Meer in Flammen von Vandra ================================================================================ Kapitel 1: Meer in Flammen -------------------------- Meer in Flammen Spritzer schossen hoch, angetrieben von der Brandung, die hin und her wogte. Reus zitterte bei der ersten Berührung mit dem kalten Wasser und zuckte zurück. Kurz schaute er sich unentschlossen um, überlegte, um dann endlich den ersten Schritt hinein in die kühle Brandung zu setzen. Er fühlte den Zug, der ihn hinein treiben wollte, stemmte sich entschlossen dagegen und hob langsam den Fuß. Mühsam kämpfte er gegen die unvermeidliche Kraft, die dieses Element hatte, gegen das Bedürfnis einfach nachzugeben du suchte dabei mit seinem Blick nach der halb versteckten Öffnung unter den Klippen, lächelte, als er sie wieder fand. Niemand außer ihm kannte diesen Ort – niemand außer ihm natürlich. „Nethuns!“, rief Reus laut als er den Eingang durchschritt und dabei ein paar Mal blinzeln musste, um sich wieder an die Dunkelheit zu gewöhnen. Still stehend wartete er Momente, bis sich seine Augen angepasst hatten, hörte dabei nur das leise Plätschern der Tropfen, die von der Decke ins Meer stürzten und seufzte dann, fähig etwas zu erkennen. Schritt für Schritt watete er tiefer hinein, bewunderte dabei selbst nach dieser langen Zeit bei jedem Meter die Decke, starrte fasziniert mit nach hinten gelegten Kopf darauf. Die riesigen Steine, die wie Stäbe hinab hingen und an deren Enden sich das Wasser sammelte, glitzerten beige in dem wenigen Licht, dass durch kleine Löcher auf der Seite eindrang. Dazwischen konnte man blaue Malereien entdecken, die wie durch ein Wunder dorthin gekommen sein mussten. „Schön…“, flüsterte er, als er gerade über einen der vielen Steinhaufen klettern musste, die sich hier in Regelmäßigkeit sammelten. „Sehr schön sogar…“ Sein Kopf schoss hoch, als er die sanfte Stimme hörte und ein Lächeln erschien in diesem Moment wie von selbst in seinem Gesicht. Endlich hatte er ihn gefunden, dort wo er immer war. Nethuns saß auf einem halb verfallenen Altar, vor einer Statue ohne Kopf, ohne Arme und ließ die Beine dabei ins Wasser hängen. Seine schwarzen Haare, die manchmal den Eindruck machten, als ob sie blau wären, in dieser unmöglichen Farbe schimmern würden, obwohl es unmöglich war, fielen über die rote Tunika und flossen beinahe wie Wasser über seine Schultern. Schon öffnete er seinen Mund, seufzte: „Nethuns“ und fühlte das erwartungsvolle Kitzeln auf seinen Lippen, ohne sich aber diesmal so schnell ablenken zu lassen. „Wieso hast du dich nicht gemeldet? Ich habe dich gerufen und wir sagten letztes Mal…“, fing er an sich zu beschweren, bis er eine Hand auf seiner Wange fühlte. Kalt wie Wasser und doch so geschmeidig beruhigte sie ihn, beruhigte ihn die Anwesenheit seines Nethuns. „Weil ich an so vielen Orten gleichzeitig sein muss, mein Reus. Aber keine Sorge, für dich nehme ich mir Zeit, besonders in diesen unruhigen Stunden.“ Die Finger strichen sanft über seine Haut, hinunter zu seinen Lippen, die sich ganz leicht öffneten, auf etwas anderes hofften. Doch dann fühlte er etwas anders, eine Vorahnung, die gleich in Erfüllung ging. Das Wasser war das erste, das zitterte, sich kräuselte, bevor die Erde einstimmte und mit einem tiefen Grollen schwankte – wie so häufig in letzter Zeit. Seine Hände hatten sich schon in der roten Tunika verkrallt, bevor er noch bewusst reagieren konnte und die Nägel bohrten sich dabei nur dank der dünnen Schicht aus Stoff nicht in die Haut. Weiter und weiter wackelte die Erde, und kostete ihn jeden Gedanken – wie zu oft in letzter Zeit. Nethuns schien zu überlegen, schaute in die Ferne, bevor er sich ihm wieder zuwandte und mit seinen Fingern kurz über sein Haar strich, der Blick kritisch und abschätzend. „Wir haben noch genug Zeit dafür – später.“ Und damit war seine Hoffnung zu entkommen, auf einen kurzen Traum vorbei. „Vertraust du mir und würdest du mit mir gehen, wohin auch immer ich dich mitnehme?“ „Ja“, antwortet er ohne Zögern, hielt noch ein wenig die Tunika in seinen Händen fest, nur um schweren Herzens loszulassen. Immer wieder dieselben Fragen, dieselben, die Reus schon so oft beantwortet hatte, selbst in den schönsten Momenten, die er hier erlebt hatte. „Aber wieso schon wieder diese Fragen?“ Ein Lächeln war die Antwort, bevor alle Berührung stoppte. „Du weißt doch, dass ich schon zu oft versetzt wurde, mein Schatz, auch von denen, die mir alles versprachen. Und es mag zwar ganz normal sein, eine Liebschaft mit einem Mann zu pflegen, doch wenn die Zeit kommt, dann entscheiden sich alle für die Gesellschaft.“ Jetzt schaute er beleidigt, trat einen Schritt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du…“, fing er an, holte mit seinem Bein aus, ließ es durch das Wasser fegen, bis Spritzer hochschossen und Nethuns trafen, „vertraust mir noch immer nicht. Was soll ich denn noch machen? Glaubst du ich hätte in meinem Alter noch mit dir geschlafen, wenn ich…“ Bevor er die letzten Worte noch aussprechen konnte, hatte sich schon ein Finger auf seine Lippen gelegt, fuhr langsam und sacht auf ihnen entlang. Schneller als er denken konnte, wich die Hand zurück, schaffte Platz für einen Mund, der sich sanft auf den seinen legte und ihn gänzlich verstummen ließ. Wärme flammte an jedem Punkt der Berührung auf, nahm ihn ein und kroch langsam seine Wangen hoch, verstärkt nur vom Kitzeln, das ihn förmlich drängte, seinen Lippen zu öffnen. Feucht, wie kühles Nass, liebkoste ihn etwas, kribbelte überall dort, wo es ihn berührte, sich seinen Weg bahnte, bis es wich und alle Berührung mit sich zog. Verwirrt blinzelte Reus, starrte zu Nethuns, der den Eingang betrachtete, als würde er etwas erwarten. „Ich vertraue dir, setze alle meine Hoffnungen in dich“, kam es dann leise, ohne dass er mit einem Blick bedacht wurde. „Deswegen schenke ich dir etwas: Wissen.“ „Was?“ Reus leckte sich einmal über die Lippen, nervös und ohne Ahnung was das hier wurde, genoss den salzigen Geschmack auf seiner Zunge. Wie immer wenn er einen Kuss Nethuns genoss, war da etwas Eigenes zurückgeblieben. „In zwei Tagen zu der Zeit, an der die Sonne das Wasser am stärksten zu sich zieht, komm zum Tempel des Poseidon und schließe Frieden mit allen oder bringe dich in Sicherheit. Und überrede alle die dir etwas bedeuten dazu, einen Berg einer der Nebeninseln zu besteigen, egal ob du zu mir kommst oder nicht.“ Reus starrte bei den Worten nur immer ungläubiger, zitterte unter dem strengen, kalten Blick der blauen Augen, die doch so anders wirkten als seine eigenen. „Ähm, was…“, fing er an, fühlte, wie langsam eine Ahnung, eine Furcht in ihm aufstieg, „was willst du damit sagen?“ „Wenn du mich wirklich liebst, dann wirst du kommen, wenn du es nicht tust, dann bring dich am Besten auf der eurer Inseln, die am weitesten entfernt ist, in Sicherheit. Es ist die Katastrophe die kommt, die kommen musste, weil eure Herrscher zu eingebildet sind und eure Bürger alle Zeichen ignorierten. Aber diesmal ist noch genug Zeit, um noch ein paar in Sicherheit zu bringen“, kam die noch rätselhaftere Antwort, erinnerte ihn an eine Erzählung Nethuns. Reus schüttelte nur den Kopf. „Aber…“, fing er an und schreckte hoch. Ein lautes Klacken am Eingang der Höhle, brutales Getrampel und die Wasserwellen waren die ersten Vorboten, bevor plötzlich eine Stimme an den Wänden widerhallte: „Komm raus!“ Er öffnete seinen Mund, als er die Soldaten der Landwacht sah. Ihre Speere glitzerten im Schein ihrer Laternen, die sie gar nicht benötigt hätten. „Eindringling, komm raus und stell dich uns! Betreten dieses Küstenstreifens ist strengstens untersagt!“, bellten sie Befehle, als sie ihn sahen, ihre Schritte beschleunigten und damit ihre gesamte rote Uniform mit Wasserspritzern bedeckten. Mehr als Seufzen konnte er nicht und wartete auf das, was ohne Zweifel kommen musste. Und da kam es auch schon. Mit einem Mal blieben sie stehen, senkten ihre Speere und starrten auf seine violette Tunika, auf die ungewöhnliche Farbe und das Zeichen darauf und die Panik spiegelte sich mit jedem Moment auf ihren Gesichtern deutlicher. „Oh, verzeiht, eure Hoheit.“ Schon knieten sie im Wasser, inzwischen völlig durchnässt und zitterten am am ganzen Körper, der Blick gesenkt. Energisch fing er an den Kopf zu schütteln ob des Verhaltens, das ihm immer wieder begegnete, bevor er einmal tief einatmete und sprach: „Ihr könnt wieder aufstehen, ich bin nur der Sohn von Rhea“. Jetzt schienen sie in sich zusammenzufallen und einer der Soldaten ließ seinen Speer mit einem lauten Platschen ins Wasser fallen. Der Name der obersten Beraterin des Königs wirkte immer Wunder. „Ich werde euren Vorgesetzen nichts davon erzählen, dass ihr offensichtlich wenig Aufmerksamkeit auf die vernünftige Überwachung der Küste verwendet, wenn ihr sofort wieder auf eure Posten geht.“ „Ja…Ja, natürlich eure Hoheit“, kam sofort ein Murmeln, hoffnungsvolle Blicke, bis die Männer sich aufrichteten, sich noch einmal verbeugten und dann förmlich davon stürmten. Er wartete, zitterte und biss sich verzweifelt auf die Lippen, versuchte noch etwas den Eindruck aufrechtzuerhalten, bis es aus ihm herausbrach. „Hast du das gesehen?“, brachte Reus zwischen Prusten und Lachen heraus und drehte sich zu Nethuns um – der nicht mehr da war. „Grandios. Schon wieder bist du verschwunden. Kein Wunder, dass sie nichts zu dir gesagt haben.“ Genervt drehte er die Augen nach oben, starrte die Decke an und fing dann an langsam aus der Höhle zu marschieren. „Immer dasselbe. Und erst in zwei Tagen wieder…“ Und damit begann der lange Weg zur Hauptstadt, der doch viel zu kurz wirkte. Eine Katastrophe war genau das, was der selbsternannte Priester Poseidons seit Tagen prophezeite, was die Beben heißen konnten und jetzt sagte es auch noch der, dem er so vertraute. Also konnte es wirklich sein? Während er so noch seinen Gedanken nachhing, sah er inzwischen schon die Hänge, auf denen Ata erbaut wurde, sah den immergrünen Wald an der Spitze, der den riesigen See einrahmte und in dem die Häuser seiner Familie standen. Darunter sah er wie schon die letzten Tage, die Menschen geschäftig ihre Behausungen schmücken. Die Wohnräume reichten fast bis zum Fuß des Berges, zogen sich hinunter und waren alle miteinander verbunden um so die beste Fluchtmöglichkeit zu bieten: Die Dächer der unteren Häuser bildeten die Gehsteige der Oberen, und an allen Wänden ragten Leitern empor, die vor Flut schützten und in die Gemäuer integriert unverrückbar waren. Und dort sollte eine Katastrophe kommen können? Es war so unglaublich, so unwahrscheinlich, dass er sich verzweifelt mit den Fingern durch die Haare fuhr, die Augen schloss um sich gegen jede Vernunft zu überzeugen, nur noch bestärkt zu werden, als er die ersten Anzeichen fühlte, fühlte, wie ein Beben die Erde erzittern ließ. Leicht, beinahe sanft schwankten die Bäume hin und her, lenkten seinen Blick weiter, bis er hängen blieb. Auf der Insel Mara sah er eine Rauchsäule, die sonst immer von Fruchtbarkeit zeugte, wieder gute Ernte versprach, doch diesmal war etwas anders. Fast schien es, als wäre in der grauen Wolke aus Staub rote, gelbe und schwarze Tupfen zu sehen und er blinzelte, schaute genauer, bis er etwas fühlte und umfuhr. Eine sanfte Berührung auf seiner Haut lenkte seine Aufmerksamkeit hinunter. Erstaunt starrte er auf seine Hand, sah eine graue Flocke, die nicht allein blieb. Immer mehr schwebten grauem Regen gleich herab und bedeckten die Erde hier, zauberten ein eigenartiges Bild, das hier niemand kannte. Nethuns Worte über die ignorierten Zeichen kamen ihm wieder in den Sinn, klangen in seinen Ohren wieder und trieben ihn an. Sein Verstand arbeitet, war nicht im Stande etwas zu tun, außer dieses furchtbare, drückende Gefühl zu erzeugen. Nur noch Momente blieb er reglos stehen, bevor er in einen Sprint ausbrach, sich ausrechnete, dass er kaum noch Zeit hatte um alle zu warnen. Lachende Gesichter, die sich bei seinem Anblick kurz versteinerten und deren Besitzer sich verbeugten, waren die einzige Konstante, als er zum Hauptplatz am Gipfel hochraste. Sein Herz raste, klopfte fast bis hoch zu seinem Hals und trieb ihn im selben Maß an, wie seine Beine ihn aufhalten wollten. Alle seine Glieder fühlten sich an, als wären sie aus Blei und Federn gleichzeitig, würden ihn aufhalten, doch gänzlich ohne Gefühl waren, während seine Lunge nur nach Luft schrie und er keuchte, so viel er konnte. Endlich, als er auf dem Hauptplatz ankam, stoppte er, fiel förmlich in sich zusammen und schnaufte Minutenlang, um wieder Luft zu bekommen und das Pochen in seinen Schläfen zu ignorieren, das seine Kopf sprengen wollte. „Kehrt um, bereut euren Abfall vom wahren Glauben und rettet euch auf das Meer! Kehrt um und verehrt Poseidon den Großen, bevor euch sein Zorn trifft!“, schrie jemand lauthals. Reus schaute sich um und entdeckte den verrückten Priester auf einem Podest aus einfachen Holzkisten, die auf dem von Tempeln und Statuen umringten Hauptplatz gänzlich deplatziert wirkten. „Kehrt um!“, rief der Priester wieder und wieder und duckte sich, als eine Tomate in seine Richtung flog. Er starrte auf den Jungen, der sie geworfen hatte und drohte mit seinem Finger und seiner Stimmte gleichermaßen: „Kehr um und du wirst Leben und am Ende deine Erlösung im Wasser finden, oder stirb und verende wie Vieh in der Glut des Feuers, in der Kälte des Nichts!“ Reus kratzte sich am Kopf, bemerkte dabei, wie ein Teil der Stadtwache anrückte und den Priester von seinem Podest zog. Die Soldaten flüsterten leise etwas Unverständliches, bis der Mann in ihren Händen wild strampelte. „NEIN! Ich werde nicht freiwillig gehen! Ich muss euch warnen vor dem Berg, der Erde, die euch verschlucken will, euch töten will. Kehrt um, bekennt euch wieder zu Poseidon, den ihr aus eurem Glauben verbannt habt. Bekennt euch zum Schöpfer aller Inseln von Atlantis, bekennt euch zu Poseidon, der euch die Erde schenkte!“, schrie der Priester nur weiter, untermalte seine Worte mit deutlichen Gesten. Dann jedoch traf ihn ein kräftiger Schlag, ein Geschoss in Form einer Melone, die ihn zum Schwanken brachte und den Wachen die Gelegenheit gab, ihn fortzuziehen. Applaus folgte, Schulterklopfer wurden an den Werfer verteilt und die Stimmung schien wieder so ausgelassen wie immer, als die Erde wieder zitterte und einzelne der grauen Flocken selbst hier herabregneten. Aber keiner schien Angst zu haben, alle starrten nur voller Faszination in den Himmel und lächelten entrückt, bescherten Reus damit ein furchtbar ungutes Gefühl. Etwas drängte ihn, trieb ihn vorwärts und brachte seine Beine dazu sich zu bewegen, noch bevor er nachdenken konnte. Er rannte, rannte zur Villa seiner Eltern und stürmte in das Arbeitshaus seiner Mutter, ignorierte die entrüsteten Blicke der Bediensteten und bahnte sich seinen Weg zu dem einzigen wichtigen Zimmer. „Mutter…“, keuchte er, als er durch die Tür stürmte, sie hinter einem Berg an Pergamentrollen sah und ihr strenger Blick ihn innehalten ließ. „Bleib stehen, Reus“, befahl sie ihm in kaltem Ton und senkte dabei das Messer, das scheinbar unschuldig und doch wurfbereit in ihrer Hand über ihrer Schulter ruhte. Erst in dem Moment, als die Waffe den Tisch berührte, der Blick wieder weich wurde, wagte er es wieder zu atmen. „Mutter“, begann er und setzte erst fort, als kein Einwand kam, „was hast du Übermorgen vor? Und was macht Vater?“, und biss sich auf die Zunge. Das war viel zu auffällig. „Wieso?“, wollte seine Mutter wissen, ihr Blick mehr als kritisch, bohrte mit jeder Sekunde immer tiefer, zeigte ihm schon jetzt, dass er nicht lügen würde können. „Ich…ich muss es wissen. Ich schwöre ich erkläre es dir in ein paar Tagen…“, flehte er förmlich und hoffte bei allen Göttern, dass sie ihm zuhörte, ihm glaubte. Rhea schloss die Augen, ließ ihre braunen Haare nach vorne fallen und seufzte dann. „Der General ist auf einer Mission auf hoher See – und mit ihm die halbe Marine. So bald wird er nicht widerkehren. Der Rest davon ist geheim. Und was mich angeht, so werde ich in zwei Tagen mit dem König die Finanzen von Akrop überprüfen, bevor wir das Urteil über den Minister des Handels verhängen. Also werde ich den ganzen Tag in dem dortigen Regierungsviertel festsitzen.“ Und damit starrte sie ihn unter dem Vorhang von Haaren an, stellte die Frage, vor der er sich gefürchtet hatte: „Wieso willst du es wissen?“ „Ich…also…“, stotterte er, versuchte sich eine Lüge einfallen zu lassen, bevor er unter ihrem Blick zusammenbrach, „es kommt sicher etwas, Mutter. Die Erde bebt seit Tagen, heute kam der graue Regen selbst bis hierher und in der Rauchsäule waren gelbe Punkte. Ich glaube es ist nicht sicher hier, es ist nicht sicher hier…“ „Reus, du warst nicht wieder in der Höhle, oder?“ Das war das zweite vor dem er sich gefürchtet hatte. Sie wusste immer alles, war nicht umsonst die gefürchtetste Frau im ganzen Königreich Atlantis. „Reus, du weißt, dass du zu alt für einen Mentor bist und zu jung um einer zu sein.“ Ihr Blick war genauso vorwurfsvoll wie immer, wenn sie das Thema anschnitt Sie erhob sich, als sie das nächste sagte: „Ich bin bereit diese kleine Episode zu vergessen und sogar beschränkten Umgang mit diesem mysteriösen Mann, den niemand zu Gesicht bekommt zuzulassen - solange du nicht dabei beobachtet wirst, wie du an der Küste herumschleichst. Wir haben einen Ruf zu wahren und alles was du machst mache so, dass niemand dir etwas nachweisen kann.“ Sie streckte ihre Hand aus, fuhr kurz durch seine Haare und winkte dann. „Und lass dir die Haare wachsen – du siehst fast aus wie ein Diener. Und jetzt geh. Ich werde dafür sorgen, dass das Schiff früher als geplant bereitsteht und ich wünsche, dass du es übermorgen Mittag betrittst“, schloss sie, nur um ihn gleich darauf zu ignorieren – das untrügerische Zeichen dafür, dass dieses Gespräch beendet war. Während er rückwärts aus dem kahlen Zimmer, in dem nur der riesige Tisch und Unmengen an Schriftrollen lagerten, schlich, überlegte er. „Wieso steht ein Schiff so schnell bereit?“, flüsterte er leise die Frage, wunderte sich, wie bereitwillig seine Mutter ihm geglaubt hatte. Kurz streifte sein Blick dabei den Mond, der wirkte, als ob er hinter einem Schleier versteckt wäre, fühlte die Müdigkeit ihn übermannen. Er schloss die Augen, zitterte kurz und ging dann in Richtung Schlafzimmer… „Wirst auch du mich verlassen?“, hörte er etwas in der Schwärze die ihn umfing und ohne eine Ahnung wo er war, doch seine Lippen formten schon das eine Wort: „Nein.“ Langsam blinzelte er, öffnete seine schweren, klebrigen Lider und schaute sich verwirrt um. „Du wirst…“, kam es so leise, so unverständlich aus der Richtung, in der das Waschbecken stand und versetzte ihm einen Stich in seinen Schläfen. „Was?“, murmelte er noch halb verschlafen und wischte sich den Schlaf aus den Augen, schüttelte den Kopf, der leise pochte. Er lauschte, wartete Minuten, ohne dass wieder ein Geräusch kam und nur ein merkwürdiges Rauschen war in seinen Ohren zu hören. „Ein Traum?“ Ein Klopfen schreckte ihn hoch, beschleunigte seinen Puls. „Ich komme herein, Herr“, hörte er jemanden, griff panisch nach seiner Tunika, verlor das Gleichgewicht. Er segelte schon durch die Luft, fing sich gerade noch mit einer Hand ab und hing so in der Luft, halb auf dem Bett, halb draußen und starrte wütend in Richtung Tür. „NEIN!“, fauchte er, grummelte und hievte sich wieder auf das Bett. So schnell er konnte, rutschte er aus dem Bett, warf die Tunika über und strich sich schnell über das zerzauste Haar – gerade noch rechtzeitig. Im nächsten Moment krachte die Tür schon gegen die Wand. Reus sprang einen Schritt nach hinten, fühlte den Instinkt zu fliehen, bis Orophe mit verschränkten Armen im Rahmen erschien und seinen schon viel zu gespannten Schädel noch mit einem unerträglichen Stechen segnete. Er hob die Hand und rieb sich an der Schläfe, versuchte nicht nachzudenken. Orophe stierte derweil förmlich unter ihrem schwarzen Haar hervor, zerrte an ihrer Kleidung und wirkte dabei mehr als furchteinflößend, obwohl sie nur eine Dienerin war – oder sein sollte. „Herr…“, flüsterte sie leise, wirsch und mehr als unzufrieden, „seid ihr völlig verrückt geworden?“ Er zuckte bei jedem ihrer Worte zusammen, schaute bemüht aus dem Fenster, um ihren schwarzen Augen zu entgehen. „Wie könnt ihr der Hoheit Rhea einen derartigen Schreck verpassen? Sie hat inzwischen sogar die geheime Evakuierung der Ausgewählten verschoben und ich muss früher hier weg wegen nichts, wegen eurer Spinnerei – als ob die eurer Mutter nicht schon gefährlich genug wäre. Ich habe euch schon vor Monaten gesagt, dass ihr euch nicht mehr mit diesem Phantom treffen sollt, den keiner kennt und niemand je zu Gesicht bekommt. Wahrscheinlich ist er ein Spion – wieso sonst sollte er sich für einen jungen Mann wie euch interessieren…“, keifte Orophe, versuchte ihn zu treffen, zu überzeugen, während er sich gerade bemühte irgendetwas in der Ferne zu entdecken. „Und schaut mich gefälligst an, Herr“, spuckte sie das letzte beinahe aus, bevor er einen lauten Krach hörte. Sein Kopf fuhr wie von selbst herum, zeigte ihm die Delle in der Wand, die die mehr als kräftige Frau hinterlassen hatte. „Orophe, ich…ich will nicht darüber reden. Das ist meine Sache und ich bin nicht dumm und auch nicht uninteressant – als Mensch und nicht nur als ein Mitglied des Adels. Also bitte geh.“ Sein Kopf pochte bei jedem Wort wider, zu viel für ihn. „Ich will heute nicht und ich mache was ich will. Bring mir bitte Weidentee und bitte, bitte sei endlich ruhig…“ Damit drehte er sich um, ignorierte den wütenden Ausdruck in ihrem Gesicht und ließ sich wieder ins Bett fallen, zuckte zusammen, als er wieder einen Knall hörte. Inzwischen wollte er nur noch die Augen schließen und ignorierte das Rauschen, in dem sich Wörter zu formen schienen: „Verschwende keine Zeit…“ Dringend, es war dringend und irgendetwas wollte an seinem Verstand zerren, doch er wollte nicht wach sein, wollte nur Schlafen und die Schmerzen los werden. „Wacht auf!“, schüttelte ihn etwas aus dem angenehmen Traum, dem schwebenden Gefühl, das er genossen hatte. Wie um dieses störende Geräusch zu vertreiben, wedelte er mit seinem Arm ein wenig in der Luft, traf etwas und hörte ein „Au!“ Erschreckt riss er die Augen auf, starrte Orophe an und versuchte gequält zu lächeln. „Ihr habt jetzt endgültig genug geschlafen Herr…“, knurrte sie förmlich und rieb sich dabei die rote Wange, bevor sie weiter murrte:„Es ist schon wieder Abend, also lasst uns endlich eure Sachen packen!“ Reus schaute verwirrt, schüttelte den Kopf, bis sie ihre Arme vor ihrer Brust verschränkte. Er sprang förmlich aus dem Bett und rannte zur Tür. „Aber seid morgen Mittag bei dem Hafen der Ruinen!“, schrie sie ihm noch nach, erinnerte ihn schmerzhaft an etwas, woran er noch nicht gedacht hatte. Nethuns erwartete ihn Morgen Mittag bei den Ruinen und seine Mutter erwartete ihn auch dort – nur auf dem Schiff. Dabei konnte er sich mehr als lebhaft vorstellen, was seine Mutter tun würde, wenn er nicht kam und rollte schon allein bei dem Gedanken daran seine Augen nach oben, versuchte sich abzulenken. Der Mond war jetzt hinter einem noch dichteren Schleier verborgen und die Sterne nicht zu sehen, während er langsam in Richtung des großen Sees ging. Immer wieder liefen spielende Kinder an ihm vorbei, kletterten auf die riesigen Bäume, die mit Früchten behangen waren, doch Erwachsene waren nirgends zu sehen. Je näher er dem See kam, desto weniger Menschen waren zu sehen und umso stiller wurde es um ihn herum, bis nur noch das leise Rascheln der Blätter im Wind und das Rauschen des Wasser davon zeugte, dass etwas da war. Wie immer war er lange unterwegs, fühlte, wie die Müdigkeit immer mehr an ihm zerrte, bis er endlich dort ankam, doch der Anblick entlohnte ihn und die Ruhe steckte ihn regelrecht an, zog jetzt endgültig an seinen Lidern. Hier spiegelte sich der Mond im tiefblauen Wasser, wurde beinahe klar darin und die Seerosen wogten sanft hin und her, wurden nur selten von Blasen ein wenig in die Luft befördert. Reus zuckte mit den Augen, als er sich bewusst wurde, was er gerade gesehen hatte. Immer wieder stiegen große Luftblasen auf, zerplatzten an der Oberfläche und störten den ruhigen Anblick. Und jetzt, als er näher kam, sah er im Wasser Fische, die oben trieben, erblickte am Ufer einen Vogel der sich nicht mehr rührte. Und in dem Moment bildete er sich ein, die Stimme seines Nethuns zu hören: „Mein Schatz…“ Verwirrt schaute er sich um, konnte nur die immer bedrückender werdende Stille um sich herum sehen, bis sein Blick wieder am Ufer ankam und dort ihn sah. Er lächelte, wollte schon hinrennen, doch sein Geliebter schüttelte nur den Kopf, die Augen voller Trauer. „Noch nicht. Die Entscheidung ist die deine, noch nicht gefällt. Geh jetzt, geh, oder die Wahl wird dir genommen, mein Schatz. Flieh, flieh zum Tempel so schnell du kannst.“ Die Stimme klang wie das sanfte Rauschen eines Flusses, gleichzeitig wie das Grollen eines Wasserfalls, bevor das Bild vor seinen Augen zerfiel und eine Unzahl an Tropfen auf den See niederprasselte. „GEH!“, drängte ihn ein Schrei, drängte ihn aus seiner Erstarrung, doch erst als eine Blase platzte, schoss er um und rannte davon. So schnell wie er konnte, stolperte er förmlich durch den Wald zurück, die unheimliche Stille immer im Ohr, nur überdeckt vom lauten Pochen seines Herzens. Nichts war mehr zu sehen, nichts, was ihn ablenken konnte, beruhigen würde. Mit jedem Schritt stieg seine Panik, zittere sein Mund immer stärker, während er nichts mehr wahr nahm und nur noch den Hügel hinab stürmte. Minuten oder Stunden – er konnte es nicht sagen – rannte er, bis er nicht mehr konnte, seine Lungen brannten und seine Beine kein Stück mehr weiter wollten. Müdigkeit war ständig da, zog an seinem Verstand. Inzwischen ging er nur noch, schnaufte und fühlte, wie der Schweiß ihm in Strömen von der Stirn rann und wie die Trockenheit beim Anblick des kleinen Flusses zu seinen Füßen sich in seiner Kehle ausbreitete. Mit ein paar letzten Schritten ließ er sich am Ufer fallen, tauchte seine Hände ein und schlürfte das Wasser Zug um Zug, verschüttete die Hälfte, bis sich das Rasen in seiner Brust langsam wieder beruhigt hatte und sein Hals sich wieder wie etwas lebendiges anfühlte. „Was war das?“ Jetzt hatte er wieder Zeit, Zeit seine Sorgen zu erleben. „Die anderen...!“, fiel ihm ein und er richtete sich schnell wieder auf, wollte wieder hoch um sie zu warnen. „Nein“, zog ihn eine Stimme zurück, hielt ihn etwas Feuchtes, etwas furchtbar Kaltes zurück, das er doch viel zu gut kannte. Langsam drehte er seinen Kopf, sah im Fluss wieder Nethuns, der so unwirklich wirkte. Tränen, die er sonst nie vergoss, brachen sich einen Weg nach oben, standen in seinen Augenwinkeln und drohten zu fallen, all die Sorgen mit sich zu reißen. „Sie sind sicher und schon auf ihrem Weg. Du kannst nicht mehr umkehren – es ist zu spät um andere zu warnen. Morgen, nein heute wirst du mich wie all die anderen allein lassen und mit ihnen ziehen…“, murmelte Nethuns, sah beinahe traurig aus, so ungewohnt. „Nein!“, schrie, beschloss Reus, streckte seinen Arm in Panik aus, Panik, dass sein Geliebter gleich wieder verschwinden würde. Doch es war zu spät. Alles was er noch zu fassen bekam, waren die Tropfen, die über seinen Finger niederprasselten… Verzweifelt schüttelte er den Kopf, als ihm alles bewusst wurde. „Was, was geht hier vor?“, murmelte er im Angesicht dieses Wunders, sank in sich zusammen und versuchte in seinem leeren Geist einen Gedanken zu fassen, der sich nicht um Götter und Geister drehte, bis er nicht mehr konnte, die merkwürdige betäubende Mattigkeit gewann und seine Augen zufielen. „Reus!“, riss ihn ein kühler Schlag aus dem Schlaf und er blinzelte, fühlte die Nässe, sah die Sonne hoch am Firmament stehen. „Oh, bei Zeus!“, war alles was er noch sagen konnte, als er aufsprang und sich die Augen rieb und sein Gesicht trocknete. Er schaute sich kurz um, fühlte seine Zähne zittern und rannte dann los. Es war fast zu spät, zu spät für das Boot, zu spät für den Tempel. Zu spät für… Mit einem Ruck hielt er an, unfähig zu sagen, wo er hin wollte, wo er hin sollte. Das Boot würde ablegen, ihn zu seinen Eltern bringen, zu allem das er kannte, doch gerade als sein Verstand ihm dazu riet, blitzte Nethuns Bild vor seinen Augen. Regen gleich zerfiel es vor seinem Geist, doch nicht ohne vorher in einem traurigen, beinahe vorwurfsvollen Blick zu verharren, bis das Bild seiner Mutter erschien, die ihn mit den gleichen Augen anstarrte. Kurz schloss er die Augen, atmete tief ein und rannte dann in die Richtung, in die ihn die Musen führen wollten, würden. Nach Stunden sah er endlich den halb verfallenen Hafen, schaute sich um und entdeckte das Schiff - das einzige, das hier ankerte. Es war groß, die Segel riesig und der Tiefgang beeindruckend. Die weiße Farbe, die nur von dem königlichen Siegel verziert wurde, die riesigen Ruder und die blitzenden Schwerter, die am Rand hingen, machten es noch unglaublicher. Der Steg, der zu ihm führte, war der längste, den er je gesehen hatte und erfüllte ihn jedes Mal wieder mit Erstaunen, war so leer wie er immer sein sollte. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er die Ruinen sah, die zu Füßen des hölzernen Übergangs lagen. In der Mitte lag eine umgefallene Statue, halb zerfallen und unkenntlich, während vom Tempel nur noch die Grundmauern und wild übereinandergeworfene Steine erkennbar waren. Und in genau dem Moment fing es an. Die Erde zitterte, zitterte immer stärker und hörte nicht mehr auf damit. Alles schwankte und jetzt konnte er Schreie vom Schiff hören, sah, wie ihm die Leute von dort winkten, Orophe so laut war, dass er sie hören konnte: „Kommt endlich her, HERR!“ Er ging ein paar Schritte, kam dem Steg immer näher, doch blieb dann stehen und lächelte. Eine Träne schlich sich jetzt an die Oberfläche und er setzte den Fuß ins Wasser, anstatt auf die hölzernen Planken, fühlte die Kühle, die um ihn herum schwappte und blieb stehen, als er fast das Gleichgewicht verlor, stützte sich an der steinernen Mauer der Ruine ab. „NEIN!“, schrie Orophe jetzt, starrte mit entsetztem Blick in seine Richtung und er erkannte, wie das Schiff sich förmlich losriss und von Wellen, die nicht da sein dürften, fortgerissen wurde. Hinter sich hörte er ein Grollen, immer stärker. Er drehte sich um, fühlte die Tränen nur noch stärker über seine Wangen rollen im Angesicht dieses Grauens. Dort wo seine Heimat sein sollte, schoss jetzt eine graue Wolke in den Himmel, stürzte mit unglaublicher Geschwindigkeit in sich zusammen und rollte den Hang hinab, begleitet von einem ohrenbetäubenden Krachen und den Erschütterungen, die nur noch stärker wurden. Er zitterte am ganzen Körper, biss sich auf die Zunge, schluckte den Knoten hinunter, den er nicht hinter bekam. Hinter sich sah er das Schiff am Horizont verschwinden, von den Wellen förmlich davongetragen und vergoss mehr und mehr Tränen. Allein, er war so allein und er verfluchte sich langsam für seine Entscheidung - bis sich eine Umarmung um ihn legte, so kühl wie warm, so weich wie hart. „Du bist da…“, flüsterte ihm Nethuns in sein Ohr und drehte ihn um, bis er ihm in die Augen sah. Erstaunen, Glück, alles spiegelte sich darin wieder. „Ein letzte Mal hier und dann in alle Ewigkeit. Auf diesem Planeten, in diesem Zyklus habe ich dich gefunden…und werde dich nie wieder gehen lassen, mein Schatz.“ Und damit versank er in den tiefblauen Augen, den Haaren, die ihre Länge jetzt änderten, immer kürzer wurden, bis sie nur noch bis zu den Ohren reichten. Die Lippen näherten sich im gleichen Maße, legten sich sanft auf die seinen und kitzelten, strichen darüber wie eine Meeresbrise, der salzige Geschmack gerade noch da. Es kribbelte, verführte ihn alles zu vergessen und riss ihn diesmal förmlich mit sich, mit in diese Höhen, die er sonst nur bei dem einen gefühlt hatte. Immer höher, immer dünkler und heller wurde es um ihn herum, so unbeschreiblich anders und gleich wie alles, als er das sanfte Prickeln seiner Haut fühlte und nicht einmal mehr erschrak, als er eine ohrenbetäubende Explosion hörte. Momente lang fühlte er, wie Hitze an seiner Haut zerrte, bevor die Kühle ihn völlig umfing. „Für immer…“, leitete ihn die Stimme, zeigte ihm eine Welt, tausend Welten gleichzeitig und trug ihn fort, trug ihn in die absolute Sicherheit. Als er die Augen wieder öffnete, sah er um sich herum nichts, nichts außer einem. Nethuns lächelte, fuhr ihm durch das Haar, das an seinen Augen vorbeischwebte, im Wasser wogte, im Nichts wogte. „Nethuns“, flüsterte etwas, „Neptun, Acejo, Benacus, Atl, Nechtan, Sobek“, etwas anderes. Die Berührung seines Geliebten war wie der Weckruf, wie eine Bestätigung und ließ um ihn herum ein Meer an Lichtern aufleuchten. „Poseidon“, stimmte er ein und ließ sich in die Umarmung fallen, die ihn umschlang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)