Sunset von abgemeldet (Fortsetzung von 'Sydney Recovery Story') ================================================================================ Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- Ups. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass das letzte Kapitel mit einem Cliffhänger endete. *drop* Tschuldigung, das war wirklich keine Absicht. Ist schon doof, wenn man selbst die Story kennt, da machen einem solche Enden nichts aus. Ich meine, ich weiß, wie’s endet, aber das verrate ich euch nicht. Da müsst ihr euch noch etwas gedulden. Ätsch. Aber egal, die Spannung muss ja schließlich erhalten bleiben, nicht wahr? Vielen Dank für dein Kommi, amy!!! Ich freue mich, dass es euch so gut gefällt und darum will ich euch auch gar nicht länger aufhalten, weiter geht’s: 11. Kapitel „Kevin? Kevin?! Kevin, wach auf!“ Immer ungeduldiger rüttelte Ray an der Schulter seines Freundes. Dieser war vor einiger Zeit eingeschlafen und blinzelte ihn jetzt müde an. „Ray? Was’n los?“, fragte er verschlafen und unterdrückte ein Gähnen. „Es ist jetzt schon nach drei. Ich denke, wir sollten uns Sorgen machen.“ „WAS???“ Wie von der Tarantel gestochen fuhr der Kleinere auf. „So spät schon? Ich wollte doch nicht einschlafen! Und sie sind noch immer nicht zurück?“ Beunruhigt sah er den Schwarzhaarigen, doch der nickte nur leicht. Im Schein der Nachttischlampe konnte Kevin erkennen, das Rays Augen – wie seine Eigenen vermutlich auch – Angst ausstrahlten. Angst um ihre Freunde. „Scheiße!“, murmelte er und schloss resigniert die Augen. Die Anderen waren vor über fünf Stunden aufgebrochen, um die BitBeasts zurück zu holen. Und das sie jetzt noch nicht da waren, konnte eigentlich nur eines bedeuten: Man hatte sie geschnappt. Kevin wollte gar nicht ausmalen, was jetzt mit ihnen passierte. Er hatte höllische Angst um seine Freunde, vor allem aber auch um Lee, seinen Geliebten. Er wollte es sich nicht eingestehen, doch in Momenten wie diesen wurde ihm deutlich, wie wichtig ihm der aufbrausende Chinese inzwischen geworden war und wie sehr sein Herz doch an ihm hing. Tja, das nannte man dann wohl Liebe. „Wir sollten los!“ Rays Stimme klang überraschend beherrscht und entschlossen. Nichts war mehr von der Unsicherheit, Trauer und Verzweiflung übrig, die den Langhaarigen noch vor ein paar Stunden beherrscht hatte. Leicht lächelte Kevin. Ja, das war der Ray, den er kannte! „Dann los“, antwortete er nur. Stöhnend kam Tala zu sich. Ihm tat alles weh. Seine Knochen schmerzten und seine Gelenke fühlten sich unnatürlich steif an. Außerdem pochte sein Kopf heftig. Als ob jemand mit einem kleinen Vorschlaghammer hinter seiner Stirn saß und versuchte, sich nach draußen zu arbeiten. Um wenigstens seinen Gliedern etwas Linderung zu verschaffen, wollte er seine Position etwas ändern, doch nicht sehr überrascht musste er feststellen, dass das nicht ging. Er konnte sich nicht bewegen. Leicht knurrend öffnete er seine Augen einen Spalt. Zuerst hatte er Mühe, etwas zu erkennen, doch es dauerte nicht lange, da gewöhnten sich seine Pupillen an das flackernde Licht, dass von den wenigen Fackeln kam, die den Raum erhellten. Neugierig sah sich der Rothaarige um, als ihn ein stechender Schmerz durchfuhr. Er ging von seinen Handgelenken aus und zog sich seinen ganzen Körper hinunter. Gleichzeitig spürte er, wie etwas Warmes seinen Arm hinunter lief. Kleine Schauer jagten durch seinen Körper und eine Gänsehaut bildete sich auf seinen Armen. Ein vorsichtiger Blick nach oben bestätigte seine Vermutung. Man hatte ihn an eine Wand gekettet, seine Hände wurden dabei von eisernen Handschellen über seinem Kopf an der Wand gehalten. Das warme Blut, das von seinen aufgescheuerten Handgelenken an ihm herunter lief, fühlte sich auf seiner ausgekühlten Haut ungewöhnlich heiß an. „Na? Auch endlich wach?“ Erschrocken fuhr Talas Kopf herum und er stierte in die Richtung, aus der die Stimme kam. Doch die besagte Ecke lag in totaler Finsternis, sodass er nichts erkennen konnte. „Bleib ruhig, ich bin’s, Kai“, hörte er da. Langsam hatten sich die Augen des Rothaarigen an die Finsternis gewöhnt. Undeutlich konnte er die Umrisse seines Geliebten wahrnehmen. Scheinbar befand dieser sich in einer ähnlich ungünstigen Position wie er selbst. Dennoch war Tala erleichtert, zumindest zu wissen, dass es seinem Freund nicht schlechter ging, als ihm selbst. Nicht, dass das ein Grund zur Freude war. „Kai“, flüsterte er heiser. Seine Stimme war rau, seine Kehle fühlte sich an wie Schmirgelpapier und seine Stimme erkannte er kaum als seine eigene. Jetzt verstand er auch, weshalb der Graublauhaarige so fremd klang. Kai nickte. „Sie haben uns scheinbar in den Keller gebracht. In den Kerkerteil. Die Anderen sind noch nicht aufgewacht.“ Mit einem Kopfnicken deutete Kai auf weitere Gestalten, in der Finsternis kaum zu erkennen, die ebenfalls an die Wand gekettet wurden. Sofort zählte Tala durch. Drei Leute. Es waren alle da, sie hatten sie also nicht getrennt. Ob das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war, konnte der Rothaarige allerdings nicht sagen. „Wie lange bist du schon wach?“, fragte Tala weiter. Er hatte plötzlich das dringende Bedürfnis, Kais Stimme zu hören. „Eine Weile“, antwortete dieser kurz, machte deutlich, dass ihm nicht nach Reden war. Dann schwiegen sie. Die einzigen Geräusche, die die beiden Russen wahrnahmen, war das vereinzelte Stöhnen ihrer Freunde, die einfach nicht wach wurden, das Quieken der Ratten, die ab und zu vorbeihuschten und das stetige Tropfen von Wasser, das die kalten, feuchten, steinernen Wände hinunter lief. Sprechen taten sie nicht. Weder waren sie großartig zu dieser Anstrengung in der Lage, noch gab es etwas, was sie zu sagen hätten. Ab und zu warf Tala einen besorgten Blick auf seinen Freund. Dessen Atemzüge waren mehr oder weniger ruhig und er hatte sich auch eine ganze Weile nicht mehr bewegt. Tala hoffte, er war nur eingeschlafen, denn wenn Kai wieder ohnmächtig geworden war, dann wäre es ein sehr schlechtes Zeichen. Er selbst hatte kaum Mühe, sich wach zu halten. Seine Gedanken schweiften zurück zu ihrem Einbruch. Was war schief gegangen? Warum waren sie erwischt worden? Hätte es etwas geändert, wenn sie eine Wache draußen aufgestellt hätten? … Wahrscheinlich nicht. Leicht seufzte der Rothaarige. Und die Blades hatten sie auch nicht… Bei diesem Gedanken musste er wieder an die Akte denken, die auf Boris Schreibtisch gelegen hatte. Er überlegte, was ihn an dieser Akte so fasziniert hatte, dass es seine sämtliche Aufmerksamkeit beansprucht hatte und ihn blind für seine Umgebung gemacht hatte. Da fiel es ihm wieder ein. „Kai! Kai!!!“, zischte er aufgeregt. Doch jetzt enthielt seine Stimme eindeutige Panik. Tala sah, wie sein Geliebter sich wieder rührte, dabei leicht stöhnte. „Tal? Was ist los?“, fragte er müde, nachdem er sich vergewissert hatte dass sie noch immer alleine waren. „Kai, auf Boris Tisch, da lag eine Akte! Erinnerst du dich? Ich hab hineingeschaut und darin waren Aufzeichnungen und Pläne von einem Projekt. Bryan! Bryan ist nicht der Einzige! Sie wollen auch …“ Tala schaffte es nie, den Satz zu beenden. In diesem Moment wurde die schwere eiserne Tür, die ihre Zelle bisher von der Außenwelt abgetrennt hatte, mit einem Ruck aufgerissen. Überrascht hielt Tala inne und starrte, genauso wie Kai, mit weit aufgerissenen Augen zur Tür. Leicht quietschend öffnete sie sich und herein traten zuerst zwei von Biovolts Wachleuten. Ihnen folgte eine dritte Person. „Boris!“, zischte Tala aufgewühlt. Sofort hatte er die volle Aufmerksamkeit des neu Eingetroffenen. „Ah, mein lieber Tala! Du bist schon wach wie ich sehe. Und der liebe Kai auch! Das ist aber schön!“ Leicht zog und rüttelte Tala an seinen Ketten. Nicht, weil er sie lösen und sich befreien wollte – er wusste, dass er dazu nicht in der Lage war – aber um Boris zu zeigen, dass er noch nicht aufgegeben hatte und Widerstand leisten würde. Der Lilahaarige schmunzelte bei dieser Geste nur herablassend. „Was willst du von uns?“, fragte da Kai. Seine Stimme klang jetzt überraschend klar, klirrte aber eisig. Ohne sie noch einmal anzusehen, entgegnete Boris: „Das werdet ihr gleich erfahren, doch zuerst werde ich noch unsere restlichen Gäste aus ihrem Dornröschenschlaf erlösen.“ Er gab einer der Wachen ein Zeichen und der Mann griff sich ohne zu zögern einen Eimer und überschüttete Lee, Tyson und Max mit Wasser. Auch ohne es zu fühlen, war sich Tala bewusst, dass das Wasser eisig kalt sein musste. Erschrocken fuhr Tyson hoch und sah sich hektisch um. Max brauchte etwas länger, um endgültig sein Bewusstsein wiederzuerlangen, Lee dagegen hatte sich erstaunlich schnell im Griff und betrachtete seine Position und Umgebung. Seine Augen blieben an Boris hängen. „DU?!“, schrie da Tyson. „Was soll das? Was willst du von uns? Lass uns sofort hier raus, Boris!“ Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte Tala jetzt die Augen verdreht. Der Blauhaarige schien seine Lage noch nicht ganz begriffen zuhaben. Sie waren im Moment leider nicht in der Position, Forderungen zu stellen. Klatsch! Lee und Max zuckten erschrocken zurück und Tala beobachtete mitleidig den Japaner, der vor Schock innegehalten hatte. Wären seine Hände nicht gefesselt, würde Tyson sich jetzt sicher über die schmerzende Wange reiben. Der Rothaarige wusste aus eigener Erfahrung, wie kräftig Boris zuschlagen konnte. Aber hoffentlich verstand Tyson jetzt, das es nicht gut war, ihre Entführer zu provozieren. Sie saßen eindeutig am kürzeren Hebel. Entführer? Konnte man sie so nennen, wenn man selbst doch bei ihnen eingebrochen war? Diebe waren sie auf jeden Fall, aber Entführer? Bryan hatten sie auf jeden Fall irgendwie entführt. Auf ihre Art und Weise… Verwirrt schüttelte Tala den Kopf. Warum machte er sich gerade jetzt um so einen Schwachsinn Gedanken? Langsam richtete der Rothaarige seine Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen vor ihm. „Hast du alles?“ Leicht nickte Kevin. Es war ja auch nicht gerade so, als gäbe es viel, was er mitnehmen müsste. Eine Taschenlampe, ein Klappmesser, einen Dietrich – man wusste ja nie – und viele, viele Nerven. Vor allem an letzterem fehlte es ihm aber, fürchtete der Grünhaarige. Kevin war beeindruckt, wie ruhig sein Freund sich verhielt. Ray zeigte keine Anzeichen von Angst oder Nervosität. Nur Besorgnis um ihre Freunde konnte Kevin in Rays Augen ablesen. „Da vorne ist es“, flüsterte Kevin. Wieder standen sie vor der Abtei. An der gleichen Stelle, an der sie vor nicht einmal zwölf Stunden ebenfalls standen, nur waren sie da in Begleitung ihrer Freunde. Ein Kribbeln erfasste Kevin und er musste sich stark zusammenreißen, nicht wie ein aufgeregtes Kleinkind von einem Bein aufs Andere zu hüpfen, wie er es sonst gerne tat. Das hier war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Das Gemäuer der Abtei erhob sich wieder vor ihnen. Doch hatte es beim letzten Mal düster und unheimlich gewirkt, so was es jetzt gruselig und Furcht einflößend. Leicht schüttelte Kevin den Kopf. Wie konnte man nur freiwillig dort leben? Der Grünhaarige war froh, dass er wusste, dass Kai und Tala früher zum Leben hier mehr oder weniger gezwungen wurden, sonst hätte er spätestens jetzt an deren Verstand gezweifelt. Ohne ein Wort setzte sich Ray neben ihm wieder in Bewegung. Allerdings wählte er nicht, wie ihre Freunde zuvor, den Weg durch das Haupttor. Die Wachen waren inzwischen wieder auf ihrem Posten und keiner der beiden Chinesen hatte das große Bedürfnis, sich mit ihnen anzulegen. Stattdessen, gingen sie nun die Mauer ab, um nach einer günstigen Stelle zu suchen, an der sie in die Abtei eindringen konnten. Es dauerte auch nicht allzu lange, da wurden sie fündig. Die Mauer selbst war an allen Stellen gleichhoch, so etwa sieben Meter, und aalglatt, sodass hochklettern nicht in Frage kam. Allerdings hatte Biovolt es wohl versäumt, auch die Bäume in der näheren Umgebung zu fällen. An einer Stelle stand ein Baum dicht genug, um für die Neko-jins von Nutzen zu sein. Mit dem Kopf zeigte Ray auf dem dicken Stamm und Kevin nickte zustimmend. Innerhalb von ein paar Sekunden waren die beiden in Katzenmanier den Baumriesen hinaufgeklettert und saßen jetzt in der Baumkrone. Von hier aus konnten sie ohne Schwierigkeiten über die Mauer blicken. Sie war etwa einen Meter breit und dahinter lag nichts als Wiese, aus der in der Finsternis das Gebäude der Abtei herauszuwachsen schien. Wieder einmal bedankte Kevin sich für das Erbe seiner Vorfahren. Denn ohne das Blut der Neko-jins, das alle in ihrem Dorf in sich trugen, wäre es ihm und Ray weder möglich gewesen, vom Baum aus auf die Mauer und von dort hinunter zu springen – der Abstand zwischen Baum und Mauer betrug nämlich immerhin noch knappe fünf Meter – ohne ein Geräusch von sich zu geben, noch wären sie heil unten angekommen. Aber wie hieß es so schön: Katzen landen immer auf ihren vier Pfoten. Im hellen Mondlicht erhob sich nun direkt vor ihnen die Abtei, der Wind rauschte leise durch das Gras zu ihren Füßen und über ihren Köpfen krächzte eine Krähe. Kevin trat einen Schritt näher an Ray. Dieser starrte mit leerem Blick auf das Gebäude vor ihnen und der Grünhaarige hatte eine etwaige Ahnung von dem, was im Kopf des Langhaarigen vor sich ging. „Wir sollten einen Weg hinein suchen“, flüsterte er. Ray nickte nur. „Ihr wollt also wissen, warum ihr hier seid?“ Boris Stimme klang spöttisch. Keiner erwiderte etwas. Tyson schien seine Zunge endgültig verschluckt zu haben und auch Lee und Max hatten sofort begriffen, dass sie sich hier nicht einmischen sollten. „Dabei ist es doch so einfach, nicht wahr Tala?“ Grinsend blickte er dem Rothaarigen ins Gesicht. Dieser wurde blass. „Dann ist es also wahr?“, fragte er leise, mehr sich selbst, als sein Gegenüber. Boris nickte leicht, sein Grinsen wurde noch breiter. Nun wurde auch Kai unruhig. Das Verhalten seines Geliebten gefiel ihm nicht. Dieser war auf einmal unnatürlich ruhig und wenn der Graublauhaarige es nicht besser wüsste, dann würde er sagen, er hätte in Talas Stimme so etwas wie Angst gehört. Aber das ging nicht. Tala hatte nie Angst! „Was ist wahr?“, fragte er scharf. Er wollte nicht im Unklaren gelassen werden. Belustigte Augen fixierten Kai. „Du weißt es nicht? Hat dir dein Geliebter“, dieses Wort spie Boris förmlich hervor, bevor seine Stimme wieder heiter wurde, „etwa noch nicht gesagt, was er entdeckt hat, als er in meinen Akten herumgeschnüffelt hat?“ Verneinend schüttelte Kai den Kopf. Sein Blick fixierte Tala. „Nun, dann sehe ich mich wohl dazu gezwungen, dieses Versäumnis nachzuholen. Dabei ist es so einfach. Ihr erinnert euch an die Tests, die wir immer mit Bryan durchgeführt haben? Kurz bevor ihr uns verraten habt, haben wir eine neue Versuchsreihe mit ihm gestartet. Leider kamen wir nie dazu, das Experiment abzuschließen – bis vorgestern. Du erinnerst dich sicher noch an das Mittel, dass wir dem armen Bryan gespritzt haben, als ihr so rüde in unser Lagerhaus eingedrungen seid? Ja? Das ist gut. Es war, entgegen eurer Vermutungen, kein schlechtes Beruhigungsmittel, sondern ‚Control 2’. ‚Control 1’ haben wir Kutzenov gespritzt, als ihr noch alle bei uns wart, kurz, bevor ihr Biovolt fast an den Abgrund getrieben hättet. Das gute an ‚Copntrol 1’ ist, dass es ewig im Blut bleibt, wenn man nicht speziell etwas dagegen tut. Aber wieso sollte man etwas gegen etwas tun, von dessen Existenz man nichts weiß? Folglich befand sich ‚Control 1’ noch in Bryans Blut. Als wir nun ‚Control 2’ dazugegeben haben, ‚Control 1’ hatte ja mehr als genug Zeit, in sämtliche Zellen von Bryans Organismus einzudringen, haben sich die zwei Stoffe miteinander verbunden und der Junge steht nun unter unserer Kontrolle. Ihr müsst wissen, je länger ‚Control 1’ sich im betreffenden Organismus befinden, desto besser ist am Ende, nach Zugabe von ‚Cotrol 2’, unsere Kontrolle über den Organismus. Und bei Bryan wären das ja mehr als zwei Jahre Wirkungszeit für ‚Control 1’.“ „Ihr Schweine!“, zischte Kai wütend. „Wie könnt ihr das nur tun! Und jetzt? Was wollt ihr jetzt von uns…. Scheiße, NEIN!!!“ Plötzliche Erkenntnis spiegelte sich in Kais Augen wieder und panisch blickte er sich zu Tala um. Der jedoch mied seinen Blick. „Ich sehe, du hast verstanden“, leicht lachte Boris und trat auf den Rothaarigen zu, der sich augenblicklich verspannte. „Das könnt ihr nicht machen! Hör auf damit! Balkov!!!“ Wie wahnsinnig versuchte Kai jetzt, sich gegen seine Ketten zu stemmen und sich loszureißen, doch es war ein aussichtsloses Unterfangen. „Talas Entführung diente nicht nur dem Zweck, an Bryan heranzukommen. Gleichzeitig haben wir ihm auch noch ‚Control 1’ gespritzt und kein lächerliches K.O. - Mittel.“ Mit einem bedauernden Blick betrachtete Boris den verzweifelten Kai, welcher wiederum nur Augen für seinen Geliebten hatte. „Weißt du, Kai? Eigentlich solltest auch du an dem Tag ‚Control 1’ verpasst bekommen, aber das haben diese Deppen von Wachleuten ja nicht auf die Reihe gekriegt. Egal, das können wir auch hier nachholen. Leider muss zwischen der Einnahme der beiden Stoffe eine Zeitspanne von mindestens einem Tag liegen, damit ‚Control 1’ genug Zeit hat, um in die Zellen des Organismus einzudringen. Weiterhin wirkt ‚Control 2’ erst, wenn der Organismus die Kontrolle über seinen Körper für ein paar Sekunden aufgegeben hat. Ob das nun durch Schlaf oder Ohnmacht der Fall ist, ist dabei irrelevant. Bei Bryan war es Schlaf aber ich glaube nicht, dass wir bei dir die Geduld haben werden, darauf zu warten, dass du einschläfst, Tala. Und jetzt halt still, Kleiner, sonst tut es nur unnötig weh.“ Und mit diesen Worten zog Boris eine kleine Spritze mit einer durchsichtigen Flüssigkeit aus seiner Tasche. In aller Ruhe schraubte er die feine Kanüle darauf und setzte sie an Talas Hauptschlagader am Hals an. „TALA, NEIN!!!“ Erneut kämpfte Kai verzweifelt und mit letzter Kraft gegen die Fesseln an, die ihn davon abhielten, seinem Geliebten zu helfen. Den Schmerz, den er sich dabei selbst zufügte, die immer weiter aufgeschürften Handgelenke, all das nahm er nicht wahr. Er hatte nur Augen für Tala, der sich, kurz bevor sich die Kanüle in seinen Hals bohrte, noch einmal zu seinem Freund umwandte. Seine Augen waren dabei so leer und zeigten deutlich, dass er bereits aufgegeben hatte. „Es tut mir leid, Kai“, flüsterte er verzweifelt. Da spürte er auch schon einen heftigen Stich, kurz verschwamm seine Sicht, bevor sie sich wieder klärte. ‚Control 2’ befand sich in seinem Blut. Er sah, wie Boris den Arm hob. „Zeit, zu uns zurückzukehren, Tala!“ Dann spürte er erneut einen Schlag an der Schläfe und widerstandslos überließ er sich die Finsternis, die ihn umfing. Kämpfen hätte eh keinen Zweck… Okay, diesmal bin ich mir über den Cliffhänger bewusst, aber es geht nicht anders. Ich glaube, ab hier könnte ich aufhören wo ich wollte und es wäre immer ein Cliffhänger. Und den ganzen Rest der Geschichte mit einmal hochzuladen, wäre etwas viel, denke ich. ^^ Jetzt sind wir also am Kern der Story angekommen. Das ganze Problem, auf dem die Story aufgebaut ist. ‚Control 1’ und ‚Control 2’… Jaaa, ich geb’s ja zu, bei den Namen war ich besonders kreativ, aber hey, zumindest passen sie! Falls jemand noch Fragen zu diesem Kapitel hat, (vllt hab ich was nicht so ordentlich erklärt, wie erhofft) beantworte ich sie gerne. Einfach sagen! Also bis zum nächsten Mal! Eure achat Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)