht der Elbe zu Ende. Aragorn redet darauf hin auf ihn ein und versucht ihn zu umzustimmen. Schließlich lässt sich Haldir weich klopfen und er führt uns nach Caras Galadhorn. ……………………………………………………….. An diesem Ort angekommen, steigen wir eine weiß leuchtende Wendeltreppe empor, in die Wipfel eines riesenhaften Mallornbaumes. Auf einem Plateau im Baumwipfel erwarten uns bereits Celeborn und Galadriel. Die Elbenkönigin spricht mit sanfter Stimme. Zu jedem sagt sie aufmunterte Worte, außer zu mir, mich sieht Galadriel nur kurz an und wendet sich daraufhin zu Boromir. Als sie Ihn ansieht, laufen Tränen über sein Gesicht. >Was hat er denn? < frage ich mich besorgt und sehe zu Galadriel. >Sie! < Ich konzentriere mich auf die Elbin und versuche mit Hilfe der Gedanke mit ihr zu sprechen. >Herrin Galadriel, hört auf damit! < Erstaunt sieht sie mich an. >Du kannst das auch? Erstaunlich, ich hätte nicht gedacht, dass deine Rasse sowas kann, aber man lernt nie aus. Und jetzt schweig! < dröhnt Galadriel in meinen Kopf und ich muss einen Schritt zurück gehen. Erneut will ich mit ihr reden, aber Galadriel blockt mich ab und wendet sich wieder den anderen zu: „Ruht euch aus und erleichtert euch das Herz.“ Alle verbeugen sich, außer mir natürlich und dann gehen sie den Baum hinunter, ich folge ihnen. In Ruhe schlagen wir unser Nachtlager auf, nebenbei besingen Elben Gandalfs Tod. Nachdem ich damit fertig bin das Lager zu errichten, gehe ich zu Merry und Pippin um mich mit ihnen zu unterhalten. „Na wie geht es euch?“ frage ich die beiden. „Nicht sehr gut, die Trauer um Gandalf betrügt uns noch sehr.“ antwortet Merry. „Ja, der Schmerz sitz noch bei jedem tief, aber last uns nicht verzagen, das Leben muss weiter gehen, nicht wahr Pippin?“ wende ich mich zu ihm. „Ja.“ gibt Pippin nur kurz wieder und blickt mich ängstlich an. „Was ist Pippin?“ will ich von ihm wissen. „Nichts!“ schaut er auf seine Füße. „Das glaube ich dir nicht, irgendwas ist doch?“ frage ich energisch. Abwechselnd blickt er zwischen seinen Füßen, Merry und mir hin und her, bis er endlich zu einer Antwort ansetzt. „Deine Augen, in Moria, sie hatten eine andere Farbe.“ „Pip, das hast du bestimmt nur halluziniert.“ mischt sich Merry ein, „Oder?“ Ich setze gerade zur Erklärung an, als Legolas zu uns tritt und sagt: „Amanda, Galadriel erwartet dich.“ „Ja, ein Moment noch.“ bitte ich den Elben zu warten. „Nein, du sollst jetzt gleich bei ihr erscheinen, sie wartet draußen auf dich.“ erklärt er. „Na gut. Wir reden danach weiter.“ gebe ich den beiden Halblingen zu verstehen. Mürrisch stemme ich mich auf und gehe ins Freie, auf Galadriel und Haldir zu. „Sie wünschen?“ begrüße ich die beiden. „Amanda, du darfst eigentlich nicht hier sein, damit wir dich nicht wegschicken, musst du einen Kampf bestehen.“ sagt Galadriel laut, so das es alle verstehen können. „Ich weiß, dass ich hier unerwünscht bin, “ sehe mit eng zusammengekniffenen Augen zu Haldir, „aber ich möchte nicht gegen einen von euch Kämpfen, dafür bin ich zu durstig.“ „Es ist egal ob du möchtest, du musst Kämpfen, wenn du nicht sterben willst.“ gibt sie ruhig wieder. „O.K. und gegen wen?“ gebe ich mich geschlagen und schlucke den Kloß in meine Hals hinunter. „Haldir.“ zeigt sie auf den Elben neben sich, „es werden keine Waffen benutzt.“ „Na, dann.“ lege ich meine Schwerter, Messer, Wurfsterne und die anderen Wurfgeschosse ab. Haldir und ich gehen in die Mitte der Wiese, uns trennen ungefähr zehn große Schritte. Ich nehme Stellung, die Hände zu Fäusten geballt, hebe sie vor meinen Oberkörper und warte auf den Angriff. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen, steht mir Haldir gegenüber, er stellt sich ebenfalls zum Kampf bereit. Kurz darauf rennt er auf mich zu und ich kann noch rechtzeitig den Angriff abblocken, darauf folgt schon die nächste Attacke, diesmal werde ich getroffen. Ein Fußtritt trifft mich an der Seite und gleich danach eine Faust, die meine bereits angebrochenen Rippen treffen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht falle ich auf die Knie. Kurz wird mir schwarz vor Augen, aber ich kann die Ohnmächtigkeit unterdrücken, zitternd stehe ich auf und spucke Blut aus meinem Mund. Hass erfüllt sehe ich den Elb an und ich merke wie meine Augenfarbe zu rot wechselt, Mordlust steigt in mir auf. Mit schnellen Schritten bin ich bei ihm und schlage meine Faust in sein Gesicht. Er pendelt zurück, sieht mich erschrocken an, sowie >Wie konntest du es wagen mich anzugreifen< und hält eine Hand vor seiner Nase. Dann nimmt Haldir die Hand zurück und sieht entsetz darauf, Blut, aus seiner Nase fließt Blut. Haldir sagt irgendwas, aber ich kann mich darauf nicht konzentrieren. Der Geruch der roten Flüssigkeit steigt in meine Nase, >Mh, riecht das Lecker. < vernebelt es mir die Sinne und ich greife vor lauter Mordlust wieder an. Zum zweiten Mal trifft meine Faust Haldir mitten ins Gesicht. Dann fasse ich ihn am Kragen, halte den Elben fest, beuge mein Bein und ramme das Knie mit voller Wucht in seinen Bauch. Keuchend sinkt er auf den Boden, hält seinen Sturz gerade noch so mit den Händen auf, aber er kann sich nicht ausruhen, der Elbe erhält von mir einen Tritt in den Rücken und liegt jetzt mit der Vorderseite auf dem Boden. Ich gehe zu ihm hin, drehe ihn um und sehe ihn aus verrückten Augen an. „Das ist dein Ende!“ flüstere ich Haldir zu und will meine Hand in sein immer noch blutendes Gesicht schlagen, aber ich halte inne. Ich sehe erschrocken meine Finger an, die Knochen stechen hervor und lange spitze Fingernägel, hätten beinahe den Elben zerstückelt. Erst jetzt bekomme ich mit, dass sich meine Zähne verändert haben, oben sowie unten haben sich jeweils die Eckzähne zu langen und ebenfalls spitzen Fängen entwickelt. Entsetzt darüber, lasse ich Haldir los und springe von ihm weg. Langsam verwandele ich mich zurück zu einem Menschen, noch leicht verdattert frage ich: „Galadriel ist der Kampf beendet?“ „Ja und du darfst hier verweilen!“ sagt Galadriel mit sanfter Stimme. Ich nicke und schleife mich, ohne einen Blick zu den Gefährten zu werfen, weil ich angst habe wie sie mich ansehen und über mich denken, zu meinem Schlafplatz. Dort angekommen setzte ich mich hin, lehne mich an einem Baum an und denke über das gerade Geschehene nach: >Meine Güte ich hätte beinahe einen Elben getötet. Ist denn mein Durst so groß, ich brauche zu Trinken, damit ich wieder zu Kräften komme, meine Wunden heilen. Ich habe mir geschworen nur Blut von Orks und toten Tieren zu trinken, aber niemals von anderen Geschöpfen von Mittelerde. Doch ich hätte es fast vollbracht. < Tränen laufen mir übers Gesicht und mein ganzer Körper zittert, er verlangt nach Blut, aber woher soll ich das nehmen, woher? Ich muss mich ablenken, am besten lese ich ein Buch. >Wo ist meine Tasche? Bei den Halblingen, hatte sie vorhin mitgenommen. Hoffentlich sind sie nicht da. < ……………………………………………………………………………………. Vorsichtig trete ich in den Bereich ein, wo die Hobbits ihr Nachtlager haben. Zum Glück ist niemand da und ich kann in Ruhe meine Tasche nehmen. >Wo habe ich sie gleich nochmal hingestellt?“ schaue ich mich um, doch sie ist nirgends zu sehen. So leise wie möglich durchsuche ich das Lager, aber ich finde sie nicht. >Wo könnte die nur sein? Denk Amanda denk! < „Suchst du die hier?“ werde ich von meinen Überlegungen unterbrochen. Ich drehe mich um und erblicke Merry und Pippin, Pip hält meine Tasche in den Armen und sieht mich vorwurfsvoll an, Merry hat einen ängstlichen Blick. „Ja.“ Gebe ich eine gepresst Antwort, „Gib sie mir bitte!“ „Nein, erkläre uns erstmal wer du bist?“ tritt Pippin näher zu mir. „Hast du denn keine Angst vor mir?“ frage ich darauf. „Ich habe Angst, aber vielleicht nicht mehr, wenn du uns erklärst, wer du bist und was vorhin passiert ist?“ sieht mir der Hobbit direkt in die Augen. Er will es wirklich wissen. „Man braucht keine Angst mehr haben, wenn man weiß, was es ist!“ erklärt Merry, als ich immer noch nichts sage. „Na gut.“ gebe ich mich geschlagen, „Setz euch am besten hin.“ Beide nehmen mir gegenüber Platz und sehen mich neugierig an. >Wo fange ich denn am besten an? < überlege ich. „Sagt euch das Wort Vampir etwas?“ stelle ich zunächst die Frage, aber Merry und Pippin schütteln die Köpfe. „Gut. Ein Vampir ist ein Wesen, welches zum Leben Blut trinken muss. Es ist hauptsächlich in der Nacht anzutreffen, Tagsüber verbirgt sich der Vampir in dunklen Höhlen, Kellern, also überall wo kein Tageslicht reinkommen kann.“ erkläre ich ihnen. „Du bist also ein Vampir, aber wie kannst du dann, während die Sonne am Himmel scheint, draußen sein?“ fragt Pippin skeptisch. „Ein Vampir verträgt kein Sonnenlicht, er zerfällt bei der ersten Berührung zu Staub. Bei mir ist das anders, ich bin ein Vampir, aber nur zur Hälfte.“ weiße ich sie darauf hin. „Wie zur Hälfte?“ hakt Merry nach. „Ein Teil Vampir und ein Teil Mensch. Dadurch vertrage ich die Sonne, schütze mich aber trotzdem zur Sicherheit davor. Denn wenn ich zu lange den Strahlen ausgesetzt bin, kann ich einen Schwächeanfall bekommen.“ erläutere ich weiter. „Deshalb der Mantel.“ sagt Pippin. Ich nicke Pip stumm zu. „Und wenn die Vampire jemanden töten wollen, verwandeln sie sich?“ will Merry wissen. „Man muss sich nicht verwandeln um jemanden zu töten, dazu reicht auch ein Schwert oder Bogen aus. Nur wenn man in einen sogenannten Blutrausch verfällt, zeigen sich die Vampire und ich mit eingeschlossen, die, wie soll ich sagen, böse Seite. Unsere Augen werden Blutrot, unsere Nägel werden zu Klauen und wir bekommen spitze Zähne. Wenn wir den Gegner besiegt haben, saugen wir ihnen das Blut aus dem Körper, indem wir unsere Zähne in die Halsader stoßen und daran saugen. Beinahe hätte ich es auch gemacht, aber zum Glück konnte ich mir eines Besseren besinnen.“ beantworte ich die Frage und schaue ins Leere. „Wirst du irgendwann auch unser Blut trinken?“ fragt Pippin schüchtern. „Nein! Niemals! Wenn es aber doch soweit kommen sollte, dann müsst ihr mir das Herz durchstoßen oder mir den Kopf von meinem Körper trennen und habt keine Angst dabei.“ antworte ich ehrlich und stehe auf. „Amanda warte!“ sagt Pippin, „Was ist eigentlich mit deinen Eltern?“ „Meine Eltern, mein Vater war ein Mensch und meine Mutter ein Vampir, sie haben sich beide geliebt. Unsere beiden Sippen hatten nichts dagegen, aber die reinen Blute sind, haben meine Eltern getötet und dafür hasse ich sie.“ laufen mir Tränen über das Gesicht. „Du meinst Elben?“ hakt Pip nach. „Ja, die Elben.“ nehme ich die Tasche mit den Büchern und gehe, aber ich komme nur ein paar Schritte weit, denn vor mir stehen Gimli, Legolas, Frodo, Sam, Aragorn und Boromir, anscheinend haben sie das Gespräch belauscht. Alle sehen mich mitfühlend an, dabei haben sie keine Ahnung wie es in mir aussieht. Ignorierend gehe ich an ihnen vorbei, aber eine Hand hält mich zurück, ich weiß des es Boromir ist, sein Griff ist unverkennbar. „Amanda, warte!“ fleht er mich an. Kopfschüttelnd reiße ich mich los und setze meinen Weg zum Schlafplatz fort. >Ich hoffe er versteht es. < und ein ungutes Gefühl macht sich in meiner Magengegend breit. ……………………………………………………………………………………………… Eines meiner Bücher gierig verschlingend, bekomme ich nicht mit, wie sich Boromir nähert. Er setzt sich und ich bin immer noch in meine Lektüre vertieft, als, „Was liest du?“, mich Boromir fragt. „Wie? Was?“ lasse ich vor Schreck das Buch fallen und sehe ihn verwirrt an. „Was du liest?“ zeigt er auf das heruntergefallene Buch. Immer noch schaue ich ihn verdutz an, dann beugt sich Boromir zum Buch, hebt es auf und liest sich den Titel selber durch. „Interessant. Heil- und Kräuterpflanzen Mittelerdes. Hier!“ reicht er es mir. Verdattert wendet sich mein Blick auf das Buch. „Danke!“ nehme ich das Buch entgegen und schaue gebannt darauf. „Eigentlich wollte ich mich erkundigen, wie es dir geht?“ erklärt er sein erscheinen. „Gut, warum?“ lüge ich ihn an, denn in Wirklichkeit ist der Schmerz im Brustbereich stärker geworden, nur durch Ablenkung konnte ich die Qual unterdrücken, jetzt aber, steigt sie wieder auf. „Ich mache mir einfach sorgen um dich, denn du erinnerst mich an jemanden von früheren Jahren. Und du bist dir sicher, dass dir nichts Fehlt? Du siehst irgendwie noch blasser aus als sonst.“ hakt er nach. „Mir geht es gut.“ antworte ich gereizt und stehe mit zitternden Beinen auf und da passiert es. Meine Gliedmaßen werden Butterweich, ich sacke zu Boden, auf die Knie und halte meine Hand, vor Schmerz, auf die Stelle der Brust, wo die Rippen gebrochen sind, keuchend versuche ich die Schwärze vor meinen Augen zu vertreiben, doch es gelingt mir diesmal nicht. Die Ohnmacht übermannt mich und ich kippe nach vorne. Das einzige was ich noch mitbekomme, bevor ich in die Dunkelheit falle ist, dass mich zwei starke Arme auffangen und ich meinen Namen rufen höre: „Amanda, …. , Amanda!“ ………………………………………………………………………………… Ich schlage meine Augen auf und sehe – NICHTS. Tiefste Dunkelheit umzingelt mich, es ist kalt, kein einziger laut ist zu Hören. Halt, da erklingt ein Geräusch, ein sachtes, leises Tropfen. Langsam erhebe ich mich und folge dem Geräusch, blind laufe ich zu diesem Ort, ich komme immer näher und plötzlich sinkt mein linker Fuß ein, aber das hindert mich nicht am weitergehen, der rechte Fuß folgt und schließlich gleite ich mit dem gesamten Körper bis mein Kopf unter der Flüssigkeit ist hinein. Wie ein Fisch bewege ich mich im Wasser, nach reichlichen Minuten tauche ich auf und um mich schimmert es im rötlichen Schein. Alles um mich ist Rot, sogar das Wasser leuchtet in dieser Farbe, ich betrachte die Flüssigkeit genauer, das ist kein Wasser, dafür ist es zu dick. Zögernd probiere ich es und es schmeckt nach, nach Blut. Blut, ich habe gerade in Blut gebadet, aber woher kommt der Lebenssaft. Ich blicke mich um und am Ufer des Roten Sees, sehe ich Leichen liegen, die komplett ausgesaugt sind, es sind nur noch leere Hüllen. Schnell steige ich aus dem See heraus und schaue mir die toten Körper genauer an und erschrecke. Auf den Boden liegen die Leichen von den Gefährten, alle haben Bisswunden. >Das darf nicht wahr sein. Ich habe in ihrem Blut gebadet. < „NEEEIIIIN!“ schreie ich meinen Schmerz hinaus. …………………………………………………………………………………………………. „NEEEIIIN!“ schrecke ich aus meinem Schlaf auf, Schweißperlen laufen mir über das Gesicht, mein ganzer Körper zittert, langsam klären sich meine Gedanken und mein Blick. >Es war nur ein Traum. < sorgsam taste ich an die Rippen, sie sind verheilt, erleichtert seufze ich auf, ich spüre keine Schmerzen mehr. >Wie das? < und sehe mich um. Ich liege in einem Bett, eine glänzende weiße Bettdecke, verbirgt meinen Körper, ein sanftes helles Licht erstrahlt den Raum und gibt wolltuende Wärme wieder. Als ich zur rechten Seite schaue, entlockt mir der Anblick ein süßes Lächeln. Neben dem Bettrand sind zwei kleine Gestalten auf Stühlen lümmelnd, es sind Merry und Pippin, die leise vor sich in schnarchen. „Die beiden haben die ganze Zeit über dich gewacht.“ erklärt mir Aragorn, der gerade herein kommt. „Wirklich? Was ist denn eigentlich geschehen?“ frage ich ihn. „Du bist Ohnmächtig geworden, zum Glück war Boromir bei dir. Er hat dich gleich zu Galadriel gebracht und sie hat gesagt, dass du unter Blutmangel leitest und das jetzt nur noch Menschen- oder Elbenblut dir helfen kann. Und dann hat dich Galadriel hierher bringen lassen.“ antwortet er mir. „Menschenblut? Elbenblut?“ hake ich besorgt nach. „Ja.“ bestätigt Aragorn mir. „Wer?“ will ich wissen. Aragorn gibt mir keine Antwort, dafür sagt jemand außerhalb des Raumes: „Ich.“ und Boromir tritt ein. „Boromir?“ flüstere ich und Tränen steigen mir in den Augen auf. Schweigend sehen wir uns beide an. „Ich werde unser Gepäck zusammen suchen, damit wir dann weiterreisen können.“ räuspert sich Aragorn und weckt die beiden Hobbits auf. „Amanda, du bist wach.“ strahlt mich Pippin an. „Ja, danke fürs wache halten.“ lächle ich ihnen freundlich zu. „Kommt ihr beiden, ihr könnt beim zusammenpacken helfen.“ zerrt der Waldläufer die Halblinge auf die Beine und schleift sie mit hinaus. „Bis später!“ ruft Merry nur noch schnell. Jetzt sind Boromir und ich allein in diesem Raum. Ich mustere ihn und da fällt mir der Verband am rechten Handgelenk auf. „Warum hast du das getan?“ zeige ich auf den Verband. „Einer musste es tun, sonst wärst du gestorben, und ich habe mich bereit erklärt.“ antwortet er. „Warum?“ frage ich nochmal. „Um dich zu beschützen“, kommt er näher ans Bett, „genau so wie vor zehn Jahre, wo ich dich gegen die Rüpel beschützt habe.“ Erstaunt blicke ich ihn an >Er weiß wer ich bin, aber woher? < „Woher?“ stelle ich die Frage prompt. „Dein Mantel!“, legt er ihn vor mir hin, „Darauf ist das Emblem meines Hausen abgebildet, ich habe ihn dir einst gegeben. Nur das Symbol sitzt woanders, als ursprünglich.“ „Ja, ich habe es ausgeschnitten und auf die innen Seite des Mantels genäht, damit man nicht gleich erkennt, woher ich ihn habe.“ erkläre ich und senke mein Blick. „Ich habe es schon die ganze Zeit geahnt, das wir uns kennen, aber erst als ich das Zeichen auf dem Mantel entdeckt habe, war ich mir sicher, das du das kleine Mädchen warst, das ich einst beschützt habe. Und was ich jetzt erblicke nimmt mir den Atem, aus einem süßen, schüchternen Mädchen ist eine wunderschöne und selbstsichere Frau geworden.“ setzt Boromir sich auf die linke Bettkante. Schamesröte steigt mir ins Gesicht und starr halten sich meine Augen auf den Mantel gerichtet. „Amanda.“ umfasst zärtlich Boromirs Hand mein Kinn und hebt es an, dreht es zu sich und ich blicke in seine Augen. „Amanda.“ flüster er nochmal und zieht mein Gesicht immer näher an sich ran, nur noch Sekunden trennen unsere Lippen voneinander. „Amanda hier sind dein Bücher.“ stürmt Pippin mit meiner Tasche herein, wir ziehen unsere Köpfe zurück und ich sehe ihn verlegen an. „Ich wollte nicht stören, aber ich habe gedacht, dass sie vielleicht ihre Bücher haben will.“ erklärt Pip mit entschuldigendem Blick. „Das ist doch kein Problem Pippin, gib sie her, wir müssen bestimmt gleich los oder?“ bedanke ich mich bei dem Hobbit und sehe dabei Boromir an, welcher nicht begeistert blickt. „Ja, die Boote stehen schon bereit.“ sagt Pippin. „Dann zieh ich mich am besten an.“ winke ich die beiden hinaus, damit ich mich umziehen kann. Das weiße Nachthemd entledige ich mich und ziehe mir meine Kleidungsstücke an, dann gehe ich hinaus, aber nicht bevor ich die Kapuze vom Mantel über meinen Kopf ziehe. Draußen warten Merry und Pippin auf mich und begleiten mich zu den Booten, es stehen drei Schiffchen bereit, in einem sind Aragorn, Sam und Frodo, im zweiten steigen gerade Legolas, Gimli und Merry ein und in dem anderen sitzt bereits Boromir, wo Pippin und ich dazu steigen. Gemeinsam fahren alle drei Boote los, auf in Richtung Mordor, dem Fluss entlang. TBC LG Anticia Kapitel 5: Warum? ----------------- 5 Kapitel: Warum? Gemütlich und zügig fahren die Boote den Anduin hinunter. Links und rechts von uns erstrecken sich grauer Felsen und dichte Wälder, die Sonne strahlt von oben herab und ich ziehe meine Kapuze tiefer ins Gesicht und lehne mich nach hinten, an Boromirs Brust. Sein Atem geht ruhig und regelmäßig, die Wärme die Boromirs Körper abstrahlt, lässt mich noch mehr an ihn rücken und ich schlafe ein. Nach einer ganzen Weile werde ich sanft an der Schulter berührt, dadurch wache ich auf und ich sehe in das Gesicht von Denethors Sohn und lächle ihn verschlafen an. „Was ist?“ frage ich gähnend und ohne meinen Blick von ihm zu lassen. „Schau!“ zeigt er nach vorne und streichelt meine Schulter. Ein leichtes Kribbeln geht durch meinen Körper, diese Berührung fühlt sich gut an. Einen Moment lang schaue ich Boromir noch an, dann wende ich meinen Blick geradeaus und sehe leicht nach oben, über meinen Lippen kommt: „Die Argonath, die Alt Vorderen.“ staune ich die riesen großen aus Stein gehauenen Figuren an und auch die anderen blicken auf die Statuen und sind von ihrem Anblick verzaubert. „Nach wessen Abbild sind sie erbaut worden?“ möchte Pippin, nachdem wir vorbei sind, wissen. Bevor Boromir was sagen kann, antworte ich: „Es sind die Bildnisse von Isildur und Anárion.“ „Mmh und woher weißt du das?“ blickt Pip mich erstaunt an. „Bücher, Bücher, Bücher.“ lächle ich ihn an. „Bücher? Du musst wirklich sehr viel lesen.“ sagt er anerkennend und schaut nach vorne. „Da stimme ich ihm zu. Wo hast du überhaupt lesen gelernt?“ stellt Boromir mir die Frage. „Wo ich es gelernt habe? In Minas Tirith.“ antworte ich und sehe in seine Augen. „In Minas Tirith? Bei wem?“ sieht er mir ebenfalls in die Augen und ich verliere mich n seinem Blick und antworte: „In der Großen Bibliothek von Minas Tirith, dort bin ich immer hingegangen, wenn ich alleine sein wollte. Vor allem um den Kindern in dieser Stadt auszuweichen. Und da dies öfters passiert ist, hat mir freundlicher weise der Archivar das Lesen und auch das Schreiben beigebracht. Außerdem hätte ich das sowie so irgendwann erlernt, denn bei der Rasse, der ich angehöre, kann jeder Lesen und Schreiben. “ beende ich die Erklärung und sehe nach oben in den Himmel und bemerke, dass es langsam dunkel wird. „In der Bibliothek von meiner Heimatstadt also, interessant.“ schmunzelt Boromir und blickt nach vorne um sich auf den Fluss zu konzentrieren. Ich erwidere darauf nur: „Die Nacht bricht bald herein.“ und gleich danach schreit Aragorn: „Wir gehen an Land. Es ist Zeit zu rasten!“ damit es alle hören. In kürzester Zeit erreichen alle drei Boote das Ufer, wir steigen alle aus und Aragorn, Boromir und Legolas ziehen die Schiffchen aus dem Wasser, damit sie in der Nacht nicht weg treiben. Aragorn entzündet ein Feuer, um das wir unser Lager aufschlagen. Ich geselle mich zu Merry und Pippin, da sie wollen, das ich aus einem Buch vorlese, das von mutigen und unbesiegbaren Helden erzählt. Schnell durchsuche ich die Tasche und finde das Buch, der Titel lautet: „Die größten Heldengeschichten von Mittelerde“. und fange an zu lesen: „Es war einmal vor langer Zeit …. .“ und Merry und Pippin hören mit lauter Spannung zu, aber nicht sehr lange, denn nur ein paar Seiten später schlafen die beiden gemütlich und leise schnarchend ein. Ganz in Ruhe stecke ich das Buch weg und versuche ebenfalls einzuschlafen, es gelingt mir auch. Aber der Schlaf verweilt nicht lange, ich weiß gar nicht wie lange ich geschlafen habe, jedenfalls steht der Mond am höchsten Punkt. Mürrisch überlege ich warum ich aufgewacht bin und dann höre ich es. „Brrrrr.“ mein Magen knurrt, ich habe Hunger und nun? Mühsam und so leise wie möglich stemme ich mich hoch und mache mich auf die Suche nach was Essbaren, nach einem toten Tier, dessen Blut ich saugen kann. Mit mir führe ich zusätzlich zu den Messern und Schwertern noch einen Trinkbeutel. Nach einer Weile rieche ich Blut, nehme die Witterung auf und schleiche mich langsam an. Hinter einem Gebüsch liegt ein totes Reh, welches erst seid kurzem hier so liegt. Das Tier hat keine offenen Wunden, anscheinend ist es durch eine Krankheit gestorben, aber das macht mir nichts aus, ich bin immun gegen jeglichen Virus und Bakterien. Also gehe ich zu diesem Reh, gehe auf die Knie und pikse ein Loch mit einem spitzen Messer in die Kehle des Tieres und eine erst langsam kleine Blutfontäne spritz heraus. Dann nehme ich den Trinkbeutel und halte diesen unter die Fontäne damit das Blut dort rein fließen kann. Damit das schneller geht drücke ich mit den Handballen in der Nähe der Wunde gegen den Hals und das Blut sickert schneller in den Beutel und voll ist er. So leise wie ich her er kam, gehe ich auch wieder zurück. Doch diesmal muss ich vorsichtiger sein, denn an einem Felsen, Nähe des Flusses stehen Aragorn und Boromir miteinander redend, anscheinend streiten sie sich. Langsam gehe ich an ihnen vorbei, zum Glück drehen die beiden mir gerade den Rücken zu und ich gelange ohne gesehen zu werden zum Lager zurück und setze mich auf meinem Schlafplatz. >Puh, das war knapp. < denke ich und gönne mir ein paar Schlucke Blut, damit ich den Hunger stillen kann und dann sehe ich, das Boromir zurück kommt. Er setzt sich auf den freien Platz neben mir und sieht wütend aus, darauf hin frage ich ihn: „Ist alles in Ordnung bei dir?“ „Ja.“ antwortet er kurz und knapp. „Wirklich? Du siehst nämlich nicht so aus.“ hake ich besorgt nach. „Mir geht es gut und jetzt lass mich in Ruhe!“ sagt Boromir mit einen strengen Blick zu mir. „Aber, …“ will ich erwidern. „Nichts aber!“ schreit er mich an und legt sich mit dem Rücken zu mir hin. Mit offenem Mund sitze ich da und denke: >Was habe ich ihm denn getan, dass er mich anschreit. Ich wollt doch nur wissen wie es ihm geht. < und blicke mich um, anscheinend hat ihn keiner der hier schlafenden Personen gehört, denn sie grunzen noch alle selig vor sich hin. Nach einigen Minuten lege ich mich wieder hin und versuche einzuschlafen, aber es geht nicht. Tränen kullern mir übers Gesicht, weil ich nicht verstehen kann, warum Boromir wütend auf mich ist. ………………………………………………………………………………………… Der Morgen bricht herein und ich liege noch immer schluchzend auf den Boden. Ein Sonnenstrahl kitzelt meine Nase und ich muss unweigerlich Niesen. Ich nehme ein Stück Stoff und putze mir die Nase und wische die Tränen aus meinem Gesicht. Dann setzte ich mich auf und sehe mich um, drei von den Schlafplätzen sind leer, eines von ihnen ist nicht mal angerührt. Das müsste von Aragorn sein, er hat die ganze Nacht Wache gehalten, das Leere neben Gimli gehört Legolas und auch Boromir ist schon aufgestanden. Anscheinend machen die Drei die Boote fertig zum weiter fahren und da erscheint auch schon Aragorn. „Alle aufstehen! Es geht weiter. Amanda wecke bitte Merry und Pippin auf!“ begrüßt mich Streicher mit einem Nicken. „Ja, mache ich.“ und stehe auf um die beiden Halblinge aus den Federn zu schmeißen. Nur mit Mühe bekomme ich die beiden wach, aber umso schneller sind wir beim zusammenpacken. Gemeinsam mit den vier Hobbits und Gimli gehe ich zu den Booten, die schon im Wasser sind. Wir werden genauso, wie in den vorigeren Fahrten aufgeteilt. Es sitzt jetzt alle schon in den Schiffchen, ich bin die letzte. Boromir reicht mir die Hand, aber ich ignorier sie und steige so in das Boot ein und Denethors Sohn sieht mir bestürzt nach. Ist mir doch egal was er denkt, wenn Boromir nicht selber darauf kommt warum ich eingeschnappt bin Pech gehabt und schaue demonstrativ nach vorne. ……………………………………………………………………………….. Die Schifffahrt dauert sehr lange und es wird kein einziges Wort gesprochen. Einfach nur Stille, selbst die Tiere geben keinen Ton von sich. Nur in weiter Ferne ist ein Rauschen zuhören, denn wir nähern uns den Rauros-Fällen, welche im Emyn Muil und zwischen den Zuflüssen Limklar und Entwasser liegen. Und tatsächlich der Anduin wird immer schneller und wir entschließen uns kurz vor den Fällen an das rechte Ufer zu fahren und die Nacht dort zu rasten um am nächsten Tag auf die andere Uferseite zu wechseln. Endlich die Beine vertreten und das will ich auch gleich ausnutzen um mit Boromir zu reden, aber wo ist er? Suchend streift mein Blick über das Lager und dann in den Wald und da sehe ich Boromirs Umhang, er läuft Frodo hinterher, der ebenfalls seine pelzigen Füße vertreten will. Ich renne ihnen hinterher und rufe von weitem: „Boromir!, Boromir! Warte!“ doch er geht weiter und ich werde immer schneller bis ich ihn erreiche und am Arm packen kann. „Boromir!“ sage ich keuchend nach Luft ringend. „Was ist?“ dreht er sich um und sieht mich genervt an. „Ich will mit dir wegen letzter Nacht reden. Was war da mit dir los?“ frage ich ihn und sehe Boromir fest in die Augen Was ich da erblicke lässt mich einen Schritt zurück weichen. In seinen Augen lodert Hass und Gier. „Boromir?“ flüster ich leise, als er immer noch nichts sagt. „Es ist nichts Amanda und jetzt lass mich in Ruhe. Ich muss Frodo suchen, wegen dem Ring.“ dreht er sich von mir weg und will weiter gehen. Aber das lasse ich nicht zu und ergreife ihm erneut am Arm und schreie: „Boromir! Lass ihn zufrieden!“ und schlag mit der flachen Hand ins Gesicht, damit er zur Besinnung kommt. Doch es funktioniert nicht, im Gegenteil. Boromir holt ebenfalls aus und schlägt mit voller Wucht in mein Gesicht und ich pralle vor Schreck zurück, sinke auf die Knie und sehe entsetz auf Boromir hoch. Er hat sich schon weg gedreht und geht weiter in den Wald hinein, als ob nichts geschehen wäre. Immer noch beklommen knie ich auf der Erde, lasse meine recht Hand über die linke Wange gleiten und kann nicht verstehen was hier passiert ist. Abermals laufen mir Tränen über das Gesicht, selbst der Wind kann sie nicht fort tragen. ………………………………………………………………………… Nach einer Undendlichkeit stehe ich auf und gehe mit traurigen und unwissenden Herzen zum Lager zurück. Nur dort ist niemand, verwundert setze ich mich auf mein Gesäß und überlege wo sie sein könnten, um mich auf andere Gedanken zu bringen. Doch das klappt nicht, es erscheint immer wieder dieser Blick von Boromir. >Warum hat er nur so geschaut? Ist es der Ring? Ach Boromir warum? < und der Tränenfluss will nicht enden. Von weit her erklingt ein Geräusch im ersten Augenblick kann ich es nicht zuordnen, zu sehr sind meine Gedanken verwirrt. Aber je mehr ich drauf horche, erkenne ich das Geräusch und mein Herz bleibt stehen. Das Horn Gondors. Boromir? Er ist in Gefahr. < so schnell ich kann springe ich auf und folge dem Ruf des Hornes, vergessen sind die Worte und Taten von Boromir. Ich habe jetzt nur Angst, dass ich ihn verliere und mit diesem Gefühlt laufe ich durch den Wald, stolpere über Wurzeln und auch tiefhängende Äste schlagen mir ins Gesicht, doch das kann mich nicht aufhalten. Mein Ziel kommt näher, bald bin ich da und dann- das Horn? Ich höre das Horn nicht mehr und Angst packt mich, treibt meine Beine weiter voran, bis ich am Schauplatz ankomme, überall liegen tote Uruk-Kaihs herum. Ich sehe die Rücken von Gimli und Legolas und weiter hinten ist Aragon, er beugt sich über jemanden und es ist Boromir. Vor Entsetzen bleibe ich stehen, nicht fähig mich zu rühren und dann sehe ich das sich Boromirs Kopf neigt und er mich an sieht um darauf irgendwas zu Aragorn zusprechen. Der kurz danach zu Gimli und Legolas ruft: „Gimli, Legolas, lasst Amanda nicht näher kommen. Sie soll ihn nicht so sehen. Haltet sie auf!“ und im diesen Moment renne ich los, ich will nur noch zu Boromir, aber der Elb und der Zwerg halten mich fest. Ich trete um mich, es nütz nicht. Weitere Tränen laufen mir über das Gesicht und ich falle auf die Knie und schluchze. „Bitte lasst mich zu ihm. Ich.. will Boromir was sagen.“ flehe ich das ungleiche Paar an, doch sie machen keine Anstalten mich los zu lassen. Ich muss dabei zu sehen wie Aragorn Boromir ein Schwert gibt und dann einen letzten Kuss auf die Stirn setzt. In diesem Moment weiß ich das Denethors Sohn tot ist und ich schrei meinen seelischen Schmerz hinaus: „Neeeeeiiiiin. Neeeeeiiiiin. Warum?“ und leiser hinzu sage ich: „Ich wollte ihm doch sagen, das ich ihn liebe.“ „Boromir hat dich auch geliebt.“ sagt Aragorn der jetzt vor mir steht und sich zu mir hinunter kauert, „Ich soll dir das sagen, dass Boromir dich auch liebt und du für ihn die zauberhafteste und hübscheste Frau in ganz Mittelerde bist. Aber er sagte mir auch, das er dein Herz frei lässt.“ „Wie frei lassen?“ frage ich schon etwas beruhigt. „Wenn du auf einen anderen Mann triffst und derjenige dich anspricht, lasse ihn nicht ziehen. Mach Platz in deinem Herzen für ihn, löse dich von Boromir.“ Erklärt mir Aragorn mit ruhiger und sanfter Stimme, „Und jetzt komm, wir müssen weiter!“ reicht er mir die Hand, welche ich dankend annehme. Kaum das ich stehe frage ich Arathons Sohn: „Darf ich jetzt zu Boromir?“ „Ja, natürlich.“ antwortet Aragorn. „Aber wir müssen Frodo finden!“ stellt sich Legolas mir in den Weg und sieht dabei Aragorn an. „Nein, wir lassen ihn ziehen.“ sagt er nur darauf und nickt mir zu, das ich zu Denethors Sohn gehen kann, was ich auch prompt mache. Ich knie mich neben im, streichle mit meiner linken Hand über sein Gesicht und flüster: „Ich liebe dich.“ und gebe ihn ein Kuss auf den schon fast kalten Mund. Dann stehe ich auf und blicke zu Aragorn und frage ihn: „Wie begraben wir Boromir?“ „Wir werden ihn auf eines der Boote legen und den Rauros-Fällen übergeben.“ gibt er mir die Antwort. „Gut!“ schaue ich mich um und da fällt mir was auf, „Wo sind eigentlich die Hobbits?“ „Frodo geht mit Sam alleine nach Mordor und wir werden Pippin und Merry aus den Händen der Uruk-Kaihs befreien.“ erklärt Aragorn mir und den anderen beiden. ……………………………………………………………………….. Am späten Nachmittag legen wir den Leichnam von Boromir auf eines der Boote, legen sein Schwert dazu und lassen das Schiffchen die Fälle hinunter gleiten. Dann suchen wir unser Gepäck zusammen und machen uns auf Merry und Pippin zu finden. Ich habe mich dazu entschlossen dabei zu helfen, da ich jetzt sowie so nicht weiß wo ich hin soll und außerdem freue ich mich schon, wenn ich wieder auf die beiden Hobbits treffe. Aber die Trauer um Boromir, Denethors Sohn werde ich nie vergessen können. TBC LG Anja Kapitel 6: 6. Kapitel: Auf der Fährte von Merry und Pippin ---------------------------------------------------------- 6. Kapitel: Auf der Fährte von Merry und Pippin Es wird allmählich dunkel und Aragorn der Mensch, Legolas der Elb, Gimli der Zwerg und ich ein Halbvampire durchstreifen das Hochland der Emyn Muil. Am Anfang kommen wir leicht voran, denn die Hänge sind flach, doch dann wird es steiniger und steil, dass das vorankommen erschwert. Besonders ich habe Schwierigkeiten, da ich im klettern und wandern nicht geübt bin. Als erstes erklimmt Legolas den Kamm der Hügelkette, dicht folgen ihm Aragorn und Gimli. Es bleibt keine Zeit für eine Verschnaufpause, denn es geht bergab in ein Tal hinunter, der Abstieg ist nicht einfach und als wir unten sind, wird doch noch eine Rast eingelegt, es ist finstere Nacht. Ich setzt mich schnaufend auf den Boden, atme langsam ein und aus, schließe die Augen und höre in die Nacht hinein. Der Wind treibt die Stimmen von Legolas und Streicher zu mir, sie beratschlagen sich welchen Pfad wir weiter verfolgen sollen. Schließlich nehmen wir den Weg Richtung Isengard, immer wieder sucht Aragorn den Boden nach Spuren ab, dabei sehen Gimli und ich uns fragend an. Ich selber bin keine guten Spurenleserin und den Geruch, welchen ich am Anfang unsere Suche gewittert habe, ist schon verflogen. Nur ab und zu bringt der Wind die Gerüche von Merry und Pippin mit sich, aber das reicht nicht um die Fährte aufzunehmen. Ach wie ich die beiden vermisse, ohne sie ist es langweilig und still. Plötzlich höre ich den Elb rufen und ich laufe mit Aragorn und Gimli zu ihm. Zuerst kann ich nichts erkennen außer Fels und Stein, aber bei genauer Betrachtung bemerke ich, dass es keine Felsen und Steine sind, sonder tote Orks. „Was ist denn ihr geschehen?“, frage ich leise. Alle sehen mich an und Gimli lässt einer seiner üblichen Kommentare los: „Sie kann wieder sprechen. Bist endlich wieder unter den Lebenden.“ Ja der Zwerg hat recht, nachdem wir Boromir dem Fluss überlassen haben, habe ich kein Wort mehr gesprochen, es ist halt meine Art zu trauern. Still und Leise. „Gimli!“, ermahnt Aragorn ihn, „Aber erstmal zu deiner Frage Amanda. Ich glaube hier haben sich unsere Feinde gegeneinander ausgeschaltet. Es liegen nur Orks aus dem Norden hier. Es ist keiner der großen Kerle zu sehen. Es gab bestimmt eine Meinungsverschiedenheit.“ Erklärt er weiter und untersuchte den Boden. Wir laufen weiter und im Osten wird es langsam heller und ich ziehe mir die Kapuze über den Kopf. Nach einer Weile erreichen wir einen kleinen Bach und dort findet Streicher neue Spuren, denen wir folgen. Als wir einen weiteren Kamm der Hügellandschaft erklimmen, bläst der Wind kräftig durch unsere Haare und Mäntel. Ich muss meine Kapuze festhalten, damit sie mich nicht enthüllt. Allein Legolas ist erfreut darüber und meint: „Ist das herrlich. Der kühle Wind der Morgendämmerung.“ >Herrlich? Was hat der denn für eine Haut? Es ist bitter kalt! < fröstele ich. Die Sonne steigt auf und erhellt das Tal vor uns und die Wanderung geht weiter. Wir steigen eine Hang hinab der neben einem zerstückelten Sockel ist, welcher sich in einer Felswand abstützt, dem Ostwall von Rohan und Gimli sagt zu mir: „Jetzt haben wir Emyn Muil hinter uns und vor uns liegt das Reich der Rohirrim.“ Ich deute ein Nicken an und geselle mich zu Aragorn und Legolas. Der Elb späht in die Ferne und sagt: „Da ich sehe sie. Die Feinde sind ungefähr zwölf Wegstunden entfernt.“ Erst jetzt sehe ich sie auch, da die Sonne meine Augen trübt. Ich blicke zu Aragorn und er spricht: „Wir gehen weiter. Über die Wiesen von Rohan, unsere Füße sind schneller im Gras und wir können den Vorsprung verringern. Los kommt!“ Hintereinander laufen wir der frischen Fährte nach, die die Orks im Gras hinterlassen. Dann hält Aragorn auf einmal an und deutet uns hier stehenzubleiben und er geht weiter. >Anscheinend hat er eine Spur. < reime ich mir zusammen. Nach einer Weile kommt Streicher zurück und erzählt: „Ich habe Spuren von einem unserer Freunde gefunden.“, zeigt er uns eine Spange von einem Elbenmantel, „Nicht umsonst fallen Lóriens Blätter.“ „Da sind Merry und Pippin noch am Leben und wir folgen der richtigen Fährte.“, freue ich mich. „Ja!“, dreht sich Aragorn um und wir rennen durch die Wiesenlandschaft weiter. ………………………………………………………………… Der Himmel verdunkelt sich und abermals bleibt Aragorn stehen und fragt uns: „Wollen wir rasten oder die Orks weiter verfolgen?“ „Wir sollten weitergehen, sonst wird der Vorsprung größer.“, meint Legolas. „Nein, Schlaf wird uns gut tun und außerdem können wir am Tag, die Spuren besser verfolgen und finden.“, spricht Gimli. „Ich stimme Gimli zu. Aber die Entscheidung liegt bei dir Aragorn. Du bist unser Führer.“, sage ich. „Na gut. Wir werden heute Nacht rasten. Legt euch hin und ruht. Sammelt Kraft für morgen!“ beendet Streicher seine Ansage. Ich atme erleichter aus, setze mich auf die Wiese, nehme meine Trinkflasche und gönne mir einen Schluck. Aber nicht sehr viel, denn es ist nur noch wenig Blut vorhanden. Danach lege ich mich auf den Rücken und schlafe ein. Es ist ein unruhiger Schlaf. Träume von Boromirs Tod quälen mich und lassen mich immer wieder aufschrecken. ………………………………………………………………………………………………… Der heutige Tag beginnt zeitig, die Sonne steht noch nicht am Horizont. Trotzdem gehen wir los und folgen den Feinden, die über Nacht den Vorsprung vergrößert haben. Legolas ist nicht sehr erfreut darüber, aber davon lassen wir uns nicht aufhalten. So schnell unsere Beine uns tragen können sind wir auf der Fährte von Merry und Pippin. Diese Art von Verfolgung geht über drei Tage. Am vierten Tag unserer Reise hört Aragorn, der auf den Boden liegt und ein Ohr auf die Erde presst, Hufgetrappel von mehreren Rössern. Legolas späht mit seinen Elbenaugen über die Eben und entdeckt die Reiter, sie kommen schnell näher. „Setzt euch hin und seit ruhig! Wir warten ab was die Reiter machen.“ Nimmt Aragorn auf dem Boden Platz und wir gesellen uns zu ihm. Die Reiter kommen immer näher, es sind groß gebaute Männer, die auf großen und kräftigen Pferden galoppieren. Jetzt sind sie bei uns und reiten an uns vorbei, verdutz blicke ich ihnen hinter her. Doch dann erhebt sich Aragorn und ruft den Reitern hinter her: „Reiter von Rohan! Was gibt es neues in der Riddermark?“ Die Angesprochenen wenden zügig ihre Pferde und kreisen uns ein und wir vier Gefährten stehen einem Wall von Speeren gegenüber. Ein Reiter mit blondem Haar, soweit man es durch den Helm erkennen konnte, bahnt sich durch seine Mannen zu uns und fragt: „Wer seid ihr und was macht ihr hier im Lande Rohans?“ „Man nennt mich Streicher und wir folgen einer Horde Orks, die zwei unserer Freunde gefangen halten.“, erklärt Aragorn. Der blonde Reiter steigt von seinem Ross ab, zieht sein Schwert und sagt: „Auf den ersten Blick, hätte ich gedacht dass ihr selber Orks seid. Aber jetzt erkenne ich, dass es nicht so ist. Und was für einen Namen ihr tragt, den hat doch kein Mensch und eure Kleidung ist fremdartig. Wie konntet ihr unseren Augen entgehen, seid ihr aus dem Boden gewachsen? Stammt ihr aus dem Elbenvolk?“ „Nein.“, antwortet Aragorn, „Nur einer ist von uns ein Elb, Legolas aus dem Elbenreich Düsterwald.“ zeigt er auf Legolas. Wir sind durch die Lande Lothlórien gekommen und die Geschenke der Herrin beschützen uns.“ „Es gibt sie tatsächlich die Herrin des Goldenen Waldes. Nur sehr wenige entkommen aus ihrem Reich. Da vermute ich das ihr Netzspinner und Hexenmeister seid.“, sieht er zu Legolas, Gimli und mir, „Warum sagt ihr nichts, könnt ihr nicht reden?“ Neben mir steht Gimli auf, greift zur seiner Axt und funkelt den Reiter an: „Nenne erst deinen Namen Pferdeherr, dann werde ich dir meinen sagen.“ „Was das angeht, sollte der Fremde sich zu erst Vorstellen, aber sei es drum. Ich heiße Éomer, Éomunds Sohn, man nennt mich auch den dritten Marschall der Riddermark.“, spricht der blonde Reiter. „Na gut Éomer, Éomunds Sohn, Dritter Marschall der Riddermark, lass dich von den warnenden Worten von Gimli Glóinssohn, dem Zwerg warnen. Du sprichst schlecht über die Herrin des Waldes, die weit schöner ist, als du sie dir vorstellen kannst und nur dein Unwissen kann dich dafür entschuldigen.“ Ich versuche mir das sarkastische Lachen zu verkneifen, denn ich habe Galadriel anders kennen gelernt, doch das Geräusch eines unterdrückten Lachens findet den Weg zu den Herumstehenden. Alle sehen mich interessiert an, vor allem Éomers Augen blitzen auf und er wendet sich zu Gimli. „Ich würde dir den Kopf abschlagen, wenn er nur etwas höher über dem Erdboden stünde.“, sagte Éomer. Nur meine Augen sehen das Legolas aufspringt, Pfeil und Bogen zieht und ihn auf den Marschall richtet: „Du wärest tot, ehe du zum Streich ausholen kannst.“ Jetzt sitze ich nur noch auf den Boden und warte ab was als nächstes geschehen wird. Denn Éomer zieht sein Schwert, doch Aragorn greift ein: „Verzeiht, Éomer! Wenn ihr mehr erfahren habt, werdet ihr verstehen warum meinen Gefährten so zornig sind. Wir führen nichts Böses im Schilde. Hört uns erst an, bevor ihr das Urteil fällt.“ Éomer nickt und lässt seine Waffe sinken und Aragorn erklärt was wir bis jetzt alles erlebt haben. …………………………………………………………………….. „Ich verstehe. Ihr bringt wahrlich schlechte Kunde mit. Wir haben die Orks verbrannt und auf einen Haufen gelegt.“, erklärte Éomer. „Aber da waren zwei Hobbits. Unsere Freunde, habt ihr sie gesehen?“ fragte Gimli entsetzt. „Nein, wir haben alle getötet die wir fanden“, sagte der blonde Reiter. „Sie wären nur Kinder in euren Augen gewesen“, meint Aragorn. Doch Éomer schüttelt den Kopf und lässt einen Pfiff erklingen. Drei Pferde kommen an getrabt, „Hier nehmt diese Pferde, sucht nach euren Freunden, vielleicht sind sie noch am Leben.“ „Danke, Éomer, Éomunds Sohn.“, nimmt Aragorn die Zügel eines braunen Pferdes, Legolas bekommt ein etwas kleineres aber dafür feuriges Pferd, er nimmt ihm den Sattel und das Zaumzeug ab und springt elegant auf. Hinter ihm steigt Gimli weniger elegant auf, da der Zwerg nicht reiten kann. Dann erhebe ich mich und will die Zügel des dritten Pferdes nehmen, einem prächtigen Hengst mit schwarzem Fell. Doch Éomer stellt sich dazwischen und fragt: „Halt! Wie lautet dein Name?“ „Amanda.“, antworte ich. „Zeig dich! Nimm deine Kapuze ab!“, befehlt Éomer, aber ich rühre mich nicht, stumm stehe ich vor ihm, als Aragorn bittet: „Amanda zeig ihm dein Gesicht. Wir müssen weiter. Denke an Merry und Pippin.“ Aragorn hat recht und ich ziehe mir die Kapuze runter, schließe kurz die Augen und blicke den Marschall an. Sein Gesicht ist wie versteinert, keine einzige Regung, er geht nur ein Schritt zur Seite und reicht mir die Zügel. Ich steige mit dem linken Fuß in den Bügel und schwinge mich hoch, drehe mein Pferd und geselle mich zu den anderen. „Leb wohl, wir werden uns wieder sehen!“, verabschiedet sich Aragorn. „Leb wohl!“, sagt auch Éomer und wir reiten los, zum Fangornwald, wo laut Éomers Beschreibung die Orks zu letzt gerastet haben. Die Rösser von Rohan sind sehr schnell, in kürzester Zeit erreichen wie den Fluss Entwasser, dort sitzt Aragorn kurz ab um die Spuren zu untersuchen, schwingt sich auf sein Pferd rauf und weiter geht die Reise. Wir kommen immer näher an den Fangornwald und Wolken bedecken den Himmel. Der Nachmittag neigt sich dem Ende zu, als wir den Waldrand erreichen und auf einer Lichtung erblicken wir den Rest des Scheiterhaufens, der noch leicht qualmt. Wir suchen das Schlachtfeld nach Spuren ab, aber es ist zwecklos, der Himmel verdunkelt sich und Gimli sagt traurig: „Mehr können wir nicht machen.“ Schließlich schlagen wir unser Lager auf, in der Nähe eines Baumes, der wie eine Kastanie aussieht. Legolas, Gimli und Aragorn unterhalten sich über den Wald, nur ich nicht, den ich bin sehr müde und brauche schlaf. TBC Kapitel 7: Der Fangornwald -------------------------- 7. Kapitel: Der Fangornwald Es rascheln die Blätter im Wind, es fließt der Fluss, die Tiere sind stumm und die Erde ruht in der der Nacht. Sacht öffne ich meine Augen und blicke auf das Sternenzelt. Der Himmel ist klar und keine einzige Wolke ist in Sicht. Knack. Schnell drehe ich meinen Kopf zu dem Punkt, wo das Geräusch herkommt. Ich sehen einen Schatten in den Wald hinein verschwinden. Ohne zu überlegen erhebe ich mich, laufe in den Wald, doch da ist niemand, keine Menschenseele ist zu sehen. Knack. Da ist es schon wieder! Es klingt so, als ob jemand einen Ast zertritt. Neugierig folge ich dem Geräusch und gelange auf einen kleinen Pfad der zu einem See führt. An diesem See steht ein Mann, er trägt einen langen Umhang und auf seinem Rücken ist ein Schild geschnallt. An der Seite hängen ein Schwert und ein Horn. Ich kenne dieses Horn, kann es sein? Ist er es? Ist er es wirklich? „Boromir?“, flüstere ich leise und gehe zögernd auf die Gestalt zu, „Boromir? Bist du es?“, sage ich schon etwas lauter. Anscheinend hat der Mann mich gehört, denn er dreht sich um. Meine Augen weiten sich, Tränen laufen mir über das Gesicht, mein Herz rast, denn vor mir steht er–Boromir. Ja, mein Boromir. Er sieht mich freute strahlend an, breitet die Arme aus um mich zu empfangen. Mit einem Lächeln auf den Lippen renne ich zu ihm. Ich bin gleich bei ihn, nur noch ein paar Schritte trennen uns.- Plötzlich sinkt er nieder und kippt nach vorne. Vor Schreck bleibe ich stehen, das kann doch nicht wahr sein. Nein bitte nicht und ich überwinde meinen Schock, renne zu Boromir, aber bevor ich bei ihm sein kann hält mich jemand auf. „Lass mich los!“, brülle ich denjenigen an. Doch er macht keine Anstalten in diese Richtung, sondern dreht mich zu sich um. Ich schaue ihm ins Gesicht, damit ich erfahren kann, welcher scheiß Kerl mich fest hält. Sein Gesicht kann ich nicht genau erkennen, weil er einen Helm trägt, ein Bart verziert sein Gesicht und er hat blonde lange Haare. Er kommt mir bekannt vor, aber ich weiß nicht woher? …………………………………………………………………………………………………. Erschrocken schlage ich meine Lider auf und ich unterdrücke einen Schmerzenslaut, denn die Morgensonne sticht in meine Augen. >Verdammte Sonne. Und was für ein Traum < stehe ich auf und blicke mich um. >Ich habe zwar schon öfters von Boromirs Tod geträumt, aber dieser Fremde Mann. Wer ist er? Ich habe ihn doch schon irgendwo gesehen. < Ich entdecke Gimli, Legolas und Aragorn unter der Kastanie stehen, die wild mit einander diskutieren. Neugierig gehe ich zu ihnen und frage: „Was ist?“. Alle sehen mich verblüfft an und Legolas sagt als erstes: „Hast du das noch nicht mit bekommen? Unsere Pferde sind weg!“, jetzt bin ich es, die sie anstarrt. „Wie weg? Wer?“, hake ich nach. „Die Pferde sind einfach weg. Gestern Abend war ein alter Mann am Waldesrand. Stand einfach stumm und regungslos da. Und dann war er weg sowie unsere Pferde.“, erklärt Gimli. „Wir denken, dass es Saruman war. Dieser Verräter!“, ergänzt Aragorn, „Wir werde ab jetzt wieder zu Fuß gehen.“ Nach dieser Ansage suchen wir alle vier, da es jetzt helllichter Tag ist, weiter nach Spuren im Gras. „Kommt her Freunde, ich habe eine Spur!“, ruft uns Aragorn zu sich, welcher auf dem Hügel kauert, wo der Kampf ausgetragen wurde. Wir stehen alle um Aragorn, er hebt ein Blatt hoch und erklärt: „Ein Mallornblatt aus Lórien mit Krümeln und dort sind zerschnittene Stricke.“ „Merry und Pippin haben sich befreit, da können sie doch noch am Leben sein!“, vermute ich, „Aber wo sind sie?“ „Sie sind in den Fangornwald gelaufen. Ihre Spuren führen dort hin.“, erklärt der Waldläufer und wir laufen zum Rand des Fangornwaldes. Ehrfürchtig stehen wir vor dem Waldesrand, die Bäume sind modrig und morsch, aber das liegt am Alter des Waldes. Gemeinsam schreiten wir in den Wald hinein und Aragorn sucht weiter nach Spuren. Gimli, Legolas und ich lassen ihn gewähren, da er die meiste Erfahrung darin hat. Nach einer Weile gelangen wir an einer Stelle, wo deutlich Fußabdrücke zweier Hobbits zu sehen sind, welche noch tiefer in den Wald führen. Wir folgen den Spuren und kommen an einen Felsen an, an dem an einer Wand treppenähnliche Stufen hinauf gehen. Die drei männlichen Wesen erklimmen so gleich den Felsen, aber ich bleibe unten, in den Schatten der Bäume und werde auf sie warten. Erschöpft lehne ich mich an den grauen Felsen, ziehe mir die Schuhe aus und massiere die Füße. Entspannter schaue ich in den Wald und merke das ein Schatten in den Baumwipfeln umherspringt und genau auf uns zu kommt. Schnell erhebe ich mich und klettere den Felsen empor: „Aragorn, da kommt …“, stocke ich, denn die drei Gefährten haben den Schatten auch schon längst bemerkt. Legolas hat Bogen und Pfeil in seinen Händen, Gimli hält die Axt bereit und Aragorn legt seine Hand auf den Schwertgriff. „Ich grüße euch, Freunde!“, sagt eine Stimme hinter mir und ich mache einen Satz nach vorne, drehe mich hektisch um und stolpere beinahe über meine Beine. Ich kann mein Gleichgewischt gerade so halten und ich steh wieder gerade. Mit meinem Blick suche ich die Gestalt, die uns begrüßt hat. Es ist ein alter Mann, er trägt eine Kapuze und darüber einen breitkrempigen Hut, so das keine Gesichtszüge zu sehen sind, nur die Nasen spitze und der graue lange Bart schauen hervor. „Entschuldigung Fräulein, ich wollte sie nicht erschrecken.“, blickt mich der Alte an und ich kann in seine Augen sehen, die mir verdächtig bekannt vorkommen. „Kein Problem.“, erwidere ich und er spricht weiter: „Ich möchte mit euch reden. Lege den Bogen beiseite, Herr Elb!“, und prompt fallen Pfeil und Bogen aus den Händen von Legolas und seine Arme hängen an den Seiten herab. „Und ihr Herr Zwerg, zügelt eure Axt!“, Gimli fährt zusammen und steht versteinert in der Gegend herum. „Ihr folgt einer Spur zweier Hobbits. Sie sind diesen Felsen hinauf gestiegen und sind jemanden begegnet, den sie nicht erwartet hatten. Beruhigt euch das? Ihr wollt bestimmt wissen wohin sie gebracht worden? Setzten wir uns und ich erzähle es euch.“, kehrt der Greis uns den Rücken zu und geht zu einen Haufen abgestürzter Steine an einer Felswand hinter ihnen. Sofort greifen die Gefährten zu ihren Waffen, als ob ein Bann von ihnen gefallen ist. Nur ich ziehe meine Waffen nicht, denn ich will hören was der Alte zu sagen hat. Aber dem Mann kümmert es nicht, er bückt sich und setzt sich auf einen niedrigen Stein, dabei geht sein grauer Mantel auf und wir können deutlich sehen, dass er darunter weiße Kleidung trägt. „Saruman!“, ruft Gimli und läuft mit der Axt in der Hand auf ihn zu, aber der Mann ist zu schnell für den Zwerg. Im Nu ist er auf den Beinen und springt auf einen großen Felsklotz und jetzt steht er hoch aufgewachsen und uns überragend vor uns. Sein grauer Mantel und Hut fliegen beiseite und ein weißes Gewand kommt zum Vorschein. Es strahlt so weiß und hell, dass ich kurz geblendet bin und nicht mehr sehen kann. Dadurch nehme ich die Gerüche der Umgebung besser auf und erstaunlicher Weise rieche ich einen bekannten Geruch, wer ist er? Ich öffne meine Augen uns sehe das der alte Mann seine Stock hebt und Gimlis Axt zu Boden fällt. Aragorn und Legolas ergeht es nicht besser, Aragorns Schwerthand erstarrt und die Klinge fängt an zu glühen. Legolas stößt einen lauten Schrei aus und schießt den Pfeil hoch in die Luft, wo er sich in einen flammenden Blitz auflöst. „Gandalf?“, frage ich freudig. „Bist du es wirklich? Wir dachten du wärst in Moria gefallen?“ >Es war er, den ich gerochen habe, meine Nase trügt mich nie. < „Gandalf?“, wiederholt der Zauberer, „Ja, das war mein Name. Ich war Gandalf.“, er kommt den Felsklotz herunter, zieht sich seinem grauen Mantel wieder an, „Ja, ihr könnt mich immer noch Gandalf nennen.“ „Gandalf du bist ganz in weiß, wir dachten du bist Saruman.“, entschuldigt sich Gimli. „Euch trifft keine Schuld Gimli. Ich bin tatsächlich Saruman. Saruman, wie er hätte sein sollen. Aber jetzt erzählt was euch auf eurer Reise geschehen ist. Ich bin durch Feuer und Wasser gegangen, habe neues erlernt und altes ausgegraben. Erzählt mir von euch!“, bittet Gandalf. Aragorn erzählt, was uns alles widerfahren ist. ......................................................................................................................... Schließlich, als er zu Ende spricht, fragt Legolas: „Und was ist nun mit den Hobbits? Wo sind sie?“ „Bei Baumbart und den Ents.“, antwortet Gandalf. „Ents, Baumhirten, lebende Bäume die sich bewegen und sprechen können?“, frage ich wissbegierig nach. „Ja, genau. Und Baumbart ist Fangorn, er ist der Hüter des Waldes und der älteste der Ents, das älteste Lebewesen auf Mittelerde. Vor zwei Tagen hat er Merry und Pippin hier angetroffen und hat sie zu seiner Halle, am Fuß des Gebirges gebracht.“, erklärt der Zauberer. „Werden wir sie aufsuchen?“, fragt Aragorn. „Nein, zuerst reisen wir nach Edoras, um Rohan zu unterstützen. Aber nicht wir alle.“, dabei sieht Gandalf mich an, „Amanda du wirst hier warten, eine neue Aufgabe steht die bevor. Ruhe dich aus, wenn die Nacht herein bricht, wirst du von Baumbart abgeholt!“ Mit großen Augen starre ich ihn an: „Von Baumbart?“ „Ja, du wirst die erste sein, die Merry und Pippin wieder sieht.“, ergänzt Gandalf. „Aber jetzt müssen wir aufbrechen. Gimli, Legolas, Aragorn kommt.“, steht der Greis auf und die drei Gefährten tun es ihm nach. „Amanda richte schöne Grüße von uns aus und gib auf dich acht.“, verabschiedet sich Aragorn. „Sei immer wachsam, der Wald hat seine Tücken.“, sagt Gimli zum Abschied. „Der Wald tut euch nichts, solange ihr friedlich und nett zu ihm seid.“, erklärte Legolas und weg ist auch er. Ich schaue den vier Wanderern hinter her bis ich sie nicht mehr sehe und setze mich auf den kalten Felsboden. Eng ziehe ich mir den Umhang über meinen Körper und tief sitz die Kapuze in meinem Gesicht, denn die Sonne strahlt von oben herab. Im Schneidersitz sitzend schlafe ich ein. …………………………………………………………………………….. „Hommm, hommm, hammm.“, erklingt ein Gemurmel und ich wache auf. Mit verschlafenen Augen stehe ich auf und sehe mich um. Es ist bereits Nacht und meine Augen gewönnen sich schnell an die Dunkelheit, jedes kleinste Detail nehmen sie wahr. Da springt ein Eichhörnchen durch die Bäume, Eulen spähen in die Nacht und sind auf der Suche nach Beute. Mein Blick wandert weiter und bleibt bei einer Art Baum stehen. Ein Baum? Hat ein Baum Augen die einen freundlich und eindringlich mustern. Ein Baum? Kann ein Baum sich bewegen und auf einen zu gehen? Ein Baum? Besitz ein Baum eine Stimme, mit der er zu mir spricht? „Hommm, hommm, du bist der Halbvampir, eine aus den ältesten Geschlechtern Mittelerdes. Ich bin Fangorn, manche nenne mich Baumbart, hommm, homm.“, spricht der Baum zu mir. „Du bist Baumbart, ein Ent, ich bin Amanda, ich sollte auf dich warten, hat Gandalf gesagt.“, stelle ich mich vor. „Hommm, ja das stimmt. Komm.“, streckt Baumbart seine holzige, mit Moos bewachsenen Arm aus, der wie ein Ast mit Zweigen aussieht. Vorsichtig steige ich auf seine Hand und als er diese bewegt halte ich mich fest. Der Ent setzt mich auf sein Schulter ab und ich nehme darauf Platz. Langsam setzt sich Baumbart in Bewegung und geht auf das Gebirge zu. Über uns funkeln die Sterne und ein paar Wolken ziehen vorbei. Ich traue mich nicht zu fragen wie es Pip und Merry geht, da ich die Stille nicht stören will. Der Tag bricht herein und Baumbart und ich habe gerade mal die Hälfte des Weges hinter uns und ich frage ihn: „Wie lange brauchen wir noch, bis wir bei Merry und Pippin sind?“ „Hommm, nicht zu eilig. Hommm, ein Tage wird reichen. Aber jetzt rasten wir.“, erklärt der Ent und stellt mich auf den Boden. „Wegen mir müssen wir nicht rasten.“, sage ich. „Du bist durstig, ich kenne euer Wesen. Trinkt. Hommm.“, holt er aus seiner Krone ein totes Tier und hält es zu mir hin. „Danke! Ihr wisst wohl viel über meine Rasse?“, nehme ich den kleinen Hasen entgegen und Saugen es aus. „Nur zu gut kenne ich die Vampire, die das Leben aussaugen um zu überleben. Hommm, blutrünstige Monster, verdorben bis auf das Blut, aber du bist anders. Ein Vampir und Mensch zu gleich, sehr selten. Hommm, hommm. Wir gehen weiter!“, hebt er mich hoch und Baumbart stampft weite durch den Wald. Ich schlafe auf seiner Schulter ein und Träume von Boromir, wie er wieder an diesem See steht, vor meinen Augen stirbt und dieser Fremde Mann mich fest hält. Dieses Mal sehe ich ihm in die Augen und sein Blick kommt mir bekannt vor, aber ich kann in nicht einordnen. Wer ist der Mann? ………………………………………………………….. „Hommm, hommm, Amanda wacht auf wir sind gleich da.“, weckt mich Baumbart auf. Meine Lider öffnen sich und ich blinzle den Sonnenstrahlen des Tages entgegen. Der Ent betritt eine Höhle und geht hindurch bis er zu einem weiten Hof kommt. Ich höre Pippin und Merry lachen, wie ich ihre Stimmen vermisst habe, schnell verstecke ich mich in der Krone von Baumart, damit ich die beiden überraschen kann. Die Hobbits baden gerade in einem Wasserbecken und toben sich aus. „Hommm, ho! Guten Morgen Merry und Pippin“, dröhnte Baumbart, „Ihr schlaft sehr lange, fast zwei Tage und ich habe schon über hundert Schritte hinter mir. Jetzt trinken wir etwas.“ „Wo warst du?“, steigt Pip aus dem Becken und trocknet sich ab, Merry tut es ihm gleich. „Ich habe einen Freund abgeholt. Hommm.“, erzählt der Ent. „Einen Freund. Wer?“, hakt Merry nach und zieht sich an. „Jemanden den ihr kennt. Hommm.“, erklärt Baumbart. „Jemanden den wir kennen? Ist es einer unsere Gefährten?“, fragt Pippin freudig, der auch schon angezogen ist. „Aragorn, Gimli, Legolas, Sam oder vielleicht sogar Frodo?“ „Oder Gandalf?“, ergänze Merry. „Ihr habt noch jemanden vergessen!“, sagt der Hüter des Waldes. „Vergessen?“, frage beide Hobbits und überlegen. Als ihnen die Köpfe rauchen gebe ich mich zu erkennen. Behände klettere ich an Baumbart hinunter und steh mit beiden Beinen auf den Boden. „Na toll, mich habt ihr vergessen. Super!“, sage ich eingeschnappt. Merry und Pippin bleibt die Luft weg, sie starren mich nur an. „Amanda!“, findet Pip seine Stimme wieder, „Du bist es, schön dich zusehen.“, rennt er auf mich zu, dicht gefolgt von Merry. Beide umarmen mich herzlich und strahlen mich von unten an. „Ich freue mich auch euch wieder zusehen.“, streichele ich beiden durch die Haare. Jetzt sitzen wir alle, außer Baumbart, er steht lieber, auf den Boden trinken Wasser, es schmeckt nach Erde, aber gibt mir Kraft. Wir erzählen uns, was wir alles erlebt haben, einer nach den anderen. Baumbart unterbricht unsere Unterhaltung: „Wir müssen los, das Enthing beginnt bald.“ „Was ist Enthing?“, will ich von ihm wissen. „Eine Versammlung von Ents, etwas was heut zu Tage nicht mehr sehr oft gibt. Und jetzt kommt, wir müssen los. Hommm, hommm.“ Wir machen uns auf den Weg, ich setze mich wieder auf die Schulter und die beiden Halblinge werden von Baumbart im Arm getragen. Als er aus dem Hof tritt wendet er sich nach rechts, setzt einen großen Schritt über ein Bach und geht nach Süden. Wir haben schon eine lange Strecke hinter uns, Pippin hat versucht die Schritte zu zählen, hat aber bei dreitausend den Faden verloren. Baumbart verlangsamt seine Schritte und hält an, er setzt die Hobbit und mich ab, formt seine Hände zu einem Sprachrohr und ruft hindurch. Ein mächtiges Huumm-hommm ist zu hören und von weiten kommt aus allen Richtungen ein ähnliches Huumm-hommm-humm, als Antwort. Jetzt setzt uns Baumbart alle auf seine Schulter und geht weiter. Er widerholt den Ruf und immer lauter und näher klingt die Antwort. Nach einer Weile kommen wir an einer Wand aus immer grünen Bäumen an. Baumbart läuft links entlang und kommt zu einer kleinen Öffnung. Ein Pfad führt hinein und Baumbart steigt in eine Waldschlucht hinab, die wie eine Schale aussieht, sie ist breit und tief. Mehrere Ents sind schon da, andere steigen gerade die Wege hinunter. Jeder Ent sieht anderes aus, sie sind verschieden, so wie jeder Baum sich von anderen Bäumen unterscheidet. Es sind alle Ents um Baumbart in einem Kreis versammelt und er fängt an in Entisch zu reden. Die anderen Bäume stimmen mit ein und ein Chor von Stimmen erklingt. Den Hobbits und mir wird es langweilig und ich muss mein Gähnen unterdrücken. Baumbart bekommt unsere Langeweile mit und setzt uns ab und wir wollen uns in der Schlucht um sehen und ich erblicke am Nordhang eine Quelle wo wir uns dann erfrischen können. Die Hobbits und ich laufen des Westhang hinauf und schauen durch die Öffnung der Hecke. „Und wo soll Isengard sein?“, fragt Pippin. „Isengard liegt im Westen in einer Kluft am Ende des Gebirges Methedras.“, erklärt ihn Merry. „Wie sieht Isengard eigentlich aus?“, sagt Pip. „Also in der Mitte ist Orthanc mit dem Turm von Saruman, der von einem Art Ring aus Felsen oder Bergen umzäunt ist. Soweit ich noch weiß fließt ein Bach durch das Gelände. Es gibt, so denke ich bestimmt eins bis zwei Tore in dem Felsring.“, erklärt Merry weiter. Ich bin erstaunt, dass er über Isengard so viel weiß. „Woher weißt du das?“, frage ich gleich nach. „Wo wir in Bruchtal waren, habe ich irgendwo was darüber gelesen, aber nur kurz.“, sagt er stolz. „Fein, aber das wird uns bestimmt nicht viel bringen, was können wir und die Ents da schon ausrichten?“, sage ich besorgt. „Ich glaube die Ents sind nicht so harmlos wie sie aussehen, wenn sie erst mal aufgerüttelt werden, möchte ich nicht auf der anderen Seite stehen.“, meint Merry. Jetzt laufen wir gemeinsam zur der Quelle und gönnen uns ein Schluck Wasser. Merry und Pippin erzählen von alten Zeiten, von Auenland und wie sie auf Frode und Sam gestoßen sind. Danach bekommen wir mit, dass die Ents aufgehört haben zu sprechen. Baumbart kommt zu uns und erklärt, dass es noch eine Weile dauern wird, zwei bis drei Tage, bis sich die Ents entschlossen haben. In der Zeit dürfen wir bei Bregalad übernachten, der hier in der Nähe wohnt, da er sich schon entschieden hat. „Hommm, kommt Freunde wir gehen ein Stück spazieren.“, nimmt er uns hoch und schreitet los. Bregalad ist ein Ent der sehr viel Lacht und Freude am Leben hat. Als die Nacht hereinbricht nimmt er uns mit zu seinem Enthaus. Dort schlafen wir unter den Gesang von Bregalad ein. ………………………………………………… Auch am nächsten Tag singen die Ents immer noch, der Wind wird kälter und die Wolken dichter und grauer. Davon lassen sich die Hobbits, aber ihre gute Laune nicht vermiesen. Wir unterhalten uns über längst vergessene Zeiten. Pippin und Merry stellten ihre besten Lieder mir zur schau. Auch Bregalad singt ein paar Lieder, über Bäume und Pflanzen und so geht der zweite Tag auch vorbei. …………………………………………………….. Der dritte Tag bricht herein und er ist windig und verhangen. In der Morgenstunde erheben die Ents ihre Stimmen wieder, erst zu einem lauten Getöse und dann verstummen sie. Am Nachmittag ist der ganze Wald in Stille gehaucht, Bregalad steht kerzengrade vor uns und dann ertönt, ein dröhnender Schrei: ra-hoommm-rah! Die Bäume erzittern und biegen sich. Dann ist es wieder Still und eine Marschmusik setzt ein und ein Gesang von hellen, kraftvollen Stimmen steigen mit ein. Bregalad hebt uns hoch und wir setzten uns auf seine Schulter, damit wir mehr überblick haben. Die Ents kommen auf uns zu, an der Spitze ist Baumbart, als er bei uns ist schreit er: „Wir gehen nach Isengard!“ „Nach Isengard.“, rufen die Ents vielstimmig. TBC Kapitel 8: Isengard ------------------- Isengard Die Ents stehen vor der Kluft zu Isengard, es ist finstere Nacht und wir sitzen wieder auf den Schultern von Baumbart. Er und seine Gefährten schleichen sich an die Tore an. Es ist niemand zu sehen, nur ein Licht im Turm von Orthanc brennt. Still und bewegungslos stehen die Ents da. Sie warten, aber auf was? Merry, Pippin und ich sehen uns fragend an, soweit es möglich ist, da es für einen Hobbit viel zu dunkel ist. Dann erschallt ein lauter Donner und ich sehe wie sich eine Armee aus Ork, Uruk-Kaihs und Menschen in Bewegung setzt, ich berichte den Halblingen was meine Augen erfassen. Nach dem der Trupp von ungefähr über 10.000 aus Isengard ausgelaufen ist, setzten sich die Ents ihren Sturm weiter fort. Kurz bevor sie die Mauern einreißen, stellt Baumbart uns auf die Erde. „Hommm, Amanda pass gut auf Merry und Pippin auf, beschütze sie, das ist deine Aufgabe!“, sagt der Älteste der Ents zu mir. Ich nicke mit dem Kopf und ziehe zwei Schwerter. „Kommt mit Merry und Pip, wir stellen uns hier hin und fangen die Feinde ab, die flüchten wollen.“, weise ich die beiden auf eine Felswand, die noch ganz fidel aussieht. In den ersten Momenten brauchen wir nichts machen, wir sehen dem Treiben zu. Ein paar Orks versuchen die Ents mit Äxten zu fällen, aber sie können nur einen Schlag landen, beim ausholen des zweitens fliegen sie schon im hohen Bogen davon. Die lebenden Bäume ringen die Schmieden, Häuser und Stallungen der Orks nieder, zertrampeln die Orks und Feinde zu Brei. Gellende Schreie und lautes Dröhnen gelangen an unsere Ohren, ab und zu müssen wir sie zuhalten, da sonst der Lärm unser Trommelfell platzen lassen würde. Die ersten Feinde fliehen, ein paar laufen in unsere Richtung und der erste Orks der durch das Tor kommt, trenne ich den Kopf vom Oberleib ab, eine Blutfontäne sprudelt heraus und begießt den Boden mit dickflüssigen Saft. Der nächste wird längs in zwei Teile zerschnitten und so geht es immer weiter. Meine Augen haben sich längst schon rot gefärbt, der Geruch des Blutens schwebt genüsslich in meine Nase und mein Hunger nach Blut steigt. Immer weiter metzle ich die Orks ab, die fliehen wollen, bis keiner mehr übrig ist. Blut überströmt stehe ich da, atme schwer ein und aus, ich schaue zu den beiden Hobbits, sie sehen mich ängstlich an und haben ihre Waffen gezogen. Schnell wende ich meinen Blick von ihnen ab, nehme meine Trinkflasche und fülle sie mit Blut von den Orks, die ich nicht so schlimm abgeschlachtet habe. Nachdem die Flasche voll ist und ich weiter Blutvorräte gesammelt habe, erhebe ich mich und konzentriere mich meine Augenfarbe wieder in braun zu ändern, was auf Anhieb funktioniert, dann gönne ich mir ein Schluck und geselle mich zu den Halblingen, die mich erleichtert anschauen. „Ihr braucht keine Angst mehr haben, mein Durst ist gestillt.“, setzte ich mich hin und lehne mich an den kalten Stein. „Wir haben schon gedacht, du willst uns auch aussaugen.“, sagt Pippin, „Aber ich habe mich dann erinnert, dass du uns gesagt hast, dass du uns nie töten wirst.“ „Wenn aber doch, dann sollen wir dein Herz durchbohren oder dich Köpfen.“, ergänzt Merry. „Aber ihr musstet es nicht machen, jetzt ruhen wir uns aus, Baumbart wird uns holen, wenn die Schlacht vorbei ist.“, sage ich zu den Beiden. ………………………………………………………………… Es dauert noch einige Stunden bis Baumbart wieder zu uns zurück kehrt. „Wir haben Isengard eingenommen, nur Saruman hat sich in seinem Turm verkrochen, gegen ihn können wir nichts ausrichten, wir müssen warten.“, sagt der Ent zu uns und wir stehen auf. Gemeinsam mit Merry und Pippin durchstreifen wir Isengard, welches zerstört und zertrümmert vor uns liegt, kein Stein liegt mehr auf den anderen. Wir gelangen an einer Vorratsscheune und öffnen diese. Die Halblinge machen große Augen, eine Anzahl von Obst, Gemüse und Fleisch liegen gestapelt vor ihnen. Schnell treten wir ein und in kürze haben die Hobbits sogar Pfeifenkraut gefunden. Freude strahlend gehen wir wieder hinaus und ich höre von weiten Pferdehufen. Auch Baumbart bemerkt dass jemand näher kommt, stumm warten wir ab. Schnell reitet das Pferde und in kürzester Zeit hält der Reiter vor uns an, es ist Gandalf. Er begrüßt uns kurz und wendet sich an Baumbart, sie sprechen miteinander und gehen dann gemeinsam, nachdem Baumbart noch Anweisungen erteilt hat, Richtung Helms Klamm, eine Masse lebender Bäume folgen ihnen. Schulter zuckend suchen wir uns einen Platz zum ausruhen und ich mache ein kurzes Nickerchen. Dann schlage ich die Lider auf und sehe dass ein Teil von Isengard überflutet ist, die Ents haben den Damm zum Bersten gebracht und der Fluss kann wieder frei fließen. Die Sonne steht am höchsten Punkt des Tages und strahlt unablässig hinab. Ich suche mir einen Unterschlupf, in dem ich mich verdrücken kann, natürlich wissen Merry und Pippin bescheid. Beide übernehmen die Tagesschicht. Die Sonne geht unter und ich komme aus dem Unterschlupf heraus, von weiten höre ich die Halblinge mal wieder lachen und ich gehe zu ihnen. „So jetzt bin ich an der Reihe mit Wachehalten. Ihr ruht euch aus!“, setzt ich mich zu ihnen und prompt schlafen beide ein, typisch Hobbits, Essen, Pfeifen und Schlafen. Die Nacht vergeht schnell und der nächste Tag bricht herein. Von weiten sehe ich, dass Baumbart wieder kehrt. Schnell wecke ich Merry und Pippin auf. „Baumbart ist wieder da.“, erkläre ich ihnen, bevor sie was sagen können. Zusammen rennen wir dem Ent entgegen und begrüßen ihn. „Und?“, fragen wir alle gleichzeitig. „Hommm, rechtzeitig waren wir da und konnten das Heer von Saruman besiegen. Aber jetzt meine Freunde haben wir Arbeit vor uns. Merry und Pippin wartet bitte am Tor von Isengard auf unsere Freunde, und begrüßt sie angemessen. Der König von Rohan reitet mit Gandalf. Und du Amanda, wir brauchen dich, wo wir nicht rankommen. Könntest du uns helfen?“, sieht mich Baumbart an. „Ja, habt doch sowie so nichts zu tun.“, sage ich zu und klettere auf ihm hoch. Merry und Pippin gehen zum Tor, setzen sich auf einen Felsen und rauchen Pfeife, soweit ich es von hier erkennen kann. Baumbart trägt mich zu einen eingestürzten Haus und setzt mich davor ab. Fragend blicke ich ihn an und er erklärt: „Du müsstest bitte in das Loch hinein schlüpfen, es führt zu einer Höhle, dort muss ei Hebel sein, der betätigt werden muss, damit wir das Mühlenrad, welches noch in Ordnung ist, bewegen können. Hommm“ Ich entledig mich meines Mantels, den Schwertern und restliche Sachen mit dem ich hängen bleiben könnte. Bevor ich in das Loch einsteige, hole ich nochmal tief Luft und atme ruhig aus. Dann klettere ich hinein, im ersten Moment ist es dunkel, aber meine Augen gewöhnen sich schnell an die Finsternis. Rings um mich herum ist Erde, die von einzelnen Balken gehalten wird. Auf allen vieren komme ich voran und nach etlichen Biegungen gelange ich in eine Höhle, in der so was wie ein kleiner Teich ist und von der Decke tröpfelt Wasser. Ich stemme mich hoch und suche den Hebel für das Mühlenrad. Genau auf der gegen überliegenden Seite ist der Hebel und ich laufe auf ihn zu, als sich links etwas bewegt. Schnell drehe ich meinen Kopf zur Seite und da kommt auch schon ein Wesen auf mich zu gesprungen. Ich weiche ihn mit einigen Schritten aus und ziehe zwei Messer, gerade noch rechtzeitig, denn das Tier greift schon wieder an. Wieder weiche ich zwei bis drei Schritte zur Seite und ramme das rechte Messer in den Hals des Tieres, was aber nicht viel bringt. Wütend dreht es sich um und beißt nach mir. Ich springe zurück, hebe die linke Hand und steche mit dem Messer auf seinen pelzigen Schädel ein. Schmerzend zieht es sich zurück und ich kann das Wesen genauer betrachten, es ist ein Warg, ein Tier mit braunen fusseligen Fell, es ist groß wie ein Bär, ähnelt aber von der Statur mehr einem Hund. Der Warg macht sich zu einem weiteren Angriff bereit, aber bevor er zuschlagen kann, renne ich auf ihn zu, springe in die Luft, soweit es die Decke der Höhle zu lässt, und ramme beide Messer in den Hals des Tieres. Heulend schreit es auf und kippt nach vorne, sicherheitshalber steche ich nochmal zu und der Warg liegt tot vor mir. Bevor ich den Hebel hinunter drücke, nehme ich eine leere Trinkflasche und fülle diese mit dem Blut des Wargs voll, die Zeit muss sein. Dann lege ich meine Hand auf den Hebel und schalte ihn nach unten, von weiter weg erklingt ein Geräusch, das Rad setzt sich in Bewegung. Aber auch die Decke über mir bewegt sich, die Wassertropfen sind keine Tropfen mehr sonder ein Strahl, auch der Teich wird immer großer. Missmutig resigniere ich das die Höhle einstürzen wird. Den Eingang kann ich vergessen, da werde ich ertrinken, so schnell schaffe ich es nicht. Da bleibt nur eine Möglichkeit, hoch treiben lassen. Gerade noch recht zeitig finde ich ein Stück Holz an dem ich mich fest halten kann. Die Decke bricht ein und das Wasser stürzt nur so herab, immer voller wird die Höhle und ich treibe, dank dem Holz nach oben. Kurz muss ich die Luft an halten, als ich durch das Wasser nach oben gleite und ich im Bach wieder auftauche. Ich schwimme ans Ufer und Baumbart hilft mir heraus. „Hommm, sehr gut gemacht. Wir müssen aber noch mehr Hebel umschalten, hommm.“, erklärt er mir und bringt mich zur nächsten Höhleneingang. Durchnässt erledige ich auch diese Aufgabe und das gleiche Szenarium passiert. Dieses geht noch dreimal von statten, bis Baumbart meint: „Das war es, kannst zu Merry und Pippin gehen. Hommm.“ „Zuerst will ich mich sauber machen. Ich bin voller Schlamm und riechen tue ich wie ein wilder Eber.“, sage ich ihm und sehe in vorwurfsvoll an. „Hinten im Bach ist das Wasser sauberer, dort kannst du Baden.“, zeigt er mir mit seiner knochigen Hand, den Weg. „Danke!“, und ich laufe zum Ende des Baches. Dort angekommen blicke ich mich um und entdecke niemanden, in Ruhe entledige ich mich meiner Kleidung und gehe in den Bach baden. Danach trockne ich mich mit meinem Mantel ab und ziehe mir frische Sachen an, die ich in meiner Tasche herausgesucht habe. Die Tasche schwinge ich über meine Schulter und den Mantel hänge ich darüber, damit er trocknen kann. Zum Glück scheint die Sonne heute nicht besonders stark und ich kann ohne Mantel um her laufen. Gemütlich schlendere ich zu Merry und Pippin, die immer noch am Tor auf ihre Freunde warten. „Hey ihr Faulpe…“, bleibt mir das Wort im Halse stecken, als ich um die Ecke biege und vor mir Aragorn, Gimli, Legolas, Gandalf, den König und das Heer von Rohan erblicke, „Oh“ „Ah Amanda schon wieder da, konntest du Baumbart zufrieden stellen?“, sagt Pip lächelnd zu mir. „Amanda schön dich wieder zu sehen, irgendwie siehst du anders aus“, begrüßt mich Gimli. „Hallo Freunde!“, sage ich und blicke dann zum König, „Willkommen in Isengard König Theoden, Herr von Rohan.“, verbeuge ich mich vor ihm. „Ich fühle mich geehrt so ein hübsches Wesen wie euch kennen zu lernen.“, nickt Theoden mir freundlich zu. >Hat er mich gerade hübsch genannt?< Mein Blick schweift weiter und bleibt bei einem Mann mit blonden langen Haaren, Bart und einem Helm über dem Gesicht haften. Ich fixiere seine Augen und stocke, diese Augen kommen mir bekannt vor, es ist der Mann aus meinem Traum und der Reiter der Aragorn, Legolas und mir die Pferde gegeben hat. Apro pos Pferde, der Waldläufer und der Elb haben ihre Rösser wieder, ich wende mich an Gandalf: „Gandalf wo ist eigentlich mein Pferd?“ „Dein Pferd, der schwarze Hengst? Keine Ahnung wo er ist.“, antwortet Gandalf mit einem entschuldigtem Lächeln. „Mh, da muss ich wohl laufen.“, sage ich leise zu mir und dann lauter, „Ihr wollt bestimmt zu Baumbart. Er ist am Fluss.“ „Wir führen euch hin.“, springt Pip vom Felsen hinunter und schreitet voran und wir folgen ihm. Ich laufe neben Gimli und Legolas. „Warum siehst du so anders aus?“, fragt Gimli mich noch mal. „Ich sehe wie immer aus!“, sage ich. „Ich stimme Gimli zu, irgendwas ist anders an dir.“, stimmt Legolas dem Zwerg zu. „Es ist nichts anderes an mir.“, sage ich genervt. „Die beiden haben recht.“, reitet der blonde Mann zu uns. „Woher wollt ihr, dass den wissen? Herr? Wie war noch gleich der Name?“, sehe ich ihn an. „Éomer, Éomunds Sohn, dritter Marschall der Riddermark.“, stellt er sich noch mal vor. „Herr Éomer, also woher wollt ihr es wissen, ob ich mich verändert habe?“, frage ich ihn. „Ich beantworte die Frage am besten so. Als wir uns das erste Mal getroffen haben, saht ihr nicht so hübsch aus, wie heute.“ Und mit einen breitem Schmunzeln reitet er weiter nach vorne, zu Theoden. „Der Zweite der heute zu mir hübsch sagt, meine Güte. Das einzige, was ich heute nicht trage ist mein Mantel.“, blicke ich Éomer nach. „Der Mantel, da haben wir doch die Antwort.“, freut sich Gimli, „Wir sehen dich seit langem, das erste mal ohne deinen Umhang.“ „Ich trage den Mantel doch nur nicht, weil er nass ist. Ich habe ihn zum abtrocknen genutzt.“, erkläre ich und lasse mich ein Stück zurück fallen. ………………………………………………………………………………………….. Jetzt stehen Gandalf und seine Gefährten, König Theoden und seine Reiter und ich am Fuße von Orthanc. An einer Treppe sitzen Gandalf und Theoden ab, der Zauberer sagt: „Ich werde hinauf gehen, denn ich kenne die Gefahren.“ „Und auch ich gehe hinauf, ich will mit dem Feind sprechen und Éomer soll mir zur Seite stehen.“, spricht Theoden. „Wir ihr wollt und mich wird Aragorn begleiten, die anderen könne am Fuße der Treppe auf uns warten.“, erklärt Gandalf. „Wir gehen auch mit, Legolas und ich sind die einzigen Vertreter unsere Art.“, protestiert Gimli. „Und wir nehmen Amanda mit.“ Als ich das höre verschlucke ich mich und fange an zu husten. „Na dann, soll es so sein.“, sagt Gandalf und steigt mit dem König von Rohan die Stufen hinauf. Ihm folgen Aragorn und Éomer, dann ich und zum Schluss Gimli und Legolas. Nun stehen wir vor der Tür des Turmes und Gandalf schlägt mit seinen Stab dagegen. Eine Reaktion darauf lässt eine Weile auf sich warten, doch dann sagt eine Stimme: „Wer da? Was wollt ihr?“ Theoden zuckt zusammen, denn er kennt die Stimme gut. „Grima Schlangenzunge, geh und hol Saruman, lass uns nicht so lange warten!“, sagt Gandalf. Das Fenster schließt sich, aus dem sich Grima gebeugt hatte. Dann hören wir eine andere Stimme, leise und melodisch, die betörend ist. „Nun? Warum stört ihr meine Ruhe?“, fragt die Stimme vorwurfvoll. Erstaunt blicke ich hinauf, denn ich habe niemanden kommen hören, aber an einem Geländer, steht ein alter Mann, in einem langen Mantel. „Gandalf, du warst ein guter Freund von mir, kamst immer um Rat zu holen. Und du Theoden König, wenn du nur eher zu mir gekommen wärest, als Freund, um euch von unweisen und tückischem Rat zu warnen. Nur ich kann euch noch Helfen vor dem Unheil, niemand anderer.“ Theoden sieht Saruman in die Augen, dann zu Gandalf, er weis nicht, was er machen soll. Er ist dem Bann der Stimmer erlegen. „Haltet euer Mundwerk Saruman, denn aus ihm kommen nur Lügen.“, sage ich laut und blicke in seine dunklen Augen. „Bitte!“, sagt er abschätzend, „haltet euch zurück, ihr seid noch nicht an der Reihe. Theoden was sagt ihr?“ Doch der König rührt sich immer noch nicht, dafür erhebt Éomer seine Stimme: „Mein Herr, hört nicht auf den Alten, er ist ein Lügner. Er kann uns nicht helfen, er will sich nur aus seiner erbärmlichen Lage befreien. Er kann uns nichts bieten, nur Mord und Verrat. Denk an Théodreds Tod an der Furt und an Hámas Grab in Helms Klamm.“ „Halt dich daraus, du hast keine Ahnung von Staatsgeschäften, das Waffenhandwerk beherrscht du und erlangst damit große Ehre. Zu euch König von Rohan, ihr schimpft mich Mörder eurer Männer, aber ihr habt sie in den Krieg geschickt. - Ihr habt mit manchen Feinden Frieden geschlossen, wir sollten auch Frieden halten. Ihr und ich.“, redet Saruman weiter auf Theoden ein. „Wir werden Frieden haben, “ sagt Theoden endlich, „Wenn du mit deinen ganzen Werk vernichtet bist, sowie deines dunklen Gebieters. Du bist ein Lügner und Verführer der Menschenherzen. Erst wenn du vom Fenster am Galgen baumelst werde ich mit dir und Orthanc Frieden schließen.“ >Sehr gute Wörter.< pflichte ich in Gedanken zu. „Jetzt zu dir Gandalf.“, wendet sich Saruman von Theoden ab. „Wie hältst du es nur in dieser Gesellschaft aus? Willst du nicht jetzt wenigsten meinen Rat erhören? Komm herauf und wir reden miteinander.“ Gandalf blickt ihn an und sagt: „Ich glaub kaum, dass du mir noch was zu sagen hast. Willst du nicht hinunter kommen?“ „Ha, das wäre dir lieb, nein.“, sagt er mit kalter Stimme. „Ich will dir nicht böses, ich gebe dir eine Chance. Du kannst Orthanc verlassen, unter freiem Geleit.“, sagt Gandalf müde. „Ja, ja so kenne ich Gandalf, gütig und gönnerhaft, was ist der Haken daran?“, fragt Saruman lächelnd. „Das einzige was ich von dir will, ist der Schlüssel von Orthanc und deinen Zauberstab, du bekommst sie später zurück, wenn du es verdienst.“, spricht Gandalf. „Witzig, das kannst du vergessen.“, schreit Saruman mit greller Stimmer. „Dann muss ich dich verbannen aus Orden und dem Rat.“, spricht Gandalf mit kräftiger Stimme, „Saruman, dein Stab ist zerbrochen.“ Und von weit oben höre ich ein Knacken, der Stab von Saruman bricht entzwei und das obere Ende fällt vor die Füße von Gandalf und er sagt: „Geh!“ Saruman schreit auf, taumelt Rückwärts und schleicht davon. In diesem Moment fliegt ein schwerer, glänzender Gegenstand von oben herab, bei genauer Betrachtung ist eine schwarze runde Kugel, ein Palantír. Schnell gehe ich zur Seite, denn ich darf die Kugel nicht berühren, sie kann mich töten. Gerade noch rechtzeitig weiche ich aus und der Palantír knallt auf die Treppe und rollt hinunter. Erleichtert atme ich aus, mein Körper zittert und Schweiß tropft mir von der Stirn. „Alles in Ordnung bei dir?“, fragt eine männliche Stimme hinter mir und ich bemerke, dass mich jemand sanft am Arm fest hält. Ich drehe mein Kopf zu der Stimme um und sehe in die Augen von Éomer, die mich besorgt anblicken. „Mir geht es gut. Danke!“, löse ich mich von seinem Griff und schaue ihn noch mal an. Er hat seinen Helm abgenommen und ich kann jetzt sein Gesicht sehen. Es ist ein sehr männliches Gesicht, mit feinen und sanften Zügen, obwohl es fast mit dem Bart zugewuchert ist. Seine Augen stechen deutlich hervor und der Mund lädt zum Küssen ein. Ich nicke ihm dankend zu und gehe die Treppe hinunter. Unten angekommen sehe ich Gandalf mit Pippin streiten und der Zauberer verhüllt den Palantír. Danach schreiten wir zum Tor von Isengard und verabschieden uns von den Ents. Alle die keine Pferde haben werden aufgeteilt. Pippin sitzt bei Aragorn mit auf dem Pferd, Gandalf nimmt Merry und ich? >Wo bitte darf ich mit reiten?<, kaum habe ich den Gedanken zu Ende gedacht, tippt mir jemand auf die Schulter. Ich drehe mich um und sehe wie mir eine Hand hingehalten wird. Mein Kopf erhebt sich und blickt zu Éomer auf. „Ich habe noch eine Platz frei“, sagt er lächelnd. Ich schaue mich noch mal um, aber wo anders kann ich nicht mit reiten. Meine Wenigkeit akzeptiert diesen Umstand: „Na gut!“, sage ich und lächle schüchtern zurück. Éomer gleitet vom Pferd, damit ich zuerst aufsitzen kann. Ich setze mich weit nach vorn im Sattel und er springt hinter mir auf. Er schmiegt sich nah an mich, damit keiner von uns runter fallen kann. Meine Wangen werden leicht rot und ich ziehe mir schnell dem Umhang an, der endlich trocken ist, und die Kapuze über den Kopf. Als wir los reiten geht die Sonne bereits in den westlichen Berggipfeln unter. Müde lehne ich mich an die Brust von Éomer, er sprüht eine angenehme Wärme aus und ich schlafe mit wohltuendem Gefühl ein. TBC Kapitel 9: Der Palantír und die Reise nach Minas Tirith ------------------------------------------------------- Der Palantír und die Reise nach Minas Tirith Die Nacht ist gänzlich angebrochen und der Mond erfüllt den Himmel mit einem fahlen, kalten Schein. In einem kleinen Tal, welches in dem runden Hang des Dol Baran eingeschmiegt ist, halten wir endlich an. Munter schwinge ich mich von Pferd hinunter und schaue mich um. Das Lager wird unter einem Hang mit dichten Dornbüschen aufgestellt, wo sich bereits einige hingelegt haben. Dann werden noch Posten aufgestellt, zwei für jede Wache, und ich melde mich freiwillig für die erste Schicht, da ich sowieso nicht schlafen kann. Mit mir hält Éomer die erste Wache und wir setzen uns beide auf einen Stein, wo wir den Eingang und den Rest des Tales im Blick haben. „Bist du nicht müde vom Reiten?“, frage ich den dritten Marschall der Riddermark. „Nein, wieso sollte ich?“, stellt Éomer eine Gegenfrage. „Ich habe während des Rittes geschlafen, du nicht. Du musstest die ganze Zeit das Pferd lenken.“, erkläre ich. „Ach, das macht mir nichts aus.“, erwidert er lächelnd. „Und wenn ich doch einschlafe, werde ich von deiner lieblichen Stimme geweckt.“, steht er auf und geht auf Patrouille. Ich schaue ihm verwundert nach. >Hat er gerade liebliche Stimme gesagt? Ich habe doch keine liebliche Stimme. < schüttele ich den Kopf und blicke mich um. Ab und zu sehe ich einen Hasen im Unterholz oder ein Eichhörnchen das in den Ästen der Bäume herumspringt, aber es passiert nichts Auffälliges. Nach einer Weile gesellt sich Éomer wieder zu mir und ich frage: „Hast du irgendwas gesehen?“ „Nein, gar nichts, wird wohl eine ruhige Nacht werden.“, meint Éomunds Sohn. …………………………………………………………………………………………………… Zeit verstreicht, Éomer und ich sitzen immer noch gelangweilt auf demselben Stein, als plötzlich ein lauter quälender Schrei zu hören ist. Erschrocken stehen wir auf und laufen zu dem Ort, woher die Stimme erklang. In Windeseile haben wir den Platz erreicht und ich sehe, wie Pippin eine schwarze Kugel in den Händen hält, es ist der Palantír. „Pippin, lass die Kugel los. Pippin!“, schreie ich und laufe zu dem Hobbit. Ohne darüber nach zudenken, das der Palantír mich töten kann, ergreife ich die schwarze Kugel und zerre sie aus den Händen von Pippin, der sogleich starr nach hinten fällt, mehr bekomme ich nicht mit. Denn ein harter Schlag durchzuckt meine Körper, vor meinen Augen wird alles schwarz und Leere breitet sich in meiner Seele aus. Ohnmächtig falle ich zu Boden und fühle, dass der Tod nach mir trachtet. Ich versuche dagegen anzukämpfen, was mir im ersten Moment nicht gelingen will. Aber dann gelange ich von der Schwärze meiner Seele in mein Unterbewusstsein und ein Traum entsteht. ………………………………………………………………………………………… Dunkelheit beherrscht diesen Ort, in weiter Ferne erscheinen vereinzelt grelle Blitze und eine Melodie umspielt die Finsternis. Ich liege flach auf dem Rücke, atme ein und aus, ich erheb mich mühsam und schaue nach vorne in die Dunkelheit. Meine Augen erfassen nichts, nur die Ohren hören die Melodie, welche von weitem erklingt. Blind folge ich dem Klang in der Hoffnung einen Ausgang zu finden. Zum Glück kann ich meinem Gehör vertrauen, denn nach einiger Zeit gelange ich in einem Raum der nur spärlich beleuchtet ist. Der Raum scheint leer zu sein, niemand oder etwas ist hier. Doch dann bemerke ich ein Schimmern im Augenwinkel, schnell drehe ich mich um und ein weißes Licht erscheint mir. Zuerst ist es nur ein Kreis, aber es entwickelt Beine und Arme, ein Körper entsteht und zum Schluss wird ein Gesicht geformt. Mir stockt der Atem, ich kann nicht glauben was ich sehe. Vor mir steht in einem weißen Licht Boromir. Meine Augen werden feucht und ich gehe zögernd auf ihm zu. „Boromir, bist du es wirklich?“, frage ich mit belegter Stimme. „Ja. Komm her zu mir!“, erklingt seine vertraute Ton. „Ach Boromir!“, laufe ich in seine Arme und weine los. „Amanda!“, drückt er mich fest an sich, „Amanda hör mir zu!“, hebt er mein Gesicht an, damit ich ihm in die Augen blicken kann, „Du musst wieder zurück. Die anderen brauchen dich. Du musst wieder zu den Lebenden.“ „Boromir, aber …“, mir versagt die Stimme. „Nichts aber. Habe keine Angst um mich, ich bin in guten Händen.“, sagt Boromir. „Ich liebe dich.“, sehe ich ihn flehend an. „Ich weiß. Ich liebe dich auch. Und ich weiß auch, das es noch jemanden gibt der dich so liebt wie ich und das du ihn auch so lieben wirst wie mich. Also kehre zurück. Zurück zu deine Freunden.“, zieht er mein Gesicht näher zu sich heran und küsst mich. ………………………………………………………………………………………………. Ich schlage meine Augen auf und blicke in ein Besorgtes Gesicht von Éomer, was sich aber gleich aufhellt „Amanda, du bist wach.“, sagt er Freude strahlend. „Was ist geschehen?“, setze ich mich auf. „Du bist in Ohnmacht gefallen. Wir hätten dich beinah verloren, doch Gandalf sei Dank. Er hat dich dank Zauberei retten können.“, erklärt Éomer. Auf einmal fange ich zu weinen an, ich kann die Tränen nicht mehr zurück halten, sie müssen raus. Darauf hin nimmt mich Éomer in seine Arme und drückt mich liebevoll. Weinend kuschle ich mich an ihm, froh darüber seine Wärme zu spüren. Dabei schweifen meine Gedanken an Boromir ab, ist es wirklich nur ein Traum gewesen? Ich weiß es nicht. Die Umarmung zwischen Éomer und mir endet, als Gandalf zu uns stößt. „Sehr schön. Amanda du bist wach. Da können wir los reiten“, sagt der Zauberer zu mir. Ich blicke ihn fragend an und er erklärt weiter: „Du wirst mit Pippin und mir nach Minas Tirith reisen. Habt ihr ein Pferd das mit Schattenfell mit halten kann?“, wendet der Greis sich an Éomer weiter. „Ja haben wir. Ich werde das Pferd gleich Abreise fertig machen.“, geht Éomunds Sohn zu den Tieren. Ich wende mich an Gandalf: „Warum soll gerade ich mit kommen?“, stehe ich auf. „Weil du, wie Pippin in den Palantír geschaut hast. Auch wenn du nichts gesehen hast, hat Sauron gemerkt das du ihn berührt hast. Und außerdem ist Pippin bestimmt froh, das noch jemand mit kommt.“, erklärt und läuft zu Schattenfell hinüber. Schnell suche ich meine Sachen zusammen und gehe ebenfalls zu den Pferden. Éomer hat einen schwarzen Hengst, mit weißen Hufen ausgesucht. Er überreicht mir die Zügel: „Hier, sein Name ist Schneefessel.“ „Danke!“, steige ich auf den Hengst hinauf und Éomer gibt mir mein Gepäck hoch, dabei streift seine Hand zufälligerweise mein Bein. „Pass auf dich auf.“, flüstert er leise und geht ein Schritt zurück. „Können wir?“, fragt Gandalf und ich nicke ihm zu. Schon reiten wir los, auf nach Minas Tirith. …………………………………………………………………………………… Die Pferde reiten schnell, nach gerader einer Stunde haben wir Isenfurt hinter uns gelassen und vor uns erstrecken sich schon die Gipfel der Thrihyrne. Bald erreichten wir die Kreuzung zum Klammtal, wo vor zwei Nächten die Schlacht geschlagen wurde. Beim reiten singt Gandalf ein paar Verse, die ihm im Kopf herum spuken. Nach drei Tagen haben wir das Land Anórien, welches im Königreich Gondor liegt, erreicht. Von weiten sehen ich vereinzeltFeuerstellen aufflammen. „Was ist das Gandalf?“, frage ich den Zauberer. „Die Leuchtfeuer von Gondor brenne. Wir müssen uns beeilen. Gondor ruft nach Hilfe.“, erklärt er. Wieder ist ein Tage und eine Nacht verstrichen und wir stehen vor den Mauern um den Pelennor. Dort treffen wir auf einen Mann namens Ingold. Er begrüßt Gandalf herzlich: „Freilich kennen ich dich Mithrandir und du kennst das Lösungswort der sieben Tore. Nur deine Begleiter sind mir unbekannt.“ „Ich werde vor Denethors Stuhl für beide bürgen. Er ist ein tapferer Mann, sein Name ist Peregrin. Sie ist eine genau so gute Kriegerin wie ihr es seid und einst weilte sie in Minas Tirith. Amanda wird sie genannt.“, stellt uns Gandalf vor. „Dann gut, ihr dürft weiter ziehen. Mögest du guten Rat geben in Denethors Not, Mithrandir.“, lässt uns Ingold vorbei und wir reiten in den breiten Landstreifen, hinter der Rammas Echor hinein, die äußere Mauer. Wir reiten weiter und der Himmel erhellt sich langsam. In weiter Ferne erblicken wir, auf einem vorgeschobenen Knie eines Berges die Stadt des Wachturmes mit ihren sieben Mauern. So reiten Gandalf, Pippin und ich bei Sonnenaufgang zum großen Tor der Hauptstadt von Gondor und die eisernen Torflügen schwingen vor uns auf. Unsere Pferde schreiten die Straßen entlang, durch sieben Tore müssen wir durch, die jeweils zu sieben Mauern gehören und diese wiederum sieben Ringe bilden, über die wir reiten bis wir im Innenhof der Zitadelle und dem Brunnenplatz, aus dem der weiße Trum aufragt. Wir steigen von unseren Rössern hinunter und laufen über den weiß gepflasterten Hof. In dessen Mitter ein Springbrunnen plätschert, der von saftigen grün umzogen ist und in dessen Mitte ein verdorrter Baum steht. Pippin und ich begutachten den Baum und wundern uns warum er hier stand und noch längst nicht beseitig wurde. Aber kurz darauf stehen wir vor dem Eingangstor der großen Halle, ungehindert treten wir ein. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)