Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 116: Richtig -------------------- Hallo alle zusammen! Ich hab mal einfach so weiter geschreiben. Keine Sorge, auch bei den anderen Jungs wird es weiter gehen und ich hab mir fest vorgenommen, Ruki und Reita wieder mehr ins Spiel zu bringen, sowie ich Zeit für sie finde. Ich würde auch gern zuhause mit ihnen spielen, aber leider gehören mir die Jungs nicht. So was Dummes, aber auch! Richtig "Du hälst das wirklich für eine gute Idee, ja?" Yuuto wirkte unsicher, wie er neben Shou auf den Stufen vor der Haustür seiner Eltern stand. Aber Shou war sich sicher. "Ja, das ist eine gute Idee," erklärte er und legte Yuuto die Hände auf die Schultern. "Ich kenn doch meine Eltern." "Du schon," murmelte Yuuto. Shou konnte ihn verstehen. Es würde ihm auch Angst machen, wenn er vor Yuutos Eltern stehen würde. Vermutlich lag das daran, dass Yuutos Vater bei einer Sicherheitsfirma tätig war und er ihn sich als einen bulligen Mann mit Stiernacken und dicken Oberarmmuskeln vorstellte. Vor seinen Eltern musste man hingegen keine Angst haben und das hatte er Yuuto auch erklärt. Mehrfach sogar. "Sie werden dich schon mögen, keine Sorge." Er küsste Yuuto auf die linke Wange und strich eine vorwitzige Strähne blondes Haares aus dessen hübschen Gesicht. "Ich mag dich ja auch." Bevor Yuuto weiter Angst haben konnte, klopfte er an. "Ich dachte schon, ihr kommt nie rein," empfing sein Vater sie. "Kaffee?" "Kennst mich doch," grinste er und umarmte seinen Vater zur Begrüßung. "Papa, das ist Yuuto." "Hallo," brachte Yuuto unter einer Verbeugung, die so tief war, dass Shou sich das Grinsen verkneifen musste, hervor. "Erfreut, Sie kennen zu lernen." "Ganz meinerseits," antwortete Shous Vater und winkte sie in das Wohnzimmer. Auf dem Weg dahin deutete er hinter Yuutos Rücken einen erhobenen Daumen an. Shou lächelte. Sein Vater war Yuuto schon mal freundlich gesinnt. "Mama? Wo steckst du?" "Kaffee machen, was sonst?" Seine Mutter kam mit einem Tablett in den Händen aus der Küche. "Nimm mir das mal ab, Junge." Shou stellte das Kaffee-Tablett auf den Wohnzimmertisch ab um seine Mutter in die Arme nehmen zu können. "Schön dich zu sehen, Mama. Du siehst toll aus." "Schleimer. Dann ist das Yuuto-kun?" Sie sah zu Yuuto, der mit feuerrotem Kopf neben dem Sessel stand und scheinbar gerade das Teppichmuster in sein Gehirn prägen wollte. "Ja. Mein Freund, Yuuto." "Guten Tag, es freut mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen," stammelte Yuuto und verbeugte sich erneut tief. Shous Mutter erwiderte die Verbeugung. "Ich freue mich ebenfalls. Setzen Sie sich doch." Shou zog ihn an der Hand neben sich auf das Sofa. Seine Eltern nahmen in den Sesseln Platz, nachdem seine Mutter den Kaffee verteilt hatte. Er musste lächeln, als er sah, wie ängstlich Yuuto sich in den Polstern verkroch. "Und seit wann genau seid ihr zwei zusammen, Junge?" Sein Vater fing das übliche Verhör an. "Seit dem Sommer." "Warum hast du es uns nicht früher gesagt?" "Ich wollte Ihren Sohn nicht schwul machen!" Der Satz war so schnell aus Yuuto draußen, dass Shou ihn nicht stoppen konnte. "Yuuto-kun." Shous Vater stellte seine Tasse langsam ab. "Dass unser Sohn auf Männer steht war uns an dem Tag klar, als er uns erklärte, er wolle Haare schneiden. Und das er in der Visual-Kei-Szene eine große Nummer geworden ist, liegt sicher nicht an seiner masuklienen Ausstrahlung." "Danke, Papa," sagte Shou. "Meiner Stimme hab ich das nicht zu verdanken, was?" "Nicht nur," erwiderte seine Mutter. "Würdest du nicht gut aussehen, wäre die nur halb soviel wert. Aber Yuuto-kun, machen Sie sich mal keine Sorgen. Dafür, dass wir nie Enkel haben werden, machen wir Sie sicher nicht verantwortlich." "Mama! Ihr macht ihm Angst," lachte Shou. Er sah, wie Yuuto zusammenzuckte. "Sie meinen das nicht so, sie sind etwas anders." "Ich... verstehe schon," murmelte Yuuto. Shou drückte seine Hand. Es war niedlich, dass Yuuto so nervös war. "Sie sind auch in einer Band bei seiner Frima, nicht wahr?" Shous Mutter schenkte sich Kaffee nach. Es war keine Frage, woher Shou seine Schwäche für das Getränk hatte. "Ich spiele Bass bei Screw, ja." Yuuto nickte eifrig. "Schön, dass Sie auch aus der Szene kommen." Sein Vater nickte Yuuto zu. "Jemand anderes würde das wohl ehr weniger verstehen können." "Danke." Unsicher blickte Yuuto zu Shou. Shou konnte nicht anders, er musste ihn kurz küssen. "Ich liebe ihn, wirklich." Seine Eltern hatten nichts gegen Yuuto, also sollten sie es auch sehen. Würde schon alles gut werden. Yuji sprang an sein Handy, als es ihn mitten in seinem Krimi störte. Wer rief denn jetzt an? Sie hatten frei und außerhalb der Firma hatte keiner diese Nummer. Es war Yooh. "Hi." Mit einem trockenen Gefühl im Hals ging Yuji ran. Seine Nummer auf der Weihnachtsfeier war ihm noch deutlich im Gedächnis. Kein Wunder, dass er am nächsten Tag so seltsam gewesen war. "Was gibt es?" Yooh musste einen Grund haben, ihn so spät abends noch anzurufen. "Ich..." Yooh sprach leise. "Ich brauche deine Hilfe." "Was ist los?" Sofort griff Yuji nach seiner Jacke. Nur zwanzig Minuten später fand er sich in der Notaufnahme eines Krankenhauses wieder. Es war das selbe, in dem Takeru vor einigen Monaten gewesen war. Sofort schauderte er bei der Erinnerung daran. Er fand Yooh auf einem der Betten sitzen und ein Kühlkissen gegen sein Gesicht drücken. Vor ihm standen zwei Polizisten. "Yooh?" Vorsichtig trat Yuji nähr. Dann konnte er das Gesicht des anderen besser sehen. "Mein Gott..." Blut war über Yoohs Gesicht gelaufen, an der Augenbraue war genäht worden und ein Auge war blau umrandete. "Ist nicht so schlimm, ich komm hier nur allein nicht weg." Yooh sah zu Boden. "Sind Sie nun fertig?" "Ich wüsste nicht, was wir hier noch weiter sollen. Sie sind selbst Schuld an dem Überfall, Sie fordern es geradezu heraus." "Bitte?" Yuji drehte sich zu dem Polizisten herum. "Was haben Sie gerade gesagt?" "Würde eine echte Frau so herumlaufen müsste sie sich auch nicht wundern, überfallen zu werden." "Sie haben mich angesprochen," sagte Yooh leise. "Ob wir was trinken wollen. Sie sind sauer geworden, dass ich ein Kerl bin und haben mich geschlagen." "Machen Sie eine Therapie, das ist pervers." Angewidert wandte sich der Polizist ab. "Jetzt langt es aber!" Yuji sprang von dem Bett auf. "Yuji nein!" Yooh hielt ihn an der Hand zurück. "Es ist gut." "Das kannst du dir doch nicht gefallen lassen, wie die mit dir umspringen! Du kannst doch nichts..." "Ich will nur heim, okay?" Yooh sah so niedergeschlagen aus, im wortsinn wie übertragen, dass Yuji nur nicken konnte. "Ich darf nicht allein, weil ich zuviel getrunken hab. Bring mich heim, bitte." Kurz darauf unterschieb Yuji eine Formular, auf dem er zum ersten Mal Yooh richtigen Namen sah. "Wenn du mich je so nennst, töte ich dich," grummelte Yooh, während er seine Sachen zusammen sammelte. "Verdammt!" Yooh hielt seinen linken Schuh in der Hand. Der Absatz war gebrochen. "Du kannst meine Schuhe haben," bot Yuji ihm an. "Du bist doch mit dem Auto hier, nicht wahr? Ich komm schon klar." Als sie kurze Zeit später in Yoohs Wohnung standen, zog dieser sich mit matten Bewegungen aus. Yuji sah verschämt auf den Boden. "Sieh es dir ruhig an, damit du nicht wieder vergisst, was ich bin. Ich geh duschen," murmelte Yooh. Er riskierte einen Blick. Was Yuji sah, waren ein paar entstehende blaue Flecke und der verlockenste Hintern, der ihm je vor die Nase gekommen war. Schnell sah er wieder zu Boden. An seinem Fuß schnupperte eine weiße Katze. "Hallo du." Er kniete sich nieder und streichelte das weiche Tier. Hatte Yooh nicht was von zwei Katzen gesagt? Yuji machte sich auf die Suche nach der zweiten und fand das rot-braun gestreifte Tier vor dem Kühlschrank in der kleinen und vollgestellten Küche sitzen. Die Aufforderung war deutlich. Yuji füllte die zwei Näpfe mit Futter aus dem Kühlschrank, lauschte nebenher auf das Rauschen der Dusche. "Ihr liebt ihn, so, wie er ist, nicht wahr?" Die Katzen liebten gerade vor allem das Futter. Seufzend machte er warmes Wasser und suchte nach Tee. Der würde Yooh gut tun. Er fragte sich, was er hier eigentlich tat. Yooh hatte ihn nur gebeten, ihn abzuholen, weil das Krankenhaus ihn nicht allein hätte gehen lassen. Ihn hier haben wollte er gar nicht. Aber Yuji hatte nicht vor zu gehen. Er wollte Yooh nicht allein lassen. "Oh, das ist so..." Da er nicht wusste, was er tun sollte, rief er Takeru an. Dieser ging nach den vierten Klingeln ran. "Lass es einen Notfall sein, sonst bring ich dich um," keuchte Takeru. Es war offensichtlich, wobei er ihn und Kai, mal wieder, gestört hatte. Jeder andere hätte das Handy klingeln lassen, aber Takeru wusste, zu so einer Zeit riefen seine Freunde nur an, wenn es wirklich wichtig war. "Ich bin bei Yooh, er duscht gerade," fing er an, als Takeru ihm ins Wort fiel. "Entweder, du bist über deinen Schatten gesprungen und hast mit ihm geschlafen und weißt jetzt nicht, ob es richtig war oder du bist kurz davor, es mit ihm zu tun." "Er hat mich angerufen, er ist überfallen worden und nun mag ich ihn nicht allein lassen. Aber..." "Nein." Takeru klang hart und war voll bei der Sache. "Nichts aber. Du liebst ihn, das weißt du doch." "Schon, aber er ist ein Mann und ich..." "Ist das nicht egal? Entweder, du gehst jetzt und auf der Stelle bevor er unter der Dusche raus ist und beendest das alles damit endlich. Oder du bleibst bei ihm. Aber dann bleib richtig bei ihm und hör auf damit, ihm immer wieder weh zu tun." "Ich will ihm nicht weh tun. Ich bin nur nicht sicher, ob ich mit ihm zusammen sein kann," gab Yuji zu. "Du kannst, wenn du ihn liebst. Tust du es?" Takerus Frage kam nicht unerwartet, erwischte Yuji aber dennoch kalt. "Ja." Es tat so gut, es endlich zu sagen. Ja, er liebte einen Mann und war mittlerweile so weit, dass er das auch zugeben konnte. "Dann ist nur noch die Frage, ob er dich noch will, nach allem, was du gesagt hast, Yuji." Sein Freund sprach sanft mit ihm und Yuji war ihm dafür dankbar. Auch für seine Ehrlichkeit. Er hörte das Geräusch der Dusche verstummen. "Ich weiß. Ich ruf dich morgen wieder an, danke." Yuji legte auf und ließ sein Handy in der Tasche verschwinden. Der Tee war fertig gezogen. Beides Tassen in der Hand machte er sich auf den Weg zu Yoohs Sofa und setzte sich. "Du bist noch hier?" Überrascht kam Yooh, in einen weichen pinken Bademantel gehüllt, ins Wohnzimmer. "Und du hast die Katzen gefüttert. Danke." "Hier. Ich hab einfach mal Tee gekocht." Er schob eine Tasse zu Yooh. "Danke." Yooh krümelte sich in die andere Sofaecke. "Warum bist du nicht gegangen?" "Ich wollte dich nicht allein lassen," gab er zu. "Ich mache mir Sorgen um dich." "Es ist alles gut. Ich bin fast wieder nüchtern und gegen das Veilchen kannst du auch nichts machen. Das passiert mir nicht das erste Mal." "Bitte?" "Die Typen haben gedacht, ich bin eine Frau. Als sie feststellten, dass ich es nicht bin, haben sie mich verprügelt. Da sind sie nicht die ersten. Es tut weh, aber es gibt Schlimmers." Yooh trank einen Schluck Tee. "Männer, die aus dem Bett springen und sich abwenden, wenn sie merken, dass du keine Frau bist zum Beispiel?" "Ja, das tat mehr weh." Die dunklen Augen sahen über den Tassenrand hinweg zu Yuji. "Da kann man kein Eis drauf packen und es vergeht." "Ich... hab mich getäuscht," brachte Yuji mühsam hervor. Eigentlich sollte es ganz einfach sein. So viele seiner Kollegen liebten Männer, warum fiel es ihm dann so schwer? "Worin?" "Dass ich dich nicht liebe." "Bitte?" Yooh stellte seine Tasse ab. "Sagst du, was ich denke, dass du sagst?" "Du bist immer noch meine absolute Traumfrau und mir ist mittlerweile egal, dass du eigentlich keine Frau bist. Ich kann dich nur als Frau sehen und dein Körper ist halt der, der er ist. Da drin ist einfach der Mensch, den ich liebe." Es war raus. Er hatte es gesagt und nun lag sein Herz in Yoohs Händen. "Du willst mich?" Yuji nickte. "Und du meinst ernsthaft, ich nehme dich, nur, weil du zu der Einsicht gekommen bist, dass es egal ist, welchen Körper ich habe?" Yooh war nähr gerückt, seine Lippen strichen fast über Yujis Wangen. Dieser konnte wieder nur nicken. "Es ist aber nicht egal. Wenn du dich vor meinem Körper ekelst, werden-" "Ich ekel mich nicht. Ich will dich so, wie du bist." Yooh stand auf und ließ den Bademantel fallen. "Sieh mich an. Das bin ich." Und Yuji sah ihn, von oben bis unten. Das blonde Haar feucht auf schmalen und doch kräftigen Schultern, irgendwo zwischen Mann und Frau. Das Gesicht mit den ausdruckstarken dunklen Augen und dem schönen Mund ohne das Make-up nur wenig männlicher als sonst. Der Hals, der nur die Andeutung eines Kehlkopfes hatte, was in so starkem Gegensatz zu Yooh tiefer Stimme stand. Die schlanken, definierten Arme mit dem Sonnen-Tattoo auf der rechten Seite, die Hände, die Yooh nicht verrieten, weil er die Nägel pink lackiert hatte und sich ihre Muskeln auf das Dasein als Gitarrist zurückführen ließen. Der flache Oberkörper und Bauch, sanft gebräunt und fest. Die langen, glatt rasierten Beine mit den allenfalls zu großen Früßen für eine Frau. Der feste, wohlgeformte Hintern, den Yooh ihm nun zeigte, zusammen mit dem makellosen Rücken. Abschließend fiel Yujis Blick auf das einzige, was Yooh als Mann auswies. Er sah lange hin, aber fühlte sich nicht abgestoßen. "Du bist wunderschön," sagte er. "Obwohl-" "Nein." Yuji zog Yooh an der Hand zu sich. "Nicht obwohl. Ich kann damit umgehen." "Scheiße, verdammt!" Yooh weinte plötzlich. "Mach sowas nicht! Gib mir nicht die Hoffnung, dass du bei mir bleiben könntest." "Ich will aber. Ich will mit dir zusammen sein." Wann genau es ihm klar geworden war, wusste Yuji nicht. Vielleicht, als er von Yooh und Reno gehört hatte und sichsein Herz vor Eifersucht zusammen gezogen hatte. Vielleicht, als er gehört hatte, wie Yooh sich selbst schlecht gemacht hatte und ihm klar geworden war, dass Yooh jemanden brauchte, der ihn liebte, wie er war und er derjenige sein wollte. "Dann... küss mich bitte! Küss mich und sag, dass wir ein Paar sind!" Yooh wischte sich die Tränen ab. "Ich war noch nie mit jemandem zusammen, ich kann das vielleicht gar nicht." "Doch, bestimmt." Yuji trocknete ebenfalls ein paar Tränen. "Du und ich, wir sind ein Paar." Dann küsste er ihn. Es fühlte sich richtig an. Fortsetzung folgt..... Anmerkung: Ja, es sind noch diverse Handlungsstränge offen und es wird noch weiter gehen. Viel weiter. Ich sag nur: D=OUT und Born. Und noch viele weitere Ideen.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)