Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 99: Trost ----------------- Oh man, da hat Yuji sich aber die Sympathien bei euch verspielt... aber schön, dass ihr Yooh so mögt! Er ist einer meiner Lieblinge... Vielen Dank noch mal, dass ihr mir so lieb Kommies geschrieben habt – ich kann gar nicht fassen, wieviele es sind! Danke auch, dass ihr euch an meiner Umfrage beteiligt! Es wird also ein Treffen geben, stimmt aber ruhig noch weiter ab! Mir gehört niemand hier, was ich immer noch äußerst bedauerlich finde.. Und los geht es mit: Trost „Ich bleibe doch cool, reg dich nicht auf!“ Aoi hibbelte vor Kais und Takerus Tür von einem Bein auf das andere. „Du bist völlig nervös, beruhige dich!“ Uruha streichelte ihm den Rücken und Aoi atmete tief durch. Was sollte schon sein? Die beiden hatten die Nacht über die Kinder versorgt und nicht panisch angerufen. Alles war gut. Und er und Uruha hatten die Nacht für sich gebraucht. Kaum, dass sie es geschafft hatten, nicht mehr nur an die Kinder zu denken, war wieder da gewesen, was Aoi vermisst hatte. Von totaler Nähe bis hin zu leidenschaftlichem Sex war in dieser Nacht alles da gewesen. „Ich bin ruhig,“ wiederholte Aoi und streckte sich. Er hörte Schritte hinter der Tür. Jetzt nur nicht den überfürsorglichen Vater heraushängen lassen und so wirken, als würde er seinen Freunden nichts zutrauen. Nur lässig und entspannt reinkommen und nach den Zwillingen schauen. „Hi!“ Ausnahmsweise mal vollständig bekleidet öffnete Takeru ihnen die Tür und Aoi schickte seine Vorsätze zum Teufel. „Geht es ihnen gut? Haben sie geschlafen und getrunken? Sind sie in Ordnung?“ Er drückte Takeru an die Seite und stürmte die Wohnung. Im Wohnzimmer standen die Trageschalen mit ihren Kindern drin. „Da seid ihr ja, meine kleinen Engel! Ist alles gut? Wir haben euch so vermisst!“ Er hob Reila Hiromi in seine Arme, streichelte gleichzeitig Yukiko Cassis, neben der Uruha sich hinkniete, bevor er sie in seine Arme hob. „Ihr traut uns ja viel zu,“ lachte Kai. „Wir haben sie das erste Mal über Nacht weggegeben.“ Uruha wiegte sein Töchterchen. „Das war schwer.“ „Glauben wir euch. War aber alles gut. Wann bekommen wir sie wieder?“ Aoi glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, als er Takerus Frage hörte. Seine Kinder noch mal hergeben? „Ich denke...“ Die Türklingel unterbrach sie und Takeru erlöste Aoi vor einer Antwort. „Ich bin auch froh, die kleinen Mäuse wieder zu haben,“ gab Uruha zu und küsste Aoi. „Hallo Yuji,“ sprach Takeru in die Anlage. „Komm rauf! Also, wann darf ich wieder auf eure Babys aufpassen? Ich, na ja, also ich hab sie wirklich lieb.“ Das glaubte Aoi ihm. „Takeru!“ Yuji riss die Wohnungstür auf. „Ich muss mit dir reden, bitte!“ „Klar, was...“ Takeru unterbrach sich, als Yuji ihm in den Arm fiel. Aoi hatte den Gitarristen noch nie so aufgebracht gesehen. Er sah müde aus und es schien, als habe er geweint. „Was ist passiert?“ Auch Kai hatte bemerkt, dass etwas mit Yuji nicht stimmte. „Oh, ihr seid auch hier.“ Yuji war ohne einen Blick auf sie zu Takeru gelaufen. „Ich... egal! Yooh ist ein Mann!“ Das war Aoi nicht neu. Er hatte allerdings auch zweimal hinsehen müssen, bis er es gemerkt hatte. „Und?“ Takeru setzte Yuji auf das Sofa. „UND? Sag nicht, das hast du gewusst!“ „Doch, aber warum ist das wichtig?“ „Weil ich es erst weiß, seit ich fast mit IHM geschlafen habe, darum!“ Yuji vergrub sein Gesicht in den Händen. „Du hast es nicht gewusst?“ Aoi schluckte. „Nein! Ich dachte, Yooh ist meine Traumfrau, wir waren gestern aus, sind im Bett gelandet und ich hab gesehen, dass es sich um einen Kerl handelt.“ „Scheiße gelaufen,“ kommentierte Aoi. Was sollte er auch sagen? „Wenn du das gewusst hast,“ wandte Yuji sich an Takeru, „warum hast du es mir nicht gesagt?“ „Weil ich nicht wusste, dass du mit ihm ausgehen willst. Was ist denn gestern noch passiert?“ „Das ist das Schlimmste daran! Ich bin panisch geworden, aufgesprungen und Yooh ist weg. Jetzt denkt er, ich finde ihn abstoßend oder so. Dabei war ich nur überrascht.“ Aoi konnte sich vorstellen, wie schockiert Yuji gewesen war. „Dann dachte Yooh, du weißt, dass er ein Mann ist, oder?“ „Klar. Er dachte, wir wissen es alle und war total glücklich, dass ich nicht so ein Arsch bin, dass ihn wie Dreck behandelt. Also, bevor ich schreiend aus dem Bett gesprungen bin zumindest.“ Man konnte sehen, wie es in Takerus Gesicht arbeitete. Aoi beobachtete, wie sich die Stirn zusammen zog und wieder entspannte, bevor Takeru wieder zu reden anfing. „Dann magst du Yooh also noch, auch wenn er ein Mann ist, nicht wahr?“ Yuji überlegte kurz. „Yooh ist meine Traumfrau. Nur, dass er keine ist. Ich wollte ihm nicht weh tun, aber ich kann nicht mit einem Mann zusammen sein.“ „Warum nicht? Sind wir doch auch.“ „Nicht jeder steht auf Männer, Kleines,“ mischte Kai sich ein. „Es ist schwer,“ fing Aoi an, „wenn man merkt, dass man Männer mag. Das war bei uns allen so.“ Außer bei Takeru vielleicht, fügte er in Gedanken hinzu. „Aber ich mag ja keine Männer, ich mag Frauen. Und Yooh. Aber ich kann das nicht! Ich kann nicht mit einem Mann zusammen sein, das schaffe ich nicht.“ „Yuji.“ Takeru packte ihn an den Schultern. „Wir fahren jetzt zum Shooting, okay? Und in den nächsten Tagen sagst du Yooh, dass du ihm nicht weh tun wolltest. Und was dann wird, musst du abwarten. Vielleicht entwickelt sich ja mehr bei dir, als du glaubst.“ „Keru,“ Yuji lehnte seine Stirn an Takerus Brust. „Ich wünschte, ich wäre mehr wie du. Aber ich kann das nicht.“ Aoi warf einen Blick zu Uruha. Er konnte sehen, dass auch sein Mann hoffte, Takeru würde Recht behalten. Miyavi wartete nicht lange, bis Yooh eine Erklärung lieferte. „Hast du noch alle Tassen im Schrank? Du bist zwei Stunden zu spät! Und wie siehst du überhaupt aus?“ Yooh trug die Sachen vom Vortag, war nicht richtig geschminkt und seine Haare waren platt. Alles nicht Yoohs Art. „Kann dir egal sein, ich kündige eh.“ „Himmel, hast du eine Fahne?“ Miyavi packte den jungen Mann am Arm und verfrachtete ihn neben Shinpei auf das Sofa. „Shinpei, holst du ihm einen Kaffee?“ „Besoffen und zu spät und ich soll Kaffee holen, klar, immer!“ „Shinpei, mach einfach, okay?“ Er war sauer, ja, aber Yooh würde nicht ohne Grund so auftauchen. „Ist nur von gestern, hab mir die Kante gegeben.“ Yooh winkte ab. Dabei bemerkte Miyavi einen dicken blauen Fleck an Yoohs Oberarm. „Was zur Hölle ist das hier?“ Yooh warf einen Blick darauf. „Nichts. Wenn du den für dick hältst, solltest du mal die Dinger sehen, die ich weiter unten habe.“ Er zuckte die Schultern. „Was hast du getan? Und warum willst du hinschmeißen?“ „Was ich getan habe, kann dir egal sein. Ich schmeiße hin, wie du so schön sagst, weil ich dank der Tatsche, dass du niemanden gesagt hast, dass ich ein Mann bin die größte Peinlichkeit meines Lebens erfahren habe.“ Yoohs Stimme war bitter. „Hier.“ Shinpei war wieder da, hatte den letzten Teil gehört und reichte Yooh seinen Kaffee. „Danke, aber...“ „Trink den Kaffee und dann erzählst du uns war los war,“ bestimmte Shinpei. „Weil Miyavi nicht gesagt hat, dass ich ein Mann bin...“ „Habe ich doch!“ Miyavi erinnerte sich daran, wie er Yooh vorgestellt hatte. Und wie er schnell weg musste, weil sein Handy geklingelt hatte. „Nein, hab ich nicht.“ „Ich dachte, du hast es ihnen vorher gesagt. Hast du aber nicht. Dank dessen hab ich gestern ein wunderbares Date mit Yuji gehabt. Ich blöder Kerl dachte doch ernsthaft, ihm ist egal, was ich bin. Aber nein, Yuji dachte die ganze Zeit, ich bin eine Frau.“ „Bist du doch auch.“ Shinpei sagte es, als wäre es selbstverständlich. „Nicht da, wo es drauf ankommt. Und als wir im Bett gelandet sind, hat Yuji angefangen zu schreien, als läge ein Spinne in seinem Bett, als er merkte, dass mir was fehlt.“ Mit einem Zug leerte Yooh seinen Kaffee. „Und darum gehe ich.“ „Scheiße.“ Miyavi wusste nicht, was er sagen sollte. „Bleib bei uns.“ „Nein.“ Yooh schüttelte den Kopf. „Nicht nach der Blamage.“ „Klar, schmeiß alles hin, nur weil Yuji nicht einsieht, dass du toll bist.“ Shinpei griff nach Yoohs Gitarrentasche. „Du findest schon einen anderen Superstar wie Miyavi, der dich unbedingt haben will und dem es scheißegal ist, dass du eine Transe bist. Frag doch gleich mal bei Gackt an, seine Nummer hast du doch, oder?“ Es gefiel Miyavi nicht, als Superstar bezeichnet zu werden, aber er musste zugeben, dass Shinpeis Taktik aufzugehen schien. „Okay, dann weiß ich halt nicht, wie es weiter gehen soll. Aber ich kann Yuji nicht ansehen.“ „Warum nicht?`“ Miyavi hatte das dringende Bedürfnis Yooh in die Arme zu nehmen. „Weil ich mich verliebt hab.“ Er gab ihm nach. Und Yooh gab seinem Bedürfnis zu weinen nach. „Wein dich aus, alles okay.“ Es tat Miyavi schon wieder leid, ihn angebrüllt zu haben. Aber er hasste Unprofessionalität. Allerdings gab es Ausnahmen. „Ich dachte, er will mich so, wie ich bin. Er war so lieb zu mir.“ „Wir machen heute frei, Yooh, in Ordnung? Und morgen machen wir weiter. Du, Shinpei und ich.“ „Aber... Yuji...“ „Hat Pech, wenn er dich nicht will, wie du bist.“ „Allerdings.“ Shinpei setzte sich an Yoohs andere Seite und strich ihm über den Rücken. „Ist doch egal, was der denkt.“ „Wenn ich eine echte Frau wäre, wäre er jetzt mein Freund,“ schniefte Yooh. „Für mich bist du eine Frau, eine ganz besondere.“ Yooh hatte ihnen erklärt, dass er sich als Frau sah. Auf eine Art, die er selbst nicht ganz in Worte fassen konnte, fühlte er sich als Frau. Das heiß nicht, dass er seine Männlichkeit ablegen wollte, auch die mochte er zum Teil sehr gern. „Danke. Dann... willst du wirklich, dass ich bleibe?“ „Klar. Solange so was nicht mehr vorkommt.“ Er wollte nicht wissen, was Yooh sich angetan hatte, woher die Flecke kamen und was passiert war. Noch nicht. „Dann bleibe ich.“ Miyavi drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Fortsetzung folgt..... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)