Jigoku Shoujo 4523 von Sinistral (Ein Crossover aus Jigoku Shoujo und Shigofumi (benötigt *keine* Vorkenntnisse beider Serien)) ================================================================================ Kapitel 17: Der Höllentrip -------------------------- Ken fuhr grade mit dem Bus in Richtung Stadtmitte. Er hatte sich mit Osamu und Nori verabredet, es war mal wieder Zeit, wieder richtig einen drauf zu machen. Der Regen prasselte gegen die Scheiben und er starrte auf die einsame Straße. Eine schöne Frau stieg in der nächsten Haltestelle in den Bus ein und setzte sich in den Vierer auf der anderen Sitzreihe neben ihm. Er tat so, als ob er gelangweilt aus dem Fenster gucken würde, stattdessen gaffte er im Spiegelbild die Frau an. "Die sieht doch ganz passabel aus...", dachte er, und war schon langsam am Träumen. "Ist das nicht sogar diese Schnepfe von Lehrerin die neu bei uns ist?", überlegte er und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Auf einmal schaute die Frau in seine Richtung. "Gefällt dir was du siehst, Kleiner?" Im Spiegelbild sah Ken, wie weiße Teile aus dem Gesicht der Frau hervorsprangen, wie sich ihr Schädel stückweise im Gesicht entblößte. Ihre Haut löste sich auf, nur noch ihre Haarpracht hing halb über dem Schädel. "WAAAAAAAAAH, W-W-WAS?! BLEIB VON MIR!", wollte Ken schreien, aber was aus seinem trockenen Hals kam war nur ein schwaches Krächzen. "Geeeeeeeeefällt diiiiiir waaaaaaaas du siehiiiiiiest?" fragte der Schädel erneut. Ken sprang auf, kletterte über die Sitzreihen um von der schrecklichen Gestalt so weit weg wie möglich zu sein. Er war kurz vor dem Busfahrer, als der Regen härter einschlug. War er überhaupt noch auf einer Straße? Draußen schien die große Woge den Bus zu verschlingen. Der Busfahrer bremste Scharf um eine Kurve zu erwischen und Ken wurde mit dem Kopf gegen eine Stange geschleudert. Ein höllischer Schmerz durchfuhr ihn und Blut lief in sein Auge. Sein Fuß klemmte sich zwischen zwei Sitze und kam nicht mehr los. Mit seinem enorm geschrumpften Sehfeld nahm Ken war, wie der Busfahrer erneut das Lenkrad heftig einschlug. Mit der nächsten Linksdrehung des Lenkrades drehte sich sein gesamter Körper mit Ausnahme des eingeklemmten Fußes um seine eigene Achse. Ein lautes Knacksen teilte Ken mit, dass sein linker Fuß jetzt gebrochen war. Er wagte es nicht, nach hinten zu schauen, weil er fühlen konnte, dass der Fuß komplett verbogen war. "Hören sie, hören sie mich? Sie müssen m-mir...hel...fen! HELFEN SIE MIR!" Der Busfahrer hörte Kens nicht. Stattdessen zeigte der Busfahrer auf ein kleines Schild mit der Aufschrift "Während der Fahrt bitte nicht mit dem Busfahrer reden." und fuhr gemütlich weiter. Diese gemütliche Art, kannte Ken sie nicht? War das nicht der alte Hausmeister seiner Schule? "WAS ZUR HÖLLE IST HIER EIGENTLICH LOS?" "Es ist Endstation." sagte der Busfahrer mit einem schelmischen Lächeln. Eine Klappe öffnete sich unter Kens Körper und er fiel und fiel und fiel. Sein linker Fuß war inzwischen nicht mehr Teil seines Körpers. Endlich nahm der Fall ein Ende. Er war jetzt in den tosenden Fluten des Meeres. In weiter Ferne sah er den Berg Fuji. Ein furchtbares Dehnen, welches er noch nie so gespürt hatte, quälte seinen Körper. Auf einmal konnte er sich selbst aus weiter Ferne sehen, wie er in den tobenden Fluten unterging. Er war 2-D. Er war in einem Bild. Ein Seefahrer winkte ihm aus einem Boot zu. "Das ist doch auch dieser neue Lehrer!" dachte Ken, aber diese komischen Begebenheiten waren ihm in Vergleich zu seinen Schmerzen und seiner Angst für das Erste egal. "Bereust du deine Sünden?" fragte der Seefahrer. "W-Was...MEINEN SIEMMMMH" versuchte Ken zu Antworten, doch seine Lungen füllten sich mit Wasser. "Habt ihr das gehört?" fragte Ren, aber nicht Ken. Seine Frage richtete sich direkt an die klauenartigen Wellen. Nur schwer konnte Ken sehen, wie ein junges Mädchen mit langen schwarzen Haaren aus den Wellen erschien. Sie schwebte auf ihn zu, während er am ertrinken war und doch nicht. "Dein kläglicher Schatten war in Dunkelheit gehüllt. Du hast Trauer, Schmerz und Leiden verursacht. Deine hohle Seele ist im schlechten Karma getränkt. Ippen shin de miru?", sagte das Höllenmädchen zu Ken und öffnete ihre Arme. Ein kleines Glöckchen am Handgelenk des Höllenmädches ertönte und das Klingeln hallte in Kens Ohr klar und deutlich. Dann wurde es still und Blumen schienen auf Ken zu zufliegen. Dann kam die Leere. Ken lag wie betäubt in einem Boot. Er konnte sich nicht rühren, seine Glieder waren dafür zu schwach. Der Fluss floss langsam und war schwarz wie die Nacht. Nebel lag in der Luft und es war eiskalt. "Wo bin ich?" stammelte Ken mit seiner letzten Kraft. Das Höllenmädchen steuerte das Boot entlang des Flusses. "Diese Rache wird dich direkt in die Hölle befödern.", war ihre einzige Antwort. Erschöpft legte sich Katsu auf sein Bett und schlief traumlos ein. Nach ein paar Stunden wachte er wieder auf und begab sich ins Bad. Das grelle Licht der Lampe forderte seine Augen heraus, sodass er erst ein paar Momente später in den Spiegel guckte und das schwarze Mahl auf seiner Brust betrachtete. Er hatte jetzt große Angst vor dem Sterben und dem Leben danach in der Hölle. Um es sich leichter zu machen, sagte Katsu gefasst immer wieder den gleichen Satz: "Ich habe es für dich getan, Midori. Ich habe dich gerächt." Wie in Trance wiederholte Katsu immer wieder den Satz. Am nächsten Morgen ging Katsu unruhig, aber nicht völlig unglücklich nach draußen. Die Sonne schien und er hielt es für das Beste, mit einem Morgenspaziergang seinen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)