Sunset von abgemeldet (Fortsetzung von 'Sydney Recovery Story') ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Und da bin ich wieder! Hihi, ich hab mich ja tierisch gefreut, dass endlich jemandem die Ähnlichkeit des Prologes zu ‚Bis(s) zum Morgengrauen’ aufgefallen ist. Ich geb ja zu, ich habe mich davon inspirieren lassen, aber ich habe mich bemüht, es trotzdem anders – für die Story natürlich – passender und vor allem mit eigenen Ideen verändert, zu schreiben. ‚Bis(s)’ war nur Inspiration! (Aber ich finde das Buch einfach toll!) Auf die Frage, wie lange Ray denn nun verschwunden war, antworte ich ganz einfach: zwischen neun und zehn Monate lang, manchmal runde ich halt nur auf. (Bryan ist erst dreieinhalb Monate später verschwunden, als Ray.) Außerdem bedanke ich mich, für die Kommis! 4. Kapitel „Oh man, wo bleiben die denn?“ Unruhig hüpfte Tyson auf und ab, immer um die Gruppe bekannter Blader drum herum, und trieb dabei mehr als einen von ihnen zum Wahnsinn. Während Tala nur genervt den Kopf schüttelte, denn die Frage hörten sie bereits zum siebzehnten Mal, hatte Bryan die Augen geschlossen und ignorierte alles und jeden um sich herum. Der Rest, folglich Max, Kenny und Michael, unterhielten sich und grübelten, was das alles zu bedeuten hatte. „Hey, da seit ihr ja endlich!“, rief da der Blauschopf freudig und stürmte auf einen gewissen schwarzhaarigen Chinesen zu. Ruckartig hoben sich drei Köpfe und starrten neugierig auf das Bild, welches sich ihnen bot. „Oh Ray! Du bist es wirklich! Ich wollte es ja erst nicht glauben, als Tala es erzählte. Wo warst du denn? Warum bist du einfach so abgehauen? Wir haben uns Sorgen gemacht!“, bestürmte Tyson ihn. Auch der Rest trat nun zu dem Grüppchen. Aufgeregt begrüßten sie sich und begannen eine lockere Unterhaltung. Fast, als wäre ich nie weg gewesen, stellte Ray erleichtert fest. Anscheinend nahmen seine restlichen Ex-Teamkollegen seine Flucht nicht ganz so extrem auf, wie Kai. Und darüber war Ray furchtbar dankbar. Tala währenddessen grinste breit und starrte Kai unverhohlen an. Als dieser es bemerkte, nickte er dem Rothaarigen nur zu. Ihm war völlig klar, dass sein Freund ihm dieses Ausflippen noch ewig vorhalten würde. Hättest du doch gleich auf mich gehört…. Diesen Satz würde Tala jetzt öfter von sich geben, als man eine Taube auf dem Markusplatz sah. Oh Gott, was hatte er sich da nur eingebrockt? „Warum bist du nun eigentlich abgehauen?“, stellte da Kenny die gefürchtete Frage. So fort war es still. Alle waren auf die Antwort gespannt und ganz besonders ein gewisser Rotäugiger spitzte die Ohren, hatte er das doch auch noch nicht erfahren. Ray lief wie auf Kommando leicht rosa an. Inzwischen war es dem Schwarzhaarigen doch ein wenig peinlich. Jetzt, wo er all seine Probleme hinter sich gelassen hatte und praktisch alles wieder in Ordnung war, da klang seine Erklärung doch etwas unzureichend in seinen Ohren. Im Nachhinein hatte er das Gefühl, viel zu übertrieben gehandelt zu haben. „Ähem…“, räusperte er sich leicht unsicher und sah verlegen zur Seiten, „Was haltet ihr davon, wenn wir zuerst einmal nach den White Tigers sehen. Ich wollte sie auch noch begrüßen. Und dann erzähl ich es euch allen zusammen, dann muss ich es nicht doppelt erklären, okay?“ Bryan schüttelte leicht den Kopf. Da wollte sein Kätzchen doch glatt Zeit schinden. Aber wenn der Silberhaarige so den Gesichtsausdruck der Anderen betrachtete, dann schien die Masche auch noch zu wirken. Kenny nickte und setzte eine verständnisvolle Mine auf. „Okay, dass ist wahrscheinlich logischer. Wart Mal. Ah ja, wenn meine Daten korrekt sind, dann bladen sie gegen ein russisches Team. Haben gerade angefangen. Und zwar… ah, hier hab ich’s, das Team Destruction und zwar in Arena sechs, das ist ganz hier in der Nähe!“ „Als wären deine Daten mal nicht korrekt“, spöttelte Tyson leicht und bekam von Max einen Schlag auf den Hinterkopf. „Sein nicht so gemein, schließlich hilft er uns auch immer! Und jetzt lasst uns gehen!“ Nickend machten sich alle auf den Weg. Allein Kai fasste Ray noch einmal scharf ins Auge. Ihm war das Ausweichen des Schwarzhaarigen auf Kennys Frage nicht entgangen. Und er begann, sich seine eigenen Gedanken zu machen. Der Weg zu Arena sechs an sich war nicht weit, da hatte der kleine braunhaarige Junge mit der übergroßen Brille wieder einmal Recht, doch hatte er gleichzeitig das Gedränge vergessen, welches im gesamten Gebäude herrschte. Zu Beginn kam erschwert hinzu, dass einige der wenigen anwesenden Reporter vom Coming-Back Rays und Bryans erfahren hatten. Wie die Hyänen auf einen frischen Kadaver hatten sie sich auf die Gruppe Blader gestürzt. Ray reagierte natürlich etwas erschrocken und weder die Bladebreakers, noch Michael oder Kenny waren da eine große Hilfe. Doch mit vielen bösen Blicken und sehr wenig diplomatischem Geschick gelang es den drei Russen, die Aufdringlinge loszuwerden. „Du wirst heute nirgends mehr ohne mich hingehen!“, zischte Bryan dem Chinesen leise zu, als er den Reportern finster hinterher sah, die gerade etwas fluchtartig ihre nähere Umgebung verließen. Leicht lächelnd nickte Ray und verdrehte die Augen. So hilflos war er auch wieder nicht. Seine Überraschung hatte sich schnell gelegt und er wusste, wie man sich wehrte. Doch hatte er nicht vor, das dem Russen jetzt zu sagen, denn es würde nur unnötigen Streit provozieren. Er hatte eh vor, bei Bryan zu bleiben. Erleichtert betraten sie den Raum, in dem sich Arena sechs befand. Automatisch huschte der Blick des Schwarzhaarigen zur leicht erhöhten Arena. Cool, hier kämpfte man auf einem Podest. „Chef, bist du sicher, dass wir hier richtig sind?“, fragte er den Kleinsten skeptisch. Es waren keine Blader zu sehen. Hatte der Kampf noch nicht begonnen? Er konnte außer dem Podest nicht viel erkennen, da sich zu viele Leute davor herumtummelten und angeregt unterhielten. Oder diskutierten sie? Da stieß Bryan ihn leicht in die Seite und deutete mit einem Kopfnicken in Richtung der Anzeigetafel, die über der Beyarena hing. Team: Destruction - White Tigers Match 1: Winner Loser Match 2: Winner Loser Match3: ------------------------------ Final Winner: Team Destruction Oh Gott. Wie Ray das hasste. Warum mussten die nur immer alles in Englisch schreiben? War die Muttersprache, oder in diesem Fall Japanisch, etwa nicht gut genug? Erst nach diesem Gedanken sickerte die Botschaft durch. Laut dieser Anzeige war der Kampf bereits beendet. Und die White Tigers hatten verloren. Aber so schnell? Hatte Kenny nicht gesagt, sie hätten gerade erst angefangen? Wie konnte das sein? Nun doch sehr neugierig schob sich Ray durch die Menge nach vorne. Er nahm kaum wahr, wie seine Freunde ihm folgten. Wieder spürte er sein Herz laut hämmern und das Blut in seinen Ohren rauschen. Er war aufgeregt. Er würde seine Familie wieder sehen. Denn nichts anderes waren die White Tigers für ihn. Weiter kam er mit seinen Gedanken nicht. Das Einzige, was er noch hörte, war: „RAY!!!“, dann wurde er gnadenlos zu Boden geworfen. Erschrocken hatte er die Augen zusammengekniffen und sich mit den Händen wenigsten halbwegs abgefangen, als er unsanft auf dem Hintern landete. „Oh, Ray! Ich bin ja sooo froh, dich wieder zu sehen! Wir hatten bereits Gerüchte gehört, dass hier wärst, aber dann mussten wir zu unserem Match und konnten leider nicht kommen! Ich freu mich ja sooo, dich wieder zusehen?“ Nun, Ray kannte allgemein zwar nicht so viele Mädchen, aber er war sich dennoch sicher, dass es nur verdammt wenige gab, die in einer solch hohen Tonlage fähig waren, zu sprechen. „Ma… Mariah?“, krächzte der Chinese atemlos. „Du… Du schnürst mir die Luft ab.“ „Oh.“ Fast sofort verschwand das Gewicht von seinem Körper und Ray rappelte sich wieder auf. Dann sah er direkt in Mariahs Augen. Etwas unsicher grinste er. „Hi, lange nicht gesehen.“ Zu seiner Erleichterung grinste nun auch die Rosahaarige. „Ich freu mich auch. Komm mit, die Anderen sind noch beim Tableau!“ Und ohne eine Antwort abzuwarten, zerrte sie den Langhaarigen hinter sich her durch das Gedränge. Ray blickte nur Hilfe suchend seine Freunde an, die sich erst etwas irritiert ansahen, dann jedoch schulterzuckend folgten. „Lee, Kevin!!! Seht mal, wer hier ist!“ Rief kurz darauf Mariah, Ray zuckte ob dem plötzlichen Gekreische erschrocken zusammen. Manchmal war die kleine Rosahaarige wirklich nervig. Da sah er seine beiden ehemaligen Teamkollegen. Kevin saß, mit dem Rücken an das Podest gelehnt, auf dem Boden und hatte den Kopf in den Nacken gelegt. Seine Augen waren geschlossen. Sein Atem ging noch etwas schneller als normal und einige Kratzer und Schnitte zeugten von einem harten Match. Halb getrockneter Schweiß glänzte auf seiner Stirn. Bei Mariahs Ausruf öffnete er langsam die Augen, um zu sehen, was ihre Managerin nun schon wieder wollte. Lee stand neben dem erschöpften Grünhaarigen, doch das war auch der einzige Unterschied. Er sah genauso fertig aus. In seiner Hand hielt er ein paar Bladeteile, vermutlich die Überreste seines Blades. Es musste ganz schön zur Sache gegangen sein. Als Lee den Schwarzhaarigen erblickte, hellte sich seine düstere Mine etwas auf. „Na sieh mal einer an, wer hat sich denn da entschlossen, dass er doch noch etwas mit uns zu tun haben will.“, meinte er spöttisch, doch das breite Grinsen, welches sein Gesicht zierte, verriet ihn. Sobald Ray ihn erreicht hatte, schloss er ihn kurz aber fest in den Arm. „Ich wusste, du würdest hier auftauchen!“ Ray hob fragend die Augenbraue. „Ach, woher denn?“ „Dich kann man von keiner WM fernhalten, so einfach. Außerdem ist es wie ein Gesetz: Macht sich Raymond Kon aus dem Staub und lässt sein Team ohne ein Wort im Stich, dann wird er bei der Nächsten WM gegen sein altes Team mit einem neuen antreten! Und, habe ich Recht, oder nicht?“ Es klang fast provozierend. Getroffen wandte Ray den Kopf ab und starrte beschämt zur Seite. „Aber eigentlich war es gar nicht so geplant, dieses Mal.“, murmelte er leise. „Hey, das war nicht böse gemeint, aber es ist halt eine Tatsache. Ich freu mich jedenfalls, dich wieder zu sehen. Wir haben uns auch Sorgen gemacht. Obwohl wir eigentlich ziemlich genau wissen, dass du sehr gut alleine klar kommst.“ Erleichtert lächelte Ray. „Danke Lee“, sagte er ehrlich. „Also, ich würde dich ja auch herzlich begrüßen und knuddeln, aber im Moment komm ich hier nicht hoch“, hörte er da eine Stimme und sah nun zu Kevin, der ihn schief anlächelte - vom Boden aus. „Also beschränke ich mich erst einmal auf ein: Ich freue mich, dass du wieder da bist! Okay?“ Lachend hockte der Langhaarige sich hin, sodass er nun auf Augehöhe mit Kevin war. „Ihr seit ganz schön fertig gemacht worden, was?“, fragte er neckend. Lee stöhnte nur frustriert auf und Kevin rutschte noch ein bisschen mehr in sich zusammen. Er zog einen Schmollmund. „Hör mir bloß auf!“, rief Lee aus. „Oh, hi Tyson! Ihr seid also auch alle hier“, gerade hatte der White Tiger die Anderen bemerkt, „Max, Kevin, Michael, Kai, Tala und …. Bryan?“ Bei dem letzten Namen stockte er kurz und sprach ihn nur zögernd aus. Auch Mariah drehte sich nun um. Sofort fixierten ihre Augen den Russen. Ohne, dass auch nur jemand die Chance hatte zu reagieren, stürzte sie sich auf den Silberhaarigen. „Du?!!! Was willst du hier, du Arsch?! Du hast hier nichts verloren! Und bleib gefälligst Ray fern, du hast beim letzten Mal schon mehr als genug Schaden angerichtet! Das du dich überhaupt hier her traust, du …“ „Mariah, beruhige dich!“ Nur mühsam schaffte Ray es, die aufgebrachte Chinesin von Bryan zu entfernen. In Gedanken bedankte er sich währenddessen bei seinem Schatz, dass dieser sich nicht zur Wehr gesetzt hatte, denn das wäre böse für Mariah ausgegangen. „Las ihn in Ruhe, ja?“ „Aber Ray, er hat dich das letzte Mal fast umgebracht, warum setzt du dich für ihn ein, er ist ein totaler Vollidiot, er sollte gesperrt werden, er…“ Und wieder unterbrach der Schwarzhaarige seine Freundin, und auch wenn es vielleicht unhöflich war, aber anders würde er nicht zu Wort kommen. „Er ist mein Partner!“ „…“ Verwirrt hielt die Pinkhaarige einen Moment inne, doch als die Nachricht in ihrem Gehirn durchgesackt war, starrte sie Ray erschrocken an. Aus dem Augenwinkel konnte Ray erkennen, dass auch Lee, der den Russen ebenfalls misstrauisch gemustert hatte, nun ihn überrascht anstarrte. Kevin hatte erneut die Augen geschlossen. Bei ihm war sich der Schwarzhaarige nicht einmal sicher, ob der überhaupt noch mitbekam, was um ihn herum geschah. „Was…… Wie meinst du das, Ray?“ Unsicherheit klang in der Stimme der Chinesin mit. „Ja, das würde mich auch interessieren!“, Lees Stimme dagegen bildete einen harten Kontrast, so schneidend, wie die Frage gestellt war. Kalt fixierte er Bryan, seine Augenbrauen misstrauisch zusammengezogen, als wolle er den Russen allein mit seinem Blick ausspießen. Bryan erwiderte diesen Blick jedoch nur gelassen. Leute, die den Russen besser kannten, in diesem Fall also Ray, Kai und Tala, konnten sogar ein leicht amüsiertes Grinsen erkennen, dass seine Mundwinkel umspielte. Ihm schien das Ganze ja herrlich viel Spaß zu machen. Ray schnaubte. „Das bedeutet, dass er mein Teamkollege ist und wir zusammen an dieser WM unter dem Namen Hurricanes für Australien teilnehmen.“ Nun war es um Mariahs Selbstbeherrschung endgültig geschehen. „WAAAHHHS?! Das kann doch nicht dein Ernst sein, Ray? Der Kerl ist ein Verbrecher! Der wollte dich umbringen, hast du das etwa schon vergessen?!“ Mit ihren Händen hatte sie den Schwarzhaarigen an den Schultern gepackt und verkrallte sich geradezu schmerzhaft darin. Wie besinnungslos schüttelte sie ihren Kopf, als wolle sie den Gedanken so daraus vertreiben. Plötzlich wurde ihr der Neko-jin mit einem Ruck entrissen. Erschrocken blickte sie auf und starrte in die kalten Bergkristalle Bryans. Dieser hielt sein Kätzchen beschützend im Arm, anscheinend hatte er ihr Ray entwunden. Lees versteifte sich, sein Blick wurde noch finsterer und seine Haltung war eindeutig: Ein falscher Schritt, und du bist fällig. Die Spannung war fast greifbar. Für einen Moment fragte sich Ray, wie es plötzlich so ausgeartet war. Er hätte nicht gedacht, dass seine Sandkastenfreundin derart überreagieren würde. Nicht, nachdem es sogar Tyson so gut aufgenommen hatte, dass er und Bryan nun in einem Team kämpften. „Hör mal, Kleine! Ich weiß, dass es schwer für dich zu begreifen ist, und ich streite auch gar nicht ab, dass ich Ray einmal umbringen wollte und es auch fast geschafft hätte, doch seit dem ist eine ganze Menge Zeit vergangen. Viel hat sich verändert und wir sind älter und vor allem reifer geworden. Was ich damals getan habe, dafür habe ich mich bei Ray entschuldigt, er hat es angenommen, und damit sollte die Sache für dich erledigt sein. Verstanden?“ Verdattert nickte Mariah. Mit einem solchen Ausbruch, war er auch noch so ruhig, hatte sie nicht gerechnet. „Und du kannst dich auch wieder beruhigen, Kleiner, ich werde Ray schon nicht weh tun.“, stellte der Russe noch mit einem Blick zu Lee fest, ehe er Ray aus seinem Griff entließ. Ihre Beziehung wollten sie zwar nicht verheimlichen, aber unter den momentanen Umständen kamen sie still überein, dass sie mit ihrem Coming-Out zumindest noch so lange warten wollten, bis die White Tigers den ersten Schock verdaut hatten. Sonst würde es wirklich noch Tote geben. Gerade holte der älteste Chinese für eine Entgegnung Luft, als eine kalte Stimme sie rüde unterbrach. „Na wenn das Mal nicht die Verräter sind!“ Überrascht wandten sich alle Blicke zu den Neuankömmlingen. Sofort versteifte sich Bryan und kniff seine Augen misstrauisch zusammen, doch auch die Anderen reagierten ähnlich. Ihnen gegenüber standen zwei junge Männer. Der eine hatte lange blonde Haare, die ihm nicht ganz bis zu den Hüften reichten und die er offen trug. Graublaue Augen blitzen unter dem langen Pony hervor. Er war der Größere der beiden und konnte dem silberhaarigen Russen genau in die Augen sehen, ohne den Kopf auch nur einen Millimeter heben oder senken zu müssen. Der andere Junge, fast einen ganzen Kopf kleiner, hatte kurze, wuschlig braune Haare und trug eine große, verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase. Doch hinter den beiden ragte eine den Bladern nur zu vertraute Gestalt auf, lilafarbene Haare umrahmten das kantige Gesicht und auch die für ihn so typische Maske fehlte nicht. „Boris!“, zischte Kai, der als erstes seine Stimme zurückerlangt hatte. „Und das Team Destruction!“, fügte Kevin wütend hinzu. Überrascht starrte Ray auf den kleinen Blader, von dem er wirklich gedacht hatte, er würde schlafen. Sauer blitzen die Augen des Sitzenden zu dem Blonden hinauf. Dieser erwiderte den Blick spöttisch. „Was, schon wieder fähig, die Klappe so weit aufzureißen? Dann war ich wohl doch netter, als ich dachte!“, höhnte er. Aufgebracht wollte Kevin aufspringen und sich auf den Blonden stürzen, doch Lee hielt ihn zurück. „Bleib sitzen, das sind sie nicht wert. Wir wollen wegen denen keine Disqualifizierung riskieren“, riet er erstaunlich ruhig. Doch auch ein Blauhaariger hatte Mühe, sich zurückzuhalten, auch wenn er es krampfhaft versuchte. „Was wollt ihr hier?!“, rief Tyson schließlich laut und stellte damit wohl die Frage, die allen auf der Zunge lag. Nun grinste auch Boris. „Das, was ihr auch wollt. Die Meisterschaft gewinnen.“, meinte er nonchalant. „Das ist wohl kaum dein einziges Ziel, Balkov! Du führst doch etwas im Schilde!“, mischte sich nun auch Tala ein. Ihm behagte die Anwesenheit der anderen Russen überhaupt nicht. Er hatte sich zwar starke Gegner gewünscht, aber doch nicht solche! „Ach Tala“, seufzte Boris theatralisch, „überhaupt kein Vertrauen! Aber ein Verräter wie du kann mit diesem Begriff wahrscheinlich eh nichts anfangen, oder? Aber das ist egal, ich habe jetzt wesentlich bessere Blader, als du dein Team jemals geworden wärt. Fragt die Versager da, die werden es bestätigen!“ Mit einem Kopfnicken deutete er auf die ramponiert aussehenden White Tigers. „Ihr habt unfair gekämpft!“, warf Mariah sauer ein. „Die Blader anstatt die Blades zu attackieren ist absolut feige!“ Nun ruckte Bryans kopf herum. „Sie haben euch angegriffen?“, fragte er leise, fast bedrohlich. Lee nickte, während Kevin zu Boden schaute. „Am Ende konnten wir uns kaum noch auf dem Kampf konzentrieren, denn ihre Attacken richteten sich gegen uns, nicht gegen unsere Blades. Und unsere BitBeasts waren nicht in der Lage, uns davor zu beschützen. So etwas haben wir nie geübt.“ „Aber ihr habt eure BitBeasts noch, oder?“, fragte nun Kenny, der dem Ganzen bisher schweigend gelauscht hatte. Lee nickte, seine Hand klammerte sich stärker um die Reste seines Blades. „Ist es das, was ihr wieder wollt, die BitBeasts stehlen?“ „Vielleicht.“, antwortete Boris auf Tysons Frage schlicht. Dann wandte er sich um, um zu gehen. Seine beiden Blader machten ebenfalls Anstalten, ihm zu folgen. „Keine Sorge, das nächste Mal werde ich dich richtig auseinander nehmen.“, versprach der Blonde Kevin noch mit einem leicht irren Funkeln in den Augen. Ray lief ein Schauer über den Rücken und aus dem Augenwinkel registrierte er, wie Lee sich vor den Grünhaarigen stellte, den Blick des Blonden erwidernd. Auf dessen Gesicht schlich sich ein sadistisches Grinsen. „Und dann, wirst du ihn nicht mehr retten können.“, fügte er noch hinzu. „Damit wirst du nicht durchkommen, Boris!“, zischte Bryan aufgebracht. Erschrocken zuckte Ray zusammen, er spürte den Hass, den sein Freund ausstrahlte. Auch der Angesprochene blieb kurz stehen. Obwohl Bryan leise gesprochen hatte, schien der Lilahaarige ihn gehört zu haben. „Gerade du wirst noch merken, dass es ein Fehler war, uns zu verlassen, Bryan. Du gehörst zu uns und auch du wirst das bald einsehen müssen.“, antwortete er, ohne sich umzudrehen. Das russische Team samt Trainer verschwand, ohne von jemandem aufgehalten zu werden. Alle mussten das Geschehene zuerst einmal verarbeiten. Ächz. Geschafft. Das war jetzt aber wirklich eine schwere Geburt und hat auch noch ziemlich lange gedauert. Aber ich hab euch ja gewarnt. So richtig zufrieden bin ich mit dem Ergebnis auch nicht, aber ich wüsste nicht, was ich besser machen könnte. Fällt euch was ein? Na egal, ich hab nächste Woche meine erste Prüfung und dann wieder ein bisschen Zeit. Die restlichen Prüfungen kommen später. Hoffentlich komm ich da ein bisschen mehr zum Schreiben. Also bis dann, eure achat Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)