Happy ohne Ende? von Schumeriagirl ================================================================================ Kapitel 2: Ein herzliches willkommen ------------------------------------ Das hier ist meine erste Story mit und über reale Personen und selbstverständlich ist das alles nur erfunden… Also keine Panik, nichts ist wahr, alles stammt nur aus meinem Hirn… Es soll weder Ruf schädigend noch sonst irgendwie böse sein… Lena bezahlte den Taxifahrer, der sie erneut von oben bis unten musterte und dann einen schnellen Seitenblick zum Eingangstor der Villa riskierte. Man sah ihm an, dass er daran zweifelte, dass sie hier willkommen war. Sie zweifelte im Augenblick ja selbst noch dran, ob ihre Entscheidung nach Bremen zu kommen und hier erstmal ihre Wunden zu lecken, richtig gewesen war. Trotzdem stand sie jetzt hier und sie hatte nicht vor einfach wieder weg zu gehen. Sie hatte ihren Bruder, seine Frau und ihre beiden Nichten Lena und Lisa schon viel zu lange nicht mehr gesehen. Es war wirklich schon fast eine halbe Ewigkeit her, aber da sie selbst immer so fürchterlich beschäftigt gewesen war, hatte sie es sich auch selbst mit zu zuschreiben. Ihrem Arbeitspensum und der großen Entfernung, erst zwischen Bremen und Mailand und später zwischen Bremen und Barcelona. Vorsichtig hievte Lena ihren Koffer aus dem Kofferraum und schritt selbstbewusst auf das Schmiedeeiserne Tor zu, dass die Auffahrt des Frings’schen Haus von dem Rest der Welt trennte. Ungeduldig machte sie eine Handbewegung in Richtung Taxifahrer, der sich augenscheinlich einen Spaß daraus machte zu warten um zu sehen, on Lena eingelassen wurde und wenn, dann von wem. Als er jedoch die ärgerliche Geste der jungen Blondine sah, schüttelte er nur den Kopf, startete den Wagen und fuhr davon. Zögerlich drückte Lena die Klingel und wartete auf eine Reaktion der Gegensprechanlage. Nach über eine Minute hatte noch immer niemand im Inneren der Villa reagiert und so langsam überlegte Lena, ob sie noch einmal klingeln sollte, als sie dann doch die verschlafene Stimme ihres Bruders hörte. „Wer ist da? Und was wollen Sie?“ Es hatte sich also nicht viel verändert, ihr Torsten war immer noch ein Morgenmuffel und verabscheute jede morgendliche Störung. Da hatte sie sich ja genau den richtigen Augenblick ausgesucht um in die Höhle des Löwen vorzudringen. Klasse! „Guten Morgen, Torsten. Ich freue mich auch deine Stimme zu hören. Aber noch mehr würde ich mich freuen, wenn du mich endlich reinlassen würdest, damit wir uns in aller Ruhe erstmal ordentlich begrüßen können.“ Im ersten Augenblick starrte Torsten Frings verwirrt auf die Lautsprecher der Gegensprechanlage. Er war sich sicher, dass er gestern Abend mit den Jungs keinen über den Durst getrunken hatte und ein kurzer Blick auf seine Uhr verriet ihm auch, dass es nicht mehr all zu früh war, als dass er es noch auf Träumerei schieben konnte. Zwar fehlte ihm noch seine morgendliche Tasse Kaffee um wirklich wieder ansprechbar zu werden, aber so neben der Spur konnte er selbst morgens um sieben Uhr irgendetwas nicht sein. Er hatte da eben doch tatsächlich die Stimme seiner Schwester gehört! Aber das war absurd. Um nicht zu sagen definitiv unmöglich. Seine kleine Schwester Lena arbeitete irgendwo im sonnigen Süden und sie telefonierten zwar regelmäßig, hatten sich aber schon ewig nicht mehr gesehen. Sie hatte keinen Grund gerade jetzt vor seiner Tür zu stehen. Aber vielleicht war das alles nur ein kleiner Scherz seiner Kollegen. Obwohl, die meisten kannten Lena gar nicht. Wussten vielleicht höchstens Beiläufig von ihrer Existenz, wenn er sie hin- und wieder mal erwähnt hatte. „Ich frage noch mal: Wer sind Sie und was wollen Sie hier? Autogramme gebe ich nur nach dem Training.“ Es nervte ihn, das irgendwelche Fans noch nicht einmal seine Privatsphäre respektieren konnten, denn wenn es etwas gab, was ihm heilig war, dann sein Zuhause mit seiner Frau Petra und den Kindern. Lästige Fans brauchte er hier nicht auch noch. Diese Welt wollte er in seinem Haus weites gehend aussperren, damit seine Mädchen eine normale Kindheit haben konnten. So normal wie es eben möglich war mit einem berühmten Papa. „Morgens immer noch der Charmeur wie eh und je. Aber jetzt Spaß bei Seite, ich bin’s Torsten, Lena, deine heiß geliebte kleine Schwester, die du schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesehen hast. Klingelt es?“ Erst jetzt fiel der Blick des Lutschers auf die Kamera, die ja am Tor installiert war und aus den Augenwinkeln bekam er noch mit, wie eine strahlende Blondine ihm freundlich zuwinkte. Torsten öffnete das Tor, immer noch nicht ganz davon überzeugt, dass da unten auch wirklich seine kleine Schwester stand, auch wenn Aussehen und Stimme schon einmal über ein stimmten. So wartete an der Tür und als er sah, dass sie die Gestalt mit einem Koffer näherte, riss er die Tür auf und betrachtete sie von oben bis unten. Eingehend. Er suchte nach einem Indiz, das es nicht Lena war, die da gerade stand, aber alles in ihm sagte ihm, dass es doch seine Kleine war. Nervös beobachtete Lena, wie sich die Tür öffnete und ihr Bruder zögerlich heraustrat. Sie konnte ihn verstehen, sie hätte ja auch sonst wer sein können, aber trotzdem versetzte sein Verhalten ihr ein Stich ins Herz. Wenn selbst ihr Bruder sie nicht mehr auf Anhieb erkannte, wie weit ging dann die Entfremdung der beiden? War ihr Auftauchen hier dann wirklich die richtige Idee gewesen? Die vorher verstummten Zweifel meldeten sich wieder, doch als Torsten ein paar Schritte aus der Tür auf sie zu machte, schoss Lena alle Zweifel, alle Fragen und alles zögern in den Wind, ließ ihren Koffer fallen und umarmte ihren Bruder stürmisch, der zuerst nur perplex da stand und sie fragend ansah, dann jedoch die Umarmung ebenso stürmisch erwiderte. „Ich habe nicht geglaubt, dass du es wirklich bist, Lena. Ich dachte ich träume oder irgendwer von meinen Kollegen will mich auf den Arm nehmen. Vorzugsweise Diego oder Clemens, die sind für solche Späße immer zu haben, aber dass du hier wirklich vor mir stehst.“ „Ich freue mich auch so dich wieder zu sehen, Großer. Ich hab dich vermisst.“ Die beiden waren so in ihre Begrüßung vertieft, dass sie gar nicht bemerkten, dass Petra sie neugierig beobachtete. Auch sie hatte ihre Schwägerin im ersten Augenblick nicht erkannt und war umso erfreuter, als ihr Mann dann ihren Namen nannte. Die beiden Frauen verstanden sich schon seit Lenas Jugendzeit bestens. Petra hatte Torsten kennen gelernt, als Lena noch zu Schule gegangen war und daher kannten sie sich schon sehr lange. Und hatten sich immer blendend verstanden, auch noch nach der Hochzeit. Erst als Lena zum Studieren und Arbeiten ins Ausland gegangen war, war ihr Verhältnis abgekühlt, aber das war auf den Uni-Stress der Jüngeren und die große Distanz zwischen ihnen zurück zu führen, nicht auf irgendwelche Unstimmigkeiten innerhalb der Familie. „Torsten, wenn du Lena für einen kleinen Moment loslassen würdest, dann könnte ich sie auch begrüßen.“ Überrascht sahen beide zu Petra, die immer noch in der Tür stand und lächelte. Selbstverständlich überließ Torsten seiner Frau den Platz und die beiden Frauen umarmten sich herzlich. Dann bat Petra Lena hinein und Torsten wurde dazu verdonnert ihren Koffer zu schleppen, den sie achtlos auf dem Weg hatte stehen lassen. „Hallo Lena, wie geht es dir denn? Was machst du hier und vor allen Dingen: Meine Güte siehst du gut aus, Kleines, die Sonne des Südens hat wirklich ganze Arbeit geleistet.“ Schwatzend und lachend gingen die beiden in die Küche, während Torsten mürrisch den Koffer nach oben schleppte. Er war ein wenig beleidigt, dass seine kleine Schwester ihn so schnell abschrieb und sich nicht mehr weiter um ihn kümmerte, das krängte ihn in seinem Stolz. Neben dem Gästezimmer hörte der Lutscher schon seine beiden Mädchen, Lisa und Lena, rumtoben und beschloss ihnen ebenfalls die frohe Nachricht über die Ankunft ihrer Tante zu überbringen. Die Mädchen sprangen sofort aus dem Bett und flitzten die Treppe hinunter um ihrer Tante Freude strahlend in die Arme zu springen. Lena konnte sich vor den beiden Mäusen in pinken Schlafanzügen kaum retten, als sie Torsten grinsend die Treppe herunter kommen sah. Der murmelte so etwas wie „Ausgleichende Gerechtigkeit“ Und machte sich auf den Weg zu seiner dampfenden Tasse Kaffee, die Petra ihm schon bereitgestellt hatte. Lena, die seine Worte durchaus vernommen hatte, flüsterte ihren Nichten etwas zu und schlich sich dann wieder zu Torsten, der sich hinter der Morgenzeitung verschanzt hatte. Diese entriss Lena ihm und ließ sich geräuschvoll auf seinen Schoß fallen. Liebevoll schlang sie die Arme um den hals ihres Bruders und strahlte ihn genauso unschuldig und lieb an, wie seine Töchter es auch immer machten, wenn sie etwas ausgefressen hatten und eine Standpauke von ihm erwarteten. Jetzt wusste er also auch, von wem sie diesen bettelnden Hundeblick geerbt hatten, den Lena gerade zur Schau trug. „Ach Torsten, nicht böse sein.“ Ihre blauen Augen blitzen und er konnte sich nicht dran erinnern, wann er und Lena das letzte Mal so zusammen gesessen hatten. Es musste schon lange her sein, aber es fühlte sich so wunderbar vertraut an. Wortlos erwiderte er ihre Umarmung und schaukelte sie so, wie seine Jüngste immer geschaukelt werden wollte, wenn sie bei ihrem Papa auf dem Schoß saß. Seine jüngste Tochter, die er nach seiner kleinen Schwester benannt hatte, und eben jene Schwester, waren sich sehr ähnlich, nicht nur in ihrem Aussehen und ihrer Art, sondern auch noch in vielen anderen Dingen, die dem Lutscher gerade so spontan einfielen. „Wie soll ich dir denn böse sein, Lena? Du wickelst mich ja genauso um den Finger wie die Kleinen. Aber eher eine andere Frage, warum sollte ich dir denn böse sein? Hast du irgendetwas ausgefressen?“ „Nein, nein. Ich meinte, weil ich so überraschend hier auftauche und mich einfach so, ohne zu fragen, bei euch einquartiere. Ich hoffe ich störe nicht all zu sehr, aber ich wusste im Augenblick einfach nicht, wo ich sonst hin sollte.“ Lena sah unsicher zu Torsten und dann zu Petra, die mittlerweile den Mädels das Frühstück fertig machte. Es war auch Petra, die antwortete. „Das ist doch gar kein Problem, wir freuen uns, dass du hier bist.“ „Du kannst so lange bleiben, wie du willst Kleines, keine Panik, du störst uns nicht, ich bin eher froh, dass ich mein kleines Mädchen endlich mal wieder zu Gesicht bekomme. Aber trotzdem musst du jetzt runter von meinem Schoß, du bist schwer geworden und ich will mir nicht die Beine brechen.“ Mit einem spielerischen Klaps auf den Rücken ließ Torsten Lena von seinen Beinen gleiten. Die sah ihn beleidigt an und sagte dann ebenso spielerisch drohend. „Wenn du nicht gleich aufhörst mir unter die Nase zu reiben, dass ich dick geworden wäre, dann haben wir hier wirklich bald zwei gebrochene Beine.“ Lena wartete nicht auf die Antwort ihres Bruders sondern stürmte einfach los, da Torsten sofort aufsprang und ihr hinterher jagte. Das Lachen der beiden schallte durchs ganze Haus und auch Lisa und Lena hielt nichts mehr auf ihren Plätzen. Im Wohnzimmer warfen sie mit Kissen durch die Gegend und kitzelten einander aus, bis Petra energisch dazwischen ging. „Ich will euren Spaß ja nur ungern stören, aber Torsten, wenn du nicht zu spät kommen willst, solltest du langsam mal los. Und die Mädchen muss ich auch noch fertig machen.“ Erschrocken sah der Lutscher zu Uhr und wusste, dass seine Frau Recht hatte und er sich wirklich beeilen musste. Schnell rappelte er sich hoch und rief Lena nur noch hinterher „Wenn du mitkommen willst zum Training, solltest du dir nur etwas anderes anziehen.“ Einen Augenblick erstarrte Lena bei dem Gedanken daran mit zum Training zu müssen, dann wurde die Panik in ihren Augen durch aufkeimende Erinnerungen ersetzt. Sie war hierher gekommen, um nichts davon zu hören und zu sehen, dabei hatte sie total ausgeblendet, dass ihr Bruder ja auch kein so unbedeutender Profi in der Bundesliga war. Scheiße! Petra hatte die Gefühlsschwankungen ihrer Schwägerin aufmerksam beobachtet und konnte sich trotzdem teilweise nicht erklären, warum Torstens einfaches Angebot sie mit zum Training zu nehmen, Lena so aus der Bahn warf. Er hatte es immerhin nur lieb gemeint und wollte ihr stolz seinen geliebten Arbeitsplatz zeigen, aber irgendetwas an der Vorstellung schien ihrer Schwägerin nicht zu behagen. Sie beschloss Lena später bei einer heißen Schokolade danach zu fragen. Genauso wie nach dem wirklichen Grund, warum sie da war, denn Petra glaubte ihr keinen Augenblick, dass es allein die Sehnsucht nach ihrer Familie gewesen war. Dafür war es viel zu plötzlich und unerwartet und außerdem hatte Lena noch einen unbedachten Satz geäußert, der Torsten zwar entgangen war, seiner Frau jedoch noch lange nicht. „Ich hoffe ich störe nicht all zu sehr, aber ich wusste im Augenblick einfach nicht, wo ich sonst hin sollte.“ Genau das hatte Lena leise gesagt und Petra machte sich ernsthafte Sorgen um ihre Schwägerin. Vielleicht hatte sie doch Probleme, von denen weder sie selbst noch Torsten etwas wussten. Wie dem auch war, sie würde es aus Lena schon heraus kitzeln, während der Lutscher sich alleine auf den Weg zum Trainingsgelände des SV Werder Bremens machte, wo er auf einen ziemlich verschlafenen und total unglücklichen Per Mertesacker traf. "Hey Merte, was ist denn mit dir passiert? Hat dich dein Flugzeug überrollt?" Der Lutscher lachte, doch als er merkte, dass sich das Gesicht seines Gegenübers nicht wirklich aufhellte, blieb er stehen und sah ihn fragend an. Per Mertesacker hatte sonst immer so ein sonniges, fröhliches Gemüt und ihn auf einmal so bedrückt zu sehen, das machte Torsten wirklich Gedanken. Vor allen Dingen so kurz nach seinem kleinen Sonderurlaub, den er eigentlich genossen haben musste. "Hey Langer, was ist denn los? Ist irgendetwas Schlimmes passiert?" "Ja, es ist was passiert, ich habe es verbockt, ich habe es wirklich vermasselt. Dabei kann man doch eigentlich gar nicht so beschränkt sein!" Der Lutscher verstand nur noch Bahnhof. So, das war es dann auch schon wieder, ich hoffe es hat euch gefallen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)