Das Gefängniszimmer von Kao ================================================================================ Kapitel 1: ----------- "Der Nächste bitte!" rief ein Polizist zu seinem Kollegen und holte eine neue Akte raus. Der Andere schubste einen kleinen blonden Jungen hinein und setzte ihn auf den Stuhl. "Was haben wir denn hier?" Er musterte den zusammen gekrümmten Jungen genau und nahm die Personalien auf. "Was ist mit dem?" "Er hat sich beim weglaufen den Fuß verstaucht...aber mit Mördern haben wir kein erbarmen!" sagte der junge Polizist und gab dem kleinen Etwas eine Kopfnuss. "Er hat einen Mann umgebracht und ist dann geflohen! Die Tatwaffe ist voller Fingerabdrücke von ihm." "Ich bin kein Mörder...es war Notwehr...er wollte mich vergewaltigen..." schluchzte der Blonde los und fing an zu zittern. Tränen ronnen seine Wangen runter, als er auf sah und den strengen Mann vor sich ansah. "Ich hab es doch nicht gewollt..." wimmerte er. "Wir haben keine Spuren einer Vergewaltigung am Tatort gefunden Chef! Er lügt!" sagte der Polizist hinter ihm aber und reichte ihm die Tatwaffe und einige Berichte. "Wir werden der Sache nachgehen! Machen wir erstmal Fotos und die Fingerabdrücke und danach bringen sie ihn in die U-Haft, bis wir genaueres wissen! Und rufen sie dem armen Jungen einen Arzt, der sich seinen Fuß mal ansehen soll! Auch Mörder sind nur Menschen und er überlebt keinen Tag unter den anderen Gefangenen, wenn es was ernstes ist!" sagte der Vorgesetzte und nahm die Beweise an sich. Er holte ein Stempelkissen raus und einen Bogen. "Nehmen sie bitte die Fingerabdrücke!" Der Polizist nahm beides entgegen und riss die kleine Hand des Jungen hoch. Er drückte seine Finger in die Stempelkissen und machte die Fingerabdrücke auf das Blatt, dass er seinem Chef reichte. Danach zog er den Kleinen auf die Beine und stützte ihn etwas aus dem Raum. Er brachte ihn zu einem anderen Kollegen in den Fotoraum und stellte ihn vor die Leinwand. Er drückte ihm ein Schild in die Hand und drehte ihn zum Fotografen. „Halt still“ sagte er böse und ging zur Seite, half ihm danach aber noch sich zu drehen, damit sie ihn auch von der Seite fotografieren konnten. Danach führte er ihn in die U-Haft und nahm ihm da die Handschellen ab. "Hier bleibst du erstmal, bis wir beweise für deine Unschuld finden. Essen gibt es in einer Stunde!" sagte er noch und schloss die Tür ab. Danach ging er aus dem riesigen Raum, in dem sich mehrere kleinere Zellen befanden. Der kleine blonde Junge setzte sich langsam auf das Bett in dem Raum und wischte sich erstmal übers Gesicht. Er senkte den Kopf und sah sich auf den etwas angeschwollenen Fuß. "Danke Bruder...deinetwegen bin ich nun ein Schwerverbrecher und Blut klebt an meinen Fingern..." sagte er leise zu sich und humpelte wehleidig zum Waschbecken. Er sah sich kurz um und erleichterte sich erstmal in der Stahltoilette. Danach wusch er sich die Finger und sah in sein Spiegelbild. Seine Augen waren fast so sehr angeschwollen, wie sein Fuß und seine blonden Haare waren ganz verstrubbelt. Er hörte ein Schlüssel rascheln und setzte sich langsam wieder aufs Bett. Da kamen dann auch schon zwei Polizisten und ein Arzt zu seinem Zimmer und schlossen es auf. Er sah sie ängstlich an und rutschte im Bett zurück. "Hallo Matsumoto-san, ich will mir mal ihren Fuß ansehen!" Er setzte sich ebenfalls aufs Bett und zog sowohl seinen Schuh als auch seine Socke aus. Sein Knöchel war ganz schön dick angeschwollen und es tat auch furchtbar weh, wie der Arzt an ihm rum tastete. Immer wieder wimmerte er leise und zuckte an manchen Stellen zusammen. "Es ist zum Glück bloß verstaucht, das wird in einigen Tagen wieder besser! Ich mache da eine Salbe und Verband rum und in drei Tagen muss das nochmal gewechselt werden, ich lasse alles dafür da." Er legte einige Sachen aufs Waschbecken und setzte sich wieder zu ihm. Er schmierte ihm etwas Salbe auf den dicken Knöchel und verband ihn dann vorsichtig. "Der Fuß darf nicht belastet werden in der Zeit!" sagte er zu den Polizisten und stand auf. "Ich hoffe das wird bald wieder okay!" Er lächelte ihn lieb an, wuschelte ihm einmal durchs Haar und ging dann mit den Polizisten wieder aus dem Zimmer. Er lehnte sich zurück und sah an die Decke. Wieder musste er an alle Ereignisse des Tages denken und wieder stiegen ihm fast die Tränen in die Augen. Er schloss einfach die Augen, versuchte nicht an die schlimmen Dinge zu denken und schlief auch nach kurzer Zeit ein. Panisch schreckte er aus einem Alptraum und sah sich im Zimmer um. "Oh Gott...es war doch kein Traum..." schluchzte er und drehte sich auf die Seite. Er krümmte sich zusammen und fing an zu weinen. "Wieso nur..." schluchzte er immer wieder in die dünne Decke und versteckte sich darunter. Wieder hörte er die Schlüssel rascheln und ein Polizist mit einem Tablett betrat seine Zelle. Er stellte es auf den Boden und ging wieder raus. Langsam kroch auch der blonde Schopf unter der Decke hervor und sah sich das mickrige Menü an. Es war zwar nur eine kleine Schüssel Suppe, ein Brötchen und eine Tasse Tee, doch trotzdem war er grad so glücklich wie noch nie. Er hatte noch nie so gutes Essen bekommen, kannte es nur aus den Restaurants, die er sich nie leisten konnte. Langsam setzte er sich auf und zog das Tablett auf den Schoß, wohl bedacht nichts zu verschütten. Alles war noch sehr heiß und selbst das Brötchen war noch warm. Vorsichtig fing er an zu essen und ließ sich Zeit dabei. Als der Polizist das Tablett wieder abholen wollte war er bereits fertig und hatte alles wieder ordentlich hingelegt. Der Mann kam rein und nahm sich das Tablett. "Danke sehr," sagte der Blonde leise, wodurch ihn der Polizist ganz verwirrt ansah und dann das Zimmer verließ. Die nächsten Tage war der kleine blonde Junge nur in der Zelle, während die Polizisten nach Beweisen für seine Unschuld suchten. Er wurde auch vom Arzt auf vergewaltigung's Spuren untersucht, jedoch wurde nichts gefunden. So wurde er vom Gericht wegen Mord verurteilt und sollte die nächsten zehn Jahre hinter Gittern bleiben. Sein Fuß war in der Zeit wieder verheilt und auch sonst ging es ihm gut. Trotzdem bekam er das Urteil kaum mit. Er ließ sich die Handschellen und Fußfesseln umlegen und abführen. Noch einmal sah er ins Publikum und sah all die Blicke die ihm nur Mörder an den Kopf zu werfen schienen. Nur einer sah ihn grinsend an und schien sich über dieses Urteil zu freuen. Er wurde in einen Polizeiwagen geführt und zum Gefängnis gefahren. Dort wurde er erstmal komplett entkleidet, damit er auch bloß keine Waffe verstecken konnte. Schüchtern stand er vor den großen Polizisten und versuchte seinen Schritt zu verstecken. Sie gaben ihm dann neue Unterwäsche und eine Kombi in hellblau, dazu weiße Socken und einfache Latschen. Er zog sich schnell an und dann wurden ihm wieder Handschellen angezogen, um ihn zu seinem Zimmer zu bringen. Auf dem Weg erklärte er ihm noch wo alles war und passte auf, dass keiner der anderen Gefangenen den kleinen Blonden zu fassen bekam. Bei einem Zimmer blieb er stehen und schloss die Tür auf. "Leute ihr kriegt heute Zuwachs! Seid lieb zu Takanori! Ich will nicht wieder so einen ärger sehen, wie mit Yune! KLAR?" Er sah einen von ihnen am längsten an und schob den Kleinen dann hinein. Danach schloss er die Tür und nahm dem Jungen die Handschellen durchs Gitter ab, ließ sie dann allein. Eine Weile noch sah Takanori ihm noch nach, dann drehte er sich langsam um und sah auf die acht Augen die ihn musterten. Und schon jetzt wünschte er lieber Tod, als mit diesen Irren zusammen in einem kleinen Raum, zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)