Happy ohne Ende? von Schumeriagirl ================================================================================ Kapitel 39: Wunden ------------------ Ich bleibe an dieser Stelle standhaft: Keine der in meiner Story vorkommenden Personen gehört mir und alles, was hier zu lesen ist, ist definitiv frei erfunden und entspricht zu keinem Zeitpunkt der Wahrheit. Danke für deinen Kommentar! Eigentlich hatte Lena sich auf direktem Wege zu ihrem Hotelzimmer begeben wollen, zu aufgewühlt war sie noch nach der kleinen „Konversation“ mit Timo, als dass sie in aller Ruhe hätte weiter arbeiten können, doch nun fand sie sich überraschenderweise am Pool wieder, der still in der Münchener Abendsonne glänzte und leise vor sich hin plätscherte, wenn ein leichter Wind aufkam. Keiner der Jungs war da und Lena genoss diesen Augenblick der Ruhe. Ihre Augen waren geschlossen und sie verließ sich ganz auf ihr Gehör, das ihr von den sanften Wellen des Wassers kündete. Langsam beruhigte sich ihr Herzschlag wieder, ihre feuchten Handflächen trockneten und auch die Tränen, die eben noch hatten an die Oberfläche drängen wollen, versiegten schleichend wieder in den Tiefen ihrer angeschlagenen Seele. Sie musste sich innerlich sammeln, damit sie jetzt nicht vollkommen auseinander brach. Damit sie weiterhin stark sein konnte, für sich selbst und vor allen Dingen für ihren geliebten großen Bruder, der sich schon viel zu viele Vorwürfe machte. Ihretwegen. Sinnlose Vorwürfe, die bei weitem nicht der Realität entsprachen, für ihn jedoch wahr waren. So sah die Wahrheit des Torsten Frings nun einmal aus. Und da merkte Lena, dass sie sich wieder im Kreis zu drehen begann, wieder war sie bei der Frage nach der Wahrheit und den Lügen angekommen, als wäre es ein intensiver Wink mit dem Zaunpfahl. Eine Aufforderung endlich mit ihrem Bruder zu reden, damit es ihnen hinterher beiden besser ging. Falls es ihnen danach überhaupt besser gehen konnte. Sie wusste doch selbst zu genau, dass die Wahrheit nicht rein und niemals einfach war, genauso würde Torsten ihre Sicht der Wahrheit nicht so aufnehmen könne, wie Lena es sich vielleicht wünschte. „Es ist doch alles beschissen!“ Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen spürte Lena eine siedendheiße Wut in sich hoch kochen, die sie nicht unterdrücken geschweige denn zähmen konnte und so trat sie mit alles Kraft gegen einen faustgroßen Stein, der in hohem Bogen und mit einem lauten „Platsch“ im Pool versank. Es tat gut all die Frustration raus zu lassen und den Gefühlen, die sich seit ihrem Gespräch mit Timo in sich aufgestaut hatten, freien Lauf zu lassen. Früher war sie nie einer der Menschen gewesen, die körperlich Dampf ablassen mussten, aber augenscheinlich hatte sie sich auch in diesem Bereich des Lebens verändert. Sogar, ohne es selbst so richtig zu registrieren. „Hey, ganz ruhig. Der Stein kann auch nichts für deine schlechte Laune.“ Überrascht von der Stimme, wirbelte Lena herum und erkannte René Adler, der breit grinsend auf eine der Liegen gestützt, vor ihr stand. Er schien sich köstlich über die kleine Frustbewältigung der jungen Psychologin zu amüsieren, wohingegen Lena absolut keine Lust auf ein Gespräch mit einem weiteren Torwart der Nationalmannschaft hatte. Wahrscheinlich hatte man Lena ihre Begeisterung über Renés plötzliches Auftauchen ansehen können, denn der Leverkusener Torhüter hob nur abwehrend die Hände. „Das war doch nur ein Scherz, ich wollte dich eigentlich nicht stören, aber du sahst eben einfach so verloren aus, als du da allein am Pool standest, da dachte ich mir-“ Betreten blickte René zu Boden und sprach nicht weiter. Das breite Grinsen war aus seinem Gesicht verschwunden und seine Füße schienen ihn mit einem Mal brennend zu interessieren, denn er wusste auf einmal ja selbst nicht mehr, warum er zu der jungen Blondine gegangen war, als er sie von drinnen dort hatte stehen sehen. Irgendwie hatten seine Füße ihn ganz von selbst hierher getragen. Einfach so, aus einem Impuls heraus. Der blonde Nationalkeeper hatte wirklich absolut keine Ahnung, was ihn dazu veranlasst hatte zu ihr zu gehen und sie dann auch noch mit so einem blöden Spruch zu nerven, wo er doch schon von weitem gesehen hatte, dass sie nicht gut drauf war. Erschwerend kam dann noch hinzu, dass er bereits am Nachmittag gemerkt hatte, wie sehr die kleine Schwester des Lutschers solche dummen Sprüche hasste. Ihre Retourkutschen bei Clemens und Bastian hätten ihn eigentlich vorwarnen sollen, aber trotzdem war er in das gleiche Fettnäpfchen getappt wie seine beiden Kollegen vor ihm. Und die beste Idee um mit ihr ins Gespräch zu kommen, war eben dieser lockere Spruch gewesen. Ehrlich gesagt war es auch Renés einzige Idee gewesen und mangels Alternativen hatte er sie dann auch so angesprochen. Denn irgendwie hatte René sie einfach nicht links liegen lassen können, sie tat ihm so leid, wie sie mit gesenktem Kopf dagestanden hatte. Als wäre gerade irgendetwas Schlimmes passiert, irgendetwas, was sie völlig aus der Bahn geworfen hatte. Vielleicht ja ein Streit mit Torsten, wer konnte das schon wissen? „Ach verdammt, ich wollte einfach fragen, ob alles in Ordnung ist. Ob es dir gut geht.“ Wie ein kleiner Schuljunge stand René vor Lena, die sich ein leichtes Lächeln einfach nicht verkneifen konnte. Trotzdem fasste sie sich unwillkürlich an ihr Handgelenk, das schmerzhaft pochte und wahrscheinlich schon in den buntesten Farben leuchtete. Körperlich ging es ihr mit der schmerzenden Hand gerade nicht besonders prächtig, aber sie fand es irgendwie süß, dass René extra zu ihr an den Pool gekommen war, weil sie dort allein gestanden hatte. Das hieß, dass er sie beobachtet und sich Gedanken gemacht hatte, obwohl sie sich gerade erst vor wenigen Stunden kennen gelernt hatte. Das war so eine Tat, die auch von Lionel oder Andres hätte kommen können, wobei Lena den Gedanken an ihre beiden Freunde aus Barcelona sofort wieder zu verdrängen versuchte. Er gehörte hier nicht hin, außerdem war sie dem Bundesadler noch eine Antwort schuldig, die er sich redlich verdient hatte. „Ja, mir geht es gut, ich brauchte einfach nur einen Augenblick Ruhe um wieder Ordnung in meine Gedanken zu bringen.“ „Ah, verstehe, dann sollte ich wohl jetzt besser gehen. Entschuldigung, dass ich gestört habe, es war wirklich nicht böse gemeint.“ Verlegen sah René von Lena zurück auf den Boden. Ihm war nun klar, dass er sie nicht einfach so hätte stören, hätte ansprechen sollen, aber irgendwie war es ihm wie die richtige Handlung erschienen. Da hatte ihn sein Gefühl wohl mächtig getäuscht. „Bleib doch noch ein bisschen.“ „Aber ich dachte, du wolltest ein bisschen Ruhe haben um dich zu sammeln? Da störe ich doch bestimmt nur.“ René wollte diese überaus peinliche Begegnung nicht unbedingt noch länger hinziehen als nötig. Die kleine Schwester des Lutschers musste ihn ja jetzt schon für einen ungehobelten, manierenlosen Kerl halten, der einfach so die Ruhe eine Person durchbrach um sie dann mit schlechten Sprüchen zu belästigen. Nein, ein schlechteres Bild als jetzt schon sollte die neue Physiotherapeutin von ihm nun doch nicht bekommen, deswegen zog er es definitiv vor zu gehen. „Nein, du störst doch nicht. Ehrlich gesagt bin ich dir ziemlich dankbar, dass du mich aus meinen Gedanken gerissen hast, sonst hätten garantiert noch der ein oder andere Stein daran glauben müssen.“ Unwillkürlich sah René auf und lächelte Lena an, die ebenfalls freundlich zurücklächelte, was dem Leverkusener den Mut zu einer Erwiderung gab. „Ja, und dann hätten sich hinter die Gäste noch an den Steinen weg getan.“ „Genau, also war dein Auftauchen sozusagen eine Rettungsaktion für die Füße der Gäste.“ Das leichte Lächeln der beiden hatte sich in ein ausgewachsenes Grinsen verwandelt und lenkte Lena sogar für einen Moment von den Schmerzen in ihrem Handgelenk ab. Irgendwie drohte ihre Konversation ins Absurde abzurutschen, doch das war beiden total egal. Hauptsache sie hatten etwas zu lachen und schwiegen sich nicht an. Und vor allen Dingen brachte René Lena auf andere Gedanken, so dass sie nicht mehr über das Gespräch mit Timo nachdenken musste. „Ja, für dir Gäste. Und für dich.“ „Wieso denn ausgerechnet für mich? Ich hätte mir beim Steinetreten schon nichts getan.“ Gespielt skeptisch musterte René die junge Frings und schüttelte dann den Kopf. „Das habe ich auch nicht behauptet, aber im Augenblick sind die einzigen Gäste im Hotel wir, Spieler der deutschen Nationalmannschaft, und wer müsste sich unter anderem um unsere kaputten Füße kümmern?“ So langsam dämmerte es Lena, worauf der blonde Mann vor ihr hinaus wollte, aber sie wollte sich lieber noch einmal versichern, ob sie das auch richtig verstanden hatte. „Ich?“ „Genau!“ Wieder lachten die beiden auf und Lena strich sich eine Haarsträhne, die ihr bei der Bewegung in die Stirn gefallen war, aus ihrem Gesicht, als René abrupt aufhörte zu lachen und sie nur noch verblüff anschaute. „Ist was? Habe ich irgendetwas im Gesicht?“ Eigentlich hatte Lena die Frage scherzhaft gemeint, doch René verzog keine Miene, sondern blieb ernst. Seine klaren Augen sahen sie unumwunden an und schienen sie fast zu durchbohren. Er brauchte einen Moment, bis er ihr antwortete, seine Stimme vollkommen ohne den Scherz und die Leichtigkeit, die sie bis eben noch besessen hatte. „Nein, nicht direkt.“ „Wo denn dann?“ Langsam war Lena genervt, dass René ihr nicht einfach sagen konnte, was ihm so plötzlich die Petersilie verhagelt hatte. Seine Antwort jedoch ließ in ihr eine Flutlichtanlage aufgehen. „An deinem Handgelenk. Verdammt, was hast du gemacht, das sieht ja schlimm aus.“ Panisch überlegte Lena, was sie darauf erwidern sollte. Was sie überhaupt sagen konnte ohne sofort als miserable Lügnerin enttarnt zu werden. Diese Male waren ziemlich deutlich zu sehen und bei näherer Betrachtung konnte man sogar die Griffspuren erkennen, die Timos Fingernägel auf ihrer Haut hinterlassen hatten. Deshalb fielen die meisten möglichen Ausreden schon einmal aus. Trotzdem legte Lena keinen Wert darauf, dass ihre kleine Begegnung mit Timo allgemein bekannt wurde und sie konnte sich die Reaktion ihres Bruders sehr genau vorstellen, wenn er ihr Handgelenk sah und erfuhr, dass einer seiner Kollegen dafür verantwortlich war. Timo würde sicherlich keinen gnädigen Gott haben und das hatte er nicht verdient, immerhin tat es ihm aufrichtig Leid. Als Lena immer noch keinen Ton von sich gegeben hatte um die ganze Situation zu erklären, trat René einen Schritt auf sie zu und hob ihr Handgelenk ganz vorsichtig an und drehte es, damit er es besser betrachten konnte. Blitzschnell zog die junge Blondine die Hand zurück und hielt sie hinter den Rücken, doch der Torhüter hatte bereits herausgefunden, was er hatte wissen wollen. „Also doch.“ „Was, „also doch“?“ Lenas Ton war aggressiver, als sie eigentlich erwartet hatte, aber schon zum zweiten Mal an diesem Tag fühlte sie sich von einem Torwart der deutschen Nationalmannschaft in die Enge gedrängt, wie ein wehrloses Tier, das keine Chance hatte zu entkommen und dieses Gefühl behagte Lena ganz und gar nicht. Wenn sie mit dem Rücken zur Wand stand, wurde sie immer recht unangenehm und diese Situation war keine Ausnahme. René schien ihre auflodernde Wut jedoch völlig kalt zu lassen, ganz ruhig sprach er weiter. „Ich war mir nicht ganz sicher, ob du diese blauen Flecke schon länger hast oder ob sie neu sind. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, ob ich sie nicht heute Nachmittag am Pool einfach übersehen habe, aber sie sind so frisch, sie können nicht länger her sein. Also, was ist passiert, Lena?“ Ihm war klar, dass er die junge Blondine noch nicht länger als ein paar Stunden kannte und bisher nur ein paar belanglose Worte mit ihr gewechselt hatte, aber trotzdem konnte er nicht zulassen, dass sie solch eine Verletzung verschweigen wollte. Diese Flecken erinnerten ihn stark an Handabdrücke, so als hätte jemand die junge Frau gegen ihren Willen festgehalten und so wie er es einschätzte, war es noch nicht lange her. Daher musste es einer seiner Kollegen gewesen sein. Vielleicht Torsten, der seine Schwester nach einem Streit hatte aufhalten wollen. Eigentlich traute René dem Lutscher ein solch brutales Verhalten nicht zu, gerade nicht, wenn es um seine Familie ging, aber wieso sollte ein Spieler der restlichen Mannschaft einen Grund haben die kleine Schwester des Fringsers notfalls mit Gewalt aufzuhalten? Die meisten kannten sie doch ebenfalls erst seit ein paar Stunden. „Es geht dich nichts an, was passiert ist und nun lass mich bitte rein, es ist doch recht frisch hier draußen.“ Beiden war klar, dass die vorgeschobene Frische nur eine faule Ausrede von Lena war, der bei geschätzten zwanzig Grad garantiert nicht kalt sein konnte. Wenigstens, so fand René, behauptete sie nicht, dass nichts passiert wäre, denn das wäre eine noch schlechtere Lüge gewesen und wenn René eins nicht mochte, dann waren es diese wirklich total fadenscheinigen Ausreden, die selbst jeder Depp sofort durchschaute. Eigentlich ging es René zwar wirklich nichts an, woher Lena diesen blauen Fleck bekommen hatte, doch trotzdem ließ er nicht locker. Bestimmt fasste René Lena bei der Schulter um sie am Gehen zu hindern. Normalerweise hätte er sie vermutlich an der Hand gepackt, aber das hielt er angesichts der Situation nicht für die beste Methode. Es überraschte den Leverkusener Keeper jedoch, dass Lena unter seiner Berührung zusammenzuckte und für einen Augenblick das Gesicht verzerrte, als hätte sie körperliche Schmerzen. „Ist alles in Ordnung?“ Dieselbe Frage wie am Anfang, nur dass René ihr dieses mal nicht glauben würde, wenn sie „ja“ sagen würde. Trotzdem versuchte sie es. „Ja, es geht mir gut. Es ginge mir sogar noch besser, wenn du mich endlich reingehen lassen würdest.“ Störrisch wie nur eine echte Frings sein konnte, versuchte Lena Renés Hand, die immer noch auf ihrer Schulter lag, aber keinen Druck mehr ausübte, abzuschütteln. Dabei verrutschte ihr Oberteil so, das es dem Leverkusener Bundesadler eine klare Sicht auf Lenas Schulter bescherte, auf der sich ebenfalls die Konturen einer Hand abzeichneten. Zwar nicht so deutlich wie am Handgelenk der jungen Blondine, aber trotzdem ohne Probleme erkennbar. Erschrocken und aufgebracht schnappte René nach Luft. Deswegen war Lena bei seiner Berührung so zusammen gezuckt, kein Wunder. „Kommt gar nicht in Frage, erst erzählst du mir, was los ist.“ Mühsam versuchte René seine aufkeimende Wut unter Kontrolle zu halten. Es fiel ihm schwer, aber ihm war klar, dass er bei Lena gar nichts erreichen würde, wenn er jetzt die Nerven verlor und ausrastete. Immerhin konnte sie ja nichts dafür, sie war unschuldig. Ein Opfer der Gewalt. Und er verabscheute Gewalt im Allgemeinen, sie war so verflucht sinnlos, aber noch mehr verabscheute er Gewalt gegen Frauen, ausgeübt von Männern, gegen die sie keine Chance hatten sich zu wehren. Welcher der Männer, die er zu seinen Freunden und Kollegen zählte, hatte der jungen Blondine so arg zugesetzt? Und vor allen Dingen: Warum? „Gar nichts ist los, René, und ich habe auch keine Ahnung, was du eigentlich genau von mir willst.“ „Was ich von dir will? Ich will wissen, wer dir diese Wunden verpasst hat, verdammt noch mal! War es Torsten? Habt ihr beide euch gestritten und er ist handgreiflich geworden?“ Vollkommen ungläubig starrte Lena René an, der langsam seine Hand von ihrer Schulter sinken ließ. So, wie die junge Frau ihn gerade ansah, schien seine Theorie mit dem Familienstreit nicht richtig zu sein. „Glaubst du wirklich, dass Torsten jemals einem Menschen, den er liebt, wehtun könnte? Denkst du Torsten wäre dazu fähig, nur weil er manchmal etwas ruppiger und härter rüber kommt als alle anderen? Denn wenn es so ist, dann kennst du meinen Bruder ganz schlecht. Er würde sich eher ein Bein ausreißen, als mich zu verletzen. Also lass Torsten gefälligst aus dem Spiel!“ Der Angriff auf Torsten hatte Lena wütend gemacht, noch wütender, als sie vorher schon wegen Renés penetranten Fragen gewesen war. Es war eine Sache, wenn er sie bedrängt, aber eine ganz andere, wenn er ihrem Bruder eine solche Tat unterstellte. Sie wusste nicht, was der Blonde vor ihr sich einbildet, auf jeden Fall hatte er eigentlich einen saftigen Tritt in den Hintern verdient. Um jedoch nicht noch mehr Zeit in seiner Gegenwart zu verbringen, stürmte Lena einfach so drauf los in Richtung Foyer. Bloß weit weg von diesem penetranten Vogel! Anfänglich hatte sie gedacht er wäre so ein bisschen wie Andres und Lionel, doch mittlerweile war sie sich absolut sicher, dass René Adler nicht die geringste Ähnlichkeit mit ihren Freunden hatte. Tief in ihrem Inneren war der jungen Psychologin zwar klar, dass auch ihre beiden Freunde in Barcelona nicht eher Ruhe gegeben hätten, bis sie eine ehrlich Antwort von ihr bekommen hätten, aber das verdrängte Lena in diesem Augenblick so gut es ging. Mit schnellen Schritten durchquerte Lena das Foyer und drückte doller als gewollt auf den Fahrstuhlknopf. Als dieser dann nicht sofort kam wiederholte die junge Deutsche das Drücken immer wieder, bis auf einmal eine lachende Stimme hinter ihr sagte: „Von dem vielen Gedrücke kommt er auch nicht schneller.“ Überrascht blickte Lena in das grinsende Gesicht von Mario Gomez und irgendwie kam ihr diese Situation verdammt bekannt vor. Mit einem ähnlichen Spruch und einem ebenso breiten grinsen hatte auch René ihr Gespräch am Pool begonnen, nachdem Lena etwas absolut sinnloses getan hatte. Erst der Stein, jetzt der Fahrstuhlknopf, heute war wohl irgendwie der Tag der sinnlosen Aktionen. Da Lena aber auf ein ähnliches Gespräch wie das mit René verzichten konnte, entschied sie sich die Treppe zu nehmen und spurtete fast schon los, so dass sie Marios Worte nur noch mit halbem Ohr vernahm: „Soll ich dich heute Abend abholen, Lena? Wir machen einen netten kleinen Mannschaftsabend und es wäre doch toll, wenn du mitkommen würdest.“ Mario versuchte es mit seinem charmantesten Lächeln und hoffte die junge Neu-Bremerin von der Idee überzeugen zu können. Nur um endlich in ihr Hotelzimmer zu kommen, rief Lena über ihre Schulter: „Jaja.“ Dabei hatte sie im Grunde genommen gar keine Ahnung, auf was sie sich da gerade eingelassen hatten und zu was sie da gerade zugestimmt hatte. Sie wollte einfach nur noch auf ihr Zimmer um dort in Ruhe nachzudenken und sich eine plausible Erklärung für die blauen Flecke einfallen zu lassen. Alles andere tangierte sie im Augenblick nur peripher. Dass Mario zu seinem Wort stehen und sie wirklich abholen würde, glaubte Lena in diesem Moment zumindest nicht. To be continued Ja, die Torhüter der deutschen Nationalmannschaft haben es Lena wirklich angetan… Beide stellen ihr unangenehme Fragen, wollen die Wahrheit wissen… und im Grunde hat eigentlich keiner das Recht sie so in die enge zu treiben… Aber ich hoffe trotzdem, dass ihr René nicht böse seid, er macht sich wirklich nur sorgen um sie… Finde ich persönlich irgendwie ganz niedlich, immerhin kennen sich die beiden erst ein paar Stunden, da ist so eine Fürsorge nicht selbstverständlich… Und worauf hat Lena sich mit ihrer Zusage zu dem kleinen Nationalmannschaftsabend wohl eingelassen? Vor allen Dingen, wenn sie sich von Mario Gomez abholen lässt, das wird Schweini, Clemens und auch Per bestimmt ganz schön hart treffen… Von Torstens Reaktion ganz zu schweigen… ;) Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und hoffentlich auf wieder lesen, entweder beim nächsten Kapitel oder aber, was mich noch mehr freuen würde, beim nächsten Kommentar! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)