Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 185: Frühstück! ----------------------- Hallo! Dieser Teil liegt schon eine Weile hier auf der Festplatte rum, aber da mein Internet spinnt ohne Ende kam ich nicht zum posten. Leider hab ich immer nur wenige Minuten Internet gerade... Suuupernummer. Wie dem auch sei - keiner gehört mir, ich verdiene nix, viel Spaß! Frühstück! Nachdem er sich kurz daran erinnert hatte, wo genau er war, war Metos erste Handlung des Tages, das Gästezimmer genauer in Augenschein zu nehmen. Verdammt, das war ja fast so groß wie seine ganze Wohnung! Gut, ohne den Küchenbereich und ohne Badezimmer, aber das Gästebad hatte er in der Nacht schon gezeigt bekommen. Allein das Bett war reine Angeberei, wie er fand. Warum brauchten sie ein derartig breites Bett für Besucher? Kamen etwa so oft Paare zu Besuch? Und diese Nachtschränke, wer brauchte sowas, wenn er nur jemanden besuchte? Meto setzte seine Brille auf und wurde dann doch neugierig. Er zog die erste Schublade auf. "Mini-Bar, was? Spinner." Ehrlich, wer packte schon Wasserflaschen in den Nachtschrank? In der Schublade darunter fand er Süßigkeiten. Zumindest wussten die beiden, wie man es seinen Gästen nett machte. Wäre noch netter gewesen, wenn Uruha ihm das schon in der Nacht verraten hätte. In der Erwartung, auf der anderen Seite das selbe Sortiment vorzufinden, beugte Meto sich dort hinüber, um dann Handtücher in der Schublade zu finden. "Ich sage es ja - Spinner. Oh Scheiße!" Er lachte auf, als er einen Blick in die letzte Schublade warf. Das erklärte die Handtücher zumindest. Offenbar waren Aoi und Uruha nicht das einzige männliche Paar in ihrem Umfeld, wenn man nach der Ansammlung von Kondomen und Gleitgel darin ging. Er reckte sich. Am besten, er ging langsam mal nach Hause, bevor Aoi noch wieder auftauchte und er mit ihm reden musste. Während er sich anzog und in seiner Tasche zumindest nach seinem Puder und der Wimperntusche kramte, dachte er kurz daran, wie offen bei dem gemeinsamen Bowlingabend alle gewesen waren. Tatsächlich hatte er mindestens Küsse von vier weiteren Paaren gesehen. Und bei keinem davon war eine Frau ein Bestandteil, also wirklich viele männliche Paare. Nur er, er durfte Koichi in der Öffentlichkeit nicht mal auf die Wange küssen. Dann bekam er gleich einen Todesblick. Ja, super Sache. Meto machte einen kurzen Abstecher ins Bad. Er fand es zwar reichlich protzig, dass die beiden wirklich auf alles vorbereitet zu sein schienen, aber auf der anderen Seite hatte es unbestreitbare Vorteile, dass sie einen Vorrat an Zahnbürsten und Kontaktlinsendosen da hatten. Er setzte seine grünen Linsen ein, puderte sich etwas ab und legte die Wimperntusche auf. Hin und wieder belächelte sogar Koichi seine Angewohnheit, immer gestlyt zu sein. Aber das gehörte nun mal zu ihm. Er ärgerte sich, seinen Kajal zuhause gelassen zu haben. Zumindest konnte er sich einen hohen Zopf binden, wenn seine Locken auch ein wenig platt waren. Besser als nichts. Er war froh, dass er zumindest vorzeigbar war, als er nach unten in die Küche kam. Aoi war schon wieder da. Der sollte bloss nicht glauben, nur, weil er größer und älter war, wäre er ein besserer Fang als Meto! "Morgen," brummte er. "Guten Morgen!" Aoi strahlte ihn an. "Uruha hat gesagt, du hast hier übernachtet?" "Offensichtlich." Die Szene am Küchentisch war widerwertig liebenwert - Uruha fütterte gerade Reila in ihrem Hochstuhl, Cassis lachte fröhlich vor sich hin, Aoi aß Reis und trank Kaffee dazu. Meto wollte am liebsten raus rennen. "Er kam rum und wir haben bei ein, zwei Bier geredet. Da wollte er dann nicht mehr fahren," erklärte Uruha. Meto warf ihm einen Blick zu. Offenbar war der andere bereit, ihn zu decken und nicht zu verraten, warum er wirklich hier gewesen war. "Na, besser ist. Schade, als Koichi wieder gekommen ist, hat er dich gesucht." "Was?" Meto starrte den Kerl an. Koichi war wieder gekommen? Und er hatte ihn mit Aoi allein gelassen? Oh Gott. "Er sagte, zuhause sei es langweilig und dann ist er wieder gekommen. Aber als er sah, dass du weg warst, war er etwas enttäuscht, glaube ich." Na, das waren doch zumindest mal gute Nachrichten. Halbwegs. "Setz dich, was willst du frühstücken?" Uruha deutete auf dem Tisch, auf dem Reis, Misosuppe und eingelegte Pflaumen standen. "Wir haben auch noch andere Sachen da. Lieber Tee oder Kaffee?" Eigentlich wollte er Honigflakes und eine große Tasse warmen Kakao. Traditionelles Frühstück aß er nicht mehr, seit er sich frei entscheiden konnte, was er aß. Gegen diese sauren Pflaumen konnte er im Leben nicht an. Aber er würde sich eher die Brustwarzen mit einer rostigen Nadel selbst durchstechen, als das vor Aoi zuzugeben. "Nur Kaffee, danke." Bevor er selbst zur Tasse greifen konnte, hatte Aoi ihm schon eine Tasse voll geschenkt. "Ich hoffe", sagte Aoi, "du taust auch langsam auf? Der Rest deiner Band ist mitterweile nicht mehr so nervös uns gegenüber. Koichi hat die halbe Nacht mit mir gequatscht." Seine Hand mit der Tasse zitterte so sehr, dass er sie kaum zum Mund führen konnte. Er durfte sich nicht verraten, um nichts in der Welt. Aber Koichi mochte diesen Typen, er mochte ihn einfach viel zu sehr. Was fand er nur an Aoi? An dem war doch nichts, absolut nichts, dran, was irgendwie auch nur im Ansatz begehrenswert war. "Komm mal mit eine rauchen!" Uruha packte ihn am Arm und zog in auf die Terrasse. "So, du rauchst erstmal eine und hörst mit diesem Blick auf!" "Passt dir nicht, wie ich schaue? Dein Pech! Und dein Mann soll endlich die Finger von Koichi lassen!" "Vielleicht wäre es besser, Aoi zu sagen, dass ihr beide ein Paar seid, dann könnte er zumindest verstehen, warum du so auf ihn reagierst," schlug Uruha vor. Meto zündete sich eine Zigarette an und funkelte böse über seine Tasse hinweg zu Uruha.. "Vergiss es." Eigentlich hatte er schon viel zu viel gesagt. "Ok, ich fasse also zusammen - mal wieder. Du liebt Koichi, willst nicht, dass er und Aoi Zeit zusammen verbringen, damit Koichi keine Schwäche für meinen Mann entwickelt. Soweit durchaus in meinem Sinne und ich helfe dir auch gerne dabei. Aber ich darf Aoi nicht sagen, dass ihr beide ein Paar seid? Das ist unsinnig!" "Ist es nicht! Du kennst Koichi nicht! Du kennst mich nicht! Wir wollten niemandem etwas von uns sagen, niemandem, verstehst du? Nicht mal T-, nicht mal sozusagen mein Exfreund, weiß von uns! Nur du! Koichi und ich gehören uns allein! Ein einziges Mal in meinem Leben habe ich jemanden, der nur mir gehört und jetzt kommt ihr und macht alles kaputt!" Meto schlug die Hand vor den Mund. Das war wirklich zu viel gewesen, jetzt musste ihn Uruha für einen riesigen idioten halten. "Junge..." Uruha fuhr sich durch die Haare. "Was auch immer mit dir los ist - Aoi und ich können da nichts für. Entweder, du gehst da rein und sagst Aoi, dass Koichi dein Eigentum zu sein scheint und er ihn nicht mal ansehen darf, oder du sagst es ihm nicht. Dann musst du aber damit leben, dass die beiden Freunde werden." "Ich will aber nicht, dass sie Freunde werden!" "Glaube es oder nicht, wenn du Aoi sagst, was Sache ist, dann würde er Koichi auf Abstand halten. Er ist nämlich nicht so ein Arschloch, wie du glaubst." Das mochte wahr sein. Er würde es nicht zugeben. Nicht vor Aoi, nicht vor Koichi und nicht vor Uruha - aber Aoi war kein Arschloch. Das machte die Sache ja so schwer. "Ich wünschte, er wäre eines! Wenn er eines wäre, dann hätte Koichi ihn kennengelernt und wäre ernüchtert und enttäuscht davon gewesen und alles wäre in bester Ordnung! Aber nein, er ist NETT zu Koichi! Und wenn nun alles auseinander bricht und ich wieder allein bin, dann... dann ist Aoi schuld!" Er schluckte hefitg. Ja, er war wütend und er hatte Angst. Aber er würde nicht weinen. "Ach du Scheiße." Uruha streckte die Hand nach ihm aus. "Was zur Hölle ist mit dir los?" Meto schlug die Hand weg. "Nicht." Er holte tief Luft. "Nicht jetzt." "Erklärst du mir ein anderes Mal, was das alles soll? Irgendwie würde ich schon gerne schlau aus dir werden." "Mal sehen." Er trat die Zigarette aus und riss sich mit aller Macht zusammen bevor er wieder rein ging. Aoi durfte nicht merken, was los war. "Na, habt ihr schon Geheimnisse? Das finde ich süß!" Gut, vermutlich war die Gefahr, dass Aoi etwas merkte, ziemlich gering. "Nichts Bestimmtes, Liebling." Es war immer noch widerwärtig in seiner Süße, wie die beiden miteinander umgingen. Meto verzog das Gesicht, als Uruha Aoi auf das schwarze Haar küsste. Nun, vielleicht war da auch ein klein wenig Eifersucht mit dabei. Er sah lieber zu den Zwillingen. Cassis erspähte ihn und quietschte auf. "Hey, Süße! Kennst du mich noch?" Er lächelte und legte seinen Zeigefinger in ihre pummelige, ausgestreckte Hand. Sie packte fest zu und lachte. "Darf ich Cassis hoch nehmen?" "Klar, sie scheint dich zu mögen und ist fertig mit Frühstück," nickte Aoi. "Hey, woher weißt du, dass sie Cassis ist?" Gute Frage, dachte Meto und besah sie sich genauer, während er sie auf dem Arm hob. Sie trug andere Sachen als in der Nacht und war optisch nicht von ihrer Schwester zu unterscheiden. Aber sie fühlten sich anders an. "Weiß nicht," gab er zu. "Ein Gefühl würde ich sagen." "Außerdem mag Cassis Meto gern," fügte Uruha hinzu. "Er und Reila kennen sich noch nicht wirklich." "Sie ist genauso süß wie ihre Schwester," lächelte er und sah zwischen den Kindern hin und her. Cassis streckte ihre kleine Hand nach seinem Mund aus. Er brachte ihn in Sicherheit, bevor sie an den Steckern ziehen konnte. "Uruha hat vier Wochen gebraucht, um sie auseinander halten zu können," lachte Aoi. "Wirklich?" Für ihn war eindeutig, welcher Zwilling wer war. Verdammt. Er wollte nicht mal die Kinder der beiden mögen. Aber das ging nicht. Diese Mädchen waren niedlich. Und Uruha war nett zu ihm. Doppelt verdammt. Und Aoi war leider auch nett. Dreifach verdammt. Konnten das nicht einfach grottenhässliche Kinder sein? Und zwei eingebildete, abgehobene Superstars? Er wollte sie nicht mögen. Aber, und das war sein Problem, er tat es. Shinpei balancierte das Tablett vorsichtig in sein Schlafzimmer. Ko-ki saß dort in Bett und wartete auf das Frühstück. Er war über sich selbst erstaunt, wie locker er geworden war. Noch vor Monaten hätte er es nicht gewagt nur mit freiem Oberkörper durch die Wohnung zu laufen, solange der andere da war. Jetzt störte es ihn nicht mal mehr, dass er nur Boxershorts trug. Seiner Meinung nach hätte Ko-ki sich jedoch zumindest eben jene anziehen können und sich nicht einfach nackt wie er war auf den Kaffee stürzen müssen. "Der tut Not, was?" "Oh ja!" Ko-ki grinste. "Wir haben kaum geschlafen." Das hatten sie wirklich nicht. Shinpei nahm sich ebenfalls seine Tasse. Aber es war nicht schlimm gewesen. Nachdem sie um 4 Uhr in der Nacht heim gekommen waren, waren sie zwar gleich zu Bett gegangen. Aber von Schlaf konnte noch keine Rede gewesen sein. Grinsend zog Shinpei seine Boxershorts wieder aus. Ko-ki hatte Recht - Schamgefühl war eindeutig fehl am Platze zwischen ihnen. "Na, was ist denn mit dir los? Noch eine Runde?" "Lass mich erstmal was essen, dann können wir darüber reden," lachte er und führte ein Weißbrot zum Mund. Nicht ganz sein Fall zum Frühstück, aber er hatte keine Lust gehabt zu kochen. Dann hätte er sich womöglich sogar anziehen müssen. Welch eine schreckliche Vorstellung. Bevor er aber über eine weitere Runde horizontaler Aktiviäten reden konnte, musste er etwas anderes ansprechen. "Ko-ki?" "Hm?" Da man mit vollem Mund nicht spach beschränkte Ko-ki sich auf Geräusche. "Ich finde, bei dir ist es ziemlich eng, oder?" "Da stehst du doch drauf, oder nicht?" Grinsend beugte sich Ko-ki zu ihm hinüber. "Aber lass uns erstmal essen." "Was? Oh!" Nein, so hatte er das nicht gemeint! "Deine Wohnung meinte ich, du kleiner Perversling!" "Ach so, sag das doch! Aber für mich reicht sie." Shinpei war sich zu hundert Prozent sicher, dass Ko-ki genau gewusst hatte, was er meinte und ihn mit Absicht falsch verstanden hatte, aber er sah darüber hinweg. Dennoch wurden seine Wangen rot. "Ja schon. Dafür ist meine zu groß für mich allein." "Das stimmt, ist echt ziemlich groß." In aller Ruhe trank Ko-ki noch einen Schluck Kaffee. Shinpei fühlte sich wie ein Fisch an Land - er wand sich hin und her. "Und so langsam bin ich am Überlegen, was ich machen soll. Klar, ich wollte mal allein leben, aber die Wohnung ist für eine Person doch nicht ganz billig." "Das stimmt, das war ja mit deiner Ex zusammen geplant hier." Oh verdammt! Shinpei schluckte. Vielleicht war es für Ko-ki unangenehm, wegen seiner Exfrau? Vielleicht sollte er sich die Frage sparen und den Vorschlag vergessen. "Ja, aber das ist ja nicht mehr so. Ich habe viel verändert, das Bett ist ein anderes und auch sonst ist das jetzt viel mehr meine Wohnung als früher. Ich habe hier einiges neu gekauft und gestrichen, es wäre also ziemlich dumm, die Wohnung jetzt zu wechseln." "Allerdings." Ko-ki stellte in aller Seelenruhe seine Tasse auf den Nachtschrank und schon das Tablett zur Seite. "Vielleicht wäre es ganz gut, wenn du dir einfach einen Mitbewohner suchen würdest." Oh Gott. Ko-ki verstand ihn nicht. Oder wollte er nur nicht mit ihm zusammen leben? Shinpeis Herz klopfte bis zum Hals. Ko-ki hatte so lange um ihn geworben bis er nachgegeben hatte, aber war auch genug Gefühl da, damit sie den nächsten Schritt gehen konnten? "Ich..." Er wusste nicht, wie er es sagen sollte. Sein Blick wanderte zu seiner Kaffeetasse, die er fest umklammert hielt. Plötzlich erschienen Ko-kis Hände in seinem Blickfeld und nahmen ihm die Tasse zärtlich ab, um sie zu seiner zu stellen. "Frag mich." "Was?" "Ich will, dass du mich fragst. Los. Es ist einfach." Hatte der eine Ahnung! Einen anderen Mann fragen, ob er in die Wohnung mit einziehen wollte, war nicht einfach. Nicht für Shinpei. Nicht für ihn. Vor einem Jahr noch hatte er versucht, mit seiner Ehefrau ein Kind zu zeugen. Heute saß er nackt mit Ko-ki im Bett und wollte ihn nicht mehr her geben. Verdammt, warum hatte Ko-ki ihm den Kaffee weg genommen? Sein Hals war staubtrocken. "Zeihstdubeimirein?" "Ja. Nichts lieber als das." Dann erfuhr Shinpei, warum Ko-ki den Kaffee weg genommen hatte. Weil es sich ohne heiße Getränke in der Hand viel besser küssen ließ. Es war auch leichter, sich langsam auf den Rücken sinken zu lassen und die Arme um seinen festen Freund zu schlingen. Ohne Tasse in der Hand war es auch kein Problem, sich ausführlich zu streicheln und überall zu berühren. Recht praktisch, wirklich. Mit dem Kaffee in der Hand hätte er Ko-ki gar nicht mit beiden Händen an sich ziehen können, als sich seine Beine um Ko-ki schlungen und Shinpei erzitterte. Es wäre sicher von Vorteil, jeden Morgen neben einem so praktisch denkenden Menschen aufzuwachen. Fortsetzung folgt....... Anmerkung: Meto quatscht zu viel... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)