One Piece - Das Märchen von Sirus0 (Eine OS Sammlung) ================================================================================ Sechstes Märchen - Die eiserne Fee ---------------------------------- „Ich frage mich, wer unser nächster Kunde sein wird“, überlegte Namikäppchen, als sie gelangweilt aus dem Fenster sah. Seit gut einer Woche war Robin nun schon im Urlaub und seit genau jener Zeit war kein Kunde mehr aufgetaucht. In solchen Momenten war sie doch geringfügig dankbar für ihre Mitbewohner und vor allem die Einnahmen, welche sie durch sie hatte. Allen voran Ruffys Goldesel! Plötzlich ertönte jedoch die bekannte Glocke aus dem Nebenzimmer, woraufhin die Oranghaarige sofort aufsprang auf, um nach ihrem ersten Kunden seit Tagen zu sehen. Als sie den Empfangsraum betrat, wo ihr Besucher bereits vor der Theke wartete, riss sie vor Erstaunen ihre Augen auf und ihr Kinn fiel ihr fast bis zum Boden. Vor ihr stand ein muskulöser Mann mit seltsamer blauer Frisur, Eisennase und Unterarmen wie Medizinbälle, gekleidet in einem Rosaballettoutfit für kleine Mädchen. Sogar mit Rüschenrock. „Pffffft“, versuchte sie ein Lachen zu unterdrücken, weshalb Mister Strumpfhose seine Sonnenbrille hochschob, eine Augenbraue passend dazu mit erhob, und die Lieferservice-IchAG-Chefin des ersten Märchenwald Lieferservices Moneymaker GmbH fragte: „Was ist denn so lustig? Das ist Berufsbekleidung. Die muss ich tragen.“ „W-Was sind Sie denn, wenn ich fragen darf?“ „Gute Fee, sieht man doch!“, mit diesen Worten wand sich der Hüne um und zeigte die durchsichtigen, viel zu kleinen Feenflügel auf seinem Rücken. Erneut konnte Namikäppchen nur mit aller Kraft einen lauten Lachanfall unterdrücken. „Wie kann ich Ihnen helfen?“, wollte sie stattdessen wissen, nachdem sie sich halbwegs beruhigt hatte. „Sie müssen etwas für mich besorgen. Ich brauche es so schnell wie möglich.“ „Wir sind ein Lieferservice. Wir bringen eigentliche Dinge weg oder holen welche ab.“ „Nun, dann holen Sie es eben für mich ab?“ „Und von wo?“ „Wo es das eben gibt. Was weiß ich von wo? Sonst wäre ich wohl nicht hier, oder?“ Seufzend gab sich die Jungunternehmerin geschlagen und versuchte das Ganze anders anzugehen: „Worum geht es eigentlich? Was brauchen Sie denn?“ „Einen Kürbis.“ „Einen Kürbis?“ „Ja, einen Kürbis.“ „Wofür denn, wenn ich fragen darf?“ „Nun ja, mein Name ist Franky Fairy und ich bin die gute Fee von Aschencindry. Diese will auf den Zombiekostümball von Prinz Bruce, doch die böse Stiefdoktorin Hogback und ihre Stiefgeschwister Perona und Absalom lassen sie nicht. Also soll ich sie heimlich dorthin bringen. Daher brauch ich einen Kürbis, um eine Kutsche daraus zu bauen.“ „Sie meinen Zaubern…“ „Nein bauen. Ich hatte da einen Zauberunfall und nun ja… seit dem wurde mir meine Zauberstab Lizenz entzogen.“ „Welchen Unfall?“ „Ich habe aus dem bösen Stiefdoktor, die böse Stiefdoktorin gemacht. Das reicht wohl als Erklärung, oder? Dabei ist so etwas nur unserem Chef vorbehalten…“ „Ähm, ich glaube schon… ja. Einen Moment bitte.“ Mit diesen Worten ging Namikäppchen zurück in den Wohnbereich und zielstrebig zu dem Jäger, der im Küchenbereich ein Dessert vorbereitete. „Sanji?“ „Ja, Namikäppchenliebchen~?“, jauchzte dieser glücklich. „Haben wir einen Kürbis?“ „Natürlich. Ich hol ihn dir sofort.“ Blitzschnell zischte er in den Lagerraum davon, nur um kurz darauf ächzend und stöhnend einen Kürbis von gigantischem Ausmaß herein zu tragen. Anschließend durfte er ihr hinterher Torkeln, in den Ladenbereich. Dort nahm Franky Fairy den Kürbis anschließend mit einer Hand entgegen und hielt ihn musternd hoch. „Eine verdammt männliche Fee ist das“, meinte der ehemalige Jäger skeptisch. „Ja, es gibt ein paar männliche Feen. Gleichberechtigungsgesetz und so. Der Kürbis ist prima. Vielen Dank. Das war ein wirklich schneller Service!“ Nachdem Franky Fairy bezahlt hatte – einen unverschämt hohen Preis, da Namikäppchen seine Not perfekt auszuschlachten wusste –, verließ er das Gebäude, legte den Kürbis auf den Boden, fällte in Sekunden ein paar Bäume und begann damit etwas zu bauen. Namikäppchen und der Ex-Jäger Sanji hatten nur einmal kurz geblinzelt und schon stand plötzlich eine prächtige Kutsche vor ihnen, deren Kutschraum aus dem eben gekauften Kürbis bestand. Dieser war überraschenderweise gut drei bis viermal so groß, wie noch vor wenigen Sekunden. Und woher die maskuline Fee die Pferde herhatte, wollten die Beiden erst gar nicht wissen. Dann aber hatte Namikäppchen eine Idee und wandte sich sofort wieder an die Mannesfee: „Hey, ich habe da mal eine Frage. Könnten Sie für uns vielleicht eine Hundehütte bauen?“ „Habt ihr einen Hund der eine brauch?“ „Na ja, so ähnlich…“ „Kann ich machen kein Problem. Wo soll die Hütte hinkommen?“ „Ich dachte Sie hätten es aber so eilig?“ „Ach was. Davon wird keiner Sterben, wenn ich noch ein, zwei Minuten vertrödel.“ * * * Irgendwo innerhalb der Grenzen des Fairy Tail Bark Märchenlandes * * * „Aschencindry, ich lasse nicht zu dass du auf den Zombiekostümball des Prinzen gehst! Nur meine beiden Kinderchen dürfen dahin. Fosfosfosfos.“ „Hat sie… er… es uns eben seine Kinderchen genannt? Horohorohoro.“ „Ich befürchte ja… Rrrrrrr.“ „Und wieso hast du ein Kleid an, ich dachte du wärst ein Kerl? Horohorohoro.“ „Ein weiterer Unfall der blöden Fee, als man ihr den Zauberstab wegnehmen wollte“, knurrte Absalom, weshalb von Perona lediglich ein kurz angebundenes „Oh…“ kam. „Ich wünschte Ihre Oberweite wäre aus Silikon und würde platzen“, gab derweil die Stiefschwester der Beiden von sich. „FOOOOOOS! Sowas sagt man aber nicht, Aschencindry! Wie schrecklich. Zur Strafe wirst du alle Teller des Hauses mit der Zahnbürste reinigen!“ Das Mädchen griff nach einigen Tellern, sah diese kurz an und warf sie mit den Worten „Ich wünschte diese Teller würden Ihnen den Tod bringen!“ nach der bösen Stiefdoktorin. Diese rannte nur noch, um ihr Leben fürchtend, davon. Doch Aschencindry blieb ihr stets auf den Fersen und bombardierte sie mit unzähligen Geschirrgeschossen, die in ihren Händen tatsächlich zu tödlichen Waffen zu werden schienen. * * * Wieder beim ersten Märchenwald Lieferservices Moneymaker GmbH * * * Die ganze Truppe hatte sich hinter dem Wohn- und Arbeitshaus Namikäppchens versammelt und sah mit Ehrfurcht zu, wie die männlichste aller Märchenwaldfeen vor ihren Augen einen Palast von Hundehütte aufbaute. Mit vergoldeten Türgriffen, Marmorbädern, Edelsteinkronleuchtern, Wildledergarnituren und noch viel mehr Luxus, als sich je einer von ihnen hätte erträumen können. Woher er das ganze Material jedoch ohne zu zaubern in so kurzer Zeit her hatte, wagte keiner der Anwesenden zu fragen. Zudem gab es auch wichtigeres zu besprechen, als die Herkunft der Ressourcen. Selbst der böse, böse Zorro – der zu Beginn der Aktion sich beschwert hatte, dass man ihn wie einen räudigen Straßenköter behandle und nun sogar in eine kleine Holzhütte stecken wolle – war inzwischen verstummt. Stattdessen grinste er sogar dümmlich vor sich her, da diese Hundehütte viel, viel besser aussah, als das kleine Häuschen des Liefermädchens. „Stimmt…! Du hattest Recht… ich brauche dringend eine Hundehütte. Ich kann ja nicht ewig mit euch in einem Haus wohnen“, spottete er süffisant grinsend. Hätte er das doch lieber nicht getan. Denn als Franky Fairy endlich mit seinem Meisterwerk fertig war und per Teleschnecke die Information bekam, dass sein Schützling Aschencindry scheinbar – aufgrund seiner Zeitverschwendung – einen Mord begangen hatte, womit er fristlos gefeuert sei, würgte Namikäppchen der Maskulinfee noch zusätzlich eins rein. Sie schaffte es jedoch mit der kommenden Aktion gleichzeitig auch noch Zorro zu strafen, für seine spöttischen Worte zuvor. „Ich hatte doch gesagt eine kleine Hundehütte. So ein lausiger Bretterverschlag oder so hätte völlig gereicht!“ „Das wäre unter meiner leistungsorientierten Würde“, versuchte er sich zu rechtfertigen. „Mir egal, ich wollte eine kleine Hütte. Na gut, dann wird das eben mein neuer Wohnsitz. Kann ich wenigstens wieder alleine wohnen. Der Rest von euch kann in dem alten Haus weiterhin bleiben und eure Miete mit der Arbeit in meinem Lieferservice abbezahlen.“ „Aber ich bezahle doch schon, indem ich dir den Esel leihe“, meinte Ruffy überraschend intelligent, woraufhin die Oranghaarige einlenkte und hinzufügte: „Na gut. Stimmt. Du kannst so wohnen. Der Rest von euch arbeitet.“ „Darf ich auch bei euch einziehen? Man hat mich gefeuert, weil ich hier zulange gearbeitet habe. Mensch, diese dreieinhalb Minuten. Weniger Marmor und ich hätte eine halbe eingespart und wäre rechtzeitig gewesen“, nörgelte die Mannesfee leise. „Von mir aus. Du kannst Verbesserungen vornehmen, als Mietzahlung.“ Glücklich betrat die Lieferservice-IchAG-Chefin ihr neues Heim, während Zorro ungläubig zu dem Holzkasten mit kleinem Loch blickte, welches Franky als Hundehüttenneubau fix zusammen gezimmert und neben das Prachtgebäude gestellt hatte. Dort drinnen sollte er ab sofort wohnen? Womit hatte er arme Seele so eine Behandlung verdient? ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ Die Moral von der neusten Geschicht, männlichen Feen steht rosa nicht! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)