Allein von Kizzu (Eine David-FF) ================================================================================ Kapitel 5: Heiligabend ---------------------- So, es geht weiter.^^ Wenn jemand David erzählt hätte, er würde dieses Weihnachten nicht zu Hause verbringen, hätte er diesen Jemand wohl ausgelacht. Und doch war es so. Noch am selben Tag war David wieder ins Krankenhaus eingeliefert worden. Diagnose: Blinddarmentzündung. Der Blinddarm musste sofort entfernt werden. Dr. Frederik Steinberger stand im Gang, der mit den einzelnen Operationssälen verbunden war. Er war nicht gerne hier, doch er musste noch kurz mit der Anästhesistin über Davids derzeitigen Zustand Rücksprache halten. Frederik hatte keine Chance gehabt, seinen Fehler zu vertuschen, deshalb war er jetzt umso vorsichtiger und gründlicher im Umgang mit Patienten. Sein Fehler war für David nicht lebensgefährlich und doch hätte ihm so etwas einfach nicht passieren dürfen. Er war erst fünf Jahre als Arzt tätig und trotzdem erwartete man von ihm dasselbe Fachwissen wie von jedem anderen Arzt auch. Er war nur ein Mensch und seine Verantwortung groß. Langsam begann er zu schwitzen, obwohl es im zweiten Untergeschoss des Krankenhauses angenehm kühl war. Seine Finger in den Handschuhen schienen zu glühen, der Mundschutz war auch etwas hinderlich. Und wo blieb denn seine Kollegin schon wieder? Still und reglos lag David in seinem Bett. Die sehr einer Kolik ähnelnden Schmerzen hatten ihn zum Glück für eine kurze Weile losgelassen. Er hatte seine Arme flach neben seinem Körper auf dem Bettlaken liegen. Es schien, als fürchtete er, sofort wieder Schmerzen zu haben, wenn er auch nur ansatzweise mit seinem Bauch in Berührung kam. Der Arzt in der Ambulanz hatte ihm mit dem Ultraschallgerät so stark auf den Bauch gedrückt, dass David am liebsten vom Tisch gesprungen wäre. Er musste das tun, sonst konnte er nicht viel erkennen. Das hatte er David auch mehrmals gesagt, aber dieser hatte unter den Schmerzen einfach nicht zuhören können. Sicher war aber, dass es der Blinddarm sein musste. Wenn er erst entfernt war, gab es zumindest ein Körperteil mehr, mit dem David nie wieder Probleme haben würde. Gleich würden sie ihn abholen. Noch nie hatte David einen Operationssaal von innen gesehen, aber er hatte eine grobe Vorstellung davon, was für Geräte es da wohl geben könnte. Er wusste genau, dass die Ärzte ihm nur helfen wollten und diese Operation schon viele Male durchgeführt hatten. Man hatte ihm eine Tablette gegeben, die ihn etwas ruhiger machen sollte, doch gegen die Panik, die langsam aber sicher in ihm hochstieg, konnte selbst dieses hoch dosierte Medikament nichts ausrichten. Und die Tablette half ihm genauso wenig dabei, an etwas anderes zu denken als diesen Operationssaal, die sich darin befindlichen Gerätschaften und dass man ihm gleich den Bauch aufschneiden würde. Er war nur dankbar, dass man die Narkose erfunden hatte. So würde er von der ganzen Operation gar nichts mitbekommen. David zuckte stark zusammen, als plötzlich jemand das Zimmer betrat. Es war ein junger, hoch gewachsener Kerl, sicher nicht viel älter als er. „Hallo, ich soll Sie abholen“, sagte er freundlich und löste die Bremsen des Bettes. „Kannst mich ruhig duzen“, bot ihm David sofort an. Gesiezt zu werden war ihm unangenehm. „Okay, ich bin Robin.“ „David.“ Robin lächelte. „Gut, David. Dann wollen wir mal los.“ Er schob David aus dem Zimmer und die Station entlang bis zum Fahrstuhl. Sie fuhren abwärts. „Ich bin etwas nervös… Und ich weiß gar nicht, wie das abläuft“, murmelte David. „Hm, mach dir da keine Gedanken, die wissen alle, was sie zu tun haben. Ich übergebe dich da unten gleich an eine Narkoseärztin.“ Robin überlegte kurz, dann fiel ihm noch etwas ein. „Das Hemd und so, du hast doch alles angezogen, oder?“ David nickte. „Okay, dann ist gut.“ Der Weg zum OP war lang. Auf einen Gang folgte gleich der nächste, sie kamen an zahllosen Türen vorbei. An einer dicken, schweren Tür kamen sie zum Stehen. David verkrampfte sich in seinem Bett. Robin, auf dessen Schild „Springer“ stand, öffnete die Tür und schob David hinein. Automatisch schloss diese sich wieder. Der Springer stellte Davids Bett ab. „Hier ist es zwar sowieso schon kalt, aber die Decke muss jetzt weg, Allein schon, weil sie nicht steril ist.“ Robin nahm die Decke und warf sie in einen riesigen Korb. Dann ging er in eine andere Ecke des Raumes und kam mit einer dünneren Decke zurück, die er über David ausbreitete. Und die Decke war gut vorgewärmt, David fühlte sich gleich ein wenig besser. Robin schob ihn weiter, in einen anderen Raum. David hatte nicht viel Zeit, sich umzusehen. Er sollte sich nun auf eine Trage legen, was er auch tat. Langsam schien die Tablette zu wirken, deshalb half Robin ihm. „Gut“, sagte dieser, „hier muss ich mich von dir verabschieden. Gleich kommt jemand und bringt dich ins OP.“ David schauderte, nickte aber nur. Er konnte es nicht ändern, es musste ja alles sein. „Ich wünsch dir viel Glück, du schaffst das schon.“ Er zwinkerte ihm zu, David konnte gerade noch so ein „Danke“ zurückrufen, dann kam auch schon eine ältere Frau und schob ihn in den eigentlichen OP-Saal. Jetzt ging es richtig los, ob er wollte oder nicht. Wie findet ihrs? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)