The Gift of the Goddess von Jeneshisu (ジェネシス X セフィロス) ================================================================================ Kapitel 6: Erinnerungen - Yume ga kanatta ----------------------------------------- Kapitel 6 Erinnerungen – Yume ga kanatta Es vergingen weitere fünf Tage. Genesis musste noch zur Beobachtung auf der Krankenstation bleiben und wenn er sein Lieblingsbuch nicht dabei hätte, würde er wahrscheinlich vor Langeweile dort eingehen. An jenem Nachmittag, es war schon längst Feierabend für die Soldaten, klopfte es an der Tür und der junge Soldat hoffe dass es nicht schon wieder eine der Assistentinnen war. Es nervte ihn nämlich total dass, seit er wieder zu sich kam, die ständig um ihn herum sprangen. Zögerlich und leicht gereizt kam ein „Ja?“ von dem Rotschopf, worauf die Tür langsam auf ging. „Stör ich?“, kam es von einer tiefen Stimme, die in das Zimmer schaute und den, gerade lesenden Genesis erblickte. Der Rothaarige blickte darauf erleichtert zur Tür. „Ach, du bist es Angeal. Nein, du störst nicht!“ „Hörte sich eben aber nicht so an.. Alles in Ordnung?“, erwiderte zweifelnd der Schwarzhaarigen, der gerade die Tür hinter sich schloss und sich dann auf einen Stuhl neben seinen Freund setzte. „Ich dachte erst, dass wieder eine von den Assistentinnen kommen wollte, die schwirren schon die ganzen letzten Tage ständig um mich herum und das nervt mich einfach..“. Der Schwarzhaarige musste darauf leicht schmunzeln, was Genesis bemerkte. „Findest du das etwa lustig?!“ fragte der Rotschopf genervt. „Tut mir leid~ Mir fällt nur gerade auf, dass du mit dem anderen Geschlecht scheinbar immer noch nichts anfangen kannst~“, kam es etwas scherzhaft von Angeal. „Na hör mal, ich bin schließlich ein Kämpfer und kein Gentleman!“ meinte der Rothaarige leicht schmollend. „Aber ich habe jetzt auch keine Lust über so etwas zu reden!“. Der Schwarzhaarige kannte seine Freund ja schon sehr lange und er wusste, dass Genesis solche Themen überhaupt nicht leiden konnte und wechselte dieses auch prompt; „Wann wirst du denn wieder entlassen? Hat jemand schon etwas bezüglich dessen gesagt?“, fragte Angeal dann lieber nach. Statt sofort zu antworten, klappte der Rothaarige sein Buch zu und legte es auf eine kleine Kommode, die direkt neben ihm stand und schaute etwas betrübt; „Genaues haben sie mir noch nicht gesagt, sie wollen mich noch zur Beobachtung hier lassen, wegen meiner Kopf- und Schulterverletzung..“, antwortete der Jüngere darauf. Inzwischen wurde schon aufgeklärt, dass sich Genesis, vom Versuch im tiefsten Schneesturm zu fliegen, eine Entzündung in seiner Schulter eingefangen hatte, da sein Flügel abgeknickt sein musste, bei dem starken Wind und dieser Schmerz sich in seiner Schulter abgesetzte hatte. Diese sollte er nun schonen, damit die Entzündung sich nicht verschlimmert und seinen Flügel durfte er auch erst mal nicht benutzen, was den Rotschopf ziemlich wurmte, da das Fliegen ihm sehr wichtig war. Er fühlte sich dadurch frei und unabhängig. Wie er allerdings die Kopfverletzung zustande gebracht hatte, wusste er bisher selber nicht, daran konnte er sich nicht mehr erinnern. Es vergingen einige Momente des Schweigens bis der Rothaarige dann zu einer Frage ansetzte. Allerdings war das auch etwas, was Angeal bisher nicht wusste, dass er einen Flügel hatte und sein bester Freund, sollte dieses auch noch nicht wissen, da Genesis Angst davor hatte, wie dieser reagieren könnte oder ihn in Zukunft betrachten könnte.. „Warum ist Sephiroth nicht mitgekommen?!“, lenkte der Kleinere dann lieber vom Thema ab. Der Schwarzhaarige schaute seinen Freund dabei an und meinte nur; „Ich war kurz bei ihm und hab ihn zwar gefragt, aber er wirkte etwas abwesend und meinte nur dass er viel an Arbeit nachzuholen habe. Er sitzt jetzt schon die letzten Tage daran und ich habe ihn in der Zeit auch kaum gesehen. Es scheint so, als würde er ununterbrochen nur noch in seinem Büro sitzen und dort nicht mehr heraus kommen, als würde er sich zurückziehen…“, beantwortete der Ältere dann die Frage. Der Rothaarige konnte das gar nicht verstehen und wandte sich ab. Hatte er seine Arbeit so schleifen lassen? Das war doch sonst nicht seine Art.. Einen Moment des Schweigens verfallen, setzte Angeal dann wieder an; „Ist etwas zwischen euch vorgefallen?!“. Genesis erschrak darauf und schaute seinen Freund verwundert an. „Wie meinst du das?!“ fragte er völlig verwirrt. „Na ja, an dem Tag, als wir dich wie verrückt gesucht hatten… Nachdem du mit Seph zusammen auf die Krankenstation zurück kamst und die Assistentin dich gleich mitgenommen hatte… Den Blick den du ihm noch zugeworfen hattest, das sah aus, als hätte er dir etwas getan…“, erklärte der Schwarzhaarige mit besorgter Stimme. Der junge Soldat zuckte darauf zusammen, wandte seinen Blick ab und wurde leicht rot, da ihm in diesem Augenblick die Worte des Silberhaarigen wieder durch den Kopf schoßen; >Es war Angst.. Angst einen wichtigen Freund zu verlieren..< Genesis’ Augen weiteten sich dabei ein wenig und er krallte sich fest in seine Decke. Scheinbar suchte er Halt, denn er hatte das Gefühl jeden Moment aus dem Bett zu fallen beziehungsweise, komplett den Boden unter sich zu verlieren. Den Blick, welchen der Silberne ihm während dieser Worte zuwarf, konnte er einfach nicht vergessen und überhaupt nicht verstehen. Was war nur mit Sephiroth los? Mehr als nur verwirrt, sah Genesis auf seine Decke und dachte nur noch an diesen Augenblick. „…nesis?! Hey, Genesis!“, versuchte der Schwarzhaarige seinen Freund aus dessen Gedanken zu bekommen und rüttelte diesen etwas an seiner gesunden Schulter. „Hä..? Was?“, kam es verwirrt von dem Rothaarigen, welcher prompt aus seinen Gedanken gerissen wurde und zu Angeal auf sah. Noch immer stand ihm die Röte im Gesicht und der Schwarzhaarige wusste nicht was los war. „Alles in Ordnung mit dir? Du warst gerade völlig abwesend~“, sorgte sich Angeal um seinen besten Freund. „Äh.. ja, alles in Ordnung…“, sagte der Rothaarige leise und etwas unsicher. „Bist du sicher? Das hatte gerade nicht so den Eindruck.. Hat Sephiroth Dir doch irgendwas angetan?“ „Nein, nein.. er hat mir nichts getan. Tut mir leid wenn ich dir Sorgen bereiten sollte, aber es ist wirklich alles in Ordnung. Ich bin nur müde~“. Angeal war klar, dass da irgendwas sein musste, aber als er es genauer wissen wollte, schwieg sein Freund nur, hatte seinen Blick wieder abgewandt und die Augen halb geschlossen. „Okay, dann lass ich dich jetzt wohl besser alleine. Ruh dich aus und schlaf noch etwas wenn du müde bist~“, sagte der Schwarzhaarige als er kurz darauf aufstand und das Zimmer wieder verließ. An der Tür jedoch, schaute er noch mal besorgt zu dem Rotschopf rüber. Da von diesem keine weitere Reaktion mehr kam, ging er schließlich. Beim Schließen der Tür, sah Genesis noch zu dieser, legte sich aber kurz darauf gleich wieder hin und wollte versuchen zu schlafen. Doch es ging nicht. Sephiroths Worte und Blicke ließen ihm einfach keine Ruhe. Es gelang ihm einfach nicht zur Ruhe zu kommen. Die ganze Zeit musste er an Sephiroth denken und wusste nicht einmal warum. Noch lange sah er verwirrt aus dem Fenster. Inzwischen waren schon zwei Stunden vergangen, nachdem Feierabend war und der General saß immer noch über seinem Papierkram. Zwar hatte er den Stapel von vor einigen Tagen endlich fertig, da kam aber auch schon wieder neue Arbeit auf ihn zu. Ein weiterer Tag, der Überstunden mit sich brachte. Es ging zwar voran, aber leider nur langsam. Sephiroth machte sich Gedanken darüber, was er seinem Rothaarigen Freund vor ein paar Tage gesagt hatte. Er hatte Genesis damit zwar seine Ungewissheit genommen, aber dadurch seinen Freund verwirrt, was er eigentlich nicht wollte.. Seufzend lehnte er sich mit seinem Stuhl zurück, ließ seine Arme an der Seite herab hängen und schloss die Augen. Er fühlte sich aber auch nicht sehr gut, bei dem Gedanken, dass er seinen Freund seit jenem Tag nicht mehr besucht hatte; aber seine Arbeit konnte er auch nicht länger schleifen lassen. Ihm wurde ja endlich etwas über Genesis’ Zustand gesagt und darüber war er etwas erleichtert und auch darüber, dass sein Freund wieder bei Bewusstsein war. Also konnte er sich endlich mal an seine Arbeit machen, dachte er sich. Nur in diesem Moment, hasste er sie allerdings. Der Silberhaarige öffnete langsam seine Augen und seine Blicken wichen gleich zu der Schublade, rechts unten. Langsam lehnte er sich wieder nach vorne, öffnete zögerlich die Schublade und hielt dann inne, als er leicht dort hinein schaute und das Bild von dem Rotschopf betrachtete, ließ es aber dort liegen. Es vergingen ein paar Sekunden und der General knallte die Schublade gleich wieder zu, nachdem er den Aufschlag seinen Herzens realisierte. Geschockt schaute er noch auf die Schublade, nahm die Hand von dort weg und legt sie an die besagte Stelle. >Was ist nur mit mir los?< Sephiroth atmete einmal tief durch, nahm seine Hand wieder runter und schaute gleich darauf aus dem Fenster. Es wurde schon dunkel und seine Arbeit nahm und nahm kein Ende. Er klemmte sich an den nächsten Bericht und las schnell drüber. Oje, der wird länger dauern, dachte sich der General und zugleich begann er wie wild auf seiner Tastatur herum zu tippen. Er wollte damit so schnell wie möglich fertig werden. Auf noch einen Tag mit mindestens sechs Überstunden hatte er nun wirklich keinen Nerv. Im nächsten Moment klopfte es bei Sephiroth an der Tür, doch dieses ignorierte er. Doch die Tür ging dann trotzdem auf, welches der General bemerkte. „Ich hab zu tun!“, kam es leicht genervt von dem Silberhaarigen. „Du bist immer noch am Arbeiten?“, fragte eine tiefe Stimme, die Sephiroth Angeal zuordnen konnte. „Ja, und wenn ich mich nicht ranhalte, sitze ich noch nächste Woche daran..“, seufze der General als er kurz von der Tastatur abließ und zu seinem Freund blickte. Der Schwarzhaarige bemerkte dass sein Silberhaariger Freund gar nicht gut aussah. Dieser bräuchte unbedingt mal wieder einen freien Tag, aber das war zurzeit leider nicht möglich, da immer mehr Arbeit ins Haus kam. „Du brauchst dringend Urlaub!“, meinte Angeal prompt. „Wem sagst du das?! Aber den kann ich vergessen, solange ich hier nicht fertig bin.. Was führt dich hier her? Du bist doch bestimmt schon längst mit deiner Arbeit fertig… Warum genießt du dann deinen Feierabend nicht?!“, fragte Sephiroth dann nach, auch um vom Thema wegen der Arbeit abzulenken. Der Schwarzhaarige hörte etwas Müdigkeit in den Worten Sephiroths und wusste gleich, dass es nicht so gemeint war, als wolle er ihn wieder wegschicken. „Ich war vorhin noch bei Genesis~“. Angeal hielt inne. Er wollte ja eigentlich mit Sephiroth über den Rotschopf reden, aber wenn er seinen Freund so hinter dem Rechner sah, wusste er dass dies der falsche Zeitpunkt sein könnte. „Wie.. wie geht es ihm?!“, zögerte der General leicht. „Es scheint ihm schon besser zu gehen, aber er soll noch zur Beobachtung dort bleiben!“ „Verstehe..“ Angeal bemerkte einen sehr besorgten Gesichtsausdruck bei dem General, aber dadurch dass er so viel um die Ohren hatte, war ihm erneut bewusst, warum dieser Genesis nicht besuchen konnte. Sein Pflichtgefühl hielt ihn davon ab. Aber dem Schwarzhaarigen ging der Gesichtsausdruck seines besten Freundes nicht aus dem Kopf, als er ihn fragte, ob Sephiroth ihm etwas getan hätte. Irgendetwas war zwischen den beiden passiert, aber was? Ein etwas längeres Schweigen brach im Raum aus, welches der General gleich wieder brach. „Ich möchte dich ja nicht unbedingt wegschicken, Angeal, aber ich will diesen einen Bericht heute noch fertig bekommen und der könnte länger dauern..“ „Ich versteh schon. Dann geh ich lieber wieder~“. Angeal drehte seinem Freund den Rücken zu und hörte im selben Moment gleich wieder das Tippen der Tastatur. An der Tür blieb er erst noch stehen, schaute leicht über die Schulter nach hinten und sah dass sein Freund sich am Rechner scheinbar nicht wirklich konzentrieren konnte. Ob das was mit Genesis zu tun hatte? Wenn er da so an den Gefühlsausbruch während der Mission dachte, konnte das gut möglich sein. Ein leichter, kaum hörbarer Seufzer kam noch von Angeal, als er sich wieder der Tür widmete. „Wenn du Zeit hast, dann besuch Genesis mal wieder. Er würde sich wirklich freuen!“, sagte Angeal einfach so, ohne auch nur zu wissen, ob es den Rothaarigen auch wirklich freuen würde. Seiner Reaktion nach, war er sich dessen nämlich nicht sicher. Aber ihm war dennoch bewusste, dass das Sephiroth ganz gut tun würde. Kurz darauf verließ er auch schon wieder das Büro des Generals und dieser sah nur noch fragend zur Tür. Ob Genesis das wirklich freuen würde, wenn der Silberhaarige ihn besuchen würde? Wenn er da so an jenen Tag zurückdachte, wo sie beide auf dem Dach standen und Sephiroth dem jungen Soldaten sagte, dass er ein wichtiger Freund für ihn sei, musste er etwas zweifeln, weil die Stille die sich danach im Aufzug über beide legte, war für den General einfach zu erdrückend. Wieder seufze Sephiroth vor sich hin und entschloss sich erst mal diesen nervigen Bericht zu Ende zu schreiben. Es hatte wirklich länger gedauert, doch leider länger als der General gedachte hatte. Denn die Uhr zeigte ihm inzwischen schon 22:30 Uhr an. Erleichtert speicherte er den Bericht ab und druckte ihn kurz darauf aus, lies diesen aber noch im Drucker liegen. Sephiroth wollte ihn dann erst am nächsten Tag abheften, jetzt hatte er keine Lust mehr dazu. „Und schon wieder Überstunden geschoben…“, seufzte der Silberhaarige und lies sich nach hinten in seinen Stuhl kippen, die Augen geschlossen und die Arme an den Seiten herabhängend. Er brauchte einen Moment. Seine Augen taten ihm weh, dadurch dass er wieder solange auf den Monitor starren musste. Es vergingen einige Minuten und Sephiroth öffnete seine Augen wieder, lehnte sich wieder nach vorne und fuhr erst mal seinen Rechner runter. „Für heute reicht es!“, murrte der General etwas genervt. Nachdem dann der Rechner runter gefahren war und er den Monitor noch ausmachte, war es stockdunkel in dem Büro. Fast! Das leichte Mondlicht schien noch durch das Fenster hinein und Sephiroth sah darauf aus hinaus und betrachtete die Lichtquelle. Er stand auf und ging zum Fenster. An diesem Abend war wieder ein klarer Nachthimmel zu erblicken. Man konnte die Sterne gut erkennen und aus einem unerklärlichen Grund, fühlte sich der Silberhaarige sehr wohl, als er diese beobachtet und erstaunlicher Weise zugleich an seinen Rothaarigen Freund denken musste. Ein schwaches Lächeln bildete sich auf seinen Lippen als er mit halb geschlossenen Augen den Himmel betrachtet und ihn dieses angenehme Gefühl durch strömte, welches entstand, während er an Genesis denken musste. Warum löste der junge Soldat so etwas auf einmal in dem General aus? Schon damals, als er die Akte seines jungen Freundes das erste Mal durchblätterte, dessen Foto darin betrachtete und ihn kurz darauf auch persönlich kennen lernte, weil er und Angeal ihm zugeteilt worden.. Das war inzwischen schon knapp über vier Jahre her. Genesis war zu der Zeit gerade 16 geworden und von da an, wusste Sephiroth sofort, das der junge Rotschopf viel erreichen würde und bis heute, hatte sich daran nichts geändert. In den ganzen Jahren, wo der General den Rothaarigen beobachtet hatte, wurde ihm sogar bewusst dass, wenn er einmal seinen Posten als General abtreten müsste, nur einer ihn übernehmen könnte; Genesis! Es verwirrte den Silbernen, wie er seit kurzem auf Genesis reagierte. Die ganzen Jahre über waren seine Gefühle nie so stark gegenüber den Kleineren gewesen, was ihn doch ziemlich durcheinander brachte. Doch wahrscheinlich lag es auch mit daran, dass er zuvor nie die Zeit hatte, darüber nachzudenken.. Kurzerhand beschloss Sephiroth aber sein Büro endlich zu verlassen. Er wollte nicht noch länger in diesem bleiben und ging dann an die frische Luft, um mal etwas abzuschalten. Es war 23 Uhr durch, als der Rothaarige sich in seinem Bett hin und her wälzte. Er öffnete seine Augen wieder, blickte gleich aus dem Fenster und erfreute sich an dem sternenklaren Nachthimmel und das Licht des Mondes, schien leicht bei ihm ins Zimmer. Dieser hatte schon angefangen abzunehmen, denn Genesis fiel sofort auf, das dem Mond rechts ein kleines Stückchen fehlte. Schade eigentlich. Er liebte den Vollmond. Der hatte auf ihn immer eine sehr beruhigende Wirkung, zusammen mit dem sternenklaren Nachthimmel. Der junge Soldat schaute deswegen etwas betrübt und richtete sich kurz darauf schweißgebadet auf. Durch die stickige Luft in dem Zimmer, da das Fenster geschlossen war und dadurch dass er nicht schlafen konnte, war es dementsprechend kein Wunder dass er schweißgebadet war. Genesis sah noch mal kurz auf den herrlichen Anblick des Nachthimmels und stand kurz darauf auf, legte sich seinen Morgenmantel über und verließ das Zimmer. Um diese Zeit lief zum Glück niemand mehr auf den Fluren rum, um Genesis vielleicht wieder ins Bett zu schicken. Er hasste es einfach ununterbrochen im Bett zu liegen wenn er es sollte. Der Rotschopf schaute sich zur Sicherheit kurz auf dem Gang um und ging darauf direkt in Richtung Aufzug und drückte einen Knopf, damit dieser in seine Etage hochfuhr. Angekommen, schlich er sich dort hinein und drückte gleich auf den obersten Knopf, welcher ihm zum Dach befördern sollte. Der einzige Ort in diesem Gebäude, wo er sich wirklich frei fühlte. Er sah etwas ungeduldig auf die Anzeige im Fahrstuhl. Genesis hatte das Gefühl, dass es länger dauerte, bis der Aufzug ganz oben war. Er hatte dies anders in Erinnerung. Ob ihm sein Kopf einen üblen Streich spielen wollte? Wahrscheinlich! Denn sein Blickfeld verschwamm auf einmal ein wenig und in seinem Kopf drehte es sich ganz merkwürdig. Verdammt! Das musste von der Gehirnerschütterung kommen. Dabei war er doch eben auf dem Gang nur wenige Schritte gegangen. Der junge Soldier hielt sich mit seiner rechten Hand den Kopf und schloss konzentriert die Augen, damit er nicht doch noch drohte umzukippen. Das konnte er gerade gar nicht gebrauchen, vor allem da niemand wusste, dass er getürmt war. Ein auftretendes Signal verriet Genesis, dass er endlich im obersten Geschoss angekommen sein musste. Erleichtert verließ er den Aufzug und die angenehme Nachtluft kam ihm schon entgegen, die ein paar Stufen weiter oben durch die Tür, direkt in seine Richtung wehte. Dadurch fühlte er sich gleich schon etwas besser und das Schwindelgefühl verschwand etwas, aber sein Blickfeld war noch immer leicht verschwommen. Genesis ging langsam die Stufen hoch. Als er dann in dem Türrahmen stand, sich an diesem noch festhielt, und die frische Luft einatmete und sich wieder dem Sternenhimmel zuwandte, lächelte er etwas traurig. Irgendetwas hatte ihn auf einmal negativ verstimmt, doch er hatte keine Idee, was das sein könnte und irgendwie fühlte er sich zeitgleich ziemlich einsam und schrecklich im Stich gelassen. Er konnte sich dieses Gefühl kein bisschen erklären. Warum fühlte er sich so einsam und vor allem, von wem fühlte er sich so im Stich gelassen? Noch nie hatte er solche negativen Gefühle. Der Rotschopf hatte eigentlich immer ein sehr erfreudiges Leben, viel zu Lachen, viel Stress, viele Albernheiten mit seinen Freunden, aber nie irgendwelche Tiefpunkte wo manch andere wahrscheinlich angefangen hätten zu heulen. Genesis verstand sich selber nicht mehr. Was war in letzter Zeit bloß mit ihm los? Er versuchte seinen Kopf wieder frei zubekommen, wandte seine Blicke den Sternen ab und wollte gerade zum vordersten Geländer gehen, wo er sonst auch immer stand, als er da plötzlich jemanden stehen sah. Da er noch recht weit von dieser Person weg stand und sich eine einsame Wolke vor den Mond schob, konnte er leider nicht erkennen um wen es sich dort handelte. Der junge First Class trat aus dem Türrahmen und ging ein paar Schritte. Als ihm im nächsten Augenblick ein leichter Windstoß entgegen kam und ebenso ein sehr angenehmer Geruch, welcher dem Rothaarigen bekannt vorkam. Mit einem male erschrak er sich ein wenig, blieb stehen und sein Herz schlug kurz etwas kräftiger auf. Ein angenehmes Gefühl durchströmte den jungen Soldaten und zugleich, verschwand dieses tiefe Gefühl von Einsamkeit. Langsam verschwand die Wolke vor dem Mond und Genesis konnte die Umrisse der Person etwas besser erkennen, als vorher. Der erste Lichtstrahl des Mondes brachte gleich das silbernen Haar zum glänzen und dem Rothaarigen wurde bewusst, das in diesem Moment nur eine Person dort stehen konnte! „Sephiroth..?“, kam es verwirrt von dem Soldier, in einer Lautstärke, die der General trotz der etwas größeren Entfernung, realisierte. Dieser zuckte kurz zusammen, als er seinen Namen hörte und sah mit großen Augen leicht über seine Schulter nach hinten. Fragend sah er in die Richtung Genesis’ und seine silbernen Haare wurde nach hinten geweht. Genesis stich durch das Mondlicht und der glitzernden Haare, gleich das herrliche grün von Sephiroths Augen ins Blickfeld. Seine Sicht war schon längst wieder klarer geworden und in diesem Augenblick erstarrte er leicht und verlor sich schon in diesem schönen Smaragd. Was war nur los? Er hatte schon so oft in diese Augen geschaut, aber noch nie so darauf reagiert. Es fühlte sich eigentlich sogar recht angenehm an. Sein Herz fing wieder an zu rasen, aber er konnte seine Blicke auch nicht abwenden. Der General genauso wenig, welcher immer noch mit fragenden Blicken dort stand. Die erdrückende Stille über den beiden machte Genesis etwas zu schaffen, doch er wusste auch nicht was er sagen sollte. Er freute sich zwar, den General zu sehen, was seine Reaktion nicht wirklich bestätigte, aber er war auch etwas enttäuscht, da sein Freund ihn seit jenem Tag nicht mehr besucht hatte. Langsam wurde Genesis’ Gesichtsausdruck trauriger, was er selber nicht bemerkte, aber Sephiroth dieses gleich auffiel. Der Silberhaarige wandte sich nun komplett zu seinem Freund und ging langsam auf ihn zu. Die Augen des Rothaarigen glänzten schon etwas und zitterten leicht, so als würde er jede Sekunde anfangen zu heulen. Der General legte ihm eine Hand auf die Wange, wobei Genesis leichte Röte ins Gesicht stich, und seinen Freund fragte was diesen so bedrückte. Doch anstatt das dieser antwortete, fiel der junge Soldier Sephiroth in die Arme, was den Älteren mehr als verwirrte. Genesis schmiegte sich ganz eng an seinen Freund, hatte dabei die Augen geschlossen und in seiner Stimme war eine leichte Verzweiflung zu hören; „Wo warst du die letzten Tage..? Weißt Du eigentlich wie sich das anfühlt, wenn man die ganze Zeit im Bett bleiben soll und kaum Besuch bekommt?! Ich war ja schon froh dass Angeal ein paar Mal da war~“, fing der Jüngere an zu schluchzen. Als dieser dann auch noch anfing am ganzen Körper zu zittern, legt Sephiroth seine Arme um Genesis. „Tut mir Leid… Ich wäre wirklich gerne zu dir gekommen, aber die letzten Tage hat mich meine Arbeit einfach zu sehr in Anspruch genommen… Ich habe noch einiges nach zu arbeiten, musste sogar Überstunden schieben und ich bin leider immer noch nicht fertig…“, entschuldigte sich der General. Als der Rotschopf die Stimme seines Freundes hörte und dessen Geruch sanft einatmete, beruhigte er sich auch wieder etwas. Sephiroth spürte dieses, beschloss aber seinen Freund nicht los zu lassen. Ihm fiel auf, dass Genesis diesen Halt dringend nötig hatte. Der junge First Class hatte gerade das Gefühl, sollte der General sich von ihm lösen, würde er wahrscheinlich in ein tiefes Loch fallen. Zumindest fühlte es sich gerade so an und krallte sich auch deswegen nur noch mehr an dem Silberhaarigen fest, um ihm dieses unbewusst mitzuteilen, was sein Gegenüber auch deutlich zu verstehen schien. Aber Sephiroth selber, wollte sich auch gerade nicht von seinem Freund lösen. Auch wenn er wusste, dass es Genesis gerade nicht gut ging, fand er es doch sehr angenehm, seinen jungen Freund im Arm zu halten. Es waren nicht die Schmerzen seiner Verletzungen die ihm zu schaffen machten. Irgendetwas musste den Rotschopf innerlich quälen. Aber was? Eine Weile des Schweigens verging, welche Sephiroth brach, um seinen Freund zu fragen, ob es ihm wieder etwas besser ginge, denn er spürte wie sich Genesis wieder beruhigt hatte und sich in dieser Umarmung entspannen konnte. Dieser nickte etwas zögerlich, wollte sich aber dennoch nicht von Sephiroth lösen. Stattdessen verkroch er sich, aus unerklärlichen Gründen, nur noch mehr in Sephiroths Brust. Der General verstand das nicht. Wenn es dem Rothaarigen doch etwas besser ginge, warum wollte er dann nicht loslassen? Plötzlich bemerkte der Silberhaarige, Genesis’ Herzschlag, nach dem dieser sich unbewusst nur noch enger anschmiegte. Sephiroth steckte dies schon fast an, denn zeitgleich fing sein eigenes Herz ebenfalls an zu rasen. Er konnte sich das nicht erklären und schaute kurz darauf Genesis mit verwirrten Blicken an. Die Herzschläge waren von beiden Seiten deutlich zu spüren, aber keiner der beiden verlor auch nur ein Wort darüber. Erneut verging eine ganze Weile des Schweigens und Sephiroth fiel im nächsten Moment nur noch die gleichmäßige Atmung seines Freundes auf. Auch wie sich seine festen Griffe gelockert hatten und dieser kurz vorm Wegkippen war. Der General reagierte sofort darauf und nahm Genesis auf die Arme. Na, was sagte man denn dazu?! Sephiroth war jetzt klar, warum der Rotschopf sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und lächelte seinem Freund nur noch in das schlafende Gesicht. Aber ihm war auch sofort aufgefallen, dass ihm doch einige Tränen entkommen waren. Sephiroth zögerte nicht lange und beschloss Genesis gleich wieder auf sein Zimmer zu bringen. Dem General ließ das Gefühl nicht los, dass der junge First Class diesen Schlaf dringen nötig hatte, denn er hatte im ersten Moment, als er in seine saphirblauen Augen schaute, gemerkt, dass der Rote die letzten Tage wohl nicht richtige geschlafen hatte. Auf dem Zimmer angekommen, brachte der General, Genesis gleich in sein Bett, ohne ihn aber wecken zu wollen, nahm er ihm noch seinen Morgenmantel und seine Schuhe ab und deckte ihn dann zu. Der Ältere wollte ihn aber auch nicht gleich wieder verlassen, zumindest nicht nach diesem Gefühlsausbruch. Er kannte seinen Freund ja schon sehr lange, aber so ein Ausbruch, passte einfach nicht zu ihm. Andererseits, war dieser bisher auch noch nie in so einer Verfassung, dass er längere Zeit ans Bett gefesselt wurde. Sephiroth beschloss also zur Not die ganze Nacht bei ihm zu bleiben, da seine Innere Stimme ihm sowieso schon riet, dass er den Kleineren lieber nicht alleine lassen sollte. Der Silberhaarige fühlte sich ohnehin wohler, wenn er bei seinem Freund blieb und somit, verstrich diese auch ruhig. Langsam brach der Morgen an. Sephiroth kam gerade wieder zu Genesis ins Zimmer zurück und legte eine kleine Plastiktüte auf dem kleinen Schränkchen, neben dem Bett ab. Kurz darauf, ging er erst mal zum Fenster und öffnete dieses um in dem kleinen Raum zu lüften. Es tat ganz gut, wie die frische morgendliche Luft ihm da entgegen kam. Diese atmete er einmal tief ein und setzte sich gleich wieder auf den Stuhl, legte das eine Bein über das andere, direkt neben Genesis. Der General lächelte sanft, als er den Kleineren betrachtete und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Er fand es ganz gut, dass er noch so tief schlief, wenn er da so an die vergangene Nacht dachte, als er in dieses erschöpfte Gesicht blickte. Kurz darauf wandte er sich auch schon wieder ab und nahm die Tüte an sich, welche er eben noch abgelegt hatte, holte dort einen kleinen Teller und ein Messer heraus. Den Teller stellte er ab, hielt das Messer noch in der Hand und holte noch etwas aus der Tüte. Er wollte seinem Freund damit wohl eine Freude machen, denn er holte einen seiner Lieblingsäpfel dort heraus, welchen er vorher aus Genesis’ Apartment geholt hatte. Langsam fing er an, diesen erst in der Mitte zu teilen, dann jede Hälfte noch einmal und kleine, fast gleich große Stücke zu schneiden. Mit der einen Hälfte schon fast fertig, murrte der Rotschopf auch schon leise, kniff seine Augen leicht zusammen und öffnete diese dann langsam. Die Banora-White Äpfel hatten einen sehr süßen, intensiven Geruch, welchen Genesis wahr nahm und deswegen wach wurde, denn Sephiroth war mit seinen Handlungen eigentlich kaum hörbar gewesen. Dem Kleineren kam auch gleich die angenehme Luft entgegen und er wandte sich kurz dem Fenster zu. „Gut geschlafen?“, fragte Sephiroth sogleich nach, während er gerade die zweite Hälfte des Apfels anschnitt. Genesis wandte sich darauf gleich zum Älteren um und richtete sich kurz darauf auch langsam auf. Es freute ihm, dass der Silberne an diesem Morgen noch bei ihm war, dass er ihn nicht wieder alleine gelassen hatte. „Ja, zumindest besser wie die Tage zuvor~“, beantwortete der Angesprochene die Frage. Neugierig sah dieser aber dann auch Sephiroths Handeln entgegen, was dem General auffiel. „Ich dachte.. den kannst du gerade gut gebrauchen~“, sagte er mit sanfter, ruhiger Stimme, nachdem er fertig mit schneiden war und Genesis den Teller dann reichte. Der Rotschopf sah verwirrt auf, nahm den Teller entgegen und lächelte dann leicht. „Den hast du extra für mich geholt? Danke~“, bedankte sich der Kleinere und eine leichte Röte machte sich wieder über seinen Wangen breit. Sephiroth musste wegen der Reaktion seines Freundes leicht lächeln. Sofort nahm sich Genesis gleich ein Stück und schob es sich gleich komplett in seinen Mund. Er hätte diesen süßen Geschmack schon fast vergessen, immerhin war er schon seit über zwei Wochen nicht mehr in seinem Apartment. Seine Gesichtszüge wurden gleich viel fröhlicher und er bemerkte das Lächeln, auf den Lippen seines Freundes. „Magst du nicht Mal probieren?“, fragte er seinen Freund und hielt ihm den Teller unter die Nase. Für einen kurzen Moment schaute der Ältere etwas verdutzt, ließ sich das aber nicht zweimal fragen. „Gerne!“, antwortet er seinem jungen Freund und nahm darauf ein Stückchen und schob es sich ebenfalls sofort komplett in den Mund. „Die schmecken sehr gut!“, lächelte er den Jüngeren noch mal zu. Genesis freute dies mehr als alles andere in diesem Augenblick, denn schon als er noch ein kleiner Junge war, hatte er sich so sehr gewünscht, dem General mal einen dieser Äpfel schenken zu dürfen. In diesem Moment, während er seinen Apfel mit Sephiroth teilte, hatte sich sein größter Kindheitstraum erfüllt~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)