Devil Drabbles von PotionsMistress ================================================================================ Kapitel 4: Interior Design (PotO) --------------------------------- 4. Interior Design Erik warf wütend die Tür hinter sich zu als er in sein Haus zurückkehrte. Diese verdammten Manager! Wie konnten sie es wagen, sich seinen Anweisungen zu widersetzten! „He, da hat aber jemand schlechte Laune“, ertönte auf einmal Ithiliels Stimme aus der Folterkammer. Das Phantom hielt inne und zählte langsam bis zehn, bevor er zu der mit Spiegeln ausgekleideten Kammer hinüber ging. Das Bild das sich ihm dort bot, lies ihn erstaunt nach Luft schnappen. „Was... was, zum Teufel, machst du da?!“ Ithiliel, die inmitten von bunten Bildern auf dem Boden kniete, klebte das Window-colour Bild fertig an die Spiegeloberfläche. Ungefähr zwei Drittel der Folterkammer waren bereits auf diese Weise verziert – mit den verschiedensten Motiven. „Hi, Erik! Ich hab’ ein neues Hobby... nennt sich Window-colour oder Fensterfarben... damit kann man so schöne Bilder machen... aber ich hab’ langsam keinen Platz mehr daheim... und ich find’ es macht sich doch gut hier, oder? Sieht doch nett aus.“ Erik starrte Ithiliel eine Zeitlang sprachlos an. Dann schüttelte er leicht amüsiert seinen Kopf. „Du weißt, dass das eine Folterkammer ist, ja? Die soll nicht ‚nett’ aussehen... und schon gar nicht mit Blumen und Tieren verziert sein... der Sinn dieser Kammer ist es, Leute dazu zu bringen, sich zu erhängen!“ Damit wies er auf den metallenen Galgen, neben den doch tatsächlich ein Window-colour Spruch geklebt war: ‚Nun lass’ dich doch nicht so hängen!’ „Ja, und? Nur weil sich hier Leute erhängen sollen, heißt das doch noch lange nicht, dass es nicht hübsch aussehen kann... außerdem wirkt sowas beruhigend.“ „Beruhigend? Diese Kammer soll nicht beruhigend wirken!“ „Dir gefällt es nicht?“, fragte Ithiliel enttäuscht. Verzweifelt blickte Erik sie an. Was sollte er nur mit dieser Frau anstellen? Sie trieb ihn noch in den Wahnsinn! „Nein... das habe ich nicht gesagt... die Bilder gefallen mir... nur wären sie woanders vielleicht passender...“ Ithiliel sah sich noch einmal in der Spiegelkammer um. „Also ich finds irgendwie lustig... so schön makaber... vielleicht sollte man das eine oder andere Motiv austauschen, aber vom Prinzip her...“ Erik hatte nun auch die Bilder betrachtet, die noch auf dem Boden lagen. Eines war ihm besonders aufgefallen. „Was, bitte, soll DAS darstellen?!“ Ithiliel folgte seinem Blick. Es handelte sich um eine große Gestallt, die in einen langen schwarzen Umhang gehüllt war und ein Gesicht wie ein Totenschädel hatte. „Das? Oh, das ist der Tod der Scheibenwelt... schau, er hält eine Sense in der einen Hand und ein Uhrenglas in der anderen... er spricht übrigens in Großbuchstaben. Die Scheibenwelt ist eine Art Parallelwelt, die Terry Pratchett erfunden hat. Es gibt jede Menge Bücher die auf ihr spielen. Der Tod ist neben Lord Vetinari mein absoluter Lieblingscharakter.“ „Der Tod...“ Erik musste leicht lachen. „Nun, das passt nun wirklich gut hier hinein.“ „Sag’ ich doch. Ich geb’ zu, die Rosenranken sind vielleicht ein bisschen übertrieben, genauso wie die vielen kleinen Kätzchen... aber Katzen machen eben soviel Spaß zum malen...“ „Das kann ich sehen... immerhin gibt es hier gleich zwölf davon!“ „Dreizehn... eine hab’ ich noch nicht aufgehängt...“ Erik lehnte sich gegen den Türrahmen. „Du bringst mich wirklich in Versuchung, diese Tür abzuschließen und den Mechanismus einzuschalten.“ Ithiliel klebte einen Drachen an den Spiegel vor ihr und drehte sich dann wieder zu Erik. „Ach komm schon... du kannst diejenigen die dir überhaupt nicht gefallen, ja später wieder runter tun... außerdem weiß ich genau, dass du mir nicht uns würdest.“ “Wirklich? Du forderst dein Glück heute wirklich sehr heraus...“ Die junge Frau hob nur leicht ironisch eine Augenbraue. „Tatsächlich? Hast du denn heute so schlechte Laune? Ich dachte mir, die Fensterbilder würden dich etwas aufheitern.“ „Dazu braucht es heute mehr als ein paar bunte Fensterbilder... diese verdammten Manager rauben mir noch den letzten Nerv!.“ Ithiliel stand auf und legte beruhigend eine Hand auf seinen Arm. „Armer Erik. Würde es helfen, wenn ich dir sage, dass ich sämtliche Fenster des Anwesen Changys auf diese Weise verschönert habe?“ „Du hast was?“ Nun konnte er sich ein breites Grinsen nicht mehr verkneifen. „Na ja... mir war eben ein bisschen langweilig.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)