Détours d'amour von PlanTeaWolf (Umwege der Liebe (ItaSasu)) ================================================================================ Chapter 16 - Message -------------------- Am darauffolgenden Morgen kam eine der Schwestern mit dem Frühstück ins Zimmer. Sasuke war bereits fünf Minuten zuvor aufgewacht, hielt die Augen jedoch noch geschlossen. Er ließ sich seinen Plan nochmal durch den Kopf gehen, überlegte, wie er zumindest den Risikofaktor Orochimaru umgehen konnte. Aber noch fiel ihm nichts ein. Also öffnete er die Augen, als die Krankenschwester den Vorhang des Fensters zurückzog. Hell und warm lächelte die Morgensonne ins Zimmer hinein. Das Frühstückstablett stand bereits auf dem hellen Nachttisch. Zwei Brötchen, etwas Butter und diverse Aufstriche und Beläge. Das Übliche eben. Die Schwester flötete ein fröhliches ‚Guten Morgen’, als sie bemerkte das der junge Patient wach war, verließ dann aber auch gleich schon wieder das Zimmer. Sasuke sollte das Recht sein, er hatte beim Essen lieber seine Ruhe und wollte nicht vollgequatscht und angegafft werden. Zumal er seinen Plan ja noch perfektionieren wollte. Doch wirklich dazu kommen sollte er wohl nicht, denn kaum das er sein Frühstück beendet hatte, klopfte es an der Tür und Sakura betrat den Raum. Aber wenigstens ohne Naruto. Ein wenig Ruhe war dem Uchiha also doch gegönnt. „Guten Morgen Sasuke-Kun! Gut geschlafen?“, flötete die rosahaarige Kunoichi. Sasuke nickte stillschweigend, die gute Laune Sakuras irritierte ihn schon etwas. Nachdem, was sie am gestrigen Tag erfahren hatte? Aber vielleicht hatte sie sich ja seine Worte zu Herzen genommen und behielt ihr Mitleid nun für sich? Im Gegensatz zu Naruto benutzte die Rosahaarige schließlich ihr Gehirn. „Möchtest du vielleicht etwas spazieren gehen? Das Wetter ist schon richtig schön, nur noch etwas kühl.“, erzählte sie, während sie sich auf den Stuhl neben dem Bett sinken ließ. „Mag schon sein, aber ich fühl mich immer noch etwas matt. Und ich habe nicht wirklich Lust noch irgendwem über den Weg zu laufen den ich näher kenne.“, antwortete Sasuke mit aus dem Fenster gerichtetem Blick. „Ach so… Aber vielleicht nachher? Im Moment sind nicht sehr viele Missionen zu vergeben, deswegen liegt kaum jemand im Krankenhaus, die meisten Patienten sind ambulant und wenn es hochkommt nur für wenige Stunden hier. Deswegen ist im angrenzenden Park auch nicht allzu viel los.“, versuchte Sakura es weiter. „Und wieso liegt Kakashi dann hier?“, fragte Sasuke skeptisch. Der grauhaarige Shinobi war wohl kaum so fahrlässig, dass er bei einer 0-8-15 Mission so schwer verletzt werden würde. Sakura konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, weswegen Sasukes Gesichtsausdruck noch fragender wurde. „Na ja… die Geschichte ist ziemlich lustig… Kakashi hatte vorgestern den neuen Icha-Icha-Band von Jiraiya-Sama bekommen. Und du kennst doch Kakashi und seine Sucht nach diesen Schundromanen. Er konnte einfach nicht abwarten bis er zuhause war und hat unterwegs schon zu lesen begonnen. Jedenfalls muss er dann ziemlich unglücklich gestürzt sein, denn sein rechtes Bein ist gebrochen, nicht schlimm aber immerhin. So hat Naruto es jedenfalls erzählt – und sich dabei halbtot gelacht.“, erklärte die Rosahaarige. Sasuke starrte sie ungläubig an, doch je länger er sich die Szenerie durch den Kopf gehen ließ, umso glaubwürdiger kam sie ihm vor und schließlich war auch auf seinen Lippen ein Schmunzeln zu sehen. „… Schön das du wieder lächeln kannst, Sasuke-Kun.“ Sasuke antwortete nicht auf ihren Kommentar. Eigentlich war ihm noch nicht mal wirklich zum Lächeln zu Mute. Aber bei dieser Geschichte konnte er einfach nicht anders. Wer würde auch schon ernsthaft vermuten, dass Hatake Kakashi, einem der besten Shinobi die Sasuke kannte, so ein Malheur passieren würde? „…Und was willst du jetzt von mir?“, wechselte der Kurzhaarige schließlich in gewohnt kühlem Tonfall das Thema. „Ich… wollte nur schauen wie es dir geht, nachdem du dich gestern so schnell zurückgezogen hast. Und dich gegebenenfalls etwas aufmuntern.“ „Hm. Mit mir ist alles in Ordnung. Ich war gestern einfach nur erschöpft und wollte schlafen.“ „Wirklich? Ich glaub kaum, dass du so schnell darüber hinwegkommst?“ „Ich werde ja wohl immer noch am besten wissen, wie es mir geht, oder? Außerdem hatte ich schon genug Zeit um mich mit meinem Schicksal abzufinden.“ „Niemand steckt sowas so schnell weg! Auch du nicht!“ „Doch, ich schon. Ich komme schließlich auch damit klar, dass meine Familie nicht mehr ist, oder etwa nicht?“ „Aber wolltest du deswegen nicht Rache an deinem Bruder nehmen? Bist du deswegen nicht zu Orochimaru gegangen? Damit er dich trainiert? Damit du stärker wirst? Damit du dein Ziel verwirklichen kannst?“ „Ich weiß selbst was ich warum getan habe, das brauchst du mir nicht auflisten, Sakura. Aber meine Pläne haben sich geändert. Ich habe in den vergangenen Jahren recht viel durchgemacht, ich habe mich verändert.“ „Das ändert aber nichts daran, dass kein Mensch sowas so leicht wegstecken kann.“ „Was soll ich denn deiner Meinung nach machen? Heulend zum Psychiater rennen? Mich einsperren und niemanden mehr an mich ran lassen?“ „So mein ich das doch gar nicht… ich will dir doch nur helfen, ich meine es doch nur gut mit dir…“ „Das ist mir schon klar. Aber trotzdem weiß ich am besten, wie es mir geht. Und wenn ich sage, dass ich mich damit abgefunden habe, habe ich es auch. Ich habe bereits deswegen apathisch rumgehockt, mich von der Außenwelt abgeschottet und auf Durchzug geschaltet; einfach nur noch stumm vor mich hinvegetiert und nichts mehr gegessen. Und ich habe diesem Trauma auch schon Luft gemacht. Und – ob du es hören willst oder nicht – ich habe auch schon mehrfach versucht mir das Leben zu nehmen, einmal hatte ich es sogar fast geschafft.“ Mit jedem Wort wurde Sakuras Blick schockierter. Sie wollte es nicht hören, wie fertig Sasuke seelisch in Wahrheit schon gewesen war. Was er wegen Orochimaru schon getan hatte. Und als der Kurzhaarige ihr auch noch die blasse Narbe, die seinen Unterarm senkrecht entlang führte, zeigte, wurde es nicht besser. Ganz im Gegenteil: Heiße Tränen schossen ihr in die grünen Augen und sie begann schwach zu zittern. Sasuke hingegen zeigte keine Gefühlsregung. Auch nicht als sein Gegenüber sich ihm um den Hals warf und ihm das Krankenhaushemd vollheulte. Es waren nun mal Tatsachen und irgendwo hatte Sakura ihn ja dazu getrieben, ihr diese zu erzählen. Sie hätte schließlich einfach nur auf das hören brauchen, was der Schwarzhaarige gesagt hatte, ihm einfach Glauben schenken müssen. Dann hätte sie sich diese Worte erspart. „Es ist gut Sakura, hör auf zu heulen, das ändert doch auch nichts mehr. Dein Mitleid ist überflüssig.“ Schluchzend drückte sich die Angesprochene wieder von Sasuke weg. Er hatte ja Recht, aber es traf sie trotzdem tief, dass er so weit gegangen war und versucht hatte, sich zu töten. Wenn sie sich damals nicht von ihm hätte K.O. schlagen lassen… Vielleicht wäre er dann geblieben, wenn sie nur hartnäckig genug geblieben wäre. Als würde Sasuke ihre Gedanken lesen können schüttelte er den Kopf. „Es ist jetzt nun mal so und lässt sich nicht ändern.“ Sakura nickte schweigend, noch immer bestürzt. „... Wann werde ich eigentlich wieder entlassen?“, versuchte Sasuke abermals das Thema zu wechseln. War ja nicht mit anzusehen, wie seine ehemalige Teamkollegin hier saß. Wie das letzte Häufchen Elend. Doch siehe da, Sakura biss an. „Tsunade-Sama meinte, dass du vielleicht schon in einer Woche raus kannst. Ah! Apropos Tsunade-Sama! Sie hat mir diese Nachricht für dich gegeben!“ Mit diesen Worten zog die junge Kunoichi einen Zettel aus ihrer Tasche und reichte ihn an den Schwarzhaarigen weiter. Interessiert entfaltete dieser das kleine Stück Papier und las die recht kurze Nachricht. » Geh dahin zurück, wo alles begann. « Einen Moment lang schaute Sasuke verwirrt auf die ordentlich geschriebenen Zeichen. Was sollte das? Dahin zurück, wo alles begann? Wo WAS begann? Angestrengt dachte der Junge nach. Wohin konnte er zurückkehren? Zum Hauptquartier der Akatsuki? Wohl kaum, da hatte eigentlich nichts wirklich Wichtiges begonnen. Orochimaru? Auch nicht. Er hatte keinen Grund dazu. Also blieb nur noch… Natürlich! Es fiel dem Kurzhaarigen wie Schuppen von den Augen. Es konnte doch eigentlich nur das Uchihaanwesen gemeint sein! Dort hatte ja auch alles angefangen. Wirklich alles. Sein damaliges sowie sein jetziges Leben haben dort ihre Wurzeln. Aber wieso? Was sollte dort sein? Schließlich war das Viertel doch schon seit Jahren verlassen, wie ausgestorben. Vielleicht eine Falle? Von Orochimaru? Aber der würde es sich wohl kaum so umständlich machen, oder? Schließlich war er selbst nicht ohne und hatte zudem noch mehr als genug Lakaien. Dem jungen Uchiha schien nichts weiter übrig zu bleiben, als selbst herauszufinden, wieso er diese Nachricht erhalten hatte. „Sag mal… Sakura? Weißt du, von wem Tsunade-Sama diese Nachricht bekommen hat?“, wandte er sich wieder an seine rosahaarige Besucherin. „Was? Ähm… Iie, weiß ich leider nicht.“, antwortete diese leicht überrumpelt. „Aber du könntest Tsunade-Sama selber fragen, sie wollte die Tage nochmal nach dir sehen. Sasuke nickte nur stillschweigend. Ihm würde wohl nichts anderes übrig bleiben, wenn er wirklich wissen wollte, was es mit der mysteriösen Nachricht auf sich hatte. Und das wollte er. Unbedingt. Sakura behielt recht, schon am nächsten Tag stattete die blonde Hokage ihm einen Besuch ab. Doch auch sie konnte dem jungen Uchiha nicht sagen, von wem das Stück Pergament stammte. Er hatte auf ihrem Schreibtisch gelegen, als sie ihr Büro betrat. Und da er nach gründlicher Überprüfung als ungefährlich befürwortet wurde, hatte sie Sakura beauftragt ihm den Zettel zu übergeben. Wundervoll. Er war also gezwungen abzuwarten, bis er entlassen wurde und dann ohne jegliche Anhaltspunkte zu agieren. Sicherheitshalber würde er vielleicht jemanden um Begleitung bitten. Sollte es doch eine Falle von Orochimaru sein würde er ihm wenigstens nicht alleine gegenüberstehen müssen. Blieb nur noch offen wen er fragen sollte. Naruto war zu aufbrausend. Wenn wirklich eine unerfreuliche Überraschung auf ihn wartete, könnte sich sein Temperament als Nachteil herausstellen. Kakashi fiel auch aus, da sein Bein bis dahin wohl kaum verheilen würde. Also blieb nur Sakura übrig. Es war nicht so, dass Sasuke sie nicht leiden konnte. Gut, früher war sie fast so nervig wie Naruto gewesen, aber in den knappen drei Jahren, die er fort war, hatte sie sich verändert. Sie war erwachsener geworden. Und brutaler. Der Kurzhaarige konnte es nur nicht gebrauchen, dass sie sich am Ende Hoffnungen machte, wenn er sie fragen würde, ob sie ihn begleiten würde. Aber ihm würde nichts anderes übrig bleiben, wenn er nicht alleine gehen wollte. Seufzend erklärte er die Sache also für beschlossen. Sobald Sakura ihn wieder besuchen kam, würde er sie diesbezüglich fragen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)