Twilight in the Shadow von hatchepsut ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- Epilog Schmerzerfüllt taumelte ich weiter. Immer weiter durch die engen Gassen der Slums. Immer weiter durch die Dunkelheit dieser Nacht, die kein Ende zu nehmen schien. Ich hatte versucht zu vergessen. Hatte mich in einem verlassen Haus in den Slums versteckt um zu vergessen und endlich zu finden, was ich suchte. Aber was suchte ich? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, das es immer noch weh tat und das die Nächte, wie auch die Tage immer gleich und finster wahren. Aber schließlich hatte ich es nicht mehr ausgehalten wie ein verletzter Hund nur in einer Ecke zu sitzen und darüber nachzudenken, was mir passiert war. Es musste eine Möglichkeit geben zu finden was verloren war und vielleicht würde ich das ja heute, in dieser herrlichen Vollmondnacht erreichen. Der Vollmond hatte mir Kraft gespendet, das hatte ich sofort erkannt, als ich auf die Straße gegangen war und als ich um eine weitere verdreckte Ecke bog und im Fackelschein eine wahre menschliche Schönheit stehen sah begriff ich endlich, was mich noch in dieser Stadt gehalten hatte. In dieser Stadt, die zur Hölle für mich geworden war. Ich wollte einen Beweiß, einen Beweiß, das ich immer noch ein Vampir war, immer noch der eine Vampir, der eins Kains oberster Statthalter gewesen war. Und diesen Beweiß konnte ich jetzt finden. Jetzt indem ich das Blut dieser Frau trank. Aber etwas war seltsam ... . „Was ist das? Dein Blut ist nicht menschlich Weib. Noch ist es das heilige Blut der Vampire.“ Ich stieß sie von mir. „Was für eine Kreatur bist du?“ „Ich bin wie du, Raziel. Tot und doch lebendig. Ein Geschöpf der Ältesten.“ Plötzlich veränderten sich ihre Augen. Sie wurden rot und funkelten im Feuerschein wie zwei glühende Kohlen. „Sie schicken mich mit einer Warnung zu dir. Einer düsteren Prophezeiung.“ Sie erhob sich. „Der Untergang des ruhmreichen Nosgoth steht bevor. Kains Arroganz wird uns alle ins Verderben stürzen. Seit Kain die Vampirlegionen aufstellte, sind die Seelen der Toten in einer jämmerlichen Hölle gefangen und können ihr Schicksal nicht vollenden. Es gibt kein Gleichgewicht zwischen Leben und Tod.“ „Na und? Was sollten mich die Seelen der wertlosen Sterblichen kümmern?“ Sie trat einen Schritt auf mich zu. „Raziel, Erlöser und Zerstörer, es ist dein Schicksal, das Gleichgewicht wieder herzustellen. Du bist Kains Erstgeborener. Die Anderen Statthalter haben Angst vor dir, aber sie respektieren dich. Kain weiß das.“ „Was redest du da Weib? Was sollen diese Worte bedeuten?“ Sie lachte tonlos. „Du wirst dich vor deinem Schöpfer weiter entwickeln als er selbst. Dir Raziel, werden als erstem Flügel wachsen. Und vergiss nicht, Kain ist ein eifersüchtiger Gott. Auch wenn du zum Zeichen des Gehorsams vor ihm kniest, wird er diesen Verstoß gegen seine unübertroffene Göttlichkeit nicht dulden. Was er erschuf, wird er zerstören. Er wird dir die Flügel ausreisen und deine Brüder werden dich in den See der Toten stoßen, wie einen Verräter und Schwächling.“ „Sei still Weib!“ „Das Wasser wird wie Säure brennen und dein hübsches Gesicht vernichten. Der Sturz wird dich vernichten und doch bleibst du am Leben. Die Seele eines Ungeheuers wird deinen seelenlosen Körper animieren. Dein Durst lässt sich dann nicht länger mit Blut stillen, Raziel. Sondern mit Seelen. Du wirst zu einem Seelenräuber.“ „Du lügst!“ Was auch immer sie war, ich hatte genug gehört. „Deine falschen Prophezeiungen sollen mich gegen den letzten Aufbringen, dem meine Treue gilt. Deinen Verrat habe ich durchschaut Hexe und ich werde nicht zulassen, dass du mich weiter in Versuchung führst.“ Mit einer entschlossenen Geste krümmte ich meine Krallen und riss ihr den Kopf von den Schultern. Aber das brachte sie nicht zum Schweigen. Im Gegenteil. Ihr Gesicht veränderte sich noch mehr und glich nun endgültig dem eines Ungeheuers. „Ich bin deine Zukunft, Raziel. Sieh mich an und du weißt, was aus deinem hübschen Gesicht wird.“ Ich packte den sprechenden Kopf an den Haaren und hob ihn hoch. „Halt den Mund, Hexe, oder ich reiße dir die Zunge aus dem Hals.“ „Angst vor der Wahrheit, Raziel? Blick mir in die Augen und sieh, was aus deinem ‚heiligen Blut’ wird. Die Verwandlung deiner Brüder wird eine dunkle Wende nehmen. Melchiah, der jüngste deiner Brüder, wird sich in eine scheußliche Kreatur verwandeln, die ihr verwesendes Fleisch ständig ersetzen muss. Der reine Zephon, der sein Reich vom Turm einer gewaltigen Kathedrale regiert, wird zu einem spinnenartigen Ungeheuer. Der junge Malek, wird sich in einen Schatten seiner selbst verwandeln und eingesperrt zwischen Wasser und Ruinen Kain als Wachhund dienen. Der hochmütige Rahab, wird sich immer mehr in ein fischartiges Monster verwandeln, dem schon die geringste Berührung mit Licht qualvolle Schmerzen bereiten wird und der sein weiteres untotes Leben in den Abwässern des Landes fristen muss. Der edel Dumah, schließlich wird von den Menschen besiegt und an seinen Thron gebunden sein, durchbohrt von den Speeren der Menschen und hinabblickend auf sein verwüstetes Reich. Und Turel, der stärkste deiner Brüder, wird sich in einen Schatten verwandeln und eingesperrt in einer Hölle, gefesselt von der Magie der Menschen warten, auf die Zeit, die da kommen muss.“ Sie machte eine Pause. „Man wird dich zwingen, deine Brüder zu suchen und zu vernichten, Raziel. Nutze deinen Hass, um ihre Seelen zu rauben. Selbst die Hohepriesterin der Vampirjünger wird dir unterliegen. Ihre Gabe von anderen Besitz zu ergreifen, wird sie nicht vor deinem Zorn schützen. Die Glocken der großen Kathedrale werden wieder durch das Land klingen. Die Zukunft liegt vor dir, Raziel. Das Schicksal hat deinen Weg vorherbestimmt. Du musst die Geheimnisse der Alten lüften und die Prüfungen deines Aufstiegs meistern. Deine Ankunft wurde Prophezeit, Raziel. Erfülle das Vermächtnis von Kain und werde der Soul Reaver!“ „Genug!“ Ich hatte wahrhaftig genug gehört. Genug von diesen falschen Worten, die mein Herzt vergiften sollten. Ich packte den Kopf und den Körper dieses Ungeheuers und warf es ins Feuer. „Als Kain uns fand und zu Vampiren machte, schmorten wir in der Unterwelt. Erzähle deine Geschichten denen, die ich bereits zur Hölle geschickt habe. Aber ich danke dir Hexe! Du hast mich wieder daran erinnert wer ich eigentlich bin und wo mein Platz ist!“ Ich bin Raziel, Erstgeborener Statthalter Kains. Ich werde meine Brüder weder vernichten, noch verraten, wie es diese Hexe vorhergesagt hat. Ich fürchte mich nicht vor Kain, denn ich kenne die Wahrheit. Einst war er sterblich, wie wir alle. Kain teilte seine Göttlichkeit mit mir und dafür bin ich ewig dankbar. Es wurde Zeit zurück zu kehren. Zurück zu unserem Gott der Finsternis um seine Visionen zu Teilen und sein dunkles Erbe zu erfüllen. Ich drehte mich um und verließ diese stinkende Stadt. Auf das sie für immer im Schatten der Zeit untergehen mochte und sich die Menschen niemals wieder gegen uns erheben würden. Und noch währen ich einem untergehenden Zeitalter den Rücken kehrte, spürte ich einen heißen Schmerz, der direkt aus meinen Schultern an die Oberfläche drängte, um eine dunkle Prophezeiung zu erfüllen und um mein Schicksal endgültig zu besiegeln. Ich bin Raziel und dies ist meine Geschichte ... . Hallo ihr Lieben. An dieser Stelle ist nun meine Geschichte zu Ende und jeder weiß, wie es von hier aus nun weiter gehen wird. Es war meine erste und bisher einzigste Geschichte in diesem Bereich und ich muss sagen, es hat mir sehr viel Spaß gemacht sie zu schreiben. Natürlich hoffe ich das sie euch genauso viel Spaß gemacht hat zu lesen und das ich einige ein wenig überraschen und verzaubern, bzw schocken konnte. ^^ Natürlich würde ich mich über abschließende Reviews zu diesem Kapitel wie zu der ganzen Geschichte sehr freuen. Um es einmal mit den Worten Matthew Reilliys zu sagen: "Niemand sollte die Kraft unterschätzen, die ein Schriftsteller aus einer Ermutigung bezieht." Ich verabschiede mich also hiermit. ^^ Eure Hatchepsut Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)