Akuma?! von DJ-chan ================================================================================ Kapitel 8: Blutrot wie ein Sonnenuntergang ------------------------------------------ Ich möchte mich für die ganzen lieben Kommis bedanken ^^. Danke fürs Lesen und natürlich auch fürs Schreiben!!! Dieses Kapitel wird jetzt etwas düsterer...ich hoffe, ihr mögt es trotzdem! ^^ _ _ _ Blutrot wie ein Sonnenuntergang ... Ich schien irgendwann wieder eingenickt zu sein, auf jeden Fall rüttelte mich Linali sanft aus dem Schlaf. „Wir sind gleich da!“ Diesmal fühlte ich mich schon um einiges ausgeruhter. Neugierig blickte ich mich um. Grüne Wiesen. Das war das Erste, was mir ins Auge stach. Wo war das Meer? Ungläubig starrte ich die Weiden an, die mich umgaben. Den Feldweg auf dem wir fuhren. Die offene, etwas schäbig aussehende Kutsche. „Wo sind wir?“ „In Irland natürlich“, meinte Allen und lächelte. „Und wo ist das Meer? Ich meine das Schiff? Äh…“, fragend sah ich mich um. Linali konnte sich auch kein Lachen mehr verkneifen. „Du hast so tief geschlafen, wir wollten dich nicht wecken“ „Allen und ich haben dich zur Kutsche getragen“, fuhr Rabi fort und grinste schelmisch. Mein verwirrtes Gesicht schien nur allzu göttlich zu sein. „Ach so…“ Meine Backen brannten. Jetzt hatte ich ihnen schon wieder Umstände gemacht! „Danke…“ „Schon okay, wir danken. Stimmts Allen? Wir kriegen sicher bald voll die Muckis vom ganzen „Myo-Schleppen“, nicht wahr? Am Anstrengensten wars immer noch durch diesen verflixten Wald, die ganze Zeit warst du bewusstlos…“ Nun lief ich endgültig rot an. „Rabi…“, Linali setzte einen Schlusspunkt. „Frühstück?“, fragte Allen. „Ja, gerne!“, mein Magen grummelte schon etwas. Jerry hatte uns einen riesigen Korb mit Essen mitgegeben. Es schien für alle etwas dabei zu sein. Nur Kanda hockte missmutig auf dem Kutschbock und starrte in die scheinbar endlose Ferne. Rabi neben ihn knuffte ihn spielerisch in die Seite. „Jetzt guck nicht so Yu! Sonst fängt es noch zu regnen an!“ Amüsiert biss er in ein Trockengebäck und lies die Zügel etwas lockerer. „Nenn mich nie wieder beim Vornamen!“, zischte dieser wie eine eingerollte Schlange am Wegrand und seine Augen blitzten auf. Ein Knurren ertönte. „Oh, du scheinst ja auch Hunger zu haben, Yu…“, ungeachtet dessen, was Kanda gerade gesagt hatte, fuhr Rabi fort. „Das ist es ja!“, fauchte Kanda, schlug die Hände ineinander und starrte demonstrativ zur Seite. „Es sind keine Soba-Nudeln dabei“, bemerkte Allen leise und reichte mir ein eben beschmiertes Marmeladenbrot rüber. „Kanda isst nur Soba-Nudeln“, flüsterte Linali mir ins Ohr. Ein weiteres Grummeln ertönte. Der arme Kanda. „Willst du wirklich kein Brot oder so was?“, fragte ich zögerlich. Er drehte sich nicht mal um. „Kanda?“, Rabi grinste. „Kannst du eigentlich auch Soba-Nudeln wittern?“ „Was willst du damit sagen?!“ „Na, wenn sie jetzt in der Nähe wären oder so“ Kanda starrte ihn fassungslos an. Rabi hatte eine Hand hinter dem Rücken versteckt, dadurch dass er sich stark zu dem Blauhaarigen hin gedreht hatte, konnte selbst ich nichts sehen. „Gib her, du Kerl!“, schimpfte Kanda und stürzte sich förmlich auf den zukünftigen Bookman. Dieser hielt prustend den Soba-Nudel-Becher in die Höhe und streckte die Hand mit den Zügeln weit von sich. Schnell entriss ihm der Schwarzhaarige das Essen. „Jerry vergisst doch niemanden…“, spöttelte Rabi und zog damit weitere feindselige Blicke von Kanda auf sich. Dagegen schien er anscheinend total immun zu sein, sonst hätte er nie Hand an das Leibgericht gelegt. Ich musste unwillkürlich grinsen als sich Kanda hungrig auf sein Frühstück stürzte. Der Weg schien kein Ende zu nehmen. Bis zum Horizont und immer weiter hinaus. Nichts außer grüne Wiesen. Waren wir wirklich noch in Irland? Nachdenklich schluckte ich das letzte Stückchen Brot hinunter. „Unser Ziel ist eine Burg“, erklärte Linali und breitete die Landkarte aus. „Wir müssten sie eigentlich gleich sehen können…“ Das Mädchen strich mit dem Zeigefinger die Strecke ab. „Sie müsste bei einem kleinen Wäldchen liegen“ „Hm.“, Rabi drehte sich zu uns um, „da vorne kann man schon Wald erkennen“ Und tatsächlich. Am Horizont konnte man auf dem ewigen Wiesenmeer einen tiefgrünen Belag ausmachen, so als würde Moos auf einem Stein wachsen. Es dämmerte schon, als wir die Burg erreichten. Sie stand auf einer kleinen, steinigen Anhöhe, wahrscheinlich die einzige weit und breit und es war, als würden sich die groben Steinwände hinter den dichten Tannen verstecken. Geduckt wie ein Raubtier saß das Gemäuer dort und starrte uns aus den dunklen Schießscharten an. Das Tor schien auf der anderen Seite zu sein. Ein bisschen gruselig wirkte das Ganze schon, die Sonne tauchte den Himmel blutrot, die Wolken hoben sich tiefblau davon ab. Am Fuße der Anhöhe wirkte die Burg schwarz und bedrohlich und der Wind trug ein klagendes Heulen mit sich. „Richtig einladend“, witzelte Rabi, doch niemand schien auf seinen Witz einzugehen. Wir allen waren angespannt, die Luft knisterte förmlich, irgendetwas lag in der Luft. Geistesabwesend spannte Allen das Pferd ab und band es an einem der Bäume fest. Linali hatte inzwischen schon einen Pfad in den Wald gefunden, stumm nickte sie in seine Richtung. Fast so, als wäre es eine Sünde zu sprechen, schwiegen wir uns an. Vor Angst, vor Aufregung, vor Anspannung, wir wussten es nicht. Das Laub knisterte unter unseren Füßen. Der Trampelpfad war sehr eng, und doch nicht zugewachsen, so als hätte ihn jemand vor kurzen freigeräumt. Wahrscheinlich die Sucher. Immer dunkler wurde es um uns herum. Die Abendsonne fand keinen Weg mehr durch das dichte Laubwerk. Dann begann der Pfad sich zu winden, es stieg an. Immer steiler ging es. Bis wir die Anhöhe erreichten und noch einen Blick auf den brennenden Himmel erhaschen konnten. Die Sonne tauchte alles in blutrotes Licht, selbst die Wände der Burg sahen aus, als wären sie aus Lava gegossen worden, und würden auf wundersame Weise nicht verglühen. Doch noch etwas anderes hatte die Wände verfärbt, schwarze Fäden zogen sich bis hinab zum Tor, so als hätte man Farbe hinablaufen lassen. Unser Blick wanderte die Wände hinauf. Und blieb an etwas grauenvollem hängen. Wie stumme Puppen hingen die fünf Sucher an dem Stein, festgenagelt in luftiger Höhe. In ihren Augen konnte man trotzdem einen grotesken Ausdruck erkennen, den Ausdruck des Todes. Ihr Blut hatte die Wände schwarz gefärbt. Schnell wandte ich mich ab und kämpfte mit der aufkommenden Übelkeit. Der Anblick schien mir nicht aus dem Kopf zu gehen, immer noch konnte ich die Leiber über mir sehen, ihre Gesichter erahnen. Fest kniff ich die Augen zusammen. Linali schrie kurz auf und fiel dann auf die Knie. Sie schien zu weinen, still, ohne jeden Laut. Rabi schien auch sehr unwohl zu sein. Ein leichter Grünschimmer war auf seinem Gesicht. Kanda wandte sich ab, sagte kein Wort aber sein Gesicht sprach Bände. Was auch immer er sagen würde, der Tod der Fünf schien ihn schon mitzunehmen. Allen versuchte Linali zu trösten, beugte sich über sie und nahm sie in den Arm. Sie schluchzte. „Wir müssen weiter“, Kanda brach den Schrecken. „Wir müssen denjenigen finden, der das getan hat“, entschlossen griff er nach Mugen und drückte gegen das Seitentor. Es lies sich problemlos öffnen. „ER jedenfalls scheint uns schon zu erwarten“ ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)