Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 71: Alte Freundschaften ------------------------------- Hallo! Erst mal in eigener Sache: Ich habe mich vertan, was die Altersangaben im letzten Teil anging. Nao ist natürlich nicht 30, er ist 28 hier. Das mit den 30 kam daher, dass er 12 Jahre älter als IV ist. Dieser ist bei mir gerade 18 geworden, Nao ist noch 28 wird aber noch 29. Ich hab das nach den Geburtsjahren berechnet (wobei ich IVs nicht kenne und auch keine Ahnung habe, wann sein Geburtstag ist.) Und Ko-ki weiß nicht genau, wie weit Kai und Takeru auseinander sind. Darum sagt er, er glaube, Kai sei sieben Jahre älter. Band werden mir zwei Charas mehr gehören als bisher! Nein, leider keiner der Jungs, aber wenn die Kinder von Aoi und Uruha auf der Welt sind, sind das meine Charas. Die anderen dann immer noch nicht und das ist doof. Aber ich habe sie mir geliehen und mache mit ihnen, was ich will... Alte Freundschaften Seit dem Ende der Tour wirkte Shou entspannter auf Saga. Sein bester Freund schien sich besser zu fühlen. Saga hingegen nicht. Er konnte noch immer nicht fassen, dass ihm entgangen war, wie sehr Shou wirklich unter seiner Liebe zu Tora litt. Dass er nicht mal gemerkt hatte, dass Shou überhaupt verliebt war, geschweige denn in Tora. Er war ein schlechter bester Freund. „Hey,“ murmelte er Shou zu nach der Probe zu. „Lust, noch was zu unternehmen?“ „Hast du nichts mit Chiyu vor?“ Shou zog seine Augenbrauen hoch. „Dachte, wir könnten mal wieder was zu zweit machen. Hab dich ganz schön vernachlässigt, oder?“ „Nö. Ist doch normal, dass du viel Zeit mit Chiyu verbringst. Hab zumindest gehört, dass das bei frischen Paaren normal sein soll.“ Das Zwinkern, dass Shou ihm schenkte, sagte Saga, dass sein Freund ihn auf die Schippe nehmen wollte. „H aha. Und? Machen wir heute was,“ kam er auf seine ursprüngliche Frage zurück. „Ist schlecht. Ich bin mit Yuuto verabredet.“ „Yuuto?“ Der Bassist hatte sich auf der Tour sehr für Shou ins Zeug gelegt, war fast auf Tora losgegangen. Yuuto war in Shou verliebt, aber wusste Shou das auch? Saga begann zu befürchten, dass sich die Geschichte wiederholte, nur mit Shou in der Rolle des Unwissenden. „Ja, stell dir vor, Yuuto. Wir verstehen uns echt gut.“ Shou schulterte seine Tasche. „Ich weiß, was du jetzt denkst. Aber ich mag ihn wirklich.“ „Du wirkst auch recht entspannt,“ gab Saga zu. Er würde sich ja für Shou freuen, wenn dieser einen richtigen Freund fand. „Und du bist sicher, dass das nicht nur ist, weil du Tora nicht haben kannst?“ „Ich habe Tora geküsst,“ enthüllte Shou ihm. „Du hast was?“ „Tora geküsst. Und weißt du was? Ich war nicht mehr in ihn verliebt. Das war die Gewohnheit. Ich war so lange auf Tora fixiert, dass ich nicht mal gemerkt habe, dass mir jemand anderes wichtig wird.“ „Yuuto.“ Diesmal war es eine Feststellung. „Ja. Ich bin gerade dabei, mich in ihn zu verlieben. Und es fühlt sich verdammt gut an.“ Da war wieder das Strahlen, dass Saga in den letzten Wochen so sehr an Shou vermisst hatte. „Super! Und, was meinst du? Wird das heute was?“ „Ich will nicht zu schnell ran gehen. Yuuto soll nicht glauben, er wäre meine Notlösung, weil es mit Tora nicht ging.“ „Wird er nicht, glaub mir.“ Saga wusste schließlich, dass Yuuto in seinen Kollegen verliebt war. Es sagen wollte er aber nicht. Sich einzumischen brachte nicht viel. „Ich weiß, dass Yuuto mich mag. Aber das soll sich entwickeln. Wir zwei können ja morgen mal wieder was machen, oder?“ „Gern. Ich vermiss es, einfach nur mit dir zusammen zu sein.“ Seit er Chiyu hatte, sah er Shou praktisch nur noch auf der Arbeit. Die Nähe, die sie immer geteilt hatten, fehlte ihm. Und das nicht nur auf der körperlichen Ebene. Wenn Saga allerdings ganz ehrlich zu sich selbst war, dachte er schon manchmal daran, wie schön es immer gewesen war, mit Shou zu schlafen und dann musste er sich eingestehen, dass er auch diesen Teil ihrer Beziehung vermisste. „Du fehlst mir auch. Ich habe viel mit Nao gemacht und so, aber... ich mag Nao sehr, aber... er ist nicht du.“ Shou sah zu Boden, als wäre es im peinlich. „DU bist nun mal mein bester Freund.“ „Dann schau ich morgen nach den Aufnahmen bei dir rein. Wag es ja nicht zu kochen! Ich bring Pizza mit.“ „Mit...“ „Hühnchen und heller Soße. Ich weiß.“ Das war Shous Lieblingspizza. Er selbst mochte sie nicht, aber jedem das Seine. Dann spürte er Shous Lippen auf seinen. Shou war so schnell bei hm gewesen, dass er die Bewegung gar nicht bemerkt hatte. Der Kuss war stürmisch, wie früher. Automatisch öffnete Saga seinen Mund, um Shous Zunge einzulassen. Alles war vertraut, richtig. „Oh.“ Shou zog sich zurück. „Hab gerade nicht daran gedacht...“ „Ich habe zu Chiyu gesagt, dass ich nie aufhören werde, dich zu küssen. Und das tue ich auch nicht.“ Saga zog Shou wieder an sich, um ihn erneut zu küssen. Richtig, so, wie er nur besondere Menschen küsste. Shou war nicht sein fester Freund, er war nicht in ihn verliebt. Aber er liebte ihn, auf eine Art, die sich von der Art, auf die er Chiyu liebte, so sehr unterschied, dass er Kuss keine Gefahr war. „Warum liegst du auf dem Sofa?“ Ruki stand vor ihm und Aoi lächelte dem Sänger zu. „Weil Uruha meint, ich muss mich schonen. Ich könnte herum laufen, wenn ich wollte. Das wäre kein Stress, aber wenn ich liegen bleibe, schont es meine Nerven. Dann diskutiert Uruha nicht weiter.“ Als Addy ihn gestern mit den Worten, alles sei gut, aber er solle sich schonen, entlassen hatte, war er erst froh gewesen. Die Proben fielen weg, aber den Rest seines Lebens würde er ganz normal weiterführen. Denkste. Uruha machte Aoi einen Strich durch die Rechnung, indem er ihn mit Kräutertee, Keksen und einer Decke – im Juni – auf das Sofa verbannte. Jeder Versuch, dem anderen zu erklären, dass das nicht nötig war, erstickte dieser im Keim. Wenn Aoi sich schon nicht schonen wollte, dann sollte er doch wenigstens Uruhas Nerven schonen und liegen bleiben. Nach einer Stunde hatte Aoi es aufgegeben und sich den Tee genommen. „Geht es dir so schlecht?“ „Wenn es mir und den Babys schlecht ginge, wäre ich im Krankenhaus. Es ist alles gut.“ „Gott sein Dank!“ Ruki setzte sich neben ihm auf den Boden. Uruha hatte ihn herein gelassen und die Gunst der Stunde zum Einkaufen gehen genutzt. Er wollte Aoi nicht allein lassen. „Hab ich auch gedacht.“ Aoi strich sich über den Bauch, in dem die Babys heftig traten. Laut Addy fingen sie an, sich abzusenken, was bedeutete, dass sie sich bereit machten auf die Welt zu kommen. Sie lagen schon beide mit dem Kopf nach unten. „Ich wollte nicht, dass das passiert,“ brach Ruki heraus. „Wie?“ „Es tut mir so leid! Wenn ich nicht meine Tasche auf dem Boden stehen gelassen hätte und nicht mit der gemeckert hätte, wärst du nicht gefallen und du und die Babys wäre nicht in Gefahr gewesen.“ Ruki sah elend aus. „Das ist nicht deine Schuld.“ Wie kam er nur dazu? Aoi griff nach Rukis Hand und setzte sich auf. Dann zog er den Sänger neben sich. „Wie oft bin ich in meinem Leben schon auf die Nase gefallen? Wörtlich genommen?“ „Weiß nicht genau.“ „Ihr lacht mich immer aus, weil ich so tollpatschig bin. Ich hab nicht geschaut, was meine Füße machen und bin gefallen.“ Wobei er seine Füße seit drei Monaten nicht mehr gesehen hatte. „Über meine Tasche, die am Boden stand...“ „Wo sie immer steht,“ unterbrach Aoi Ruki. Dann legte er dessen Hand auf seinen Bauch. „Ich hatte unheimliche Angst, dass ihnen was passiert ist. Ist es aber nicht. Seit ich weiß, dass ich schwanger bin, habe ich Angst, dass etwas passiert, was ihnen Schaden zufügt. Und das wird sich nie wieder ändern, befürchte ich. Aber du würdest ihnen nie weh tun.“ „Nein.“ Ruki wischte mit der freien Hand über seine Augen. Er weinte nicht, aber er war müde. Aoi auch, da er in der Nacht wenig Schlaf bekommen hatte. „Ich bin müde, wollen wir eine Stunde oder so schlafen,“ schlug er vor. „Ich kann auch gehen und...“ „... dir von Uruha den Kopf abreißen lassen, weil du mich allein gelassen hast? Sicher nicht.“ Er wuchtete sich auf die Füße und drückte sein Kreuz durch. „Das sieht immer noch seltsam aus.“ Ruki musterte ihn. Er wusste, dass er komisch aussah. Der Bauch war so rund, dass er selbst es kaum fassen konnte. Und dann endete es noch oben hin einfach. Frauen hatten in der Schwangerschaft größere Brüste, da war ein weicher Übergang. Bei ihm nicht. Am oberen Ende des Bauches war einfach Schluss. Da war nichts mehr. Eigentlich war er darüber ganz froh, eine Weile hatte Aoi befürchtet, er würde Brüste bekommen. Im Schlafzimmer dirigierte er Ruki auf Uruhas Seite, bevor er selbst unter die Decke stieg. „Jetzt komm schon her, Ruki. Ich seh doch, dass du fertig bist.“ „Ich habe mir Sorgen gemacht... und mich nicht getraut, zu dir zu kommen.“ Aber Ruki stieg unter die Decke. Wieder nahm Aoi seine Hand und legte sie auf den Bauch. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass es die Leute beruhigte, die Bewegungen der Kinder zu spüren. „Hast du gedacht, bin ich sauer?“ „Ich bin in letzter Zeit unausstehlich zu allen.“ „Nicht schlimmer als sonst auch.“ Aoi grinste. Wenn Ruki seine Phasen hatte, hatte er sie. Damit musste man leben oder ihm aus dem Weg gehen. Und er lebte damit. „Ich bin nicht wütend auf dich.“ Wenn überhaupt war er wütend auf sich selbst, weil er so überreagiert hatte. Er war in Panik geraten und damit hätte er seinen Kindern schaden können. Der Schmerz war da gewesen, aber es war schlimmer geworden, je mehr er sich verkrampft hatte. Wäre er ruhig geblieben, wäre der Schmerz schneller vorbei gewesen. „Wirklich nicht?“ Rukis Hand streichelte seinen Bauch. „Sie sind ziemlich aktiv.“ „Gerade geht es eigentlich. Heute Nacht waren sie so wach, dass sie mich nicht haben schlafen lassen.“ „Na toll. Wie soll das erst werden, wenn sie auf der Welt sind?“ „Stressig. Aber mit Stress können wir ja umgehen, nicht?“ „Ich glaube, ich nicht. Ich fühle mich in der letzten Zeit ziemlich fertig. Reita meinte, ich soll die Gazette-Pause nutzen und Urlaub machen.“ Ruki klang nicht wirklich begeistert, aber auch nicht wirklich abgeneigt. „Gute Idee.“ Er strich Ruki über den Rücken, krauelte den Nacken. „Wenn wir alle eine Zeit lang Pause machen, dann seid ihr drei, du, Reita und Kai, zumindest wieder auf voller Höhe, wenn es weiter und ins Studio geht.“ „Und was ist mit euch beiden?“ „Wir sind dann vier und entsprechend müde.“ Wie es werden würde, mit den Kindern zu arbeiten, wollte Aoi sich gar nicht vorstellen. Aber wenn Hiroto und Miyavi es mit Ami schafften, würden sie es auch mit ihren Töchtern schaffen. „Wir sind da, dass wisst ihr? Auch wenn ich mich manchmal wie ein Arschloch verhalte.“ Rukis Stimme wurde leiser, undeutlich. Aoi krauelte den Nacken weiter, bis Ruki an seiner Seite schlief. Minuten später betrat Uruha das Schlafzimmer. „Was ist...“ „Pst,“ machte Aoi. „Ruki schläft.“ „Er braucht dringend Urlaub.“ „Ja. Wenn er sich nicht eingesteht, dass er wegen seiner Familie so fertig ist, wird es auch nicht besser.“ Selbst hatte er unter der Ablehnung seiner Familie gelitten. Aber er hatte jetzt eine eigene, zu der auch ihre Kollegen gehörten. Ruki tat so, als wäre ihm egal, dass seine Familie ihn sozusagen verstoßen hatte. Das musste schief gehen. Sollte er doch schreien und weinen und gegen Wände treten. Das war besser, als den Frust in sich zu fressen und mit Arbeit zu überdecken. Aoi wusste das. Er gab Ruki einen Kuss auf die Stirn. „Ich rufe Reita an, dass Ruki heute hier bleibt.“ Uruha nahm das Telefon und legte es gleich wieder weg. „Ich vergesse immer, dass sie nicht zusammen leben.“ „Ich auch. Gehst du dann mit Rukis Hund raus?“ Uruha nickte. Und Aoi dachte sich, dass es Zeit wurde, dass Reita und Ruki ihre kleinen Wohnungen aufgaben und endlich zusammen zogen. Fortsetzung folgt.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)