Back to the Past von Rasp ================================================================================ Kapitel 1: Old Friends ---------------------- „Mein werter Imhotep, ich freue mich, dich wieder hier bei mir begrüßen zu dürfen“, lachte mir der Falkenköpfige entgegen. Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn zur Begrüßung. „Wirklich, du wirst immer neumodischer“, bemerkte mein Freund, auf dessen Schultern noch etwas Staub zu sehen war. Er hatte sich wohl einmal mehr zwischen und in seinen Büchern vergraben. Er führte mich durch die Gänge seines Palastes und wie jedes Mal staunte ich, wie schlicht man solche Prachtbauten doch halten konnte. Kein Schnickschnack verdeckte die wunderschön gearbeiteten dorischen Säulen, welche den Weg säumten. Er führte mich zu einem kleineren Raum, in welchem wir uns bereits oft getroffen hatten. Er bot mir auch wie jedes Mal einen Platz auf einem der Ottomanen an. Ich ließ mich darauf nieder und nahm mir einige Weintrauben, welche in einer Schüssel auf dem Tisch neben meinem Platz standen. „Was gibt es neues in der Welt?“, fragte mich Horus, als auch er Platz genommen hatte. „Nicht sehr viel. Seit Thot und die anderen von Re an streng beobachtet werden, ist nicht mehr viel geschehen. Jedenfalls nichts, was für uns von Bedeutung wäre.“ „Hast du Thot nach diesem Vorfall noch einmal gesehen?“, wollte der Falkenkopf von mir wissen. Ich schüttelte den Kopf: „Nein, Re lässt keinen mehr in seine Nähe, damit er niemanden mit seinen verrückten Plänen ins Unglück stürzen kann.“ Horus nickte bedächtig mit seinem Kopf: „Sehr weise.“ Dann schwieg er für ein paar Minuten und klopfte sich geistesabwesend den letzten Staub von seinen Schultern. „Was ist aus Maricole geworden?“, fragte er mich dann aus heiterem Himmel. „Um ehrlich zu sein“, antwortete ich langsam, „kann ich dir diese Frage nicht beantworten. Ich habe sie nicht mehr als Medium benutzt um mit den Menschen zu sprechen, sondern nutze nun wieder meinen eigenen Körper, da es hier meiner Anwesenheit nicht jede Minute bedarf, so wie vor fünf Jahren.“ Wieder nickte er, sagte aber noch immer nichts. „Was möchtest du wirklich von mir alter Freund? Nur um über die Veränderungen in der Welt zu plaudern hast du mich nicht hier her gebeten. Nun heraus mit der Sprache. Ich bitte dich.“ Nun sah er mich mit weit aufgerissenen Augen an, so als hätte ich ein kleines Kind beim Lügen erwischt. „Jetzt sieh mich nicht so an, ich kenne dich seit über 2500 Jahren.“ Er nickte wieder und setzte zum Sprechen an, doch dann schloss er seinen Schnabel wieder und stand auf. Horus ging aus dem Raum und ich wartete fast eine halbe Stunde auf seine Rückkehr. Als ich langsam unruhig wurde und überlegte ihm zu folgen, kehrte er mit einem kleinen Stück Pergament in der Hand zurück. „Ich hatte es ein wenig verlegt“, murmelte er, als er sich mir wieder gegenüber setzte. Das Pergament legte er auf den Tisch, bedeutete mir aber, es noch nicht anzusehen. Ich kam seinem Wunsch nach und sah ihn auffordernd an. „Kennst du einen Mann namens Djose?“, fragte er mich plötzlich unverblümt und sah mir streng in die Augen, als könnte er darin die Antwort lesen. Ich musste kurz schlucken, doch ich hielt seinem Blick stand. „Mein Pharao hieß Djoser, aber dieser ist schon seit langem tot“, erwiderte ich auf seine Frage, doch Horus schüttelte nur den Kopf: „Das war nicht meine Frage. Dass der Pharao dem du gedient hast Djoser hieß, das wusste ich noch. Ich habe dich nach einem Mann namens Djose gefragt. Überlege noch ein mal, ich bitte dich mein Freund. Kennst du einen Mann namens Djose?“ Nun war es an mir langsam mit dem Kopf zu nicken: „Ja, ich kannte einen Mann namens Djose. Warum fragst du nach ihm?“ Bevor er antwortete sah er mich noch einmal durchdringend an, so als wäre ihm diese Antwort noch immer nicht genau genug, doch dann deutete er auf das Pergament, welches er mitgebracht hatte. „Das ist ein alter Brief, von dem ich nicht weiß, wie er in meine Sammlung geraten ist. Auf jeden Fall schreibt darin eine Frau, dass sie einen Mann namens Djose hatte, der viel auf Reisen war und seine Frau kurz vor der Geburt ihres Kindes aus wohl beruflichen Gründen verlassen musste. Danach musste die Frau vor der Inquisition fliehen. Sie schrieb diesen Brief kurz bevor sie starb.“ Ich langte nach dem Brief, sah kurz auf als ich ihn in der Hand hatte und wartete auf seine Zustimmung. Sie erfolgte und ich faltete vorsichtig das Pergament auseinander. Die Tinte war an vielen Stellen bereits verblasst, oder das Pergament beschädigt, so dass er schwer war den Text zu lesen, doch es gelang mir. Nachdem ich das Schriftstück drei Mal durchgelesen hatte, legte ich den Brief wieder vorsichtig auf den Tisch. „Und was hat das jetzt mit mir zu tun?“, fragte ich meinen Freund. Dieser sah mich noch immer durchdringend und fragend zugleich an, doch dann seufzte er und antwortete mir. „Du kanntest diesen Mann, was ich deinen Reaktionen entnehmen kann, außerdem beschreibt diese Frau einen Mann mit Affenschwanz. Ich möchte heraus finden, ob es sich dabei um einen Sayajin handelt.“ „Und wie willst du das machen?“, fragte ich erstaunt. „Nun dazu benötige ich Maricoles Hilfe und die einzige Verbindung die ich zu ihr kenne – bist du, mein Freund.“ Ich nickte ihm zu: „Ich verstehe. Ich werde mein Bestes geben.“ Damit war für mich alles gesagt. Ich wusste, dass hinter seinen Bestrebungen noch etwas anderes stecken musste, doch ebenso sicher war ich mir, dass er auf weitere Fragen keine Antwort geben würde Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)