Happy ohne Ende? von Schumeriagirl ================================================================================ Kapitel 8: Gute Nacht Geschichten --------------------------------- Das hier ist meine erste Story mit und über reale Personen und selbstverständlich ist das alles nur erfunden… Also keine Panik, nichts ist wahr, alles stammt nur aus meinem Hirn… Es soll weder Ruf schädigend noch sonst irgendwie böse sein… Wie immer geht mein aufrichtiger Dank an diejenigen, die sich die Zeit genommen haben mir einen Kommentar zu schreiben… Wie immer versuche ich eure Wünsche zu erfüllen… ;D Lena war unheimlich froh nicht den gesamten Abend mit Torsten und seinen Fußballerkollegen verbringen zu müssen. Da machte sie sich lieber mit ihren beiden Nichten einen schönen Disney-Abend, bevor sie stundenlang mit irgendwelchen Fußballprofis da saß, die ihr doch nur vor Augen führten, wie sehr sie all ihre Freunde, ja ihr ganzes Leben in Barcelona vermisste. Und das diese Männer sie an Leo und die anderen erinnern würden, dass stand für Lena außer Frage, immerhin waren es Männer. Männer, deren Leben dem Fußball gehörte. Zumindest fast. So wie bei Leo, Ricardo, Paolo und wie sie nicht alle hießen. In dieser Beziehung waren sich wohl die meisten Fußballer ähnlich, egal ob sie nun in Deutschland, Spanien oder Italien spielten. Torsten hatte Lena in der kurzen Zeit, die sie bisher bei ihm in Bremen gewesen war, schon scheinbar die ganze Lebensgeschichte eines jeden Spielers erzählt, der sich heute Abend bei ihnen die Ehre geben würde. Er wollte, dass sie sich genauso auf den Besuch freute wie er, dass sie ihn so anstrahlte, wie er sie früher immer hatte strahlen sehen und so versuchte er es eben mit der Aussicht auf viele toll aussehende Männer. Wenn der nur wüsste, wie viele davon bei ihr in Barcelona rum liefen… Da brauchte sie sich nicht in fremden Gewässern um zu sehen und neue Menschen kennen lernen. Klar, Torstens langjährigen Freunde und Kollegen wie Bernd, Miroslaw und Michael kannte sie nicht nur dem Namen nach, sondern war ihnen auch schon hin- und wieder persönlich begegnet, doch die Anwesenheit der anderen Spieler machte sie nervös. Der Berliner und die Stuttgarter machten ihr nichts aus, auf Gomez freute sie sich sogar ein bisschen, da sie mit ihm vielleicht ein paar Worte spanisch würde sprechen können, aber die Anwesenheit der anderen konnte doch problematisch werden. Besonders die von Timo Hildebrand, was jedoch nicht an seinem Aussehen lag, sondern eher an der Tatsache, dass er die letzten Jahre in Spanien gespielt hatte und sie somit vielleicht erkennen konnte. Denn wenn Lena ehrlich mit sich war, erkannten sie die meisten Fans der spanischen Primera Division. Von den anderen Spielern ganz zu schweigen. Und das galt es auf jeden Fall zu vermeiden. Lena malte sich jetzt schon in immer düsteren Farben aus, was passieren würde, wenn ihr geliebter großer Bruder erfuhr, was in Spanien nicht alles geschehen war. Er würde sie bestimmt nie wieder so ansehen, wie er sie am Morgen ihrer Ankunft angeblickt hatte: Voller Liebe und Sorge und absolut glücklich, dass sie endlich wieder an seiner Seite war. Diesen Ausdruck in den Augen sollte Torsten nicht verlieren. Nicht jetzt und am besten gar nicht, wenn Lena es irgendwie verhindern konnte. Gemeinsam mit Lena und Lisa saß sie schließlich eingekuschelt im Bett und sah gebannt auf den Fernseher, wo sich Dornröschen gerade lachend und singend durch den Wald tänzelte. Die beiden Mädchen hatten unbedingt einen Prinzessinnenfilm mit ihr schauen wollen und selbstverständlich hatte Lena ihnen ihren Wunsch nicht abschlagen können. Es war immerhin ewig her, dass sie diesen Film zuletzt gesehen hatte, auch wenn sie sich noch sehr genau an ihre Lieblingsstellen erinnerte. Wie die meisten normalen anderen Mädchen auch träumten auch Lena und Lisa davon, dass irgendwann ihr Märchenprinz auf einem weißen Schimmel vor ihrer Tür stehen würde. Sie wollte die beiden nicht enttäuschen, in dem sie ihnen sagte, dass es solche Prinzen wirklich nur im Märchen gab und das Liebe niemals so einfach sein konnte. Alles im Leben war kompliziert und die meiste Zeit glich es eher einer schlechten Tragikkomödie als einem Märchen, aber so lange man noch jung war durfte man träumen. Wer konnte denn schon vorher sagen, ob ihre Träume vielleicht nicht doch eines Tages fliegen lernen würden? „Du Tante Lena, sag mal, hast du eigentlich schon deinen Märchenprinzen gefunden?“ Lisa sah sie unschuldig aus ihren großen braunen Augen heraus an und Lena musste ein paar Mal schlucken, bevor sie es einigermaßen schaffte ihre kleine Nichte anzulächeln und den kopf zu schütteln. „Nein, Lisa, leider noch nicht. Ich dachte zwar mal, ich hätte ihn gefunden, aber dann hat sich das alles als ein riesengroßer Irrtum herausgestellt.“ Nun mischte sich auch die kleine Lena lebhaft ins Gespräch mit ein, denn das, was auf dem Bildschirm lief kannte sie schon und es war bei weitem nicht so spannend wie die Geschichte ihrer Tante. „Wieso war es ein Irrtum? Hatte er etwa nur ein braunes Pferd und kein weißes?“ Lisa stupste ihre kleine Schwester an, die anscheinend noch nicht zu verstehen schien, dass die Farbe des Pferdes bei einem Prinzen keine so großes Rolle spielte. Tante Lena konnte sich ihr Lachen jedoch nicht verkneifen und fragte sich mit einem Mal, wann sie diese kindliche Sicht der Dinge, bei der alles noch so einfach war, wohl verloren hatte. „Es war sogar noch schlimmer, Lenchen, er hatte erst gar kein Pferd. Aber das hat mir damals nichts ausgemacht, weil ich ihn trotzdem für den tollsten Mann der Welt hielt.“ „So wie Papa?“ „Ja, so ein toller Held wie euer Papa.“ Lena schien zufrieden und drehte sich wieder dem Fernseher zu, während Lisa sie weiterhin ansah. Torstens ältere war bei weitem nicht so lebhaft wie ihre kleine Schwester, sondern viel ruhiger und besonnen. Fast schon ein wenig schüchtern, auch wenn sie diese Schüchternheit im Kreise der Familie meist abgelegt hatte. „Weißt du Tante Lena, du bist doch eine so tolle und selbstständige Märchenprinzessin wie Papa immer sagt, da wirst du dir schon noch deinen Frosch schnappen und ihn dir selbst zum Prinz machen anstatt immer nur zu warten.“ Lena nahm Lisa in den Arm und knuddelte sie für ihre lieb gemeinten Worte, auch wenn ihr bei den Worten ihrer Nichte sofort das Bild des blonden Schönlings aus der Umkleidekabine vor Augen getreten war. Sein schelmisch Grinsen, sein gut gebauter Körper. Wie selbstbewusst er sie geküsst hatte, so als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Und wie spät sie erst reagiert und sich gewehrt hatte. Soviel zur selbstständigen Märchenprinzessin. Aber immerhin hatte sie jetzt schon ihren ersten Bremer Frosch geküsst und er hatte sie in keinen Märchenprinzen verwandelt. Das hätte sie auch schwer verwundert. Nach Ende des Films machte Lena die Mädchen fertig zum ins Bett gehen und immer wieder drang das kehlige Lachen der Gäste bis hoch zu ihnen ins Schlafzimmer. Die Stimmung schien ausgelassen und Lena zweifelte langsam, ob sie wirklich gleich noch zu ihnen hinunter gehen sollte. Wahrscheinlich störte sie eh nur und wie das fünfte Rad am Wagen wollte sie sich auch nicht fühlen. „So Mädels, ab ins Bett mit euch, es ist schon spät und ihr müsstet eigentlich schon längst schlafen.“ Ein wenig murrten die beiden und erst als Lena ihnen versprach ihnen noch etwas vor zu singen, gingen die beiden friedlich in ihre Betten. Nach langem Überlegen entschied sich Lena für die deutsche Version des Phil Collins Klassikers „You’ll be in my heart“, den die Mädchen bestimmt aus dem Film Tarzan kannten. Den text konnte sie noch halbwegs auswendig und da würde sich ihre Stimme auch nicht so schrecklich anhören wie sonst. Hör auf zu weinen und nimm meine Hand halt sie ganz fest, keine Angst Ich will dich hüten, will dich beschützen bin für dich hier, keine Angst Du bist so klein und doch so stark in meinen Armen halte ich dich schön warm von nun an sind wir unzertrennlich bin für dich hier, keine Angst Denn dir gehört mein Herz ja dir gehört mein Herz Von heute an für alle Ewigkeit Dir gehört mein Herz Nun bist du hier bei mir denn dir gehört mein Herz nur dir Noch bevor sie zu ende gesungen hatte, war Lena bereits eingeschlafen und auch Lisa konnte die Augen kaum noch offen halten. Doch augenscheinlich wollte sie noch etwas loswerden, so dass Lena sich zu ihr ans Bett kniete. Schläfrig murmelte Torstens älteste: „Tante Lena, du findest noch deinen Prinzen, vielleicht sitzt er ja auch schon unten und wartet nur auf dich?“ Lena lächelte und küsste ihre Nichte zur Guten-Nacht auf die Stirn. Als sie zu Lena sah bemerkte sie, dass die Kleine nicht richtig zugedeckt war und streifte ihr die Decke bis über die Schultern und gab auch der jüngsten dann einen Gute-Nacht-Kuss, bevor sie leise das Zimmer der beiden verließ. Unschlüssig stand sie nun auf dem Flur, hin- und her gerissen zwischen den beiden Möglichkeiten, die sie hatte. Entweder den Rest des Abends allein auf ihrem Zimmer verbringen oder unten mit den anderen die Zeit genießen und fürchten, dass Timo sie erkannte. Beides waren keine prickelnden Aussichten, so dass Lena erst einmal beschloss Duschen zu gehen. Denn was half schon besser beim Entscheidungen Fällen als eine heiße Dusche? Ohne weiter darüber nach zu denken zog Lena sich nach dem Duschen wieder normal an, was hieß eine einfache dunkle Jeans und ein legeres Oberteil, legte etwas Make-up und Mascara auf und tapste dann leise in Richtung Treppe, jedoch nicht ohne dabei noch einmal vorher kurz bei den Mädchen hinein zu schauen, die beide friedlich in ihren Betten lagen und schliefen. Zwei süße kleine Engel hatte ihr Bruder da in die Welt gesetzt und er konnte verstehen, warum er sie so feurig beschützte. Genauso, wie er sie auch immer zu beschützen versucht hatte. Mit mehr oder minder großem Erfolg. Leise ging Lena die Treppe hinunter, so dass man ihr Kommen nicht gleich bemerkte, als sie mitten im Schritt inne hielt, weil ihr Name fiel. Oder der Name ihrer kleinen Nichte, dessen war sie sich nicht ganz sicher, aber sie beschloss erst ein Mal zu hören, was unten geredet wurde. „So und jetzt mal zu dem Überraschungsgast, den du uns angekündigt hast, wer ist es denn? Du willst uns doch nicht etwa mit Clemens und Per als Stripper überraschen, oder?“ Alle am Tisch lachten über Timos kleinen Scherz. Er war zwar noch nicht so lange in der Mannschaft wie zum Beispiel Ballack oder Schneider oder Frings, aber er war auch kein Frischling mehr, so dass er es sich durchaus erlauben konnte, kleine Späße auf Kosten seiner Mitspieler zu machen. Auch wenn er erst neulich wieder ins Nationalteam geholt worden war nach seiner Nichtnominierung für die Europameisterschaft. „Nein, nein, keine Panik, den Anblick werde ich euch ersparen, es reicht, wenn ich ihn jedes Mal beim Duschen genießen darf. Außerdem hat Petra viel zu gut gekocht, als dass ich das ganze Essen wieder zum Klo bringen wollen würde.“ Wieder lachten alle auf und auch Mario und Sedar, die beiden jungen Wilden des VfB Stuttgart stimmten fröhlich in das Lachen mit ein. Zuerst hatten sie sich im haus ihres Kollegen nicht so ganz wohl gefühlt, die älteren schienen sich alle so gut aus zu kennen und auch Torsten schon eine Ewigkeit zu kennen, so dass sie sich beide etwas deplaziert vorkamen, auch wenn sich dieses Gefühl schon während des Essens in Luft aufgelöst hatte. Alle waren herzlich, offen und freundlich. So wie bei den Spielen der Nationalmannschaft halt auch, nur eben etwas zwangloser. Und auf diesen ominösen Gast der im Laufe des Abends noch zu ihnen stoßen sollte, waren beide jungen Männer sehr gespannt. „Nun rück schon endlich damit raus, wer noch kommt, Lutscher. Sonst erzähle ich deiner Frau ein paar kleine, unschöne Geschichten über dich, die sie bestimmt brennend interessieren.“ Michaels Ton war scherzhaft drohend doch für einen Augeblick rutschte der Lutscher unangenehm berührt auf seinen Sitz hin- und her. Sein alter Freund und Kollege würde doch wohl nicht? Dann sah er das Zwinkern in Michaels Augen und beruhigte sich wieder. Seine Peinlichkeiten würden zumindest den heutigen Abend überstehen ohne ans Licht gezogen zu werden, auch wenn Petra ihn neugierig ansah. „Es ist nichts worüber du dir Sorgen machen müsstest, Petra.“ Stimmte nun auch Bernd zu, der natürlich genau wusste, von welchen Peinlichkeiten und Geheimnissen Michael da sprach. Aber auch er wollte endlich wissen, wer der geheimnisvolle Gast war, der Torsten in so eine gute Stimmung gebracht hatte. „Also gut Leute, ich gebe mich geschlagen, ich verrate es euch, auch wenn ich eigentlich gehofft hatte, dass sie mittlerweile schon hier wäre, aber na ja… Frauen…“ Alle Anwesenden bis auf Petra und Torsten sahen verwirrt aus. Die Jungs hatten mit einigem gerechnet, aber nicht mit der Anwesenheit einer weiteren Frau, denn normalerweise waren höchstens die Ehefrauen bei so einem Abend erlaubt und nun wollte der Fringser ihnen eine weitere Frau vorstellen? „Dir ist schon klar, dass Frauen hier eigentlich tabu sind?“ Miro war den ganzen Abend recht still gewesen, in Gedanken eigentlich immer noch in München, wo es zurzeit einfach nicht so lief, wie er das wollte. Da tat so ein Besuch in der alten Heimat bei guten, alten Freunden natürlich gut, aber es verunsicherte ihn auch, denn er spürte da so eine Sehnsucht nach den guten, alten Zeiten, die eigentlich nicht da sein sollte. Er spielte immerhin für den FC Bayern. „Ja, ja Miro, ist mir schon klar, aber ich dachte für Lena könntet ihr ja mal eine kleine Ausnahme von der Regel machen. Wie sieht’s aus?“ Torsten grinste breit wie ein Honigkuchenpferd, denn er erkannte an den Gesichtern seiner Freunde, dass ihm seine Überraschung wirklich gelungen war. Sie waren absolut sprachlos. Michael sah ihn nur überrascht an, Bernd fragend und Miro lächelte. Na also, wunderbar. Nur der Rest, also Timo Hildebrand, Mario Gomez, Sedar Tasci und Arne Friedrich, blickten ratlos von einem zum anderen. Sie verstanden nur Bahnhof. Sie wussten, dass die jüngste Tochter des Lutschers Lena hieß, aber von der konnte wohl kaum die Rede gewesen sein, sonst würden die anderen nicht so strahlen. Also fasst Sedar sich ein herz und fragte etwas schüchtern nach: „Ähm, tut mir leid, dass ich eure Begeisterung nicht teilen kann, aber wer ist Lena? Habe ich was verpasst, muss ich sie kennen?“ Torsten sah seinen jungen Kollegen überrascht an und ihm fiel erst dann wirklich ein, dass die meisten Lena wirklich nicht kennen konnten. Warum hatte er das auch nicht früher bedacht? Aber noch bevor er antworten konnte, hatte Michael das Reden für ihn übernommen und er klärte seinen jungen Kameraden gern auf. „Lena ist die kleine Schwester des Lutschers und wir haben sie alle schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen. Wenn du die beiden erst einmal zusammen erlebt hast, dann weißt du erst, wie unser Lutscher wirklich sein kann. Es wäre damals wirklich komisch gewesen, wenn es nicht so ernst gewesen wäre…“ „Was denn Micha?“ „Na ja, jedes Mal, wenn sie einen Junge nett fand, hat Torsten es geschafft ihn im Handumdrehen zu vergraulen. Nicht durch Gemeinheiten oder irgendetwas, sondern eher durch seine ziemlich finstere Mine und so. Er hat ihren armen Freunden wirklich Angst gemacht. Selbst ich wäre geflüchtet.“ Alle lachten, nur Torsten lief leicht rot an. Er erinnerte sich noch gut an die Zeit, in der er seine kleine Schwester noch vor den bösen Männern der Welt hatte beschützen können. Leider war es nicht lange gut gegangen und Lena hatte seine Bemühungen auch irgendwie nie so richtig zu schätzen gewusst. Meistens war sie eher sauer auf ihn gewesen. Aber damit hatte er leben können, wenn er seinen kleinen Engel dafür sicher zu hause wusste. „Meine Güte, sie war damals 15 oder 16, was hätte ich denn tun sollen? Sie mit viel älteren Jungen einfach so weg gehen lassen? Die hätten sonst was mit ihr gemacht, wenn ich sie mir nicht vorher zur Brust genommen hätte.“ Tasci und Gomez stellten sich gerade bildlich vor, wie wohl ein etwas jüngerer Torsten Frings sich die Freunde seiner kleinen Schwester zur Seite genommen hatte. Mit drohenden Gesten und seinem furchteinflößensten Blick. Auch wenn sie älter gewesen waren, mit Torsten Frings würden Sedar und Mario sich ja jetzt schon nicht anlegen, geschweige denn, dass sie es mit 19 oder so gewagt hätten. „Warum war sie denn immer mit älteren Jungen unterwegs? Ich hätte mir da auch so meine Gedanken gemacht als großer Bruder.“ Arne Friedrich versuchte etwas Verständnis auf zu bringen für den armen Lutscher, der mittlerweile anscheinend bemerkt hatte, dass die meisten seiner Kollegen seine Reaktion übertrieben fanden. Was sie ja im Grunde genommen auch war, überzogen, aber dennoch süß. Ein großer Beweis dafür, wie wichtig ihm seine Schwester war, fand Arne. Es war jedoch Petra, die ihm schmunzelnd antwortete: „Lena ist nur mit Jungs aus ihrem Jahrgang ausgegangen.“ „Aber meinte Torsten nicht eben noch sie wäre alle viel älter gewesen?“ „Ja, das habe ich gesagt, aber Lena war, ich meine, sie ist verdammt intelligent und hat mehrere Klassen übersprungen, so dass sie schon mit 16 ihr Abitur hatte. Und alle in ihrem Jahrgang waren halt älter.“ Jene, die Lena nicht kannten, stellten sich gerade eine weibliche Frings, mit langen, zotteligen braunen Haaren, breitem Kreuz und Hornbrille vor. Schüchtern bis zum Umfallen, aber immer die richtigen Antworten. Des Lehrers Liebling. Eine kleine Streberin eben. „Und von deine Kollegen wollen wir dann gar nicht erst reden, oder?“ Micha lachte wieder, ihm schien die ganze Geschichte hier Spaß zu machen, immerhin hatte er den Fringser damals regelmäßig live in Aktion erlebt. Und Lena, wie sie ihn am Ende doch ausgetrickst hatte. „Ich habe Lena immer strickt verboten irgendetwas mit Fußballern an zu fangen, schon gar nicht mit meinen Kollegen und daran hat sie sich ausnahmsweise wirklich gehalten, also gibt es da nichts zu erzählen, Micha.“ Petra und Micha lächelten sich an, denn sie wussten beide, dass Lena sich keinesfalls an das Verbot ihres Bruders gehalten hatte und mit einigen Fußballern Essen gegangen war. Nicht mehr, weil meistens die Chemie nicht gestimmt hatte, aber sie hatte sich nie wegen Torsten zurück gehalten. Lena hatte für ihren Geschmack schon viel zu viel gehört und beschloss der Sache nun endlich ein Ende zu machen, in dem sie die letzten Stufen hinunter ging und das Esszimmer betrat. Fröhlich lachend ging sie zu ihrem großen Bruder, umarmte ihn herzlich und flüsterte deutlich vernehmbar: „Bruderherz, es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die willst du lieber gar nicht so genau wissen.“ To be continued?? Was sagt ihr zu den Märchenprinzen? Und Lenas letzten Satz? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)