der Regen von Hitsugi (Rose trifft Sarg) ================================================================================ Kapitel 1: perlte von seinem Haar --------------------------------- Der Regen perlte von seinem Haar und floss über der feuchten Wange ab. Er hatte schon viel geweint und die heiße Flüssigkeit vermengte sich mit dem eisigen Regen. „Sakito?“, fiepste die belegte und schon vom Weinen heisere Stimme. „Bitte mach doch auf.“ Das kleine Katerchen kauerte schon fast vor dessen Tür. Er war klatschnass vom Regen, bibberte vor Kälte und zitterte und bebte unter seinen Tränen. „Habe ich etwas gemacht? Habe ich dir wehgetan?“ Wieder schluchzte Hitsugi. Er begriff einfach nicht, was zwischen ihnen geschehen war. Früher, als sie sich nur als Yoshiki und Hide im Internet kannten, war doch noch alles schön. Und Hitsugi hatte sich so unendlich über die Tatsache gefreut, dass er zu ihm in die Nähe ziehen durfte, auch wenn es ursprünglich die Idee einer Bestrafung seiner Eltern war, weil er sich 3 Lippenpircings hatte stechen lassen. Sie waren, noch bevor sie sich gesehen hatten, schon so etwas wie beste Freunde. Und auch dann. Nach ihrer peinlichen Aktion am Schultor, wo sie doch beinahe noch aneinander vorbeigerannt wären, es war schön. Hitsugi hatte endlich das Gefühl gehabt, einen wirklich lieben und wichtigen Menschen in seinem Leben gefunden zu haben. Von ihm hatte er doch erst seinen Namen. Und jetzt? Hitsugi sah nunmehr schon auf ein ganzes Jahr zurück, in dem sich Sakito von ihm zurückgezogen hatte. Einfach so, ohne auch nur das geringste zu sagen, sprach er von einem Tag auf den nächsten nicht mehr mit ihm. Ignorierte ihn und antwortete nicht mal mehr auf E-Mails. Hitsugi war schon in diesem Jahr mehr als verzweifelt gewesen, hatte immer wieder versucht, wieder an Sakito heran zu kommen, doch nichts half. Zwischenzeitlich hatte der Kleinere sogar geglaubt, dass es daran lag, dass sich X aufgelöst hatte, dass sie ihre Freundschaft mit sich genommen hatten, dass ihre Freundschaft überhaupt nur auf dieser Band basierte. Aber mindestens für Hitsugi war es doch schon lange viel mehr gewesen. Sakito war sein bester Freund. Einer, der ihn plötzlich alleine ließ, mit Schweigen strafte für etwas, von dem Hitsugi nichts wusste. Er wusste nur eins, er konnte nicht mehr. Dieser Tag war der schrecklichste seines Lebens gewesen. Er hatte die furchtbare Meldung erhalten und alles kam wieder hoch. Seine Trauer um die verlorene Freundschaft und er hatte noch einen letzten Versuch wagen wollen. Doch auch dieser endete vor der Wohnungstür der Familie Edokawa. „Sakito…“, wimmerte er wieder. „….“ Hitsugi wusste sich nicht mehr weiter. Endlich erhob er sich, lehnte mit der Stirn am kalten Holz. Er fror schrecklich, wegen dem Wetter und der Eiseskälte, die ihn Sakito spüren ließ. Er sammelte seine letzte Kraft zusammen und packte sie in Worte. „Leb wohl…“ Sakito auf der anderen Seite ging es nicht groß anders. Die Tränen liefen nur so und er weinte unaufhörlich im Stillen. Es tat ihm so schrecklich Leid, daran Schuld zu sein, dass sein bester Freund weinte. Aber er konnte die Tür nicht öffnen, er bekam seinen Körper nicht bewegt, nichtmal die Hand gehoben. Er hatte den Kontakt abgebrochen. Er konnte es auf den Tod nicht haben, für schwul gehalten zu werden. Das taten sowieso schon so viele, weil er einen sehr grazilen Körperbau hatte, sich anders, nicht-männlich, bewegte und auch zarte Gesichtszüge hatte. Als ihm dann noch seine Kumpels damals sehr deutlich zu verstehen gegeben hatten, dass Hitsugi einen schlechten Einfluss auf ihn hatte, er sich seitdem nur noch schwuler gab. Die Kleidung, die Musik, seine Bewegungen und vor allem: der enge Kontakt, hatte Sakito es für sich beendet. Hitsugi war seit seinem Umzug nur noch bei ihm gewesen. Sie hatten fast alles zusammen gemacht, bis schon die ersten (nur) Witze kursierten, sie würden auch gemeinsam aufs Klo gehen, woraus sich wie von selbst das Gerücht gebildet hatte, sie wären zusammen, hätten eine Beziehung. Sakito hatte überreagiert mit dem totalen Kontaktabbruch. Auch weil er Hitsugi immer bewundert hatte, dass ihm anderer Leute Meinung egal war, aber Sakito war es das nicht. Er biss seine Lippen zusammen und kniff die Augen zusammen. Hitsugi würde ihn vergessen ganz bestimmt. Es wäre besser so für sie beide. „Leb wohl“, drang durch die Tür und endlich konnte es Sakito wagen, laut aufzuschluchzen. Beide Arme waren um seinen Körper geklammert und er versuchte sich irgendwie wieder selbst zu beruhigen. Noch eine Weile saß er, ohne sich groß zu regen, in dieser Position und fragte sich immer wieder selbst, warum er Hitsugi nicht einfach nach lief und sich bei ihm entschuldigte. Sakito stand endlich auf. //Warum heute?// Er verstand es nicht. Früher, als sich Sakito gerade erst zurückgezogen hatte, ja da hätte er es verstanden. Auch damals als X-Japan sich auflöste. Wie gerne hätte Sakito mit Hitsugi gemeinsam getrauert um die großartigste Band aller Zeiten, doch er hatte ihm wie schon an dem Tag nicht die Tür öffnen können. Sakito schleppte sich ins Wohnzimmer, fiel geschafft vom Weinen ins Sofa und zog sich ein Kissen ran. Sein ganzer Körper fühlte sich so stark verkrampft an und ließ sich kaum wieder lösen. So schlimm hatte er Hitsugi noch nie weinen gehört. Irgendwas musste bei ihm passiert gewesen sein und dann noch dieses „Leb wohl“. Sakito schaltete den Fernseher ein und es brauchte nur wenige Momente und er erfror in Panik. „Heute wurde Matsumoto Hideto erhängt in seiner Wohnung aufgefunden. Er hatte sich mit einem zusammen gedrehten Laken am Türknauf seines Badezimmers aufgehangen. Gründe oder nähere Umstände seines Todes sind noch nicht bekannt. Berühmtheit hatte Matsumoto Hideto als Hide von der Band X erlangt und nach deren Auflösung eine Solokarriere als Hide with Spread Beaver weitere musikalische Erfolge verzeichnet. Seine Fangemeinde sowie ehemaligen Bandkollegen sind geschockt und…“ Sakito schaltete den Fernseher wieder ab. DESHALB! Angst flutete seinen Körper. Hitsugi wusste davon, deshalb war er da gewesen, deshalb hatte er so schrecklich geweint, deshalb hatte er ihn gebraucht. Und was hatte er gemacht? Ihn stehen lassen… im Regen. Immer wieder rannte Sakito in seiner Wohnung auf und ab. Er musste zu Hitsugi sofort. Er hatte so eine schreckliche Befürchtung, dass… Der mit Tropfen durchsetzte Wind peitschte Hitsugi ins Gesicht. Er schlug auf einen tauben Körper ein, der nur noch auf dem Eisengeländer einer alten Lagerhalle stand. Hier hatten sich Hitsugi und Sakito früher oft zurückgezogen. Sie konnten ja weder zu Hitsugi, weil seine Eltern penibel was dagegen hatten, Besuch in ihrem Haus aufzunehmen, und Sakitos Eltern waren vom gleichen Schlag. Dieser verlassene Ort war früher ihr Platz gewesen. Hier konnten sie frei über alles reden, konnten Outfits, Make up ausprobieren, ohne dass es jemand mitkriegen musste. Hier konnten sie auch von einer eigenen Band spinnen. Ein verrückter Haufen wie X, der sich um nichts und niemanden scherte außer ihren Fans. Sie sollten das Zentrum sein, all die Menschen, die sie nur wegen ihrem Äußeren ablehnten, würden sie es durch Erfolg schon zeigen, dachten sie damals. Doch das war lange her. Jetzt wollte Hitsugi nur noch weg. Ihm wurde jetzt alles genommen, an dem er irgendwie gehangen hatte. Sein bester Freund scherte sich nicht mehr um ihn und sein großes Idol hatte sich auf furchtbare und erniedrigende, unwürdige Weise das Leben genommen. Einen Fuß ließ Hitsugi in der Schwerelosigkeit schweben und betrachtete die nass-grauen Straßen unter sich. Hier waren kaum Menschen, nicht so wie in Tokyo, wo zu jeder Tages- und Nachtzeit Leute rumrannten, sich drängten… und bei Regen notfalls mit Regenschirm. Hier nicht. Das war ein Dorf, in das ihn seine Eltern verschleppt hatten. Ein Dorf, in dem sein bester Freund wohnte. Sakito. Hitsugi ging in die Knie schloss die Augen und… Zwei Arme rissen ihn zurück und er fiel unsanft und rücklings auf die nassen Außenfliesen. Alles drehte und Hitsugi dachte, das war’s. Jetzt wäre es vorbei, als er nach einigen Sekunden des Schweigens einen schnellen Atem neben sich wahrnehmen konnte. Er blinzelte durch die dicken Tropfen. Neben, oder mehr noch hinter ihm, und noch immer um ihn geschlungen war Sakito, nicht weniger nass und völlig außer Atem. Er trug trotz seines jungen Alters einen schwarzen Mantel und wirkte schon sehr erwachsen. Ihre Augen kreuzten sich. Hitsugis ausdruckslosen Iriden mit Sakitos panischen. Schon fiel ihm der Größere um den Hals und schniefte und schluchzte, klammerte sich fest an einen völlig überforderten Hitsugi. „Hitsugi…“, hauchte er. Der sah zu ihm auf. Das Wasser strömte nur so über sein Haar und plättete es unter dem Gewicht. „Du bist nass.“ Hitsugi sah weiter zu ihm auf. Für ihn war er gerade gar nicht in dieser Welt. Er war bereit gewesen zu gehen, das alles war noch gar nicht real für ihn, nicht greifbar und er schien Sakito aus großer Entfernung nur zu beobachten, unfähig, etwas zu sagen. „Komm…“ Sakito streckte ihm eine Hand aus, doch der Kleinere war unfähig zu einer Bewegung, sodass sich Sakito nach wenigen Sekunden zu ihm beugte und ihm einfach beim Aufstehen half. „Zieh die nassen Sachen aus.“ Hitsugi saß auf dem Klo in Sakitos Bad und bewegte sich nicht, seit Sakito ihn da abgesetzt hatte. „Komm schon, du holst dir den Tod…“ Sakito biss sich auf die Lippen, so wollte er das nicht ausdrücken und sah betreten zu Boden. „Sorry…“ Hitsugi sah ihn noch immer so ausdruckslos an und es lastete auf Sakito wie eine schwere Strafe, die ihm für den Verrat an Hitsugis Freundschaft auferlegt wurde. „Na komm…“, brabbelte er leise und zog Hitsugi seine Sachen aus. Alles war nass bis auf die Unterhose und Sakito zog das Katerchen hinter sich her in sein Zimmer, setzte ihn auf seinem Bett ab. „Willst du einen Schlafanzug haben? Soll ich dir eine extra Decke suchen?“ Sakito lächelte sogar wieder leicht, löste damit aber nur einen verachtenden Gesichtsausdruck bei Hitsugi aus. „Du musst das nicht tun.“, sprach er mit einer Härte aus, die Sakito von ihm noch nicht kannte. „Ich wollte das nicht tun, um dich um deine Aufmerksamkeit zu erpressen, Sakito.“, zischte Hitsugi seinen Namen. Sakitos Kopf sank ab, sein Lächeln verschwand. „Das weiß ich…“ Nur einen Meter nicht mal lag Hitsugi von Sakito entfernt. Er hatte sich auf seiner Bodenmatte in seine Decke gekugelt. Lange beobachtete Sakito den kleinen Deckenberg und kaute auf seiner Unterlippe rum. Beinahe hätte er ihn verloren, für immer, und er wäre doch irgendwie Schuld daran gewesen und schlafen konnte er auch nicht. Hitsugi war sauer auf ihn und das zu Recht. Sakito hatte ihn ein Jahr hängen lassen und bis jetzt nicht mal einen Grund genannt. Sakito wusste genau warum. Das wusste er seit diesem kurzen Moment, der beinahe ihn und den Kleineren getrennt hätte. Sakitos Freunde hatten damals Recht gehabt. Sie hatten Sakito durchschaut und ihn im tiefsten Inneren ertappt. Hitsugi war etwas Besonderes für ihn, das war er von Anfang an. Noch auf seiner Lippe kauend, rutschte Sakito unter seiner Decke hervor und krabbelte zu Hitsugi, schlang seine Arme um ihn und lehnte sein Gesicht zwischen dessen Schulterblätter. „Es tut mir Leid… Hitsugi… du bist mir doch verdammt wichtig… bitte, mach das nie wieder…“ "Warum...", drang es wimmernd zu ihm hervor. "Warum...", versuchte es der Kleinere anscheinend erneut, einen Satz zu formulieren. "Warum... wolltest du nicht mehr... mit mir..." es schniefte. Hitsugi weinte also. "... befreundet sein..." Sakito starrte an die Decke und kämpfte mit seiner eigenen Vernunft. Es fiel ihm schwer etwas zu sagen. er hatte es eine lange zeit lang zu extrem, zu gut verdrängt. Dass Hitsugi nun wieder weinte, zerriss ihm erneut das Herz, dass doch sowieso schon blutete... "Weill... ich...." Verdammt.. wieso war es nur so schwer? Der kleinere Körper zitterte leicht unter den Tränen, die wohl vom Kissen aufgefangen wurden, immer wieder leises Schluchzen. Hitsugi krümmte sich enger zusammen, schien sich in sich selbst zu verkriechen, um seinen Tränen irgendwie Einhalt gebieten zu können. Sakito rückte langsam näher. Seine Stimme war wie gelähmt. Zärtlich schmiegte er sich an ihn und schlang die Arme dann fest und beschützerisch um ihn. "Schhh...", hauchte er verzweifelt und strich zärtlich durch Hitsugis Haar. "Wieso...", weinte Hitsugi. "Wolltest du... mich nicht mehr...", brach ihm die Stimme, ließ die Tränen laufen. Er war völlig am Ende seiner Kräfte, er wollte springen. Er wäre es, wenn Sakito nicht gewesen wäre. Nur schwer kam Hitsugi mit dem anhaltenden Schmerz zu Recht und er verstand einfach nichts mehr... Sakito. "Ich.. wollte es einfach nicht einsehen..." murmelte er leise und schluckte. sollte er ihm jetzt einfach alles sagen? Einfach so raus damit? Er schluckte, es war so verdammt schwer für ihn. langsam senkte er die Lippen auf Hitsugis und zeigte ihm damit was er meinte, ehe der Kleinere fragen konnte. Hitsugi zuckte erschrocken zusammen, dass sich Sakito tatsächlich über ihn bückte und... die geweiteten Augen schlossen sich und drückten weitere Tränen aus den Lidern. Das Beben ebbte endlich ein wenig ab, doch noch immer konnte sich Hitsugi nicht regen in seiner Überforderung. "Es tut mir so leid.", hauchte Sakito mit brüchiger Stimme, als der Kuss zu Ende war. Ihre Lippen waren nur wenige Zentimeter von einander entfernt und er wollte ihn wieder küssen, doch es musste geklärt werden... jetzt... ein für alle mal. "Ich ... habe schon immer mehr... für dich empfunden... weißt du...?" Hitsugis weinendes Beben wurde wieder stärker, kaum hatte Sakito das ausgesprochen, und drehte sich ganz zu ihm und krallte sich in dem dünnen Stoff Sakitos Hemdes fest, schluchzte laut auf und drückte sich an seinen Freund. Diese Worte... ein Jahr hatte er ihn nicht mal mehr angesehen und jetzt sagte er ihm... das? "Ich... " Sakito wurde unterbrochen, als Higi sich so fest an ihn krallte. Ein kleines Lächeln fiel über seine Lippen und er drückte ihn sehr fest an sich ... es tat ihm so Leid... "Es... tat so weh...", kam es stockend unter den Tränen vom Katerchen. "Ich habe es einfach... nicht verstanden und... du bist doch mein bester Freund..." "Ich hasse es... wenn man mich so bezeichnet... dauernd... sagen andere, ich wäre schwul... " Es sprudelte nun aus ihm heraus. Vielleicht war es besser so. Er war extrem verwundbar, auch wenn es immer nach dem Gegenteil aussah. Sakito war extrem verlertztlich. "Was?" Vorsichtig löste sich Hitsugi wieder von ihm und sah ihm direkt in die Augen, seine eigenen noch rot unterlaufen und voller salzigem Wasser. "Was meinst du...", fragte er verwirrt. Trotz der Dunkelheit, konnte Sakito ihn dennoch genau ansehen. Er selbst hätte sich lieber versteckt, aber da musste er jetzt durch. Er seufzte und blickte ihn traurig an. "Ich war.. immer schon so dünn und so... weiblich... dauernd beschimpft man mich so... sogar meine eigenen Freunde, nachdem ich immer mehr mit dir zusammen war... ich konnte es nicht verbergen... ich war so sehr in dich verliebt, dass ich blind war.. und meine eigenen Freunde sind mir in den Rücken gefallen...“ Er seufzte schwer und eine Träne löste sich. Er erinnerte sich noch gut daran, als sie ihn fertig gemacht und ausgelacht hatten. "Ich ... liebe dich... ich liebe dich so sehr ... ich dachte, es geht weg und wir können wieder.. Freunde sein, wenn es weg geht.. aber ... es wurde immer nur schlimmer." Hitsugi lauschte still den Worten und begriff endlich... auch wenn es unglaublich war. Sakito liebte ihn. "Aber...", stotterte er. Er konnte dagegen nichts sagen. Er verstand das erste Mal nach einem Jahr seinen besten Freund wieder. Auch wenn es zeigte, wie unterschiedlich sie waren. Hitsugi hatte kein Problem damit gehabt, dass der Größere etwas so besonderes in seinem Leben wurde. Eher genoss er es, so zu fühlen und jemand so Tolles kennen zu dürfen. Vorsichtig streichelte Hitsugi ihm über die Wange und fing die Träne auf. Ein leichtes Lächeln legte sich auf Hitsugis Züge und er kuschelte sich wieder an Sakito. "Ich hätte... es einfach akzeptieren sollen...", meinte er leise und strich immer und immer wieder über Hitsugis Rücken. Wahrscheinlich suchte er in dieser Berührung Beruhigung, denn er war immer noch verzweifelt... "Ich wollte dir doch nicht weh tun..." Doch es hatte weh getan, jeden Tag. Immer hatte Hitsugi an ihn gedacht, ihn in der Schule gesehen und gelitten, wenn Sakito extra wegsah, die Seite im Flur wechselte, damit sich ihre Wege nicht kreuzten, den Raum so schnell es ging verließ, in dem auch Hitsugi war. Es war eine Zeit der Folter gewesen. "Ich habe dich schrecklich vermisst...", hauchte Hitsugi wieder von dieser schweren Trauer des letzten Jahres ergriffen. "und es einfach nicht verstanden... ich dachte doch... ich hätte etwas Schreckliches getan... oder... oder..." Hitsugi wurde noch leiser. "... dass dich meine Nähe stört..." Was ja auch so war und das traf ihn im Nachhinein noch mal mit einer ungeahnten Härte. "Ich ... konnte nichts sagen... es ist nicht deine Schuld.. ", sagte er leise und streichelte seine Wange sehr zärtlich. "Ich bin... kein guter Redner... aber Wegsehen kann ich und dafür schäme ich mich... ich kann verstehen, wenn du mich hasst... aber... ich möchte dir nicht mehr wehtun." "Ich hasse dich nicht...", nuschelte Hitsugi an Sakitos Brust, an die er sich kuschelte. "Nein... niemals... dazu..." Er biss sich auf die Lippe. "dazu bedeutest du mir viel zu viel..." Ein schwerer Stein fiel dem Älteren vom Herzen und er atmete tief aus. Sanft küsste er wieder seine Lippen und nahm Hitsugis Hand, die er dann auf seine Hüfte legte. "Kannst du... mir verzeihen?" Verwirrt sah Hitsugi seiner Hand hinterher und errötete. Doch dann sah er wieder zu Sakito auf und ein glückliches Lächeln erfüllte die rosanen Wangen und er nickte. Er war eben doch dieser eine besondere Mensch und endlich durfte er wieder bei ihm sein... so nah... Das machte Sakito so glücklich, wie er es noch nie zu vor war. Er konnte sich nicht erinnern schon einmal etwas so Intensives gespürt zu haben . Sanft lächelte er und kostete wieder von den Lippen Hitsugis. Er wollte ganz ihm gehören und ihn ganz zu seinem Eigentum machen... nie wieder wollte er von ihm getrennt sein, vor der Tatsache fortlaufen... sie waren ein Paar und gehörten zusammen. Erleichtert schloss Hitsugi erneut die Augen und sank zurück, dass er weich im Kissen landete. Wenn er bedachte, dass er noch vor Stunden heulend vor Sakitos Tür kauerte und fror... jetzt lag er hier und spürte diese wohlige, geborgene Wärme. Nie zuvor hatte er ein solches Vertrauen zu jemandem verspürt und war so glücklich, wenn dieser jenige es auch mit ihm genoss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)