Herr der Ringe-Eine Reise mit Gefühlen von Anticia ================================================================================ Kapitel 6: 6. Kapitel: Auf der Fährte von Merry und Pippin ---------------------------------------------------------- 6. Kapitel: Auf der Fährte von Merry und Pippin Es wird allmählich dunkel und Aragorn der Mensch, Legolas der Elb, Gimli der Zwerg und ich ein Halbvampire durchstreifen das Hochland der Emyn Muil. Am Anfang kommen wir leicht voran, denn die Hänge sind flach, doch dann wird es steiniger und steil, dass das vorankommen erschwert. Besonders ich habe Schwierigkeiten, da ich im klettern und wandern nicht geübt bin. Als erstes erklimmt Legolas den Kamm der Hügelkette, dicht folgen ihm Aragorn und Gimli. Es bleibt keine Zeit für eine Verschnaufpause, denn es geht bergab in ein Tal hinunter, der Abstieg ist nicht einfach und als wir unten sind, wird doch noch eine Rast eingelegt, es ist finstere Nacht. Ich setzt mich schnaufend auf den Boden, atme langsam ein und aus, schließe die Augen und höre in die Nacht hinein. Der Wind treibt die Stimmen von Legolas und Streicher zu mir, sie beratschlagen sich welchen Pfad wir weiter verfolgen sollen. Schließlich nehmen wir den Weg Richtung Isengard, immer wieder sucht Aragorn den Boden nach Spuren ab, dabei sehen Gimli und ich uns fragend an. Ich selber bin keine guten Spurenleserin und den Geruch, welchen ich am Anfang unsere Suche gewittert habe, ist schon verflogen. Nur ab und zu bringt der Wind die Gerüche von Merry und Pippin mit sich, aber das reicht nicht um die Fährte aufzunehmen. Ach wie ich die beiden vermisse, ohne sie ist es langweilig und still. Plötzlich höre ich den Elb rufen und ich laufe mit Aragorn und Gimli zu ihm. Zuerst kann ich nichts erkennen außer Fels und Stein, aber bei genauer Betrachtung bemerke ich, dass es keine Felsen und Steine sind, sonder tote Orks. „Was ist denn ihr geschehen?“, frage ich leise. Alle sehen mich an und Gimli lässt einer seiner üblichen Kommentare los: „Sie kann wieder sprechen. Bist endlich wieder unter den Lebenden.“ Ja der Zwerg hat recht, nachdem wir Boromir dem Fluss überlassen haben, habe ich kein Wort mehr gesprochen, es ist halt meine Art zu trauern. Still und Leise. „Gimli!“, ermahnt Aragorn ihn, „Aber erstmal zu deiner Frage Amanda. Ich glaube hier haben sich unsere Feinde gegeneinander ausgeschaltet. Es liegen nur Orks aus dem Norden hier. Es ist keiner der großen Kerle zu sehen. Es gab bestimmt eine Meinungsverschiedenheit.“ Erklärt er weiter und untersuchte den Boden. Wir laufen weiter und im Osten wird es langsam heller und ich ziehe mir die Kapuze über den Kopf. Nach einer Weile erreichen wir einen kleinen Bach und dort findet Streicher neue Spuren, denen wir folgen. Als wir einen weiteren Kamm der Hügellandschaft erklimmen, bläst der Wind kräftig durch unsere Haare und Mäntel. Ich muss meine Kapuze festhalten, damit sie mich nicht enthüllt. Allein Legolas ist erfreut darüber und meint: „Ist das herrlich. Der kühle Wind der Morgendämmerung.“ >Herrlich? Was hat der denn für eine Haut? Es ist bitter kalt! < fröstele ich. Die Sonne steigt auf und erhellt das Tal vor uns und die Wanderung geht weiter. Wir steigen eine Hang hinab der neben einem zerstückelten Sockel ist, welcher sich in einer Felswand abstützt, dem Ostwall von Rohan und Gimli sagt zu mir: „Jetzt haben wir Emyn Muil hinter uns und vor uns liegt das Reich der Rohirrim.“ Ich deute ein Nicken an und geselle mich zu Aragorn und Legolas. Der Elb späht in die Ferne und sagt: „Da ich sehe sie. Die Feinde sind ungefähr zwölf Wegstunden entfernt.“ Erst jetzt sehe ich sie auch, da die Sonne meine Augen trübt. Ich blicke zu Aragorn und er spricht: „Wir gehen weiter. Über die Wiesen von Rohan, unsere Füße sind schneller im Gras und wir können den Vorsprung verringern. Los kommt!“ Hintereinander laufen wir der frischen Fährte nach, die die Orks im Gras hinterlassen. Dann hält Aragorn auf einmal an und deutet uns hier stehenzubleiben und er geht weiter. >Anscheinend hat er eine Spur. < reime ich mir zusammen. Nach einer Weile kommt Streicher zurück und erzählt: „Ich habe Spuren von einem unserer Freunde gefunden.“, zeigt er uns eine Spange von einem Elbenmantel, „Nicht umsonst fallen Lóriens Blätter.“ „Da sind Merry und Pippin noch am Leben und wir folgen der richtigen Fährte.“, freue ich mich. „Ja!“, dreht sich Aragorn um und wir rennen durch die Wiesenlandschaft weiter. ………………………………………………………………… Der Himmel verdunkelt sich und abermals bleibt Aragorn stehen und fragt uns: „Wollen wir rasten oder die Orks weiter verfolgen?“ „Wir sollten weitergehen, sonst wird der Vorsprung größer.“, meint Legolas. „Nein, Schlaf wird uns gut tun und außerdem können wir am Tag, die Spuren besser verfolgen und finden.“, spricht Gimli. „Ich stimme Gimli zu. Aber die Entscheidung liegt bei dir Aragorn. Du bist unser Führer.“, sage ich. „Na gut. Wir werden heute Nacht rasten. Legt euch hin und ruht. Sammelt Kraft für morgen!“ beendet Streicher seine Ansage. Ich atme erleichter aus, setze mich auf die Wiese, nehme meine Trinkflasche und gönne mir einen Schluck. Aber nicht sehr viel, denn es ist nur noch wenig Blut vorhanden. Danach lege ich mich auf den Rücken und schlafe ein. Es ist ein unruhiger Schlaf. Träume von Boromirs Tod quälen mich und lassen mich immer wieder aufschrecken. ………………………………………………………………………………………………… Der heutige Tag beginnt zeitig, die Sonne steht noch nicht am Horizont. Trotzdem gehen wir los und folgen den Feinden, die über Nacht den Vorsprung vergrößert haben. Legolas ist nicht sehr erfreut darüber, aber davon lassen wir uns nicht aufhalten. So schnell unsere Beine uns tragen können sind wir auf der Fährte von Merry und Pippin. Diese Art von Verfolgung geht über drei Tage. Am vierten Tag unserer Reise hört Aragorn, der auf den Boden liegt und ein Ohr auf die Erde presst, Hufgetrappel von mehreren Rössern. Legolas späht mit seinen Elbenaugen über die Eben und entdeckt die Reiter, sie kommen schnell näher. „Setzt euch hin und seit ruhig! Wir warten ab was die Reiter machen.“ Nimmt Aragorn auf dem Boden Platz und wir gesellen uns zu ihm. Die Reiter kommen immer näher, es sind groß gebaute Männer, die auf großen und kräftigen Pferden galoppieren. Jetzt sind sie bei uns und reiten an uns vorbei, verdutz blicke ich ihnen hinter her. Doch dann erhebt sich Aragorn und ruft den Reitern hinter her: „Reiter von Rohan! Was gibt es neues in der Riddermark?“ Die Angesprochenen wenden zügig ihre Pferde und kreisen uns ein und wir vier Gefährten stehen einem Wall von Speeren gegenüber. Ein Reiter mit blondem Haar, soweit man es durch den Helm erkennen konnte, bahnt sich durch seine Mannen zu uns und fragt: „Wer seid ihr und was macht ihr hier im Lande Rohans?“ „Man nennt mich Streicher und wir folgen einer Horde Orks, die zwei unserer Freunde gefangen halten.“, erklärt Aragorn. Der blonde Reiter steigt von seinem Ross ab, zieht sein Schwert und sagt: „Auf den ersten Blick, hätte ich gedacht dass ihr selber Orks seid. Aber jetzt erkenne ich, dass es nicht so ist. Und was für einen Namen ihr tragt, den hat doch kein Mensch und eure Kleidung ist fremdartig. Wie konntet ihr unseren Augen entgehen, seid ihr aus dem Boden gewachsen? Stammt ihr aus dem Elbenvolk?“ „Nein.“, antwortet Aragorn, „Nur einer ist von uns ein Elb, Legolas aus dem Elbenreich Düsterwald.“ zeigt er auf Legolas. Wir sind durch die Lande Lothlórien gekommen und die Geschenke der Herrin beschützen uns.“ „Es gibt sie tatsächlich die Herrin des Goldenen Waldes. Nur sehr wenige entkommen aus ihrem Reich. Da vermute ich das ihr Netzspinner und Hexenmeister seid.“, sieht er zu Legolas, Gimli und mir, „Warum sagt ihr nichts, könnt ihr nicht reden?“ Neben mir steht Gimli auf, greift zur seiner Axt und funkelt den Reiter an: „Nenne erst deinen Namen Pferdeherr, dann werde ich dir meinen sagen.“ „Was das angeht, sollte der Fremde sich zu erst Vorstellen, aber sei es drum. Ich heiße Éomer, Éomunds Sohn, man nennt mich auch den dritten Marschall der Riddermark.“, spricht der blonde Reiter. „Na gut Éomer, Éomunds Sohn, Dritter Marschall der Riddermark, lass dich von den warnenden Worten von Gimli Glóinssohn, dem Zwerg warnen. Du sprichst schlecht über die Herrin des Waldes, die weit schöner ist, als du sie dir vorstellen kannst und nur dein Unwissen kann dich dafür entschuldigen.“ Ich versuche mir das sarkastische Lachen zu verkneifen, denn ich habe Galadriel anders kennen gelernt, doch das Geräusch eines unterdrückten Lachens findet den Weg zu den Herumstehenden. Alle sehen mich interessiert an, vor allem Éomers Augen blitzen auf und er wendet sich zu Gimli. „Ich würde dir den Kopf abschlagen, wenn er nur etwas höher über dem Erdboden stünde.“, sagte Éomer. Nur meine Augen sehen das Legolas aufspringt, Pfeil und Bogen zieht und ihn auf den Marschall richtet: „Du wärest tot, ehe du zum Streich ausholen kannst.“ Jetzt sitze ich nur noch auf den Boden und warte ab was als nächstes geschehen wird. Denn Éomer zieht sein Schwert, doch Aragorn greift ein: „Verzeiht, Éomer! Wenn ihr mehr erfahren habt, werdet ihr verstehen warum meinen Gefährten so zornig sind. Wir führen nichts Böses im Schilde. Hört uns erst an, bevor ihr das Urteil fällt.“ Éomer nickt und lässt seine Waffe sinken und Aragorn erklärt was wir bis jetzt alles erlebt haben. …………………………………………………………………….. „Ich verstehe. Ihr bringt wahrlich schlechte Kunde mit. Wir haben die Orks verbrannt und auf einen Haufen gelegt.“, erklärte Éomer. „Aber da waren zwei Hobbits. Unsere Freunde, habt ihr sie gesehen?“ fragte Gimli entsetzt. „Nein, wir haben alle getötet die wir fanden“, sagte der blonde Reiter. „Sie wären nur Kinder in euren Augen gewesen“, meint Aragorn. Doch Éomer schüttelt den Kopf und lässt einen Pfiff erklingen. Drei Pferde kommen an getrabt, „Hier nehmt diese Pferde, sucht nach euren Freunden, vielleicht sind sie noch am Leben.“ „Danke, Éomer, Éomunds Sohn.“, nimmt Aragorn die Zügel eines braunen Pferdes, Legolas bekommt ein etwas kleineres aber dafür feuriges Pferd, er nimmt ihm den Sattel und das Zaumzeug ab und springt elegant auf. Hinter ihm steigt Gimli weniger elegant auf, da der Zwerg nicht reiten kann. Dann erhebe ich mich und will die Zügel des dritten Pferdes nehmen, einem prächtigen Hengst mit schwarzem Fell. Doch Éomer stellt sich dazwischen und fragt: „Halt! Wie lautet dein Name?“ „Amanda.“, antworte ich. „Zeig dich! Nimm deine Kapuze ab!“, befehlt Éomer, aber ich rühre mich nicht, stumm stehe ich vor ihm, als Aragorn bittet: „Amanda zeig ihm dein Gesicht. Wir müssen weiter. Denke an Merry und Pippin.“ Aragorn hat recht und ich ziehe mir die Kapuze runter, schließe kurz die Augen und blicke den Marschall an. Sein Gesicht ist wie versteinert, keine einzige Regung, er geht nur ein Schritt zur Seite und reicht mir die Zügel. Ich steige mit dem linken Fuß in den Bügel und schwinge mich hoch, drehe mein Pferd und geselle mich zu den anderen. „Leb wohl, wir werden uns wieder sehen!“, verabschiedet sich Aragorn. „Leb wohl!“, sagt auch Éomer und wir reiten los, zum Fangornwald, wo laut Éomers Beschreibung die Orks zu letzt gerastet haben. Die Rösser von Rohan sind sehr schnell, in kürzester Zeit erreichen wie den Fluss Entwasser, dort sitzt Aragorn kurz ab um die Spuren zu untersuchen, schwingt sich auf sein Pferd rauf und weiter geht die Reise. Wir kommen immer näher an den Fangornwald und Wolken bedecken den Himmel. Der Nachmittag neigt sich dem Ende zu, als wir den Waldrand erreichen und auf einer Lichtung erblicken wir den Rest des Scheiterhaufens, der noch leicht qualmt. Wir suchen das Schlachtfeld nach Spuren ab, aber es ist zwecklos, der Himmel verdunkelt sich und Gimli sagt traurig: „Mehr können wir nicht machen.“ Schließlich schlagen wir unser Lager auf, in der Nähe eines Baumes, der wie eine Kastanie aussieht. Legolas, Gimli und Aragorn unterhalten sich über den Wald, nur ich nicht, den ich bin sehr müde und brauche schlaf. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)