Tintenherz von Sternenhirte (Fenoglios Geschichte) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel II --------------------- Tintenherz Kapitel II Staubfinger wurde durch das Sonnenlicht geweckt. Er schlug langsam die Augen auf und schaute sich um. Langsam erwachten auch die anderen Gaukler. Das Feuer war ausgegangen. In den Häusern regte sich wieder Leben und auf der Straße liefen schon einige Kinder und Arbeiter umher. Staubfinger richtete sich auf. Sein Rücken schmerzte, aber er machte sich wenig daraus. Gwin kletterte dem Feuerspucker auf die Schulter und knabberte zart an dessen Ohr. Staubfinger nahm den Nager langsam von der Schulter und schickte ihn los sich etwas zu fressen zu besorgen. Wolkentänzer erwachte und richtete sich ebenfalls auf, als er aufstand hatte er große Mühe dabei. „Es wird immer schlimmer, nicht war? Ich meine dein Bein.“, Staubfinger sah den Freund besorgt an. Dieser nickte nur. „Bald werde ich nicht mehr auf dem Seil tanzen können, Staubfinger. Meine Beine versagen, aber dein Feuer wird dich nie im Stich lassen.“ Der Seiltänzer schüttelte sein Bein aus. Er trat ein paar Schritte fest auf den Boden. „So jetzt geht’s wieder. Mach dir keine Sorgen.“, ein Lächeln schlich sich auf das käsige Gesicht Wolkentänzers. Auch Staubfinger lächelte. Er packte seinen Rucksack und machte und folgte mit seinem Freund den anderen Gauklern. Sie versammelten sich alle auf dem Marktplatz. Staubfinger mochte es nicht Tagsüber seine Kunst zu zeigen, doch nun hatte er keine andere Wahl, entweder er überwand sich oder er musste mit leerem Magen auf die Reise gehen. An diesem Tag hatte er mehr Glück. Es waren mehr Leute da. Staubfinger wusste, dass die Leute abends nur selten aus ihren Häusern kamen. Tagsüber hatte er mehr Chancen. Es missfiel ihm. Er zählte das verdiente Geld und kaufte sich etwas Brot bei einem Bäcker, der am Rande des großen Marktplatzes stand. Überall tummelten sich die Menschen am Fuße des Schlosses von Ombra. Staubfinger starrte an den hohen Mauern empor, die es umgaben. Der weiße Glanz des Schlosses, war sogar nach so vielen Jahren immer noch zu erkennen. Es strahlte eine Art Wärme, aber auch eine große Macht aus. Staubfinger fühlte sich plötzlich klein und schwach. Er wandte seinen Blick wieder dem geschäftigen Treiben zu. Er biss ins Brot und betrachtete Gaukler, Feuerspucker und Seiltänzer. Wolkentänzer war unter ihnen. Wie ein Affe balancierte er zwischen den Häusern Ombras auf einem dünnen, fadenähnlichen Seil. Staubfinger lächelte, als er eine kleine Gestalt aus sich zu rennen sah. Federn klebten an Gwins Mäulchen und Staubfinger wischte ihm sie aus dem Gesicht. Die kleinen Knopfaugen starrte ihren Herren treu an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)