Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 6: Für alle Welt ------------------------ So, da geht es mal wieder voran! Da es mich nur deprimiert, aufzuzählen, wer alles nicht mir gehört, lasse ich es. Mir gehören nur die Presseleute – und die mag ich nichtmal! Für alle Welt Uruha sah, wie sehr Aoi zitterte. Dass er selbst nicht minder nervös war, versuchte er zu ignorieren. Er griff nach der Hand seines Freundes, der gerade geschminkt wurde. „Es wird alles gut. Sie werden es verstehen.“ Versuchte er ihn zu trösten. „Ich habe Angst.“ „Macht euch keine Sorgen darum, Jungs.“ Die Stylistin Asami zog Aois Lidstrich fertig. „Die Fans lieben euch. Und sie werden sich für euch freuen. Hab gestern mal das Netz gechekt – die denken alle, dass ihr zusammen seid und freuen sich tierisch über das Foto und für euch.“ „Es geht nicht um die Fans.“ Aoi öffnete seine Augen noch nicht, obwohl er fertig war. „Es sind meine Eltern, die Stress machen.“ Ruki umarmte ihn von hinten. „Wenn dir die echte Familie Stress macht, mach es wie ich – such dir eine andere. Ihr seid meine geworden, dass weißt du doch?“ „Klar, Brüderchen, weiß ich. Ist nur schwer.“ Zusehen, dass Aoi Angst hatte, verwirrte Uruha. Normaler Weise war Aoi derjenige, der ihm Stärke und Sicherheit gab. Wenn er vor Auftritten Lampenfieber hatte, dann half es ihm immer, wenn er sah, wie locker Aoi damit war. Bei Interviews reichte ein Blick zu Aoi und er wurde ruhiger. Manchmal redete er im Interview mit Aoi, nicht mit der Kamera. Das war schon immer so gewesen. Aoi war seine Stütze. Egal, wie wild und verdorben er auf der Bühne auch wirken mochte – ohne die Kraft, die Aois Art, mit der Öffentlichkeit umzugehen ihm gab, wäre er nur ein Nervenbündel. Darum war es jetzt auch so schwer, plötzlich die andere Rolle einnehmen zu müssen. Aber er war fest entschlossen, Aoi Kraft zu geben. Er drückte Aois Hand fester, streichelte mit dem Daumen darüber und lächelte ihn an. „Das hier, das schaffen wir. Und deine Eltern werden auchnur wollen, dass du glücklich bist.“ „Bin ich ja. Und die da draußen können das alle wissen.“ „Wunderbar.“ Uruha küsste ihn leicht auf die Lippen. „Also sagt ihr es der Presse.“ Kai stand im Raum, sie hatten ihn gar nicht bemerkt. Er wirkte ausgeruht. „Hab ich mir schon gedacht. Wir müssen dann auch los.“ Nachdem er einmal tief durch geatmet hatte, erhob sich Uruha, um die Maske Hand in Hand mit Aoi zu verlassen. Vor der Maske wartete eine Überraschung auf ihn. Bis auf Kra, die außerhalb der Stadt waren, standen alle Bands der PSC vor ihm und verstopften den Flur. Vorn stand Tora. „Wir wollten euch nur sagen, dass ihr unsere volle Unterstützung habt. Wer sich so liebt wie ihr, der sollte es nicht verstecken müssen.“ Tora grinste sie an. Einige der anderen nickten zur Bestätigung. „Wir sind da. Alle.“ Miyavi hatte einen Arm um Hiroto gelegt und sah sie ernst an. „Es geht nicht an, dass ihr euch versteckt. Ihr habt uns auch geholfen.“ „Jetzt sind wir dran.“ Ergänzte Hiroto. Auf Yujis Gesicht lag ein hinterhältiges Grinsen. „Und wenn einer von den Presse-Heinis meint, euch blöd kommen zu müssen, schlitz ich ihm die Reifen auf!“ Dabei präsentierte er ein Taschenmesser und sah so aus, als würde er das wirklich tun. Masato klaute es ihm aus der Hand. „Vielleicht auch nicht. Kaputte Reifen auf dem PSC-Parkplatz könnten zu Ärger führen.“ „Manno...“ Maulte der Gitarrist. Aoi lachte etwas, aber es klang dünn und unsicher. „Nicht weinen.“ Miyavi trat zu ihm und wischte eine Träne von Aois Wange. „Das entstellt nur dein schönes Gesicht. Und es soll doch keiner glaube, es wäre dir unangenehm, mit Uruha zusammen zu sein, oder?“ „Nein. Ich danke euch.“ Der Druck an Uruhas Hand wurde anders. Nicht leichter oder fester, daran konnte er es nicht fest machen. Aber sicherer. Aoi fühlte sich besser. „Wir müssen. Es geht los.“ Kai nickte und lächelte der ganzen Truppe zu. Dann ging er voraus in den Konferenzraum. Uruha folgte, dann Aoi und Ruki schloss mit Reita an. In der Tür drückte Aoi noch einmal Uruhas Hand, bevor er sie los ließ. „Wir schaffen das.“ Sagte er und klang fest. Das war Uruhas Aoi. Seine Stärke. Kaum, dass sie saßen, stürmten die Fragen auf Aoi ein. „Was ist an den Gerüchten dran?“ „Sind Sie ein Paar?“ „Enttäuschen Sie damit nicht Ihre Fans?“ „RUHE! Wie sollen sie denn so antworten?“ Brüllte Ruki der Meute entgegen. Aoi war erstaunt, wie leicht es Ruki viel, gegen sie anzukommen. Aber der konnte ja auch eine ganze Halle zum Schweigen bringen. Er fühlte sich unwohl. Immerhin war sein Platz sonst am Rand, heute saß er auf Rukis, in der Mitte der Band. Und es ging um etwas schrecklich intimes. „Stimmt es, dass Sie beide ein Paar sind?“ Fragte ein Frau. Schweigen senkte sich anschließend, alle warteten auf seine Antwort. Sein Herz klopfte bis zum Hals, ihm war schlecht. Unter dem Tisch tastete er nach Uruhas Hand. Als er sie gefunden hatte und sie leicht drückte, war er sich sicher. „Ja.“ Sagte er. „Uruha und ich lieben uns.“ Sofort gab es Gemurmel, Fragen wurden laut, eine hörte er heraus. „Wie lange schon?“ „Wir sind seit einigen Monaten zusammen.“ Und jetzt, wo er es gesagt hatte, war ihm viel leichter ums Herz. Es klopfte noch immer, aber auf eine ganz andere Art. Es freute sich. „Warum haben Sie nicht ehr etwas gesagt?“ „Weil es Privatsache ist.“ Antwortete er. „Wir sind ein Paar und von uns aus kann das jetzt jeder wissen. Aber wir wollten nicht sofort eine Presseerklärung raus geben.“ „Sie enttäuschen Ihre Fans damit.“ Ruki antwortete. „Unsre Fans sollen in erster Linie die Musik mögen. Und wenn sie uns mögen, als Person, dann sollen sie akzeptieren, dass Aoi und Uruha ein Paar sind. Wenn nicht, dann können sie sich ja eine andere Band suchen.“ „Was halten Sie als Kollegen davon?“ „Na, ich bin froh, dass sie glücklich sind.“ Ruki grinste. „Haben sie verdient.“ Reita zuckte die Schultern. „Sie sind zwei meiner besten Freunde. Natürlich freu ich mich für sie.“ „Ich kann mich nur anschließen,“ sagte Kai und lächelte sein berühmtes Lächeln. „Sie sind so glücklich, das steckt an.“ „Schlafen Sie beide miteinander?“ Aoi errötete. Aktuell hatte er leichte Probleme mit dem Sitzen, da Uruha und er nach dem Trösten noch im Bett gelandet waren. „Ist doch wohl klar, dass sie das tun.“ Sagte Ruki. „Sie sind ein Paar. Paare schlafen miteinander.“ „Das ist nicht natürlich. Sie sind Männer.“ Dieselbe Stimme. „Ja und?“ Uruha beugte sich vor. Dann lächelte er Aoi an. Sein Lächeln war so warm, dass Aoi augenblicklich mit lächeln musste. „Ich liebe Aoi, dass das ein für alle mal klar ist. Ich liebe ihn und will jede freie Minute mit ihm verbringen. Er ist alles für mich. Und wenn damit irgendwer nicht zurecht kommt, der kann uns gestohlen bleiben. Egal ob Presse oder Fans. Akzeptiert es, oder geht.“ Aois Herz schlug wieder so schnell. Diesmal musste er sich zusammen nehmen, um Uruha nicht um den Hals zu fallen und ihn zu küssen. Er begnügte sich damit, ihn an zu lächeln. Ihm war klar, dass spätestens nach diesem Blick jeder wissen würde, dass sie keinen Scherz trieben. „Gibt es noch Fragen, die nicht indiskret sind?“ Kai sah sich kurz um. „Nein? Dann gehen wir jetzt. Ein letztes noch: Wir alle, und ich meine alle, nicht nur die Band, auch die ganze Firma und alle Acts, stehen hinter Aoi und Uruha. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“ Damit führte Kai sie von der Bühne. Aoi meinte, in Watte gepackt zu sein. Uruhas Arm legte sich um ihn und jetzt küsste er ihn doch. Zwar waren sie noch nicht ganz von der Bühne aber das war egal. „Ich liebe dich für alles, was du eben gesagt hast.“ flüsterte er. Er wusste, wie schwer es Uruha immer fiel, vor Publikum zu reden und rechnete es ihm darum noch höher an. Mit einem schiefen Lächeln ließ Kai sich in den Sessel fallen. Aoi und Uruha waren durch den Hintereingang der PSC geschleust wurden, er, Ruki und Reita saßen noch im Bandraum. „Dann kannst du uns ja jetzt sagen, was dir auf der Seele liegt.“ Reita warf einen Arm über Rukis Schulter. „Nebenbei, ich würde auch zu dir stehen.“ „Ich weiß.“ Ruki kuschelte sich an Reita. „Aber das brauche ich gar nicht.“ Kai freute sich, dass auch die beiden mittlerweile ein Paar waren, dass sich liebte. Zwar war Reita noch immer in der Gewöhnungsphase, da Ruki sein erster Mann war, aber es war schön zu sehen, wie sie sich in einander verliebten. „Und was liegt dir nun quer?“ Harkte Ruki nach. Eigentlich hatte Kai gedacht, sie hätten ihm nichts angemerkt. War wohl ein Trugschluss gewesen. „Takeru.“ Seufzte er. „Was an ihm? Dass er dir hinterher rennt?“ Kai schüttelte den Kopf. Daran hatte er sich gewöhnt. „Wir haben uns geküsst.“ „Ist doch schön, oder nicht?“ Fragte Reita. „Ich meine, er ist hyperaktiv oder so, aber wirklich süß.“ „Ja.“ Ruki nickte. „Debil, aber süß.“ Kai musste lachen. Das traf zu. „Das Problem ist, dass er erst 19 ist. Und so gar nicht das, was ich mir als Partner vorgestellt habe.“ „Was hast du dir denn vorgestellt?“ „Eine nette, ruhige FRAU, die mich runter bringt, wenn ich von der Arbeit komme. Einen Ausgleich zu meinem Job.“ Gab Kai zu. Und nichts davon traf auf Takeru zu. „Also, ich finde er ist ein Ausgleich.“ Meinte Ruki. „Du bist viel zu erwachsen. Du braucht wen, der dich privat aus dir herausholt und dir richtig Pfeffer unter dem Arsch macht. Und ob Mann oder Frau ist doch egal.“ „Ändert nichts daran, dass Takeru erst 19 ist. Ich bin 27.“ Rief er seinem Sänger ins Gedächtnis. „Ich seh da kein Problem.“ Reita rückte seinen Nasentanga zurecht. „Wie viele Männer haben eine Freundin, die acht Jahre jünger ist? Und bei dir ist es halt ein Freund. Die Frage ist doch: Bist du verliebt?“ Einen Moment zögerte Kai, bevor er nickte. Er hatte sich verliebt. Mit Haut und Haaren und in einen völlig unmöglichen Kerl, der acht Jahre jünger war. „Dann solltest du mit ihm zusammen sein. Lass ihm Zeit, falle nicht gleich über ihn her und warte ab. Vielleicht ist er noch unreif, aber das wird sich geben. Ihr passt gut zusammen.“ Es war ärgerlich, Ruki Recht geben zu müssen, aber es ließ sich nicht ändern. „Ich rede morgen mit Takeru. Heute ist es einfach zu viel.“ „Wunderbar.“ Ruki reckte sich. „Als wir vor fünf Monaten abgeflogen sind, waren wir fünf Singles. Und nach Schottland, vor drei Monaten, waren Uruha und Aoi ein Paar. Dann haben Reita und ich es vor zwei Wochen geschafft und jetzt hast du Takeru. Was wollen wir eigentlich mehr?“ Genau, dachte Kai. Was wollten sie eigentlich mehr? Fortsetzung folgt.... Die Beschreibung „Debil, aber süß“ für Takeru hat eine Freundin von mir geprägt. Ich finde sie passend. Wie gesagt, ich mag den Kleinen. Und ich glaube nicht, dass er im echten Leben ganz so Zucker ist wie bei mir! Das geht gar nicht (hoffe ich zumindest...) Das Wort UKELIG das ich mal verwendet habe, stammt von einer anderen Freundin. Die hatte es statt Schnuckelig verstanden. Ich fand das Wort toll! Ach so: Asami ist die Frau, die die besten Make-ups und Frisuren (meiner Meinung nach) bei der PSC macht. Sie kommt manchmal in Ffs vor, aber meist nur als dumme Kuh. Ich mag ihre Arbeit und daher: Hut ab vor ihr! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)