Allein von Kizzu (Eine David-FF) ================================================================================ Kapitel 14: Das Tier in mir --------------------------- Das Mädchen hatte keine Zeit mehr zum Schreien gehabt. David hatte sie überwältigt und stillte nun seinen Durst. Der metallische Geruch und auch die merkwürdige Süße des Blutes machten ihn beinahe wahnsinnig. Er schloss die Augen und genoss. Das Gefühl war berauschend und einzigartig. Er konnte sich nicht erinnern, sich je besser gefühlt zu haben. Doch so schnell das Gefühl gekommen war, verschwand es auch wieder. Und David fühlte wieder eine seltsame Leere in sich. Leise seufzend zog er den toten Körper des Mädchens in ein Gebüsch. Dann wischte er sich kurz über den Mund, um mögliche Blutspuren zu entfernen. Er vergrub die Hände in den Hosentaschen und setzte seinen Weg durch den Park fort. Die Zeit verging und er war bereits ein ganzes Stück durch die Stadt gelaufen, als er mehrere Herzen in der Nähe schlagen hören konnte. Schritte, die erst langsam, dann aber deutlich schneller wurden und näher kamen. „Hey, Kleine!“ Eine raue, spöttische Stimme war zu vernehmen. David musste nicht nachdenken, um zu wissen, dass er gemeint war. Doch er blieb nicht stehen. So einfach würde er es diesen schmierigen Typen sicher nicht machen. Er könnte jetzt schneller gehen, sie einfach abhängen. Doch das war nicht sein Stil. Jetzt jedenfalls nicht mehr. David war sich ziemlich sicher, dass er diese Typen kannte. Ihre Herzen schlugen schneller, pochten lauter an seinem Ohr und er wartete nur auf sie. Er würde sie gebührend empfangen. Sie kamen bei ihm an, umkreisten ihn wie Geier ein Stück Aas. „Ist sie nicht süß?“ Der gleiche Typ, der ihm gerade hinterhergerufen hatte, baute sich vor ihm auf. Er war einen ganzen Kopf größer als David – und scheinbar der Boss. Die anderen lachten und begannen, genau wie er, dreckig zu grinsen. David jedoch sah ihm in die Augen und verzog keine Miene. Als ihm jedoch einer der Typen hinter ihm einen Stoß gab, sah er urplötzlich Rot. Blitzschnell drehte er sich um. Der Typ weitete erschrocken die Augen. David holte aus. Seine Faust rammte die Nase seines Gegenübers. Er hörte den Knochen brechen. Die Wucht der Faust riss das Gangmitglied von den Füßen. Das Lachen um David herum war verstummt. Er sah nunmehr in ängstliche, schockierte Gesichter. Auch David war erschrocken, doch er ließ sich nichts anmerken. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis der erste sich umdrehte und wegrannte. Er blickte nicht zurück und der Schrei blieb ihm im Halse stecken. Nach und nach nahmen alle Reißaus, bis am Ende nur noch der Boss und David übrig blieben. Der schien nicht wirklich erfreut darüber zu sein, dass David ihm die Gefolgschaft vergrault hatte. Er knackte mit den Fingerknochen. Sie tauschten einige Blicke, während sich der des Riesen immer mehr verfinsterte. „Das hast du nicht umsonst gemacht“, presste er zwischen den Zähnen hervor. David erwiderte nichts. Urplötzlich schnellte der Riese vor. Doch der Schwarzhaarige wartete nur. Eine Faust traf seinen Magen. Wider Erwarten zuckte David kein Stück zurück. Sein Blick wanderte runter zu der Faust des Riesen und anschließend langsam hoch zu seinem Gesicht. Dieser hielt inne. Das konnte doch gar nicht sein, dass so ein Fliegengewicht seiner Faust standhalten konnte! Er knirschte mit den Zähnen und nahm die Faust zurück. „Was bist du für ein Freak?“ Das war zu viel. David stürzte sich auf den Mann. Riss ihn zu Boden. Packte dessen Kopf mit den Händen. Und schmetterte ihn auf den Asphalt. Einmal, zweimal. Der Körper unter David wandte sich verzweifelt, er schrie. Sein Herz schlug schneller. Blut floss. Doch David war es egal, er machte weiter. Ein letztes Mal traf der Kopf des Riesen auf den Asphalt, bevor der Körper erschlaffte. David richtete sich auf. Dem toten Körper schenkte er noch einen letzten verächtlichen Blick, bevor er von dannen zog. Es dauerte nicht lange, bis David zu rennen begann. Bis er realisierte, was da eben geschehen war. Bis er realisierte, was er getan hatte. Er schüttelte immer wieder den Kopf, als könnte er die Bilder so zum Verschwinden bringen. Doch sie gingen nicht weg. Sie waren wie eingebrannt in sein Hirn. Jetzt konnte David eigentlich nur noch hoffen, dass Timo in seinem Bett lag und schlief. Denn so war es unmöglich, Timo unter die Augen zu treten. Er kannte Timo. Der würde sofort merken, dass etwas passiert sein musste. So schlug David einen anderen Weg ein. Nur weg, nur weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)