Happy ohne Ende? von Schumeriagirl ================================================================================ Kapitel 37: Verwirrung und Wut ------------------------------ Ich bleibe an dieser Stelle standhaft: Keine der in meiner Story vorkommenden Personen gehört mir und alles, was hier zu lesen ist, ist definitiv frei erfunden und entspricht zu keinem Zeitpunkt der Wahrheit. Es ist etwas ganz besonderes eine Leserin wie dich zu haben, Sunny. Leise summend mit dem Rücken zur Tür bezog Lena die Liege für den nächsten Patienten neu mit einem großen, weißen Baumwolltuch. Normalerweise nutzte man solche Liegen, wie sie auch der Wellenessbereich des Hotels für seine Massagegäste zu bieten hatte, ohne besondere Unterlage, doch die junge Wahl-Spanierin hatte während der letzten Jahre in Barcelona die Erfahrung gemacht, dass eine weniger steril wirkende Unterlage auch die Patienten schneller dazu brachte sich zu entspannen. Und das war immerhin das Ziel der ganzen Aktion. Dasselbe wollte Lena nun auch mit den Spielern der deutschen Nationalmannschaft ausprobieren und ihr erster Testversuch mit Bernd Schneider hatte schon einmal wunderbar funktioniert, wobei Bernd auch ein vergleichsweise pflegeleichter Patient gewesen war, der von vorne herein schon von ihr ihren Methoden und ihrem können überzeugt gewesen war. Wie es bei den anderen Spielern aussah, konnte Lena nur vermuten und deshalb wollte sie ihr Bestes geben um ihnen zu zeigen, dass sie wirklich wegen ihrer Fähigkeiten und nicht wegen ihrer Verwandtschaft mit Torsten hier war, auch wenn die selbstverständlich ebenfalls eine wichtige Rolle gespielt hatte. Das leise Klacken einer ins Schloss fallenden Tür machte Lena darauf aufmerksam, dass sie nicht mehr allein in ihrem kleinen Therapieraum war, sondern Gesellschaft bekommen hatte. Vermutlich war es nur Klaus, der sich nur dieses oder jenes ausborgen wollte, doch als sie sich schwungvoll umdrehte und freundlich lächelte, bekam Lena einen Schrecken: Direkt an der Tür stand nicht Klaus Eder, sondern Timo Hildebrand!!! Der ehemalige Torwart des VfB Stuttgarts lächelte die völlig überraschte Lena freundlich an. Perplex von seinem plötzlichen Auftauchen erwiderte die jüngere Frings den fröhlichen Gruß des Hoffenheimer Keepers. Der hatte geahnt, dass er sie mit seinem prompten Auftauchen verwirren und überraschen würde und genau das hatte Timo auch vorgehabt: Seit er gehört hatte, dass Lena Frings, Torsten kleine Schwester, sich als Physiotherapeutin um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Spieler kümmern würde, hatte er nach einer passenden Gelegenheit gesucht sie unter vier Augen in ein Gespräch verwickeln zu können. Seit seinen Recherchen und seinem Gespräch mit David schwirrten so viele unterschiedliche Gedanken und Spekulationen in seinem Kopf herum, dass er für seinen eigenen Seelenfrieden endlich Klarheit schaffen wollte. So konnte es einfach nicht weiter gehen, diese Achterbahnfahrt der Ungewissheit raubte ihm den letzten Nerv. Und wer konnte ihm besser helfen sein inneres Gleichgewicht wieder zu finden als diejenige, die dieses ganze Chaos überhaupt erst angerichtet hatte? Genau: Niemand! „Hallo Timo. Was führt dich her?“ Angriff war die beste Verteidigung, nach dieser Philosophie gestaltete nicht nur Werder Bremen seine Spiele, sondern auch Lena ihre Gespräche, wenn sie annahm, dass sie unangenehm enden könnten. Unangenehm für sie und vielleicht sogar auch für ihren Gegenüber, der immer noch ganz entspannt lächelnd an den Türrahm gelehnt stand. Sein Gesicht war für Lena undurchschaubar, sie wusste nicht, weshalb er hier war: Wollte er mit ihr über die Zeit in Spanien sprechen oder wollte er ihren medizinischen Rat? Beides war immerhin möglich. „Hola Lena, schön dich so schnell wieder zu sehen, auch wenn die Umstände hätten besser sein können.“ Langsam löste sich der Torhüter von dem Rahmen und ging ein paar Schritte auf die Wahl-Spanierin zu. Zu viel Distanz zwischen ihnen war nicht gut, schließlich würden sie sich in ein paar Minuten verdammt nah sein, da musste man jetzt nicht so förmlich tun. Sein Besuch hier hatte nämlich tatsächlich nicht nur den Zweck seine Neugier zu befriedigen und seine Verwirrung zu zerstreuen, sondern auch seinen körperlichen Beschwerden Linderung zu verschaffen. „Wieso? Freust du dich nicht wieder bei der Nationalmannschaft zu sein? Ich hatte gedacht du bist gerne mit dabei, wenn deine Freunde den Adler ins Feld tragen.“ „’Türlich freue ich mich mein Land zu repräsentieren. Es gibt für einen Fußballer nichts Größeres. Ich meinte eher meine Anwesenheit hier in deinem kleinen Behandlungsraum. Du musst dir meinen Rücken und mein linkes Bein einmal ansehen. Ich war vorhin bereits bei MüWo und der meinte, dass wir es zuerst einmal mit leichter Drucktherapie versuchen sollten bevor er mir eine unangenehme Spritze in den Rücken jagt.“ Als Timo von der Aussicht auf eine schmerzhafte Spritze in seinen Rücken sprach, verzog er, wie um seinen Abscheu vor dieser Behandlungsmethode zu unterstreichen, angewidert das Gesicht. Er hatte wirklich keine Lust sich eine lange Nadel dort irgendwohin durch sein Fleisch jagen zu lassen, da war Lena sicherlich die erträglichere Variante, auch wenn die Dinge, die er sie fragen wollte, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein positives Echo hervorrufen würden. Das musste er dann eben in kauf nehmen. „Verstehe schon, bevor wir zu den Chemiehammern greifen, versuchen wir es noch mal mit sanfter Gewalt. Keine Panik, Timo, ich werde mein Bestes geben dir diese schmerzhafte Prozedur irgendwie zu ersparen. Aber dafür musst du mir einen kleinen Gefallen tun.“ Überrascht und ziemlich verwundert blickte Timo Lena an, die sich seit Beginn ihres Gespräches merklich entspannt hatte und nun nur schwerlich ein lautes, fröhliches Lachen zurückhalten konnte. Timos Gesichtsausdruck war aber auch zum Schießen! „Nun schau doch nicht so wie ein Huhn, wenn es donnert, ich will doch nur, dass du dich für mich nackig machst, Kleiner!“ Vollkommen gelähmt stand Timo da, öffnete den Mund nur um ihn wieder zu schließen. Vermutlich ähnelte er im Augenblick eher einem Fisch auf dem Trockenen, als einem Weltklassetorhüter, der für die deutsche Nationalmannschaft spielen wollte. Dabei war er doch sonst nicht auf den Mund gefallen! Jetzt fehlten ihm aber die Worte. Hatte David etwa mit seiner Einschätzung gar nicht so Unrecht? War sie wirklich dieser männermordende Vamp, von dem die spanischen Zeitungen so viel geschrieben hatten? War jede einzelne Geschichte, die er überflogen hatte, etwa doch wahr? Hatte Lena so auch die anderen Spieler in Barcelona zu verführen versucht? Mit Direktheit und einem freundlichen Lächeln? Und waren sie alle nacheinander darauf eingegangen? Die Achterbahn in Timos Kopf hatte eine beängstigende Geschwindigkeit angenommen und schoss gerade in unvorstellbare Höhen nur um dann in einen schnellen, doppelten Looping zu wechseln. Seine Welt stand Kopf. Er wollte nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. Der ehemalige Spanier konnte nicht glauben, dass er sich so sehr in einer Person hatte täuschen können. Lena beobachtete belustigt wie Timos Mimik zwischen Entsetzen, Überraschung, Enttäuschung und aus für sie absolut unerklärlichen Gründen auch Wut und Verachtung wechselte. Die Psychologin hatte erwartet, dass er sie vielleicht im ersten Moment würde falsch verstehen, aber nicht, dass die Verwirrung so lange anhalten würde. Deswegen klärte sie den Spieler der TSG Hoffenheim lächelnd auf: „Ganz ruhig, Timo, ich will dir nicht an die Wäsche. Zumindest nicht so, wie du es im Augenblick wahrscheinlich vermutest. Aber wenn ich mir deinen Rücken und dein Bein ansehen soll, dann musst du schon aus deinen Klamotten schlüpfen.“ Vollkommen perplex starrte Timo die Wahl-Spanierin an, so als wäre ihr gerade ein drittes Auge oder ein zweiter Mund gewachsen. Sein Blick war fest auf ihr Gesicht gerichtet und man hätte meinen können, er wollte Löcher in ihr Gesicht oder die Wand daneben hineinstarren. Nur langsam verarbeitete sein Gehirn die Information, dass all seine Sorgen und Zweifel wenigstens für den Moment unbegründet waren. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie verrückt und komisch das für Lena Frings aussehen musste, wie er so dastand und sie eisern anschwieg. Eine leichte Röte schlich sich auf sein Gesicht und ohne ein weiteres Wort oder einen weiteren Blick in ihr Gesicht begann der Torwart sich die Schuhe aufzuschnüren. Er hatte nicht vor sich vor Lena noch mehr zum Deppen zu machen als bisher schon, in dem er sich bei der Erklärung seines Verhaltens vor ihr auch noch um Kopf und Kragen redete. Wie hatte er diesen kleinen Witz nur missverstehen können? Hatte sein Unterbewusstsein sich etwa schon vor dem Gespräch entschlossen, eher der Presse zu glauben als seinem eigenen Instinkt? Es war nicht zu übersehen, wie unangenehm Timo dieses Missverständnis war, schließlich versuchte er jeden weiteren Blickkontakt zu umgehen und so vermied auch Lena es noch ein weiteres Wort darüber zu verlieren. Sie wollte den ehemaligen Stuttgarter nicht noch mehr in Verlegenheit bringen als bisher schon, auch wenn es sie wirklich interessiert hätte, was er in diesem Augenblick von ihr gedacht hatte. Seine Mimik hatte Bände gesprochen, aber so gut Lena auch sonst darin war Menschen zu lesen, bei Timo hatte sie versagt. Die Überraschung über ihre Worte war verständlich gewesen, das Entsetzen auch, so eine vermeintliche „Anmache“ konnte einem schon mal in diesen Zustand versetzen, auch die Enttäuschung war irgendwie noch erklärlich, aber der Rest nicht. Sie konnte sich beim besten Willen nicht erklären, warum er mit Wut und Verachtung auf ihren Spruch reagiert hatte. Das wären Emotionen gewesen, die sie sich nicht hatte erklären können. Sie kannten sich immerhin erst seit Torstens Nationalmannschaftsessen, seitdem waren sie einander nicht mehr begegnet, hatten keinen Kontakt gehabt. Ebenfalls wusste Timo nichts von ihrer Vergangenheit in Barcelona, oder zumindest hatte er bei ihrem letzten Treffen nichts Näheres darüber gewusst. Es war Lena ein Rätsel, warum er so reagierte, wie er reagiert hatte, doch sie war sich nicht sicher, ob die dieses Rätsel tatsächlich lösen wollte. Weil ihr die Antwort darauf sicherlich nicht gefallen würde. Lena konnte trotz dieser Gedanken nicht umhin Timo beim Ausziehen zuzusehen. Es hatte irgendwie etwas Beruhigendes an sich, denn normalerweise war der, der weniger anhatte, immer in der schwächeren Position und im Augenblick war Lena dankbar, dass nicht ihr dieser Part zufiel. Schon viel zu häufig hatte sie sich in letzter Zeit in der schwächeren, verletzlicheren Position gefühlt und das gefiel der Wahl-Spanierin ganz und gar nicht. Nachdem Timo seine Schuhe geöffnet und achtlos von den Füßen gestreift hatte, entledigte er sich nun seines T-Shirts. Ohne zu Zögern ergriff der ehemalige Stuttgarter den Saum seines Oberteil und streifte es sich mit einem Ruck vom Oberkörper. Ohne Probleme ließ sich das fein definierte Muskelspiel seiner Rückenmuskulatur wahrnehmen. Es war ein ständiger Wechsel zwischen entspannt und angespannt und Lena war sich sicher, dass, trotz der trainierten Härte, Timos Rücken unheimlich weich sein würde. Noch bevor die kleine Schwester des Lutschers den Blick von seiner Kehrseite abwenden konnte, hatte Timo sich auch schon seiner Trainingshose entledig und stand nun in nicht mehr als einer schwarzen, perfekt sitzenden Boxershorts vor ihr. Auch wenn Lena allein schon von Berufswegen regelmäßig halbnackte Männerkörper begutachtete und hin- und wieder auch anfasste, einen kurzen Augenblick erfasste sie eine schon längst verloren geglaubte Scheu. „Gefällt dir, was du siehst?“ Timo hatte sich wieder zu ihr umgedreht und präsentierte sich nun von seiner Vorderseite. Unwillkürlich glitt Lenas Blick über seinen wohlgeformten Oberkörper und diesmal war sie es, die eine leichte Röte in ihren Wangen nicht unterdrücken konnte. „Ja, schon nicht schlecht. Wollen wir dann?“ Gespielt empört stemmte der Torhüter seine Hände in die Hüften und blickte die Psychologin durchdringend an. „Wir können anfangen, vielleicht änderst du dann nach näherem hinsehen und anfassen ja auch deine Meinung, dass mein Körper nur „nicht schlecht“ ist.“ Ohne ein weiteres Wort schwang Timo sich auf die vorbereitete Liege und machte es sich dort bequem, während Lena diverse Öle aus dem Regal nahm. Sie wusste noch nicht so ganz, welche Probleme Timo genau mit seinem Rücken und Bein hatte, deshalb wollte sie zuerst einmal sehen, wie gespannt seine Muskulatur insgesamt war. Manchmal konnten schon kleinere Verspannungen starke Schmerzen auslösen. „Meine Hände könnten ein bisschen kalt sein, also nicht erschrecken.“ Ein gedämpfter Laut kam von Timo, der seinen Kopf tief im Kopfloch der Liege vergraben hatte. Scheinbar legte er im Moment nicht viel Wert auf Konversation und so machte Lena sich schweigend an die Arbeit. Beim ersten Hautkontakt zuckte der Spieler der TSG Hoffenheim kurz zusammen, entspannte sich dann aber sofort wieder. Eine gute halbe Stunde massierte Lena schweigend vor sich hin, drückte immer wieder an verschiedenen Stellen, beugte und streckte Timos Beine um zu sehen, ob eine Veränderung im Rücken auftrat. Weitestgehend war der Bewegungsablauf unauffällig, hin und wieder verweilte Lena etwas länger an einer Stelle, nie jedoch so lange, dass Timo über Schmerzen hätte klagen können. Durch das Massageöl glitten ihre Finger leicht über die weiche Haut des Keepers und er konnte spüren, wie er sich immer weiter entspannte. Diese Frau konnte mit ihren Händen tatsächlich Wunderdinge vollbringen. Mit einem plötzlichen Ruck streckte Timo sich hoch und funkelte die vollkommen überraschte Lena wütend an, die sich auf diesen abrupten Stimmungswechsel absolut keinen Reim machen konnte. Bis eben hatte er noch ganz ruhig dagelegen, die junge Deutsche hatte sogar vermutet, dass er mittlerweile eingeschlafen war, aber scheinbar war es nur die Ruhe vor dem Sturm gewesen. Schon erklang Timos anklagende Stimme „Hast du das bei den anderen auch so gemacht?“ Verwirrt starrte Lena den Hoffenheimer an. Sie hatte keine Ahnung, wovon der ehemalige Torwart des FC Valencia sprach, aber was auch immer es war, es schien ihn richtig wütend zu machen. „Bei wem soll ich bitte schön was auch gemacht haben? Timo, du sprichst in Rätseln.“ Die Verwirrtheit der Wahl-Spanierin verwandelte sich langsam aber stetig in Wut um. Sie wusste wirklich nicht, wovon ihr Patient sprach, was er meinte und was ihn so urplötzlich ausrasten ließ. In seiner Rage hatte Timo sogar Lenas Handgelenk gepackt und drückte fester als eigentlich beabsichtigt zu. „Na, wie hast du sie rumgekriegt? Jeden einzelnen. Ich will alles wissen. Bist du bei einer ähnlichen Behandlung wie meiner ganz zufällig mit deinen Händen in seine Hose gewandert? Nun los, sag schon, ich kann’s vertragen!“ „Verdammt Timo, von wem sprichst du? Mein einziger Patient heute war Bernd!“ Mit aller Kraft riss Lena sich von Timo der und betrachtete ihr Handgelenk: Man konnte die Spuren von Timos Griff noch deutlich erkennen. Sicherlich würde es blaue Flecke geben und die jüngere Schwester des Lutschers hatte keine Ahnung, wie sie ihrem großen Bruder diese „Verletzungen“ erklären sollte. „Ich rede nicht von Bernd, aber mit dem hast du hier wahrscheinlich auch ein Nümmerchen geschoben, würde mich nicht wundern, so einen Verbrauch, wie du hast. Aber sag mal, war er dir überhaupt hochklassig genug?“ Am liebsten hätte Lena ausgeholt und diesem unverschämten Kerl, der da gerade aus Timos Mund sprach, eine gepfeffert. Genau so, wie sie Clemens schon eine gelangt hatte. Aber die Blondine hielt sich zurück. Sie wollte endlich wissen, wovon der sonst so sanfte und mitfühlende Torhüter sprach, was ihn so wütend machte. Sie hatte zwar schon einen Verdacht, eine Ahnung, doch wollte und musste sie die Worte aus Hildebrands Mund hören. „Ich frage dich ein letztes Mal, Timo, wovon sprichst du?“ „Nun spiel hier mal nicht die unschuldige Jungfrau, denn das bist du nicht. Wie viele Fußballer hast du in Barcelona flachgelegt um an deinen Posten zu kommen? Wie viele, Lena, mh? An wen hast du dich rangemacht, weil er dir nutzen konnte? Selbst vor einem Kind hast du nicht halt gemacht!“ Timo hatte sich immer mehr in rage geredet und die letzten Worte schrie er Lena entgegen, die angstvoll zusammengezuckt war. Reflexartig ging sie zwei Schritte zurück um mehr Abstand zwischen sich und Timo zu bringen. Sein wutverzerrtes Gesicht, sein Geschrei und vor allen Dingen seine Wortwahl ließen sie erschauern. Natürlich hatte Lena geahnt, dass Timo Informationen eingeholt hatte, vermutlich sogar mit einem seiner ehemaligen Kollegen gesprochen hatte, die alle wahrscheinlich glaubten alles aus den Medien zu wissen, aber Lena hatte niemals auch nur einen Augenblick erwartet, dass Timo all diese Dinge über sie tatsächlich glauben würde. Dass er doch wirklich glauben würde, dass sie mit einem Minderjährigen geschlafen hatten, nur um in der Hierarchie weiter aufzusteigen. „Ich glaube, wir haben uns nichts mehr zu sagen, Herr Hildebrand.“ Lena wollte gerade den ersten Schritt auf die Tür zumachen, als Timo sich ihr in den Weg stellte und sie grimmig anfunkelte. Für ihn schien das Gespräch noch lange nicht beendet zu sein. Ohne irgendwelche Rücksicht walten zu lassen, schüttelte er die junge Deutsche und hielt sie an ihren Schultern fest. Sein Griff ähnelte stark dem eines Schraubstocks und Lena wusste, dass sie keine Chance hatte sich aus seiner Umklammerung zu lösen. „Oh nein, Fräulein, wir sind noch lange nicht fertig. Schämst du dich eigentlich gar nicht? Du hast einen Jungen verführt, verdammt noch mal! Gestandene Männer kann ich ja vielleicht noch verstehen, aber dass du deinen Wunsch nach einem jüngeren Liebhaber so rücksichtslos auslebst, das ist ja widerlich! Und das alles vor den Augen deines treudoofen Lionels, der gar nicht weiß, was seine Freundin so alles hinter seinem Rücken treibt.“ „Du hast doch keine Ahnung! Das ist nicht wahr!“ Auch Lena war lauter geworden und versuchte sich jetzt aus Timos Griff zu winden, der sie eisern festhielt. Er hatte nicht vor sie gehen zu lassen. „Nein, habe ich nicht? Dann erklär es mir! Erzähl mir, wie die Wahrheit deiner Meinung nach aussieht!“ Der Druck auf Lenas Armen ließ nach, jedoch war sie sich sicher, dass er keine Skrupel hatte ihn wieder zu verstärken. Er wollte eine Antwort auf seine Fragen haben. Und diesmal gab es für Lena Frings keine Möglichkeit zur Flucht. To be continued Mit diesem Kapitel habe ich jetzt vermutlich alle richtig überrascht… ;) Einige hatten bereits den Verdacht, dass Timo der ominöse Blondschopf sein könnte und nun habt ihr es sogar schriftlich… Was sagt ihr zu seinem Verhalten? Timo ist ganz schön grob mit ihr. Dieser plötzliche Stimmungswandel war wirklich recht heftig… Was da noch alles kommen wird? Wird Lena Timo wohl ihre Sicht auf die „Wahrheit“ schildern? Oder kommt doch noch ein edler Retter, der ihre laute Diskussion gehört hat (da käme dann ja wohl nur der Schweini in Frage)? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)