Angels of Familys von dragon221 (The hard way of life) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Verzweifelt ging Yuan durch Derris Kharlan in Richtung des göttlichen Keims, oder mit anderen Worten zu Martel. Immer wenn er großen Kummer hatte ging er zu ihr, um einfach mit ihr zu reden, auch wenn sie ihm nie antwortete. Allerdings besuchte er sie in letzter Zeit immer öfters, da er auch immer größere Probleme hatte. Inzwischen hatte er zwar schon eine Idee wie er die Welt wieder vereinen könnte, aber der Preis, den er dafür bezahlen musste war hoch! Er würde Kratos, seinen besten Freund, der all die Jahre wie ein Bruder zu ihm gewesen war opfern müssen. Genau das war es, was ihn diesmal bedrückte. Er hatte seinen Freund seit nun 50 Jahren nicht mehr gesehen, da er sich zurück gezogen hatte. Irgendwie fand Yuan das aber auch gemein, denn so ließ Yggdrasil seine ganze Wut an ihm aus und das war schon einige male sogar etwas schmerzhaft gewesen. "Ach Martel!" Seufzte Yuan und ließ sich vor dem göttlichen Keim zu Boden sinken. "Was soll ich bloß tun? Je mehr ich es versuche, desto mehr Probleme tauchen auf!" "Du darfst eben nicht aufgeben." Sagte eine sanfte Stimme zu ihm. "Aber das hört sich immer einfacher an als es ist!" Erschrocken sah er auf. Hatte er da eben eine Stimme gehört? Hatte die nicht wie Martel geklungen? "Martel?" "Es ist nicht einfach nach viertausend Jahren von seinem alten Ziel abzuweichen und einem neuen entgegen zu streben und das ganz allein. Es ist verständlich das es etwas viel für dich ist." Suchend sah sich Yuan um. Er hörte zwar eindeutig Martels Stimme, doch sie war nirgends zu sehen. "Bist du es wirklich Martel?" "Ja, Yuan. Du kannst deinen Ohren schon trauen." "Martel! Wieso kannst du auf einmal mit mir sprechen?" Yuan konnte es immer noch nicht glauben. "Weil die Zeit gekommen ist. Es wird wahrscheinlich das erste und letzte Mal sein. Aber ich bin dir so dankbar. Dankbar das du gerade heute gekommen bist und dafür das du versuchst diesen Wahnsinn zu beenden." Martels Stimme klang sanft und gütig, so wie immer. "Es tut mir so leid Martel! Ich hätte gegen diesen Wahnsinn viel früher ankämpfen sollen, doch ich bin blind gewesen und nun weiß ich einfach nicht mehr weiter! Ich schaff das nicht allein!" Verzweifelt sah Yuan zu Boden und versuchte seine aufkommenden Tränen zurück zu halten. "Das ist doch verständlich. Es ist nicht einfach wie sich die Dinge entwickelt haben. Doch ich glaube nicht das du ganz allein bist." Überrascht sah Yuan auf und sah einige Meter vor sich ein Licht, das sich langsam zu einer Frauengestalt formte. "Wie meinst du das Martel?" Fragte Yuan verwundert. "Das wirst du gleich sehen. Bitte krieg keinen allzu großen Schock, ja?" Nun wurde Yuan richtig neugierig. Innerlich hoffte er das all dies kein Traum war und Martel wirklich zu ihm sprach und gleich auch vor ihm stand. Leicht zitternd stand er auf und wartete gespannt auf Martels vollständiges Erscheinen. Dann war es soweit. Zwar etwas durchscheinend, aber immer noch sehr gut erkennbar stand sie vor ihm und lächelte ihn liebevoll an. "Martel." Wieder stiegen Yuan tränen in die Augen, doch er konnte sie gut zurück halten. Eilig machte er einige Schritte auf sie zu, blieb dann aber erstaunt stehen, als sie sah, dass sie etwas im Arm hielt. Als Martel ihn aber noch mehr anstrahlte, kam er zögernd näher, dann allerdings erstarrte er. "Martel..... Was ist das?" Brachte er gerade so hervor. "Das?" Sanft wiegte sie das Bündel in ihrem Arm, während sie es liebvoll ansah. "Das ist unsere Tochter." Der Schock saß. Taumelnd wich Yuan einige Schritte zurück und starrte unentwegt auf Martel und das Bündel in ihrem Arm. "Das....." Brachte er schließlich hervor, doch zu mehr war er noch nicht fähig. "Ja, dies ist deine Tochter." Nickte Martel lächelnd und verständnisvoll. "Aber.... Wieso?..... Du bist doch tot, oder?" Yuan verstand die Welt nicht mehr und war kurz davor wieder zu Boden zu sinken. "Das ist eine etwas komplizierte Sache." Seufzte Martel. "Ja, Yuan ich bin tot. Aber am besten ich erzähle dir das ganze von vorne. Also, als ich von diesem verrückten getötet wurde, war ich.... schwanger von dir." "Du.... du warst...." Erneut spürte Yuan wie ihm Tränen in die Augen stiegen. "Ja." Traurig sah Martel kurz zur Seite, wandte sich dann aber wieder mit festem Blick Yuan zu. "Mithos hat ja dann alles dran gesetzt um meinen Körper zu erhalten und auch meine Seele wieder zu erwecken, wofür ja leider unzählige unschuldige Menschen sterben mussten. Jeder Versuch, wo der Lebensgeist den Körper der Auserwählten verließ und auf mich überging, damit es mir leichter fallen sollte mich mit dem Körper zu verbinden, ist ja gescheitert. Zumindest bei mir." Wieder betrachtete sie das Bündel in ihrem Arm liebevoll. "Es gibt die Möglichkeit meinen Körper wieder zu beleben, doch dafür müssten in zehntausend Jahren noch Auserwählte geopfert werden. Für unsere Tochter aber hat es jetzt gereicht." Ungläubig hatte Yuan ihr zugehört und fühlte wieder wie sich etwas in ihm zusammenzog. "Dann....." "Ja. Sie hat nun genügend Kraft um zu leben. Kümmere dich gut um sie." "Ich?!" Mit offenem Mund starrte Yuan sie an. "Ich.... soll mich... um sie kümmern?" "Ja. Ich bin mir sicher das du ihr ein guter Vater sein wirst." Lächelte Martel und legte ihm die Kleine in seinen Arm. Yuan schaffte es nicht die Augen von der Kleinen abzuwenden, die friedlich in seinem Arm lag und schlief. Seine Tochter..... Seine und Martels Tochter.... Wie sehr hatte er sich das gewünscht und nun war es tatsächlich wahr geworden. "Ich habe mir das immer gewünscht." Nun konnte er die Tränen nicht mehr zurück halten. "Ich weiß. Du hast es mir ja oft genug erzählt. Ich habe dich immer gehört." "Danke Martel. Ich verspreche dir das ich mich gut um sie kümmern werde." "Das weiß ich doch. Und vergiss nicht, ich werde immer über euch beide wachen. Du musst ihr nun noch einen Namen geben." Immer noch lächelnd wandte sich Martel zum gehen um, doch Yuan hielt sie zurück. "Warte Martel!" "Ja?" "Würdest du.... mir vielleicht den Gefallen tun und mir dabei helfen einen Namen auszusuchen?" Bat er sie. "Sicher doch." Schnell ging sie wieder zu ihm zurück und gemeinsam betrachteten sie ihre Tochter. "Hm, hast du eine Idee?" Fragend sah Martel ihn an. Eine kleine Weile überlegte Yuan noch, doch dann hatte er eine Idee. "Erinnerst du dich noch an das nette, kleine Mädchen das wir vor Räubern gerettet und zu ihrer Mutter zurück gebracht haben?" "Ach, du meinst.... äh, ich glaube Ann hieß sie." "Genau. Da hast du doch noch gesagt genauso würdest du dir unsere Tochter wünschen." "Was für eine wundervolle Idee Yuan. Gut, wir nennen sie Ann. Aber pass bitte auf das Mithos nichts von ihr erfährt. So wie er sich verhält.... Ich habe Angst er würde sie umbringen." Bedrückt sah Martel zur Seite. "Keine Sorge Martel. Ich schwöre das ich gut auf sie aufpassen und sie mit meinem Leben beschützen werde." Versprach Yuan. Martel sah ihn dann eine Zeit lang an, doch dann viel sie ihm um den Hals und küsste ihn. Der letzte Kuss ihres Lebens. "Leb wohl Yuan. Und mache diesem Wahnsinn endlich ein Ende." Das war ihr letzter Wunsch, bevor sie sich wieder im Licht auflöste. Yuan blieb allein mit seiner Tochter zurück. Er konnte es immer noch nicht glauben. Nach all den Jahren war sein Traum nun doch noch erfüllt worden. Er hatte ein Kind mit Martel. Er war Vater! Leise schlich sich Yuan davon und achtete permanent darauf auch ja nicht von einem Engel gesehen zu werden. Er konnte und wollte es sich nicht leisten von Mithos erwischt zu werden, denn dann hatte er keine Ruhe mehr. Aber er hatte Glück und wurde nicht erwischt. Kaum hatte er Sylvarant erreicht, als er auch schon seine Flügel heraus holte und zu seiner Abtrünnigen-Festung in der Triet-Wüste flog. Er wollte seine Tochter so schnell wie möglich in Sicherheit wissen. Als er endlich die Abtrünnigen-Festung erreicht hatte, ging er natürlich sofort in seinen Wohnbereich und überlegte was er nun tun sollte. Das alles war nun doch etwas schnell gekommen. Sanft wiegte er die kleine Ann im Arm und dachte darüber nach was er alles besorgen musste. Kinderwäsche, ein Wiegebett, Flasche,..... Durch ein Klopfen an der Tür wurde er aus seinen Gedanken gerissen. "Äh ja, herein?" "Ah, endlich seit ihr zurück Lord Yuan......" Begann Botta, hielt aber inne als er sah, was sein Anführer im Arm hielt. "Was ist das?" "Das nennt man ein Baby Botta. Oder hast du so etwas noch nie gesehen?" Fragte Yuan ihn, wobei er die Augen verdrehte. "Ja schon, aber.... Woher habt ihr es?" "Im Laden gekauft! Mensch, Botta! Frag doch nicht so dumm." Murrte Yuan und erzählte seinem besten Vertrauten und Freund was passiert war. Botta hörte ruhig zu, ohne ihn ein einziges mal zu unterbrechen. "Und was habt ihr jetzt vor?" Fragte er schließlich. "Was wohl Botta. Ich werde meine Tochter natürlich groß ziehen." "Und die Abtrünnigen?" "Die werden schon nicht zu kurz kommen. Aber nun lass mich für heute bitte mit Nichtigkeiten in Ruhe. Ich muss das erst einmal verdauen." Botta nickte daraufhin und verließ das Zimmer wieder. Yuan saß noch eine Weile mit Ann im Arm auf dem Sofa, legte sie dann aber vorsichtig auf dieses, ging zu seinem Schreibtisch und begann eine Liste zu machen. Wenig später kam Botta dann wieder herein, doch diesmal trug er einen Korb, der mit Kissen und Tüchern ausgepolstert war. "Was soll das Botta?" Verwundert sah Yuan seinen Freund an. "Nun..... Ich dachte.... für die Kleine.... Das sie nicht immer so herum liegt." Stotterte der Abtrünnige und wurde leicht rot. Yuan musste schmunzeln. Botta war wirklich eine gute Haut und griff ihm in allem unter die Arme. "Danke Botta. Das ist wirklich eine sehr gute Idee." Lächelte Yuan und legte Ann in den Korb. "Übrigens, hier ist eine Liste. Es muss alles besorgt werden was darauf steht und das so schnell wie möglich!" Botta zog die Stirn in Kraußen als er die Liste durchging. Er hatte schon so manche Besorgungen machen müssen, aber Baby Sachen einkaufen..... Dennoch nickte er und ging mit einigen anderen Abtrünnigen einkaufen. Und während Yuan sich um einige wichtige Angelegenheiten und Ann kümmerte, wunderte man sich in den Läden in Sylvarant, warum die Desians plötzlich Babysachen einkauften. Erst spät am Abend waren sie soweit fertig und kehrten in den Stützpunkt zurück. Yuan besah sich die eingekauften Sachen ganz genau, doch er war zufrieden und konnte keine Mängel feststellen. Als die Abtrünnigen dann wieder gegangen waren, legte Yuan, Ann in die Wiege, die sie noch aufgestellt hatten. Liebevoll betrachtete er seine Tochter, die immer noch friedlich schlief. Morgen wollte er dann anfangen das Zimmer neben seinem, wo er nur Gerümpel lagerte, umzuräumen und daraus ein Kinderzimmer zu machen. Kapitel 1: The new life ----------------------- Kapitel 1 "Dad?" Ungeduldig zupfte Ann am Umhang ihres Vaters. "Was ist denn Ann?" Fragte Yuan, ohne von einem Buch aufzusehen, in dem er gerade las. "Was ist Aionis?" "Es ist ein wertvolles Metall. Nur gesegnetes Holz kann es schmelzen und wenn man es in den Körper leitet, altert man nicht mehr und wird unsterblich." Erklärte der Halbelf geduldig. "Hm..." Nachdenklich stand das fast vierjährige Mädchen neben ihm und dachte angestrengt darüber nach, was ihr Vater ihr da gerade erklärt hatte. "Ist das nun gut, oder schlecht?" "Das kommt auf die Sichtweise und auf die Situation an Ann." Lächelnd klappte Yuan das Buch zu und legte es zurück. "Manchmal ist es gut, unsterblich zu sein, manchmal schlecht." Anns grüne Augen leuchteten auf, als ihr Vater sie hoch nahm. Nichts mochte sie mehr als wenn ihr Vater mal einige Minuten Zeit für sie hatte. Immer nur arbeitete er und war ziemlich oft müde und erschöpft. Auch Yuan liebte diese Momente. Er liebte seine Tochter, die für ihr Alter schon ziemlich reif war. Yuan hatte aber auch darauf geachtet ihr so früh wie möglich alles bei zu bringen was sie brauchte. "Hast du schon gegessen Ann?" "Ja. Hab alles aufgegessen." Nickte sie stolz. "Sehr gut Ann, sehr gut. Dann wirst du schnell groß und stark." "Dann kann ich so kämpfen wie Dad." "Ja, da bin ich mir sicher." "Lord Yuan! Ihr müsst sofort ins Sektor C kommen, es hat wieder einige Störungen gegeben!" Rief da Botta nach ihm. Yuan seufzte schwer. So ging es fast jeden Tag und besonders in letzter Zeit. Ständig wurde er gebraucht. "Ich muss wieder los." "Darf ich bitte mit? Ich bin auch ganz brav." Versprach Ann und spielte mit den Haaren ihres Vaters. "Nun gut, wenn es dir nicht zu langweilig wird." "Nie!" Das war etwas was Yuan an Ann so mochte. Er konnte sie überall hin mitnehmen, sie verhielt sich immer vorbildlich, tat was man ihr sagte und war still wenn Yuan keine Zeit hatte. Lächelnd ließ er sie runter, nahm ihre Hand und ging mit ihr durch die Gänge des Stützpunkts, den sie bereits in und auswendig kannte. Als Yuan in dem Bereich ankam, ging er sofort zu den Abtrünnigen und sie versuchten die Maschinen zu reparieren. Ann stand die ganze Zeit still daneben und sah ihnen einfach nur neugierig zu. Obwohl es drei Stunden dauerte, bis sie es endlich geschafft hatten, hatte sie keinen Mucks von sich gegeben. Yuan war danach allerdings fix und fertig. Zwischendurch hatte er sich immer wieder um einige Abtrünnige kümmern müssen, die wichtige Informationen für ihn hatten. "Dad." "Ja Ann?" Müde sah Yuan zu seiner Tochter, als sie wieder durch die Gänge gingen. "Schlafen!" "Bist du schon müde?" Darüber war Yuan etwas überrascht, immerhin war noch nicht mal richtig Abend. "Nein, nicht ich, du!" Ernst sah Ann ihn an, worüber Yuan wieder lächeln musste. "Das würde ich wirklich gerne tun Ann, aber ich muss noch arbeiten." "Nein!" Erinnerungen strömten über ihn ein. Angenehme Erinnerungen. Ann war was das betraf, wirklich Martel nachgeraten. Ständig kümmerte sie sich um ihn und hatte etwas bestimmendes an sich, wenn sie sich Sorgen machte. "Du weißt das es nicht geht Ann. Die Abtrünnigen brauchen mich und ich hab noch so viel Arbeit." "Schlafen!" "Ich muss doch nicht schlafen wenn ich nicht will." "Du willst aber! Engel können auch müde werden wenn sie sich überanstrengen." Das war einfach etwas, was Yuan an Ann so liebte. Sie verstand recht schnell um was es ging und konnte ihn ohne weiteres durchschauen. "Es geht trotzdem nicht. Ich muss nun mal arbeiten." "Ach, immer musst du arbeiten!" Beleidigt zog Ann einen Schmollmund. "Es ist nun mal so." Sagte Yuan und ging nun vor ihr in die Knie. "Aber wenn du heute weiter schön brav bleibst erzähl ich dir heute Abend eine Geschichte. Einverstanden?" "Na gut." "Gehen wir Morgen nach Triet?" Bittend sah Ann, Yuan an, der ihr gerade ihren Schlafanzug anzog. "Morgen leider nicht. Aber noch in diesem Monat, versprochen." Sagte Yuan. "Und nun ab ins Bett." Schnell sprang Ann vom Tisch und kletterte in ihr Bett. "Geschichte!" Forderte sie ihren Vater auf. "Ja, ich hab’s dir ja versprochen." Schnell räumte Yuan noch ihre Alltagskleider weg, ehe er sich zu ihr ans Bett setzte. Dann begann er ihr von früher zu erzählen, als er noch zusammen mit Kratos, Martel und Mithos durch die Welt gereist war. Das mochte Ann am liebsten. "Aber warum habt ihr nicht einfach gekämpft?" Fragte Ann ihren Vater als dieser gerade mal eine Pause machte. "Weil es einfach zu viele waren und wir waren nur zu viert. Immerhin waren wir damals noch keine Engel und selbst dann wäre es schwer gewesen." Erklärte er ihr. "Aber du hättest es geschafft, du bist doch so stark." Yuan fühlte wie er leicht rot wurde. Das Ann so großes Vertrauen zu ihm hatte, war ihm manchmal etwas peinlich. "Das kann man nicht wissen. Wie auch immer, wir sind dann geflohen, wobei wir alle Städte, Dörfer und sogar die Häuser des Heils mieden." "Warum?" "Dort hätten sie bei anderen Leuten nach uns nachfragen können und die Gefahr erwischt zu werden, wäre um einiges größer gewesen." "Warum?" "Was warum?" "Warum haben sie euch gejagt? Was ist so schlimm ein Halbelf zu sein?" Lächelnd strich er ihr durchs Haar. Diese Frage stellte sie ihm immer und immer wieder. "Nichts. Aber die Menschen kennen es nicht anders. Sie brauchen jemanden dem sie die Schuld zuschieben können, wenn etwas schlimmes passiert ist und da Halbelfen weder richtige Menschen, noch Elfen sind, sind wir willkommene Opfer. Verstehst du?" "Nein!" Verständnislos sah sie ihn an. "Eines Tages wirst du es." "Aber Kratos hat dich doch auch gern, oder?" Nun zögerte Yuan. Seit nun etwa 55 Jahren hatte er seinen Freund nicht mehr gesehen. Er wusste weder in welchem Verhältnis er zu ihm stand, noch ob er überhaupt noch lebte. "Ich denke schon. Weißt du Ann, er war für mich immer wie ein Bruder." "Ein Bruder?" Neugierig sah sie ihn an und Yuan kannte diesen Blick. Sie wollte mehr erzählt haben. "Ja. Er hat sich immer um mich gekümmert..... Nun ja, um uns alle. Er hat mir geholfen die Menschen trotz allem zu mögen und weiter zu kämpfen. Obwohl er von seiner eigenen Rasse deswegen verfolgt wurde, hat er stets zu uns gehalten. Wenn doch nur alle so wären....." Ann dachte darüber eine Weile nach. "Warum sind nicht alle so? Warum?" "Das weiß ich auch nicht Ann. Aber du darfst nie vergessen das es immer Ausnahmen gibt. Man darf nicht alle hassen nur weil die Meisten einen schlecht behandeln. Und nun musst du schlafen, gute Nacht." Müde gähnte Ann und drehte sich zu ihrem Vater. "Gute Nacht Dad." Murmelte sie schläfrig und schloss die Augen. Lächelnd stand Yuan auf und verließ leise das Zimmer. Allerdings ging er dann nicht in sein Bett, sondern in sein Büro um noch Arbeiten zu erledigen, die dringend Anlagen, was mal wieder die gesamte Nacht dauerte. Als Yuan einige Tage später von seinem Büro, zu Anns Zimmer ging spürte er seit langem einmal wieder wie müde er doch war. Die Tage und nächtelangen Arbeiten strengten ihn nun doch sehr an, aber er ließ sich nichts davon anmerken. Leise öffnete er die Tür und betrat Anns Zimmer, wo er drei kleine Päckchen auf den Tisch legte. Dann ging er zu ihrem Bett und setzte sich an den Bettrand. Eine Weile sah er ihr noch beim Schlafen zu, doch dann weckte er sie, indem er ihr sanft durchs Haar strich. Noch etwas müde und leicht verschlafen öffnete Ann blinzelnd die Augen, doch als sie ihren Vater sah, strahlte sie ihn glücklich an. "Dad!" Erfreut darüber von ihm geweckt zu werden, viel sie ihm um den Hals. "Alles gute zum Geburtstag Ann." Sagte Yuan glücklich und umarmte seine Tochter ebenfalls. "Na, willst du sehen, was du alles bekommen hast?" "Ja!" Begeistert sprang sie vom Bett und lief zu dem Tisch, auf dem die Päckchen lagen. Zwei neue Kleider, einige Haarbänder und ein Stofftier beinhalteten die ersten beiden Päckchen und Ann machte sich fröhlich daran das letzte zu öffnen. Staunend holte sie eine kleine Kette raus, auf der in groß und deutlich ANN zu lesen war. Sofort wollte sich die Kleine, die Kette umlegen, doch ihre Fingerfertigkeiten reichten dazu noch nicht ganz aus. Sie bekam zwar die Kette auf, aber nicht wieder zu. Eine weile sah Yuan ihr lächelnd zu bevor er ihr half. "Und, gefällt sie dir?" "Ja, sie ist wunderschön. Danke Dad." Glücklich umarmte Ann ihren Vater. "Weißt du auch was drauf steht?" Wollte Yuan wissen. "Ja." Sagte sie, obwohl sie es nicht wusste, doch um das zu merken war sie zu aufgeregt. "Das steht dein Name drauf. Ann." "Das ist toll." Nun war Ann noch mehr begeistert. "Schön das es dir gefällt. Aber nun wollen wir erst einmal Kuchen essen, nicht wahr?" "Ja, Kuchen!" Schnell sprang Ann auf und zog den Halbelf in Richtung Küche, wo bereits ein Kuchen auf den Tisch stand. Yuan hatte sich in den letzten Jahren bemüht ihren Heimbereich so natürlich wie möglich auszustatten, damit seine Tochter in einer möglichst normalen Umgebung aufwachsen konnte. Den Rest des Tages hatten sie Glück. Yuan hatte seine Leute angewiesen ihn nur im äußersten Notfall zu stören, damit er zumindest heute etwas Zeit mit seiner Tochter verbringen konnte und das gefiel Ann sichtlich. Sie spielte mit ihm und zeigte ihm stolz ihre kleine Steinsammlung aus der Wüste. Aus irgendeinem, Yuan unverständlichem Grunde, sammelte sie jeden Stein auf, der sie interessierte. Doch das Glück hielt leider nur bis zum Abend an. Yuan ließ sich von Ann gerade mal wieder die Besonderheit der Steine erklären, als es klopfte und Botta eintrat. "Verzeiht die Störung Lord Yuan, aber es ist dringend!" "Das will ich auch hoffen!" Wütend stand Yuan auf. Nicht einmal an so einem Tag war ihm Ruhe vergönnt. "Will mit!" Auch Ann stand entschlossen auf und folgte ihrem Vater in sein Büro. Yuan und Botta unterhielten sich daraufhin einige Stunden und Ann hörte einfach zu. Dann musste sich Yuan um einigen Papierkram kümmern und der Tag war für ihn voll gelaufen. Es war schon spät in der Nacht und Yuan war auf seinem Schreibtisch eingeschlafen. Die viele Arbeit machte sich nun endgültig bemerkbar. Ann saß neben ihm auf den Schreibtisch und sah ihrem Vater beim schlafen zu. Schlau genug war sie inzwischen und wusste genau wo der Knopf auf dem Schreibtisch war, mit der man die Tür verschließen konnte, so das keiner hineinkommen konnte um ihn zu stören. Lange genug hatte sie bei so etwas ja zugesehen. Als dann der Kommunikator piepte, drückte Ann schnell auf den Annahme Knopf, damit Yuan nicht davon aufwachte. "Dad hat keine Zeit, er macht gerade ein Nickerchen." Sagte sie und wollte schon ausschalten, doch Yuan war schon aufgewacht. "Ist schon gut Ann." Sagte er lächelnd und wandte sich wieder dem Kommunikator zu. "Was gibt es?" "Es gibt Probleme wegen einer gewissen Lieferung in Luin, Lord Yuan!" Erklärte der Abtrünnige. "Welche Art von Problem?" Nachdenklich runzelte Yuan die Stirn. So etwas gefiel ihm gar nicht. "Die Desians scheinen misstrauisch geworden zu sein!" "Ich werde mir die Sache gleich Morgen ansehen, behaltet solange alles im Auge!" Damit beendete Yuan das Gespräch und stand auf, wobei er sich streckte. Verwundert bemerkte er, dass es bereits mitten in der Nacht war. "Du solltest schon längst im Bett sein Ann!" Seufzend nahm er seine Tochter auf den Arm und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer. "Du hast geschlafen." Lächelte Ann glücklich. "In der Tat." Nickte Yuan. "Darf ich Morgen mit?" "Nun, wir werden sehen." "Ach, bitte. Bitte, bitte, bitte." Yuan seufzte. Konnte er dem widerstehen? Zudem hatte es Ann auch verdient einmal hier raus zu kommen. Er würde seine Arbeit erledigen und gleichzeitig mit Ann einen schönen Tag verbringen, so plante er es jedenfalls. Kapitel 2: Ein alter Freund --------------------------- Kapitel 2 Ann war mehr als begeistert, als Yuan mit ihr am nächsten Tag nach Luin ging. Sie saß vor ihrem Vater auf einem Rheaird und hielt sich gut fest, so wie er es ihr gesagt hatte. So zu fliegen machte ihr einen unheimlichen Spaß und das zeigte sie auch, was bei Yuan ein Schmunzeln hervor rief. Sie liebte es einfach zu fliegen. "Nicht loslassen Ann!" Ermahnte er sie, als sie etwas leichtsinnig wurde. "Ja." Nickte sie und hielt sich wieder artig fest. So konnte sich Yuan wieder auf seinen Weg konzentrieren, da Ann sich gewiss wieder gut festhalten würde. Er hatte wirklich Glück das sie so pflegeleicht war. Sie landeten einige Kilometer außerhalb von Luin, da er natürlich nicht wollte das man ihn mit einem Rheaird sah. Also liefen sie den Rest, was aber weder ihm, noch Ann etwas ausmachte. Fröhlich hüpfte sie vor ihm her und sah sich neugierig um. Auch in der Stadt schien sie ihre Augen überall zu haben. "Immer schön in meiner Nähe bleiben Ann, nicht das du verloren gehst." Meinte er lächelnd und nahm ihre Hand. "Okay." Lächelte auch Ann und nahm seine Hand nur zu gern. Sie erreichten einen Laden, wo sie hineingingen und Yuan sich etwas mit dem Verkäufer unterhielt. Nach einer heftigen Auseinandersetzung bat er ihn schließlich ins Nebenzimmer, wo er auch mit Ann rein ging und auf einem Stuhl Platz nahm. Misstrauisch sah sich Yuan um. Irgendetwas gefiel ihm hier nicht! Zwar gab es bis jetzt noch nichts verdächtiges, aber seine Sinne waren geschärft. "Ann, wenn es zu einem Kampf kommt, machst du das du raus kommst, verstanden?" "Warum?" Verständnislos sah sie ihren Vater an. "Tu es einfach." Nur kurz darauf kam ein Mann ins Zimmer, der sich murrend auf einen anderen Stuhl fallen ließ und Yuan wütend ansah. "Ein Kind?" "Was dagegen?" Nun war Yuan erst recht misstrauisch. "Nun ja, dein Pech.... Also, was gibt es?" Yuan listete nun allerhand Beschwerden wegen der Lieferungen auf, wobei er den Mann nicht aus dem Auge ließ, der völlig desinteressiert wirkte. Ihn hatte er in diesem Laden noch nie gesehen und das machte ihn misstrauisch. "War das dann alles?" Fragte er gelangweilt. "Vorerst ja!" "Gut, dann kannst du ja jetzt sterben!" Wie aufs Stichwort stürmten drei Desians herein und wollten sich auf Yuan stürzen, doch dieser reagierte sofort. Schnell setzte er Ann auf den Boden ab, zog seine Doppelklinge und tötete nach einem kurzen Kampf die drei Gegner. "Dad!" Schrie Ann plötzlich erschrocken als er den letzten getötet hatte. Ruckartig drehte sich Yuan um und konnte den Angriff des vermeintlichen Ladenbesitzers gerade noch abblocken. "Verfluchter Halbelf, du sollst leiden!" Schrie er wütend, doch nach einem kurzen Waffenwechsel lag auch er tot auf dem Boden. Nun brauchte Yuan aber einige Minuten um wieder richtig zu Atem zu kommen, während er seine Waffe verschwinden ließ. Dann kümmerte er sich schnell um Ann, die immer noch in eine Ecke auf dem Boden saß. Durch den Kampfgetümmel hatte sie nicht zur Tür können, da gerade dort gekämpft worden war. "Ist dir etwas passiert?!" Fragte der Halbelf besorgt. "Nein. Aber...." "Aber?" "Ich will auch mal so kämpfen können!" Rief Ann und drückte sich an ihren Vater. "Bei Martel, was ist hier geschehen?!" Hörte er da einen der Verkäufer rufen. "Ich habe ein paar Verräter enttarnt." Erklärte Yuan, während er mit Ann im Arm aufstand. "Von nun an bist du der neue Besitzer!" Ohne auf das völlig überraschte Gesicht des Verkäufers zu achten, verließ er den Laden wieder um mit Ann etwas Ruhe zu finden. Seufzend setzte er sich mit ihr an den Brunnen und atmete erst einmal tief durch. Das hätte nun wirklich nicht sein müssen! Obwohl, er hätte es sich denken können. "Dad?" "Ja, Ann?" "Krieg ich ein Eis?" Lächelnd stand Yuan auf, froh darüber das Ann so etwas nicht zu nahe ging. "Natürlich kriegst du eins. Was willst du denn?" "Pfefferminz!" "Sollst du haben." Erleichtert, sich auch selber etwas ablenken zu können ging er mit ihr zu einem Eisstand und kaufte ihr, ihr Lieblingseis, was sie genüsslich zu essen begann. Dann gingen sie noch etwas spazieren, wobei Yuan tief in Gedanken versank und über Cruxis nachdachte. Mithos musste aufgehalten werden, bloß wie? Einen zielsicherer Plan hatte er bis jetzt noch nicht. Nachdenklich sah er auf und erstarrte. War das nicht etwa..... "Was?" Verwundert sah auch Ann sich um, die das plötzliche Verharren ihres Vaters nicht verstehen konnte. "Komm!" Schnell lief Yuan weiter und Ann folgte ihm an seiner Hand so gut es ging, da sie währenddessen noch ihr Eis aß. Yuan konnte es immer noch nicht glauben Kratos gesehen zu haben, doch als er ihn wieder unter der Menge fand, war er sich absolut sicher. Nachdenklich sah er ihm nach, während sein Freund in das Inn ging. Was machte er hier? Seit über 50 Jahren war er verschwunden gewesen und nun war er einfach so in Luin? Noch einige Minuten dachte Yuan darüber nach, als Kratos wieder heraus kam und in den Laden gegenüber ging. Nun hatte sich Yuan entschlossen. Er ging mit Ann auf die Rückseite des Inns, wo einige Bänke standen und setzte sie auf eine. "Du bleibst nun schön brav hier sitzen und isst dein Eis bis ich wieder komme, ja? Dad muss kurz etwas klären, also warte hier." "Ist gut." Nickte sie brav und widmete sich wieder ihrem Eis. Yuan lief dann schnell zum Laden, doch gerade als er die Tür auf reisen wollte, wurde sie ihm entgegen geschlagen und er landete mit einer schmerzenden Nase unsanft auf dem Boden. "Oh, Entschuldigung! Das wollte ich ni...." Mit noch einem etwas schwumrigen Blick sah Yuan auf und glaubte Kratos zu erkennen, der ihn entsetzt ansah. "K.... Kratos?" Unsicher versuchte Yuan aufzustehen, hatte aber immer noch ein leichtes Schwindelgefühl. "Yuan?! Was um alles in der Welt machst du hier?" Misstrauisch betrachtete Kratos den Halbelf. "Ich? Ich habe einige Besorgungen erledigt. Aber was um alles in der Welt machst du hier?! Mithos sucht dich schon seit langem." "Hat er dich geschickt?!" Kratos Blick verfinsterte sich. "Nein! Ich meide ihn so gut es geht und versuche einen Weg zu finden um die beiden Welten wieder zu vereinen." Erklärte Yuan und stand schwankend auf. "Wirklich?" Nun wurde Kratos Blick etwas milder und er stützte Yuan sogar. "Ja! Kannst mir schon glauben. Aber wo bist du nur all die Jahre gewesen, ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht!" "Mal hier, mal da. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht die Menschenfarmen zu zerstören. Tut mir übrigens wirklich schrecklich leid Yuan, ich konnte ja nicht wissen das du hinter der Türe stehst." Entschuldigte sich Kratos nun. "Ist schon in Ordnung, aber...." Verwundert sah Yuan auf den kleinen, goldenen Ring, den er an Kratos Hand entdeckt hatte. "Was ist das?" Prompt wurde Kratos rot und versuchte seine Hand hinter seinem Rücken zu verbergen, obwohl es schon zu spät war und das wusste er. "Äh... Das ist mein Ehering." "Ehering?! Du... Du bist verheiratet?!" Fassungslos sah Yuan seinen Freund an. Ausgerechnet er?! "Ja, was dagegen?" Fuhr Kratos ihn an und ging wieder Richtung Inn, woraufhin Yuan ihm folgte. "Warte, wie das?" "Du weißt doch wohl was heiraten bedeutet!" "Aber ausgerechnet du?" "Du warst ja auch mit Martel verlobt." Mit schnellen Schritten betrat Kratos das Inn und ging in eines der Zimmer. "Darf ich mitkommen?" Bittend sah Yuan ihn an, woraufhin Kratos seufzte. "Na schön, du gibst ja doch keine Ruhe. Und nachdem wir uns schon so lange nicht mehr gesehen haben.... Von mir aus." Neugierig betrat nun auch Yuan die Stube, woraufhin er sofort wild und freudig von Noishe begrüßt wurde. "Hallo Noishe, dich hab ich ja auch schon lange nicht mehr gesehen!" Sagte er lachend und hatte Mühe nicht von dem Protozonen um geschmissen zu werden. "Daddy!" Völlig verwundert sah Yuan zu einer weiteren Tür, die in einen zweiten Raum führte, wo es wahrscheinlich auch ein Bad gab. Da war nämlich ein kleiner Junge herein gekommen, der nun mit ausgestreckten Armen zu Kratos lief, welcher ihn lächelnd hoch hob. "Sag mal Lloyd, hast du mich etwa schon vermisst, ich war doch nicht mal eine halbe Stunde weg." Fragte er den kleinen Lächelnd, der seine Arme um ihn schlang und dann neugierig Yuan musterte, der ihn wiederum mit offenen Mund und geweideten Augen ansah. "Was? Hast du, noch nie ein Kind gesehen?" Fragte sein Freund ihn belustigt, woraufhin Yuan schnell den Mund wieder schloss. "Ist das...." "Ja, das ist Lloyd, mein Sohn." Das Lächeln auf Kratos Gesicht wurde immer breiter. Yuan viel es immer noch schwer das zu glauben. Aber als er sich das Kind näher betrachtete, viel ihm die Ähnlichkeit auf, die er mit Kratos hatte. "Darf ich?" Fragte er etwas schüchtern. Kratos nickte und gab ihm Lloyd. Yuan setzte sich auf einen Stuhl und begann den kleinen von oben, bis unten zu mustern und suchte Ähnlichkeiten mit Kratos, von denen nicht wenige vorhanden waren. Der kleine wiederum musterte ihn ebenso neugierig und spielte mit dem Verschluss von seinem Umhang herum. "Wie alt ist er?" Fragte Yuan neugierig. "Zwei." "Ah, du bist wieder da Liebling, hast du....." Verwundert sah die Frau, die gerade das Zimmer betreten hatte zu Yuan, lächelte aber dann. "Oh, du hast Besuch." "Ja. Anna, darf ich dir Yuan, einen Alten Freund vorstellen." Sagte Kratos, während Yuan ihr ebenfalls zulächelte und auch sie neugierig musterte. Das war also Kratos Frau. Sie sah wirklich gut aus und schien eine nette Person zu sein. "Guck mal Daddy!" Rief Lloyd stolz und hielt seinem Vater einen Knopf hin, den er von Yuans Weste abgerissen hatte. "Lloyd! Du sollst doch nicht an allem ziehen was du in die Finger bekommst!" Rief Kratos erschrocken und nahm ihm den Knopf schnell weg. "Tut mir schrecklich leid Yuan, Anna wird das sicher in Ordnung bringen." "Ach, ist doch nicht so schlimm, macht euch keine Umstände wegen mir." Wehrte Yuan ab. Er wusste ja selber das Kinder manchmal ganz schön anstrengend sein konnten. "Das sind doch keine Umstände." Lächelte Anna. "Nein, ist schon in Ordnung." Sagte Yuan, während er geduldig Lloyds kleine Hände von seinen Knöpfen, oder sonstigen Utensilien weg nahm, was Kratos interessiert beobachtete. "Du scheinst ein gutes Händchen für Kinder zu haben." Meinte er. "Ach, weißt du... Das bringt die Erfahrung." "Erfahrung?" Etwas verwundert sah Kratos ihn an, zuckte aber dann mit den Schultern. "Sag mal, wohnst du hier?" Wechselte Yuan schnell das Thema und nahm wieder Lloyds Hand weg, der gerade versuchte seinen Handschützer auseinander zu nehmen. "Nein, wir sind auf der ständigen Flucht vor Desians. Anna..... weißt du.... sie ist nämlich das Angelus-Projekt in Kvars Farm gewesen.." Yuans Augen weiteten sich erschrocken und er verstand schnell. "Aber...." "Ja, ich weiß. Es ist ja auch nicht einfach, aber wir kommen schon damit klar." Viel Kratos ihm schnell ins Wort. "Ich verstehe." "Möchtest du vielleicht zum Essen bleiben?" Bot Anna ihm an, wartete aber nicht auf eine Antwort, sondern verschwand wieder im Nebenzimmer. "Damit ist die Sache beschlossen!" Lächelte Kratos. "Ich hab doch nicht mal ja gesagt!" "Wenn Anna meint es ist beschlossen, dann ist es beschlossen." "Du scheinst es dann ja nicht immer leicht zu haben." "Sie hat einen ziemlichen Dickschädel, aber ansonsten ist sie die wunderbarste Frau der Welt." "Tut mir leid, es wird leider noch etwas dauern mit dem Essen." Meinte Anna, die gerade wieder herein kam, sah aber dann verwundert zum Fenster. Sofort folgten Kratos und Yuan ihrem Blick und Kratos war nicht minder erstaunt als ein blauhaariges Mädchen auf den Fenstersims kletterte. "Dad, wie lange muss ich denn noch unten warten?" Fragte Ann und sah ihren Vater fragend an. "Oh, entschuldige liebes." Sagte Yuan lächelnd und stand auf, wobei er Lloyd wieder Kratos in die Arme drückte. "Dad hat nur einen alten Freund besucht." Dann ging er zu Ann und nahm sie in den Arm. Zum Glück lag das Zimmer im unteren Stockwerk, so das Ann keine Probleme gehabt hatte. "Yuan?" "Ja, Kratos?" "Hab ich etwas an den Ohren, oder hat dich dieses Kind Dad genannt?" "Schön, du scheinst deine Ohren gewaschen zu haben." Grinste Yuan frech. "Darf ich euch meine Tochter Ann vorstellen? Ann, das sind Kratos, Anna und Lloyd." "Hallo." Rief Ann fröhlich und lächelte sie an. "Ach, wie lieb." Anna schien darüber überaus entzückt zu sein. "Kratos, dein bester Freund hat auch ein Kind und sie ist fast im selben Alter wie Lloyd, ist das nicht wunderbar?" "DU hast ein Kind Yuan?" Nun war es umgekehrt und Kratos stand unter Schock. "Dachtest du, du bist der einzige der so etwas darf?" "Nein, aber.... Ich dachte wegen Martel....." "Ja.... Ich glaub ich muss dir da was sagen." Murmelte Yuan und setzte Ann ab, die sich aber gleich wieder an Yuan klammerte als Noishe sich ihr näherte. "Du musst keine Angst haben Ann, Noishe tut niemanden etwas." "Genau, er ist ganz brav." Nickte auch Kratos und setzte Lloyd zur Bestätigung auf Noishe Rücken. "Yeah, Noishe!" Rief der Kleine begeistert und kuschelte sich in das weiche Fell des Protozonen. Nun trat Ann zögernd etwas näher heran und streichelte Noishe erst zaghaft, dann wurde sie aber mutiger und begann mit Noishe zu spielen. "Sie ist ziemlich mutig." Meinte Kratos anerkennend. "Ja, ich bin auch richtig stolz auf sie." "Aber wer ist ihre Mutter?" Yuan spürte wie diese Frage ihm einen kleinen Stich versetzte, doch da rettete ihn Anna, indem sie rief das, dass Essen fertig sei. Schnell gingen sie mit ihren Kindern ins Nebenzimmer, wo Anna bereits aufgetischt hatte. "Es gibt Eintopf, ich hoffe du magst ihn Yuan." Sagte Anna lächelnd. "Sicher doch, ich esse fast alles." Nickte der Halbelf und setzte Ann auf einen Stuhl, während Lloyd von seinen Vater in einen Hochstuhl gesetzt wurde. "Will nicht!" Rief Lloyd trotzig. "Doch Lloyd, du bist noch zu klein für einen richtigen Stuhl." Meinte Kratos und sah zu Ann, die auf den Knien saß um die richtige Größe für den Tisch zu haben. "Wir haben leider keinen zweiten Hochstuhl hier." Entschuldigte er sich. "Ach, das macht nichts. Ann ist so etwas gewohnt, nicht wahr Ann?" "Ja." Nickte die Kleine stolz und sah interessiert zu Lloyd. "Tauscht du?" Fragte der braunhaarige Junge bittend. "Nein." Grinste Ann ihn frech an. "Aber mein Stuhl ist doof!" Nun schien Lloyd richtig beleidigt zu sein. "Lloyd, benimm dich!" Ermahnte sein Vater ihn und setzte sich ebenfalls. "Tut mir leid Yuan, aber der Kartoffelbrei, den ich für Lloyd gemacht habe, reicht leider nur für ihn. Ich habe nicht gewusst das noch ein Kind zu Besuch kommen würde." Entschuldigte sich nun auch Anna und stellte Lloyd sein Essen hin. Grinsend wandte sich Yuan an Ann. "Magst du Eintopf?" "Ja, ich es alles was die Großen essen." Sagte sie lächelnd. "Gut so." "Beneidenswert." Seufzte Kratos. "Wie hast du das nur hin gekriegt Yuan?" "Alles eine Frage der Erziehung mein lieber. Man muss brav sein um so zu werden wie die Großen, stimmt’s Ann?" "Ja, und viel gutes essen um groß und stark zu werden und kämpfen zu können." Stimmte sie ihm sofort zu. "Hörst du das Lloyd?" Wandte sich Kratos an seinen Sohn, der tatsächlich gespannt zugehört hatte. Sofort begann der Kleine daraufhin artig seinen Kartoffelbrei zu essen und beschwerte sich nicht einmal, was seine Eltern etwas zu verwundern schien. "Das scheint tatsächlich zu funktionieren." Nickte Kratos anerkennend und begann wie die anderen auch zu essen. Während dem Essen führten sie viele Gespräche und Yuan begann auch von Martel und Ann zu erzählen, wobei besonders Kratos aufmerksam und nachdenklich zuhörte. Kapitel 3: Familienleben und Probleme ------------------------------------- Kapitel 3 Es war bereits richtig spät, doch Yuan und Ann waren noch bei Kratos und seiner Familie. Die beiden Engel redeten immer noch miteinander, immerhin hatten sie sich eine Menge zu erzählen. Anna spülte währenddessen im Nebenraum und die Kinder spielten mit Noishe auf dem Boden. "Martels Tochter...." Leicht seufzend schüttelte Kratos den Kopf. "Ich kann es immer noch nicht glauben!" "Glaub es ruhig. Vergiss dabei aber bitte nicht das sie auch meine Tochter ist." Meinte Yuan grinsend. "Und du reist auch mit ihr durch die Gegend und bist auf der Flucht vor Mithos Leuten?" "So in etwa. Wenn Mithos herausfindet das ich eine Tochter mit Martel habe, wird er sowohl sie, als auch mich töten. Noch weiß er aber nichts davon und dadurch das ich mit ihr dauernd reise ist es ihm noch nicht aufgefallen." "Aber was machst du wenn er dich zu sich ruft? Du kannst Ann ja nicht mitnehmen." "Ach, weißt du....." Schnell dachte Yuan nach. "Bisher hab ich immer eine nette Familie gefunden, die sich für ein paar Tage um sie gekümmert hat." Liebevoll sah er zu Ann, die gerade gähnte. "Aber ich denke wir sollten nun gehen. Es ist schon spät." "Hast du schon ein Zimmer?" "Äh, nein." Nun wurde Yuan doch etwas mulmig zumute. "Das Zimmer neben unserem ist noch frei. Ich nehme an du hast doch genug Gald dabei, oder?" "Ja, sicher doch." Nickte Yuan lächelnd. "Passt du solange auf Ann auf?" "Selbstverständlich." Mit einem komischen Gefühl ging Yuan zur Rezeption. Er durfte sich vor Kratos wegen den Abtrünnigen nicht verraten, also blieb ihm eigentlich keine andere Wahl als hier zu bleiben. Aber, eigentlich war ihm das ganz recht. So konnte er endlich mal ein paar ungestörte Tage mit Ann verbringen. Er würde Botta eine Nachricht zukommen lassen und alles war gut. Das machte er auch dann gleich in einer stillen Ecke, als er ein Zimmer gemietet hatte. Schnell packte er seinen Kommunikator aus, nachdem er sich vergewissert hatte, dass er allein war. "Lord Yuan?" Fragte Botta sofort. "Hör zu Botta, ich habe Kratos getroffen und durch andere wichtige Angelegenheiten werde ich wahrscheinlich einige Tage in Luin fest sitzen. Du kümmerst dich solange um alles!" "Zu Befehl Lord Yuan! Aber was ist mit der kleinen, soll sie abgeholt werden?" "Nein, damit komm ich schon klar. Ich weiß das ich mich auf dich verlassen kann Botta!" Damit beendete Yuan das Gespräch und ging zurück zu Kratos, der inzwischen ebenfalls auf dem Boden saß und mit den Kindern spielte. Als er allerdings Yuan bemerkte, stand er sofort auf und tat als ob nichts wäre. Schmunzelnd trat Yuan näher. "Na, macht’s Spaß?" "Was?" Prompt wurde Kratos etwas rot im Gesicht. "Tu nicht so Scheinheilig, das Kind in dir ist doch gerade erwacht." "Was redest du da? Warum hat das eigentlich so lange gedauert, hattest du Probleme?" "Nein, alles in Ordnung. Komm Ann, Schlafenszeit." "Ohhhh." Etwas traurig stand Ann auf, ging aber artig zu ihrem Vater. Es hatte ihr gerade richtig Spaß gemacht mit Lloyd, Kratos und Noishe zu spielen. Auch Kratos hob seinen Sohn hoch. "Für dich wird es jetzt auch Zeit Lloyd, du solltest schon längst im Bett sein." "Nein, will noch spielen!" Rief Lloyd, gähnte aber gleichzeitig. "Nein, es ist Zeit fürs Bett. Ann geht jetzt auch ins Bett, siehst du?" Sagte Kratos und deutete auf Ann. "Ja, man muss viel schlafen um groß und stark zu werden." Nickte diese sofort und streckte ihrem Vater die Arme entgegen. Lächelnd hob Yuan sie hoch. "Gute Nacht Kratos, wir sehen uns dann morgen." "Ja, gute Nacht Yuan." "Wohin?" Fragte Ann überrascht als Yuan sie in das Zimmer nebenan brachte. "Wir übernachten heute hier Ann." Erklärte Yuan und zog ihr den neuen Schlafanzug an, den er ihr zum Glück heute gekauft hatte. "Warum?" Gähnte Ann müde. "Frag einfach nicht, sondern genieße es." Sagte Yuan liebevoll und legte sie in eines der beiden Betten. "Und nun schlaf gut. Gute Nacht." "Gute Nacht Dad." Nuschelte Ann noch und war sogleich eingeschlafen. Lächelnd setzte sich Yuan zu ihr ans Bett uns sah ihr eine Weile beim Schlafen zu, doch dann seufzte er leise. Seinen Plan Kratos umzubringen um das ewige Schwert zu führen hatte er schon immer in Frage gestellt, doch nun würde er es erst recht nicht übers Herz bringen. Lloyd war so ein niedlicher Junge und brauchte seinen Vater, genauso wie Anna. Seitdem er selbst Vater war, hatte er sich verändert, genauso wie Kratos. Unglaublich was ein Kind so alles bewirken konnte.... Er selbst beschloss dann auch sich schlafen zu legen, denn so ein Luxus war ihm nicht jeden Tag vergönnt. Am nächsten Morgen wurde er von der Sonne geweckt, die durch das Fenster und direkt auf sein Gesicht schien. Noch etwas müde drehte sich Yuan auf die andere Seite und öffnete verschlafen die Augen, im Glauben seine Tochter im Bett zu sehen, doch dieses war leer. Schlagartig war Yuan wach und sah sich um. "Ann? Ann!" Schrie er und stand auf. "Ja Dad?" Yuan atmete erleichtert auf, als er sie aus dem Nebenzimmer kommen sah. Für einen Moment hatte er richtig Angst bekommen. "Und, hast du gut geschlafen?" Fragte er sie lächelnd. "Ja." Nickte Ann fröhlich. "Gut, dann wird es Zeit für dein Bad, oder?" "Ja, baden!" Nachdem Yuan Wasser eingelassen und sie gebadet hatte, durfte sie noch eine Weile im Wasser spielen. Es beeindruckte ihn jedes Mal aufs neue wie interessant das für Kinder sein konnte. Dann nahm er sie raus, rubelte sie trocken und zog sie an. "Was meinst du, sollen wir vor dem Frühstück noch bei Kratos, Lloyd und Anna vorbei schauen?" "Ja!" Rief sie begeistert und so gingen sie nach nebenan. "Herein." Kam es von drinnen, als Yuan anklopfte und sie betraten den Raum, wo die Familie gerade beim Frühstück saß. "Onkel Yuan, Ann!" Begrüßte Lloyd den Halbelf und seine Tochter sofort und Yuan sah den Kleinen zuerst verwundert an. Dann aber lächelte er glücklich. "Hallo Lloyd. Entschuldigt bitte, wir wussten nicht das ihr gerade beim Frühstück seid." "Oh, aber das macht doch nichts." Winkte Anna ab. "Wollt ihr mit uns frühstücken, oder hattet ihr das schon?" "Äh, eigentlich noch nicht, aber wir wollen nicht weiter stören." "Red nicht, sondern setzt euch lieber." Befahl Kratos und deutete auf zwei leere Stühle. Eigentlich wollte Yuan widersprechen, doch ehe er reagieren konnte, hatte sich Ann von ihm losgerissen und kletterte auf einen der Stühle. Seufzend nahm dann auch Yuan Platz. "Deine Tochter scheint klüger zu sein wie du." Neckte Kratos seinen Freund. "Ja, ja. Wenn du meinst." Yuan hatte beschlossen sich heute von nichts und niemanden die Laune verderben zu lassen. Ann schien dieses Frühstück besonders Spaß zu machen, denn sonst hatte sie immer alleine, oder höchstens mit ihrem Vater gefrühstückt. Auch Anna schien es zu freuen Gäste zu haben und natürlich gefiel es auch Yuan und Kratos, obwohl sie es nicht zeigten. "Was haltet ihr davon wenn wir spazieren gehen würden? Es ist gerade so ein herrlicher Tag." Schlug Anna nach dem Frühstück vor. "Eine gute Idee." Nickte Yuan sofort, ehe Kratos reagieren konnte. Dieser sagte dann gar nichts mehr, sonder nickte einfach nur zustimmend und so machten sich die beiden Familien kurz darauf zu einem Spaziergang durch Luin auf, wobei es Anna zum Brunnen zog. Während die Kinder auf dem freien Platz spielten und Noishe immer ein wachsames Auge auf sie hatte, setzten sich die Erwachsenen auf eine Bank und redeten. "Und hier wurdest du geboren?" Fragte Yuan, Anna eine Weile später neugierig. "Ja. Ich liebe diese Stadt und werde sie immer lieben." Sagte sie glücklich, sah dann aber etwas bedrückt aus. "Ich wünschte Lloyd könnte hier aufwachsen." Bedrücktes Schweigen machte sich breit. Das war ein Problem was alle beschäftigte. Yuan hatte zwar die Abtrünnigen und seine beiden Stützpunkte, doch das war auch nicht der perfekte Ort um ein Kind groß zu ziehen, denn dort gab es keine anderen Kinder und auch keine normale Schule, oder so. Aber bei Lloyd würde es wahrscheinlich noch schwieriger werden. Yuan seufzte. Nun hatten sie endlich eine Familie und konnten doch nicht in Frieden leben. Mehr denn je beschloss Yuan, Mithos aufzuhalten, damit sie endlich alle glücklich werden konnten.... Wenn da nicht das Problem mit Origins Siegel wäre. "Dad?" Erschrocken zuckte Yuan zusammen. Er war so tief in Gedanken versunken gewesen, dass er Ann gar nicht bemerkt hatte. "Lass deinen Vater in Ruhe Ann, er denkt nämlich gerade nach." Meinte Kratos lächelnd. "Das kann dauern." Ann sah daraufhin Kratos etwas schief an und ging dann zu ihm hinüber. "Tust du mir dann Zöpfe flechten Onkel Kratos?" Kratos sah sie mit großen Augen an als sie ihn „Onkel“ nannte und sah sich dann hilflos um. Warum fragte sie ausgerechnet ihn? Yuan musste aber schmunzeln. Die Meisten Abtrünnigen waren Männer und wenn Ann etwas wollte kam sie sowieso zuerst zu ihm, oder zu Botta. Erst danach kamen die Abtrünnigen dran, die ja alle Kämpfer waren. Es war also kein Wunder das sie sich zuerst an den Schwertkämpfer gewendet hatte, nachdem Yuan nicht reagiert hatte. Auch Anna musste über Kratos Gesichtsausdruck leicht lachen, denn es sah zu komisch aus wenn er hilflos wirkte. "Komm Ann, ich mach sie dir." Bot sie der kleinen an, die daraufhin sofort zu ihr kam. "Du scheinst nicht sehr viel Erfahrung mit Mädchen zu haben." Meinte Yuan schmunzelnd. "Tu mir einen Gefallen und sei einfach still." Murmelte Kratos leicht verlegen und fragte sich gleichzeitig wie Yuan das wohl hin bekam. Okay, der Halbelf trug seine langen Haare ja auch meistens zu einem Pferdeschwanz, aber Zöpfe flechten? Nein, dies war nun wirklich nicht sein Ding! Stattdessen beobachtete er lieber Lloyd, der immer noch mit Noishe spielte. Da musste er sich nicht um so etwas kümmern. Nachdem Anna, Ann Zöpfe geflochten hatte, betrachtete sich die Kleine das Werk erst, ehe sie wieder aufsprang und Anna dankend anlächelte. "Danke Tante Anna." Rief sie fröhlich und rannte wieder zu Lloyd. "Ach, ist das nicht schön wenn sich die Kinder so gut verstehen?" Seufzte Anna glücklich und lehnte sich an Kratos. "Ja." Nickte dieser und betrachtete Yuan, der den Kindern ebenfalls gespannt und glücklich zusah, neugierig. Sie blieben noch eine Weile dort, doch dann begannen Gewitterwolken aufzuziehen und Anna sah besorgt zum Himmel. "Es sieht nach Regen aus." "Dann sollten wir besser wieder rein gehen, nicht das die Kinder noch krank werden." Nickte Kratos zustimmend und stand auf um die beiden zu holen. Auch Yuan stand auf und sah sich besorgt um, allerdings nicht wegen dem Regen. Irgendetwas stimmte hier nicht! Sein Instinkt sagte ihm das Gefahr drohte. Schnell nahm er Ann auf den Arm als sie bei ihm war und drängte die Aurions zur Eile. "Was hast du denn?" Fragte Anna verwundert. "Hier stimmt etwas nicht Anna! Ich weiß nicht genau was es ist, aber ich glaube es droht Gefahr!" Meinte der Halbelf. "Meinst du es könnte ein Sturm aufziehen?" "Nicht ganz Anna. Obwohl das wohl auch zutreffen wird." Sagte Kratos, während er Lloyd ebenfalls auf den Arm nahm. Es war inzwischen wirklich ziemlich windig geworden, aber er konnte sich denken worüber Yuan sich Sorgen machte. Dazu kannte er ihn schon zu lange. "Yuan meint das Desians in der Stadt sein könnten!" "Nein!" Erschrocken schlug sich Anna die Hand vor den Mund. Sie hatten inzwischen das Inn erreicht und begannen sofort zu packen, wobei Lloyd sehr unruhig wurde. Er wusste das diese Hektik Gefahr bedeutete. Auch Ann kannte so etwas von der Abtrünnigen-Festung, denn wenn dort alle hektisch waren bedeutete das auch nie etwas Gutes. Innerhalb weniger Minuten waren sie fertig und gingen zum Ausgang, wo sich Kratos erst nach allen Seiten umsah, ehe er sich mit seiner Familie, Yuan und Ann hinaus schlich. Das Gald hatten sie auf der Theke hingelegt, da gerade niemand an der Rezeption stand. "Nichts zu sehen! Dann los!" Kommandierte er und die anderen beiden folgten ihm. Hastig gingen sie durch die Stadt und nutzten eher abgelegene Gebiete um nicht gesehen zu werden, doch der aufkommende Sturm erschwerte es ihnen etwas. "Was ist los Dad?" Fragte Ann ihren Vater, da sie noch nicht recht verstand wovor sie weg liefen. "Desians sind in der Nähe und die dürfen uns weder sehen, noch bekommen!" Erklärte er ihr leise. Sie schafften es die Stadt ungesehen zu verlassen. Bis jetzt hatten sie noch keine Desians gesehen, doch Vorsicht war besser. Allerdings galt es nun auch schnell einen Unterschlupf zu finden, denn es regnete bereits ziemlich heftig. "Wo sollen wir hin Kratos?" Fragte Anna besorgt, während sie Lloyd in eine Decke wickelte damit er nicht nass wurde. "Einfach mal weiter, wir werden schon......" "Da sind sie!" Erschrocken drehten sich alle um und sahen wie mindestens ein duzend Desians auf sie zu rannten. Kratos und Yuan reagierten sofort und zogen ihre Schwerter, während Anna mit den Kindern etwas weiter zurück ging. "Du weißt was du zu tun hast Ann!" Rief Yuan ihr noch zu, ehe er sich mit Kratos um die Desians kümmerte. Besorgt sah Anna Kratos und Yuan zu, wie sie die Desians aufhielten. Es bereitete ihr jedes mal von neuem Sorge wenn sie angegriffen wurden und zudem musste sie Lloyd beruhigen, der sich ängstlich an sie klammerte. "Hier ist sie!" Blitzschnell drehte sich Anna um und sah weitere sechs Desians, die von der anderen Seite auf sie zu rannten. Schnell nahm sie Anns Hand und begann zu rennen, so schnell es ging, doch durch den bereits nassen und matschigen Boden rutschte sie aus und viel hin, wobei ihr Lloyd aus dem Arm viel, was diesen zum weinen brachte. Nun hatten die Desians sie erreicht und die Meisten stürzten sich sofort auf Anna und auch Ann wurde von einem gepackt. Doch die Kleine wusste sich zu wehren und biss dem Desian kräftig in die Hand, so dass dieser sie schreiend los ließ. "Anna!" Schrie Kratos erschrocken als er bemerkte in welcher Gefahr sich seine Frau befand und stürzte sofort zu ihr um ihr und den Kindern zu helfen, so dass Yuan nun allein gegen die restlichen Desians, die nicht gerade wenige waren, kämpfen musste. Aber wie Yuan schon gesagt hatte, wusste Ann was sie zu tun hatte und das war laufen! Als Kratos sich einmischte entstand ein riesiges Kuddelmuddel, was die Kleine nutzte. Sie nahm Lloyd bei der Hand und lief einfach, wieder Richtung Luin. Denn erstens waren dort gerade keine Desians mehr und zweitens konnten sie sich in den Gassen und Häusern verstecken. So hatte es ihr, ihr Vater zumindest beigebracht. Kapitel 4: Fremde Hilfe ----------------------- Kapitel 4 Schnell lief Ann durch die Straßen und zog den sehr verängstigten Lloyd hinter sich her. Sie wusste nicht wo sie hinrannte, sie rannte einfach. „Wenn du verfolgt wirst, dann lauf so schnell du kannst und versteck dich Ann! Bitte im Notfall auch andere Erwachsene um Hilfe!“ Diese Worte schossen ihr immer wieder durch den Kopf und sie hielt sich daran. Allerdings wurde die Situation, dadurch dass Lloyd verzweifelt immer wieder nach seinen Eltern rief, nicht gerade erleichtert und sie selber hatte natürlich auch große Angst. Auch drehte sie sich immer wieder nach hinten um, um auch sicher zu gehen, dass keine Desians hinter ihnen her waren. Das machte sie auch als sie gerade um eine Ecke bogen und so stießen sie aus versehen mit einem Halbelf zusammen, so viel Ann erkennen konnte. Dieser drehte sich verwundert um und sah die beiden Kinder überrascht an. Die wiederum sahen ihn vor Schreck geweiteten Augen an und trauten sich kaum sich zu bewegen. "Nanu, was macht ihr denn bei so einem Wetter hier draußen?" Fragte er verwundert, doch sie reagierten nicht. Stattdessen trat nun ein Mädchen, mit kurzen, grünen Haaren hinter ihm hervor. Eigentlich wäre das ja überhaupt nicht auffällig gewesen, doch dieses Mädchen, das vielleicht in Anns Alter zu sein schien, trug ein Kurzschwert auf den Rücken, was dann doch auffiel. "Habt ihr euch verlaufen?" Der Halbelf bückte sich nun zu ihnen hinunter und lächelte sie sanft an und Ann faste wieder etwas Mut und nickte leicht. Gerade wollte der Halbelf sie fragen wo ungefähr sie wohnten und wer ihre Eltern waren, als einige Desians hinter einer Ecke auftauchten und auf sie deuteten. "Das sind sie!" "Schnappt euch die Bälger!" Sofort verfinsterte sich das Gesicht des Halbelfs, als er die Lage erkannte. Schnell zog er sein Schwert und stellte sich vor die Kinder, während er sich an das grünhaarige Mädchen wandte. "Bring sie in Sicherheit Jo!" "Ja, Syen." Nickte das Mädchen und deutete Ann und Lloyd an ihnen zu folgen. Ann fasste sich schnell wieder und folgte ihr, ohne Lloyd loszulassen, der wieder zu weinen und zu schreien begonnen hatte. Jo führte sie durch einige Straßen, bis sie zu einem alten Schuppen kamen. Dort drängte das grünhaarige Mädchen sie hinein und führte sie durchs Heu, das überall auf dem Boden lag. An einer bestimmten Stelle schaufelte sie dann schnell das Heu beiseite und öffnete eine versteckte Klappe. "Da rein!" Wies sie die beiden an und Ann folgte sofort. Jo richtete noch schnell das Heu so gut es ging unauffällig wieder hin, bevor sie die Klappe schloss. Dann wurde es, bis auf Lloyds leises Schluchzen, still. Es waren zwar Schritte und aufgebrachte Desian Stimmen zu hören, doch ihr Versteck wurde glücklicherweise nicht gefunden. Dennoch blieben sie in ihren Versteck und Jo hatte ihr Kurzschwert gezogen, was wiederum Lloyd Angst machte, während Ann neugierig wurde. Als sich die Klappe öffnete, war sie bereit sofort zuzustechen, doch es war nur Syen, der den Kindern klar machte das die Gefahr vorüber sei. "Shhht, du musst nicht mehr weinen, alles wird gut." Versuchte der Halbelf dann erst einmal Lloyd zu beruhigen und hob ihn hoch um den schluchzenden Jungen zu beruhigen. Dann wies er den beiden Mädchen an ihm zu folgen und wandte sich währenddessen an Ann. "Wie heißt ihr eigentlich?" "Ann." Ann hatte beschlossen dem grünhaarigen Halbelf zu vertrauen. "So, du heißt also Ann. Und der Junge?" "Lloyd." "Gut. Wisst ihr, wo ihr wohnt?" Ann sah ihn daraufhin schweigend an. Ihr Vater hatte ihr deutlich immer wieder erklärt, sie solle auch ja niemanden von den Abtrünnigen erzählen und wo die Stützpunkte lagen und genau das tat sie nun auch. "Also nicht. Wisst ihr zumindest wie eure Eltern heißen?" Auch da schwieg Ann aber eisern, was den Halbelf zum seufzen brachte. Das waren gerade nicht viele Informationen die er da erhielt. Wie sollte er auf diese Weise nur ihre Eltern finden? Doch noch wollte er nicht aufgeben, vielleicht kannte sie jemand aus dem Dorf. Sie gingen eine Weile, wobei Ann immer wieder einen Blick auf das andere Mädchen warf. Sie wusste nicht warum, aber sie mochte sie. Im Moment aber wollte sie eigentlich viel lieber ihren Vater wieder finden, denn sie machte sich auch große Sorgen um ihn. Aber schon als sie um die nächste Ecke bogen, kamen gleichzeitig auch Kratos und Yuan, keuchend um die gegenüberliegende Ecke und blieben abrupt stehen. Etwa zwei Sekunden vergingen, doch dann begann Lloyd, den Syen immer noch im Arm hielt, zu zappeln und schrie Laut: "Daddy, Daddy!" Sofort ließ ihn Syen daraufhin runter und er rannte so schnell ihn seine kleinen Beine trugen zu seinen Vater und auch Ann rannte zu Yuan. Die beiden wiederum rannten zu ihren Kindern und schlossen sie erleichtert in die Arme. "Ann! Ist dir auch nichts passiert?!" Seufzte Yuan und schloss erleichtert die Augen. "Dad!" Murmelte Ann nur in dessen Kleidung und kuschelte sich glücklich an ihren Vater. "Ein Glück Lloyd, geht es dir gut?" Prüfend sah Kratos seinen Sohn an, während er ihm immer wieder über den Rücken strich, um ihn zu beruhigen, da dieser immer noch weinte. "Es ist gut Lloyd, alles ist in Ordnung, du musst nicht mehr weinen." Tatsächlich beruhigte sich Lloyd dann langsam wieder und hörte auf zu weinen. Yuan war inzwischen mit Ann im Arm aufgestanden und zu dem Halbelf hinüber gegangen. "Danke. Wir wissen gar nicht wie wir ihnen danken können das sie unsere Kinder gerettet haben." "Da gibt es nichts zu danken. Das habe ich doch gerne getan." Auch Kratos war nun mit Lloyd auf dem Arm hinzugetreten und betrachtete den Halbelf, der einige leichte Verletzungen hatte. Anscheinend hatte er gegen die Desians gekämpft um sie zu retten. "Sie scheinen verletzt zu sein." Meinte er. "Ach, das ist halb so wild, aber ich bin froh das ich helfen konnte." Winkte er ab. "Mein Name ist übrigens Syen und das hier ist meine kleine Schwester Jo." Yuan und Kratos stellten sich daraufhin auch vor und überredeten ihn mitzukommen. Sie gingen dann zum Inn zurück, wo auch Anna war. Sowohl Kratos als auch Yuan hatten leichte Verletzungen erlitten und bei Anna sah es etwas schlimmer aus, aber nicht lebensgefährlich. Als sie das Zimmer, welches sie reserviert hatten betraten, sprang Anna sofort auf, rannte humpelnd zu Kratos und nahm Lloyd in den Arm. "Lloyd, mein Kleiner Liebling! Du bist wohlauf!" Rief sie und einige Tränen bahnte ihren Weg über ihr Gesicht, während sie ihren Sohn immer wieder knuddelte. "Du sollst dich doch schonen Anna!" Tadelte Kratos sie und führte sie bestimmend zu dem Bett zurück. "Aber....." "Nein, Anna! Kein Aber! Du bist verletzt und musst dich jetzt schonen." Sanft nahm er ihr Lloyd wieder aus dem Arm. "Ich kümmere mich um Lloyd, ruh du dich etwas aus. Und auch sie können es sich bequem machen und ihre Wunden versorgen Syen." Dann ging er mit Yuan und den beiden Kindern ins Bad, wo sie ihnen schnell die nassen Sachen auszogen und sie in die mit warmen Wasser gefüllte Badewanne setzten. "Wir hatten mehr Glück als verstand!" Sagte Yuan irgendwann, während er Ann vom Dreck zu befreien versuchte. "Wem sagst du das?" Seufzte Kratos, der gerade dabei war Lloyds Haare zu waschen. "Aber ich bin richtig froh das wir noch einmal so glimpflich davongekommen sind. Du hast Ann wirklich prächtig erzogen, sie ist sehr verantwortungsbewusst." "Lloyd ist aber auch ein guter Junge. Andere Kinder wären nicht so einfach mitgegangen, sondern hätten trotzdem bei ihren Eltern bleiben wollen." Gab Yuan lächelnd zurück. "Dann einigen wir uns darauf das sie beide gut erzogen wurden." Lächelte nun auch Kratos. "In Ordnung, damit bin ich einverstand..... Hey!" Der plötzlichen Wasserattacke von Lloyd konnte Yuan nicht mehr rechtzeitig ausweichen und so bekam er einen Schwall Wasser ins Gesicht. Der Junge quietschte daraufhin vergnügt, was darauf deuten ließ, dass der Schmerz und die Angst der letzten Stunden vergessen waren. "Aber Lloyd, du kannst doch nicht einfach deinem Onkel mit Wasser voll spritzen, so was macht man nicht!" Tadelte Kratos ihn, bekam aber im nächsten Moment ebenfalls einen Wasserschwall ins Gesicht und zwar von Ann. Yuan konnte sich vor lachen kaum noch halten, auch wenn Kratos ihm bitterböse Blicke zuwarf. Doch irgendwann konnte der Schwertkämpfer nicht anders und musste ebenfalls in das Lachen von Yuan und den beiden Kindern einstimmen. Eine beinahe aufkommende Wasserschlacht konnte er aber dann doch verhindern. "Das nächste mal bist du dran Yuan!" Meinte Kratos immer noch lächelnd, während er Lloyd in ein Handtuch einwickelte. "Wieso? Ich hab doch gar nichts getan." Antwortete dieser frech und tat das Selbe mit Ann. Dann gingen die beiden Engel wieder in das andere Zimmer und setzten sich auf eines der Betten, während sie ihre Kinder trocken rubbelten. "Du kannst deine Schwester nun baden und dich selber natürlich auch." Sagte Kratos zu Syen. "Das ist zwar wirklich nett, muss aber nicht sein." Winkte dieser ab. "Ihr beide habt es aber bitter nötig! Also geht lieber, bevor wir es uns noch anders überlegen!" Drohte Yuan immer noch lächelnd. "Na schön, wenn ihr unbedingt darauf besteht. Komm Jo, wir gehen baden." Das Mädchen kam daraufhin etwas verwundert zu ihrem Bruder, welcher sie hochhob und mit ihr ins Bad ging. Dabei trafen sich ihr und Anns Blick und Ann konnte nicht anders als ihr zögernd zuzuwinken und auch sie winkte kurz etwas zaghaft zurück. Yuan war das nicht entgangen und lächelte glücklich. Das sich Ann mit Lloyd bereits angefreundet hatte freute ihn schon riesig, aber wenn sich Ann nun endlich auch einmal mit einem Mädchen in ihrem Alter anfreunden konnte..... Das wünschte er sich wirklich von Herzen, denn Ann sollte so gut wie möglich in einem normalen Umfeld aufwachsen. Ann wiederum schien es momentan richtig zu gefallen sich an ihren Vater kuscheln zu können und dabei gestreichelt und etwas massiert zu werden. Lloyd dagegen war bereits in den Armen seines Vaters eingeschlafen, was ja nicht verwunderlich war, denn immerhin war es ein sehr anstrengender Tag gewesen. Nun blieb nur noch die Bettfrage, denn sie hatten nur noch ein Zimmer, mit vier Betten bekommen können. Für die Kinder blieb da kein Platz mehr, nicht einmal mehr Kinderbettchen hatten sie bekommen können, es war alles ausgebucht. Als die beiden soweit wieder trocken waren, zogen ihre Väter ihnen ihre Schlafanzüge an, wobei Lloyd wieder halb aufwachte und sich gähnend immer wieder an seinen Vater fest hielt, was diesem es etwas schwer machte ihn anzuziehen. "Er scheint sehr an dir zu hängen." Meinte Yuan schmunzelnd. "Ja. Das ist er immer wenn wir von Desians angegriffen wurde. Er wird dann sehr unruhig." Erklärte Kratos und streichelte ihn beruhigend. "Nun, bleibt noch die Frage wer zuerst wach bleibt." "Du meinst wir wechseln uns ab? Eine Hälfte der Nacht schläft einer, die andere Hälfte der andere?" "Ja. Wir sind vom Kampf auch erschöpft und brauchen beide etwas Ruhe." "Mag bei Daddy schlafen." Murmelte Lloyd müde. Kratos sah seinen Sohn etwas besorgt an. Es schien ihm das Herz zu brechen wenn Lloyd Angst hatte. Aber daran würde er sich gewöhnen müssen. Allerdings wurde Lloyd schnell unterstützt. "Ich auch!" Für Ann war dies eine wunderbare Gelegenheit. Bisher hatte sie noch nie bei ihrem Vater schlafen dürfen, da Yuan fand das hinderte sie daran selbstständig zu werden. Als sie ihren Vater nun mit großen, bittenden Augen ansah, geriet er rasch in Zwiespalt. "Kratos, dein Sohn ist kurz davor meine gesamte Erziehung über den Haufen zu werfen!" Beschwerte er sich bei dem Schwertkämpfer. Doch Kratos zuckte nur mit den Schultern. "Mach was du willst Yuan, ich lass meinen Sohn nicht allein wenn er Angst hat!" Yuan hätte sicher etwas darauf erwidert, wenn nicht in dem Moment Syen mit Jo herausgekommen wäre, beide nun ebenfalls frisch gebadet. "Äh, entschuldigt die Störung, aber Miss Anna hat gesagt wir könnten für heute hier schlafen, ist das recht? Jo ist nämlich ziemlich müde." Als die beiden Freunde auf das halb schlafende Kind in seinem Arm sahen nickten sie gleichzeitig. Syen lächelte ihnen dankend zu und ging zu eines der Betten, wo er sich mit seiner Schwester im Arm hinlegte und auch sofort einzuschlafen schien. "Zwei zu eins." Lächelte Kratos und ging nun mit Lloyd zum anderen Bett. "Oh man! Also so langsam beginne ich daran zu zweifeln das diese Umgebung gut für sie ist." Seufzte Yuan und ging zum letzten Bett, wo er sich mit Ann hinlegte. Diese kuschelte sich glücklich an ihn und genoss diesen Moment sichtlich. Yuan seufzte erneut und hoffte das sich dies nicht einspielen würde. Es war ihm zwar alles andere als unangenehm, im Gegenteil. Er genoss es ebenfalls. Aber er glaubte das dies nicht gut für die Entwicklung eines Kindes war. Trotzdem schlief er ziemlich rasch ein und Ann mit ihm. Am nächsten Morgen waren Syen und Jo die ersten, die aufwachten. Als Kratos nämlich wach wurde, waren sie schon auf und Syen massierte die Kleine liebevoll. Kratos aber stand noch nicht auf ja, bewegte sich nicht einmal, denn Lloyd schlief noch tief und fest an ihn gekuschelt und er wollte ihn nicht wecken. Yuan wachte erst einige Minuten später zusammen mit Ann auf. Diese drückte sich aber zuerst einige weitere Minuten glücklich an ihn und Yuan brachte es nicht über Herz sie von sich zu drücken. Als sich Ann dann von ihm löste, stand er aber sofort auf und zog sie um. Ann wurde dann aber langweilig und so packte sie ihre Steine aus, mit denen sie zu spielen begann und sie sortierte. "Was machst du da?" Lächelnd sah Ann zu Jo auf, die sich neugierig neben sie gestellt hatte. "Mit den Steinen spielen. Willst du auch?" Nur kurz darauf waren die beiden Mädchen so sehr in ihr Spiel vertieft, dass sie um sich herum nichts mehr mitbekamen. Auch nicht das Kratos dann auch aufstand als Lloyd wach wurde und sich dann zu Yuan und Syen setzte. Anna schlief immer noch. Der gestrige Tag schien sie nun doch ziemlich beansprucht zu haben. Lloyd dagegen war wieder topfit und turnte auf seinen Vater herum, da ihm das Spiel der Mädchen wenig interessierte. Kapitel 5: Die Manastruktur --------------------------- Kapitel 5 "Übrigens Syen, es gibt da etwas, was mich interessiert. Jo ist ein Mensch, du aber scheinst ein Halbelf zu sein, wie kommt das?" Wollte Kratos nach einiger Zeit wissen, während er Lloyd daran hinderte die Tischdecke herunter zu ziehen. "Ach, das ist eigentlich eine recht kurze Geschichte." Seufzte Syen und sah zu seiner Schwester hinüber. "Meine Mutter war eine Elfe, mein Vater aber ein Mensch. Kurz nach meiner Geburt, ist sie gestorben und mein Vater hat mich allein aufgezogen. Vor etwa fünf Jahren lernte mein Vater dann eine andere Frau kennen, der es nichts ausmachte das ich ein Halbelf war und die beiden heirateten. Ein Jahr später kam dann Jo zur Welt. Doch.... Vor kurzem wurden die beiden von den Desians umgebracht.... Direkt vor Jos Augen. Nun versuche ich sie allein groß zu ziehen." "Hm..." Nachdenklich sah Kratos das Mädchen an. "Das würde erklären warum sie so schweigsam und abwesend ist. Aber wieso gestattest du ihr eine Waffe zu tragen?" "Oh, sie weiß damit umzugehen. Sie darf das Kurzschwert nur im äußersten Notfall ziehen, um sich zu verteidigen. Wir werden nämlich immer noch von Desians verfolgt. Und ich will nicht auch noch sie verlieren..." Kratos und Yuan schwiegen darauf. Darüber das ein Kleinkind schon eine Waffe tragen durfte, waren sie nicht besonders begeistert, doch das war Syens Sache und da würden sie sich nicht einmischen. "Ah, ihr seid schon wach?" Noch etwas müde richtete sich Anna auf und sah zu ihnen hinüber. "Morgen Anna." Sagte Kratos lächelnd und ging zu seiner Frau hinüber. "Geht es dir besser?" "Ja, viel besser." Nickte sie und stand auf. "Auf jeden Fall gut genug zum weiter gehen. Wir gehen ja heute weiter, oder?" "Nach Möglichkeit ja." Stimmte ihr Kratos zu. "Es wäre zu gefährlich hier länger als nötig zu verweilen." "Ja, eben. Und was ist mit dir Yuan? Du kommst doch auch mit, oder?" Doch Yuan schüttelte bedauernd den Kopf. "Tut mir leid, aber ich habe vor nach Triet zu gehen. Es gibt dort etwas wichtiges, worum ich mich kümmern muss." "Oh, das ist schade." Sagte Anna etwas enttäuscht. "Nun ja, ich bin mir sicher das wir uns irgendwann einmal wieder sehen." Meinte Kratos. "Hm, wenn du nach Triet gehst, könnte ich dich ja ein Stück begleiten. Ich muss nämlich nach Izzold." Meldete sich nun Syen zu Wort. "Äh, sicher doch. Das ist kein Problem." Dabei ärgerte es Yuan aber doch, denn eigentlich hatte er vor gehabt mit dem Rheaird so schnell wie möglich zu den Abtrünnigen zurück zu kommen. So würde es wieder einige Tage länger dauern. Aber er wollte ja nicht auffliegen und so sagte er nichts dagegen. Dann gab es aber erst einmal Frühstück. Kratos setzte Lloyd wieder in seinen Hochstuhl, den sie noch bekommen hatten und die anderen setzten sich auf die Stühle, die gerade so reichten. "Will einer von euch in meinem Stuhl sitzen?" Wandte sich Lloyd fragend an die beiden Mädchen, was diese aber mit einem deutlichen Nein kommentierten. "Vielen Dank ihr!" Sagte Lloyd dann beleidigt, doch als gegessen wurde, war sein Ärger schnell wieder verraucht. Dann war es aber an der Zeit Abschied zu nehmen. "Lass dich mal wieder sehen Yuan." Sagte Kratos zu seinem Freund, als sie sich voneinander verabschiedeten. "Keine Sorge, so schnell wirst du mich nicht wieder los." Versicherte der Halbelf ihm. Ann dagegen war etwas traurig als sie sich von der netten Familie trennten, die sie so lieb gewonnen hatte. Auf den Weg nach Izzold aber, freundete sie sich immer mehr mit Jo an und so vergaß sie ihren kleinen Kummer schnell. Auch Yuan verstand sich recht gut mit Syen und so wurde es eine angenehme Reise. Als sie einige Tage später dann in Izzold ankamen war Ann aber wieder traurig, da sie nun auch von Jo getrennt wurde. Aber es ging nun mal nicht anders. Das restliche Stück beschloss Yuan dann mit dem Rheaird zu fliegen, denn er hatte von einigen wichtigen Angelegenheiten gehört, um die er sich dringend kümmern musste. "Lord Yuan, endlich seit ihr wieder da!" Rief Botta erleichtert als er ihn sah. "Es hat einige Probleme gegeben und wir wären vielleicht sogar beinahe von Cruxis entdeckt worden!" "Was?!! So ein Mist aber auch! Ann, geh du schon mal in dein Zimmer, ich komme später nach." Sagte Yuan und ging dann mit Botta in sein Büro, wo dieser ihm genaustens Bericht erstattete. Ann dagegen ging in ihr Zimmer, so wie ihr Vater es ihr gesagt hatte. Auf einmal wirkte dieser Ort so Fremd. Kein einziges Kind mit dem sie hätte spielen können gab es hier, außer ihr. Die Abtrünnigen, denen sie begegnete, liefen achtlos an ihr vorbei, denn sie kannten sie ja alle schon. Etwas traurig versuchte Ann sich dann die Zeit zu vertreiben, denn was die Erwachsenen unter später verstanden, kannte sie ja schon. Wie sie es sich gedacht hatte, wurde es Abend als ihr Vater endlich zu ihr kam. "Tut mir leid Ann, diesmal hat es etwas länger gedauert." Entschuldigte er sich bei ihr und begann sie bettfertig zu machen. "Wann gehen wir wieder?" Fragte die Kleine als sie im Bett lag. "Wieso?" Verwundert sah Yuan seine Tochter an. "Ich will wieder zu Lloyd, Onkel Kratos, Tante Anna, Syen und Jo." Erklärte sie ihm. Yuan spürte wie das ihm einen Stich versetzte. Nur zu gut konnte er verstehen das sich Ann wieder nach ihren Spielkameraden sehnte, denn hier war sie doch recht oft allein. Warum musste es auch so kompliziert sein, dies war einfach kein Ort für ein kleines Kind. Wenn sie größer war, könnte sie ihm vielleicht sogar bei einigen Dingen helfen, aber so.... "Wir werden sehen. Ich versuche so schnell es geht mich zu beeilen und dann suchen wir wieder nach ihnen. Einverstanden?" "In Ordnung." Nickte Ann und schlief nur kurz darauf ein. Für Yuan aber begann wieder der Alltägliche Arbeitsstress und auch er wünschte sich nun nur zu gern, zu seinem Freund und dessen Familie. Aber es galt nun herauszufinden wie Mithos dahinter kommen konnte das hier die Abtrünnigen-Festung lag, denn sonst war alles gefährdet, was er sich in mühevoller Arbeit aufgebaut hatte! So vergingen einige Monate und langsam wurde es heikel, denn Desians trieben sich auf Cruxis Befehl hin immer öfters in dieser Gegend herum. Allmählich wurde Yuan wirklich ratlos, doch dann kam von Botta der entscheidende Hinweis. "Lord Yuan!" Genervt stöhnte Yuan auf. Er hasste es, wenn er so gerufen wurde, denn das verhieß nichts gutes. Gerade hatte er sich einmal Zeit für Ann genommen und nun sollte es wieder nichts werden! "Was gibt es denn so wichtiges Botta, was nicht einmal eine Stunde warten kann?" Sagte er mit einem leicht auffordernden Ton, den Botta deutlich herausgehört hatten. "Aber ich glaube ich habe herausgefunden woran es liegt das Cruxis so viele Leute hier her schickt!" Nun wurde Yuan hellhörig. "Dann lass uns in mein Büro gehen!" "Will auch mit!" Auffordernd sah Ann ihren Vater an. "Du willst doch nur mit damit du mich überwachen kannst. Na schön." Seufzend hob Yuan hob sie hoch und ging mit Botta in sein Büro, wo er sie auf seinen Schreibtisch setzte. "Dann schieß mal los Botta, ich bin ganz Ohr!" Etwas aufgeregt holte der Abtrünnige ein kleines Gerät heraus und stellte es so das sein Vorgesetzter hineinsehen konnte. "Ich habe noch einmal die Daten aller hier befindlichen Abtrünnigen überprüft und.... na ja, auch etwas herum experimentiert. Dabei bin ich durch Zufall auf dieses Ergebnis gestoßen." Neugierig sah Yuan sich das Ergebnis an, doch dann weiteten sich seine Augen erschrocken. "Aber das sind doch....!!" "Ähnliche Mana Daten wie bei Martel! Wer derjenige ist der ein solches Mana ausstrahlt war dann ja nicht schwer herauszufinden." Gleichzeitig wandten die beiden ihren Blick zu Ann, die sie nur verwundert anstarrte. Sie war natürlich noch zu jung um genau zu verstehen über was die beiden redeten. "Oh nein! Darauf hätte ich auch früher kommen können! Wahrscheinlich denkt Mithos das die Möglichkeit für einen neuen Körper für Martel besteht und lässt denjenigen, der dieses Mana ausstrahlt nun suchen!" Stöhnte Yuan. "Und was sollen wir nun tun Lord Yuan?" Unsicher sah Botta zu seinem Anführer. "Es gibt da nicht viel zu überlegen! Wir müssen Anns Mana umändern und das so schnell wie möglich! Schon eine kleine Abweichung genügt." "Dann sollten wir sofort beginnen!" "Ja. Komm Ann." Etwas verwundert war Ann dann doch als ihr Vater sie nahm und in einen anderen Raum brachte. Dabei versuchte er ihr zu erklären was ungefähr auf sie zukam und das es nicht schlimm war. Zuerst musste sie einige Untersuchungen über sich ergehen lassen, bis sie die genaue Manastruktur zusammen hatten. Danach dauerte es aber ein paar Stunden bis sie ein Serum hergestellt hatten. "So Ann, nun musst du still halten." Sagte Yuan, während er ihr eine Spritze gab. Ann gefiel dies zwar überhaupt nicht, hielt aber still. "Und wie lange wird das jetzt dauern?" "In ein bis zwei Monaten können wir ihr erst das nächste Serum geben. Es wird noch einige Jahre dauern bis das gewünschte Ergebnis eintritt, leider!" Seufzte Yuan. "Aber bis dahin haben sie uns vielleicht schon gefunden!" Yuan dachte darüber lange nach, bis er einen Entschluss gefasst hatte. "Dann werde ich mit Ann eben flüchten! An einem Ort kann sie dann nicht mehr bleiben." "Aber Lord Yuan...." "Es gibt keine andere Möglichkeit Botta! Ich weiß es wird schwer für uns alle, aber wir können nicht zulassen das Mithos herausfindet was wir vorhaben, oder gar Ann erwischt!" Damit war es beschlossen. Yuan nahm sich vor in drei Tagen aufzubrechen und in dieser Zeit alles wichtige zu klären was und wie sich die Abtrünnigen zu verhalten hatten. Ann dagegen freute sich schon richtig auf die Reise. Sie wusste zwar nicht warum sie mit ihrem Vater auf Reisen gehen sollte, doch das war ihr egal. Sie hoffte aber inniglich das sie wieder auf ihre neuen Freunde treffen würde und dann auch ihr Vater mehr Zeit für sie haben würde. Drei Tage später waren sie dann wirklich auf Reisen. Während Ann dies sehr gefiel, hatte Yuan so seine Sorgen. Zwar waren sie jetzt nicht mehr so einfach zu finden, aber es würde noch etwas, oder besser gesagt einige Jahre dauern bis Anns Mana sich soweit geändert hatte, das Mithos sie nicht mehr so leicht fand, doch bis dahin hatte er noch einiges vor sich! Zuerst wollte er jedenfalls wieder Kratos finden und mit ihm darüber reden. Vielleicht hatte er ja eine Idee. Bisher hatte er ja nur diese ein Möglichkeit. Einfacher wäre es zwar gewesen mit dem Rheaird zu fliegen, doch andererseits wollte er ja Kratos wieder finden und der konnte sich überall herumtreiben! Schon nach vier Tagen aber, konnte er sich etwas in Kratos hinein versetzen. Mit einem kleinen Kind zu reisen war wirklich nicht sehr einfach. Man brauchte viel Geduld und wenn Ann müde wurde, musste er sie tragen. Als sie in Izzold ankamen hatte er dann die Wahl. Entweder er nahm ein Schiff, oder er ging zu Fuß weiter. Da das Schiff um einiges bequemer war, entschied er sich schnell für dieses und nur wenige Tage später befanden sie sich schon auf dem Meer, was Ann völlig begeisterte. "Da Dad!" Rief sie und deutete auf den Ozean. Yuan konnte zwar nicht erkennen was Ann gemeint hatte, doch er nickte zustimmend, ohne von seinen Notizen auf zu sehen. "Ja, Ann. Das ist wirklich schön." "Darf ich ins Wasser?" "Nein Ann, dazu ist es momentan zu kalt." "Schade!" Etwas traurig sah Ann über die Reling auf das Wasser, in dem sie nur zu gerne baden würde. Eine erneute Welle ließ das Boot stark schwanken, was der Kleinen sehr zu gefallen schien. Yuan musste Grinsen. Anscheinend hatte Ann etwas neues gefunden was ihr gefiel. Als er sie am Abend in ihre Koje brachte, erzählte sie ihm immer noch von dem tollen Sonnenuntergang, den sie heute gesehen hatte. Der Halbelf hörte seiner Tochter geduldig und lächelnd zu, während sie ihm immer wieder die Farben beschrieb. "Ja, das sah wirklich sehr schön aus Ann." Nickte er schließlich. "Und wenn du jetzt schön brav schläfst, kannst du Morgen früh den Sonnenaufgang sehen. Der ist mindestens genauso schön. Soll ich dich wecken?" "Ja!" Rief Ann sofort und legte sich sogleich schlafen. "Aber nicht vergessen!" "Nein, nein. Bestimmt nicht. Gute Nacht." Sanft gab er ihr noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich in sein eigenes Bett legte. Etwas gutes hatte die Sache ja, er konnte nachts meistens wieder schlafen und musste sich nicht um diesen lästigen Papierkram kümmern. Am nächsten Morgen wachte er dann etwas früher auf um Ann auch ja rechtzeitig zu wecken. Er wusste wie sehr sie Sonnenaufgänge und auch Sonnenuntergänge liebte, dieses Schauspiel hier wollte er ihr auf keinen Fall entziehen. "Aufwachen Ann, gleich geht sie Sonne auf." Sagte er sanft, während er ihr durchs Haar strich. Als Ann das hörte war sie sofort wach und stand strahlend auf. Sofort wollte sie nach draußen rennen, doch Yuan hielt sie auf. "Warte noch etwas, zuerst musst du dich umziehen." Nur widerwillig ließ Ann sich umziehen und drängelte ihn dann endlich nach draußen. Das was sie dann sah, ließ sie wie gestern richtig staunen. Wie die Sonne langsam aufging und sich im Meer spiegelte, der Himmel in den buntesten Farben getaucht war und das laue Lüftchen ihr durchs Haar wehte, ließ sie einfach nur staunend dastehen. "Mehr!" Sagte sie schließlich und streckte ihrem Vater die Arme entgegen, was bedeutete das er sie hochnehmen sollte, damit sie mehr sehen konnte. Dieser machte es dann auch schmunzelnd und genoss es einfach so mit Ann da zu stehen und für eine Weile mal all seine Sorgen vergessen zu können. Erst als das Schauspiel vorbei war, rührte sich Ann wieder. "Toll! Will noch mal sehen." "In Ordnung Ann, heute Abend sehen wir es uns wieder an und Morgen früh auch. Dann dürften wir sowieso Palmacosta erreichen." Nickte Yuan und ließ sie wieder runter. Ann begann daraufhin wieder das Schiff zu erforschen, wobei Yuan sie nicht aus dem Auge ließ. Zu leicht konnte sie unter der Menge, die sich nun langsam ebenfalls auf dem Schiff ansammelte, verloren gehen und das wollte er unter keinen Umständen. Eine Weile ließ er sie noch rennen, dann aber rief er sie zum Frühstück und natürlich kam sie sofort. Kapitel 6: Vermisst ------------------- Kapitel 6 Neugierig sah sich Ann um als sie im Hafen ankamen. In Palmacosta war sie noch nie gewesen und die vielen großen Schiffe gefielen ihr. Da es noch früh am Morgen war, ließ Yuan ihr Zeit sich überall umzusehen, bevor sie Frühstücken gingen. Dann ging er wieder mit ihr nach draußen, denn das Wetter war noch so schön und das wollte er ausnutzen. So kam es, dass sie erst wieder am späten Nachmittag zum Inn gingen um dort Zimmer zu reservieren. Doch unterwegs erwartete Yuan etwas unangenehmes. Ann sah sich gerade etwas in einem Schaufenster an und Yuan stand einige Meter entfernt von ihr und wartete geduldig auf sie. "Lord Yuan." Erschrocken drehte sich Yuan zu der vermummten Gestalt um die plötzlich hinter ihm stand. Nur wenige Sekunden später erkannte er das es einer der hochrangigeren Engel sein musste und ihm lief es kalt den Rücken hinunter. Dennoch schaffte er es gerade noch Ruhe zu bewahren und sich nichts anmerken zu lassen. "Was gibt es?" "Lord Yggdrasil erwartet euch." Das gefiel Yuan gar nicht. Gerade jetzt, was wollte er nur schon wieder von ihm? "Gut, richte ihm aus ich werde so schnell wie möglich zu ihm kommen." "Ja, Lord Yuan." Nickte der Engel und verschwand schnell wieder aus dem Blickfeld des Abtrünnigen. Erst jetzt wagte es Yuan erleichtert aufzuatmen. Das war knapp! Nicht auszudenken wenn Ann in dem Moment bei ihm gewesen wäre! Doch dann stockte ihm der Atem, als er wieder zu dem Schaufenster sah. Ann war spurlos verschwunden. "Ann? Ann!" Schrie Yuan und sah sich panisch um. Dieser verfluchte Engel! Er hatte ihn zu sehr abgelenkt. Schnell sah Yuan in den Laden, doch auch dort war sie nicht. Nun lief er durch ganz Palmacosta und suchte nach ihr und mit jeder Minute die verging wurde er noch panischer. Immer wieder rief er nach Ann, doch er fand sie einfach nicht. "Suchst du etwa das hier?" Ruckartig drehte sich Yuan um und atmete erleichtert auf, als er Ann sah, die von Kratos getragen wurde. Erleichtert nahm er sie Kratos ab und drückte sie an sich. "Ann! Erschreck mich ja nicht noch einmal so, du kannst doch nicht einfach weglaufen!" Sagte er mit lauter Stimme. "Tut mir leid Dad." Murmelte sie entschuldigend. "Na, es ist ja alles gut gegangen." Meinte Anna lächelnd. "Hallo Onkel Yuan." Rief Lloyd, der auf Noishe ritt, lachend. "Hallo Lloyd. Aber was macht ihr hier?" Fragte Yuan nun leicht verwundert. "Wir sind zufällig hier. Hätte nicht gedacht das wir uns so schnell wieder sehen." Lächelnd musterte Kratos Yuan, der immer noch leicht erschrocken aussah. "Es ist aber gut das ich euch treffe, denn Mithos hat mich rufen lassen und ich bräuchte jemanden, der auf Ann aufpasst." Erklärte Yuan und stellte Ann wieder auf den Boden. "Mithos?" Nachdenklich runzelte Kratos die Stirn. "Was will er von dir?" "Das wüsste ich auch gerne." Seufzte Yuan. "Also?" "Das geht natürlich in Ordnung, wir werden im Inn auf dich warten und am besten schon einmal mit bestellen." Nickte Kratos. "Nicht notwendig, das mache ich schon selber und so lange wird es wohl nicht dauern. Passt einfach nur auf sie auf." "Keine Sorge, uns wird sie sicher nicht so schnell weglaufen wie dir." "Das will ich dir auch geraten haben Kratos!" Sagte Yuan mit gespielter Strenge und ging dann zu Ann in die Hocke. "Also Ann, du hörst schön auf das was Onkel Kratos und Tante Anna sagen während ich weg bin, verstanden?" "Ja, Dad." "Du sollst mich nicht so nennen Yuan!" Sagte Kratos und wurde leicht rot, während Anna kicherte und sich dann auch zu Ann runter beugte. "Na Ann, möchtest du dir mit Noishe, Lloyd, Tante Anna und Onkel Kratos einen schönen Tag machen?" "Ja!" Rief die Kleine begeistert und umarmte Anna, während Kratos einfach nur seufzte und sich mit der Situation abfand. "Gut, dann wäre es abgemacht. Also, Tschüss." Verabschiedete sich Yuan von ihnen, froh zu wissen das Ann sich in guten Händen befand. Kratos seufzte noch einmal als er weg war, setzte Ann aber dann lächelnd hinter Lloyd auf Noishe, was den beiden Kindern sehr gefiel. "Wir sollten uns dann schon einmal Zimmer im Inn reservieren." Meinte er dann an seine Frau gewandt. "Ja. Bist du sicher das wir nicht für Yuan gleich......?" "Nur wenn sie schon so gut wie ausgebucht sind. Wahrscheinlich muss ich sowieso seine Laune ertragen wenn er bei Mithos war." Kratos hatte ein schlechtes Gewissen deswegen, weil er sich denken konnte das es wegen ihm war und Yuan nun dafür den Kopf hinhalten musste. Das hatte er aber eigentlich schon immer gemusst, denn da Kratos das Siegel von Origin war, hatte er ihm nicht schaden wollen. Nun kamen sie aber im Inn an und Kratos reservierte sofort Zimmer für sie. Da Anna aber fand das es heute ein wunderschöner Tag war, gingen sie wieder nach draußen und zum Hafen. In der tat hatten sie es aber auch etwas einfacher, denn während sie einträchtig nebeneinander gingen, Händchen hielten und mal etwas Zeit für sich nahmen, passte Noishe gewissenhaft auf die Kinder auf. So verging der Tag recht schnell und es wurde Abend. Während Ann, Lloyd am Hafen den Sonnenuntergang zeigte und ihm erklärte wie schön die Farben waren, begann sich Kratos langsam Sorgen zu machen. Eigentlich hatte er erwartet das Yuan in einigen Stunden wieder da sein würde, doch langsam wurde es bereits Abend. Wo blieb dieser verdammte Halbelf nur? "Es wird langsam kühl Kratos." Meinte Anna nach einer Weile und sah ihren Mann besorgt an, der immer noch in den Himmel sah, oder zum Stadttor. "Ja, du hast recht. Gehen wir rein. Lloyd, Ann! Zeit rein zu gehen!" Rief er die beiden zurück und sie kamen sofort. "Kratos? Machst du dir Sorgen um Yuan?" Fragte Anna ihn auf dem Rückweg. "Ja, etwas." Nickte dieser. "Ich traue Mithos nämlich nicht." "Es wird ihm schon nichts passiert sein." Versuchte Anna ihn zu beruhigen, doch es gelang ihr nicht ganz, auch wenn er ihr ein Lächeln schenkte. Als sie die Kinder am Abend dann zu Bett brachten, schien es Ann nichts aus zu machen das ihr Vater immer noch nicht da war. Die beiden wussten ja aber auch nicht das es Ann gewohnt war, wenn ihr Vater mal für ein paar Tage nicht da war. Brav ließ sie sich zu Bett bringen, nachdem Anna sie umgezogen hatte, denn Yuan hatte ihr noch schnell einige wichtige Sachen für die Kleine in den Arm gedrückt, bevor er gegangen war. Auch Kratos legte Lloyd nun neben Ann, denn sie hatten nur ein Zimmer mit einem Doppelbett und einem Einzelbett reserviert, da sie ja angenommen hatten das Yuan rechtzeitig wieder kommen würde. "Und nun schlaft gut ihr beiden." Lächelte Anna als sie, sie zudeckte. "Gute Nacht Mami. Gute Nacht Daddy." Gähnte Lloyd schon schläfrig und schloss müde die Augen. "Ich hab euch lieb." "Wir dich auch mein Schatz." Sagte sie liebevoll und gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn. "Gute Nacht zusammen." Murmelte auch Ann noch im Halbschlaf. "Gute Nacht Ann. Träumt etwas schönes." Dann löschte sie das Licht und ging ins andere Zimmer, wo Kratos unbeweglich am Fenster stand und starr hinaus sah. "Kratos?" Fragte sie leise in die Stille und ging zu ihm hinüber. Kratos aber bewegte sich nicht und starrte unentwegt aus dem Fenster hinaus. Erst als Anna ihre Arme um ihn legte, reagierte er. "Machst du dir wirklich so große Sorgen um ihn, Liebling?" Flüsterte Anna sanft. "Es ist nicht nur wegen Yuan. Mithos wird nicht eher Ruhe geben bis er mich gefunden hat und du wirst immer noch von Kvar gesucht. Wir werden niemals sicher sein..." Betreten sah er zu Boden. "Und Yuan muss das ganze ausbaden." "Ich verstehe dich Liebling. Mir geht es ja nicht anders. Ich bin mir sicher er ist spätestens Morgen Mittag wieder zurück. Aber nun sollten wir ins Bett gehen, dadurch das wir ewig wach bleiben, wird es auch nicht besser." "Geh du schon mal vor Anna, ich komm dann nach." Sagte er, während er sich zu ihr umdrehte und ihr einen Kuss gab. "Na schön, aber komm auch." Mit diesen Worten ging Anna wieder ins andere Zimmer zu den Kindern um zu schlafen. Kratos aber sah seufzend wieder aus dem Fenster. Gab es denn überhaupt nichts was sie tun konnten? "Wag es ja nicht, nicht zurück zu kommen Yuan! Ich will nicht auch noch für Ann sorgen müssen, ein Kind langt da schon voll und ganz!" Murmelte er in die Nacht. Die ganze Nacht saß Kratos am Fenster und sah hinaus, doch Yuan kam einfach nicht. Als die Sonne langsam aufging, ging er ins andere Zimmer und setzte sich aufs Bett, damit es zumindest so aussah als hätte er geschlafen. Es dauerte noch etwas, doch dann wachte Anna auf. "Kratos? Schon ausgeschlafen Liebling?" Fragte sie sanft. "Ja." War die Knappe Antwort. "Er wird schon noch kommen, mach dir keine Gedanken darüber." "Du hast ja recht, aber....." "Ich weiß schon. Leichter gesagt wie getan, nicht wahr? Ich geh dann mal Frühstück machen." Leise stieg sie aus dem Bett und ging in den Nebenraum. Kratos sah ihr lächelnd nach. Das war etwas, was er so sehr an ihr liebte. Die Art und Weise wie sie einen aufmuntern konnte war einfach einzigartig bei ihr. Glücklich sah er sich den goldenen Ring auf seinem Finger an und fragte sich wie er ohne sie überhaupt hatte leben können. Dann sah er zu Lloyd, der immer noch tief und fest schlief und sein Lächeln wurde breiter. Auch dafür liebte er Anna über alles. Nun viel sein Blick aber auf Ann, die ebenfalls noch schlief und er wurde neugierig. Leise stand er auf und ging zu dem Bett hinüber in dem die Kinder lagen und betrachtete sie genauer. Die blauen Haare hatte sie eindeutig von Yuan, da gab es keinen Zweifel. Ihre Augen waren grün, soweit er sich erinnern konnte, aber grüne Augen hatten ja sowohl Yuan, als auch Martel gehabt. Ihr Charakter ließ aber eindeutig auf Martel deuten. Diese fürsorgliche, liebevolle Art, war einfach einzigartig. Die lockere, aber gewissenhafte Lebensart dagegen hatte sie anscheinend wieder von Yuan. Leicht seufzend schüttelte Kratos den Kopf. Immer noch konnte er nicht so recht glauben das dieses Kind wirklich existierte. Ann hätte es eigentlich nie geben dürfen, sie hätte tot sein müssen, bevor sie überhaupt leben durfte und doch lebte sie hier und jetzt. Für Yuan musste sie ein Geschenk des Himmels sein, ein lebendes Andenken an Martel. Plötzlich begann sich die Kleine zu bewegen und blinzelte noch etwas müde mit den Augen. Dann gähnte sie und schlug die Augen vollends auf. "Morgen Onkel Kratos." Sagte sie lächelnd. "Guten Morgen Ann. Hast du gut geschlafen?" Fragte Kratos sie. "Ja, hab ich." "Willst du noch weiter schlafen?" "Nein, Frühstückszeit." Sagte sie, stand auf und lief zielstrebig in die Küche. "Typisch Yuan. Kaum wach und schon mit vollem Einsatz in den Tag." Murmelte Kratos und musste an früher denken. Wenn Yuan da nicht gerade schwer verletzt, oder erschöpft gewesen war, war er der erste der wach gewesen war und niemanden mehr schlafen hatte lassen. Aufstehen, frühstücken und weiter ziehen, so hatte es bei ihm ausgesehen. "Daddy!" Schnell drehte Kratos den Kopf zu Lloyd, der inzwischen auch aufgewacht war. "Guten Morgen Lloyd. Na, hast du schön geschlafen?" "Yay!" Rief der Kleine und sprang auf seinen Vater, gähnte dann aber noch. "Bist du noch müde?" "Ja." "Aber deine Mutter ist sicher gleich mit dem Frühstück fertig. Wollen wir zu ihr gehen?" "Ja." Kratos schenkte ihm ein kurzes Lächeln, bevor er mit ihm in den Nebenraum ging, wo Ann gerade die Teller hinstellte und Anna letzte Vorbereitungen machte. Als Kratos, Lloyd in seinen Hochstuhl setzte, meckerte dieser sofort wieder, da Ann auf einem richtigen Stuhl sitzen durfte. "Mein Stuhl ist doof!" "Du musst noch etwas warten Lloyd, dann kannst du auch in einem richtigen Stuhl sitzen." Versuchte Anna ihn zu besänftigen, während sie ihm sein Essen hinstellte. "Will mit Ann tauschen!" "Nein, hier sitz ich!" Verteidigte Ann ihren Platz und begann gemütlich zu essen. Das Frühstück verlief dann einigermaßen ruhig und so kam bald der Mittag. So langsam begann sich Ann dann doch Sorgen zu machen, denn bisher hatte ihr, ihr Vater zumindest eine Nachricht geschickt, wenn er doch länger weggeblieben war. "Wo ist Dad?" Fragte Ann, während sie an Kratos Hose zupfte. "Ich weiß es nicht Ann. Aber er wird sicher bald kommen." Versuchte Kratos sie zu trösten. Ann versuchte sich dann etwas abzulenken, indem sie mit Lloyd und Noishe spielte, doch nach dem Mittagessen wurde sie richtig besorgt und war gar nicht mehr so fröhlich wie sonst, was Kratos und Anna sehr leid tat. Immerhin wuchs auch in ihnen die Sorge um den Halbelfen. "Was hat Ann?" Fragte Lloyd irgendwann seine Eltern. Er war der einzige, der nicht verstand warum alle so besorgt waren. "Sie vermisst ihren Vater." Erklärte Anna es ihm. "Wo ist denn Onkel Yuan?" "Genau das ist es was wir nicht wissen Lloyd. Er wird aber sicher bald kommen." Meinte Kratos, ohne es richtig zu glauben. >Wo steckst du nur Yuan?< Auch Noishe spürte die bedrückte Stimmung und stupste Ann immer wieder an, um sie aufzuheitern und auch Lloyd versuchte sie nun etwas abzulenken. Als seine Eltern das bemerkten waren sie richtig stolz auf ihn, doch dann wurde es Abend. Die Situation war so schon schlimm genug, doch damit das sie noch schlimmer werden sollte, hatte keiner gerechnet... Kapitel 7: Wo ist Yuan? ----------------------- Kapitel 7 "Wir sollten die Kinder bettfertig machen." Meinte Anna nach einiger Zeit. "Anna, die Desians sind immer noch hinter uns her! Heute können wir noch hier bleiben, aber Morgen müssen wir dringend weiter! Egal ob Yuan kommt oder nicht." Seufzte Kratos. "Ja, du hast ja recht. Aber da wir Morgen aufbrechen, können wir die Kinder doch ins Bett bringen." Meinte sie nun lächelnd und hob Lloyd hoch. "Will nicht!" Rief dieser trotzig. "Doch, du gehst ins Bett!" Sagte Anna mit bestimmter Stimme. "Nein!" "Lloyd, du.....!!" Wollte Anna schon ansetzen, doch als sie zum Fenster kam und zufällig hinaus sah, unterbrach sie sich. "Anna? Was hast du?" Fragte Kratos besorgt, als er den entsetzten Blick seiner Frau bemerkte. "Desians!" Dieses eine Wort sagte alles. Ohne lange zu überlegen, rührten sich die beiden gleichzeitig. Anna setzte Lloyd aufs Bett und begann mit Kratos eilig alles zusammen zu packen. Die Kinder beobachteten das rege Treiben unruhig. Sie wussten ja schon das dies nichts gutes zu bedeuten hatte. "Los, wir müssen zusehen das wir hinten raus kommen, von vorne werden sie uns erwarten!" Drängte Kratos sie leise und nahm Lloyd auf den Arm. "Hoffentlich können wir die Stadt noch verlassen!" Meinte Anna besorgt, während sie etwas Geld auf den Rezeptionstisch legte und dann Ann an der Hand nahm und hinter sich herzog. "Wo ist Dad?!" Fragte die Kleine ängstlich und ließ sich nur ungern mitziehen. "Shhht Ann! Wir werden ihn schon wieder finden, aber erst einmal müssen wir weg!" Versuchte Anna sie zu beruhigen. "Will aber zu Dad!" So langsam wurde Ann unruhig. Bisher war ihr Vater zumindest immer bei ihr gewesen wenn sie angegriffen worden waren, doch nun war dies nicht der Fall und das beunruhigte sie. "Daddy!" Murmelte Lloyd ebenfalls ängstlich und drückte sich an ihn. "Ganz ruhig Lloyd, ich bin bei dir!" Flüsterte Kratos und öffnete nun vorsichtig die Hintertür. Als nichts zu sehen war, gab er Anna ein Zeichen ihm zu folgen und so verließen sie schnell das Inn. Draußen schlichen sie dann vorsichtig weiter, wobei sie sich immer nach allen Seiten umsahen. Sie hatten bereits einige Desians gesehen, diese sie aber noch nicht. Als sie allerdings in der Nähe des Stadttors angekommen waren, mussten sie feststellen das dieses von Desians bewacht wurden. "Und was machen wir jetzt?" Fragte Anna flüsternd und sah sich unruhig um. "Wir klettern über die Mauer!" "Was??!! Ich dachte wir sollten unauffällig fliehen!" "Es ist im Moment die einzige Möglichkeit! Immerhin fahren um diese Zeit auch keine Schiffe, also los!" Schnell drängte Kratos sie weiter, bis sie die Mauer erreicht hatten. "Und was jetzt?" Unruhig sah Anna sich um. "Da rüber?" Fragte Ann nun interessiert. Sie konnte sich daran erinnern, wie ihr Vater auch einmal mit ihr in Triet über die Mauer geklettert war, als Desians aufgetaucht waren. "Ja Ann, auch wenn ich immer noch keine Ahnung habe wie dein Onkel das anstellen will!" Nickte Anna und warf Kratos einen beleidigten Blick zu, der ohne etwas zu sagen, einfach angefangen hatte Kisten und Fässer zu stapeln, nachdem er Lloyd auf Noishe gesetzt hatte. "Du erwartest doch nicht das ich da hoch klettern werde!" Entsetzt sah sich Anna die Konstruktion an. "Willst du lieber das die Desians uns erwischen?" "Nein, aber.... Na schön, aber du musst mir helfen." Seufzte sie schließlich und setzte Ann nun ebenfalls auf Noishe. "Pass mir ja gut auf die Kinder auf Noishe!" Schärfte sie ihm noch ein, ehe sie an den Kisten hoch kletterte. Es war zwar teilweise wackelig, doch mit Kratos Hilfe schaffte sie es. Als sie oben war, nahm Kratos, Ann auf den Arm und kletterte nun auch nach oben. Dort reichte er sie Anna und sprang dann wieder runter, um auch Lloyd zu holen, der dem ganzen staunend zugesehen hatte. "Du musst einen anderen Weg hier heraus finden müssen mein Freund." Seufzte er und streichelte Noishe. "Aber ich bin mir sicher das du einen Weg finden wirst." Dann kletterte er auch mit Lloyd hoch und gab ihn Anna. Er selbst sah kurz nach unten sprang dann auch runter. "Los, kommt!" Während Anna noch ziemlich unsicher nach unten sah, sprang Ann ohne lange zu überlegen nach unten und wurde dort von Kratos aufgefangen. Dieser stellte sie dann auf den Boden und sah wieder zu Anna hoch. "Nun komm schon Anna, ich fang euch auch auf." Versicherte er ihr. Anna wollte etwas erwidern, doch da befreite sich Lloyd plötzlich aus ihren Armen und sprang genauso wie Ann hinunter. Anna keuchte zuerst entsetzt auf, war aber dann erleichtert als Kratos ihn ebenfalls sicher auffing. "Noch mal!" Rief der Kleine fröhlich. Es schien ihm Spaß gemacht zu haben. "Nein Lloyd, das geht nicht! Und merkt euch ihr beiden, macht so etwas nie ohne die Erlaubnis und Aufsicht von Erwachsenen!" Schärfte er ihnen ein. "Ist gut." Nickte Ann sofort. Das hatte ihr Vater, ihr auch schon klar gemacht. "Lloyd!" Auffordernd sah Kratos seinen Sohn an. "Einverstanden." "Gut so." Erleichtert stellte Kratos, Lloyd neben Ann. "Und nun du Anna! Keine Sorge ich fang dich schon auf." Anna seufzte noch ein letztes Mal, schloss dann aber die Augen und sprang ebenfalls nach unten. Auch sie fing Kratos sicher auf und stellte sie sogleich wieder auf den Boden. "Los, wir müssen weiter!" Ohne lange zu überlegen nahm er Ann und Anna nahm Lloyd, doch dieser war nicht ganz einverstanden. "Noishe, Noishe vergessen!" Rief er und sah besorgt zurück. "Er wird nachkommen Lloyd, ganz bestimmt." Versuchte Anna ihn zu beruhigen, doch Lloyd gefiel das überhaupt nicht. "Zurück! Noishe holen!" Lloyd war kurz davor in Tränen auszubrechen und Anna sah hilfe suchend zu Kratos, doch auch dieser hatte so seine Probleme. "Wo ist Dad?" Fragte Ann ihn immer wieder. "Wir werden ihn schon wiederfinden Ann, mach dir da keine Sorgen." Kratos hoffte nur so schnell wie möglich aus diesem Alptraum heraus zu kommen. "Glaubst du wir sind nun weit genug weg?" Fragte Anna nach einer Stunde. "Ja, ich denke wir können die Nacht über hier bleiben." Nickte Kratos zustimmend und blieb stehen. Seufzend ließ sich Anna auf den Boden fallen. Diese Flucht war für sie ziemlich anstrengend gewesen, da Lloyd ziemlich ungeduldig gewesen war. Nun war dieser aber ziemlich müde und kurz vor dem Einschlafen. Also setzten sich Anna und Kratos unter einem Baum und kuschelten sich mit den Kindern dicht neben aneinander. So schliefen sie recht schnell ein, nur Kratos blieb die ganze Nacht über wach, um über seine Familie und Ann zu wachen. Doch eines wusste er nun, ein zweites Kind wollte er auf keinen Fall, denn heute hatte er an Ann gesehen wie anstrengend es war mit zwei Kindern zu reisen. Am nächsten Morgen stieß dann Noishe wieder zu ihnen, als sie gerade wieder aufbrechen wollten. Das rief besonders bei Lloyd Begeisterung auf. "Noishe! Noishe ist wieder da!" Rief der Junge begeistert und umarmte den Protozonen stürmisch. "Siehst du Ann. Noishe ist auch wieder da, dein Vater wird sicher auch bald wieder zu uns stoßen." Versuchte Anna das Mädchen aufzuheitern. "Wirklich?" Fragend sah Ann ihre Tante an. "Ja, wirklich. Er wird sicher schnell herausfinden wo wir hingegangen sind und uns dann folgen." "Aber nun sollten wir weiter. Zum Ossa Pfad können wir nicht gehen, wahrscheinlich erwarten sie uns dort, da wir erst von Asgard gekommen sind." Meinte Kratos und drängte wieder zum Aufbruch. Die Kinder ritten dabei die meiste Zeit auf Noishe, doch Ann war nach wie vor recht still, was Lloyd bedrückte und so versuchte er immer wieder sie aufzuheitern, was ihm manchmal sogar gelang. "Hast du noch die Passierscheine für den Hakonesia Pass?" Fragte Anna nach einiger Zeit ihren Mann. "Natürlich! So viel wie wir sie auf unserer Reise noch brauchen werden, werfe ich sie doch nicht einfach so weg." Nickte dieser. Als sie an diesem Tag beim Haus des Heils ankamen, beschlossen sie für heute hier zu übernachten, da sie es wahrscheinlich nicht mehr vor Einbruch der Dunkelheit schaffen würden. "Ich pack einmal nicht zu viele Sachen aus, wir ziehen Morgen ja wieder weiter." Meinte Anna etwas nachdenklich. "Tu das." Stimmte Kratos ihr zu, während er dabei war einige Dinge auszusortieren, die sie bei der nächsten Gelegenheit verkaufen wollten. "Onkel Kratos?" Fragte Ann da und zupfte ihn an der Hose. "Lässt du bitte meine Hose los Ann, ich mag das nämlich nicht und deine Frage kann ich dir auch beantworten, ohne das du mich zupfst." Bat der Schwertkämpfer, woraufhin Ann ihn sofort los ließ. "Wann kommt Dad?" "Ich weiß es nicht Ann, aber lange dürfte es nicht mehr dauern." "Aber warum dauert es so lange?" "Das weiß ich auch nicht Ann, das musst du ihn schon selber fragen wenn er wieder da ist." "Ann, spielen!" Rief Lloyd, der gerade zu ihnen gekommen war fröhlich und zog sie an der Hand mit sich. Das war Kratos ganz recht, so würde sie ihm eine Zeit lang keine Fragen mehr stellen. Doch gleichzeitig hatte er auch ein wenig ein schlechtes Gewissen. Lloyd hatte so viel Freude mit Ann zu spielen, doch wahrscheinlich würde sie mit ihrem Vater früher, oder später wieder woanders hingehen. Dann hätte er schon wieder nur Noishe zum spielen und manchmal auch seine Eltern. Als Ann und Yuan vor ein paar Monaten schon gegangen waren, war Lloyd sehr traurig gewesen, doch nun wäre er sicher noch trauriger... Zumindest wenn dieser Halbelf endlich einmal kommen würde! Am nächsten Morgen waren Anna und Kratos recht früh wach und machten schon einmal das Frühstück. Gerade als sie fertig waren, öffnete Ann die Tür und kam noch etwas verschlafen herein. "Ist Dad da?" Fragte sie müde. "Nein, noch nicht Ann. Komm erst einmal frühstücken, dann werden wir weiter sehen." Schlug Anna vor und Ann kam auch. "Ich geh mal Lloyd wecken." Meinte Kratos und ging ins Nebenzimmer, doch dann erschrak er heftig. Lloyd lag nämlich nicht in seinem Bett. Schnell lief er zurück in den anderen Raum und sah Ann an. "Hast du Lloyd gesehen Ann?" "Ja, gerade lag er noch neben mir." Meinte diese verwundert. "Ist er etwa nicht da?" Erschrocken stellte Anna ihre Tasse wieder hin und lief ins andere Zimmer, wo sie kreidebleich wurde. "Lloyd!" Rief sie ihn und rannte nach draußen, denn die Tür stand offen, wie sie bemerkt hatte. "Du wartest hier Ann!" Befahl Kratos ihr und folgte seiner Frau nach draußen. Er fand Anna an der Rezeption, wo sie nach Lloyd fragte, doch die Frau schüttelte nur bedauernd den Kopf. "Hör zu Anna, du gehst hier herum und fragst die Leute nach ihm, vielleicht ist er ja auch in einem anderen Zimmer und ich suche draußen!" Sagte Kratos und lief schnell raus, als Anna nickte. Auch dort fragte er sofort eine kleine Gruppe nach Lloyd und diese nickten dann. "Ja, da ist ein kleiner, braunhaariger Junge gewesen, der ist in diese Richtung gegangen." Erklärte ein Mann und deutete auf eine Wiese. "Danke!" Rief Kratos schnell und lief in die Richtung. Doch er brauchte nicht lange zu suchen, da kam ihm schon Noishe entgegen, der Lloyd vorsichtig am Kragen gepackt hatte und ihn zu Kratos trug. Lloyd meckerte und wehrte sich zwar, doch das schien den Protozonen nicht zu stören. "Lloyd!" Schnell nahm Kratos seinen Sohn in den Arm und drückte ihn erleichtert an sich, was Noishe schwanzwedelnd beobachtete. "Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht!" Schimpfte er. "Will spielen!" Murrte der Junge und sah seinen Vater verständnislos an. "Du kannst doch nicht einfach so abhauen Lloyd! Dir hätte sonst etwas passieren können!" Schimpfte Kratos immer noch und stand nun auf. "Ist aber nichts passiert." "Es hätte dir aber etwas passieren können, hier treiben sich Monster herum! Willst du etwa das sie dich fressen?" Nun sah Lloyd seinen Vater erschrocken an und schüttelte heftig mit dem Kopf. "Nein, will nicht!" "Dann geh nie wieder einfach so weg ohne uns bescheid zu sagen! Du willst doch auch nicht das Mum und ich uns Sorgen machen, oder?" Nun wurde Kratos wieder etwas ruhiger. Lloyd ging es gut, er hatte ihn wieder und nichts war passiert. "Nein. Tut leid." Murmelte der Kleine nun schuldbewusst. "Gut so." Als er wieder im Inn ankam, trafen sie gleich auf Anna, die Lloyd nun ebenfalls in den Arm nahm. "Ein Glück, dir ist nichts passiert! Aber wo bist du gewesen?" "Er ist zum Spielen auf die Wiese gerannt." Erzählte Kratos ihr. Nun musste Lloyd auch noch die wütende Belehrung seiner Mutter ertragen, was Kratos nutzte um sich bei Noishe zu bedanken. "Das hast du sehr gut gemacht Noishe, du passt wunderbar auf ihn auf." Sagte er lächelnd und streichelte den Protozonen. Dann gingen sie aber erst einmal frühstücken. Nach dem Frühstück gingen sie dann sofort weiter. Am Nachmittag erreichten sie den Hakonesia Pass, wo sie erst einmal eine kurze Pause machten, bevor es weiter ging. Ungeduldig wartete Anna mit den Kindern, während Kratos die Pässe vorzeigte und mit den Wachen zu reden schien. "Warum schauen die so finster Mommy?" Fragte Lloyd etwas ängstlich auf dem Arm seiner Mutter. "Weißt du Lloyd, wenn man den ganzen Tag hier dumm herum stehen muss, wird man eben sauer." Meinte Anna schulterzuckend. Nach einiger Zeit schien dann aber alles geklärt zu sein und Kratos winkte sie zu sich. "Gab es eben Probleme?" Fragte Anna, als sie den Pass überquerten. "In gewisser Weise. Sie meinten der Pass sei nicht mehr gültig, da wir eine Familienkarte nehmen sollten." "Wieso denn Familienkarte?" Fragte Anna verwundert. "Normalerweise dürften wir ohne eine schriftliche Erlaubnis von Yuan gar nicht mit ihr den Pass überqueren, da sie nicht zu unserer Familie gehört. Also habe ich sie in den Glauben gelassen, sie wäre unsere Tochter." "So ein ausgemachter Schwachsinn!" "Finde ich auch, aber nun haben wir es ja geschafft." Einige Stunden später waren sie dann in der Nähe von Asgard, wo sie erst einmal bleiben wollten, wenn es keine Anzeichen von Desians gab. Allerdings gab es dann einen kleinen Zwischenfall. Noishe blieb nämlich plötzlich stehen und sah winselnd in den Wald. "Was hat Noishe?" Wollte Ann sofort wissen, doch Kratos und Anna konnten nur mit den Schultern zucken. Plötzlich lief Noishe aber los und war kurz darauf verschwunden. Zuerst blieben alle immer noch völlig verwundert stehen, doch dann liefen sie los und folgten Noishe. Sie fanden ihn auch schnell wieder, doch was sie dann sahen erschreckte sie heftig. "Dad!" Bevor Anna, die Ann bisher an der Hand gehalten hatte, daran hindern konnte, riss sich Ann los und lief zu ihrem Vater, der reglos auf dem Waldboden lag und sich nicht rührte. "Aufwachen! Dad, wach doch auf!" Rief die Kleine verzweifelt und rüttelte am Arm ihres Vaters, wobei Noishe immer noch winselnd zusah. Nun reagierte auch Kratos. Schnell lief er zu Ann und hob sie hoch, wobei sie zu weinen anfing und versuchte sich zu wehren. Unbeirrt davon drückte er sie Anna in den Arm, die sie wiederum an sich drückte. "Geh mit den Kindern bitte etwas abseits Anna." Bat Kratos sie und wandte sich dann an Noishe. "Pass bitte auf sie auf!" Anna nickte zustimmend und entfernte sich etwas von ihnen, während sie Ann festhielt und diese zu beruhigen versuchte, da sie immer noch zu ihrem Vater wollte. Nun wandte er sich ebenfalls Yuan zu und überprüfte sogleich den Puls des Halbelfen, was ihn erleichtert aufatmen ließ. Er lebte noch. Doch als Kratos seinen Freund genauer betrachtete wurde ihm mulmig zumute. Yuan hatte viele Verletzungen und einige davon sahen nicht gerade gut aus. Er konnte sich schon denken woher sie stammten, was in ihm wieder Unbehagen auslöste. Dann riss er sich aber zusammen und versuchte die Wunden seines Freundes so gut wie möglich zu heilen. Das bewirkte das dieser stöhnend aufwachte. "Kratos? Bist du’s wirklich?" Stöhnte er ungläubig. "Ja, aber beweg dich nicht!" Warnte Kratos ihn sofort, als er sich aufrichten wollte. "Nicht das deine Wunden wieder aufbrechen. Wie kam das überhaupt?" "Mithos.... Er ist.... ausgerastet! Er.... wollte etwas wegen...... Martels Wiedererweckung und.... ich nicht.... Da bin ich abgehauen....." Erschöpft schloss Yuan die Augen wieder. Kratos aber musste staunen. Das es Yuan in diesem Zustand geschafft hatte vom Turm des Heils bis hier her zu kommen war bewundernswert. "Ann.... Wo ist Ann?" Flüsterte Yuan kaum hörbar. "Es geht ihr gut, mach dir keine Sorgen. Und nun ruh dich aus, ich mach das schon." Nur wenige Sekunden später schien Yuan dann auch schon eingeschlafen zu sein. Kratos schaffte seinen Freund dann ohne lange zu überlegen zu Noishe und sie beeilten sich Asgard zu erreichen. Kapitel 8: Familienidylle ------------------------- "Was ist mit Dad?" Besorgt sah Ann zu Anna. Sie alle standen bei Yuan am Bett und betrachteten ihn besorgt. Sie hatten ihn sofort ins Inn gebracht, als sie angekommen waren und seine Wunden versorgt. Nun schlief er friedlich. "Keine Angst Ann, er wird wieder gesund werden." Meinte Anna und hob sie hoch. Dennoch sah die Kleine ihren Vater besorgt an und schien noch nicht ganz überzeugt zu sein. "Was hat er?" "Er hat tapfer gegen jemand böses gekämpft Ann und nun muss er sich ausruhen. Bist du bitte so gut und passt du auf Lloyd auf?" "Ja." "Danke." Erleichtert stellte Anna die Kleine ab, die dann sofort ins Nebenzimmer ging, wo Lloyd mit Noishe spielte. Seine Eltern wollten den Kindern das ersparen, doch Ann hatte unbedingt zu ihrem Vater gewollt und erst jetzt, wo sie sich sicher war das er noch lebte, hatte sie sich etwas beruhigt. "Und Kratos? Was denkst du?" Fragte Anna als sie wieder alleine waren. "Das wir nun ein weiteres Problem haben!" Seufzte dieser ebenfalls und ließ sich auf einen Stuhl fallen. "Glaubst du...... Engel könnten hier auftauchen, und....." Anna war darüber sehr besorgt. "Nein. Mithos hat wichtigeres zu tun, als nun auch noch hinter Yuan her zu jagen. Es sei denn es ist etwas wirklich dummes geschehen." Kratos wollte seine Frau zwar beruhigen, doch er kam nicht umhin sich genau darum Sorgen zu machen. "Ach, Kratos. Warum ist es uns nicht vergönnt einfach friedlich in einer normalen Familie zu leben?" Auch Anna war nun zu ihm hinüber gegangen und setzte sich traurig auf seinen Schoß. "Ich weiß es nicht Anna. Ich weiß es wirklich nicht." Murmelte Kratos ebenso bedrückt. War dies die Strafe dafür das sie Mithos nicht aufgehalten, ja, Anfangs sogar unterstützt hatten? Anscheinend. Ein friedliches Familienleben schien weder ihm, noch Yuan vergönnt zu sein. "Kratos?" "Ja, Anna?" "Versprichst du mir etwas?" "Was immer du willst Schatz." "Lass bitte nie zu das unserem Sohn etwas geschieht! Egal was kommen wird. Versprichst du es?" "Ja, ich verspreche es dir!" "Und du wirst immer für ihn da sein?" "Natürlich. Du weißt doch, du und Lloyd, ihr bedeutet mir alles!" Sanft drehte er ihren Kopf in seine Richtung und küsste sie. "Ist das eine Extravorstellung?" Erschrocken fuhren die beiden auseinander und sahen zu Yuan, der inzwischen aufgewacht war. Beide wurden etwas rot und standen sofort auf. "Yuan! Hättest du dich nicht früher bemerkbar machen können?" Wütend funkelte Kratos ihn an. "Was kann ich dafür das ihr euch für so etwas keinen anderen Ort gesucht habt." Grinste der Halbelf, wodurch Anna nur noch röter wurde. "Ich seh dann mal nach den Kindern." Meinte sie und verschwand schnell durch die Tür. Kratos atmete dann erst einmal tief durch und schluckte seinen Ärger runter, bevor er sich wieder Yuan zuwandte und sich zu ihm setzte. "Wie geht es dir?" "Ging schon mal besser. Aber auch schlimmeres habe ich schon erlebt." "Es war Mithos, oder?" "Ja." Bedrückt sah Yuan zur Seite, denn er wusste das er Kratos nun etwas zu erzählen hatte, was er lieber geheim gehalten hätte. "Wieso?" "Weißt du Kratos.... Er hat eine bestimmte Manastruktur gefunden, die der von Martel ziemlich ähnlich ist." Seufzte Yuan betreten. "Die nächste Auserwählte?" Völlig verwundert sah Kratos ihn an. "Nein. Das war es ja. Diese Struktur ist ihr sogar noch ähnlicher und nun will Mithos sie unbedingt haben!" "Sie? Du kennst sie also?" "Mensch, Kratos! Denk doch mal nach! Okay, ich bin auch erst vor kurzem dahinter gekommen, aber eigentlich dürfte dies doch sonnenklar sein! Martel ist doch Anns Mutter!" Mit großen Augen sah Kratos seinen Freund an als er das realisierte. "Du.... Du meinst er sucht nach Ann?" "Noch nicht direkt. Er weiß noch nichts über sie, nur das es so jemanden geben muss. Mich wollte er, wie die Großfürsten auch, losschicken um die Person zu suchen, doch ich habe abgelehnt. Sonst hätte ich mich wieder ständig bei ihm melden müssen und zudem hätte er vielleicht herausgefunden das ich mich immer in der Nähe dieser Person aufhalte. Da ich ihm keinen triftigen Grund für meine Ablehnung nennen konnte und wir uns sogar gestritten haben, ist er ausgerastet und hat seine ganze Wut an mir ausgeladen." Erzählte Yuan bedrückt. "Dann ist Ann also in großer Gefahr! Und du so gut wie tot, wenn Mithos herausfindet das sie deine und Martels Tochter ist. Na toll!" Frustriert langte sich Kratos an die Stirn. "Und was hast du nun vor? Er wird sich so eine Chance Martel wieder zu erwecken nicht entgehen lassen!" "Ich hab damit schon vor wenigen Tagen begonnen. Ich.... Kenne da einen bekannten, der mir ein Serum für sie hergestellt hat, das ihre Manastruktur ändern wird. Die erste Dosis hat sie bereits bekommen, in mit der Zeit wird es schnell wirken und nach einigen Jahren wird es vollkommen verändert sein, wenn man es mit regelmäßigen Impfungen stabil hält." Erklärte Yuan ihm. "Was??!! Bist du verrückt?! Du weißt doch zu was das führen kann!" "Ja und? Lieber gehe ich dieses Risiko ein als das Ann erwischt wird!" "Yuan, wenn sich ihr Mana ändert, können....." "Daraus spezielle Fähigkeiten entstehen. Ja, ich weiß." Nickte der Halbelf und sah seinen Freund entschlossen an. "Aber du weißt nicht was es sein wird und wenn sie nicht lernt damit richtig umzugehen, kann das unter anderem katastrophale Folgen haben! Du weißt ja wie schwer die Testpersonen gelitten haben!" "Schon, aber sie ist noch ein Kind. Ihr Mana ist noch wandelbar und wenn man das immer bestimmt Dosieren tut, dürfte es klappen." "Aber dann könnte es soweit kommen das sie davon abhängig wird. Zudem wissen wir nicht wie ihr Körper reagieren wird, wenn sie älter wird." Meinte Kratos unsicher. Yuan seufzte wieder. Er konnte Kratos ja schlecht sagen das er schon seit Jahren daran forschte und besser darüber bescheid wusste als selbst Mithos. "Mein Freund forscht daran schon seit längerem und er hat mir versichert das es bei Kindern nichts ausmacht." "Na, hoffentlich hast du recht!" Kratos war davon immer noch nicht ganz überzeugt. Nach dem Gespräch mit Kratos war Yuan wieder eingeschlafen, da er noch sehr erschöpft war. Kratos dagegen hatte darüber nachgedacht. Aus seiner Sicht ging Yuan ein großes Risiko ein, doch das war allein seine Entscheidung. Er beschloss Anna nichts davon zu erzählen, es würde sie wahrscheinlich nur aufregen. Etwa eine Stunde schlief Yuan, bis er wieder aufwachte. Die beiden Freunde verloren aber kein Wort mehr über dieses Thema und dann kam sowieso Ann herein, die nach ihrem Vater sehen wollte. "Dad!" Rief sie erleichtert und sprang zu ihm aufs Bett und kuschelte sich an ihn. "Endlich bist du wach!" "Nanu Ann, sonst willst du doch immer das ich schlafe." Lächelte Yuan und drückte sie an sich. "Ich hab so Angst gehabt!" Nuschelte die Kleine, während sie sich immer noch an ihn drückte. "Tut mir leid Ann. Ich hatte Probleme. Aber nun ist alles wieder gut, ich verspreche es dir." Flüsterte er und so langsam beruhigte sie sich wieder. Nun kam auch Lloyd ins Zimmer und als er sah, wie Ann und Yuan miteinander kuschelten, lief er zu seinem Vater und streckte ihm die Arme entgegen. "Will auch!" Kratos musste lächeln und nahm seinen Sohn ebenfalls in den Arm, woraufhin dieser vergnügt lachte. So gefiel es ihm, nun war seine kleine Welt wieder in Ordnung. Anna, die ebenfalls das Zimmer betreten hatte, sah ihnen lächelnd zu. Genauso sollte es sein. Dann aber wurde ihr Blick wieder traurig, denn sie wusste das es nicht lange so bleiben würde. Sie konnte nicht sagen warum, aber sie hatte ein sehr ungutes Gefühl. Ein Gefühl das ihr sagte, dass dieses Glück nicht lange halten würde.... Drei Tage später war Yuan wieder auf den Beinen. Ganz hatte er sich von seinen Wunden zwar noch nicht erholt, doch er war wieder einsatzbereit. Doch noch wollten sie nicht weiter, denn gerade waren keine Desians in der Nähe und den Kindern tat es auch mal ganz gut. Nach dem Frühstück kam Anna auf die Idee ein Picknick zu machen, wovon die Kinder sofort begeistert waren. Auch Kratos und Yuan hatten nichts dagegen und so wurde schnell etwas essbares, Trinken, eine Decke und andere Kleinigkeiten eingepackt und los gings. Sie fanden einen schönen Platz, in der Nähe von einem kleinen See, wo sie für geeignet hielten. Während Anna damit beschäftigt war alles schön herzurichten, sahen sich die Väter mit ihren Kindern den See an. "Dad?" Fragte Ann und zupfte am Ärmel ihres Vaters, da er neben sie kniete. "Ja, Ann?" Lächelnd sah er zu seiner Tochter. "Darf ich schwimmen?" "Nein Ann, jetzt nicht." "Will auch schwimmen!" Rief Lloyd und sah seinen Vater auffordernd an. "Erstens heißt es nicht Will, sondern Möchte, Lloyd. Und zweitens hat Yuan recht. Nicht jetzt." Erklärte Kratos ihm. "Nachher?" Fragte Ann hoffnungsvoll. "Vielleicht Ann. Wir werden sehen." "Essen!" Rief Anna da und sofort liefen sie zurück zu ihr. Das Essen war für die Kinder richtig lustig und machte ihnen großen Spaß. Danach spielten und tollten sie mit Noishe herum, ehe sie sich, wie ihre Eltern auch, etwas ausruhten. Dann aber kamen sie wieder auf ihren Wunsch zurück. "Schwimmen." Bittend sah Ann ihren Vater an. Dieser wiederum sah dann zu Kratos. "Was meinst du Kratos?" "Hm, ich denke wir können es wagen. Immerhin haben die Kinder nicht jeden Tag so eine Gelegenheit." Meinte dieser nach kurzem Nachdenken. Die Kinder waren nun umso mehr begeistert und mussten erst einmal wieder gebremst werden. Dann zogen sie ihnen erst einmal ihre Kleider aus, ließen aber die Unterwäsche an. Da es ein warmer Tag war, würde diese sowieso schnell trocknen. Ann, die das mit Yuan schon öfters gemacht hatte, sprang sofort in das lauwarme Wasser und planschte fröhlich herum. Lloyd dagegen folgte etwas zögernd und testete erst einmal die Temperatur des Wassers, ehe er ihr ebenso begeistert folgte. Die Eltern aber setzten sich in die Nähe des Sees um ihre Kinder zu beobachten und Anna nutzte die Zeit um noch etwas zu schlafen. Auch Noishe planschte hin und wieder im Wasser herum und machte sich einen Spaß daraus sich neben Kratos und Yuan zu stellen und sein nasses Fell kräftig auszuschütteln. "Noishe, lass das!" Rief Kratos leicht verärgert und hob abwehrend die Hand. "Ja, ich hab auch keine Lust zu baden!" Stimmte Yuan ihm zu. Noishe bellte daraufhin erfreut und lief wieder zum See, wo Ann und Lloyd immer noch im seichten Wasser spielten. Besonders Ann gefiel es hier, denn sie hatte im Wasser einige in ihren Augen sehr interessante Steine gefunden und suchte fröhlich weiter. Lloyd dagegen lief überall herum und sah sich alles genau an, wobei er sich auch etwas weiter vom Ufer entfernte. "Ann, pass auf das Lloyd nicht zu weit rein geht!" Rief Yuan ihr zu, als er es bemerkte. "Genau Lloyd, bleib am Ufer!" Sagte auch Kratos sofort. Ann nickte und watete auch etwas weiter in den See, wo sie kurz mit Lloyd redete und ihn zurück holte. "Und wie lange wollen wir noch hier bleiben?" Wandte sich Yuan dann an Kratos. "Nicht mehr zulange. Lassen wir die Kinder noch etwas spielen und gehen dann zurück." Meinte der Schwertkämpfer. "Gut." Noch etwa eine viertel Stunde ließen sie die Kinder spielten, dann aber stand Kratos auf. "Ann, Lloyd! Es ist Zeit heim zu gehen." Rief er. "Schon?" Etwas enttäuscht sahen sie ihn an. "Na los, es wird schon spät." Ann war die erste, die ans Ufer zurück ging und Lloyd folgte ihr nach nochmaliger Aufforderung. Dann aber schien er plötzlich zu stolpern und verschwand im Wasser. "Lloyd!" Kratos reagierte sofort und rannte zu der Stelle an die er ihn zuletzt gesehen hatte, bückte sich und tastete im Wasser nach ihm. Er fand ihn dann nur wenige Sekunden später und hob ihn heraus, wobei Lloyd kräftig hustete und sich dann an ihn klammerte. "Lloyd!" Auch Anna, die nun aufgewacht war, hatte es gesehen und war nun zum Ufer gerannt. "Ist alles in Ordnung mit ihm?" Fragte sie besorgt. "Ja, ich glaube schon." Nickte Kratos erleichtert und ging zurück ans Ufer. "Doofer Ast!" Beschwerte sich Lloyd immer noch hustend. "Ein Glück das nichts passiert ist." Auch Anna atmete erleichtert auf, während sie zwei Handtücher holte, die sie auch eingepackt hatte. "Und, hat es dir gefallen?" Fragte Yuan, Ann, während er sie wieder anzog, nachdem sich alle wieder beruhigt hatten. "Ja, Wasser war schön." Rief Ann begeistert und hielt ihrem Vater dann einige Steine hin. "Guck mal!" "Ja, Ann. Die sind wirklich sehr schön." Lächelte Yuan und besah sie sich neugierig. "Am besten wir gehen gleich zurück!" Anna schien immer noch erschrocken zu sein und begann schnell die Sachen zusammen zu packen. Lloyd dagegen sprang schon wieder fröhlich herum, nachdem er angezogen war. Anscheinend hatte er den Sturz schon wieder vergessen. Trotzdem machten sie sich auf den Rückweg, wo sich auch Anna dann wieder beruhigte. "Ich bin wirklich richtig erschrocken als Lloyd weg war." Meinte sie nach einige Zeit. "Ja, mir ist der Schreck auch ganz schön in die Knochen gefahren." "Was macht ihr euch so viele Gedanken darüber, dem Jungen geht es gut also, redet mal über was anderes!" Beschwerte sich Yuan. "Ich möchte dich sehen wenn es Ann gewesen wäre." "Klar wäre ich im ersten Moment erschrocken, aber ich rede nicht noch Stunden später davon. Autsch!" Ein leichter Schlag von Kratos auf den Hinterkopf ließ Yuan verstummen. Es wurde dann doch recht spät als sie das Inn wieder erreichten und die Kinder waren inzwischen auch müde geworden. Deshalb brachten die Erwachsenen sie auch schnell zu Bett und unterhielten sich dann noch etwas. Morgen wollten sie sich dann überlegen wann sie wieder aufbrechen wollten. Danach gingen aber auch sie ins Bett. Kapitel 9: Anna's Tod --------------------- Kapitel 9 Einige Monate später: "Na los Ann, es wird Zeit das du ins Bett gehst." Sagte Yuan lachend und hob Ann hoch. "Schon?" Bittend sah sie ihren Vater an um noch etwas auf bleiben zu dürfen. "Lloyd ist auch noch nicht im Bett." "Was?" Verwundert sah sich Yuan um, doch konnte er sowohl Lloyd, als auch Kratos nirgends entdecken. Nachdenklich stellte er Ann wieder auf dem Boden und ging zu eines der Fenster. Sein Gefühl war richtig gewesen, Kratos stand mit Lloyd draußen, der auf den Schultern seines Vaters saß und sahen in den Himmel. "Was macht er denn da?" Fragte Yuan mehr zu sich selbst, als jemand bestimmten. "Kratos meinte da heute die Sterne besonders klar sind, wollte er mit Lloyd noch etwas raus gehen." Erklärte Anna, die plötzlich hinter ihm stand. "Wie?" "Das macht er gerne und Lloyd gefällt es auch." Lächelnd sah Anna ebenfalls hinaus. "Kratos hat schon immer die Sterne sehr gemocht." "Wem sagst du das?" Ja, das hatte Yuan noch zu gut in Erinnerung. Besonders nachts, wenn Kratos nicht schlafen konnte, hatte er sich die Sterne immer ganz genau angesehen. "Trotzdem, du musst jetzt ins Bett Ann, wir müssen Morgen wieder früh aufstehen." Beharrte er dann schließlich und nahm Ann wieder auf den Arm. "Schade." Murmelte Ann, ließ sich aber dann ohne Widerrede ins Bett bringen. "Musst du Morgen wirklich wieder gehen Yuan?" Fragte Anna als der Halbelf wieder zu ihr kam. "Ja. Es ist leider sehr wichtig. Aber wenn ich das erledigt habe, werde ich zusehen so schnell wie möglich wieder zu euch zu stoßen." "Na schön. Ich verstehe zwar nicht was da so geheimnisvoll und wichtig sein kann, aber du musst ja wissen was du tust." In dem Moment ging die Tür auf und Kratos kam mit Lloyd herein, der immer noch auf den Schultern seines Vaters saß. "Bitte noch ein bisschen." Bettelte Lloyd, wobei er gähnte. "Nein, Lloyd. Du bist doch schon müde und Morgen sind die Sterne ja wieder da." Meinte Kratos schmunzelnd. "Wirklich?" "Aber ja doch." Lachend hob Kratos, Lloyd von seinen Schultern. "Außerdem wird es draußen gerade kalt und du willst dich doch nicht erkälten, oder?" "Nein." Murmelte Lloyd, wobei er schon halb in den Armen seines Vaters eingeschlafen war. "Na also." Lächelnd begann er seinen Sohn umzuziehen und legte ihn auch ins Bett. Dann wandte er sich wieder Yuan zu. "Willst du wirklich Morgen gehen?" "Frag deine Frau, sie kennt die Antworten schon." "Moment mal, was soll das heißen?" Energisch stemmte Anna ihre Arme an die Hüften. "Na, ich hab dir doch schon alle Fragen beantwortet. Kratos seine werden bestimmt nicht viel anders aussehen." "Nun ja, du musst wissen was du tust." Meinte Kratos schulterzuckend und ging wieder nach draußen. "Männer!" Genervt verdrehte Anna die Augen. "Ich geh dann auch mal schlafen, Nacht!" Als Yuan wieder allein im Zimmer war, verschwand das Lächeln auf seinem Gesicht und er sah wieder besorgt zum Fenster hinaus. Es war aller höchste Zeit das Ann wieder eine Impfung bekam. Morgen würden sie aufbrechen und zurück zur Abtrünnigen-Festung gehen. Das würde für Yuan aber auch bedeuten, dass er einige Wochen damit verbringen würde alles durchzugehen und zu bearbeiten. Er hoffte, dass er dies schnell hinter sich bringen würde, um dann wieder auf Kratos und seine Familie zu stoßen. Es gefiel ihm mal wieder mit seinem Freund zu reisen und da sie nun auch beide eine kleine Familie hatten, machte es ihm noch mal soviel Spaß. Doch ewig würde das nicht so weiter gehen können, irgendwann würden sie etwas gegen Mithos unternehmen müssen und Yuan war bis jetzt noch immer keine Idee gekommen etwas zu tun, ohne Kratos Leben opfern zu müssen, denn das war momentan das Letzte was er wollte! Am nächsten Morgen waren Yuan und Ann schon in der Früh reisefertig und machten sich gleich nach dem Frühstück auf dem Weg. Die beiden Kinder schienen nicht gerade davon begeistert zu sein von dem jeweiligen Spielkameraden getrennt zu werden, denn sonst kannten sie ja niemanden. "Wir mitkommen?" Fragte Lloyd und zog ungeduldig an der Hose seines Vaters. "Nein Lloyd, wir bleiben noch hier. Später werden wir wieder auf Yuan und Ann treffen, doch vorerst gehen sie alleine weiter. Und hör auf an meiner Kleidung zu ziehen, dass sollst du doch nicht!" Energisch nahm er Lloyds Hand weg. "Nein, mitkommen!" Unbeirrt machte Lloyd weiter. "Ich glaube du solltest nun besser gehen Yuan, Lloyd hat mal wieder seine Trotzphase!" Seufzte Kratos. "Ja, das denke ich auch. Komm Ann, je schneller wir jetzt gehen, desto früher sind wir wieder da." "Na gut." Eher widerwillig folgte Ann ihrem Vater, wobei sie immer wieder zurück sah. "Nein, hier bleiben!" Schrie Lloyd und wollte ihnen hinterher rennen, doch Kratos war schneller und hob ihn schnell hoch. "Nein!" Lautstark begann Lloyd nun zu schreien, zu weinen und sich zu wehren, was die anderen aber so gut es ging ignorierten. Als Yuan und Ann dann außer Hörweite von Lloyds Geschrei waren, atmete Yuan erleichtert auf. Ein Glück das Ann so pflegeleicht war, dieses Geschrei würde er nicht auch noch ertragen können. "Wohin?" Fragte Ann dann nach einer Weile. "Wir gehen Botta besuchen." Verschönerte Yuan sein Vorhaben lächelnd. "Okay." Lächelte Ann fröhlich zurück und griff nach der Hand ihres Vaters. Eine Woche später erreichten sie dann die Abtrünnigen-Festung. Eigentlich hätten sie entschieden länger gebraucht, doch Tagsüber waren sie immer gelaufen und Nachts hatte es Yuan sogar manchmal gewagt zu fliegen wobei Ann die Meiste Zeit dann auf seinem Arm geschlafen hatte. "Schön euch wieder zu sehen Lord Yuan!" Begrüßte Botta ihn sogleich als sie endlich angekommen waren. "Hallo Botta." Sagte Ann grinsend. "Hat es Vorfälle gegeben während wir weg waren?" Wollte Yuan sofort wissen. "Mehr als genug! Aber wir haben wegen der Impfung schon alles vorbereitet. Wir können es ihr sofort geben wenn ihr es wünscht." "Tu das Botta! Ich seh mir diese Vorfälle lieber gleich mal an." Seufzte Yuan schwer und beugte sich dann zu Ann runter. "Also Ann, du gehst schön brav mit Botta und lässt dir wieder eine Spritze geben, in Ordnung?" "Mag ich aber nicht." Ann war wenig davon begeistert schon wieder von einer langen, dünnen Nadel gestochen zu werden. "Aber, aber. Das müssen die Großen auch hin und wieder machen, ich krieg heute Abend auch eine. Also, tust du mir den Gefallen?" "Na gut." Erleichtert atmete Yuan auf als Ann artig mit Botta ging. So konnte er in aller Ruhe sich seinen Problemen widmen. Vorerst zumindest. Als er allerdings sein Büro betrat musste er erst einmal Luft holen. Da hatte er ja einen ganz schönen Stapel zu bearbeiten. Seufzend machte er sich lieber sofort ans Werk. Etwa drei Stunden später kam dann wie erwartet Ann wieder in sein Büro, wobei sie genüsslich an einem Keks knabberte. "Woher hast du denn den Keks Ann?" Fragte Yuan erstaunt. "Von Botta." Sagte die Kleine fröhlich und setzte sich auf einen der Stühle. "Weil ich so brav war." "Und, hat es weh getan?" "Etwas. Guck, da, ich war ganz brav." Stolz zeigte sie ihm ihren Arm, auf dem ein Pflaster klebte. "Toll Ann, ich wusste das du mutig bist." Lächelte Yuan. "Ich bin stolz auf dich." Das entlockte bei Ann ein Grinsen, doch dann widmete sie sich wieder ihrem Keks. Yuan dagegen seufzte leise und machte sich wieder an die Arbeit. Wenn er es doch nur endlich hinter sich hätte! Am Abend ließ er sich dann auch Impfen. Er wollte sein Mana etwas verändern, damit Cruxis ihn nicht mehr so leicht aufspüren konnte, doch nicht ganz, da dies zu auffällig wäre. Drei Wochen vergingen dann und Ann wurde langsam ungeduldig, da sie wieder reisen wollte. Yuan vertröstete sie auf eine Woche, denn das Meiste hatte er schon erledigt und sie würden bald wieder los können. Dann aber trat ein Ereignis ein, womit er niemals gerechnet hatte. Er war nämlich gerade mal wieder mit Ann etwas spazieren, auch wenn es nur die Wüste war, als er Stimmen hörte. Sofort deutete er Ann an still zu sein und zu warten, während er den Stimmen nachging. Wie, teilweise erwartet waren es Desians, die gemütlich im Schatten saßen und sich lautstark unterhielten. Dabei hatten sie ihn noch nicht einmal bemerkt. Unruhig schlich Yuan daraufhin näher, um besser mithören zu können über was sie sich unterhielten, doch das gefiel ihm gar nicht. "Im Iselia Wald?" "Genau. Jedenfalls sind sie in diese Richtung geflohen, doch Lord Kvar ist ihnen dicht auf den Fersen." "Dieses mal dürfte das Angelus-Projekt nicht entkommen! Sie sitzen in der Falle." Allgemeines Gelächter brach bei den Desians aus, doch Yuan war alles andere als zum Lachen zumute. So schnell er konnte lief er zu Ann zurück. Kratos und seine Familie waren in Gefahr! Ohne lange zu überlegen nahm er Ann auf den Arm, da er sie ja schlecht allein in der Wüste zurück lassen konnte, und flog Richtung Iselia. Nun war jede Sekunde kostbar! "Wohin fliegen wir?" Fragte Ann erstaunt über die Hektik ihres Vaters. "In den Iselia Wald! Du musst nun schön brav bleiben und genau das tun was ich dir sagen, verstanden Ann?" "Ist gut." Nickte die Kleine, auch wenn sie nicht recht verstand warum. Es dauerte etwas eine halbe Stunde bis sie den Wald erreichten und dabei hatte sich Yuan sogar sehr beeilt. Doch auch im Wald flog er noch weiter und hielt ausschau nach etwas verdächtigem und lauschte. „Verflixt noch mal, wo kann Kratos nur sein?“ Dachte Yuan verzweifelt und sah sich nach allen Seiten um. Kampfgeräusche, die er plötzlich hörte ließen ihn kurz inne halten und lauschen. Dann aber beeilte er sich und flog so schnell wie möglich in diese Richtung. Als er an einer Klippe ankam hielt er an und setzte Ann auf den Boden ab, da die Kampfgeräusche von oben kamen. "Ann, du bleibst nun schön brav hier und versteckst dich,....." Mitten im Reden hielt Yuan inne, als er einen erschrockenen Aufschrei hörte und sah nach oben. Was er sah schockierte ihn. Ein kleiner Teil der Klippe war eingestürzt und zu seinem größten Schreck sah er wie Noishe, Anna und Lloyd hinunter fielen. "Weg Ann!" Schrie er panisch, in der Angst sie könnte von einem Felstrümmer getroffen werden. Während Ann sofort in den Büschen verschwand, breitete Yuan seine Flügel aus und flog nach oben. So konnte er es gerade noch schaffen Lloyd aufzufangen. Auch Anna wollte er noch packen, doch dazu war es leider zu spät. Schnell flog er wieder runter und landete neben Anna und Noishe. Auch Ann kam wieder aus den Büschen hervor und trat zögernd näher. Yuan war für einige Sekunden einfach nur geschockt und sprachlos, als er Anna betrachtete, die schwer verletzt war. Erst Lloyds leises Schluchzen holte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. Die Kampfgeräusche von oben waren immer noch nicht verklungen, Kratos brauchte seine Hilfe! "Du bleibst hier und passt auf sie auf Ann!" Sagte er und flog so schnell wie möglich wieder nach oben. Dort sah er dann auch wirklich Kratos, der mit aller Wut und Kraft gegen die Desians kämpfte. Ohne lange zu überlegen ließ Yuan seine Doppelaxt erscheinen und half Kratos so gut er konnte. So gelang es ihnen die restlichen Desians so schnell wie möglich zu töten. "Ist alles in Ordnung Kratos?" Fragte Yuan seinen Freund besorgt, doch dieser hatte anderes im Kopf. "Anna..... Lloyd...." "Sie sind unten, komm!" Doch Kratos schien noch zu sehr unter Schock zu stehen als das er Yuans Worte wahr nehmen konnte. Seufzend ging Yuan zu seinem Freund und rüttelte ihn an den Schultern. "Wach endlich auf Kratos! Deine Familie ist unten, sie braucht dich!" Das wirkte dann. Ohne länger zu überlegen, lies Kratos seine Flügel erscheinen und flog nach unten, dicht gefolgt von Yuan. Unten angekommen rannte er dann sofort zu ihnen, nahm den immer noch weinenden Lloyd in den Arm und kniete sich neben Anna. "Anna.... Oh Anna, bitte verzeih mir!" Schluchzte er unter aufkommenden Tränen. Yuan schwieg. Was hätte er auch sagen sollen? Also setzte er sich neben Ann und nahm sie ebenfalls in den Arm. "K.... Kratos?" Hauchte Anna mühevoll. "L...Lloyd...." "Er ist hier, es geht ihm gut." "Dem Himmel sei Dank!" Seufzend schloss Anna die Augen wieder. "Bitte Anna, halte durch!" "Danke Kratos...... Danke! Ich hätte es mir nie verziehen..... wenn ich...." "Schon dich, du musst dich ausruhen!" Verzweifelt strich er ihr sanft über die Wange. "Danke Liebling..... Kümmere dich um Lloyd...... Pass gut auf ihn auf und beschütze ihn.... Sei ihm ein wunderbarer Vater, wie bisher.... Bitte....." Dann hörte sie auf zu atmen. Für immer. "Nein Anna! Bitte nicht!" Nun konnte Kratos die Tränen nicht mehr zurück halten, was besonders Yuan überraschte. Er konnte sich nicht erinnern seinen Freund jemals weinen gesehen zu haben. "Mami!" Auch Lloyd weinte bitterlich und drückte sich verzweifelt an seinen Vater. "Dad. Was ist mit Tante Anna?" Fragte Ann, wobei sie leicht zitterte. Yuan sah Ann eine ganze Zeit lang an und überlegte was er ihr antworten sollte, denn auf solch eine Frage war er nicht gefasst gewesen. "Sie ist tot Ann." Flüsterte er schließlich leise. Was nützte es ewig drum herum zu reden? "Aber warum?" Verständnislos sah Ann ihn an. Yuan sagte daraufhin nichts, sondern drückte sie einfach nur an sich. Es war schon schlimm genug seinen besten Freund so leiden zu sehen, er wollte Ann da nicht auch noch erklären wieso Anna hatte sterben müssen, zumal er es selber noch nicht genau wusste. Er musste nun einen klaren Kopf behalten und die Sache übernehmen, denn Kratos war dazu momentan nicht in der Lage. Immer noch saß er neben Anna und hielt Lloyd fest im Arm. So schnell würde er diesen Schock wahrscheinlich nicht überwinden. Kapitel 10: Was nun? -------------------- Kapitel 10 Nachdenklich sah Yuan in den Himmel und beobachtete einige Wolken die vorbeizogen. Drei Tage waren nun seit Annas Tod vergangen und er hatte viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Noch lange waren die beiden Freunde mit den Kindern an Ort und Stelle gesessen und hatten nicht gewusst was sie tun sollten, bis zufällig ein Zwerg vorbeigekommen war und ihnen geholfen hatte. Langsam drehte sich Yuan zu dem Haus des Zwerges um und sah zu Annas Grab, das direkt daneben stand. Kratos kniete seit nun bestimmt einer viertel Stunde davor und Lloyd stand neben ihn. Sie verabschiedeten sich nun endgültig von Anna, da sie weiter mussten, denn die Desians waren bestimmt immer noch in der Nähe. Von Dirk, dem Zwerg, hatten sie sich schon vor einer Stunde verabschiedet, denn er hatte wieder los müssen um Holz zu holen. "Wann gehen wir los Dad?" Fragte Ann so leise, dass nur Yuan sie hören konnte. "Psst Ann, lass ihnen Zeit." Flüsterte Yuan zurück und sah wieder in den Himmel. Er wollte ihnen so viel Zeit geben wie sie brauchten. Dieses Ereignis hatte nämlich Erinnerungen in ihm wach gerufen. Schmerzhafte Erinnerungen an dem Tag, an dem Martel starb. Er hatte damals keine Zeit gehabt zu trauern. Mithos hatte seinen Wahnsinnigen Plan, der so plötzlich in seinem Kopf entstanden war, so schnell wie möglich umsetzen wollen, wofür er wiederum Kratos und Yuans Hilfe gebraucht hatte. Nur zu gut wusste Yuan wie sich sein Freund fühlte. Es dauerte noch einige Minuten, doch dann erhob sich Kratos langsam, nahm Lloyds Hand und ging zu ihnen hinüber. Noishe, dem es auch wieder besser ging, folgte ihnen artig. "Können wir?" Fragte Yuan seinen Freund. "Ja." Nickte dieser und sah noch einmal zu Annas Grab zurück. "Je eher, desto besser. Sonst finden sie uns doch noch." "Dann komm." Da es zu bedenken war, dass die Desians immer noch nach ihnen, oder besser gesagt dem Exsphere suchten, war es ratsam weiter zu reisen. Doch für Kratos war dies nun eine völlig neue Situation. Er war nun ein allein erziehender Vater und würde ohne Annas Rat und Hilfe auskommen müssen. Nie wieder würde er ihr fröhliches Lachen hören, oder den tröstenden Klang ihrer Stimme. Zwar begleitete Yuan ihn momentan noch und war ihm eine Stütze, doch Kratos konnte sich denken das dies nicht ewig anhalten würde. Momentan wusste er einfach nicht weiter. Da war so eine Leere in seinem Herzen. Eine hoffnungslose Dunkelheit, in die er zu stürzen drohte und nur die kleine Kinderhand, welche die seine fest umklammerte, hielt ihn davon zurück. Sein Sohn brauchte ihn jetzt, mehr denn je. Auch Yuan machte die Situation Sorgen. Kratos war am Boden zerstört, Ann sichtlich traurig und Lloyd hatte seit dem Vorfall kein einziges Wort mehr gesprochen. Ängstlich klammerte sich der Junge nun schon die ganze Zeit an seinen Vater und schien ihn nicht mehr loslassen zu wollen. Yuan hätte am liebsten geschrien. Nicht nur das es bei den Abtrünnigen mehr als genug zu tun gab, hier musste er nun auch noch helfen so gut er konnte. Wenn ihnen nicht bald etwas einfiel wie sie die Desians dauerhaft von sich abwenden konnten, würde sich dieses Massaker wiederholen! So gingen sie eine ganze Weile schweigend weiter. Die Stimmung änderte sich auch einige Stunden später nicht, alle waren traurig und bedrückt. Fürs erste gingen sie sowieso eher ziellos durch die Gegend, da sie zu sehr in Gedanken versunken waren. Das allerdings änderte sich als plötzlich Monster vor ihnen auftauchten. Sofort zogen die beiden Engel ihre Waffen und besiegten die Monster in kürzester Zeit. Yuan atmete tief durch. So langsam begann er wieder klar zu denken. "Wir sollten zum Haus des Heils gehen. Es liegt ja in der Nähe von hier, dort können wir dann ja besprechen wie es weiter geht." Schlug er also vor. "Ja. Vermutlich ist es das Beste." Nickte Kratos einfach, ging zu Lloyd und nahm wieder dessen Hand. Dann gingen sie weiter. Noch einige Male mussten sie gegen Monster kämpfen, doch als es dunkel zu werden begann, hatten sie das Haus des Heils schon fast erreicht. "Gleich sind wir da Ann." Sagte Yuan und deutete nach vorne, wo das Haus bereits zu sehen war. "Endlich." Gähnte Ann müde. Sie waren nämlich nun schon den ganzen Tag unterwegs gewesen, was für die Kinder sehr anstrengend war. "Ja, gleich kannst du dich hinlegen." Ein plötzliches, lautes Winseln von Noishe ließ aller herum fahren und sie waren nicht minder entsetzt plötzlich ein riesiges Monster vor sich zu haben. "Muss das ausgerechnet jetzt sein?!" Rief Yuan entsetzt und ließ seine Doppelklinge erscheinen. "Vorsicht!" Schnell packte Kratos Ann und Lloyd und brachte sie vor den Pranken des Monsters in Sicherheit, doch Lloyd begann schon wieder zu weinen und auch Ann hatte große Angst. "Wir müssen hier weg Yuan!" "Dann nimm die Kinder und lauf, ich halte es auf!" "Spiel hier nicht den Helden Yuan!" "Willst du das auch noch den Kindern etwas passiert?" Plötzlich brüllte das Monster erschrocken auf und drehte sich um. Verwundert sahen die beiden Engel sich um und erkannten Syen, der mit einem Schwert auf das Monster einschlug. "Sieht so aus als könntet ihr Hilfe gebrauchen." Meinte er schmunzelnd. Kratos und Yuan nickten erleichtert und Kratos brachte die Kinder zu Noishe, der ängstlich etwas abseits stand. Seit dem Vorfall mit Anna mied er die Monster wo er nur konnte. "Pass bitte auf die Kinder auf Noishe!" Sagte er und eilte den beiden Halbelfen zu Hilfe. "Daddy, nein!" Kreischte Lloyd als sein Vater wegrannte, aber Kratos konnte nun nicht darauf achten. Doch mit Syens Hilfe gelang es ihnen dann doch relativ schnell das Monster gefahrlos zu besiegen. So konnte auch immer einer ein wenig auf die Kinder achten, dass da nichts passierte. "Ah, endlich!" Erleichtert streckte sich Yuan. Endlich hatten sie es besiegt. Nun trat auch Noishe wieder zögernd näher, doch den Kindern war das zu langsam und so kletterten sie schnell von Noishe herunter und rannten zu ihren Väter. "Beruhig dich bitte Lloyd, es ist doch alles gut." Versuchte Kratos seinen Sohn zu beruhigen, doch Lloyd war gerade viel zu durcheinander wieder um ruhiger zu werden. "Danke Syen." Seufzte Yuan erleichtert. Dieses Monster war nun doch etwas schwieriger gewesen. "Nichts zu danken, ich helf doch gerne." Lächelte der Halbelf und wandte sich dann den Büschen am Rande zu. "Du kannst nun wieder rauskommen Jo." Alle wandten sich dann in die Selbe Richtung wie Syen, doch nichts geschah. "Jo? Jo!" Unruhig lief Syen nun doch in die Büsche und Kratos und Yuan folgten ihm nach kurzem Zögern. "Jo, wo bist du?!" Panisch sah er sich um, doch sie war nirgends zu sehen. "Ist das Monster tot?" Sofort drehten sich alle in Jos Richtung, die gerade einen Baum herunter kletterte. "Jo! Ich hab dir doch gesagt du sollst nicht auf Bäumen klettern!" Etwas wütend, aber auch erleichtert hob er sie hoch. "Gehen wir!" "Willst du auch zum Haus des Heils?" Erkundigte sich Yuan. "Ja, etwas Ruhe wäre nun nicht schlecht." "Dann kannst du ja mit uns kommen, wir haben den selben Weg." "Gut, warum nicht." Nickte er und so setzten sie ihren Weg fort. Wieder gingen sie eine Weile schweigend weiter, was Syen dann doch wunderte. Die bedrückte Stimmung gefiel ihm nicht, doch auch er sagte nichts, bis sie das Haus des Heils erreicht und Zimmer reserviert hatten. Dann aber konnte er sich nicht mehr zurück halten. "Äh, wo ist eigentlich Miss Anna?" Fragte er zögernd, was bewirkte das sich Kratos sofort wegdrehte, Lloyd nahm und das Zimmer verließ. "Was ist denn?" Hilfe suchend wandte er sich nun an Yuan. "Sie.... Sie ist tot. Die Desians haben sie erwischt." Seufzte Yuan bedrückt. Natürlich hatte Kratos ihm bereits erzählt was sich wirklich abgespielt hatte, doch das würde er selbstverständlich niemanden erzählen. Nun zeigte sich auch Syen entsetzt und bedrückt. "Oh... Das tut mir natürlich schrecklich leid. Entschuldigung das ich gefragt habe." "Du konntest es ja nicht wissen. Kratos und Lloyd nimmt das alles immer noch sehr mit, es ist ja immerhin erst wenige Tage her." Erklärte er und stellte Ann auf den Boden, die sofort zu Jo lief. "Gehen wir raus und spielen?" Fragte sie das grünhaarige Mädchen. "Okay." Nickte diese etwas überrascht. "Toll!" Dann wandte sich Ann wieder ihrem Vater zu. "Dürfen wir Dad, dürfen wir?" "Ja, ja. Geht nur." Lächelte dieser. "Komm." Schnell packte sie das Mädchen am Arm und zog sie mit sich, was aber dazu führte das Jo direkt gegen den Türrahmen lief. Das schien ihr aber nichts auszumachen und so gingen sie eiligst nach unten. "Denk dir nichts dabei, Jo läuft gegen alles was nicht niet und nagelfest ist." Sagte Syen lachend, als er Yuans erstauntes Gesicht bemerkte. "Sie läuft praktisch blind durch die Gegend." "Da solltest du aber mal was dagegen tun." "Vergiss es, sie ist hoffnungslos." "Na hoffentlich färbt das nicht ab!" Einige Sekunden versuchten die beiden Halbelfen ihr Lachen zu unterdrücken, doch dann konnten sie es nicht mehr zurück halten. Yuan wusste nicht mehr wann er zuletzt so herzlich gelacht hatte, doch es tat gut. Als er allerdings zufällig aus dem Fenster sah und Kratos bemerkte der traurig auf einer Bank saß, verging es ihm wieder schlagartig. Schnell ging er nach unten und Syen folgte ihm verwundert. Die beiden Halbelfen setzten sich zu ihm und sahen dann den Kindern beim Spielen zu. Es war noch hell und gerade richtig angenehm hier draußen, so das mehrere Eltern draußen auf Bänke saßen und ihren Kindern beim Spielen zusahen. "Es tut mir leid wegen vorhin, ich wollte dich nicht verletzen." Entschuldigte sich Syen noch einmal bei Kratos. "Du konntest es nicht wissen." Winkte der Engel ab, sah aber weiterhin zu seinem Sohn, der das erste mal seit Tagen wieder lachte und mit Jo und Ann spielte. "Trotzdem, mein herzliches Beileid." Noch etwas saßen die Drei zusammen, doch dann entdeckte Syen einen Bekannten und ging schnell zu ihm. Das nutzte Yuan um Kratos auf etwas anzusprechen. "Was hast du nun als nächstes vor?" "Ich weiß es nicht Yuan. Ich bin richtig ratlos. Die Desians werden weiterhin nach uns suchen, weil wir den Exsphere noch haben. Das heißt ich muss mit Lloyd weiterhin ständig reisen." Seufzte Kratos schwer. "Und wenn sie euch nicht mehr aufspüren können?" Auffordernd sah Yuan seinen Freund an. "Was....." Begann Kratos, doch dann verstand er. "Nein Yuan! Vergiss es, ich ändere meine Manastruktur nicht!" "Ich die meine schon. Etwas jedenfalls." "Was? Warum?" "Weil ich keine Lust mehr habe ständig Mithos Launen ertragen zu müssen! So kann er mich nicht mehr so schnell ausfindig machen und bei Ann ist es sowieso klar." Erklärte Yuan ihm. "So sind wir sicherer." "Ich weiß nicht Yuan. Das ist mir einfach zu riskant." Unsicher sah Kratos auf seine Hände. "Lloyd hat eine ähnliche Manastruktur wie du, es müsste eigentlich ziemlich einfach sein euch zu finden, da es doppelt so stark ausgestrahlt wird." Lässig lehnt sich Yuan zurück. "Was willst du damit sagen?" Wütend funkelte Kratos ihn an. "Das weißt du genau! Noch ist Lloyd ein Kind, doch je älter er wird, umso mehr prägt sich seine Manastruktur aus und ihr werdet schneller entdeckt. Willst du das wirklich verantworten Kratos? Ein Leben in ständiger Flucht?" "Nein, aber es ist gefährlich Yuan. Es wurde noch nie an Kindern getestet." "Ann verträgt es ganz gut." Stolz sah Yuan zu ihr. Sie hatte keinerlei Beschwerden, oder auffallende Merkmale durch die Infusion, also schien alles bestens zu laufen. "Trotzdem, das heißt noch lange nichts." Plötzlich schrien die Leute panisch auf und deuteten auf den Horizont, wo man Desians erkennen konnte, die direkt auf sie zurannten. "Oh nein!" Riefen die beiden Engel gleichzeitig und standen auf um ihre Kinder zu holen. "Daddy!" Schrie Lloyd da auch schon panisch und streckte seinem Vater die Arme entgegen, woraufhin ihm dieser sofort hoch hob. Yuan machte das Selbe mit Ann, so wie alle anderen Eltern hier auch. "Schnell!" Syen, war zuvor wieder ins Haus des Heils hinein gerannt und hatte ihre Sachen geholt. Nun warf er Yuan und Kratos schnell die ihrigen zu, bevor er Jo auf den Arm nahm. "Bevor sie uns noch erwischen!" Alle versuchten sich zu verstecken, oder zu entkommen, doch Kratos und Yuan wussten sowieso hinter wem sie eigentlich her waren. Also liefen sie auch umso schneller, auch wenn es bereits dunkel wurde. "Ein Versteck wäre nun nicht schlecht!" Suchend sah Yuan sich um. "Tut mir leid, ich hab gerade keins bei mir, die gab’s leider nicht im Sonderangebot!" Keuchte Syen genervt. "Hier lang!" Kratos führte sie in einen kleinen Wald, in der Hoffnung sie dort besser ablenken zu können. Zufällig kamen sie dabei an einer Brücke mit einem ausgetrockneten Flussbeet vorbei, was sie sofort nutzten um sich darunter zu verstecken. Dann wurde es still. Nur Lloyds leises Schluchzen war noch zu hören, doch Kratos schaffte es ihn zu beruhigen, bevor die ersten Schritte zu hören waren. "Sie müssen hier vorbei gekommen sein!" Rief einer der Desians. "Dann sucht weiter, irgendwo müssen sie ja stecken!" Es dauerte einige Minuten, bis die Desians wieder abgezogen waren und dann wurde es still. Als Lloyd merkte das keine Gefahr mehr drohte, begann er erneut zu weinen. Das Ereignis im Iselia Wald saß noch tief in ihm. Auch Ann sah ziemlich verängstigt aus und drückte sich Schutz suchend an ihren Vater. Nur Jo schien das nichts neues zu sein. Einige Minuten blieben sie noch schweigend in dieser Position und Kratos dachte lange nach. So würde sein Leben in Zukunft aussehen. Ihm würde das ja nichts ausmachen, aber Lloyd schien es ziemlich mitzunehmen. Dann wandte er sich an Yuan. "Steht dein Angebot noch?" "Ja." Nickte der Halbelf überrascht. "Dann sieh zu das du etwas davon her bekommst!" Kapitel 11: Familienleben auf Reisen ------------------------------------ Kapitel 11 "Müssen wir Morgen wieder weiter?" Murrte Lloyd gelangweilt. Inzwischen war er 7 Jahre alt und zog weiterhin mit seinem Vater, Yuan, Ann, Syen und Jo durch die Welt, da die Desians immer noch auf der Suche nach dem Exsphere waren. "Ja, es ist notwendig Lloyd." Nickte sein Vater und sah wieder aus dem Fenster. Wo blieb Yuan nur mit dem Serum? Laut lachend kamen in diesem Moment die beiden Mädchen herein. Sie hatten sich inzwischen richtig angefreundet. Als Lloyd sie kommen sah, ging er sofort zu ihnen, um mit ihnen zu spielen. Auch er genoss es Spielkameraden zu haben und nicht allein zu sein. Kratos sah ihnen eine Weile zu. Es freute ihn zwar, dass sich die Kinder so gut verstanden, doch das war einfach kein richtiges Leben für sie. "Na hier geht es ja rund zu." Lächelnd und auch etwas außer Atem kam betrat nun endlich Yuan in das Zimmer. "Du hast dir ganz schön viel Zeit gelassen." Meinte Kratos und verschränkte die Arme. "Tut mir leid, aber die Desians meinten, sie müssten mit mir Fangen spielen, da sie mich nicht für einen einfachen reisenden hielten." Erklärte der Halbelf und stellte seine Tasche ab. "Hast du es dabei?" Neugierig kam Kratos näher. "Sicher. So langsam scheinst du dich ja mit dem Gedanken anzufreunden." "Nein! Ich halte es immer noch für zu riskant, aber...... Es scheint wirklich zu helfen. Sie finden uns nicht mehr so schnell. Eigentlich nur noch durch Zufall." "Dann sollten wir sorgen das es auch so bleibt. Wenn wir es ihnen nun geben, müssen sie erst wieder in einem Jahren geimpft werden, um den Zustand aufrecht zu erhalten." Erklärte Yuan und holte die Spritzen heraus. "Ann, komm. Es ist wieder soweit." Etwas verwundert unterbrachen die Kinder ihr Spiel und sahen zu den Erwachsenen. Dann aber verstanden sie schnell, denn früher hatten sie es öfters machen müssen. "Na gut." Seufzte Ann und ging zu ihrem Vater, welcher sie aufs Bett setzte. "Dad, ich mag nicht." Rief Lloyd dagegen etwas panisch. Er hasste diese Spritzen! "Du wirst aber nicht darum herum kommen." Meinte sein Vater und hielt vorsichtshalber seine Hand fest, damit er nicht abhauen konnte. "Bitte Dad, ich will nicht!" Verzweifelt sah Lloyd seinen Vater an, doch dieser reagierte nicht darauf. Das war etwas, was er bei Yuan beneidete. Ann machte es zwar auch nicht gern, aber sie hielt still und ließ es über sich ergehen. Lloyd dagegen machte jedes Mal ein Theater und wehrte sich nach Kräften, während er schrie. "So Ann, das war’s auch schon." Lächelte Yuan und zog die Spritze wieder aus ihrem Arm. Dann griff er noch schnell in seine Tasche und gab ihr etwas Gald. "Hier, jetzt darfst du dir ein Eis kaufen." Strahlend nahm Ann das Gald und verließ zusammen mit Jo das Inn. Sie bekam immer eine kleine Belohnung wenn sie brav gewesen war. Kratos dagegen wusste nicht recht, ob das der richtige Weg war. "Du bestichst sie Yuan." Sagte er, während er den schreienden Lloyd aufs Bett setzte. "Es hilft aber." Seufzte dieser. Das, dass mit Lloyd auch immer so ein Theater sein musste. Es dauerte etwas bis Kratos seinen Sohn richtig festhalten und Yuan ihm das Serum verabreichen konnte, wobei der Junge kräftig schrie. "Siehst du Lloyd, war doch halb so schlimm." Meinte Yuan als sie fertig waren und Kratos ihn wieder losließ. Doch Lloyd war nun schwer sauer. "Ihr seid gemein, ich hasse euch! Ich hasse euch!" Schrie er immer noch aus Leibeskräften die beiden an. "Lloyd! Bitte nimm Rücksicht auf meine Engelsohren!" Stöhnte Kratos, der wie Yuan auch, dass ganze ja doppelt so gut hörte. Dieser aber dachte nicht dran aufzuhören und schimpfte weiter. "Ich geh raus bevor ich taub werde!" So schnell wie möglich ergriff Yuan die Flucht und suchte nach Ann. Kratos dagegen blieb geduldig bei Lloyd und wartete bis dieser sich beruhigt hatte, während er in einem Buch las. Mit der Zeit saß Lloyd dann nämlich einfach nur noch schweigend auf dem Bett und spielte den beleidigten. Noch etwas später hatte er dann aber auch dazu keine Lust mehr und ging zu seinem Vater rüber. "Dad?" Fragte er und kletterte auf Kratos Schoß. "Ja, Lloyd?" Kratos tat nach einer Wutanfallattacke seines Sohnes meistens so als wäre nichts gewesen. "Wann gibt es Essen?" "In etwa einer Stunde." Meinte der Engel, immer noch lesend. "Was liest du da?" Neugierig sah Lloyd in das Buch. Das war etwas, was ihm noch fehlte, denn mit dem Lesen und schreiben mangelte es stark bei ihm. Das war etwas, was Yuan, Kratos und Syen Sorgen machte. Dadurch das sie ständig reisten, kamen sie kaum dazu den Kindern etwas beizubringen. Nur Ann machte einige Fortschritte, da sie auch in ihrer Freizeit zu lernen versuchte. Besonders Yuan war deshalb stolz auf sie, da sie ja versuchte es sich selber bei zu bringen. "Etwas über die Sterne." "Ließ vor!" Forderte Lloyd seinen Vater auf, was diesen zum Lachen brachte. "Ich glaube kaum das du es verstehen würdest Lloyd. Das ist ziemlich kompliziert." "Erklär es mir, bitte." Kratos redete dann mit Lloyd eine Weile über die Sterne, aber so das er es auch verstehen konnte. Beiden gefiel dieses Thema sehr und Lloyd stellte ständig viele Fragen dazu. "Sehen wir uns heute Abend wieder die Sterne an?" "Mal sehen wie der Himmel heute Abend aussieht." "Yeah." Glücklich viel Lloyd seinem Vater um den Hals. "Hey, ist das Essen schon fertig?" Fragte da Syen, der mit Jo herein kam. "Nein, noch nicht." Sagte Kratos kopfschüttelnd. "Ne, sag nicht, dass ich schon wieder kochen muss!" Stöhnte der Halbelf gequält. "Du kannst es halt am besten und hast die Meiste Zeit." "Was kann ich dafür das Jo so selbstständig ist?" "Sag lieber freigängig." "Vorsicht, sonst kündige ich!" Drohte Syen im Scherz und machte sich dann dran das Essen zu kochen. "Weißt du wo Yuan und Ann sind Jo?" Fragte Kratos nun das grünhaarige Mädchen. "Draußen." Meinte diese nur schulterzuckend. "Das weiß ich auch, aber wo draußen?" "Weiß nicht." "Hmpf! Na, auch egal. Wenn sie nicht rechtzeitig zurück sind, haben sie halt Pech gehabt." Seufzend stand der Schwertkämpfer auf, wobei er seinen Sohn auf den Boden stellte und streckte sich. "Ich bin auch draußen wenn jemand nach mir fragend sollte." Das er dabei allerdings nach Desians ausschau hielt, verschwieg er den Kindern. "Ich will auch mit!" "Nein Lloyd, du kannst Syen helfen, nicht das er wieder mit Tomaten kocht!" "Wäh!" So schnell Lloyd nur konnte rannte er in die Küche. Das war nämlich etwas, was sowohl er, als auch sein Vater hassten. Tomaten! Zum Essen waren dann aber alle da und während die Erwachsenen danach besprachen wie es weiter gehen könnte, spielten die Kinder draußen schon wieder, allerdings nicht ohne die wachsamen Augen von Noishe. So wurde es Abend. "Ann, Lloyd, Jo! Zeit zum reinkommen!" Rief Syen als es dunkel zu werden begann und die drei folgten sofort. "Sehen wir uns heute noch die Sterne an Dad?" Bittend sah Lloyd seinen Vater an, da er ihm das ja versprochen hatte. "Ja, Lloyd. Aber mach dich zuerst bettfertig." Nickte Kratos und sah ihm schmunzelnd nach als sein Sohn sich damit auch schnell beeilte. Es war nämlich so das er meistens dabei einschlief und wenn er schon umgezogen war, konnte er ihn dann gleich ins Bett legen. "Warum muss man sich umziehen?!" Das war etwas, was Jo überhaupt nicht mochte. Am liebsten schlief sie in ihren Alltagskleidern, doch das ging nur wenn sie unterwegs waren und im freien übernachteten. Ansonsten achtete Syen streng darauf. "Weil man das halt so macht und nun hör auf zu zappeln!" Seufzte Syen genervt. "Ich will aber noch nicht schlafen!" "Wirst du aber jetzt!" Mit einem schnellen Handgriff warf sich der Halbelf seine Schwester über die Schulter und brachte das zappelnde Mädchen zu Bett. Yuan hatte da weniger Probleme. Ann war heute sehr aktiv gewesen und so ging sie diesmal freiwillig ins Bett und schlief sofort ein. Kratos war mit Lloyd währenddessen auf den Balkon getreten und sah sich mit ihm die Sterne an. Obwohl er bereits älter war, faszinierten den Jungen die Sterne immer noch sehr und immer wieder stellte er seinem Vater die verschiedensten Fragen, die er geduldig beantwortete. Mit der Zeit wurde aber auch Lloyd müde, woraufhin Kratos ihn hoch hob. Einige Fragen stellte Lloyd seinem Vater noch, doch dann konnte er sich nicht mehr wach halten. "Dad...." Murmelte er, schon im Halbschlaf. "Ja, Lloyd?" Sanft streichelte Kratos ihn, um ihn noch etwas mehr in den Schlaf zu lullen. "Ich hab dich lieb." Dann schlief Lloyd ein. Kratos fühlte wie sich in ihm etwas zusammenzog. Bedrückt ging er wieder rein und legte Lloyd ins Bett. Plötzlich hatte er an Anna denken müssen. Was sie wohl sagen würde? Der Schmerz machte sich mal wieder bemerkbar. Seufzend setzte er sich an den Bettrand und sah seinem Sohn beim Schlafen zu, was er ziemlich gerne tat. Es erinnerte ihn wofür sich sein Leben noch lohnte. Innerlich viel es ihm immer noch schwer Annas Tod zu verkraften, er hätte es ihr so sehr vergönnt, dass Großwerden ihres Sohnes mitzuerleben und manchmal fragte er sich, ob Yuan vielleicht das Selbe empfand. Einige Male atmete er tief durch und schaffte es wieder sich zu beruhigen. Es nützte nichts ewig zu trauern, er musste jetzt stark sein..... Für seinen Sohn. Am nächsten Tag gingen sie dann weiter und zu ihrer Erleichterung begegnete ihnen kein Desian zu. Anscheinend schien das Serum wirklich zu wirken. Sie waren schon den ganzen Tag unterwegs und nichts auffälliges war bisher geschehen, außer das einigen Monstern, die sie aber leicht besiegen konnten. "Wir sollten uns besser beeilen, bevor es dunkel wird." Etwas besorgt sah Yuan in den Himmel, der sich bereits rötlich verfärbte. "Hör auf zu drängeln!" Beschwerte sich Syen und ging in die Knie, um Jo huckepack zu nehmen. Das allerdings war ansteckend, denn nun wollten natürlich auch Lloyd und Ann getragen werden, was ihre Väter dann auch seufzend machten. "Bin ich froh, wenn wir in Luin ankommen!" In letzter Zeit war Yuan irgendwie immer etwas gereizt. "Äh, ich glaub ich sollte euch was sagen." Murmelte Syen plötzlich. "Es ist nämlich so, dass ich dann vorhabe mit Jo allein weiter zu gehen." "Warum?" Erschrocken hatte sich Ann zu ihnen umgedreht, als sie es gehört hatte, wobei Yuan das Gefühl hatte, sie würde ihn erwürgen. "Es gibt da jemanden, den ich besuchen möchte, doch derjenige will keine Fremden sehen." Erklärte der Halbelf. "Du musst wissen was du tust." Meinte Kratos schulterzuckend. Ann dagegen war davon überhaupt nicht begeistert und protestierte auch, was aber nichts nützte. Nur Lloyd schlief schon wieder dicht an seinen Vater gekuschelt. "Sag mal, hat dein Sohn die Schlafkrankheit?" Fragte Yuan seinen Freund schmunzelnd, als sich Ann wieder etwas beruhigt hatte. "Wieso?" "In letzter Zeit schläft er ziemlich viel, sonst ist er doch so aktiv." Kratos beschloss darauf nichts zu antworten und so gingen sie eher schweigend weiter. Erst mitten in der Nacht erreichten sie dann aber Luin und die Kinder schliefen nun alle tief und fest. Das nutzten die Erwachsenen um wegen Syen noch einmal alles zu besprechen, doch er ließ sich nicht davon abbringen. "Ich bleibe dabei und wahrscheinlich werden wir uns vorerst nicht wieder sehen. Ich finde es besser wenn Jo endlich mal zur Ruhe kommt, nach all dem, was sie bereits erlebt hat." Erklärte Syen ihnen. Das brachte Kratos wieder zum Nachdenken. Auch er wollte endlich an einem festen Ort bleiben und Lloyd eine sichere, normale Zukunft ermöglichen. Noch in der selben Nacht, dachte er viel darüber nach und faste schließlich einen Entschluss. Am nächsten Morgen war dann auch schon die Zeit des Abschieds gekommen, worüber Lloyd und Ann natürlich überhaupt nicht begeistert waren. Lloyd bekam dabei auch einen kleinen Wutanfall, beherrschte sich dann aber größtenteils und auch Jo wehrte sich leicht. Doch es half nichts, Jo und Syen verließen die Gruppe. Besonders Ann war daraufhin eine ganze Weile beleidigt, doch schließlich tröstete sie sich damit, dass sie weiterhin mit Kratos und Lloyd reisen würde. Innerlich hatte Ann gehofft die beiden durch Zufall wieder zu treffen, wie sonst auch, doch auch nach einem Jahre waren sie ihnen nicht mehr begegnet. Stattdessen aber baute sich eine gewisse Spannung zwischen Kratos und Yuan auf, denn Yuan war dafür weiter zu reisen und Kratos wollte sich endlich irgendwo nieder lassen und seinen Sohn in Frieden und aller Ruhe erziehen, da sie nicht mehr verfolgt wurden. Das blieb auch den Kindern nicht verborgen und irgendwann kam was kommen musste. Ann und Lloyd spielten mit Noishe gerade friedlich draußen, doch bei Yuan und Kratos ging es ziemlich heftig zu. "Das ist aber keine Lebensweise für ein Kind Yuan!" Schrie Kratos gerade den Halbelf an. "Lloyd ist jetzt schon mit seinem Wissensstand anderer gleichaltriger hinterher, wie soll er so etwas lernen?" "Gib dir halt mehr Mühe, ich bekomme das mit Ann doch auch hin!" Schrie Yuan zurück. "Pah, sie bringt sich das Lesen, Schreiben und rechnen doch selber bei, du tust doch kaum was! Nicht jedes Kind ist so talentiert!" "Und irgendwann erwischen sie euch doch!" "Dann hätten wir uns das Serum aber sparen können, was glaubst du, warum ich zugestimmt habe?" "Und was hast du nun vor? Einfach irgendwo sesshaft werden, oder was?" Wütend funkelte Yuan ihn an. "Nein! Ich reise weiterhin mit Lloyd, sehe mir aber alle Städte genau an und entscheide dann, wo ich mit ihm wohnen werde und du solltest es auch tun!" "Du hast doch keine Ahnung! Nein, ich werde nicht sesshaft werden!" Entschlossen sah Yuan, Kratos an. "Und ich werde auch zurück nach Hima gehen, denn Asgard ist mir gerade zu unsicher! Kommst du mit, oder nicht?" "Dann, oder nicht!" Eine ganze Weile funkelten sich die beiden Freunde mehr als wütend an, dann setzten sie sich aber beide gleichzeitig in Bewegung, packten eilig ihre Sachen zusammen und gingen dann nach unten, zu ihren Kindern, die immer noch friedlich spielten. Das wurde aber je unterbrochen, als Kratos, Lloyds und Yuan, Anns Hand nahmen und den jeweiligen wegzogen. Mehr als verwirrt sahen die beiden ihre Väter an, doch diese sagten nichts dazu. "Komm Ann, wir gehen weiter!" War Yuans einziges Kommentar und machte sich auf den Weg zu einem Ausgang von Luin. "Dad, was soll das?" Verwirrt sah Lloyd zurück, da sein Vater ihn in eine andere Richtung zog. "Wir gehen nach Asgard Lloyd." "Und Ann und Onkel Yuan?" "Gehen nach Hima." "Aber warum kommen sie nicht mit?" Kratos antwortete aber nicht darauf und auch Yuan, der ähnliche Fragen von Ann gestellt bekommen hatte gab keine Antwort mehr. Verwirrt sahen die beiden noch einmal zurück zu dem jeweils anderen und sahen sich verständnislos an. Doch keiner wagte es zu widersprechen, denn so wütend hatten sie ihre Väter noch nie erlebt. So waren sie nun wieder allein und von nun an würde jeder einen eigenen Weg einschlagen, eigene Ziele setzen und entwickeln, die sich gegeneinander entwickeln sollten. Innerlich hofften die Kinder aber trotzdem das sie sich wiedertreffen und erneut miteinander reisen würden, doch dies sollte erst Jahre später wieder geschehen..... Kapitel 12: Probleme in Mizuho ------------------------------ Kapitel 12 Sichtlich aufgeregt lief ein etwas zehn jähriges Mädchen mit lila Haaren und einer kleinen Tierherde im Schlepptau nach Mizuho. Die Paktschließung mit Volt hatte anscheinend nicht geklappt, so jedenfalls hatte sie es gehört. Sie hoffte das es nicht stimmte, doch die Aufregung in Mizuho verriet ihr etwas anderes. "Mama!" So schnell sie konnte, lief sie zu einer der drei Frauen, die zusammen standen und aufgeregt miteinander redeten. "Mama, was ist los?" Fragend sah sie ihre Mutter an. "Vivi! Tu mir bitte einen Gefallen und geh ins Haus, ich komme später nach!" Sagte ihre Mutter mit einem sanften, aber auch bestimmten Ton. Doch daran dachte Vivi nicht. Stattdessen lief sie zu einer kleinen Wiese, etwas abseits der Häuser, wo sie Sheena vermutete und auch fand. Wie abwesend und völlig aufgelöst saß sie auf der Wiese und starrte vor sich hin. Vivi schien sie nicht einmal zu bemerken als diese sich neben sie setzte. "Sheena, was ist los?" Fragte Vivi ihre Freundin besorgt. "Ich hab sie getötet!" Hauchte das Mädchen vor sich hin. "Äh, was? Wie meinst du das?" Sichtlich geschockt sah Vivi sie an. "Der Pakt mit Volt hat nicht geklappt! Er ist aus irgendeinem Grund ausgerastet und hat alle getötet! Und Großvater....." Weiter kam sie nicht, denn sie brach wieder in Tränen aus. Es dauerte etwa eine Stunde, bis Vivi es schaffte sie zu beruhigen. Das die Paktschließung mit den alten Elementargeistern viel schwieriger sein würde, als mit künstlichen war ihnen klar gewesen, doch damit das so etwas geschehen würde, hatte dann doch keiner gerechnet. Später kamen dann einige Dorfbewohner und nahmen Sheena mit, damit diese an einer Besprechung teilnehmen sollte. Vivi wollte zwar auch mit, doch sie durfte nicht, also ging sie wieder nach hause. Wildes, vertrautes Geschnatter begrüßte sie, als sie ihr Haus betrat, das von Tieren überbevölkert zu sein schien. Vögel, Hunde, Katzen, Mäuse und etliche andere Haus- und Wildtiere lebten hier, teilweise sogar für immer. Die kleine Tierherde, die Vivi begleitet hatte, gesellte sich sofort zu ihren Artgenossen, wodurch es noch lauter wurde. Das schien aber weder Vivi, noch dem Elfen am Tisch zu stören, der gerade eifrig dabei war Futter in die verschiedensten Schalen zu füllen und so die Tiere zu füttern. "Wo bist du gewesen Vivi?" Wollte der Elf von ihr wissen als sie eintrat. "Ich hab mich mit Kai getroffen und danach Sheena getröstet." Erklärte sie ihm sogleich, während sie zu einem Karton ging und eine sehr junge Fledermaus heraus nahm, um sie mit Milch zu füttern. "Du sollst doch nicht in die Wälder, da leben Monster!" Tadelte der Elf sie. "Die tun mir aber nichts. Ich kann mich verteidigen und bisher ist noch nichts passiert." Meinte Vivi, während sie vergnügt zusah, wie die kleine Fledermaus gierig die Milch trank. "Ich weiß, aber sag deiner Mutter nichts davon!" "Wo ist Mama denn? Sie sagte, sie wolle gleich kommen." "Wahrscheinlich bei ihren Freundinnen, zum Diskutieren, oder besser gesagt, tratschen!" Seufzte der Elf. "Stimmt." Seufzend legte Vivi die Fledermaus zurück in den Karton und ging zu einem anderen, in dem drei aufgeweckte Eichhörnchen herum wuselten. Auch ihnen gab sie noch die Flasche, obwohl sie in einigen Tagen abgewöhnt werden sollten. "Aber weißt du etwas genaueres was passiert ist?" "Nein. Ich und deine Mutter, waren dem Himmel sei Dank ja nicht dabei. Sonst.... wäre uns wohl das gleiche passiert." Vivi schluckte hart. Dieses Thema wollte sie auf keinen Fall weiter eingehen. Also schwieg sie und half ihrem Vater nun still dabei die vielen Tiere zu versorgen. Erst am Abend kam ihre Mutter dann endlich zurück, wobei auch sie sichtlich erschöpft zu sein schien. "Hallo meine Lieben." Begrüßte sie ihre Familie und die Tiere. "Hallo Mama, gibt es nun was neues?" Wollte Vivi sofort wissen, während sie zwei Wiesel in ihre Körbe legte, um gleich darauf eine Katze auf den Arm zu nehmen und diese zu verwöhnen. "Nein. Sie beratschlagen immer noch was nun zu tun ist." Seufzte sie und ließ sich auf einen Stuhl fallen, nachdem sie eine Maus davon runter genommen hatte. "Wieso nur? Ich meine du hast es doch auch geschafft." "Künstliche Elementargeister zu beschwören ist etwas anderes." Erklärte Vivi ihr. "Trotzdem verstehe ich nicht warum sie nicht dich genommen haben, du hast immerhin bereits feste Packte und Sheena noch gar keine!" Das schien die Frau sichtlich zu ärgern. "Weil sie eine Halbelfe ist!" Der Elf sah seine Frau nun fest an. "Auch wenn es hier Verfolgung gegen die Halbelfen nicht gibt, völlig ausgelöscht ist es damit nicht!" "Aber ich hätte es sowieso nicht gewollt Papa!" Mischte sich Vivi gleich ein. "Und warum nicht?" Das schien ihre Mutter nicht zu verstehen. "Irgendwie gefallen die mir nicht so wie die künstlichen." "Kind!" Laut stöhnend ließ sich ihre Mutter zurücksinken. "Das wäre eine Ehre gewesen!" "Danke, auf diese Ehre kann ich verzichten!" Das wirkte, denn ihre Mutter wurde still und kümmerte sich wieder um die Tiere und das Abendessen. Vivi ging an diesem Abend dann früh ins Bett, aber nicht um zu schlafen, sondern um sich mit Kai zu treffen. Leise schlich sie sich davon und verließ Mizuho unbemerkt. Wenn sie etwas konnte dann das, verschwinden. Allerdings nicht ohne der Begleitung von drei Frettchen, einem kleinen Klammeräffchen, einer Feldmaus und einem Wolfsjungen, die ihr einfach gefolgt waren. Doch sie dachte nicht daran auch nur einen zurück zu schicken. "Musst du immer deinen Zoo mitnehmen?!" Beschwerte sich Kai, als sie ihre Freundin sah. "Ich kann nichts dafür, die sind mir freiwillig nachgelaufen. Nun ja, bis auf das Klammeräffchen. Aber egal, man sagt sowieso zuerst hallo wenn man sich sieht. Hallo Kai." Begrüßte sie ihre Freundin lächelnd. "Hallo. Und, wie hat es geklappt?" "Ziemlich schlecht!" Missmutig verzog Vivi die Mine. "Anscheinend ist Volt ausgerastet und viele.... sind ums Leben gekommen." "Was?" Kai sah Vivi daraufhin erst einmal geschockt an und brauchte etwas um das zu verdauen. "Und nun?" "Das wird noch beredet. Mir tut nur Sheena leid, wahrscheinlich gibt sie sich nun die Schuld." "Sie hätten wahrscheinlich eher dich schicken sollen." "Fang du nicht auch noch damit an! Wenn ein Elementargeist nicht will, dann will er nicht, so ist das halt. Zudem ist das mit künstlichen Elementargeistern sowieso anders." "Nun ja, du musst es wissen. Und was hast du nun vor?" "Sheena aufpäppeln, was sonst." "Gut. Aber ich muss nun heim, bevor man merkt das ich weg bin, also, bis Morgen Vivi." "Bis Morgen Kai." Damit verabschiedeten sich die beiden Mädchen und Vivi ging zurück nach Mizuho, während Kai nach Ozette ging, wo sie lebte. Die beiden kannten sich nun schon sehr lange und waren gute Freundinnen, die sich aber immer im Wald treffen mussten. In Ozette waren Halbelfen nämlich nicht gern gesehen und in Mizuho waren Fremde aus Sicherheitsgründen sowieso tabu. Doch das störte die Mädchen nicht weiter, denn so ging es auch ganz gut und ihre Familien hatten auch nichts dagegen. Nervös las Yuan den letzten Bericht, den man ihm geschickt hatte. Wieso um alles in der Welt hatte sich Kratos auch ausgerechnet in Iselia niedergelassen? Nur weil dort das Grab seiner Frau war? Nein, er verstand es einfach nicht! Noch viel weniger verstand er, dass sein ehemaliger Kamerad auch noch Jahre gebraucht hatte um sich einen richtigen festen Platz auszusuchen. Immer ein halbes Jahr hatte er mit seinem Sohn in jeweils eine der Städte gelebt, bis er zum Schluss in Iselia geblieben war. War das ein Test gewesen, um auch sicher zu gehen das die Desians sie wirklich nicht mehr verfolgten? Doch Yuan wurde jäh aus seinen Gedanken unterbrochen, als die Tür aufging und Ann mit einem Buch in der Hand, lesend, hereinkam. "Ich hab dich gebeten die Spuren der Desians zu suchen, aber nicht Buchstaben!" Leicht schmunzelnd machte er es sich wieder in seinen Sessel bequem. "Moment mal, ich hab erst zu lesen begonnen als ich zuhause war!" Stellte Ann die Sache gleich mal klar, was Yuan nur noch mehr zum Schmunzeln brachte. Diesen Lesevorliebe hatte sie eindeutig von ihrer Mutter. Nun ja, Yuan las ja auch gerne und viel, aber Martel hatte man nie ohne ein Buch angetroffen. "Also, was hast du herausgefunden?" "Sie sind nach Triet gegangen, im Wellengang." "Wellengang?" Überrascht sah Yuan sie an. "Du willst mir damit doch nicht etwa sagen, dass sie betrunken waren?!" "Da." Sagte Ann und legte ihm ihre Notizen, auf den Schreibtisch, welche Yuan sofort las. Schließlich reichte er sie Ann kopfschüttelnd wieder. "Die sind doch dümmer wie eine Vogelscheuche ohne Stroh!" "Mit Stroh wären sie auch nicht klüger." "Da hast du recht." "Übrigens, hast du etwas von Onkel Kratos und Lloyd gehört?" "Kommst du nun wegen der Vogelscheuche, oder dem Stroh auf das Thema?" "Dad!" "Schon gut. Sie haben sich nun dauerhaft in Iselia sesshaft gemacht." Erzählte Yuan ihr schnell, denn dieser strafende Blick, der dem von Martel so erschreckend ähnelte, konnte wirklich beängstigend sein. "Iselia?" Einzelne Bilder kamen in Ann wieder hoch. Obwohl sie inzwischen dreizehn war, hatte sie dieses Ereignis nie ganz vergessen. "Wieso ausgerechnet Iselia?" "Frag mich was leichteres. Mit der Menschenfarm in der Nähe, serviert er sich den Desians doch auf einem Silbertablett und Lloyd gleich mit! Wahrscheinlich hat er noch ein Schild vor die Haustür gehängt, mit der Aufschrift Exsphere und geflohener Seraph hier, bitte vorher anklopfen und sich die Schuhe sauber abtreten!" "Dad!" "Schon gut....." "Nein, nichts ist gut!" Wütend starrte Ann ihn an. "Wieso habt ihr euch damals eigentlich getrennt, ich habe es bis heute nicht verstanden!" "Moment, ich war nicht mit ihm verheiratet, das fehlte mir gerade noch!" Rief Yuan geschockt. Zur Strafe schmiss ihn eine heftiger Windstoß vom Sessel und auf den Boden. Stöhnend richtete sich Yuan wieder auf und sah seine Tochter teils stolz, teils aber auch beleidigt an. Das Serum hatte Anns Mana nun zu genüge verändert, allerdings etwas heftiger als erwartet. Yuan hatte nämlich bei der ganzen Sache trotz gründlicher Forschung eines übersehen. Ann war eine Halbelfe und so wie ihr Vater, der ein Blitzelementar war, war sie nun ein Windelementar, was aber erst durch das Serum zum Vorschein getreten war. Als Yuan das bemerkte, hatte es nicht lange gezaudert und ihre neue Fähigkeit trainiert, die sie nun mühelos beherrschte. Allerdings musste Yuan nun damit rechnen, dass in Lloyd vielleicht auch andere Kräfte erwacht waren, denn immerhin war auch er der Sohn eines Engels. "Also?!!" Riss Ann ihn aus seinen Gedanken. "Warum seid ihr plötzlich so sauer aufeinander gewesen?" "Wir waren uns halt nicht einig ob wir uns an einem Ort niederlassen sollen, oder nicht. Er war dafür und ich nicht, da sonst womöglich mein Plan mit den Abtrünnigen aufgeflogen wäre. Also sind wir verschiedene Wege gegangen." Erklärte er nun wieder völlig ernst. "Also ihr seid vielleicht zwei Dickschädel! Dad, außer Lloyd habe ich keine Freunde, bis auf die Abtrünnigen und Jo habe ich seither auch nicht mehr gesehen!" Etwas wütend sah sie ihren Vater an. "Mag sein Ann. Aber du kannst ihn ja besuchen gehen wenn du möchtest, es ist ja nicht weit von hier." Schlug er vor, während er seinen Sessel wieder richtig hinstellte. "Und du?" "Ich habe mit Kratos nichts zu besprechen! Zudem wartet hier eine Menge Arbeit auf mich!" Seufzend sah Yuan zu dem kleinen Papierberg, den er noch bearbeiten musste. "Na schön, wie du meinst. Aber zum Abendessen kommst du, sonst kannst du zusehen wo du dein Frustessen herkriegst." "Frustessen? Was soll denn das heißen? Zudem brauche ich keine Nahrung, warum also sollte ich kommen?" Reizte Yuan sie nun wieder. "Aber schmecken kannst du. Hast du etwa geglaubt ich merk nicht, wie du das Essen bei mir genießt, weil es kein Kantinenfutter ist?" "Du nutzt meine Notlage aus! Außerdem, wie oft soll ich dir noch sagen, du sollst deine Windkraft nicht gegen mich anwenden, ich bin dein Vater!" "Anders kann ich dich aber nicht erziehen." Meinte seine Tochter nun schmunzelnd. "Hey, wer erzieht hier wen? Oder hab ich schon einmal meine Blitzkraft auf dich eingesetzt?" "Ja, im Training." "Das gildet nicht!" "Wie auch immer, du bist rechtzeitig da, oder es war das letzte Mal das ich für dich gekocht habe!" Drohte Ann und verließ lesend den Raum wieder. Stöhnend ließ sich Yuan daraufhin in den Sessel sinken. Früher war Ann so einfach zu erziehen gewesen, hatte so gut wie nie widersprochen und war so pflegeleicht gewesen. Doch nun hatte sie den selben Dickschädel wie er und auch noch wie Martel ihn hatte! Manchmal fragte er sich sogar wirklich wer hier nun eigentlich die Abtrünnigen anführte! Diese gehorchten ihr inzwischen nämlich genauso bedingungslos wie ihm und nur wenn er dabei war, war sein Wort Gesetz!..... Ann währenddessen ging zum Trainingsraum. Bis zum Abendessen dauerte es noch eine Weile, also wollte sie die Zeit nutzen um stärker zu werden. Als sie dabei allerdings einen Kontrollraum betrat, blieb sie stehen und sah mit einem gemeinen Grinsen in die Runde. Auf die Abtrünnigen konnte man sich zwar wirklich verlassen, aber wehe es gab einmal nicht richtig etwas zu tun und ihnen wurde langweilig. Einer schlief nämlich laut schnarchend in seinem Sessel, zwei spielten Karten, zwei weitere Dame und die letzten Beiden spielten mit einem Hüpfball, den sie sich immer gegenseitig zuwarfen. "Was ist dass denn für eine Schlamperei hier?!!!" Brüllte sie so laut wie möglich, was sofort wirkte. Der Schlafende viel vor lauter Schreck vom Stuhl und sah sie wie seine Kameraden entsetzt an, während alle enorm blass wurden. "L.... Lady Ann!" Keuchte einer entsetzt. "Wisst ihr wie tot ihr, oder besser gesagt eure Ohren wären, wenn mein Vater anstatt meiner hereingekommen wäre?" Fragte sie schmunzelnd in die Runde. "Verzeiht uns Lady Ann, es wird ganz bestimmt nicht wieder vorkommen!" Rief einer sofort und salutierte vor ihr, was ihm seine Kameraden sofort nachmachten. "Nun gut, ich bin mal sehr großzügig und will einmal Gnade vor Recht ergehen lassen. Beim nächsten Vorfall werde ich euer Vergehen allerdings petz.... Ähm, melden!" Mühevoll verkniff sie sich das Lachen, während sie durch eine andere Tür wieder hinaus ging. Fast wöchentlich bekam sie so etwas zu Gesicht und es amüsierte sie mehr, als das es sie ärgerte. Sie konnte sich noch gut daran erinnern, dass, als sie noch klein war, sie einmal einen Alleinrundgang durch die Abtrünnigenfestung gemacht hatte, wobei fast alle Abtrünnigen nur Blödsinn gemacht hatten. Einige Stunden später hatte ihr Vater eben mit diesen Abtrünnigen eine Besprechung gehabt und am Ende der Besprechung war sie hinzugekommen. "Und Ann, hast du heute etwas schönes gelernt?" Hatte er sie gefragt und auf einen Tisch gesetzt. "Ja." "Und was?" "Das man auch während der Arbeit eine ganze Menge Blödsinn machen kann." Hatte sie ihm fröhlich geantwortet, denn die Abtrünnigen hatten auch mit ihr herumgealbert und zudem hatte sie es zu komisch gefunden, wenn sie die Flucht auf ihre Arbeitsplätze ergriffen, wenn sie dachten Yuan würde kommen. "Blödsinn?" Sofort hatte sich ihr Vater zu den Abtrünnigen umgedreht, die sich sofort unauffällig (mehr, oder weniger) davongeschlichen hatten. "Wer macht hier Blödsinn! Ich will Namen!" Doch da waren seine Leute schon eiligst und sehr geschäftig verschwunden. Noch heute musste sie innerlich lachen, wenn sie daran dachte. Nun aber war sie älter und wollte endlich trainieren, egal ob mit, oder ohne Partner. Kapitel 13: Ein neues Leben --------------------------- Kapitel 13 Nachdenklich deckte Kratos den Frühstückstisch. Endlich war das Haus fertig gebaut. Es lag in der Nähe von Iselia, da Kratos nicht direkt im Dorf hatte leben wollen. Dort trieben sich ihm zu viele Desians in der Nähe herum, die alles bespitzelten. Durch den Nichtangriffspakt mit der Farm, blieb das Dorf und alle die in der Umgebung lebten zwar von Angriffen verschont, doch dafür mussten alle regelmäßig Steuern zahlen, wobei die Desians persönlich vorbei kamen. Das war ihm zwar ziemlich unangenehm, aber dafür würden sie nicht überwacht werden und hatten auch keinen Angriff zu befürchten. "Lloyd, komm endlich runter, sonst kommen wir noch zu spät!" Rief er nach oben. "Ich komm ja schon." War die mürrische und verschlafene Stimme seines Sohnes zu hören. Nur kurz darauf kam er noch ziemlich müde und verschlafen auch die Treppe hinunter, wobei er sich noch halb anzog. Mürrisch setzte er sich zu seinem Vater an den Frühstückstisch und machte sich ein Müsli. "Warum muss ich so früh aufstehen Dad?" Murrte er, während er zu essen begann. "In Zukunft wirst du noch früher aufstehen müssen Lloyd. Ich hab dir doch gesagt, dass du heute in der Schule angemeldet wirst." Erklärte Kratos ihm. Das war etwas, was ihn noch immer ärgerte. Lloyd war bereits zwölf, doch eine richtige Schule hatte er noch nie besucht und war den anderen somit hinterher. Er hoffte innig, dass ihm dies keine allzu großen Probleme bereiten würde. "Warum denn, es ist doch bisher auch ohne gegangen." "Du wirst dort viele Dinge lernen, die später für dich wichtig sein werden." Versuchte er ihm zu erklären. "Und nun mach endlich, wir kommen sonst noch zu spät!" Eine halbe Stunde später brachen sie dann auf. Lloyd tobte unterwegs viel mit Noishe herum, der ebenfalls mitgekommen war. Der Fußmarsch dauerte zwar nicht allzu lang, doch es kamen ihnen doch einige Monster in die Quere, die Kratos aber schnell besiegte. Ein weiterer Grund weshalb er hier her gekommen war, denn die Monster hier waren ziemlich schwach und stellten keine große Gefahr dar. Das empfand Kratos auch als gut, denn er konnte Lloyd ja nicht jeden Tag zur Schule bringen. Als sie Iselia erreichten kamen aber Probleme auf, denn die Wachen wollten Noishe nicht hinein lassen, da sie sich vor ihm fürchteten. Kratos blieb nichts anderes übrig als ihn vor Iselia zu lassen, was aber wiederum Lloyd nicht gefiel. "Warum wollen die Noishe nicht hinein lassen?" Fragte er seinen Vater deshalb. "Anscheinend haben sie Angst vor ihm. Dieses Dorf achtet sehr auf die Sicherheit seiner Leute." Erklärte Kratos ihm, während er ihn durch Iselia führte. Als sie bei der Schule ankamen, liefen gerade ein paar Kinder lachend heraus und stürmten an ihnen vorbei. Lloyd sah ihnen nach. Ob er hier neue Freunde finden würde? Er hoffte es sehr. Sie betraten eines der Klassenzimmer, wo eine junge Frau saß, die gerade etwas zu schreiben schien. Anscheinend war sie die Lehrerin hier. Als sie bemerkte das jemand den Raum betrat, sah sie von ihren Arbeiten auf und lächelte leicht. "Ah, Mr. Aurion. Setzen sie sich doch, ich bin gleich fertig." Kratos nickte und setzte sich mit Lloyd auf zwei Stühlen, ihr gegenüber. Es dauerte auch wirklich nicht mehr lange bis sie fertig war und sich den beiden nun zuwandte. "Also, sie möchten das ihr Sohn von nun an unsere Schule besucht?" Fragte sie und musterte Lloyd, während sie eine ihrer weißen Strähnen zurückstrich. "Genauso ist es." Nickte Kratos. "Ich bin Professor Sage und die Lehrerin hier. Also, ich bräuchte noch einige Angaben von ihnen." Erklärte sie ihm, während sie einen Zettel nahm und ihn auszufüllen begann. "Wie heißt er?" "Lloyd Aurion." "Alter?" "Zwölf." "Ihren Namen." "Kratos Aurion." "Der von ihrer Frau." Eine kurze Stille trat ein, während Kratos bedrückt zur Seite sah. Noch immer ging ihm Annas Tod sehr nahe. "Sie starb vor acht Jahren." "Oh, das tut mir sehr leid für sie." Nun wirkte auch Professor Sage etwas bedrückt. "Nun gut, machen wir weiter. Welche Schule hat Lloyd bisher besucht?" Genau diese Frage war es, was Kratos unangenehm war. "Bisher noch keine." "Was?!!" Ungläubig sah die Lehrerin ihn an. "Er war bisher auf keine Schule?" "Meine Frau war einst von einer Menschenfarm geflohen und die Desians verfolgten uns ständig. Wir konnten nie besonders lange an einem Ort bleiben. Erst vor kurzem haben sie aufgehört auch mich und meinen Sohn zu verfolgen und wir konnten uns endlich wo niederlassen." "Aber wie steht es dann mit seiner Bildung?" Immer noch sah die Lehrerin ihn ungläubig an. Das der Junge bisher noch nie in einer Schule war schien sie nicht recht zu verstehen. "Nicht besonders gut. Er ist anderen Kindern was das betrifft hinterher." Gab Kratos seufzend zu. "Aber Lesen, schreiben und rechnen kann er doch, oder?" "Ja. Das nötigste habe ich ihm beigebracht, es geht halt nur noch etwas.... stockend." Beide sahen zu dem Stuhl neben Kratos, auf dem eigentlich Lloyd hätte sitzen müssen, doch der Stuhl war leer. Sofort sahen sich beide verwirrt um und entdeckten ihn schließlich vor der Tafel, wo er gerade begeistert mit Kreide malte. "Lloyd!" Strafend sah Kratos seinen Sohn an. Das war mal wieder typisch für Lloyd, wenn ihm langweilig wurde, beschäftigte er sich sofort mit anderen Dingen. Sofort legte Lloyd die Kreide weg und setzte sich wieder neben seinen Vater. "Tschuldigung." Murmelte er dabei. "Nun, ich würde dann gerne noch einige Tests machen, um mich auf seinen Stand einstellen zu können." Meinte die Lehrerin dann. Nun musste Lloyd etwas vorlesen, schreiben und einige Rechenaufgaben lösen. Am Ende war sie zwar nicht gerade begeistert von seinem Können, doch dafür das er noch nie eine Schule besucht hatte, fand sie es nicht schlecht. "Gut, dass wäre es dann für heute. Er kann dann ab Morgen diese Schule besuchen." Nickte sie schließlich und stand auf. "Vielen Dank." Bedankte sich die Engel und gab der Lehrerin die Hand. "Also dann, bis Morgen." "Raine?" Alle drehten sich zur Tür, wo gerade ein kleiner, vielleicht fünf jähriger Junge hereingekommen war, welcher der Lehrerin nicht unähnlich sah. "Ich bin gleich fertig Genis, dann habe ich Zeit für dich." Lächelte die Lehrerin dem Jungen zu. "Dann möchten wir nicht weiter stören, bis Morgen. Komm Lloyd." Lloyd folgte seinem Vater, wenn auch etwas langsamer, da ihm der kleine, weißhaarige Junge, doch interessierte, welcher ihn ebenfalls musterte, wenn auch zurückhaltend und vielleicht etwas ängstlich. Draußen sah er dann wieder zu den spielenden Kindern und wünschte sich noch etwas hier bleiben zu können. Prompt wurde sein Wunsch erfüllt. "Du kannst dich noch etwas hier umsehen Lloyd, ich hab noch was zu erledigen." Sagte Kratos zu seinem Sohn. "Bleib aber hier im Dorf und stell nichts dummes an!" "Ja, ist okay Dad!" Nickte Lloyd mit strahlenden Augen und machte sich sogleich daran das Dorf zu erkunden. Kratos indessen ging zum Dorfrand, in eines der Wächterhäuser. Es war nämlich nicht so das sie einfach so hier leben konnten, er würde auch Geld verdienen müssen. Der Engel hatte bereits in einigen Läden nach Arbeit gefragt, doch bei dieser Art von Arbeit war nichts mehr frei. Nun hoffte er einen Job dieser Art zu finden. Wächter gab es hier nämlich anscheinend nicht viele und besondere Kämpferqualitäten hatten die Leute in diesem Dorf auch nicht. "Kann ich etwas für sie tun?" Fragte ein Mann, der gerade in dem Haus stand. "Mein Name ist Kratos Aurion. Ich bin erst seit kurzem hergezogen und bräuchte dringend Arbeit." "Können sie kämpfen?" "Sicher." Nickte Kratos und langte an seinem Schwertknauf. "Gut, dann dürfte das kein Problem werden." Kratos fand dies zwar unzureichend, denn eigentlich hätte man ihm auf seine Schwertkunst hin testen sollen, doch ihm konnte das egal sein. Nach einer halben Stunde war dann soweit alles geklärt. Das was er verdiente war zwar nicht besonders berauschend, doch es würde ausreichen um zu überleben. "Also, wie schon gesagt. Der einfach Wachdienst wird am häufigsten ausgeführt. Wenn sie es sich zutrauen können sie aber auch Söldnerdienste antreten, wenn Reisende zum Haus des Heils, oder gar in die Triet Wüste wollen. Das dürfte ihnen dann weitaus mehr einbringen." "Verstehe." Nickte Kratos. Doch vorerst wollte er noch keine solchen Dienste antreten, zumindest solange nicht bis sich Lloyd eingelebt hatte. Ansonsten würde er nämlich einige Tage weg sein und am Anfang wollte er ihn noch im Auge behalten. "Dann kann ich ab Morgen anfangen?" "Ja, können sie. Wie das mit dem Tag und Nachtdienst aussieht, wird ihnen dann Morgen erklärt werden." "Hm... Könnte ich vielleicht die ersten Monate nur Tagsüber arbeiten? Ich wohne wie schon gesagt etwas außerhalb von Iselia und habe einen Sohn. Ich möchte ihn nachts über noch nicht allein lassen." Bat Kratos seinen neuen Arbeitgeber. "Kann sich ihre Frau nicht darum kümmern?" Fragte der Mann verwundert, woraufhin Kratos ein Seufzen gerade noch unterdrücken konnte. "Meine Frau ist bereits verstorben. Ich lebe mit ihm allein." Erklärte er ihm. "Wie alt ist er?" "Zwölf. Es soll auch nur für den Anfang sein, bis er sich eingewöhnt hat." "Nun, ich denke darüber lässt sich reden. Dann sehen wir uns also Morgen wieder." "In Ordnung. Und danke nochmals." Sagte Kratos, während er aufstand. Auch wenn er es sich nicht anmerken ließ, so war er nun doch erleichtert endlich Arbeit gefunden zu haben. Nun musste er nur noch Lloyd finden, dann konnte er nach hause. Zuvor beschloss er allerdings noch einkaufen zu gehen. Neugierig sah Lloyd sich das Dorf genauer an. Bisher war er immer nur kurz mit seinem Vater hier gewesen, der einige Dinge geklärt und eingekauft hatte. Nun wollte er sich alles ganz genau ansehen und erkunden, immerhin würde er in Zukunft hier leben. Als er allerdings um eine Ecke bog, stieß er plötzlich mit jemanden zusammen und fiel unsanft auf den Boden. Verwundert bemerkte er das Mädchen, mit dem er zusammengestoßen war. Sie hatte lange, blonde Haare und schien in seinem Alter zu sein. "Colette! Bist du in Ordnung?" Ein Mann mit genauso blonden Haaren lief zu ihr und half ihr auf. "Ja, Vater." Nickte sie und klopfte sich den Staub von den Kleidern. Dann wandte sie sich wieder Lloyd zu und streckte ihm ihre Hand entgegen. "Tut mir leid, ich habe nicht aufgepasst." "Ich auch nicht." Sagte Lloyd und nahm die helfende Hand an. "Dich hab ich hier bisher noch nicht gesehen, bist du neu?" Fragte sie ihn verwundert. "Ja. Ich bin erst seit kurzem hier her gezogen. Mein Name ist Lloyd. Lloyd Aurion." "Und ich bin Colette Brunel. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Wo wohnst du denn?" Wollte sie neugierig wissen. "Etwas außerhalb von Iselia. Ich bin erst seit kurzem hier her gezogen." Erklärte Lloyd lächelnd. "Oh, dann werden wir uns in Zukunft bestimmt öfters sehen." Meinte sie lächelnd. "In der Schule und so." "Ja, da muss ich in Zukunft auch hin." Seufzte Lloyd. "Lloyd! Komm, wir gehen heim!" Hörte er da seinen Vater rufen. "Oh, ich muss gehen. Also, bis dann." Verabschiedete er sich und lief zu seinem Vater. Fröhlich sah Colette ihm nach, bis er das Dorf zusammen mit seinem Vater verlassen hatte. "Er ist richtig nett." Meinte sie nun an ihrem Vater gewandt. "Ja, scheint so. Ich bin mir sicher ihr beide werdet euch gut verstehen." Nickte er und auch sie gingen weiter. "Wer war denn dieses Mädchen?" Fragte sein Vater schmunzelnd, als sie das Dorf verlassen hatten. "Sie heißt Colette und wohnt auch in Iselia. Wir gehen auch zusammen in die Schule." Erklärte er lächelnd, wurde dann aber kurz darauf von Noishe umgeworfen, der sie stürmisch begrüßte. "Ihhh! Nein, Noishe! Nicht im Gesicht, hör auf!" Beschwerte sich Lloyd und versuchte vergeblich den Protozonen von sich runter zu bekommen. "Noishe, du sollst das lassen." Nachdem Kratos eine Weile belustigt zugesehen hatte, zog er seinen alten Freund von Lloyd herunter. Es freute ihn aber wirklich das Noishe so sehr an Lloyd hing. Es dauerte etwas, doch dann hatte sich Noishe wieder beruhigt und sie konnten weiter gehen. "Lloyd, ich möchte das du dir den Weg genau einprägst!" Sagte Kratos plötzlich zu ihm. "Warum denn?" Wollte der Junge sogleich wissen. "Morgen werde ich dich noch einmal hinbringen, doch dann wirst du allein gehen müssen. Nun ja, Noishe wird dich wahrscheinlich begleiten." "Was? Du lässt mich wirklich allein ins Dorf gehen?" Freudig strahlten Lloyds Augen. "Sicher. Ich werde wahrscheinlich schon vorher aus dem Haus sein, denn ich muss früh zur Arbeit." Erklärte er ihm. "Ach ja, hast du nun eine Arbeit gefunden? Als was?" "Als Söldner und Wächter. Noch werde ich nur tagsüber arbeiten doch manchmal bin ich wahrscheinlich auch mit Nachtwachen dran. Dann werde ich abends nicht zuhause sein." "Oh. Nun ja, das wird schon gehen." Lloyd freute sich. Endlich lebten sie an einem festen Wohnort. Sie waren nicht mehr auf der Flucht, konnten in Frieden leben und er würde endlich Freunde finden. Als sie zuhause ankamen, hatte Kratos aber noch einige Regeln für seinen Sohn, die er ihm sogleich sagte. "Also, du gehst immer direkt zur Schule, keine Umwege!" "Ist gut Dad." "Du passt auf den Weg auf, klar?! Es gibt viele Monster hier. Die sind zwar schwach, doch wenn man unachtsam ist, kann auch das gefährlich werden." "In Ordnung, ich pass auf." "In der Schule passt du mir fleißig auf und lernst mit, einverstanden?" "Ja, einverstanden." "Und vor allem, halte dich von der Menschenfarm fern! Wenn sie deinen Exsphere sehen, werden sie uns wieder verfolgen, wenn nicht noch schlimmer!" "Ja, ich werde vorsichtig sein." "Gut. Also, das wichtigste ist deinen Exsphere immer zu verbergen und.... pass auf deine Kräfte auf, klar?!!" "Ja, Dad. Ich werde aufpassen, versprochen. Darf ich nun noch etwas rausgehen?" "Ja, aber bleib auf dem Grundstück." Lachend rannte Lloyd nach draußen und Kratos sah ihm etwas beunruhigt nach. Eine Weile blieb er noch sitzen, doch dann stand er auf und ging zum Fenster, um seinen Sohn zu beobachten. Das Lloyd ein Halbengel war, war ihm am Anfang gar nicht in den Sinn gekommen und wahrscheinlich hätte man es nie bemerkt, wenn Yuan ihn nicht dazu überredet hätte, ihm dieses verdammte Serum zu geben! Zum Teil bereute der Engel dies bereits. Er wollte nicht das jemand das mitbekam und dummerweise hatte Lloyd das nicht richtig unter Kontrolle. Wenn er wütend wurde, konnten sich seine Kräfte entfalten und das war das letzte was er jetzt gebrauchen konnte. Und alles nur wegen Yuan! Seufzend wandte sich Kratos vom Fenster ab. Es würde nichts bringen sich darüber nun zu ärgern, da es eh nicht mehr zu ändern war. Also begann er das Mittagessen zu machen. Kapitel 14: Lernen gehört zum Leben ----------------------------------- Kapitel 14 "Und ihr müsst Morgen wieder los?" Unzufrieden sah Kai Vivi an. "Ja. Sie meinen Sheena sollte zuerst einmal lernen wie man künstliche Elementargeister beschwört. Und da ich das ja schon kann und Sheenas beste Freundin bin, soll ich sie begleiten." Erklärte Vivi ihrer Freundin. Auch sie war damit nicht ganz zufrieden. "Kannst du dir vorstellen was für eine Katastrophe das für mich ist?!! Ich darf nicht mehr als zwei Tiere mitnehmen sagt mein Vater!" Rief Vivi verzweifelt. "Wenn du sonst keine Sorgen hast! Sieh mich an, ich hab nun niemand mehr, mit dem ich mich unterhalten kann!" So langsam regte Kai sich ein wenig auf. "Du musst dir doch keine Sorgen machen. Ich komme ja bald wieder. So lange dauert das nicht mit der Paktschließung mit einem künstlichen Elementargeist. Bisher ging das bei mir auch immer ratzfatz." Versuchte Vivi sie zu beruhigen. "Ja, die drei Monate kann ich schon warten." Seufzte Kai. "Echt, so lange?" Verwundert sah Vivi sie an. "Ja! Ich weiß nicht was du unter ratzfatz verstehst." "Schnell eben. Nun komm schon, das ist ja nichts neues für die, es wird schon schnell gehen. Wenn du willst, kann ich ja nachfragen ob du mit darfst." "Tut mir leid, aber da muss ich höflich ablehnen. Ich werde daheim gebraucht." "Oh, na dann. Aber ich verspreche dir, ich werde dich gleich besuchen, wenn ich wieder daheim bin." "Na, dann bin ich ja beruhigt." Lächelte Kai leicht. "Also, ich muss dann los. Sonst packen meine Eltern allein für mich und das wäre schrecklich." Seufzend stand sie auf. "Also, wir sehen uns dann." "Ja, tschüss. Und viel Spaß." Winkte Kai ihr hinterher, bevor sie ebenfalls aufstand. Noch eine Weile sah sie ihrer Freundin nach, doch dann machte auch sie sich auf den Heimweg. Immerhin hatte sie noch einiges zu tun. Zuhause angekommen, half Vivi sofort beim Packen mit, aber die Ankündigung ihrer Eltern, sie dürfe nur eine junge Fledermaus mitnehmen versetzte sie kurz in Wut. Doch wie immer waren ihre Eltern darin unerbittlich und es blieb dabei. Das war immer etwas schwer für die Tierliebhaberin. Für längere Zeit ohne ihre Tiere aus zukommen. Aber es musste sein, immerhin konnte sie nicht alle mitnehmen. Schade fand sie es nur, dass wenn sie zurück kam, einige schon wieder in die Freiheit entlassen worden waren. Am Abend kam dann noch einmal Tiga vorbei, um mit ihr und ihren Eltern einiges zu klären. Danach schickte ihre Mutter sie aber sofort ins Bett, da sie am nächsten Morgen wieder früh raus musste. Das ihre Tochter wieder nach Syback gehen würde machte den beiden Eltern nichts aus. Vivi war selbstständig und willensstark genug um auf sich selbst auf zu passen, auch wenn sie nur eine Halbelfe war. Zudem war Sheena und einige andere Leute aus Mizuho bei ihr, also gab es keinen Grund sich zu Sorgen. Auch der Abschied am nächsten Morgen war recht kurz, aber herzlich. "Und stell keinen Unsinn an, hörst du?" Belehrte ihre Mutter sie noch einmal. "Ich und Unsinn?" Mit einem schiefen, treuen Blick sah Vivi sie an. "Ja, du weißt schon was und guck nicht so! Hau lieber ab, bevor ich wieder schwach werde!" Vivi grinste. Mit diesen Blick hatte sie bisher fast alle rumgekriegt, vor allem aber ihren Vater. Nun beeilte sie sich aber zum Dorfeingang zu kommen, wo Sheena und einige Leute aus Mizuho schon auf sie warteten. Sheenas Blick machte Vivi etwas traurig. Sie litt immer noch sehr darunter was der gescheiterte Pakt mit Volt angerichtet hatte und brauchte nun dringend jemand, der ihr beistehen würde. Kein Wunder das Vivi sie begleiten durfte. So machten sie sich dann endgültig auf den Weg nach Syback, wo Sheena ihren ersten künstlichen Elementargeist bekommen sollte. Unbeweglich saß Ann in den Büsche in der Nähe vom Haus des Heils, nahe Iselia. Schon seit einer Stunde stand sie dort und wartete. Das war nichts ungewohntes für sie. Schon öfters hatte sie solche Aufträge für ihren Vater ausgeführt und dabei gelernt geduldig zu sein. Auch das plötzliche Rascheln neben ihr, brachte sie nicht aus der Ruhe, denn sie wusste das es nur Botta war. "Sie kommen!" War sein einziges Kommentar, doch Ann reichte das. "Sind alle auf ihren Posten?" "Ja, sie warten auf deinen Befehl." Botta seufzte als er das sagte. Sich jemanden unterzuordnen, der viel jünger war als er behagte ihm ganz und gar nicht! Aber er wollte nicht das Yuan böse auf ihn wurde und zudem konnte Ann sich auch wenn nötig Respekt verschaffen. Doch dazu kam es nur selten, da die Meisten sie akzeptierten. Außerdem wollte es sich ja niemand mit dem Anführer schlecht stellen und so folgten so gut wie alle seiner Tochter bedingungslos. "Dann wollen wir mal sehen." Es wurde wieder still und alle betrachteten die Landschaft vor sich, wo in jeder Sekunde plötzlich Desians auftauchen konnten. Auch Botta wartete geduldig, während er sich fragte wo die guten alten Zeiten hingekommen waren wo Ann noch so pflegeleicht gewesen war? Oder noch besser, wo sie noch gar nicht da gewesen war! Es war nicht so das er Ann nicht mochte, im Gegenteil. Sie war ihm sogar recht sympathisch und er kam ganz gut mit ihr zurecht. Nur ihr Dickkopf konnte furchtbar sein. Als er aber in der Ferne etwas sah, das sich auf sie zu bewegte, verscheuchte er diese Gedanken und konzentrierte sich wieder auf seine eigentliche Aufgabe. Mit der Zeit konnte man dann auch erkennen, dass es sich wirklich um Desians handelten, die auf den Weg zur Menschenfarm in Iselia waren. So langsam kamen sie immer näher, doch die Abtrünnigen warteten geduldig auf Anns Zeichen und sie wussten, dass sie dieses erst im letzten Moment geben würde. Ziemlich gut gelaunt kamen die Desians näher, doch lange sollte die gute Stimmung nicht mehr anhalten. Gerade, als sie dann an dem Versteck der Abtrünnigen vorbei kamen, gab Ann das Zeichen. Ohne zu zögern griffen die Abtrünnigen die überraschten Desians an bekämpften sie mit aller Kraft. Auch Ann mischte kräftig mit und scheute sich nicht so nebenbei auch ihre Windkräfte einzusetzen. Solche Gelegenheiten nutzte sie gerne um in Echtsituationen zu kämpfen und zu lernen. Dies brachte nämlich auch Verantwortung mit sich, denn wenn auch nur einer entkam, so konnte das gefährlich für die Abtrünnigen werden und so achtete sie streng darauf, dass auch ein jeder erwischt wurde und zum Schluss zählte sie die toten. "Gut, alle erledigt." Erleichtert sah sie sich um. "Und wie lauten eure Befehle jetzt?" Fragte einer der Abtrünnigen. "Beseitigt diese hier, nachdem ihr ihre Taschen gelehrt habt. Dann kehrt zur Abtrünnigen-Festung zurück. Ich und Botta werden schon einmal vor gehen." Erklärte sie und überzeugte sich erst einmal noch ob ihre Leute, auch wirklich die Arbeit machten, bevor sie los ging. Die erste Zeit über gingen sie schweigend durch die Gegend, bis sie die Wüste erreicht hatten. "Wie sieht es denn eigentlich in Iselia aus wenn mir die Frage gestattet ist?" Fragte Botta sie plötzlich. "Gut, wie immer. Aber warum fragst du?" "Na, weil du die einzige bist, die dein Vater zum Spionieren für Kratos und die Auserwählte dort hin schickt." Erklärte der Abtrünnige ihr. "Zudem warst du ja erst vor wenigen Tagen dort um ihn angeblich zu besuchen." "Wie schon gesagt, abgesehen das die Desians das Dorf ziemlich scharf überwachen sieht es ganz gut aus." Botta musste schmunzeln, denn er wusste das Ann für ihr leben gern Kratos und Lloyd besuchte, auch wenn es nicht oft war. Sie erzählte den beiden dann immer, sie wäre gerade mit ihrem Vater in der Nähe, doch er hätte keine Zeit um vorbei zu schauen. Ann seufzte als sie an den Besuch vor wenigen Tagen dachte. Es war für sie einfach nur schön gewesen sich mal wieder mit Kratos und Lloyd zu unterhalten und etwas Zeit dort zu verbringen. Aber leider konnte sie das nur sehr selten machen, denn ihr Vater beanspruchte sie immer mehr in der Basis und mit Aufträgen. Als sie in der Abtrünnigen-Festung ankamen, gingen sie auch gleich zu Yuan, der sie schon erwartete. "Und, ist alles nach Plan verlaufen?" Erkundigte er sich sofort. "Ja, die Desians wurden beseitigt Lord Yuan." Nickte Botta. "Gut. Dann wäre das zumindest erledigt. Für dich habe ich gleich eine neue Aufgabe Botta! Geh nach Triet und finde etwas über diese Vorkommnisse heraus." Damit reichte er ihm einen Zettel, woraufhin Botta das Gesicht verzog. Immer bekam er diese unangenehmen Sachen! Aber gleichzeitig zeigte es ihm auch wie sehr Yuan ihm vertraute, worüber er auch stolz war. Also ging er ohne sich weiter zu beschweren los um seine Arbeit zu erledigen. "Gut gemacht Ann, wie erwartet hast du mich nicht enttäuscht." Nickte Yuan anerkennend. "War ja auch eine Kleinigkeit. Aber wie war es mit dir und Onkel Kratos?" Fragend sah Ann ihn an. Schlagartig verfinsterte sich Yuans Gesichtsausdruck, was Ann deutlich zeigte das es nicht gut aussah. Vor wenigen Stunden war er nämlich nach langem wieder bei Kratos gewesen um mit ihm etwas wegen Origins Siegel zu besprechen. "Er weigert sich strickt das Siegel zu brechen!" Ann nickte verstehend. So etwas hatte sie sich schon gedacht. "Und was willst du nun machen?" "Das weiß ich noch nicht. Einige Jahre haben wir noch Zeit, unser Plan ist ja noch lange nicht fertig. Aber bis dahin muss uns etwas einfallen wie wir ihn überzeugen können. Kannst du da nichts machen Ann? Dich scheint er ja zu mögen." Doch Ann schüttelte traurig den Kopf. "Ich glaube nicht das Onkel Kratos vor hat zu sterben. Zumindest nicht jetzt." Nun schien das wackelige, freundschaftliche Verhältnis zwischen ihrem Vater und Kratos nun vollends zerstört zu sein. "Sag mal Dad, was ist denn vorgefallen? Du.... scheinst ziemlich wütend zu sein." "Lass es gut sein Ann." Langsam stand Yuan auf und ging zum Fenster. "Von nun an kämpft jeder von uns allein... Falls man das bei Kratos überhaupt noch kämpfen nennen kann." Diesmal klang seine Stimme spöttisch. "Aber...." Betrübt senkte Ann den Kopf. "...Ich darf sie doch schon noch besuchen, oder?" Nun musste Yuan schmunzeln. "Warum fragst du da mich? Hast doch sowieso schon immer das getan was du gewollt hast." "Nun gut, wenn du das so siehst...." Meinte Ann und machte sich dran das Büro ihres Vaters zu verlassen. "Hey, Moment mal! So war das nicht gemeint, komm sofort zurück!" Rief Yuan und folgte ihr sofort. Gelangweilt sah Lloyd aus dem Fenster der Schule, wobei er sehnsüchtig an die Zeit zurück dachte, wo er noch mit seinem Vater gereist war und sich nicht mit so etwas herumschlagen müssen. "Lloyd!" Ein kräftiger Schlag auf den Hinterkopf holte ihn in die traurige Wirklichkeit zurück. "Hör gefälligst zu wenn ich etwas erkläre!" "Ja Professor...." Heute war einfach nicht sein Tag. Während er nun so tat als würde er aufpassen und Professor Sage irgendetwas weiter erklärte, dachte er wieder an früher und an Ann. Erst vor kurzem hatte sie ihn und seinen Vater besucht, war dann aber wieder gegangen. Ein wenig beneidete er sie schon. Sie musste nicht in solch eine Schule gehen, sie bekam alles von ihrem Vater beigebracht. Oder sie lernte es selber. Ihr Vater.... Yuan hieß er, soviel sich Lloyd erinnern konnte. Er hatte ihn ja nun seit ungefähr fünf Jahren nicht mehr gesehen. Anscheinend hatten sein Vater und Yuan Streit miteinander, oder so kam es ihm jedenfalls vor. Seufzend sah er zu Colette und Genis, seinen beiden besten Freunden, abgesehen von Ann, die er aber kaum noch sah. Mit Colette hatte er sich gleich an seinem ersten Schultag angefreundet und mit Genis einige Zeit später. Der kleine, sehr schüchterne Junge hatte ihm einfach leid getan, wie er immer allein und abseits in der Pause saß und ein Buch las, was er für seine etwa sieben Jahren schon sehr gut konnte. Sogar besser als Lloyd, was diesen etwas ärgerte. Er war Professor Sage jüngerer Bruder, den er damals ja kurz gesehen hatte, als sein Vater ihn an der Schule angemeldet hatte. Der ersehnte Glockenschlag für den Schluss der Schule heute, ließ ihn sofort aus seinen Tagträumen erwachen und aufstehen. Endlich! Sofort lief er mit Genis und Colette nach draußen. "Ah, endlich aus!" Sagte Lloyd und streckte sich. "Was tust du denn so erschöpft, du hast doch sowieso mal wieder nicht mitgemacht." Neckte Genis ihn. "Ach, sei still. Allein dort still rumzusitzen ist erschöpfend genug!" "Also ich fand es interessant." Lächelte Colette zufrieden, sah aber dann seufzend zum Tempel. "Ich muss dann los, die Priester wollten mich heute gleich nach der Schule sprechen." "Dürfen wir dich begleiten?" Wollte Lloyd sofort wissen, doch Colette schüttelte bedauernd den Kopf. "Nein, das geht leider nicht." Meinte sie bedauernd. "Und du Lloyd? Gehst du auch nach Hause?" Fragte nun Genis ihn. "Ja. Wenn Dad heimkommt und ich bin nicht da, krieg ich Ärger." Nickte dieser. Mit Colette wäre er aus Neugierde mitgegangen, aber ansonsten wollte er es sich mit seinem Vater lieber nicht verscherzen. "Dein Vater scheint ja ziemlich besorgt um dich zu sein." "Ja. Manchmal zu sehr." Seufzte Lloyd leise. "Das ist aber doch verständlich. Immerhin musst du allein durch den Wald gehen und da gibt es ja Monster." Meinte Genis. "Ach was, ich hab ja meine Schwerter und zudem ist Noishe auch noch da. So schlimm ist das ganze nicht. Also, ich geh dann mal lieber. Bei meinem Vater kann man nie wissen wann er heimkommt." Lächelnd verabschiedete sich Lloyd von seinen Freunden und auch Colette machte sich auf den Weg zum Tempel. Draußen vor dem Dorf wurde Lloyd gleich stürmisch von Noishe begrüßt, der wie immer brav auf ihn gewartet hatte. "Hey, Noishe." Lachte Lloyd als der Protozone mal wieder verrückt spielte. "Also los, ab nach hause. So machten sie sich auf den Weg. Seit nun ungefähr einem Jahr lebten sie nun schon hier und eigentlich gefiel es Lloyd sehr gut. Er hatte schnell neue Freunde gefunden und die Bewohner hier waren nett zu ihm und seinem Vater. Nur an Noishe hatten sie sich noch nicht so recht gewöhnt, denn er durfte das Dorf nicht betreten. Das einzige was er hier als störend empfand waren eigentlich die Schule und die Desians, die sie immer wieder wegen den Steuern belästigten. Und vielleicht auch die Monster, die sich ihm gerade in den Weg stellten. Während Noishe wie immer winselnd hinter einem Baum verschwand und lieber Zuschauer spielte, zog Lloyd seine Holzschwerter und bekämpfte die Monster. Nach einigen Minuten waren die Viecher dann erledigt und sie konnten weiter. Dabei war Lloyd ziemlich zufrieden mit sich, denn er fand das sich seine Schwertkunst verbessert hatte. Aber so gut wie sein Vater, der diese Monster hier mit nur einem Schlag erledigte war er dann doch noch lange nicht. Ein zufriedenes Bellen von Noishe riss ihn wieder aus seinen Gedanken, als er zuhause war. Unschlüssig blieb er draußen noch etwas stehen und überlegte sich, ob er kurz Dirk und das Grab seiner Mutter besuchen sollte, doch dann entschied er sich dafür noch etwas zu warten. Vielleicht kam ja sein Vater noch heim und er wollte dann sicher mit. Nun ja, aber zuerst wollte er jetzt seine Hausaufgaben machen, das hatte er sich fest vorgenommen. Erschrocken zuckte Lloyd zusammen, als Noishe plötzlich mit einer Frisbeescheibe im Maul neben ihm stand und ihn auffordernd ansah. Lloyd lächelte. Die Hausaufgaben waren sofort vergessen. Ohne groß nachzudenken warf er seine Schultasche irgendwohin und fing an mit Noishe zu spielen. "Hey, Noishe. Immer mit der Ruhe, ich werf ja schon." Rief Lloyd lachend, als Noishe ihn ungeduldig anstupste. Allerdings war dieser Wurf nicht so gut, denn die Frisbeescheibe blieb in einem Baum hängen, unter dem Noishe nun winselnd stand und Lloyd fragend ansah. "So ein Mist!" Schnell lief Lloyd zu ihm und wollte schon hoch klettern, doch dann stoppte er. Noch etwas unsicher sah er sich um, ob auch niemand in der Nähe war, dann sah er wieder nach oben und konzentrierte sich. Nur kurz darauf traf so etwas wie eine Energiewand die Scheibe, die daraufhin runter fiel. Sofort wollte Noishe sich darauf stürzen, doch Lloyd fing die Sache nun erst richtig an Spaß zu machen. Immer wenn Noishe sich die Scheibe schnappen wollte gab Lloyd ihr einen Energiestoß, so das er ihr immer hinterher jagen musste, was auch dem Protozonen großen Spaß machen zu schien. "Lloyd!" Erschrocken hielt Lloyd sofort inne und drehte sich schlagartig um. Sein Vater stand mit verschränkten Armen nicht weit weg von ihm. Seine Mine war wie immer unverändert, doch Lloyd konnte sich denken das er nicht gerade begeistert war. "Dad! Äh, ich....." Verlegen sah Lloyd zu Boden. "Ich hab nur....." "Hab ich dir nicht gesagt du sollst das lassen?!" Nun kam Kratos langsam näher. "Ja, hast du. Entschuldige." "Was wäre wenn nun nicht ich, sondern andere, oder einige Desians vorbeigekommen wären?" "Keine Ahnung. Vielleicht hätten sie es nicht einmal bemerkt." "Lloyd!" "Ist doch wahr! Was ist denn daran so schlimm? Im Kampf gegen Monster darf ich das ja auch! Warum also nicht auch mal einfach so?" Das war etwas was Lloyd einfach noch nicht verstand. "Lloyd." Sanft legte Kratos seine Hand auf die Schulter seines Sohnes. "Wenn du es in Verbindung mit einer Attacke einsetzt ist es okay, dann sieht es nämlich normal aus. Doch wenn du es gezielt, einfach so einsetzt, ist es gefährlich. Die Desians haben überall ihre Spitzel und wenn sie es sehen könnte es kritisch werden. Verstehst du das?" "Ja." Nickte Lloyd leicht mürrisch. Es ging ihm trotzdem gegen den Strich. "Gut. Dann lass uns nun reingehen und was essen und wenn du nachher mit deinen Hausaufgaben fertig bist trainiere ich noch ein wenig mit dir." Meinte Kratos nun leicht lächelnd. Auch Lloyd strahlte als er das hörte. "Wirklich?" "Versprochen." "Es dauert doch noch etwas bis es Essen gibt, oder? Dann fang ich gleich mal mit meinen Hausaufgaben an!" Rief Lloyd glücklich und rannte los um seine Schultasche zu holen. "Aber ich kontrolliere sie nachher!" "Oh man! Na schön." Murrte Lloyd. "Musst du heute Abend wieder arbeiten?" "Ja. Aber bis dahin ist ja noch Zeit. Gehen wir nun erst einmal rein." Kapitel 15: Ein friedliches Leben? ---------------------------------- Kapitel 15 "Da ist er." Staunend betrachteten Vivi und Sheena den Elementargeist, der in einem Glaskasten lag und tief und fest zu schlafen schien. "Die Tests sind fast abgeschlossen, sie kann es bald versuchen." Erklärte er Halbelf den Leuten aus Mizuho. Während er den Erwachsenen dann genau erklärte was es mit diesem künstlich geschaffenen Elementargeist auf sich hatte, betrachteten die Mädchen sich diesen genauer. Besonders Vivi war kurz davor sich ihre Nase an der Scheibe platt zu drücken, da sie diesen Elementargeist einfach zu niedlich fand und Sheena sofort darum beneidete. "Ist es schwierig so einen Elementargeist zu beschwören?" Unsicher sah Sheena zu ihrer Freundin, die darin ja schon ziemlich viel Erfahrung hatte. "Nein, wenn sie eingewilligt haben, dann nicht. Du musst dich halt mit ihm anfreunden, dann wird das schon." Erklärte Vivi ihr. "Hm.... Irgendwie sieht er unglücklich aus." Fand Sheena. "Das wärst du doch auch, wenn man dich in einem Glaskasten einsperren würde, oder?" "Ja.... Du hast recht." "Zudem muss er sicher schmerzhafte Experimente aushalten, da kann man ja nicht glücklich sein." Seufzte Vivi traurig. "Armer, kleiner Kerl." Nun hatte Sheena richtig Mitleid. "Ja. Deshalb musst du ihm als erstes klar machen das du ihm helfen willst und nichts böses mit ihm vorhast. Das ist das schwierigste, der Rest ist einfach." Erklärte sie ihr. In dem Moment schlug der kleine Elementargeist seine Augen auf und wich sofort zurück. "Siehst du." Sagte Vivi. "Er hat Angst vor Menschen und Halbelfen." "Können wir nicht irgendetwas machen?" Vorsichtig sah Vivi zu den Erwachsenen zurück, die sich immer noch heftig unterhielten und sie nicht beachteten. Dann wandte sie sich wieder dem Glaskasten zu und öffnete vorsichtig den Deckel. "Hey, keine Angst. Wir wollen dir nur helfen." Flüsterte sie, doch der Elementargeist wich weiter zurück. "Möchtest du das wir dir helfen?" Es dauerte einige Minuten, doch dann schien er sich langsam zu beruhigen. Schließlich nickte er, auch wenn er noch nicht ganz aufgehört hatte zu zittern. "In Ordnung. Ich bin Vivi und das ist Sheena." Erklärte sie ihm noch, bevor sie ihn vorsichtig herausholte und in den Arm nahm. Aber auch dann zitterte er noch. Beruhigend streichelten ihn die Mädchen und versuchten seine Angst zu nehmen, was auch langsam zu gelingen schien. "Wie heißt du denn?" Man konnte wirklich merken das Vivi sich etwas darin auskannte. "C.... Corinne." Piepste er schließlich leise. "Gut Corinne. Es ist alles gut, du musst keine Angst mehr haben." Nun, etwas sicherer werdend nahm ihn Sheena aus Vivis Armen und setzte ihn auf ihre Schulter. "Siehst du, wir tun dir nichts." So langsam faste Corinne richtig Vertrauen und begann sich an Sheena zu kuscheln. Diese seltenen Berührungen schienen ihm richtig zu gefallen, genauso wie den Mädchen. "Um Himmelswillen was macht ihr da?" Erschrocken hatten die Halbelfen entdeckt das die Mädchen Corinne befreit hatten und liefen nun eiligst auf sie zu. "Seid ihr verrückt geworden?! Er ist noch nicht gezähmt und könnte euch verletzen!" "So ein Blödsinn!" Genervt verdrehte Vivi die Augen und Corinne stellte sich sofort schützend vor Sheena, was die Erwachsenen dann doch wunderte. "Hm, sie scheinen ein gutes Händchen dafür zu haben." Meinte einer schließlich. "Ja, scheint so." Stimmte ein zweiter zu. "Wo bleiben die denn nur?" Ungeduldig wartete Yuan darauf das Botta endlich wieder zurück kommen würde. "Wahrscheinlich hat er noch was zu erledigen." Meinte Ann, während sie eifrig in ihr Notizbuch schrieb. "Er ist ja nicht wie du und geht noch stundenlang shopen." "So schlimm bin ich doch auch wieder nicht!" Murrte Ann nun etwas beleidigt. "Übrigens, ich glaub da kommt dein Zugvogel." Sofort sah Yuan in die Richtung, in die Ann zeigte, doch das was er sah, gefiel ihm überhaupt nicht. Botta und die drei anderen Abtrünnigen hatten nämlich fünf Frauen bei sich. "Also der scheint sich wirklich aufs Organisieren zu verstehen." Meinte Ann schmunzelnd und unterdrückte ein Lachen. "Botta!" Rief Yuan etwas wütend, als dieser sie endlich erreicht hatte. "Als ich dir sagte, du sollst was organisieren gehen, hab ich das nicht damit gemeint!" "Verzeiht Lord Yuan, aber auf unserem Rückweg sind wir auf einige Desians gestoßen, die uns erkannten und die, die Frauen bei sich hatten. Natürlich mussten wir sie vernichten und da konnten wir sie doch nicht einfach so absterben lassen." Verteidigte sich der Halbelf. "Zudem habe ich ihnen erzählt es ist ein geheimer Stützpunkt gegen die Desians, von dem keiner etwas wissen darf. Sie glauben mir." "Na immerhin etwas!" Murrte Yuan und überlegte kurz. Dann ging er zu den Frauen hinüber. "Da es schon dunkel wird und ein Sturm aufzuziehen scheint, wäre es direkt unmenschlich von mir sie wieder in die Wüste zu schicken. Aber..... Meine Leute bestehen bis auf einige Ausnahmen aus Männern und.... na ja...." "Oh, wir verstehen schon, wir sind mit dem Gegebenheiten der Natur vertraut." Meinte eine der Frauen und lächelte ihn dankbar an. "Ja, meine Männer auch, aber ich möchte verhindern das diese Gegebenheiten vertieft werden!" Dann wandte er sich an Ann. "Ich möchte das du dich um sie kümmerst." "Wie du meinst Dad." Sagte sie amüsiert und sprang von dem Stein, auf dem sie bisher gesessen war. "Und wo soll ich sie unterbringen?" "Ins Krankenquartier, da ist gerade keiner!" "In den hintersten Winkel?" "So tief wie möglich!" "Wenn du meinst. Kommen Sie." Winkte Ann den Frauen freundlich und führte sie in die Abtrünnigen-Festung. Schnell machten es sich die Frauen im Krankenzimmer gemütlich und schienen einfach heilfroh zu sein das sie noch einmal entkommen waren. "Ist es nicht hart für dich mit all diesen Männern zusammen zu leben?" Wollte eine von Ann wissen. "Nein, eigentlich nicht. Mein Vater meint immer es würde mich deutlich prägen." Erklärte Ann immer noch lächelnd. "Ziemlich sauber dafür das hier hauptsächlich Männer leben." Meinte nun eine andere anerkennend. "Das ist bestimmt deine Aufgabe." "Ja, sonst noch was! Ne, dazu bin ich nicht auch noch zuständig!" Lachte Ann amüsiert. "Aber nun solltet ihr euch ausruhen, in einigen Tagen wird sich das Wetter wieder bessern und dann werden wir euch zurück nach Triet bringen." Dann ging sie wieder los, um ihren Vater zu suchen, den sie aber allerdings erst nach einigen Stunden fand. Wie immer hatte er mal wieder unglaublich viel zu tun, worüber sich Ann manchmal ärgerte. "Ah, Ann! Gut das du kommst!" "Was ist denn nun schon wieder los Dad?" Seufzte sie. "Ich möchte das du die Frauen im Auge behältst! Das hier ist eine Abtrünnigen-Festung und weder eine Auffangstation für werdende Mütter, noch eine Kindertagestätte und eine Schule machen wir auch nicht draus!" Das hatte er so laut gesagt, dass alle Abtrünnigen in der Umgebung ihn deutlich gehört hatten und sich diese nun schnell wieder an die Arbeit machten. "Ach, und was ist mit mir?" Wollte Ann belustigt wissen. "Nur weil ich ein Kind habe, müssen andere das nicht gleich nachmachen! Eines reicht vollkommen!" "Na besten Dank!" "Sir, es sind zu wenig Leute im Sektor E, wir bräuchten dringend Verstärkung." Meldete sich da ein Abtrünniger. "Was? Wie kann das sein, alle Sektoren sind doch voll belegt?" Fragte Yuan verwundert. "Schon, aber unsere Leute scheinen plötzlich alle krank zu werden, anscheinend geht ein Virus um." Meinte dieser schmunzelnd. "Und ich kann mir auch schon denken was das für ein Virus ist! Los, komm Ann!" Wütend schritt Yuan voran und Ann folgte schulterzuckend. Mal wieder das perfekte Chaos, wie so oft in letzter Zeit. Als Yuan das Krankenzimmer betrat, war er dann doch erstaunt wie viele Abtrünnige in Betten lagen, oder von den Frauen versorgt wurden. Mit einem völlig neutralen Gesichtsausdruck ging er überall rum und fragte nach dem Befinden seiner Männer, die ihm was vor jammerten. "Und was fehlt ihnen?" Wandte er sich gerade wieder an einen seiner Leute. "Ich weiß nicht Sir, aber mir geht es heute gar nicht gut." Jammerte dieser. "Ach, so...... Aufstehn!!!!" Brüllte Yuan schließlich. Ruckartig fuhr der Abtrünnige in die Höhe, wobei er sich aber den Kopf an der Bettkante anstieß und sprang auf, genauso wie die anderen auch, die sich lieber eiligst verdrückten. Die Frauen währenddessen sahen ihnen nur verwundert nach. "Ich danke ihnen meine Damen, aber die Epidemie ist vorbei." Sagte er wieder im normalen Ton und wandte sich wieder an Ann. "Ich fürchte du musst heute hier übernachten um Botta die zusätzlichen Arbeit als Kindermädchen zu ersparen!" "Wenn du möchtest. Allerdings zieht das aber auch eine gehörige Gehaltserhöhung mit sich." "Du kriegst doch gar kein Gehalt!" "Na, dann wird’s aber höchste Zeit!" Yuan beschloss lieber zu gehen, bevor seine Kopfschmerzen noch stärker werden würden. Kaum gab es mal so eine ungewöhnliche Aktion, schon drehten sie durch. Seine Leute im Zaum zu halten, war schwieriger als es von außen den Anschein hatte. Die Frauen währenddessen sahen Ann weiterhin noch verwundert an. "Macht euch darüber keine Gedanken, aber sie arbeiten jeden Tag und sind meistens hier drinnen. Da gefällt ihnen ein bisschen Abwechslung natürlich, das darf man nicht so ernst nehmen." Versuchte sie ihnen zu erklären. "Nun ich denke dann sollten wir mal schlafen gehen, bevor es noch mehr solche Vorfälle gibt." Meinte eine schließlich lächelnd und genau das taten sie dann auch. Seufzend stand Kratos auf. Die ganze Nacht über Wache zu halten, war ja nichts ungewöhnliches, doch hier war es einfach nicht das Selbe. "Ah, endlich Feierabend!" Stöhnte einer seiner Kollegen, der kaum noch die Augen offen halten konnte. "Oh ja. Was ist, treffen wir uns Morgen wieder etwas früher zum Kartenspielen?" Fragte ein anderer und seine Kollegen stimmten sofort zu. "Kommst du auch mit Kratos?" "Nein, dazu hab ich keine Zeit." Meinte der Schwertkämpfer nur und machte sich dran zu gehen. "Lass ihn, der bleibt kommt doch nie früher als er muss." "Du hast ja auch kein Kind zuhause um das du dich kümmern musst!" Spottete Kratos und machte sich auf den Heimweg. Er beeilte sich damit, denn Lloyd würde bald von der Schule kommen und da wollte er das Essen fertig haben. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Manchmal konnte er wirklich nicht verstehen wie es Lloyd schaffte so viel zu essen. Er selbst aß eigentlich nur ihm zuliebe, denn als Engel musste er ja keine Nahrung zu sich nehmen. Als er zuhause ankam konnte er aber nur den Kopf schütteln. Ein Stuhl lag umgekippt auf dem Boden und das Frühstücksgeschirr hatte Lloyd nur schnell in die Spüle geworfen. Anscheinend war er mal wieder zu spät aufgestanden. Seufzend machte sich Kratos daran aufzuräumen und kümmerte sich dann um das Essen. "Du bist schon da Dad?" Fragte Lloyd etwas verwundert, als er eine Stunde später von der Schule heimkam. "Wie du siehst." Nickte sein Vater nur. "Setz dich, dass Essen ist gleich fertig. Nichts tat Lloyd lieber, denn er hatte einen gewaltigen Hunger. Als sein Vater dann das Essen auf den Tisch stellte langte der Halbengel dann auch gierig zu. "Wie war dein Tag heute?" Wollte Kratos interessehalber wissen. "Ging so. Es ist ganz schön anstrengend den ganzen Tag in der Schule zu sitzen." "Und wie steht es mit deinen Noten?" "Geht so." Dann schwiegen sie wieder. Lloyd war sich aber nicht sicher ob sein Vater ihm das geglaubt hatte, denn in Wirklichkeit waren seine Noten miserabel. Es viel ihm sichtlich schwer im Unterricht mitzukommen und zudem verdiente er sich hin und wieder etwas bei Dirk, da er kein Taschengeld bekam. Dazu reichte das Geld einfach nicht mehr. Nach dem Essen räumte Kratos ab, während Lloyd rausgegangen war um sich um Noishe zu kümmern. Das war etwas, was Lloyd eigentlich recht gerne tat, nur wenn es darum ging Noishe Unterkunft zu säubern zickte er manchmal. Doch Kratos meinte das sei gut so für ihn, denn so lernte er was es bedeutete Verantwortung zu haben. "Man, Noishe! Steh mir nicht im Weg herum!" Beschwerte sich Lloyd, während er frisches Stroh nach legte. Der Protozone winselte leise und lief ungeduldig hin und her, wobei er Lloyd leicht behinderte. Er wollte sich endlich etwas hinlegen und den warmen Tag genießen. "Du regst mich auf!" Beschwerte Lloyd wieder, während er das alte Stroh auf einen Haufen kehrte. "Du bist wirklich schlimm heute!" Seufzend sammelte Lloyd das Stroh ein, wobei Noishe plötzlich ein Knurren von sich gab. "Was ist denn nun schon....." Mitten im Reden hielt Lloyd inne, als er plötzlich einige Desians vor sich sah, die ihn fies angrinsten. Sofort wich der Junge zurück und langte an seine Schwerter, während Noishe erneut zu knurren begann. "Lloyd, was hat Noishe denn?" Hörte er da seinen Vater von drinnen rufen und nur kurz darauf ging die Tür auf und Kratos kam heraus. Auch dieser zuckte kurz zusammen als er die Desians sah und langte wie sein Sohn, zu seinem Schwert. "Sieht so aus, als hätten wir tatsächlich den großen Kratos Aurion gefunden und wie es aussieht ist er nicht allein." Grinste einer der Desians schließlich. "Was wollt ihr?" Kratos Haltung schien zwar ruhig zu sein, doch sie hatte auch etwas drohendes an sich. "Mit ihnen reden. Wir haben einen Befehl von Lord Yggdrasil bekommen und haben euch nun durch Zufall gefunden." "Geh ins Haus Lloyd!" Wandte sich Kratos nun an seinen Sohn. "Aber Dad....!" Wollte Lloyd widersprechen, doch Kratos ließ ihn nicht dazu kommen. "Tu was ich dir sage!" Langsam ging Lloyd ins Haus, wobei er die Desians nicht aus den Augen ließ. Als er drinnen war, machte Kratos sogleich die Türe zu und begann mit den Desians zu reden, wobei es ziemlich heftig herzugehen schien. Verzweifelt presste Lloyd sein Ohr an die Tür und versuchte etwas zu verstehen, doch es war nicht möglich. Schließlich rannte er hoch in sein Zimmer und beobachtete vorsichtig von seinem Fenster aus, was dort vor sich ging. "Ich bleibe dabei, ich werde nicht zurückkommen!" Sagte sein Vater gerade mit einem befehlerischen Ton. "Dann werden wir dies eben Lord Yggdrasil melden, er wird euch schon abholen lassen!" Drohte einer der Desians, was seinen Vater aber nicht zu beeindrucken schien. Lloyd konnte einen erschrockenen Ausruf gerade noch unterdrücken. Yggdrasil?! Der Engel, der seinen Vater schon so lange suchte und ihn unbedingt zurück haben wollte? Er konnte sich erinnern wie er einmal seinen Vater und Yuan belauscht hatte, als sie noch ständig gereist waren, wie sie darüber gesprochen hatten. Dann aber bemerkte er zu seinem Schreck, wie sich einer der Desians von hinten an seinen Vater heran schlich und dabei einen Knüppel im Anschlag hatte. "Dad!" Schrie Lloyd panisch und sprang ohne lange nachzudenken aus dem Fenster, dicht neben diesen hinterhältigen Desian und tötete ihn. Kratos sah seinen Sohn daraufhin verwundert an, registrierte dann aber die Lage. "Schnappt sie euch!" Alle Desians zogen nun ihre Waffen und wollten auf sie losgehen. Kratos bemerkte schnell das sie keine Chance gegen so viele hatten, es sei denn er setzte seine Engelsmagie ein. "Bleib hinter mir!" Rief er und schob Lloyd schnell hinter sich, was diesen verwirrte. Nur kurz darauf begann aber Kratos schon den Spruch zu murmeln, bis er schließlich laut: "Judgment!" Schrie. Lloyd schloss wegen des Hellen Licht die Augen und konnte nur noch die Schmerzensschreie der Desians hören, dann wurde es wieder still. Langsam öffnete er wieder die Augen und sah zuerst nur seinen Vater vor sich, der sich wachsam umsah ob vielleicht einer des Desians entkommen war. Schließlich aber rührte er sich wieder. "Danke Lloyd." Meinte er mit einem stolzen Lächeln, was Lloyd überglücklich machte. Dann aber legte Kratos bestimmend eine Hand auf die Schulter seines Sohnes und sein Blick wurde wieder ernst. "Geh aber nun wieder rein und mach deine Hausaufgaben!" "Aber Dad, warum.....?" "Später! Tu nun einfach nur das was ich dir sage und geh rein!" Murrend machte Lloyd das dann auch, wobei Noishe ihm folgte. Seitdem Kratos dem Protozonen aufgetragen hatte auf Lloyd aufzupassen, wenn er nicht da war, tat dieser das auch gewissenhaft. "Das ist einfach unfair!" Lloyd war diesmal nicht auf Kratos sauer, sondern auf sich selber. Sein Vater war in der Lage so viele Desians auf einmal zu erledigen, während er seine Kräfte kaum einsetzen konnte. Zudem verheimlichte er ihm auch ständig Sachen und das störte Lloyd einfach. Manchmal wünschte er sich wirklich sein Vater hätte mehr Vertrauen zu ihm, zumindest ein bisschen. Kapitel 16: Familienprobleme ---------------------------- Kapitel 16 "Noch mehr Anträge!" Seufzte Botta und brachte Ann einen weiteren Stapel Papier. "Mensch Botta, wie viel Papierkram muss ich denn noch erledigen?!" Stöhnte die inzwischen fast siebzehnjährige Ann, die gerade schon gedacht hatte, sie wäre endlich fertig. "Da hab ich keine Ahnung, aber beeil dich lieber, es hat wieder Vorfälle in der Nähe von Iselia gegeben." Murmelte der treuste der Abtrünnigen und begann ebenfalls den Papierkram zu bearbeiten. "Schon wieder?" Desinteressiert nahm Ann ebenfalls eines der Blätter und begann den Antrag durchzulesen. "Ja, leider. Manchmal weiß ich nicht ob es wegen der Auserwählten, oder wegen Kratos ist. Was schlägst du vor zu tun?" "Lass mich doch erst einmal lesen!" "Tut mir leid, aber als stellvertretende Anführerin der Abtrünnigen musst du dich nun mal auch um viele Probleme auf einmal kümmern." "Ja, ja. Mein Vater kümmert sich um den Teil in Thete’alla und ich um die in Sylvarant. Aber was ich da alles mitmachen muss....." "Sei lieber froh das dein Vater so viel Vertrauen zu dir hat. Wenn sich einer beschweren muss, dann ich! Ich hab nämlich noch zusätzlich den Job als Babysitter bekommen....." "Sei still! Ich weiß schon das mein lieber Herr Vater und Chef dich damit beauftragt hat, mich nicht aus den Augen zu lassen!" Sagte Ann mit einer leicht verärgerten Stimme. "Du weißt davon?" Nun wirkte Botta etwas erstaunt. "Natürlich! Oder glaubst du etwa mir wäre es nicht aufgefallen, dass du mich immer wieder beschattest. Und nur zu deinem Vergnügen machst du das sicher nicht." "Und ich hab mich schon gewundert, wieso du immer wieder plötzlich verschwunden bist." Murrte er. "Ich brauch nun einmal auch etwas Ruhe und Privatsphäre!" Murrte sie. "Ach ja, hoffentlich kommt Lord Yuan bald wieder." "Wieso? Vermisst du ihn etwa? So schlimm bin ich auch wieder nicht!" "Und ob! Da du ihn vermisst, muss ich nun mal auch hin und wieder deine schlechte Laune aushalten!" Beschwerte sich der Abtrünnige. "Was soll ich denn machen? Seit zwei Wochen hat er nichts mehr von sich hören lassen! Nicht einmal mit Anweisungen ist er gekommen." Seufzte Ann bedrückt. Es war schon wahr, dass ihr, ihr Vater fehlte. "Vielleicht hat er mal wieder nach Cruxis müssen." "Freilich! Und wenn Mithos dahinter kommt und ihn aus den Weg räumt bleibt alles an mir hängen, so hab ich’s gern!" Wütend schlug sie mit der Faust auf den Tisch, was bewirkte das ein leichter Luftstoß entstand und alles in Form von Papier und Bleistiften vom Tisch wehte. Botta seufzte Verzweifelt und warf seinen Stift auch einfach weg, nun da er nichts mehr zum Bearbeiten hatte. So ein Vorfall war ja nichts seltenes mehr. Ann schaffte es zwar überraschend gut sich zurück zu halten und erlaubte sich nur in der Anwesenheit ihres Vaters und Botta solche kleinen Ausraster, doch die kamen nun immer öfters vor. "Tut mir leid." Murmelte Ann schließlich nach einer Schweigeminute. "Dann können wir ja weiter machen." Meinte Botta nur und begann mit ihr zusammen die Blätter wieder aufzusammeln. Er wollte sich zwar nicht beschweren, aber mit Yuan arbeitete er doch lieber zusammen. Aber man durfte Ann nicht böse sein, immerhin war sie erst sechzehn und musste bereits die Arbeiten eines Erwachsenen erledigen. An die viertausendjährige Erfahrung ihres Vaters kam sie da nicht hin. Allerdings konnte er nicht leugnen, dass sie ihre Sache trotzdem nicht schlecht machte. "Also, was sollen wir nun wegen der erhöhten Anzahl an Desians in Iselia unternehmen?" Kam er etwas später auf das Thema zurück. "Nun...." Überlegte Ann, nachdem sie sich wieder gefasst hatte. "Es könnte sein das es wegen der Auserwählten ist, was aber eher unwahrscheinlich ist, da Cruxis sie braucht. Es sei denn es hat Komplikationen gegeben. Wegen Kratos könnte es schon eher sein. Immerhin braucht Mithos ihn wegen dem bescheuerten Siegel von Origin. Aber es könnte auch sein, dass sie einfach Verstärkung brauchen, immerhin gibt es da ja auch eine Menschenfarm." Ging sie die Möglichkeiten durch. Botta nickte zufrieden. So hatte er es auch gesehen. "Und was sollen wir nun machen?" "Ich würde sagen wir beobachten sie bis zu einem bestimmten Punkt. Dann kommt es darauf an, ob sie Richtung Menschenfarm gehen, oder zu Kratos. Sollte das letztere der Fall sein, müssen sie eliminiert werden. Sind aber Kratos und Lloyd nicht in Gefahr, sollen sie machen was sie wollen." "Sein Sohn auch?" "Ja." Nickte Ann und verzog dabei das Gesicht. "Dad hat sich da einige Überlegungen gemacht. Es besteht nämlich durchaus die Möglichkeit das Kratos nach Cruxis zurückkehrt wenn Lloyd etwas geschieht. Immerhin ist er der einzige auf der Welt, der ihm noch etwas bedeutet." Erklärte sie ihm. "Verstehe." Nickte Botta. "Hört mir auf von Cruxis zu reden!" Kam es plötzlich von der Tür, wo ein sichtlich erschöpfter Yuan hereinkam. "Dad!" Ohne lange zu überlegen sprang Ann auf und startete erst einmal eine Knuddelattacke. "Ach Ann, ich bin auch froh dich wieder zu sehen." Seufzte Yuan, während er sich bemühte nicht umgeworfen zu werden und sie ebenfalls umarmte. Dann allerdings löste sie sich wieder von ihm und sah ihn etwas beleidigt an. "Warum hast du dich die letzte Zeit nicht blicken lassen?! Nicht einmal eine Nachricht hast du mir zukommen lassen!" "Tut mir leid Ann, aber ich hatte in letzter Zeit so viel zu tun. Wegen Cruxis und vor allem den Abtrünnigen......" "Und da hast du nicht einmal die Zeit gefunden mir irgendeine Nachricht zukommen zu lassen?!" "Versteh doch Ann, die Abtrünnigen....." "Die Abtrünnigen, die Abtrünnigen! Ich kann es nicht mehr hören! Nicht genug damit das ich mich hier um die gesamte Basis und auch Welt kümmern muss, nein, du gehst auf den anderen Kontinent, ohne dich weiter darum zu kümmern?" Nun konnte sie die Wut, die sich in der ganzen Zeit in ihr angestaut hatte nicht mehr zurück halten. "Es wäre nicht so das du mir egal bist, aber....." "Nein, das merkt man ja völlig! Verdammt noch mal, warum haust du ständig ab? In deiner Basis bist du nämlich des öfteren nicht, da habe ich schon nachgefragt!" "Was hast du?!" Entsetzt sah Yuan sie an. "Ich mach mir nun mal sorgen um dich! Dein Freund Mithos lässt dich doch auch des öfteren zu sich rufen, was ist wenn er etwas herausfindet? Denkst du dabei überhaupt an mich, mich ständig so lange unbenachrichtigt zu lassen?" "Ann, bitte glaub mir. Ich wünschte ich hätte mehr Zeit dazu." Versuchte er sie zu beruhigen. "Nur mehr Zeit für eine lumelige Nachricht? Weißt du das wir vor 5 Monaten zum letzten mal einen gemeinsamen Tag hatten?" Enttäuscht wendete sie sich von ihm ab. "Es war doch schon immer so das dir die Abtrünnigen wichtiger sind! Glaubst du ich hab das nicht gemerkt?" "Ann, bitte....." "Ach, lass mich in Ruhe!" Wütend rannte sie an ihrem überraschen Vater vorbei und schlug die Tür hinter sich zu, wobei sie ihre aufkommenden Tränen gerade noch unterdrücken konnte. Sie vermisste ihn doch so sehr, warum ignorierte er sie dann? Sah er in ihr überhaupt noch die Tochter und nicht nur ein weiteres Mitglied der Abtrünnigen? "Ich denke das war nun nicht so gut." Kam es nun von Botta, der immer noch ungerührt auf seinem Stuhl saß. "Das weiß ich selber!" Zischte Yuan wütend und gesellte sich zu seinem treuesten Mitglied. "Wenn ich ihr nun gesagt hätte, dass ich nur gekommen bin um alles zu überprüfen..... Nein, daran will ich lieber nicht denken." Seufzend langte sich Yuan an den Kopf. "Lord Yuan." "Ja?" "Sie vermisst euch. Mehr als ihr es wahrscheinlich ahnt." "Ich weiß. Und du hast ja so recht Botta. Aber das alles ist nun mal sehr wichtig!" "Wichtiger als eure Tochter?" Überrascht sah Yuan ihn an. "Was?" "Ich kann da zwar nicht groß mitreden, ich hab ja zum Glück kein Kind, aber....." Entschlossen sah er seinen Anführer an. "Ein gut gemeinter Rat, nehmt euch mehr Zeit für sie. Sie ist doch noch ein Kind." "Ja. Du hast recht Botta. Ja, ich werde es tun, sobald sie zurückkommt in einigen Tagen!" Rief Yuan nun entschlossen, machte sich aber dann erst einmal dran mit Botta den Papierkram zu beenden. Lloyd war gerade dabei sich ziemlich müde auf den Heimweg zu machen. Die Meiste Zeit des Tages hatte er mal wieder bei Dirk verbracht und bei ihm gearbeitet. So ging das fast jeden Tag. Morgens Schule, danach ging er zu Dirk, um zu arbeiten, dann ging er trainieren und danach wieder zu Dirk. Es sei denn natürlich sein Vater war einmal zu hause, dann konnte er das nicht machen, aber das schien zu einer Seltenheit zu werden. Immer öfters nahm Kratos Tag und Nachtdienste an und machte auch Söldnerjobs, die manchmal bis Triet gingen. So kam es ziemlich oft vor das Lloyd seinen Vater tagelang nicht zu Gesicht bekam. Lloyd verstand zwar das es notwendig war um genügen Geld zu verdienen, doch es störte ihn auch gewaltig. Mit einem gespieltem Lächeln verabschiedete er sich von Dirk und machte sich auf den Heimweg. Seufzend zählte er das Geld, welches er verdient hatte so gut es sein Zustand eben noch zuließ. Es würde ausreichen, um die Monatliche Abgabe die, die Desians immer wieder verlangten, zu zahlen. Das diese aber schon wieder gestiegen waren, verschwieg er seinem Vater lieber, da dieser sonst noch öfters arbeiten würde. Aufmunternd stupste Noishe ihn an, der wie immer an Lloyds Seite blieb, egal wo er hin ging. Lächelnd streichelte Lloyd seinen treuen Freund und kraulte ihn an seiner Lieblingsstelle. "Ach Noishe. Mir geht es schon gut, keine Sorge. Nur das ich dann auch noch Hausaufgaben machen muss, stört mich gewaltig." Erklärte er ihm und Noishe hörte wie immer geduldig zu. Die Monster, denen sie unterwegs begegneten, waren inzwischen nicht mehr nennenswert für Lloyd, da er sich dank seines Vaters langsam zu einem richtig guten Schwertkämpfer entwickelte. Doch die Trainingsstunden litten inzwischen auch stark unter der ständigen Arbeit seines Vaters. Es war bereits dunkel, als Lloyd endlich zuhause ankam. Müde öffnete er die Tür und betrat, dicht gefolgt von Noishe den dunklen Raum. Seufzend warf er seine Tasche in die nächstbeste Ecke und machte erst einmal Licht. Als er sich aber zur Treppe umdrehte erstarrte er. Dort stand nämlich gegen all seiner Erwartungen sein Vater und sah ihn mit einem ziemlich wütenden Blick an. "D.... Dad!" Stotterte er völlig verwundert. Eigentlich hatte er seinen Vater nicht vor zwei Tagen, oder länger zurück erwartet. "Du.... bist schon da?" "In der Tat!" Nickte Kratos und stieß sich vom Geländer ab. "Eine andere Frage aber ist warum du noch nicht zuhause bist!" "Ach komm schon.... Wegen den paar Minuten." "Wirklich? So, dir ist also nicht aufgefallen, dass du drei Stunden zu spät bist?!" Der Blick seines Vaters verfinsterte sich noch mehr. Mist, mit so etwas hatte Lloyd nicht gerechnet. "Es tut mir leid." Murmelte er bedrückt. "Ich..... war zu sehr beschäftigt. Das kommt bestimmt nicht wieder vor." "Aha!" Überzeugt schien sein Vater jedenfalls nicht zu sein. "Ich geh dann mal ins Bett." Murmelte Lloyd um dieser unangenehmen Stimmung endlich zu entkommen. Normalerweise freute er sich immer wenn sein Vater endlich nach hause kam, doch gleichzeitig war er auch sauer, dass er nicht mehr so viel Zeit für ihn hatte wie früher. Doch heute ging er ihm wohl besser für den Rest des Tages aus dem Weg. "Warte!" Rief Kratos und deutete auffordernd auf einen Stuhl, während er sich selber setzte. "Wir müssen reden und zwar jetzt!" Seine Stimme duldete keinen Widerspruch. Nun wurde Lloyd doch etwas unwohl als er sich wie aufgefordert setzte. "Und worüber?" "Ich war heute schon im Dorf, als ich dich hier nicht fand und hab dabei zufällig deine Lehrerin getroffen. Anscheinend steht es nicht besonders gut um deine Noten!" Lloyd fühlte wie er leicht rot wurde und währe am liebsten unsichtbar geworden. Das seine Noten alles andere als gut waren, war eigentlich nicht verwunderlich. Er arbeitete ja immerhin fast den ganzen Tag und wenn er am Abend nach hause kam, hatte er weder Lust zu lernen, noch seine Hausaufgaben zu machen. Doch davon wusste bisher niemand. "Zudem hat sie sich beschwert, dass du so gut wie nie deine Hausaufgaben machst und sogar im Unterricht einschläfst!" Nun klang seine Stimme sogar besorgt. "Würdest du mir das bitte erklären?" "Äh.... Ja, also.... Ich...." Stotterte der Junge unsicher. Was sollte er auch groß dazu sagen, ohne sich zu verraten. "Es tut mir leid." "So. Und das ist alles?!" "Was soll denn noch sein?" "Du weißt was ich meine! Lloyd, ich weiß das es nicht richtig ist, dass ich so wenig Zeit für dich habe, doch das ist kein Grund das du deswegen in der Schule so sehr abfällst! Ich verstehe wenn du mit deinen Freunden spielen und trainieren willst, aber deswegen solltest du das Lernen nicht vernachlässigen!" "Ach ja!" Nun ebenfalls wütend sah Lloyd seinen Vater an, wobei sich die Blicke der beiden ziemlich ähnelten. "Du kannst das doch gar nicht beurteilen! So wenig wie du da bist!" "Du weißt genau wie dringend wir das Geld brauchen! Zudem könntest du dich etwas mehr um den Haushalt kümmern, es ist ja kaum etwas zu Essen da!" "Was regst du dich denn so auf, du brauchst doch nichts!" "Du aber! Was ist nur los mit dir? Ständig verschwindest du und kommst erst am Abend wieder heim. Was machst du nur den ganzen Tag?" "Das geht dich überhaupt nichts an!" Schrie Lloyd nun richtig wütend. "Und ob, ich bin dein Vater!" "Schade das ich davon nur kaum etwas merke!" Nun nahm Kratos Gesichtsmimik etwas bedrohendes an, doch Lloyd ließ sich davon nicht abschrecken. "So siehst du das also?" "Ja! So und nicht anders!" "Morgen bist du nach Schulschluss zuhause!" Sagte der Engel mit einer befehlerischen Stimme und stand auf. "Und bleibst dort auch!" "W.... Was?" Entsetzt sah Lloyd seinen Vater an. "Ich darf nicht mehr raus?!" "Nein! Jedenfalls solange nicht bis sich deine Leistungen in der Schule verbessern!" "Oder bis du wieder weg bist!" "Ich werde schon dafür sorgen das es so ist!" "Weißt du Dad....." Murmelte Lloyd und stand leicht zitternd auf, wobei er versuchte die aufkommenden Tränen zurück zu halten. "Ich hasse dich!" Ohne weiter auf Kratos zu achten, rannte er nach oben in sein Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Kratos dagegen lehnte sich mit den Rücken an die Wand und vergrub sein Gesicht in den Händen. Konnte er denn gar nichts richtig machen? Kapitel 17: Treffen und Versöhnung ---------------------------------- Kapitel 17 Mit Tränen in den Augen rannte Lloyd durch den Wald. Er hatte sich schon öfters mit seinem Vater gestritten, besonders in letzter Zeit, doch so sehr war es noch nie ausgeartet und er schien diesmal richtig sauer auf ihn zu sein. Momentan war ihm das aber egal und er wollte nur noch allein sein. Es war für ihm ein leichtes gewesen nach einigen Minuten aus dem Fenster zu klettern und dann einfach unbemerkt in den Wald zu verschwinden. Natürlich war Noishe, der wieder raus und in seinem Unterschlupf gegangen, war ihm sofort gefolgt und trottete nun mit hängenden Ohren hinter ihm her. Die Schritte des Jugendlichen führten ihn zu Dirks Haus. Als er sah, dass die Lichter bereits aus waren, ging er zum Grab seiner Mutter, wo er die Tränen nun nicht mehr zurück halten konnte. Leise schluchzend erzählte er seiner Mutter von dem Streit mit seinem Vater um sich hinterher besser zu fühlen, was auch meistens half. Doch der Tag war anstrengend für ihn gewesen und so merkte er kaum, wie er irgendwann weg döste. Erst zwei Hände auf seiner Schulter ließen ihn wieder zu sich kommen und er schreckte auf. "D... Dirk?" Fragte er verwundert und streckte sich etwas. "Sag mal, was machst du denn hierrr um diese Zeit?" Fragte der Zwerg verwundert. "Ich? Äh..... Ich,... Ich wollte mit Mama sprechen." Murmelte Lloyd etwas verlegen. "Um diese Zeit? Ist etwas passierrrt?" "Nun ja, ich hab mich mit Dad gestritten." Seufzte Lloyd. "Verrrstehe..... Nun, komm errrst einmal rrrein, du kannst ja nicht die ganze Nacht hierrr herrrumliegen." Meinte er, als Lloyd kräftig gähnte. Lloyd war für diesem Vorschlag dankbar und nickte sofort zustimmend. Drinnen erzählte er dem Zwerg dann auch von seinem Problem, woraufhin Dirk meinte er solle noch einmal in Ruhe mit seinem Vater reden. "Aberrr heute bleibst du besserrr hierrr, es ist schon mitten in derrr Nacht und nun gefährrrlich drrraußen." Der Junge nickte zustimmend, auch wenn er nicht die geringste Lust verspürte Morgen früh erst einmal zur Schule zu gehen und danach nach hause, um mit seinem Vater zu reden. Als Kratos am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich nun etwas besser, doch er hatte auch Schuldgefühle. Als er gestern Abend nämlich ziemlich müde nach hause gekommen war und Lloyd nicht vorgefunden hatte, hatte er irgendwie die Beherrschung verloren. Nun tat es ihm entsetzlich leid und er wollte mit Lloyd reden. Seufzend ging er in das Zimmer seines Sohnes, blieb aber überrascht stehen, als er merkte, dass sein Bett unberührt war. Nachdem er sich von seiner anfängliche Überraschung befreit hatte, brach leichte Panik in ihm aus. Schnell lief er nach unten zu Noishes Unterschlupf, doch dieser war auch leer. Mehr brauchte Kratos nicht zu wissen. Anscheinend war Lloyd mitten in der Nacht losgegangen und Noishe war ihm natürlich gefolgt. Ohne weiter nachzudenken rannte er ebenfalls in den Wald und suchte mit nicht wenig Angst nach seinem Sohn. Lloyd indessen streifte ziemlich ziellos durch den Wald. Zwar hatte er Dirk erklärt, er wöllte zur Schule und danach nach hause gehen, doch eigentlich dachte er gar nicht dran. Auf die Schule konnte er sich momentan sowieso nicht konzentrieren und zu seinem Vater wollte er genauso wenig. Noishe war dabei ziemlich traurig und unruhig, denn er wollte nicht das sich sein bester Freund mit seinem Sohn stritt. Dennoch tapste er weiterhin hinter Lloyd her, denn er hatte Kratos in gewisser weiße ein Versprechen gegeben und das würde er nicht brechen. Lloyd indessen, war so sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er nicht bemerkte, wie er immer tiefer in den Wald ging und auch nicht als plötzlich jemand vor ihm stand. "Lloyd?" Erst nun, da er die überraschte Stimmte hörte sah er wieder auf und war nicht minder überrascht. "Ann? Was machst du denn hier?" Doch vorerst kam das blauhaarige Mädchen nicht dazu eine Antwort zu geben, denn sie wurde zunächst herzhaft von Noishe begrüßt. Erst als sich der Protozone wieder etwas beruhigt hatte, konnte sie weiter reden. "Ja, ich hab dich ja auch vermisst Noishe." Lachte sie. "Nun ist aber gut! Puh! Aber was machst du hier Lloyd, müsstest du nicht in der Schule sein?" "Schon, aber was machst du nun hier? Immerhin hab ich dich zuerst gefragt." "Ach, ich hatte eine Meinungsverschiedenheit mit meinem Vater!" Seufzte das Mädchen immer noch verärgert. "Oh ja, ich verstehe. Da bist du nicht allein." Murrte Lloyd nun zustimmend. "Warum? Hattest du auch Streit mit deinem?" "Ja." "Und um was ging es, wenn ich fragen darf?" Fragte Ann, während sie nun zusammen langsam weiter gingen. "Weißt du, ich bin gestern etwas zu spät nach hause gekommen und überraschenderweise war Dad schon von seinem Auftrag zurück. Ein wahres Wunder, sonst ist er immer Tage zu spät!" Erzählte er mit leicht spöttischem Ton, wobei er aber auch froh war mit jemanden über seine Sorgen und Probleme reden zu können, dem er vertraute. "Natürlich war er sauer, aber ich war es auch! Ständig ist er weg und ich sehe ihn kaum noch. Du weißt gar nicht wie das weh tut!" "Oh doch!" Seufzte Ann zu seiner Überraschung. "Mein Dad ist auch kaum noch bei mir! Ständig ist er woanders unterwegs!" "Was? Deiner lässt dich ganz allein in der Welt wandern?" Fragte Lloyd überrascht und auch bewundernd. Er glaubte ja, dass Yuan und Ann immer noch durch die Welt zogen. "Ja." Nickte Ann wahrheitsgemäß. "Aber allein macht das auch keinen Spaß. Ich seh ihn mitunter Wochen lang nicht. Und dann immer die Sorge ob ihm etwas passiert ist!" "In der tat, das ist richtig doof. Ich versteh ja, dass wir das Geld brauchen, aber ich vermisse ihn schrecklich." "Tja, wir scheinen es nicht leicht zu haben." Auch Ann war froh, dass sie jemanden gefunden hatte, mit dem sie darüber reden konnte. "Ich wünschte nur ich könnte etwas tun. Dabei versuche ich ihm schon so gut wie möglich zu helfen und verdiene sogar selber Geld. Sonst wäre er noch länger weg!" "Verstehe. Ach, manchmal frage ich mich, warum es nicht wie früher sein kann. Warum nur verstehen sich unsere Väter nicht mehr? Ich vermisse euch manchmal wirklich genauso sehr wie Dad. So hätte ich vielleicht zumindest euch zum Reden." "Ja Ann, mir geht es genauso. Aber ich weiß nun nicht was ich machen soll. Nach hause kann ich nicht, Dad wäre sicher wütend auf mich. Manchmal denke ich, wie es wäre einfach zu verschwinden." Erzählte Lloyd ihr nun seine Gedanken. "Das halte ich nicht für besonders gut. Ich bin mir sicher Onkel Kratos macht sich fürchterliche Sorgen um dich, wenn er dein Verschwinden bemerkt." Meinte Ann nachdenklich. "Er hat bestimmt noch nicht gemerkt das ich gar nicht mehr da bin, immerhin muss er ja arbeiten!" Wieder kam die Wut in Lloyd hoch. "Trotzdem. Du solltest froh sein das dein Vater noch am Leben ist. Und auch wenn ihr euch streitet, dann heißt es doch nicht, dass er dich nicht mehr mag. Im Gegenteil, ich glaub eher er macht sich Sorgen um dich." Überlegte Ann nun besorgt. "Und du und dein Vater?" Wollte Lloyd verwundert wissen. "Ich bin schon öfters abgehauen. Er weiß das ich manchmal einfach meine Ruhe brauche und nach einigen Tagen wieder komme." "Bewundernswert. Mein Dad lässt mich nicht einmal nachts mehr raus und du darfst sogar allein wandern gehen!" "Glaub mir, manchmal wünschte ich mir auch einfach in einem Dorf zu leben, normal in die Schule zu gehen, feste Freunde zu haben und alles was dazugehört." "Hm... Ich wünschte mir manchmal ich könnte das alles aufgeben und zusammen mit Dad auf Reisen gehen. Okay, ehrlich gesagt wünsch ich mir nichts sehnlicher! Zusammen mit ihm zu reisen, die Welt zu sehen und all das, so wie früher....." "So hat halt jeder seine Wünsche und Träume." Lächelte Ann. "Aber Dad wird das nicht zulassen. Er meint es wäre besser so für mich." "Er möchte wahrscheinlich das du in Sicherheit bist. Kann ich verstehen. Es gibt Zeiten, da lässt mich meiner nicht aus den Augen und ein anderes mal, lässt er sich tagelang nicht blicken!" Wütend sah sie sich um, denn die Wahrscheinlichkeit das sie von einem Abtrünnigen beobachtet wurde bestand, wenn es auch immer seltener wurde. "Aber deswegen weiß ich immer noch nicht was ich nun machen soll. Obwohl.... Denkst du ich könnte dich etwas begleiten?" "Was ist los?" Überrascht und leicht verwirrt sah Ann ihn an. "Nicht für lange, nur etwas. Ich brauche einfach mal Abstand! Vielleicht bis zum Ende des Waldes, oder so, vielleicht auch länger. Ich will nun einfach noch nicht zurück, verstehst du?" "Ja, schon. Aber ich weiß nicht ob das gut wäre. So wie ich Onkel Kratos kenne macht er sich bestimmt Sorgen um dich, auch wenn er es nicht zeigt. Bei mir ist das ja was anderes, mein Vater ist es schon gewohnt von mir." "Ach, komm schon Ann, nur etwas. Bitte. Und wegen den Monstern musst du dir ja auch nichts denken, Dad hat mir ja das Kämpfen beigebracht, also bitte!" Bettelte er solange, bis Ann schließlich nachgab. "Also schön, etwas Gesellschaft dürfte mir auch gut tun. Aber wenn etwas schief geht schieb nicht mir die Schuld zu!" Klärte sie sofort, da sie seinen Übereifer noch zu genüge kannte. So machten sie sich auf den Weg, wobei sie schnell die Zeit vergasen und einfach nur noch über alltägliche Dinge und ihre Väter redeten. Besonders Ann tat es mal wieder gut sich mit einem fast gleichaltrigen zu unterhalten, da sie zu hause ja nur von erwachsenen Halbelfen umgeben war. Das hier war mal eine nette Abwechslung. "Ja, es war einfach herrlich als wir noch zusammen unterwegs waren. Auch wenn ich mich nur noch schwer daran erinnern kann. Und da war doch noch dieses eine Mädchen, wie hieß sie noch?" Fragte Lloyd gerade. "Jo." Diesen Namen hatte sich Ann bis heute gemerkt. So schnell würde sie dieses Mädchen, mit dem sie eine richtige Freundschaft geschlossen hatte nicht vergessen. "Ja, richtig. Hast du noch einmal etwas von ihr gehört?" "Nein, leider nicht, auch wenn ich mich nach ihr umgesehen habe. Aber sie ist einfach spurlos verschwunden." Erklärte Ann. "Echt? Schade eigentlich. Obwohl, ich kann mich kaum noch an sie erinnern. Sie trug aber immer eine Waffe mit sich herum, dass weiß ich noch." "Das kann man auch nur schwerlich vergessen. Ich weiß noch wie sie immer damit trainiert hatte und wie ernst sie dabei war. Sie hat mir immer richtig leid getan." "Um ehrlich zu sein hab ich mich manchmal vor ihr gefürchtet. Ich weiß zwar nicht mehr warum, ich weiß nur noch das es so war." Gestand Lloyd. "Wirklich? Das kann ich nun nicht recht verstehen. Na ja, wir waren ja noch Kinder. Aber wir sollten uns langsam nach einem Schlafplatz umsehen, es wird schon dunkel." Meinte Ann nun. Verwundert sah sich Lloyd um. Er hatte gar nicht gemerkt wie schnell die Zeit vergangen war. Für Ann war es nicht schwer einen geeigneten Platz zu suchen und dort ein kleines Lager aufzuschlagen. Während sich Lloyd an Noishe lehnte und es sich so gemütlich machte, saß Ann an einem Baum gelehnt und dachte nach. Mit einem Freund zu reisen war auf jeden Fall angenehmer und lustiger, doch sie wusste das es besser war wenn sich Lloyd wieder mit seinem Vater versöhnen würde. Die frage war nur wie sie es anstellen sollte. Nachdenklich betrachtete sie den Jungen, der bereits eingeschlafen war. Aber irgendetwas würde sich da schon ergeben. Am nächsten Morgen gingen die beiden recht früh weiter, wenn auch etwas ziellos durch die Gegend liefen. Inzwischen hatte Ann, Lloyd dazu überredet noch einmal mit seinem Vater zu reden. Mit der Zeit gingen sie dann auch wieder zurück, ließen sich aber Zeit. Einige Stunden später hörte Ann dann aber Schritte, die sich ihnen näherten, doch da Noishe nicht unruhig, sonder eher erfreut wurde, konnte sie es sich schon denken wer es war. "Nanu Noishe, was ist denn nun los?" Fragte Lloyd verwundert und während er versuchte den Protozonen zu beruhigen, zog sich Ann leise zurück, um erst einmal aus der Ferne alles zu beobachten. "Lloyd!" Verwundert sah Lloyd auf, als sein Name gerufen wurde und erstarrte aber dann, als er seinen Vater vor sich stehen sah. Unsicher sah er ihn an und wusste nicht recht, wie er sich verhalten sollte. Das übernahm aber dann Kratos, der gerade von seinem Vaterinstinkt übernommen wurde. Schnell ging er zu Lloyd und schloss diesen erleichtert in den Arm. "Wo bist du nur gewesen, ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht!" Schrie er ihn erleichtert an. Lloyd dagegen wusste nun überhaupt nichts mehr, so überrascht war er. Es war immerhin schon einige Jahre her das sein Vater ihn so richtig umarmt hatte und seine Gefühle so offen zeigte. "Dad.... es.... Tut mir leid." Murmelte er und meinte es ernst. Sein Vater musste sich wirklich Sorgen um ihn gemacht haben, wenn er seine Gefühle so offen zeigte. "Mir tut es auch leid Lloyd. Ich hätte dich nicht so anschreien sollen. Aber ich war einfach müde und als du nicht da warst..... Wieso aber bist du einfach so abgehauen? Dir hätte sonst was passieren können!" "Ich..... weiß auch nicht. Ich war einfach nur wütend und wollte allein sein." "Nun, ist ja gut. Aber versprich mir bitte das du so etwas nicht noch mal machst." Bat Kratos ihn und Lloyd nickte. "Habt ihr dann das geklärt?" Kam es nun von Ann, die wieder aus ihrem Versteck trat. "Ann?" Verwundert sah Kratos sie an und ließ Lloyd sofort wieder los. Der Schreck war vorbei und er hatte sich wieder unter Kontrolle. "Lange nicht mehr gesehen, nicht wahr Onkel Kratos?" Fragte sie lächelnd. "In der tat. Ist bestimmt schon über ein Jahr her. Aber was machst du hier?" "Ich? Tja, ich hab mich vor kurzem auch mit meinem Vater gestritten und brauchte mal etwas Ruhe zum nachdenken. Aber nun denke ich das es besser wäre wieder zurück zu gehen." Meinte sie. "Ja, das wäre es." Nickte Kratos bestätigend. "Aber.... sag mal..." "Ja?" "Willst du dich nicht wieder mit Dad vertragen? Ich meine ihr wart früher doch so gute Freunde...." "Tja Ann, das liegt dann wohl an deinem Vater!" Meinte Kratos nur leicht verärgert. "Warum?" Fragend sah Lloyd ihn an, doch Kratos gab darauf keine Antwort. "Super und Dad denkt das selbe von dir!" Dachte Ann, behielt es aber für sich. "Tja, ich geh dann mal." Sagte sie und verabschiedete sich von ihnen, während Kratos ebenfalls mit Lloyd nach hause ging und sie sich mal richtig aussprachen. Kapitel 18: Licht des Orakels ----------------------------- Kapitel 18 Still und leise warteten sie in ihren Verstecken. Alles war ruhig und schien friedlich zu sein, doch schon bald sollte diese Wiese in ein Schlachtfeld verwandelt werden. Besonders Ann war aufgeregt. Es tat ihr zwar leid, dass die ganzen Soldaten getötet werden sollten, doch es ging nun mal nicht anders. Die Reise zur Welterneuerung würde nun bald beginnen und zur Vorsicht hatte der Bürgermeister von Iselia eine Leibgarde aus Palmacosta angeordnet. Diese mussten nun ausgeschaltet werden. Und da kamen sie auch schon. Nur schwer fällig gab sie den Abtrünnigen das Zeichen zum Angriff, als sie in Reichweite waren, immerhin konnten diese Leute nichts dafür. Mehrere Minuten tobte der Kampf, doch gegen so viele Abtrünnige, hatten die Soldaten keine Chance und keiner blieb am Leben. "Hier." Sagte Botta und reichte Ann eine der Schriftrollen, die sie als Soldatin für diesen Auftrag ausweisen sollte. "Sie mal nach ob da ein Name drinnen steht, der geändert werden muss." "Nein. Es ist einfach nur ein Ausweis." Meinte Ann seufzend. "Gut. Dann geh schon mal zur Festung zurück, wir übernehmen den Rest und lassen die Leichen verschwinden." Ann nickte nur. Nun hatte es begonnen, dies sollte ihr erster, wichtiger, großer Auftrag werden, von dem viel abhing. Das ausgerechnet sie von ihrem Vater ausgewählt worden war, um die Auserwählte bei ihrer Reise zur Welterneuerung zu begleiten und ihn über alle Gegebenheiten zu informieren hätte sie sich nicht träumen lassen. Einige Zeit später landete sie dann mit dem Rheaird bei der Abtrünnigen Festung und ging eilig hinein und direkt in Yuans Büro. "Und, ist alles gut gegangen?" Fragte er sie sofort. "Ja. Wir haben, was wir brauchen." Nickte sie. "Dann wird es ernst Ann! Du weißt was du zu tun hast." "Ja, Dad. Ich werde dich nicht enttäuschen, bestimmt nicht!" "Ich würde dich auch nicht losschicken, wenn ich es nicht genau wissen würde." Meinte er lächelnd. "Gib dein Bestes! Für deine Mutter....." Etwas traurig wendete Yuan kurz den Blick ab, sah sie dann aber wieder entschlossen an. "Ja.... Für Mutter.... Ich verspreche es Dad." "Gut, dann geh jetzt und pass gut auf dich auf. Und denk daran uns immer zu benachrichtigen!" "Okay, aber ich mach mich dann mal besser auf den Weg, bevor die Welterneuerung beginnt." Sagte Ann nun motiviert und machte sich auf den Weg. "Ja, beeil dich Ann..." Murmelte Yuan leise. "Es wird sicher noch andere außer uns geben die eigene Pläne und Ziele verfolgen!" Neugierig sahen sich Sheena, Corrine und Vivi um. Sie hatten gerade das Tor durchschritten und befanden sich nun auf Sylvarant, wo sie laut der Abtrünnigen irgendwo die Auserwählte finden und töten sollten. "Gut, hier wären wir nun, wie gehen wir als nächstes vor?" Von außen versuchte sich Sheena nichts anmerken zu lassen, doch innerlich war sie enorm aufgeregt. Vivi dagegen schien das ganze als Sonntagsspaziergang zu betrachten und sah sich ruhig in der Gegend um. "Vivi! Wir sollen unsere Arbeit erledigen und die Welt retten und keine Löcher in die Luft starren!" Schnauzte sie ihre Freundin leicht nervös an. "Das musst du mir mal zeigen wie das geht!" Meinte Vivi nur fröhlich und stand nun auch auf. "Spielen!" Schlagartig wurde es ruhig, als dieses Wort aus Vivis Tasche gerufen wurde. "Oh nein, du hast es doch nicht mitgebracht?!" Rief Sheena entsetzt und ahnte fürchterliches. "Äh, hä, hä, hä." Lachte Vivi unsicher und wurde leicht rot, doch da steckte ein kleines, rosa Wesen schon seinen Kopf aus der Tasche und sah Sheena mit strahlenden Augen an. "Spielen!" Das Wesen war nicht besonders groß, hatte ein kuscheliges rosa Fell, schwarze, runde Knopfaugen, mit denen es munter seine Umgebung mussterte und lange Ohren, die sogar länger waren als sein ovaler, kleiner Körper und die sehr beweglich waren. Hände und Arme hatte es keine, dafür aber lange, kräftige Füße. "Vivi, es wurde dir doch verboten es mitzunehmen!" "Hey, keiner kann mir verbieten welches Gepäck ich mitnehme!" Versuchte sie sich raus zu reden. "Aha, es ist also nur ein Gepäckstück für dich." "In diesem Fall schon." "Spielen!" "Pack es lieber weg und komm!" Murrte Sheena und ging einfach los. "Und wohin Sheena?" Fragte der kleine Elementargeist auf ihrer Schulter. "Das weiß ich selber noch nicht. Wir müssen uns halt nach der Auserwählten durchfragen." Seufzte die Beschwörerin. "Ach, das schaffen wir schon." Meinte Vivi aufmunternd. "Spielen!" "Warum nur hab ich das Gefühl, dass dies eine lange reise werden wird?" "Colette, warte!" Rief Lloyd und holte sie mit Genis endlich ein. "Wo willst du denn hin, Raine hat doch gesagt wir sollen im Klassenzimmer warten?" Wunderte sich Genis. Zumindest hatte sie es ihnen gesagt, nachdem das Licht des Orakels erschienen war. "Aber ich bin die Auserwählte, es ist meine Aufgabe zum Tempel zu gehen." Erklärte sie mit entschlossener Stimme. "Aber der Weg dorthin ist gefährlich, du könntest auf Monster treffen!" Rief Genis unruhig. "Dann werde ich mitkommen!" "Lloyd!" "Was Genis? Colette wird sich sicher nicht davon abbringen lassen und allein können wir sie nicht gehen lassen. Also was ist jetzt? Kommst du mit, oder nicht?" Auffordernd sah Lloyd seinen Freund an. Dieser folgte ihnen dann schließlich auch seufzend. Unterwegs trafen sie tatsächlich auf Monster, die für Lloyd aber kein Problem waren. Dazu hatte er nun schon genügend trainiert. Als sie allerdings an der Treppe angekommen waren, hörten sie Kampfgeräusche und am Treppen ende lagen einige tote Priester. "Das ist grausam!" Rief Genis als er das sah. Auch Colette sah entsetzt aus, doch Lloyd wurde wütend. Er hatte schon einige Tote auf seiner Reise, mit seinem Vater gesehen und er konnte sich schon denken wer dahinter steckte! So eine Frechheit erlaubten sich nur Desians und gerade sie hasste er mehr als alles andere, denn die waren für den Tod seiner Mutter verantwortlich. "Gehen wir!" Sagte er wütend und begann die Treppen hoch zu laufen. "Lloyd, warte! Was hast du vor?" Schrie Genis besorgt. "Was wohl, wir müssen etwas unternehmen, bevor es noch mehr Tote gibt! Stimmst du mir da zu Colette?" Wandte er sich an die Auserwählte, die ihm normalerweise immer recht gab, doch diesmal hatte sie nur Augen für den Himmel, wo ein strahlendes Licht zu sehen war. "Man, ist das hell!" Meinte sie bewundernd, was in den Jungs Verzweiflung aufsteigen ließ. "Äh, Colette... Du bist doch die Auserwählte, also wäre es nicht schlecht, wenn du dich auch so verhalten würdest, oder?" Murmelte Lloyd leicht verzweifelt. "Ja, du hast recht, Entschuldigung." Lies sie mal wieder ihren Lieblingsspruch los. Schließlich erreichten sie das Ende der Treppe, wo gerade einige Desians eine alte Frau anschrieen. "Wo ist die Auserwählte, sag es uns!" "Großmutter!" Rief Colette erschrocken, woraufhin sich die Desians umdrehten. "Auserwählte! Lauf weg!" Auch er alte Frau war nun erschrocken, wo sie Colette sah. "So, du bist also die Auserwählte. Schnappt sie euch!" Schrie einer der Desians und griff sie an. Doch Lloyd stellte sich schnell schützend vor sie und wehrte die Desians ab. Nach nur wenigen Minuten waren sie besiegt, was sie dann doch wunderte. Doch so schnell wollten sie sich nicht geschlagen geben. "Los Vidarr, schnapp sie dir!" Befahl einer der Desians, mit braunen, stacheligen Haaren und zog sich mit seinen Leuten zurück. Nur kurz darauf kam ein ziemlich großer Kerl, mit einem Morgenstern und griff sie mit einem lauten Schrei auch sofort an. Anfangs versuchte Lloyd noch gegen ihn zu kämpfen, doch schnell wurde ihm bewusst, dass sein Gegner um einiges stärker war als er. "Verdammt!" Zischte Lloyd und wich erneut einem Angriff gerade noch so aus. Allerdings verließen ihn nun langsam seine Kräfte, was er auch zu spüren bekam, als ihn der Morgenstern beim nächsten Angriff an der Schulter streifte. Erschöpft ging er in die Knie, genauso wie Colette und Genis, die ebenso erschöpft waren. "Argh! Der Kerl ist echt stark!" Keuchte Genis und sah geschockt zu wie der Kerl mit seinem Morgenstern ausholte und auf Lloyds Kopf zielte. Dieser schloss verzweifelt die Augen und wartete auf den Schmerz und den Tod, doch soweit kam es nicht. Denn statt dessen hörte er nur ein metallisches Klingen und die überraschten Ausrufe seiner Freunde. Verwirrt öffnete er wieder die Augen und sah zu seiner Erleichterung und gleichzeitig auch Verwunderung, seinen Vater vor sich stehen. "D... Dad?" Flüsterte er noch immer schwer atmend. Kratos aber warf nur einen prüfenden Blick über seine Schulter und wandte sich dann wieder seinem Gegner zu. "Geht mir aus dem Weg!" Rief er wütend und erledigte den Kerl nach einem kurzen Kampf. "Wow, dein Vater ist richtig stark Lloyd!" Meinte Genis bewundernd. "Hab ich doch immer gesagt!" Murrte Lloyd halb stolz, halb bedrückt. Bei seinem Vater hatte dieser Kampf so einfach ausgesehen, er aber hatte es nicht ansatzweise geschafft und seine Schulter schmerzte immer noch. "Seid ihr verletzt?" Wandte sich Kratos nun an die Jüngeren, die aber alle nur den Kopf schüttelten. "Lloyd?" "Mir geht’s auch gut Dad, wirklich." "Du sollst mich doch nicht anlügen!" Sagte Kratos mit einem strengen Ton und ging zu Lloyd hinüber, um dessen Schulter zu heilen. "Ich weiß gar nicht wie ich ihnen danken soll, dass sie die Auserwählte gerettet haben." Mischte sich nun Colettes Großmutter ein, als Kratos mit dem Heilen fertig war. "Das war doch selbstverständlich." Meinte Kratos nur und musterte Colette. Er kannte sie zwar schon ziemlich gut, immerhin war sie mit Lloyd befreundet und so wusste er auch das sie nicht gerade gut im Kampf war. "Wenn sie mich bezahlen können, werde ich sie beschützen." "Aber Dad, wir können doch kein Geld dafür verlangen!" Rief Lloyd etwas entrüstet. "Erstens, verdiene ich auf diese Weise nun mal das Geld, das wir dringend brauchen und zweitens, was heißt hier wir? Du wirst schön brav nach hause gehen!" Mahnte er seinen Sohn und sah ihn mit einem durchdringenden Blick an. "Na schön." Meinte er zur Verwunderung seines Vaters. "Und wenn ihr drinnen seit, folge ich euch einfach." Seufzend gab Kratos nach. Er hatte nun weder Lust noch Zeit sich mit Lloyd zu streiten. "Mach was du willst, aber erwarte nicht das ich auf dich aufpasse!" "Ja, klar doch." Grinste Lloyd triumphierend. "Äh, und was mach ich?" Fragte Genis unsicher. "Na du kommst natürlich mit." Beschloss Lloyd einfach mal. Gerade als Kratos etwas sagen wollte, hörte man ein Zischen in der Luft, was diesen dazu veranlasste sein Schwert zu ziehen, doch kurz darauf landete ein Desian tot vor ihren Füßen, mit einem Pfeil in der Brust. Verwundert sahen sie zur Treppe, wo gerade ein blauhaariges Mädchen hoch gerannt kam, die immer noch einen Bogen in der Hand hielt. "Das war knapp!" Meinte sie und betrachtete den toten Desian, wobei sie sich ihre Verwunderung nicht anmerken ließ. Die anderen dagegen zeigten ihre Verwunderung. "Ann?" Brachte Lloyd schließlich heraus. "Was machst du denn hier?" "Nette Begrüßung." Schmollte das Mädchen etwas, holte dann aber eine Schriftrolle heraus, die sie Phaidra reichte. "Ich wurde aus Palmacosta geschickt, um die Auserwählte auf ihrer Reise zur Erneuerung zu beschützen." Während sich die alte Frau das Schriftstück aufmerksam durch las, wurde Ann von den anderen umringt. "Was, du wirst Colette auch auf der Reise begleiten? Das ist richtig cool!" Rief Lloyd begeistert. "Äh, Lloyd. Könntest du sie uns vielleicht vorstellen?" Fragte Colette etwas schüchtern, während sie Ann musterte. "Ah, ja, sicher. Das hier ist Ann, eine Jugendfreundin von mir. Ich hab euch doch öfters von ihr erzählt." Stellte er sie vor. "Ann, das hier sind Genis und Colette." "Ach, du bist Ann. In der tat, Lloyd hat uns schon ne ganze Menge von dir erzählt." Nickte Genis und musterte sie genau. "Wirklich?" Fragend sah sie Lloyd an, doch dieser kam nicht dazu eine Antwort zu geben. "So, du wurdest also von Palmacosta geschickt. Aber wir haben doch um mehrere Soldaten gebeten, um eine größere Auswahl zu haben." Wunderte sich Phaidra. Sie war noch etwas misstrauisch, vor allem da Ann noch so jung war. "Wir wurden unterwegs von Desians überfallen." Nun wurde ihr Gesichtsausdruck wieder ernst. "Ich konnte als einzige entkommen." "Sag mal Ann, seit wann bist du bei der Garde von Palmacosta?" Wunderte sich Kratos. "Äh, da bin ich erst seit kurzem und es sollte nur vorübergehend sein, um etwas Geld zu verdienen. Nachdem ich aber mit geholfen habe, als die Stadt von Desians überfallen wurde, und ich mich gut geschlagen habe, haben sie mir das Angebot gemacht und ich habe angenommen." Innerlich atmete sie tief auf und hoffte das sie es auch richtig gesagt hatte. Immerhin hatte ihr Vater ihr, vorher einige Notlügen vorgeschlagen. "Und dein Vater?" "Ich reise schon seit einiger Zeit allein, immerhin bin ich alt genug." "Nun gut, dann bin ich auch dafür das sie die Auserwählte beschützen." Stimmte Phaidra schließlich zu. "Wow, sieht so aus als könnten wir mal wieder zusammen was unternehmen, oder Ann?" Rief Lloyd begeistert. "Ja, sieht so aus." Lächelte sie zurück. Doch Kratos seufzte nur, während er sich als erster aufmachte den Tempel zu betreten. "Das wird kein Schulausflug!" Mahnte er. Kapitel 19: Eine alte Bekannte ------------------------------ Kapitel 19 Im inneren des Tempels war es ziemlich dunkel, worüber sich Lloyd etwas wunderte. Sie wollten weiter in den Tempels vordringen, doch der Durchgang wurde durch eine Energiewand versperrt und Kratos und Colette meinten sie müssten den Manaring holen. Also gingen sie wieder zurück in die Haupthalle, doch dort standen zu ihrer Verwunderung schon wieder einige Desians und es waren wirklich Desians, das konnte Ann sofort erkennen. "Schnappt sie euch!" Rief einer von ihnen und die Freunde zogen sofort ihre Waffen, doch noch bevor es überhaupt zu einem Kampf kam, vielen die drei Desians bereist tot zu Boden. Überrascht sah die Gruppe auf die Person vor ihnen, die immer noch ihr Schwert entschlossen in der Hand hielt. Sie war etwa so groß wie Ann, hatte kurze, grüne, etwas wuschelige Haare und sehr dunkle, braune Augen, mit einem leichten Grünstich. Ihre Kleidung bestand aus einem dunkelgrünen, engem Hemd, dessen Ärmel wohl einmal länger gewesen waren, ihr aber nun nur noch bis zu den Schultern reichten, eine schwarze Hose, braune Stiefel und Handschützer, einen Gürtel, an dem ein Schwert und mehrere Taschen und Messer hingen und einen Schwarzen Mantel, den sie allerdings offen trug. Nachdenklich betrachtete Ann die Person eingehend, die sie immer noch unbewegt anschaute. Irgendwie kam sie ihr bekannt vor. Nach etwa einer Minute reglosem schweigen und anstarren, steckte die Person ihr Schwert weg und ging einige Schritte auf sie zu, was Kratos dazu bewegte in Abwehrstellung zu gehen. "Ich nehme an ihr seid die Gruppe der Auserwählten." Sagte sie schließlich. Immer noch war ihr Gesichtsausdruck ernst und ohne jede Regung, genauso klang auch ihre Stimme. "Oh ja, das sind wir." Nickte Colette sofort und ohne nachzudenken. "Und wer bist du?" Auch Lloyd hatte wie sein Vater eine Abwehrhaltung angenommen und ließ die grünhaarige Fremde nicht aus den Augen. "Mein Name ist Jo. Ich wurde aus Palmacosta geschickt um die Auserwählte zu beschützen." Erklärte sie und holte ein ebensolches Pergament heraus wie Ann. "Was?" Verwundert richteten sich alle Blicke zu Ann, während Kratos das Pergament entgegen nahm und es sich genau durch las. Ann dagegen war nun in einer echt brenzligen Lage. Was war geschehen? Wie hatten sie nur einen der Soldaten übersehen können? Aber sie konnte sich auch nicht daran erinnern sie darunter gesehen zu haben. Doch was sollte sie nun sagen? "Aber ich dachte du hättest gesagt das alle Soldaten von den Desians ermordet worden wären." Misstrauisch sah Genis nun die Bogenschützin an. "Ich bin mir sicher das es dafür eine Erklärung gibt." Meinte Lloyd und sah Ann vertrauensselig an, was in Ann zudem noch ein schlechtes Gewissen hervorrief. Wieso nur glaubte er alles und jedem? "Die anderen Soldaten wurden ermordet?" Fragte nun das grünhaarige Mädchen verwundert. "Nun ja, ich kann nichts davon wissen, ich wurde erst nachträglich geschickt." In diesem Moment hatte Ann Mühe nicht laut aufzuatmen vor Erleichterung. Das war gerade noch mal gut gegangen! "Hm, die Papiere scheinen auch in Ordnung zu sein. Nun gut, dann können wir dich auch nicht zurück schicken." Meinte Kratos nun. "Hältst du mich etwa für schwach Söldner?" Spöttisch riss sie ihm das Pergament wieder aus der Hand und steckte es weg. "Nein, sicher nicht." Lächelte Colette. "Ich bin übrigens Colette, die Auserwählte. Und, äh... Wie war noch mal ihr Name?" "Jo." "Jo?" Plötzlich machte es Klick bei Ann und sie erinnerte sich wieder an das kleine grünhaarige Mädchen, das erstens ebenfalls Jo hieß und zweitens eine enorme Ähnlichkeit mit dieser Jo hier hatte. "Sag mal, kennen wir uns nicht?" Überrascht sah Jo sie nun an. "Nicht das ich wüsste." Meinte sie nur. "Aber hast du nicht einen Bruder? .....Hm, ich glaube Syen, oder so war sein Name." "Syen?" Nun verstand auch Kratos wieso diese Fremde ihm so bekannt vor kam. Nur Lloyd kapierte mal wieder nichts und sah einfach nur verwirrt und verwundert von einem zum andern. "Woher kennst du Syen?!" Zur Verwunderung aller hatte sich ihr Gesicht verfinstert und ihre Hand wanderte zu ihrem Schwertknauf. "Jo, erinnerst du dich nicht mehr? Ich bin es, Ann." "Ann?" Fragend begann sie nun das blauhaarige Mädchen von oben bis unten zu mustern, doch ihr Blick blieb weiterhin ratlos. "Und Kratos und Lloyd? Kannst du dich auch nicht mehr an sie erinnern?" Auch diese beiden begann sie nun zu mustern, doch sie konnte nur mit den Schultern zucken. "Es ist immerhin schon einige Jahre her." Meinte Kratos nun. "Du warst acht, als wir dich zum letzten Mal sahen." Nun schien sie angestrengt nachzudenken, während sie Kratos noch genauer musterte, doch dann schien sie sich zu erinnern. "Ah ja..... Ich glaube ich erinnere mich.... Wenn auch an nicht sehr viel." Murmelte sie. "Kannst du dich noch daran erinnern wie wir als Kinder befreundet waren?" Fragte Ann hoffnungsvoll. "Kaum...." Meinte Jo nur. "Es ist wahrscheinlich schon zulange her. Aber wir sollten nun weiter." "Ja, da hat sie recht." Nickte Kratos zustimmend. "Wir sollten uns beeilen, zum Erinnerungsaustausch habt ihr später noch Zeit!" "Oh ja, Entschuldigung." Sagte Colette sofort. "Aber das ist doch nicht deine Schuld Colette." Meinte Lloyd verwundert. "Ja, Entschuldigung." Lloyd schwieg daraufhin lieber und betrachtete stattdessen Jo. Das sollte das Mädchen von damals sein? Sicher, es war der selbe Name, die selben Haare und sogar das meist ernste Gesicht waren gleich geblieben. Doch es gab da so viele ungeklärte Fragen. Wo war sie die ganze Zeit über gewesen? War es nur Zufall, dass sie plötzlich hier auftauchte? Und was war geschehen? Auch Kratos machte sich so seine Gedanken. Beim Kampf gegen ein Monster konnte er sich davon überzeugen das sie eine hervorragende Schwertkämpferin war und die ganze Sache ziemlich ernst zu nehmen schien. Doch auch ihn beschäftigte die Frage wo sie die ganze Zeit über gewesen war. Immerhin hatte er damals ein wenig gezielt nach ihr und ihrem Bruder gesucht. Aber auch wegen Ann machte er sich seine Gedanken. Immerhin war sie die Tochter von Yuan, mit dem er sich erstens momentan überhaupt nicht verstand und der zweitens unbedingt Martels Widererweckung verhindern wollte. Zudem war dieser Halbelf ein ausgekochtes Schlitzohr und ziemlich durchtrieben, da musste man vorsichtig sein. "Ist das dort hinten der Manaring?" Holte Lloyd seinen Vater aus dessen Gedanken. "In der Tat." Nickte Kratos. "Hey, was ist denn das?" Hörten sie da Colette verwundert fragen, die direkt vor einem Steinmonster stand. "Colette!" Ohne lange nachzudenken rannten die anderen zu ihr und schafften es gerade noch so sie zu retten. Doch zum Erstaunen aller verwandelte sich das Monster plötzlich in einen Block, den Colette, wegen ihrer Ungeschicklichkeit, aus versehen in ein Loch schuppste. Während die Meisten ziemlich schnell begriffen worum es hier ging, waren Colette und Lloyd aber ziemlich ratlos und so musste man es ihnen erst einmal erklären. "Ich schlag vor wir teilen uns auf." Meinte Jo sofort. "Ich besiege die Monster, Ann schiebt sie in die richtigen Löcher und Kratos und Lloyd schieben sie in die Löcher unten, während Genis und Colette die Augen offen halten." Da alle damit einverstanden waren, wurde der Vorschlag angenommen und so kamen sie ziemlich schnell zum Manaring. "Wow, darf ich ihn nehmen Colette?" Fragte Lloyd sie sofort begeistert und seine Augen leuchteten. "Äh ja, sicher doch." Stimmte ihm Colette sofort zu und Lloyd nahm den Manaring. Kratos dagegen musste schmunzeln. Den kindlichen Übereifer seines Sohnes kannte er nur zu genüge und so wusste er, dass Lloyd seine neu entdeckte Errungenschaft schnell langweilig werden würde. Andererseits konnte das aber manchmal ziemlich nervig sein. "Dann gehen wir." Meinte er und machte sich schon wieder auf den Weg. "Pass auf wo du hinläufst!" Mahnte er Lloyd dann aber als dieser mehr auf den Manaring, als auf den Weg achtete. "Ist ja schon gut!" Murrte er und widerstand der Versuchung den Manaring gleich auszuprobieren. Als sie wieder bei der Barriere angekommen waren, konnte er ihn dann endlich ausprobieren, war aber enttäuscht, als nur eine kurze Flamme herauskam die, die Barriere auflöste. "Oh, mehr kann der Manaring nicht?" Fragte er enttäuscht. "Warum nur wird dir immer alles so schnell langweilig?" Seufzte Genis verständnislos. "So viel ich mich erinnern kann, war er schon früher so." Meinte Ann lächelnd. "Hey, das stimmt gar nicht!" Rief Lloyd sofort und lief aber etwas rot an. "Klar doch, sobald dir etwas langweilig wurde hast du etwas neues gesucht, gefunden und dich damit beschäftigt, bis dir das wieder langweilig wurde." "Ann!" "Kommt ihr endlich?" Jo schien das ganze wenig zu interessieren. "Genau, das könnt ihr auch später noch klären." Stimmte Kratos ihr zu. Seufzend kamen die anderen und so teleportierten sie sich zum Schrein. "Ist das der Cruxis-Kristall?" Fragte Genis neugierig, als er den kleinen Kristall in der Mitte sah. "Ja, man behauptet ich wäre mit ihm in den Händen zur Welt gekommen." Nickte Colette und stellte sich davor. Nur kurz darauf gab es aber plötzlich einen kurzen Lichtblitz und ein Engel erschien und schwebte vor ihnen. Staunend betrachteten ihn alle, nur Kratos, Ann und Jo schienen wenig begeistert. Lloyd war hin und her gerissen. Auch für ihn waren Engel ja nichts besonderes, immerhin war sein Vater ja einer und er war ein Halbengel. Doch dieser Engel vor ihnen war anders. Er konnte nicht sagen was anders war, aber irgendetwas war anders. "Colette, Auserwählte der Welterneuerung, wir von Cruxis segnen diesen Tag und schenken Sylvarant den Turm des Heils!" Rief der Engel mit lauter Stimme und nur kurz darauf wurde es schon wieder hell um sie und von nun an konnte man den Turm des Heils am Himmel sehen. Während der Engel mit Colette redete und sich als Remiel vorstellte, verfinsterte sich Anns Blick immer mehr. Sie konnte diesen überheblichen Engel, der sie alle als niedere Geschöpfe ansah jetzt schon nicht ausstehen! Sie bemerkte das sofort an der Art und weiße wie er mit ihnen redete, ihr wurde richtig schlecht davon und am liebsten hatte sie sofort mit einem Pfeil für Ruhe gesorgt! "Wartet Lord Remiel!" Rief Colette da, als sich der Engel entfernen wollte. "Ich habe da noch eine Frage...... Seid.... Seid ihr wirklich mein richtiger.... Vater?" "Suche das nächste Siegel im Süden auf, Colette.... meine geliebte Tochter." Damit verschwand der Engel, doch nun war Ann erst so richtig schlecht. "V... Vater!" Wollte ihn das ahnungslose Mädchen noch aufhalten, doch der war schon weg. "Wow, dann ist Colette also wirklich die Tochter eines Engels!" Auch Genis schien begeistert zu sein. "Ich kann es immer noch nicht glauben." Murmelte Colette und ihre Stimme klang glücklich. "Ich kenne meinen richtigen Vater. Obwohl ich eigentlich immer dachte Frank wäre es." "Du solltest froh sein, du hast mehr als andere Menschen, du hast zwei Väter." Meinte Lloyd. "Auserwählte, es wird Zeit!" Ungeduldig wartete Jo bereits auf die anderen. "Oh ja, ich komme. Wir sehen uns dann später." Lächelte sie und verschwand wie Kratos, Ann und Jo durch den Teleporter. Nur Lloyd und Genis blieben zurück. "Wir sehen uns später Lloyd." Meinte Kratos noch, bevor er ebenfalls verschwunden war. Schnurstracks liefen die Mädchen und Kratos dann zu Colettes Haus, wo ihre Familie und der Bürgermeister bereits auf sie warteten. Anfangs war der Bürgermeister wenig begeistert das diese beiden Jungen Mädchen mitkommen sollten, doch Kratos konnte ihn überzeugen das die beiden gute Kämpferinnen waren und ihre Sache gut machen würden. Auch Kratos würde bei der Reise mitkommen, willigte aber erst ein, als Phaidra ihm zugesagt hatte weiterhin die Steuern für Lloyd zu zahlen, denn seinen Sohn wollte er auf keinen Fall mitnehmen. Und so war dieser zumindest gut versorgt. Plötzlich aber ging die Türe auf und Genis und Lloyd kamen herein, gerade als der Bürgermeister sagte: "Dann ist es also beschlossen. Kratos, Raine und die beiden Mädchen hier werden Colette auf ihrer Reise zur Welterneuerung begleiten. Da die anderen Soldaten anscheinend sowieso umgekommen sind, habe ich sowieso keine andere Wahl." Anscheinend war er nicht wirklich zufrieden damit. "Ich habe keine weiteren Einwände." Nickte Kratos. "Ich ebenso wenig." Stimmte Ann ihm zu. "Ts! Die Bezahlung ist knittrig, aber von mir aus!" Murrte Jo unzufrieden, was den Bürgermeister rot anlaufen ließ. "Ihr redet gerade über die Reise zur Welterneuerung, oder?" Wollte Lloyd neugierig wissen. "So ist es Lloyd." Sagte Kratos seufzend. Er wusste, dass dies nun ein schweres Gespräch werden würde. "Ich will auch mitkommen Dad! Ich will Colette beschützen und zusehen wie sie ein Engel wird!" Flehentlich sah er seinen Vater an, der aber lieber weg schaute. Es war so schon schwer genug. "Und ich auch!" Stimmte Genis ihm zu. "Wenn Raine mitkommt, will ich auch!" "Nein, ihr bleibt zuhause!" Sagte Kratos mit bestimmender Stimme. "Das Erlebnis im Tempel ist nichts, im Gegensatz zu dem was uns auf der Reise erwartet!" "Was??! Aber Dad....!" "Nein, kein Aber Lloyd! Du wirst zuhause bleiben! Ich habe bereits dafür gesorgt, dass Frank und Phaidra für uns die Steuern zahlen werden, als Gegenleistung dafür das ich Colette beschütze. Ich werde auch noch mit Dirk sprechen, ob er nicht nach dir sehen kann, vielleicht kannst du ja auch bei ihm bleiben." Stellte Kratos sofort klar. Wütend sah Lloyd zu Boden, während er die Fäuste ballte und versuchte sich zu beruhigen, was ihm aber sichtlich schwer viel. "Wieso? Wieso nimmst du mich nicht mit?!" Schrie er ihn wütend an. "Früher sind wir doch auch immer zusammen gereist! Zudem hast du mir versprochen mal wieder zu reisen und nun wäre es doch ideal." "Nein, Lloyd. Damals warst du noch ein Kind und wir hatten keine feste Heimat. Diese Reise ist viel zu gefährlich für dich, du würdest uns nur im Weg stehen!" "Was?!! Du hast mir doch das Kämpfen beigebracht, wieso sagst du so was?" So langsam wurde er immer wütender. "Weil es so besser für dich ist!" "Aber Ann und Jo dürfen auch mit und sie sind nicht viel älter als ich!" "Sie haben aber eine schriftliche Zusage, da habe ich nichts mit zu bestimmen, du aber bist mein Sohn und somit kann ich sagen ob du mitkommst, oder hier bleibst." "Ich.....! Du.....! Es ist doch immer wieder das Selbe! Immer lässt du mich allein!" Lloyd spürte wie sich etwas in ihm anstaute, genauso wie Kratos, der vorsichtshalber schon einmal aufstand. "Lloyd, beruhige dich!" Rief er mit strenger, aber eindringlicher Stimme und es schien zu wirken, denn er hörte zumindest auf zu zittern. Wütend starrte Lloyd ihn noch einmal an, ehe er raus stürmte und die Tür hinter sich zuknallte. "Lloyd, warte!" Rief Colette und folgte ihm sofort zusammen mit Genis. Kratos dagegen ließ sich seufzend auf seinen Stuhl zurück sinken. Das war knapp gewesen! Sie gingen zum Glück nicht weiter auf dieses Thema ein, sondern besprachen noch Einzelheiten. Jo beschwerte sich dabei allerdings heftig, dass sie eigentlich unter bezahlt war, verlangte aber keine Steigerung. Nachdem alles geklärt war, gingen sie nach draußen, wo Kratos sich sofort auf den Heimweg machte. Er wusste das Lloyd zu Dummheiten bereit war, wenn er wütend und unbeherrscht war und das wollte er nun auf keinen Fall. Zudem musste er ja noch packen und vor allem mit Dirk sprechen, was er dann auch tat. Kapitel 20: Die Reise beginnt ----------------------------- Kapitel 20 "Jo, warte!" Rief Ann, als sie das Haus der Auserwählten verlassen hatte. Für heute Nacht würden sie hier schlafen. "Ja?" Fragend sah das Mädchen sie an. "Was machst du jetzt?" "Mal sehen ob es hier etwas gibt, was ich gebrauchen kann, auch wenn es nicht danach aussieht." "Darf ich mitkommen?" "Von mir aus." Unbeirrt ging sie weiter. "Sag mal, wir bekommen doch wirklich viel Geld dafür das wir auf Colette aufpassen und auch noch zu viert sind, warum wolltest du unbedingt mehr?" Diese Frage brannte Ann schon lange auf der Zunge. Ein jeder wäre mehr als genug mit dieser Summe zufrieden gewesen. "Ich bin nun mal Söldnerin und muss mich so teuer wie möglich verkaufen. Je mehr Geld ein Söldner bekommt, umso mehr ist er wert, es sei denn der Kunde ist dumm. So etwas spricht sich herum, denn die Meisten wollen nur das Beste vom Besten wenn es um ihr Leben geht." Erklärte sie ihr. Ann konnte da nur zustimmend nicken. Das war allerdings erklärend genug. "Solltest du das aber nicht auch wissen?" "Ich?" Schon wieder so eine Situation! "Ich habe den Job nur bekommen, weil ich die Stadt vor Desians gerettet habe und da hielten sie mich für geeignet." "Ach so." "Sag mal, kannst du dich wirklich nicht mehr an früher erinnern?" "Kaum." War die Knappe Antwort. Ann wunderte das nun schon. Früher war sie schon sehr schweigsam gewesen, doch nun redete sie irgendwie nur noch das aller nötigste. "Jo! Ann!" Verwundert blieben die beiden stehen und drehten sich zu der Auserwählten um, die zusammen mit Genis und Raine auf sie zu gerannt kam. "Gut das ich euch endlich gefunden habe, ich wollte euch fragen ob ihr mich zu Lloyd begleitet. Ich.... möchte noch mal mit ihm sprechen." "Möchtest du dich nicht lieber ins Bett gehen? Morgen brechen wir wieder früh auf." Meinte Jo. "Schon, aber ich möchte einfach noch einmal mit ihm sprechen. Ein letztes mal eben." Bittend sah sie die Mädchen an und Ann konnte das einfach nicht ausschlagen. Als Lloyd an diesem Tag heimkam, war sein Vater bereits am Packen. Zwar war der Tag für Lloyd recht hart gewesen, doch als er Kratos wieder sah, kam in ihm die ganze Wut wieder hoch. Zuerst die Geschichte vor dem Tempel, wo sein Vater ihn hatte retten müssen und weswegen er ihm wahrscheinlich nicht mitnahm, dann eben diese Szene, wo er sich mal wieder mit seinem Vater gestritten hatte, das Ereignis vor der Menschenfarm wo er nur knapp entkommen war und zum Schluss die Auseinandersetzung mit Dirk wegen seinem Exsphere und dieser Schutzfassung! Doch der Tag war noch nicht zu ende. "Ach, da bist du ja endlich. Wo warst du denn noch so lange?" Fragte Kratos als Lloyd eintrat. Er war gerade dabei seine Sachen zu packen. Doch Lloyd ging, ohne ihn weiter zu beachten, zum Esstisch und setzte sich stumm auf einen Stuhl, den Blick starr zum Fenster gerichtet. Kratos seufzte und packte weiter. Warum nur konnte Lloyd einfach nicht verstehen das er nur das Beste für ihn wollte? Warum machte er es ihm so schwer? "Wo hast du nur wieder die Heiltränke hingestellt Lloyd?" Mit wenig Hoffnung sah er zu seinem Sohn, doch dieser ignorierte ihn weiterhin. Nach einer Weile hatte er sie dann doch noch gefunden. "Übrigens, ich habe mit Dirk geredet, er wird nach dir sehen und wenn du willst kannst du auch solange zu ihm ziehen." Doch wieder herrschte eisernes Schweigen. Das allerdings schmerzte ihn noch mehr als wie wenn er ihn anschreien würde. Es tat ihm richtig weh, dass Lloyd ihn wie Luft behandelte, so etwas hatte er noch nie gemacht. "Lloyd..... Glaubst du, dass du damit noch etwas ändern wirst?" "Was erwartest du denn? Das ich dir um den Hals falle?!" Endlich zeigte er eine Reaktion, auch wenn sie nur daraus bestand das er ihn mit wütend funkelnden Augen ansah. Zu einem weiteren Kommentar ließ er seinem Vater aber keine Zeit. Schnell, und wieder mit Tränen in den Augen, stand er auf und rannte zur Tür. Doch als er sie öffnete, rannte er direkt in Colette hinein, die ihn daraufhin verwundert ansah. "Oh, tut mir leid Colette." Murmelte er und schluckte hart. "Äh, nein Lloyd, das war meine Schuld, entschuldige." Rief sie sogleich und ließ sich von ihm aufhelfen. "Kann ich mit dir sprechen?" "Äh, sicher. Komm." So gingen sie nach oben und auf den Balkon, wo sie in Ruhe miteinander sprechen konnten. "Tut mir leid das ich dein Geburtstagsgeschenk nicht fertig bekommen habe." Entschuldigte er sich bei Colette. "Aber ich gebe sie dir noch, versprochen." "Ist schon gut Lloyd. Ich weiß doch das du auch schwer arbeiten musst um Geld zu verdienen und damit deinen Vater zu entlasten." Lächelte sie. "D.... Du weißt davon?" Fragte er völlig überrascht. "Ja. Mir und Genis ist es komisch vorgekommen das du dich nie mit uns getroffen hast, wenn dein Vater nicht zuhause war. Das war auch immer die Zeit wo du zu spät kamst und sogar geschwänzt hast. Da sind wir dir einmal gefolgt und haben gesehen wie du bei Dirk gearbeitet hast. Tut mir leid, ich weiß es war nicht richtig, aber wir haben uns Sorgen gemacht. Und weil ihr das Geld wirklich gebraucht habt, haben wir auch nichts gesagt." Erzählte sie ihm. "Danke Colette. Aber es wäre mir recht wenn du Dad nichts davon sagen würdest. Ach, ich wünschte ich könnte ihn begleiten! Bitte Colette, nimm mich mit, ich möchte sehen wie du ein Engel wirst und.... Ich möchte auch Dad zeigen das ich keine Last für ihn sein werde." Colette schien daraufhin stark nachzudenken, nickte dann aber zustimmend. "In Ordnung, wir brechen Morgen Mittag auf." "Danke!" Am liebsten wäre Lloyd ihr um den Hals gefallen. "Bis dahin habe ich auch dein Geschenk fertig bekommen, versprochen." "Ja, Lloyd, ist schon gut." Etwas später kamen sie dann wieder nach unten, wo die anderen bereits ungeduldig auf sie warteten. "Können wir dann gehen Auserwählte?" Fragte Jo ungeduldig. "Ja.... Ja, sicher." Nickte sie. "Also, auf wiedersehen Lloyd." Sagte sie mit einem verlegenen Lächeln. "Ja, bis Morgen Colette." Rief er fröhlich und ging wieder ins Haus. Dort aber ignorierte er Kratos immer noch beleidigt und ging einfach in sein Zimmer, wo er sich dran machte Colettes Geburtstagsgeschenk noch fertig zu bekommen. Währenddessen erklärte Colette, Raine mit einem schlechten Gewissen das sie Lloyd die falsche Abreisezeit genannt hatte. "Ich weiß nicht ob das richtig war." Hilfe suchend sah sie ihre Lehrerin an. "Ich denke schon Colette. Lloyd hätte sich nicht so einfach abwimmeln lassen." "Es war trotzdem etwas gemein, auch wenn sie wahrscheinlich recht haben." Seufzte Ann. "Und auffällig!" Hörte sie Jo leise neben sich murmeln. "Was?" Verwirrt sah sie das grünhaarige Mädchen neben sich an. "Sie ist eben keine gute Schauspielerin." Nun verstand Ann was sie meinte und musste ihr sogar recht geben. Nun beeilten sie sich aber zurück zu kommen, wo sich alle gleich schlafen legten, da sie Morgen früh aufstehen mussten. Nun ja, fast alle. Kaum war Ann in ihrem, ihr zugewiesenen Zimmer, als sie ihren Kommunikator raus holte und eine Verbindung zu ihrem Vater aufzubauen versuchte. Es dauerte aber nicht lange bis er ran ging. "Du hast ziemlich lange gebraucht!" War das erste was er sagte. "Nette Begrüßung! Tut mir leid, aber es gab einige Meinungsverschiedenheiten, weil Lloyd unbedingt mit wollte und so." Dann erzählte sie ihm genau was geschehen war und Yuan hörte aufmerksam zu. "Und du sagst das Desians angegriffen haben?" Fragte er verwundert nach. "Bist du dir sicher?" "Sag mal, denkst du ich würde unsere eigenen Leute umbringen! Es war ein Desian Dad, ich kann die doch unterscheiden!" "Nun..... Das ist wirklich beunruhigend. Und diese Jo ist so plötzlich nach all den Jahren wieder aufgetaucht und dazu noch als Söldnerin?" "Ja, wenn ich es doch sage! Aber sie hat sich kaum an uns erinnert. Ich hab bis jetzt noch nicht herausgefunden wo sie sich all die Jahre über aufgehalten hat, aber ich bin mir sicher auf der Reise finde ich noch was heraus." "Ich weiß nicht Ann...... Irgend etwas stimmt hier nicht! Ich bitte dich, pass gut auf dich auf und halt die Augen offen! Meld dich zudem so oft wie möglich und erstatte mir Bericht, vielleicht komme ich noch dahinter." Meinte der Halbelf mit einer ziemlich besorgten Stimme. "Ja, mach ich Dad, aber du musst dir keine Sorgen machen." Versuchte sie ihn zu beruhigen. "Wer weiß, ich kenn dich! Also, bis hoffentlich bald! Ach ja, und versuch sie auf den Weg nach Triet von der Abtrünnigen-Festung fern zu halten!" Damit beendete er das Gespräch. Seufzend packte Ann das Gerät sofort wieder weg und legte sich dann auch ins Bett. Am nächsten Morgen brachen sie dann endlich in aller früher auf und somit begann die Reise zur Welterneuerung. Doch diese verlief mit großem Schweigen. Ann dachte natürlich über diese Reise nach und über das was ihr Vater vor hatte. Bis zum Turm des Heils sollte sie zulassen, dass alle Siegel gelöst wurden und in dem Moment, wo sie zum Turm des Heils wollten, sollte sie ihrem Vater bescheid sagen, damit die Abtrünnigen plötzlich auftauchten und Colette töteten. Dies war ein optimaler Zeitpunkt, denn bis dahin kannten sie dann, dank Ann, alle Schwächen von der Gruppe und konnten getrost zuschlagen. Dennoch tat Ann das unschuldige Mädchen leid, das sich ihr Schicksal ja nicht ausgesucht hatte und nun sicher an Lloyd und die Welterneuerung dachte. Dann wanderte ihr Blick zu Raine, die sicher über ihren kleinen Bruder nachdachte, zu Kratos, der wahrscheinlich ebenfalls über Lloyd nachdachte und zu guter letzt zu Jo, die ebenfalls über etwas nachzudenken schien. Bloß über was, wahr ihr nicht klar. "Ist alles in Ordnung Colette?" Fragte Raine, mit der Zeit besorgt. "Ja. Ich hab nur ein ziemlich schlechtes Gewissen, weil ich Lloyd die falsche Abreisezeit genannt habe." Erklärte sie betrübt. "Ich bin dir dafür dankbar. Mir ist wohler wenn er zuhause ist und nicht hier." Meinte Kratos. "Trotzdem tut mir Lloyd leid Onkel Kratos." Mischte sich nun Ann ein. "Also ich wäre ziemlich sauer mit meinem Vater gewesen, wenn er mich bei so etwas nicht mitgenommen hätte." "Ja, aber Lloyd bringt sich leider gerne in Schwierigkeiten und da ist mir lieber wenn er zuhause bleibt. Verstehst du das Ann?" "Schon, aber er macht sich auch Sorgen um dich.... Um uns alle wahrscheinlich. So ging es mir auch immer, wenn mein Vater für längere Zeit weg war." "Ts! Als könnte man nichts dummes anstellen, wenn man nicht auf einer Reise ist!" Murrte Jo nun, die wie immer ziemlich ernst aussah. "Musstest du das sagen?!" Mit einem leicht wütenden Blick sah er Jo an. Gerade hatte er sich eingeredet, dass es so das Beste war und nun zerstörte sie diese Vorstellung wieder. "Es sind Tatsachen!" "Nun ja, ich denke aber das sich die anderen gut um ihn kümmern werden Onkel Kratos." Versuchte Ann ihn zu beruhigen. "Die Leute dort sind doch recht nett." "Äh, entschuldigt bitte wenn ich mich einmische, aber warum nennt Ann sie Onkel, Mr. Kratos?" Fragte Colette zögernd. Dieser seufzte schwer. Musste nun auch noch ausgerechnet dieses Thema angesprochen werden? "Ist sie ihre Nichte?" Bohrte Colette aber erbarmungslos weiter. "So in etwa." War die kurze Antwort. "Ach so." Wieder herrschte Schweigen in deer Gruppe und zwar diesmal so lange, bis sie zum Haus des Heils ankamen. Dort wollten sie für den Rest des Tages übernachten, auch wenn es draußen noch für einige wenige Stunden hell war. Ann nutzte das sofort um ihren Vater einen kurzen Lagebericht zu geben und beschloss dann noch einen Spaziergang zu machen. Doch auch das half ihr nicht sie von den Gedanken zu erlösen, die sie schon die ganze Zeit über verfolgten, nämlich das Colette so, oder so sterben sollte. Nun ja, zumindest musste sie es nicht tun, so etwas würde ihr Vater nicht von ihr verlangen! Plötzlich aber blieb sie stehen und sah überrascht zu Jo, die ebenfalls draußen herum lief und zu trainieren schien. Eines musste Ann ihr lassen, als sie ihr eine Weile zugesehen hatte, mit dem Schwert verstand sie es hervorragend umzugehen. Wo sie das wohl gelernt hatte? Wahrscheinlich von ihrem Bruder, oder so. Ann beschloss sie mal bei Gelegenheit nach ihm zu fragen, doch Momentan wollte sie nicht stören. Lieber suchte sie sich selber einen Ort, an dem sie das Bogenschießen üben konnte. Mit Hilfe ihrer Windkräfte, mit denen sie die Pfeile lenken konnte war es eigentlich ein einfaches, aber sie wollte das auch ohne perfekt können. Kapitel 21: Iselia brennt ------------------------- Kapitel 21 Verschwitzt, weinend und schreiend wachte Lloyd endlich auf. Es dauerte einige Minuten bis er registrierte, wo er war und das es nur ein Traum gewesen war. Murrend setzte er sich auf und streckte sich. Solche Alpträume waren nichts neues, immer wieder plagten sie ihn und besonders wenn etwas aufregendes geschehen war. Dann träumte er meistens wirres Zeug, wo er von einem grässlichen Monster angegriffen wurde, oder wie seine Mutter vor seinen Augen starb und er und sein Vater nichts dagegen tun konnten. "Oh man!" Stöhnte Lloyd und stand auf. Zumindest hatte er Colettes Geburtstagsgeschenk nun endlich fertig geworden, wenn auch erst spät in der Nacht. Nun aber machte er, dass er raus kam, immerhin wollten sie heute auf die Reise zur Welterneuerung gehen. Schnell stand er auf, zog sich an und ging nach unten, im Glauben sein Vater wäre bereits dort, doch zu seiner Überraschung war die Stube leer. Nur ein Zettel lag auf dem Tisch. Mit einem ungutem Gefühl nahm Lloyd den Zettel und begann zu lesen. Lieber Lloyd Tut mir leid das ich mich nicht von dir verabschiedet habe, aber ich hielt es für besser so, da ich befürchtete das du mir folgen würdest. Was es wichtiges zu sagen gibt, habe ich dir gestern bereits mitgeteilt. Ich möchte aber das du weißt, dass es mir nicht leicht gefallen ist wieder wegzugehen und das nun für längere Zeit, aber es ist besser so. Ich weiß das du wütend auf mich sein wirst, aber es lässt sich nun nicht mehr ändern. Pass bitte gut auf dich auf und stell nichts dummes an! Dad. Mehrmals musste Lloyd den Zettel durchlesen um ihn zu begreifen. Sie waren schon aufgebrochen?!! Aber Colette hatte doch gesagt, dass sie erst am Mittag aufbrechen würden! Oder hatte sie ihn etwas angelogen? Wahrscheinlich..... Wütend knallte er eine Hand auf den Tisch, während er versuchte sich zu beruhigen. Ja, er war wütend, doch noch mehr war er enttäuscht. Trauten sie ihm etwa so wenig zu? Es dauerte etwas, bis sich Lloyd beruhigt hatte, wobei Noishe ihn so gut es ging zu trösten versuchte. Als es dann aber wieder soweit ging, beschloss Lloyd ins Dorf zu gehen, um vielleicht dort etwas zu erfahren. "Komm Noishe. Ich brauch dringend frische Luft!" Auch wenn sich Lloyd nun wieder etwas beruhigt hatte, so war seine Wut noch lange nicht verraucht und das zeigte er auch, indem er alles weg kickte, was ihm in den Weg kam. Noishe trottete währenddessen mit hängenden Ohren hinter ihm her. Er mochte es nicht wenn Lloyd so schlecht drauf, und noch dazu traurig war. "Lloyd!" Überrascht sah Lloyd auf als sein Name gerufen wurde und sah Genis, der ziemlich schnell auf ihn zurannte. "Genis! Sag mal, sind Colette, Dad und die anderen schon alle weg?" Fragte Lloyd sofort, als sein Freund ihn erreicht hatte. "Was? Klar, aber das ist nun nicht wichtig! Iselia wird angegriffen!" Schrie Genis schwer atmend. "Was??!!" Ungläubig sah Lloyd zuerst Genis an, sah dann aber auf und erkannte deutlich dicke Rauchsäulen am Himmel. "Oh nein!" So schnell sie konnten rannten die Jungs Richtung Iselia um den Bewohnern zu helfen. "Wer war das Genis?!" Fragte Lloyd unterwegs ohne anzuhalten. "Die Desians! Wenn wir Pech haben, hat es wegen gestern zu tun!" Erklärte Genis ihm schwer atmend. Es dauerte nicht lange bis sie das Dorf erreicht hatten. Doch der Schock war groß. Überall brannten die Häuser und die Bewohner drängten sich ängstlich zusammen, während die Desians vor ihnen standen. "Wo bist du?! Zeig dich Lloyd Aurion!" Schrien sie durch das Dorf. "Hört sofort auf damit!" Schrie Lloyd mehr als wütend und lief zu ihnen hinüber. Ein Mann mit grünlichem Haar und einer Augenklappe drehte sich mit einem gemeinem Grinsen zu ihm um. "Bist du dieser Lloyd?" "In der Tat, aber was soll das hier?! Wieso greift ihr das Dorf an?!" "Immer mal langsam, immerhin hast du zuerst den Nichtangriffspakt gebrochen indem du mit einem unserer Wirtskörper geredet und unsere Männer getötet hast! Wir haben dich durch das Sicherheitssystem beobachtet!" Erklärte ihm der Mann immer noch grinsend. "Was?!" Schrie da der Bürgermeister. "Du warst auf der Menschenfarm?!" Schuldbewusst senkte Lloyd den Kopf. Da hatte er ja mal wieder was schönes angerichtet! "Es tut mir leid..." Murmelte er entschuldigend. "Das wird auf jeden Fall nicht ungestraft bleiben!" Machte ihm der Desian gleich klar. "Und deshalb müsst ihr das ganze Dorf zerstören?!" Fragte Genis ungläubig. "Zudem habt ihr die Auserwählte zuerst angegriffen!" Versuchte sich Lloyd zu verteidigen. "Die Auserwählte?" Etwas erstaunt wurde er angesehen. "Ach so, sie müssen es gewesen sein." "Sie?" Etwas verwirrt sah Lloyd ihn an. "Wen meinst du mit sie? Und wer bist du überhaupt?" "Eigentlich sehe ich keinen Grund mich einer jämmerlichen Kreatur wie dir vorzustellen, doch, aber gut. Mein Name ist Forcytus! Einer der fünf Großfürsten der Desians!" Erklärte Forcytus immer noch grinsend. "Aber nun Spaß beiseite, wir haben dir einen würdigen Gegner mitgebracht. Na los, töte ihn!" Sprachlos sah Lloyd auf das Monster, welches sich auf ihn zuschleppte. Er hatte schon einige Monster gesehen, doch so eines war ihm noch nie unter gekommen. Seltsam aber war, dass es ihm doch gar nicht so unbekannt vorkam, doch er konnte noch nichts damit anfangen. Viel mehr Zeit zum Nachdenken, denn das Monster griff ihn auch schon an. Lloyd merkte, dass er keine andere Wahl hatte als zu kämpfen wenn ihm sein Leben lieb war. Doch es war nicht einfach, obwohl er manchmal den Eindruck hatte, als würde sich das Monster etwas zurück halten. Doch er war nicht allein, denn Genis half ihm mit seiner Magie so gut er konnte. Allerdings ging ihm mit der Zeit dann doch die Puste aus und er wagte es etwas kräftigere Attacken einzusetzen, obwohl ihn sein Vater immer davor gewarnt hatte. Das half dann und irgendwann lag das Monster besiegt am Boden. "Sie einer an!" Rief Forcytus plötzlich und packte Lloyd von hinten. "Hey, was soll das?" Beschwerte sich Lloyd und versuchte sich loszureisen, was ihm aber nicht gelang. Ohne das Lloyd es verhindern konnte, entfernte Forcytus die Binde, die sich Lloyd um seinen Exsphere gelegt hatte und besah sich diesen. "Ihr hattet recht Lord Forcytus, dieser Junge besitzt tatsächlich einen Exsphere!" Rief einer der Desians aus dem Hintergrund. "Lloyd!" Genis wollte seinem Freund helfen, doch die anderen Desians hielten ihn davon ab. So konnte er nur hilflos zusehen. "Das Angelus Projekt!" Murmelte Forcytus siegessicher. "Was?" Unsicher versuchte Lloyd nach hinten zu sehen. "Hör zu, wenn du mir diesen Exsphere freiwillig gibst, werde ich vielleicht doch dein Leben verschonen!" Sagte er mit leiser, flüsternden Stimme. "Niemals!" Schrie Lloyd wütend und sein Blick verfinsterte sich. "Das ist ein Andenken an meine Mutter, ich werde euch den Exsphere niemals überlassen und wenn ich sterben sollte!" "Pah, armseliger Bengel!" Zischte Forcytus verächtlich. "Gut, wenn dies dein Wunsch ist, dann soll er dir erfüllt werden!" Lloyd wusste nicht wie ihm geschah, als er plötzlich von einem Energiestrahl getroffen und gegen eines des noch stehenden Häuser geschleudert wurde. Die Schmerzen die er allerdings bei dem Aufprall spürte waren fürchterlich und er musste die Zähne zusammenbeißen um nicht vor Schmerz aufzuschreien. Als sich dann der Rauch verzog, konnte er die zufriedenen Gesichter der Desians sehen, die dann aber überrascht wirkten. Wütend stand Lloyd schwankend auf und musste sich erst einmal Mühe geben sich auf seinen eigenen Beinen halten zu können, doch er stand. "Wie konnte er das überleben?" Hörte er einen der Desians überrascht fragen, doch darauf schien niemand eine Antwort zu wissen. "Du bist wirklich zäh." Stellte Forcytus nun anerkennend fest. "Aber auch unglaublich dumm!" Mit vor Wut schreiend griff Lloyd den Desian an, der zuerst nur überrascht abblockte, dann aber ebenfalls zum Schlag ausholte und Lloyd zu Boden schlug. "Gib mir den Exsphere lieber freiwillig, du hast sowieso keine Chance!" Erneut wollte er zuschlagen, doch diesmal wich ihm Lloyd geschickt aus und kniete nun etwas entfernt, schwer atmend vor ihm. Langsam ging Forcytus wieder auf ihn zu, blieb aber dann abrupt stehen. Lloyd hatte den Kopf langsam gehoben und sah ihn nun mit einem undefinierbaren Blick eindringlich an. Doch das war es nicht allein was ihn beunruhigte, denn er hatte plötzlich ein komisches Gefühl und es kam ihm auch vor als wären die Augen des Jungen auf einmal rötlicher. Ohne auch nur einen Blick von Forcytus zu lassen stand Lloyd wieder auf und machte sich erneut kampfbereit. Der Desian versuchte diese Gedanken zu verscheuchen und griff Lloyd erneut an, doch dieser wich blitzschnell aus und griff seiner seits nun mit einer Energieattacke an, wobei sein Exsphere aufzuleuchten begann. Forcytus wurde voll getroffen und mit voller Kraft zurück geschleudert. Verwundert sah der Desian ihn an. Woher hatte dieser Junge auf einmal so eine Kraft? Lag das vielleicht an dem Exsphere? Zwischen den beiden begann nun ein heftiger Kampf, dem Lloyd aber dann unterlag. Gerade als Forcytus ihn endgültig töten wollte, setzte Genis aber seine Magie ein, die den Großfürst voll traf. "Du kleiner Bastard!" Schrie Forcytus nun bis aufs äußerste gereizt und griff nun ihn an. Doch gerade als der kleine Magier glaubte er würde nun sterben, stellte sich Lloyd schützend vor ihn und wehrte mit letzter Kraft Forcytus ab und griff ihn mit einer kraftvollen Energieattacke an, wobei sein Exsphere noch mehr leuchtete. Stöhnend lag der Desian nun besiegt am Boden und fragte sich ununterbrochen woher dieser Junge nur so eine Kraft hatte. Aber ganz aufgeben wollte er noch nicht. Ein letztes mal richtete er sich auf und zielte mit seiner Waffe auf die beiden Jungs. "Sterbt!" Zischte er mit aller Wut und Hass. Genis stand noch unter Schock um wegzulaufen und Lloyd lag schwer atmend am Boden und war nicht mehr fähig dazu. Doch bevor der Desian dazu kommen konnte, geschah etwas unglaubliches. Das Monster stand nämlich plötzlich wieder auf und stürzte sich auf Forcytus, der erschrocken aufschrie. "Argh! Geh runter von mir!" "Genis..... Lloyd..... Lauf weg!" Hörte man das Monster rufen, was alle erschrocken aufsehen ließ. "Diese Stimme.... Sie klingt wie Marbel...." Murmelte Genis verwirrt. "Genis.... Du warst für mich.... wie ein Enkel..... Lebt wohl...." Brachte das Monster gerade noch heraus. "Wie ist das möglich?" Murmelte Forcytus verzweifelt. "Sie dürfte doch keine Gefühle mehr haben....." Doch zu mehr kam er nicht, denn das Monster explodierte plötzlich mit einem lauten knall und war dann verschwunden. Einzig und allein ein Exsphere landete auf den Boden und rollte vor Genis Füße. "Schnell, schützt Lord Forcytus!" Schrie einer der Desians, die sich sofort dran machten ihrem schwer verletzten Anführer aufzuhelfen. "Lloyd.... Wir haben uns nicht zu letzten Mal gesehen!" Stöhnte der Anführer. "Wir werden dich unerbitterlich jagen und nicht eher ruhen als bis wir dich und deinen Exsphere haben!" Drohte er zum Schluss und verließ dann mit den restlichen Desians das Dorf. Genis indessen hob den Exsphere auf und betrachtete ihn entsetzt und mit Tränen in den Augen. "Marbel. Marbel! NEIN!" Brüllte er verzweifelt. Keuchend stand nun auch Lloyd auf und sah Genis mitleidig an. Dann schweifte sein Blick über das zerstörte Dorf und er hatte das Gefühl von Schuldgefühlen zerfressen zu werden. "Was hast du getan!" Schrie da der Bürgermeister vor Wut schäumend. "Haben wir dir nicht immer wieder gesagt du sollst dich von der Menschenfarm fern halten?! Siehst du, was du angerichtet hast?" "Es tut mir leid...." Versuchte sich Lloyd zu entschuldigen, auch wenn er wusste das es nichts bringen würde. "Es tut dir leid? ES TUT DIR LEID!!! Denkst du das es damit getan ist?!" Brüllte er Lloyd an. "Aber Lloyd wollte doch nur...." Versuchte Genis ihm zu helfen, doch der Bürgermeister ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen. "Man kann nicht mit einfachen Worten rechtfertigen was geschehen ist, dadurch kommen die Toten auch nicht mehr zurück! Zudem werden die Desians keine Ruhe geben bis sie Lloyd haben, er kann hier nicht mehr bleiben!" Lloyd sah ihn einfach nur geschockt und erschrocken an. Er fühlte sich einfach nur mies und konnte im Moment nicht sagen ob die Schmerzen, die er gerade spürte seelisch, oder körperlich waren. "Moment mal, heißt das ihr wollt ihn verbannen?!" Genis konnte es einfach nicht glauben. "Es ist das Beste für das Dorf!" "Das könnt ihr nicht machen! Es war meine Schuld, ich habe ihn dazu überredet mitzukommen, er kann also nichts dafür!" "Aber die Desians sind hinter ihm her!" "Gut, dann werde ich mit ihm mitgehen!" "Genis!" Das war das erste Mal das sich Lloyd wieder rührte. "Lass es gut sein, es war schon meine Schuld das dies hier passiert ist." Versuchte er ihn zu überreden, doch Genis blieb dabei. "Wenn ihr ihn verbannt, werde ich mit ihm mitkommen!" "Nun gut, dann soll es so sein!" Sagte der Bürgermeister mit ernster Stimme. "Mit der Kraft, die mir als Bürgermeister verliehen wurde, verbanne ich euch beide aus Iselia!" "Genis, das musst du wirklich nicht tun.." Versuchte Lloyd es noch einmal, doch der kleine Magier ließ sich nicht abbringen. "Nein Lloyd. Es war auch meine Schuld. Ich schwöre das ich bei dir bleiben werde!" "Genis..." In dem Moment wusste Lloyd einfach nicht was er sagen sollte. So brachen sie einfach auf, etwas anderes konnten sie nicht mehr tun. Für Lloyd war das ganze immer noch ein großer Schock, den er so schnell auch nicht vergessen würde. Bis sie in Lloyds Haus ankamen, sprachen beide kein Wort mehr. Drinnen packte Lloyd dann schnell das nötigste ein und sie machten sich dann wieder auf den Weg. Diesmal allerdings zu Dirks Haus, denn Lloyd wollte sich noch von seiner Mutter verabschieden. "Sag mal Lloyd...." Begann Genis und schreckte seinen Freund so aus seinen Gedanken. "Äh, ja?" "Wie hast du diesen Schlag gegen das Haus so locker abwehren können?" "Äh.... Ich bin dank Dad halt gut in Übung und mein Exsphere hilft mir da auch etwas." Versuchte er ihm zu erklären. Er konnte ihm ja schlecht sagen, dass er als Halbengel Schläge ein wenig besser weg stecken konnte als Menschen, wenn auch nicht so gut wie sein Vater. "Ach so." Nickte Genis und glaubte ihm, da er darüber ja nicht so gut bescheid wusste. Als sie bei Dirk ankamen, erzählten sie ihm zuerst bedrückt was geschehen war. Dieser hörte ihnen aufmerksam zu und als sie ihm erzählten, dass sie Colette und den anderen folgen wollten, konnte er nur zustimmend nicken und meinte es wäre das Beste. Lloyd verbrachte dann noch etwas Zeit um sich von seiner Mutter zu verabschieden, bevor sie endgültig aufbrachen, um Colette zu folgen. Kapitel 22: In der Wüste ------------------------ Kapitel 22 Endlich hatten sie Triet erreicht. Sofort reservierten sie sich Zimmer, da sie über Nacht bleiben wollten. "Du solltest dich ausruhen Colette, siehst müde aus." Meinte Raine und betrachtete das blonde Mädchen besorgt. "Ja, sie haben recht." Nickte Colette, die sich tatsächlich müde fühlte. "Dann sollten wir uns heute ausruhen, wenn wir Morgen zu den Triet-Ruinen wollen." Meinte Jo und die anderen stimmten ihr zu. Während sich Colette, wie ihr geraten hinlegte, ging Raine in ihr Zimmer, um ihre Daten über die Monster zusammenzutragen, Jo ging etwas nach draußen, um zu trainieren und Ann und Kratos gingen ihre Lebensmittel auffrischen. Dabei machten sich die beide viele Gedanken. Ann bekam nämlich immer mehr ein schlechtes Gewissen. Colette war ein wirklich nettes und unschuldiges Mädchen und sollte sterben. Egal ob nun durch Cruxis, oder den Abtrünnigen, ihr Tod schien unvermeidlich. Das tat ihr wirklich leid, aber es schien nicht mehr zu ändern sein. Doch auch Kratos machte sich Gedanken. So langsam hatte er das Gefühl, dass es falsch gewesen war Lloyd alleine zurück zu lassen. Was wenn Cruxis heraus fand was er war? Dann hätte er keine Chance und erst recht nicht wenn Yggdrasil Engel schicken würde! Zudem war er sich immer noch nicht im klaren wie er das mit der Welterneuerung lenken wollte, doch so langsam begann er einen Plan zu entwickeln und er hoffte, dass dieser auch funktionieren würde. "Ist etwas Onkel Kratos? Du siehst so bedrückt aus." Fragte Ann leicht besorgt. "Nein, mir geht es gut Ann. Aber es wäre mir lieb, wenn..... Ach, auch egal." Seufzte der Engel. "Aber du hast doch irgendetwas!" Beharrte Ann. "Ich mache mir nur Gedanken wegen Lloyd." "Schuldgefühle?" "Etwas. Aber so ist es wahrscheinlich besser. Nach der Welterneuerung gehe ich heim und alles ist wieder gut. Die Welt wird wieder mit Mana gefüllt, und....." "Machst du nun mir, oder dir was vor?" Etwas beleidigt sah Ann ihn an. "Die Auserwählte soll doch nur Martel geopfert werden und wenn es nicht funktioniert, geht das ganze in Thete’alla los! Es ist doch so, oder?! Ich weiß zwar nicht, was du Lloyd erzählt hast, aber Dad hat mich in allem aufgeklärt!" "Und wieso hilfst du dann Yggdrasil? Ich dachte du wolltest zusammen mit meinem Vater dagegen arbeiten, wieso arbeitest du nun dafür?" Misstrauisch und eindringlich sah er sie an. Für Ann aber war das nicht ganz so gut. Schon wieder etwas, wobei sie sich raus reden musste. "Warum setzt du dich dem Risiko erwischt zu werden aus?" Stellte sie nun eine Gegenfrage. "Ich wüsste nicht was es dich angeht!" "Das beruht wohl auf Gegenseitigkeit! Nur soviel, sie ist meine Mutter, wie weit wärst du für Tante Anna gegangen?" Schnell wandte sie sich mit ihren Einkäufen ab und machte sich wieder auf den Weg zum Inn. Kratos blieb noch zurück und dachte darüber nach, was Ann gesagt hatte. Was hatte sie damit gemeint? Misstrauisch zog der Engel die Augenbrauen hoch. Er wusste nicht warum, aber ein unbestimmtes Gefühl sagte ihm, dass Yuan irgendeine Idee hatte. Eine Idee, die ihm bestimmt nicht gefallen würde, wenn er darüber bescheid wüsste! „Yuan, ich glaube wir beide müssen einmal ein ernsthaftes Wörtchen miteinander sprechen!“ Dachte er noch, bevor er ebenfalls zurück zum Inn ging. Ziemlich schweigsam gingen Genis und Lloyd durch die Wüste. Seit dem Vorfall in Iselia haben sie kaum miteinander gesprochen, beide waren noch zu geschockt und hingen die Meiste Zeit über nur stumm ihren Gedanken nach. "Also irgendwie hab ich das Gefühl wir werden nie in Triet ankommen." Seufzte Lloyd nach einiger Zeit und ließ sich im Schatten einer Felswand nieder. "Weit dürfte es aber nicht mehr sein." Meinte Genis und nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche. "Du solltest dir dein Wasser besser einteilen Genis!" Riet Lloyd ihm. "Stimmt, wir haben nicht mehr viel da." Nickte der kleine Magier. Eine Weile saßen sie noch zusammen, dann aber beschlossen sie weiter zu gehen. Die Wüste war um diese Zeit knallheiß und machte es ihnen schwer vorwärts zu kommen. Wieder schwiegen sie die meiste Zeit über, machten aber erst nach zwei Stunden erneut Rast. "Uff, ich bin fix und fertig!" Seufzte Genis und wollte erneut etwas Wasser trinken, doch seine Flasche war bereits leer. "Oh nein, so ein Mist!" Rief er wütend. "Hier, ich hab noch etwas übrig." Murmelte Lloyd und reichte ihm seine eigene. "Danke." Dankbar trank Genis etwas davon und reichte sie Lloyd wieder, der sie dann sofort in seine Tasche steckte. "Du solltest aber auch etwas trinken Lloyd!" Meinte Genis überrascht. "Es geht schon. Dies ist der letzte Wasserbeutel, wir müssen sparsam sein!" "Aber du hast doch....." "Es passt schon Genis." Seufzte Lloyd müde. Im Moment war ihm so ziemlich alles egal. Seiner Meinung nach, hatte er Genis in diese Missliche Lage gebracht, also war er auch für ihn verantwortlich. Mit einem etwas schmerzverzerrtem Gesicht stand Lloyd wieder auf. Seine Wunden, die ihm Forcytus zugefügt hatte, schmerzten immer noch scheußlich, doch er sagte nichts dazu. "Geht es dir gut Lloyd?" Besorgt sah Genis seinen Freund an. "Ja, mach dir um mich keine Gedanken." Murmelte Lloyd, obwohl er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. "Wir.... müssen weiter...." "Aber du kannst ja kaum noch stehen!" So langsam wurde Genis unruhig. "Das wird schon gehen...... Es ist ja auch meine Schuld, dass....." Weiter kam er nicht, denn nun war seine Kraft endgültig erschöpft und um ihn herum wurde es dunkel. "Gehen wir nun zum ersten Siegel?" Erkundigte sich Colette bei Raine, kaum hatten sie Triet verlassen. "Genau!" Stimmte ihre Lehrerin ihr begeistert zu. In wenigen Stunden werden wir dort sein!" "Dann sollten wir unsere Zeit nicht mit herum trödeln verplempern, sondern uns beeilen!" Rief Jo ihnen zu, die schon ein ganzes Stück vorwärts ging. Ann seufzte leise und fragte sich wieso sie es immer so eilig hatte. Man hatte bei ihr wirklich den Eindruck sie wolle diese Welterneuerung so schnell wie möglich hinter sich bringen. Nachdenklich beobachtete sie die Gruppe. Für Raine und Colette war es sichtlich ungewohnt an so einem heißen Ort zu sein, für Kratos war das mit seiner viertausendjährigen Erfahrung dagegen nichts neues und bei ihr war es sowieso klar, immerhin war sie hier aufgewachsen. Jo kannte sie zwar noch nicht besonders gut, doch auch wenn ihr dieser Ort anscheinend überhaupt nicht gefiel, so zeigte sie keine Anzeichen von Schwäche. Während sie durch die Wüste gingen, musste sie aber auch immer wieder daran denken, dass sie darauf aufpassen sollte, dass die Gruppe nicht zu nah an der Abtrünnigen-Festung vorbei kam. Während sie gingen, unterhielten sich Raine und Colette ziemlich angeregt, während die anderen lieber schwiegen und ihren Gedanken nach hingen. Plötzlich blieb Kratos aber stehen und sah sich um. Er fühlte etwas. Etwas sehr vertrautes. "Stimmt etwas nicht Onkel Kratos?" Fragte Ann überrascht und blieb wie die anderen auch stehen. "Ich fühle Lloyds Mana!" Flüsterte Kratos ihr leise zu. "Aber das kann doch nicht sein! Oder sollte er etwa.....?" "Du meinst, er könnte uns gefolgt sein?" Vollendete Ann seine Gedanken. "Nun, wenn ich ehrlich bin..... zuzutrauen wäre es ihm." "Ihr wartet hier!" Rief Kratos nun beunruhigt und deutete in die Ferne, wo Felsen etwas Schatten spendeten. "Ich muss etwas nachsehen gehen!" Damit rannte er auch schon los und ließ die Gruppe ziemlich verwirrt zurück. "Pah, der Kerl meint hier wohl bestimmen zu können!" Murrte Jo leicht wütend. "Was hat er denn? Er schien ziemlich besorgt zu sein." Fragte Colette die anderen, die aber nur mit den Schultern zuckten. Nur Ann wusste was los war, doch sie sagte es natürlich nicht. Stattdessen wies sie die Gruppe an dort hinzugehen, wo Kratos es ihnen gesagt hatte und zu warten. Das machten sie dann, wenn auch nicht gerade begeistert. Kratos indessen war hin und her gerissen. Für einen Moment hatte er geglaubt Lloyd zu spüren, aber er war sich nicht mehr sicher. Er dachte so viel an ihn, vielleicht war es ja auch nur eine Täuschung gewesen. Und doch ging er zögernd und auch unruhig weiter. Nach einiger Zeit sah er dann auch wirklich etwas und als er erkannte wer es war, rannte er so schnell er konnte zu ihnen hinüber. "Kratos!" Rief Genis erleichtert, als Kratos bei ihnen angelangt war. Als Lloyd ohnmächtig geworden war, hatte ihn Genis mit etwas Mühe auf Noishe geschafft, der ihn nun durch die Wüste trug. "Lloyd!" Sichtlich erschrocken hob Kratos seinen Sohn vorsichtig von Noishe und sah ihn an. "Was ist passiert Genis?" Das allerdings brachte diesen erst einmal zum Schluchzen und nur mit Mühe gelang es Kratos zumindest etwas aus ihm heraus zu bekommen. So erfuhr er, dass die beiden aus Iselia verbannt worden waren, nachdem die Desians das Dorf angegriffen hatten und das Lloyd später dann in der Wüste zusammengebrochen war. Entsetzt hörte Kratos zu, während er sich seinen Sohn genauer ansah. "Hattet ihr keine Zeit seine Wunden zu versorgen?!" Fuhr er Genis ungewollt an, als er einige tiefe Schnittwunden entdeckte. "Kein Wunder das er zusammengebrochen ist!" "E.... Er hat nichts davon gesagt!" Rief Genis entsetzt. "Er meinte es sei nicht so schlimm und wirkte ansonsten auch ganz fit." Kratos seufzte und nickte dann, während er versuchte einige Wunden von Lloyd zu heilen. Er konnte dem kleinen wirklich keinen Vorwurf machen. Durch Lloyds Halbengelkräfte, viel es sogar ihm manchmal schwer seine Wunden zu bemerken, da Lloyd immer schwieg. Schließlich setzte Kratos seinen Sohn wieder vorsichtig auf Noishe und winkte ihnen, ihm zu folgen. Raine würde Lloyd sicher besser helfen können als er. Genis lief ihnen mit schuldbewusstem Gesichtsausdruck und gesenktem Kopf hinterher, was Kratos mit der Zeit auffiel. "Nun beruhig dich doch, du hast richtig gehandelt Genis." Versuchte Kratos ihn zu beruhigen. Dankbar sah dieser ihn daraufhin an und lächelte sogar etwas. "Nicht ganz. Immerhin war es ja eigentlich meine Schuld was passiert ist." Murmelte er. Kratos wollte schon nachfragen wieso, doch er ließ es dann lieber. Genis sah so schon deprimiert genug aus. Stattdessen sah er nun besorgt zu seinem Sohn, der immer noch schlaff auf Noishe lag und sich nicht rührte. Hoffentlich war es nichts ernstes! Einige Zeit später kamen sie dann wieder bei der Gruppe an, die natürlich sofort zu ihnen stürmten und wissen wollten was geschehen war. Besonders Colette war sehr besorgt und drängte Raine dazu sich mit dem Heilen zu beeilen. "Immer mit der Ruhe Colette, Raine wird das schon machen." Versuchte Ann das aufgewühlte Mädchen zu beruhigen. "Es ist meine Schuld, hätte ich ihn mitkommen lassen, wäre das nicht passiert!" "Jetzt krieg dich wieder ein!" Stöhnte Jo und verdrehte genervt die Augen. "Genau, hör mit so etwas auf Colette." Stimmte Ann ihr zu, wenn auch ruhiger. "Er wird schon wieder gesund werden." Wie auf Kommando sahen dann alle zu Raine, die immer noch dabei war Lloyd zu heilen, während sie Genis mit ernster Mine zuhörte. "Es war alles nur meine Schuld Raine! Ich hab ihn da mit hineingezogen!" Betrübt sah er zu Boden. "Nun, es lässt sich nun nicht mehr ändern." Seufzte Raine schließlich und beendete ihre Heilung. "Mehr kann ich nicht tun. Wir sollten nun zusehen das er sich ausruht, denn er braucht dringend Ruhe!" "Dann sollten wir zurück nach Triet gehen." Schlug Jo vor, was bewirkte das sie alle überrascht ansahen. "Ha ja! Heute wacht der wahrscheinlich sowieso nicht mehr auf, was bringt es da zu den Ruinen zugehen?" Die anderen konnten da nur zustimmen, nur Raine war enttäuscht, dass sie die Ruinen heute nicht mehr sehen würde. So gingen sie zurück nach Triet, wo sie sich sofort Zimmer reservierten und Lloyd in eines davon brachten. Auch Genis legte sich sofort schlafen, denn auch für ihn war das alles sehr anstrengend gewesen. Die anderen beratschlagten währenddessen was zu tun war. "Uns bleibt wohl keine andere Wahl als sie mitzunehmen." Seufzte Raine. "Selbstverständlich!" Nickte Colette sofort. "Wir können sie doch nicht ihrem Schicksal überlassen!" "Mir ist das egal, die Auserwählte entscheidet wie die Reise verläuft." Meinte Jo darauf nur. "Okay, mir macht es auch nichts aus." Nickte Ann. Eigentlich war sie sogar froh darüber. "Ich geh dann mal wieder nach Lloyd sehen." Sagte Kratos nur und ging wieder in sein Zimmer. Die anderen sahen ihm etwas verwundert nach. Kratos schien etwas zu bedrücken, doch was konnte sich keiner erklären. Jo ging dann auch lieber in ihr Zimmer, bei all den Leuten, die Schuldgefühle hatten fühlte sie sich nicht wohl und zog sich lieber zurück. Kapitel 23: Heilung ------------------- Kapitel 23 Blinzelnd öffnete Lloyd die Augen, doch es blieb dunkel. War er tot? Nein, wie es aussah nicht, es sei denn man wachte in einem Bett auf wenn man tot war. Nur langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und durch das wenige Mondlicht, was ins Zimmer schien, gelang es ihm langsam die Konturen einiger Möbel zu erkennen. Wo war er hier nur? Neugierig wollte er sich aufsetzen, doch sofort setzte ein Schwindelgefühl ein und einige seiner schwereren Wunden brannten schon wieder, was ihn zum Stöhnen brachte. "Bleib liegen!" Rief da eine Stimme, wodurch Lloyd erschrocken zusammen zuckte. "W... Wer ist da?!" Rief er und wollte nach seinen Schwertern langen, doch seine Schwertgurte waren weg. "Leg dich endlich wieder hin!" Das Licht ging überraschend an, wodurch Lloyd erst einmal gequält die Augen schloss einige male blinzeln musste, bis er etwas erkannte. "D..... Dad?" Hauchte er überrascht, als er seinen Vater erkannte, der auf ihn zu ging und ihn sanft wieder ins Bett drückte. "Bist du also endlich wach?" Sagte Kratos mit einer leicht verärgerten Stimme, ehe er sich einen Stuhl nahm und sich neben Lloyd setzte. "Was ist passiert? Wo bin ich und wie komme ich hier her und was machst du hier?" Fragte Lloyd alle fragen, die ihm gerade durch den Kopf gingen. "Eins nach dem anderen Lloyd. Du bist in Triet, im Inn und in einem Bett. Wir haben dich unterwegs gefunden und hier her gebracht und was passiert ist würde ich nun gerne von dir wissen. Und bleib endlich liegen!" Mit einem drohenden Blick sah Kratos seinen Sohn an, der wieder Anstalten gemacht hatte sich aufzurichten, es aber nun schnell wieder sein ließ. Doch Lloyd schwieg erst einmal betreten. Wie sollte er das seinem Vater nur erklären? Nervös spielte er am Zipfel seiner Decke herum und wagte es nicht ihm in die Augen zu sehen. "Also, ich höre?" Sagte Kratos mit einer ruhigen, aber scharfen Stimme. "Es tut mir leid Dad." Murmelte Lloyd ziemlich betrübt. "Ich hab einige ziemlich dumme Dinge gemacht und..... Es tut mir wirklich leid!" "Schon gut, Genis hat mir bereits das gröbste erzählt." Unterbrach Kratos ihn, als er sah wie sehr sich sein Sohn damit quälte. Eigentlich hatte er ihn ausschimpfen wollen, aber wo er ihn nun so voller Schuldgefühle sah konnte er es nicht mehr. "Es tut mir so leid Dad, ehrlich! Die vielen toten Menschen....." "Beruhige dich Lloyd!" Beschwichtigend legte Kratos eine Hand auf Lloyds Kopf und strich ihm durch die Haare. "Was geschehen ist kann man nun nicht mehr ändern. Ruhe dich erst einmal aus und werde wieder gesund. Was ist dir überhaupt dabei eingefallen deine Wunden nicht zu versorgen und noch dazu in die Wüste zu gehen?! Du hättest sterben können!" Doch Lloyd schwieg daraufhin nur und starrte betreten auf seine Bettdecke. Es war ziemlich viel geschehen und momentan fühlte er sich immer noch ziemlich müde und ausgelaugt. Eigentlich hätte er froh sein müssen wieder bei seinem Vater zu sein, doch diese Freude wollte nach dem Ereignis in Iselia einfach nicht aufkommen. "Dad.... Dieser Forcytus, hat dir Genis von ihm erzählt?" Fragte der Halbengel dann aber plötzlich. "Was?" Leicht erschrocken sah Kratos seinen Sohn an. "Er hat etwas über einen Desiansanführer erzählt, aber..... Ihr habt doch nicht etwa gegen Forcytus gekämpft?!" "Doch." "Nein!" Verzweifelt langte sich Kratos an die Stirn und versuchte sich zu beruhigen. "Bitte sag mir nicht das er es herausgefunden hat." "Nun ja, er hat meinen Exsphere entdeckt, aber ich glaube nicht das er weiß, dass ich ein Halbengel bin." "Hast du deine Kräfte eingesetzt?" "Ja, aber in Maßen. Sonst hätte ich doch keine Chance gehabt." Nun herrschte einige Minuten schweigen, wo beide über die derzeitige Situation nachdachten. "Was soll ich nun bloß tun?" Hilfe suchend sah Lloyd zu seinem Vater. "Aufpassen! Vermutlich bist du nun ein gesuchter krimineller. Das heißt, wir müssen auf der Hut sein und die Augen offen halten." Meinte Kratos nach einiger Zeit. "Wir? Heißt das etwa ich darf mit?" Zum ersten mal lächelte Lloyd wieder etwas. "Dachtest du ich würde dich allein durch die Welt ziehen lassen? Da hast du dich aber gewaltig getäuscht!" "Ich dachte.... Weil ich doch so viel....." "Du bist aber trotz allem noch mein Sohn und meine Aufgabe als dein Vater ist es dich zu unterstützen und dir zu helfen wo ich nur kann." Nun ebenfalls leicht lächelnd wuschelte er ihm durch die Haare. "Ich behalt dich lieber im Auge, damit du auch ja nichts mehr anstellst. Nun schlaf aber noch etwas du hast es nötig und dann heilen deine Wunden auch schneller." "Ja, danke Dad." Immer noch leicht lächelnd ließ sich Lloyd von seinem Vater in den Schlaf streicheln. "Und nun ist er bei euch?" Immer noch verständnislos runzelte Yuan die Stirn. "Ja. Und ich denke auch nicht das Kratos ihn zurückschicken wird, oder kann. Die beiden wurden verbannt, soviel ich mitbekommen habe. Zudem hat die Auserwählte deswegen grundlose Schuldgefühle, also werden sie uns wahrscheinlich begleiten." Erklärte Ann ihrem Vater. "Hm, das ist vielleicht gar nicht so schlecht?" "Wieso?" "Die Zeit drängt langsam Ann, dass Siegel von Origin muss gelöst werden! Mit gut zureden ist Kratos nicht beizukommen, das habe ich schon gemerkt. Also müssen wir auf seine Schwachstelle appellieren und diese dürftest du auch kennen." "Du meinst das, wo alle Väter und Mütter bereit sind bis zum äußersten zu gehen?" Seufzte Ann. "Genau das und hör auf mich so anzusehen! Die Zeit drängt, uns bleibt keine Wahl! Wenn Mithos es schafft Martel wieder zu erwecken, war alles umsonst und er wird keine Ruhe geben! Uns bleibt keine Wahl Ann, oder hast du einen besseren Vorschlag?" Fragend sah er sie an. "Nein. Das heißt also Colette muss sterben und Kratos ebenso." Nickte Ann traurig. "So ist es." "Und was ist mit Lloyd?" "Das kommt auf Kratos an. Wenn er sich weiterhin weigert muss ich ihm einfach zeigen wie ernst es uns ist!" "Ach, Dad..... Na ja, du hast recht. Und wie lauten deine Befehle nun?" "Behalte sowohl Kratos und Lloyd, als auch die Auserwählte im Auge! Wir werden wahrscheinlich wie geplant kurz vor dem Turm des Heils zuschlagen. Zumindest was die Auserwählte betrifft, bei Lloyd und Kratos weiß ich es noch nicht." "Gut, ich werde mein bestes geben." Ann war zwar von diesem Plan nicht gerade begeistert, aber was konnte sie groß tun? "Ann, du musst ja niemanden töten, das besorgen dann wir." Versuchte Yuan sie zu beruhigen. "Also, halt die Augen offen und sei wachsam. Denn das ein Desian die Auserwählte töten wollte, geht mir nicht so recht in den Kopf! Yggdrasil hat den Befehl dazu bestimmt nicht gegeben! Sollte so etwas noch einmal vorkommen, müssen wir unbedingt mehr darüber herausfinden!" "Gut, mach ich." "Pass gut auf dich auf!" Damit beendete Yuan das Gespräch und Ann packte den Kommunikator schnell wieder weg. Dann stellte sie sich seufzend ans Fenster und sah nachdenklich in die Nacht hinaus. Schon lange hatte sie gewusst, dass es irgendwann geschehen würde und nun war es soweit. Freiheit, eine friedlich, vereinte Welt.... Der Preis dafür war hoch! Sehr hoch! Als Lloyd am nächsten Morgen aufwachte ging es ihm schon bedeutend besser. Der Schlaf hatte ihm gut getan. Gähnend richtete er sich auf und streckte sich erst einmal ausgiebig, ließ es dann aber schnell wieder sein, als ihn einige schmerzende Stiche quälten. Seine Wunden waren zwar soweit wieder verheilt, doch es würde noch etwas dauern bis sie vollends verschwunden waren. "Schon auf?" Fragte sein Vater, der gerade dabei war sein Schwert zu polieren. "Ja." Nickte Lloyd lächelnd. "Und wie geht es dir?" "Soweit wieder ganz gut." Meinte er. "Das ist gut, dann können wir ja weiter gehen. Aber nur wenn du auch wirklich wieder soweit gesund bist!" Mahnend sah Kratos seinen Sohn an. "Ja, es geht wirklich wieder. Du musst dir keine Sorgen mehr machen." Winkte Lloyd ab. Da klopfte es an der Tür und nur kurz darauf kamen Genis, Colette und Ann herein. "Du bist aufgewacht Lloyd!" Stellte Genis erleichtert fest. "Wir haben uns schon Sorgen gemacht." "Geht es dir wieder gut?" Wollte Colette immer noch besorgt wissen. "Ja, ich bin soweit in Ordnung." "Seit nicht so laut, man kann draußen ja alles hören!" Beschwerte sich Raine und betrat nun ebenfalls das Zimmer. "Ach Lloyd, du bist endlich wach. Genis hat mir bereits erzählt was geschehen ist, ich entschuldige mich für sein Verhalten!" Mit einem strafenden Blick sah sie zu ihrem kleinen Bruder, der schuldbewusst den Kopf senkte. "Nein, Professor. Das war nicht Genis Schuld, sondern meine! Ich hab ihn da nur mit hineingezogen." Verteidigte Lloyd Genis. "Aber....." Wollte Genis verwundert ansetzen, doch er wurde von Jo unterbrochen, die nun ebenfalls hereinkam. "Jetzt lasst es doch endlich gut sein, das ist ja nicht mehr mit anzuhören!" Rief sie genervt. "Jo?" Nachdenklich betrachtete Lloyd das grünhaarige Mädchen. Seitdem er sie gesehen hatte, versuchte er angestrengt sich an früher zu erinnern, doch viel kam dabei nicht heraus. Es war ja auch schon ziemlich lange her. Aber irgendwie konnte er nicht glauben das es wirklich das selbe Mädchen war wie in seinen Erinnerungen. "Ja?" Sichtlich desinteressiert sah sie ihn an. "Ach.... Nichts!" Murmelte Lloyd und stand auf, nur um sich sofort wieder zu setzen, da ihm schwindelig wurde. "Heute scheint das noch nichts zu werden!" Genervt verdrehte Jo die Augen. "Hey, mir geht es wieder gut, von mir aus können wir weiter!" Rief Lloyd sofort sichtlich beleidigt. "Um dich dann später in der Wüste wieder zusammen zu kratzen? Ne, besten Dank!" Murrte das Mädchen und ging wieder raus. "Was hat sie denn auf einmal?" Fragend sah Colette, Raine an. "Es scheint so als würde ihr die Welterneuerung zu langsam voran gehen." Meinte diese nachdenklich. "Aber sie hat wirklich recht Lloyd." Sagte Genis nun. "Du solltest dich noch ausruhen!" "Aber ich....!!" Wollte Lloyd widersprechen, doch sein Vater schüttelte heftig den Kopf. "Heute ruhst du dich noch aus Lloyd und keine Widerrede!" "Genau Lloyd. Ich bin sicher Morgen wird es dir besser gehen und dann sehen wir weiter." Lächelte Colette und verließ mit Genis und Raine das Zimmer. Nur Ann blieb schmunzelnd zurück. "Was soll das Dad?" Lloyd war ein wenig wütend und beleidigt, weil sein Vater ihn so behandelte. "Mir geht es wieder gut, wirklich! In ein paar Stunden bin ich wieder fit!" Nun kam Kratos ebenfalls schmunzelnd zu ihm hinüber und setzte sich neben ihn, während er einen Arm um den verdutzten Lloyd legte und sanft zu sprechen begann. "Ja, das stimmt." "Aber warum....?" "Nun ja Lloyd. Ich weiß es, du weißt es und auch Ann weiß es wahrscheinlich." Fragend sah er zu dem blauhaarigen Mädchen, welches lächelnd nickte. "Also, warum darf ich dann nicht gehen?" Immer noch verständnislos sah Lloyd seinen Vater an. "Weil es die anderen nicht wissen Lloyd." "Was?" "Das du ein Halbengel bist. Deine Verletzungen sind ziemlich schlimm für einen Mensch und Genis hat uns völlig verwundert erzählt, wie du Forcytus Angriff überlebt hast. Dieser Angriff hätte einen jeden anderen Menschen ohne weiteres getötet. Aber du bist ein Halbengel und hast es soweit wieder überstanden." Erklärte Kratos ihm. "Aber warum sagen wir ihnen dann nicht das es mir wieder gut geht?" Lloyd hatte nicht gerade Lust den kranken Patienten zu spielen. "Willst du das sie herausfinden, dass du ein Halbengel bist?" "Nein! Bloß nicht!" "Na also. Da müssen wir dieses Theater wohl noch ein wenig spielen. Es ist so schon auffällig genug! Raine wundert sich sowieso schon warum deine Wunden so gut verheilen." "Tja, da müssen wir alle etwas spielen." Meinte nun auch Ann. "Oh man! Muss ich heute wirklich im Bett bleiben?" Gequält sah Lloyd, Kratos bittend an. "Ja. Ich will nicht wegen dir auffliegen!" "Und ich auch nicht!" Stimmte Ann ihm sofort zu, woraufhin beide sie überrascht ansahen. "Ha ja, ich bin auch ein Engel!" Rief sie sofort und wurde leicht rot. "Echt? Ach ja, stimmt. Du hast mal so was gesagt. Aber Moment mal, du bist ein richtiger Engel?" "Ja!" Genervt schloss Ann die Augen und versuchte ruhig zu bleiben. "Mein Vater ist ein Engel und meine Mutter war auch einer!" "Wow! Ich hab immer gedacht, du wärst auch ein Halbengel, so wie ich!" Immer noch verwundert sah Lloyd sie an, doch dann verzog er das Gesicht. "Heißt das etwa, dass ich der einzige Halbengel bin?" "So ist es." Nickte Kratos. "Und nicht nur der einzige, sondern auch der erste Halbengel, den es je gegeben hat." "Oh man!" "Und wieso seit ihr noch nicht unterwegs?" Fragte Yuan seine Tochter am Abend leicht wütend. "Weil Lloyd sich noch schonen soll. Zudem sollen wir als Engel ja nicht auffallen, oder?" Gab Ann leicht bissig zurück. "Das zögert sich vielleicht raus...!!" Stöhnte der Anführer der Abtrünnigen. "Ha, ich kann doch nichts dafür!" Rief auch Ann leicht verärgert. "Wir müssen uns nun mal nach den Wunsch der Auserwählten richten! Übrigens, das mit Lloyd wird nicht leicht, Kratos bewacht ihn besser als ein Drache seinen Schatz!" "Auch das noch! Na ja, vielleicht legt sich das mit der Zeit wieder." Meinte Yuan nachdenklich. "Bitte sag nicht das ich ihn dann ablenken muss!" "Ich sollte mal meine Taktiken ändern, du kennst mich zu gut." "Dad, Onkel Kratos ist nicht dumm, er wird den Braten riechen!" Rief Ann verzweifelt. "Das werden wir dann sehen, immerhin haben wir noch etwas Zeit, wenn auch nicht besonders viel." "Ann?" Plötzlich klopfte jemand an der Tür und schneller, als die Tür auch schon aufging, packte Ann ihren Kommunikator in ihre Tasche und sah zur Tür. "Ja, Genis?" "Hä? Wo ist denn der andere?" "Welcher andere?" Fragte Ann und setzte ein Ahnungsloses Gesicht auf. "Komisch, ich dachte ich hätte gehört wie du dich mit jemanden unterhalten hast. Nun ja, Raine ist hier auch nicht. Entschuldige bitte die Störung." "Schon gut Genis, macht nichts." Lächelte Ann und sah zu wie Genis ihr Zimmer wieder verließ. Erst dann wagte sie es erleichtert aufzuatmen. "Puh! Das war knapp! Ich muss dringend vorsichtiger sein!" Kapitel 24: Das erste Siegel ---------------------------- Kapitel 24 Ungeduldig wartete die Gruppe am nächsten Tag vor dem Inn auf Lloyd. Am Abend hatten sie besprochen, dass sie am frühen Morgen aufbrechen wollten. "Mensch, wo bleibt der Kerl denn nur?!" Murrte Jo ungeduldig. "Ach, Lloyd ist ein Langschläfer, der kommt nie schnell aus den Federn." Erklärte Genis schmunzelnd. Kratos dagegen seufzte leise. Das war eine der ziemlich unangenehmen Eigenschaften an Lloyd. Ihn wach zu bekommen verdiente eine gehörige Anerkennung. Da öffnete sich aber schon die Tür und Lloyd kam eilig zu ihnen gerannt, während schnell noch seine Handschuhe richtig anzog. "Entschuldigt bitte die Verspätung!" Rief er. "Ach, halb so wild." Meinte Colette lächelnd. "Du bist sicher immer noch nicht ganz gesund Lloyd, da muss man Rücksicht nehmen." Das allerdings bewirkte, dass Lloyd etwas rot wurde und beschämt zur Seite sah. "Können wir dann endlich?" Jo interessierte das anscheinend recht wenig. So machten sie sich dann wieder auf den Weg in die Wüste, um diesmal endlich bei den Ruinen zu landen. Anfangs liefen alle recht schnell still nebeneinander, doch dann gesellte sich Ann zu Jo. Sie wollte endlich mehr über das Mädchen herausfinden. "Sag mal Jo, warum drängelst du uns immer so?" Fragte Ann sie direkt. "Weil ich diese Welterneuerung endlich hinter mich bringen will!" War die knappe Antwort. "Aber warum hast du dann nicht widersprochen, als wir beschlossen hatten Lloyd erst einmal nach Triet zu bringen?" "Als Gefährte und Beschützer der Auserwählten muss ich mich nun mal ihrem Wunsch beugen, das gehört dazu." "Und wie gefällt dir die Reise bisher?" "Recht wenig. Wir werden zu viel aufgehalten." "Nun übertreib aber nicht. Lloyd und Genis sind zwar noch jung, aber hilflos sind sie keineswegs. Höchstens etwas unerfahren." "Was geht mich das an? Die Auserwählte bestimmt über ihre Gefährten, ich hab da keine Meinung." "Keine Meinung?" Verwirrt musterte Ann das Mädchen. "Sag mal, bist du schon lange in der Garde von Palmacosta?" "Ja." "Wie lange?" "Fast mein ganzes Leben." "Echt? Aber was ist mit Syen?" Auch über diese Frage hatte sich Ann schon Gedanken gemacht. "Ja, das würde mich auch interessieren." Nickte Kratos, der dem Gespräch bisher gelauscht hatte. "Syen? Wer ist Syen?" Fragend sah Lloyd seinen Vater an. "Der große Bruder von Jo. Er hat uns ja auch eine Weile begleitet." Erklärte Kratos ihm. "Ach ja, da war so etwas...." Dunkel erinnerte sich Lloyd daran. "Also, was ist mit ihm?" Hackte Ann weiter nach. Vielleicht konnte sie dann mehr herausfinden. "Er ist tot." "Was?" Ungläubig sah Ann sie an und auch Kratos und Lloyd sahen kurz geschockt aus. "Aber.... Warum?" "Er wurde von Desians ermordet. Ich bin dann auf so eine Ausbilderschule für Kampftechniken gekommen, weil ich begabt bin und wurde dann Söldnerin. Als das mit der Auserwählten bekannt wurde, stand ich von Anfang an in der näheren Auswahl und wurde dann sofort losgeschickt, als es soweit war. Allerdings hatte ich mich verspätet, was wohl auch mein Glück war." Erzählte Jo ihnen wenig begeistert. Ann dachte betrübt darüber nach. Das erklärte, warum Jo doch noch gekommen war und auch ihre plötzliche Veränderung. Sie schien viel durchgemacht zu haben. "Das tut mir sehr leid für dich Jo." Meinte Lloyd schließlich betrübt. "Es ist nicht mehr zu ändern." Sagte Jo einfach locker. Ohne ein Wort zu sprechen gingen sie so die ganze Zeit über weiter, bis sie zu den Ruinen ankamen. Dort allerdings begann Noishe zu winseln und rannte dann auch sogleich wieder weg. "Noishe!" Rief Lloyd ihm hinterher, doch es war schon zu spät. "Ach, dann mach doch was du willst!" "Reg dich doch nicht auf Lloyd. Du weißt doch das wir in Gebieten mit Monstern nicht auf Noishe zählen dürfen." Meinte Kratos gelassen. Wie auf Kommando kam da aber auch schon ein Monster hinter einer der Ruinensäulen hervor, welches sie aber recht schnell besiegten. Dann gingen sie zu den Ruinen hinüber, wo Raine aber plötzlich völlig begeistert aufschrie. "Seht euch nur die Konturen und das Gestein an, ich frage mich was das für ein Material ist....." Redete sie in einem Ablauf, während die anderen völlig verdattert zusahen. "Ist sie immer so?" Wollte Kratos nach einiger Zeit von Genis wissen, doch dieser sah nur mit einem rotem Gesicht zu Boden. "Nun sag schon, ist sie?" Fragte auch Lloyd. "Und ich versuche immer es zu verbergen!" Stöhnte der Halbelf gequält. "Colette!" Rief Raine da plötzlich, was diese erschrocken zusammen zucken ließ. "Lege deine Hand auf diese Säule, dann müsste sich der Durchgang öffnen!" "Äh, ja Professor." Nickte Colette und legte zögernd ihre Hand auf die Säule, woraufhin sich ein Zugang öffnete. "Wow, wie es aussieht bin ich wirklich die Auserwählte." "Ja Colette, das wissen wir inzwischen!" Seufzte Genis. Mehr, oder weniger begeistert machten sie sich nun auf den Weg in den Tempel. "Oh man, ist das heiß hier!" Stöhnte Lloyd gequält. "Und warum ist es so heiß Lloyd?" Nutzte seine Lehrerin die Gelegenheit ihn etwas schulisches zu fragen. "Oh Professor, sie wollen doch nicht das ich auch noch hier lerne!" Rief Lloyd entsetzt. "Es liegt an Ifrits Kräfte." Erklärte Colette statt dessen. "Das stimmt zwar Colette, aber eigentlich wollte ich es von Lloyd hören." Meinte Raine mit ernster Stimme. "Vorsicht!" Rief Jo da plötzlich und erledigte ein Monster, welches gerade um eine Ecke kommen wollte. "Anstatt zu unterrichten, solltet ihr besser auf euren Weg achten!" "Da hat sie recht." Nickte Kratos zustimmend. So kämpften sie sich langsam nach vorne, bis sie schließlich beim Altar angekommen waren. "Hier sollten wir hin, oder?" Fragte Lloyd seinen Vater. "Ja." Nickte dieser und sah sich aufmerksam um. Plötzlich begann aber Colettes Cruxis-Kristall zu glühen und ein großes Monster erschien, welches die Gruppe sofort Angriff. "Achtung!" Schnell errichteten Kratos und Raine ein Schutzschild um sich, Genis, Lloyd und Colette, während Jo und Ann geschickt auswichen. "Man, was ist denn das für ein Vieh?!" Rief Lloyd völlig überrascht. "Pass auch Lloyd!" Schrie da Genis panisch, doch ehe Lloyd sich versah, wurde er bereits von dem Schwanz des Monsters getroffen und gegen die Wand geschleudert. "Lloyd!" Rief Colette erschrocken, musste aber im nächsten Moment von Raine geschützt werden, da das Monster Feuer spie. "Passt mal besser auf!" Rief Jo da und griff das Monster direkt an. Ann blieb nun auch nicht mehr untätig und schoss bereits Pfeile ab. Dadurch wurde das Monster abgelenkt und Kratos nutzte erst einmal die Zeit seinen Sohn zu heilen, ehe er den Jungen erklärte wie er vorgehen wollte. "Genis, du setzt wenn möglich einen starken Eiszauber an, während Lloyd, Jo und ich gleichzeitig angreifen und Ann von hinten mit Pfeilen hilft!" Erklärte er. "Ist gut Dad!" Nickte Lloyd entschlossen und machte sich bereit, genauso wie Genis, der anfing zu zaubern. Durch diese Taktik wurde das Monster in kürzester Zeit erledigt. Nun trat Colette vor den Altar und begann zu beten, woraufhin der Engel Remiel wieder erschien. Ann vermied dabei jeglichen Blickkontakt mit dem Engel und konzentrierte sich dabei lieber auf eine Säule, da ihr vom bloßen Anblick des Engels bereits schlecht wurde! Als dann aber Colette Flügel wuchsen und Genis das lautstark mitteilte, sah sie doch hinüber und betrachtete Colettes neue Flügel. Dabei viel ihr leider aber auch wieder Remiel ins Auge, der ihnen gerade mitteilte wo das nächste Siegel zu finden war. Schnell sah sie wieder weg, bevor ihr am Ende noch schlecht wurde. "Wow, Colette hat richtige Flügel!" Rief Genis immer noch begeistert, nachdem Remiel wieder weg war. "Ja, und seht her, ich kann sie sogar einziehen." Sagte Colette lächelnd und machte es vor. "Und wo müssen wir als nächstes hin?" Wandte sich Lloyd an seinem Vater, da ihn das ganze recht wenig interessierte. "Unser nächstes Ziel dürften die Toda Geysire sein." Meinte der Engel nachdenklich. "Zuvor müssten wir dazu allerdings nach Izoold um von dort aus nach Palmacosta zu gelangen. Erst dann können wir zu den Geysiren." "H.... Heißt das etwa wir müssen über das Meer?!" Rief Raine entsetzt und starrte wieder auf die Karte, die sie gerade in den Händen hielt. "Ja, das heißt es." Nickte Kratos, woraufhin Raine das Gesicht verzog. "Gut, dann sollten wir auch aufbrechen!" Meinte Jo und sah verächtlich zu Genis und Colette, die immer noch begeistert über die Flügel, herum alberten. "Hey ihr zwei, es reicht auch mal langsam!" Meinte nun sogar Lloyd, woraufhin die beiden aufhörten. "Okay." Lachten sie gleichzeitig. Dann verließ die Gruppe den Tempel und die Meisten atmeten erst einmal auf, als sie endlich nach draußen kamen, wo es sogar etwas kühler war, als im Tempel. Da allerdings brach Colette plötzlich zusammen, woraufhin Lloyd sofort zu ihr stürmte. "Colette, alles in Ordnung?!" Fragte er besorgt. "Wir sollten sie so schnell wie möglich zu einem Arzt bringen, ihre Lippen verfärben sich schon blau!" Meinte Raine nicht minder besorgt. "Wartet, wir sollten sie erst einmal ausruhen lassen!" Warf Kratos da ein. "Wieso denn das?" Fragte Genis verwundert. "Das scheint ein Teil der Prüfung zu sein von der, der Engel gesprochen hat. Erinnert ihr euch? Er meinte die Verwandlung in einen Engel wird nicht schmerzfrei bleiben." "Da hat Dad recht, so etwas in der Art hat der Engel gesagt." Nickte Lloyd zustimmend. "In Ordnung...." Sagte Raine schließlich etwas zögernd und sah zu Jo und Ann, die bereits das Lager aufschlugen. Es dauerte dann auch nicht mehr lange bis es Abend wurde. Genis hatte eine Kleinigkeit zu Essen gemacht, von dem aber Jo, Kratos und Colette nur sehr wenig aßen, was einige dann doch leicht verwunderten. Nach einiger Zeit ging Lloyd dann zu seinem Vater, der etwas abseits vom Lager, an Noishe gelehnt saß und ziemlich nachdenklich zu sein schien. Stumm setzte sich Lloyd neben ihn und ließ erst einmal einige Zeit verstreichen, bevor er zum Reden ansetzte. "Bei ihr werden nun die typischen Symptome auftreten, oder?" "Ja." "Aber warum hatte Colette erst hinterher Probleme, nachdem sie ihre Flügel bekommen hat? Bei mir war es genau umgekehrt." Fragte Lloyd verwundert. "Bei der Auserwählten ist es doch etwas anderes. Du hattest deine schon immer in dir, bei Colette wurden sie aber künstlich hervorgerufen." Erklärte Kratos ihm. "Dafür hält sie sich aber richtig tapfer, oder hat sie etwa keine so großen Schmerzen?" "Eigentlich dürfte das nicht anders als bei dir auch sein. Immerhin muss sich der Körper erst daran gewöhnen." "Verstehe." Nickte Lloyd. "Dad..... Colette tut mir so leid.." "Ich kann dich ja verstehen Lloyd, aber da muss sie nun durch." "Aber warum?" Kratos schwieg daraufhin etwas. Er hatte Lloyd zwar erzählt wie das mit der Auserwählten so ablief, aber das sie am Ende sterben würde, wusste er noch nicht. Genauso wenig über Mithos wahre Identität, oder dessen Pläne. "Es ist zum Wohle der Welt. Wenn sie vollständig zu einem Engel wird, wird die Welt wieder aufblühen. Wenn nicht, werden alle sterben..." Das musste vorerst reichen. "Hm...." Nachdenklich blieb Lloyd noch etwas sitzen, stand aber dann auf und ging etwas abseits. "Wo willst du hin Lloyd?!" Fragte Kratos skeptisch, als sein Sohn sich vom Lager entfernte. "Darüber nachdenken." War die knappe Antwort. Kratos sah daraufhin Noishe an, der sofort wusste was er zu tun hatte. Schnell stand er auf und folgte Lloyd, während Kratos wieder zu den anderen zurück ging. Lloyd aber ging gedankenverloren eine weile einfach irgendwohin. Er konnte sich noch gut daran erinnern wie seine Flügel aus seinem Körper hervor gebrochen waren. Damals war er noch mit seinem Vater durch die Welt gereist. In Palmacosta hatte er dann plötzlich grässliche Schmerzen bekommen und nach einer Weile wusste sein Vater bescheid. Lloyd erinnerte sich noch zu gut an die schrecklichste Nacht seines Lebens! Die ganze Nacht über hatte er Schmerzen gehabt und erst im Morgengrauen waren seine Flügel erschienen. Sein Vater war die ganze Zeit bei ihm gewesen und hatte ihm geholfen das durchzustehen. Seufzend blieb Lloyd an einer Felsgegend stehen und sah zu den Sternen hoch, wobei sich Noishe neben ihn stellte. "Ach Noishe, was soll ich nur davon halten?" Seufzte Lloyd und ließ seine Grünblauen Flügel erscheinen. Noishe winselte daraufhin leise und drückte seine Schnauze gegen Lloyds Hand. "Wovon halten Lloyd?" Etwas erschrocken drehte sich Lloyd um, war aber erleichtert als es nur Ann war. "Man, du hast mich gerade erschreckt!" Beschwerte er sich lächelnd. "Tut mir leid. Aber als ich gesehen habe, wie du weggegangen bist, dachte ich mir, ich leiste dir etwas Gesellschaft." Meinte Ann und stellte sich neben Lloyd. "Sag mal Ann, hattest du eigentlich Schmerzen, als du deine Flügel bekommen hast?" Fragte Lloyd nun etwas zögernd. "Ja, ziemliche. So etwas geht nie ohne Schmerzen ab." Nickte Ann und ließ ihre Smaragdgrünen Flügel erscheinen. Sie sahen anders aus als seine. Lloyd seine waren Federartig, im Gegensatz zu den anderen. Er wusste nicht woran das lag, aber wahrscheinlich war auch hier wieder der Grund das er nur ein Halbengel war. "Äh, kannst du eigentlich damit fliegen?" Nun wurde Lloyd leicht rot. "Was?" Verwundert sah Ann ihn an. "Sicher doch." Nickte sie dann und flog zur Demonstration etwas hoch. "Warum fragst du?" "Na, weil ich, um ehrlich zu sein, nicht fliegen kann!" Murmelte Lloyd und sah leicht wütend zu Boden. "Echt?" Neugierig sah Ann ihn an. "Liegt das vielleicht daran das du ein Halbengel bist?" "Das vermutet Dad auch." Seufzte der Halbengel betreten. "Dabei würde ich das doch so gerne können." "Na komm schon. Vielleicht kommt das ja noch, nur später eben. Kann ja sein, dass es bei Halbengeln länger dauert." Tröstend legte Ann ihm eine Hand auf die Schulter. "Meinst du?" "Wäre ja möglich. Flügel hast du ja schon mal, der Rest wird dann wohl auch noch kommen." "Danke Ann. Vielleicht hast du ja recht." Nun lächelte Lloyd sogar wieder. "Na siehst du. Komm, lass uns wieder zurückgehen, sonst machen sich die anderen noch Sorgen." Meinte Ann, flog wieder auf den Boden und zog ihre Flügel ein. Lloyd machte ihr es nach und dann gingen sie zum Lager zurück. Kapitel 25: Triet ----------------- Kapitel 25 Am nächsten Morgen ging es bei Colette soweit wieder und so machten sie sich auf den Weg zurück nach Triet, um ihre Vorräte aufzufrischen. "Also, was müssen wir dann alles besorgen....?" Murmelte Raine seufzend und sah in ihrer Tasche nach. "Heilmittel wären mal dringend notwendig!" "Zu essen haben wir auch nicht mehr allzu viel." Stellte Genis fest. "Neue Waffen würden euch auch mal ganz gut tun!" Damit sah Ann auf Genis altes Kendama. "Nun ja, für die Pelze, die wir im Tempel bekommen haben, dürften wir etwas Gald kriegen, aber viel wird das nicht sein!" Kratos war skeptisch was den Verbrauch des Geldes anging, seine Erfahrung sagte ihm, dass ihre Reserven bald erschöpft sein dürften. "Also, Heilmittel, Essen und vor allem Wasser sind sehr wichtig, das dürfen wir nicht außer acht lassen!" Meinte Raine nachdenklich. "Na also. Dann besorgen wir erst einmal das und wenn noch etwas übrig bleibt, können wir für einige noch brauchbare Waffen kaufen…. Falls es die hier geben sollte!" Jos Blick war dabei eher skeptisch. Gesagt, getan. Somit gingen sie zuerst in einen Laden, wo es Heilmittel gab. Doch schon dort tauchten die ersten Probleme auf. "Raine, das ist viel zuviel!" Rief Genis genervt. "Aber wir brauchen das nun mal!" Ebenso genervt sah Raine ihren kleinen Bruder an. "Dann reicht aber unser Gald kaum noch für Wasser, geschweige denn für die Lebensmittel und schlafen wollen wir heute auch noch mal hier!" "Ich mische mich zwar nicht gerne in Streitereien ein, aber Genis hat da recht." Seufzte Kratos. "Wir müssen da wohl, oder übel mit weniger auskommen." "Ach, das ist so schwer!" Raine schien sich nicht so recht entscheiden zu können. "Dann Regel du das Ann." "Was?" Überrascht sah Ann ihren Onkel an. "Warum ich?" "Wenn du in diesem Teil nach deiner Mutter kommst, dürfte es richtig sein." Zögernd und seufzend nahm sich Ann also der Sache an. Es dauerte dann nicht lange, bis der Berg an Heilmitteln beachtlich geschrumpft war, wobei sie auch auf ihre Heilsteine und dessen Wirkung geachtet hatte. "Ich hoffe das ist nun nicht zu wenige." "Mit dem Bisschen sollen wir auskommen?!" Raine konnte es nicht recht glauben. "Wenn wir vorsichtig sind, dann schon." Ohne sich auf eine längere Diskussion einzulassen bezahlte Kratos und ging schnell zum Lebensmittelladen. Das erste was sie dort kauften war Wasser und das nicht zu knapp. Danach kümmerte sich Genis um das Essen. Am Ende reichte es sogar noch für eine neue Waffe für Genis und eine Übernachtung im Inn. "Dad, können wir nun endlich gehen?" Beschwerte sich Lloyd, als sie die Felle verkauft und noch einmal beim Lebensmittelladen vorbeigesehen hatten. "Geduld Lloyd, so was muss gut überlegt sein." Versuchte Kratos ihm zu erklären, doch das schien den Halbengel wenig zu interessieren. "Kann ich nicht schon mal ins Inn gehen?" "Tu was du nicht lassen kannst!" Ohne sich das zweimal sagen zu lassen machte Lloyd auch schon das er aus diesem stickigen Laden heraus kam. Draußen atmete er erst einmal tief ein und aus, auch wenn es trotzdem noch recht heiß war. Er hoffte wirklich, dass sie die Wüste bald hinter sich lassen würden. Da er gerade nichts zu tun hatte und es eigentlich schon recht spät war, ging er wirklich zum Inn zurück und legte sich gleich hin. Der Marsch durch die Wüste war lang und hart gewesen mit den vielen Monstern und Räubern. Das sie ihn dann auch noch von einem Laden zum anderen gescheucht hatten, hatte seine Laune nicht gerade gesteigert, aber die anderen würden sowieso bald kommen. So schlief er ein. Ein Geräusch und ein ungutes Gefühl weckten ihn. Sein Gefühl sagte ihm sofort das er nicht allein im Raum war und so schlug er die Augen auf. Allerdings erschrak er heftig als er eine Fremde Person, die ihr Gesicht verhüllt hatte, über sich gebeugt sah. Doch als die Person bemerkte das Lloyd wach und schon im Begriff war seine Schwerter zu ziehen, wich sie lieber zurück. "Halt, wer sind Sie!" Schrie Lloyd laut und sprang aus dem Bett. Doch das schien dem Fremden zu reichen, denn er stürmte aus dem Zimmer, wobei er beinahe mit jemanden zusammengestoßen wäre und so noch von dem Rest der Gruppe gesehen wurde, die aus ihren Zimmern hinunter zu Lloyd eilten, weil sie seinen Schrei gehört hatten. "Lloyd, was ist passiert, bist du verletzt?" Fragte Colette sofort besorgt. "Nein, mir geht es gut, aber es war jemand in meinem Zimmer!" Erzählte er sichtlich wütend. "Etwa der maskierte Typ, der gerade aus dem Inn gestürmt ist?" Fragte Genis sofort noch. "Ja, der war’s!" Nickte Lloyd sofort. "Hat er etwas gesagt?" Erkundigte sich Raine besorgt. "Nein, als ich wach wurde ist er schnell abgehauen. Wir müssen vorsichtig sein! Ich meine damit vor allem Genis, Colette und Sie Professor! Wir anderen können kämpfen und uns wehren, aber bei euch ist das etwas anders." "Ja, du hast recht. Ich werde vorsichtig sein." Sagte Colette. "Auch ich werde vorsichtig sein!" Stimmte Raine ihr zu. "Wir alle müssen das!" Meinte Jo mit ernster Stimme. "Es hat in diesem Fall nichts damit zu tun ob man kämpfen kann, oder nicht, auch im Hinterhalt und im Schlaf kann man getötet werden!" "Ja, und zudem wird Lloyd ja von den Desians gesucht, sogar Steckbrieflich!" Erinnerte Genis sie. "Ach, hör mir damit auf Genis!" Murrte Lloyd wütend als er an diese kunstvollen Steckbriefe dachte. "Sei doch froh, so erkennen sie dich zumindest nicht gleich." Lächelte Genis freundschaftlich. Kratos hatte bisher geschwiegen und nichts gesagt, aber der Gedanke das jemand fremdes so nah bei Lloyd im Zimmer gewesen war, während er schlief, behagte ihm gar nicht. In Zukunft würde er besser aufpassen! Ann hatte ebenfalls geschwiegen, wenn auch aus einem anderen Grund. Sie hatte da nämlich so eine Ahnung.... Kaum hatten sie sich wieder voneinander gelöst, als Ann auch schon auf ihr Zimmer ging. Zum Glück hatte sie diesmal ein Einzelzimmer bekommen, da Jo bei Colette schlafen und so auf sie aufpassen sollte. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, sprang sie sofort auf ihr Bett und packte ihren Kommunikator aus. "Nun mach schon!" Murmelte Ann ungeduldig, während sie darauf wartete das ihr Vater ranging. Erst aber nach einer Ewigkeit, so schien es ihr, ging dann jemand ran. Nur war es nicht Yuan, sondern Botta. "Ah, Ann. Was gibt es?" Fragte er sie. "Wo ist Dad?" Stellte sie ihm eine Gegenfrage. "Der meinte er müsse etwas überprüfen. Also, was möchtest du ihm melden?" "Das er ärger kriegt, wenn er das gemacht hat, was ich glaube was er gemacht hat!" "Oh, das sind ja erfreuliche Meldungen. Und was hat er gemacht?" Interessiert sah Botta sie an. "Das würdest du wohl zu gerne wissen!" "Und wie, du glaubst gar nicht wie sehr es mich interessiert!" "Glaub mir Botta, es ist nicht immer gut so viel über seinen Vorgesetzten zu wissen." "Für den Vorgesetzten vielleicht nicht, für mich aber schon." Grinste der Abtrünnige Frech. "Botta? Was machst du da?" Hörte Ann da im Hintergrund die Stimme ihres Vaters. "Ich unterhalte mich gerade mit eurer liebreizenden Tochter." "Ann?!" Sofort verschwand Botta aus dem Bildschirm, wobei ein leises Poltern zu hören war und Yuan tauchte auf. "Gibt es was neues?" "Oh ja, aber das dürfte dir nicht unbekannt sein!" "Was? Oh du meinst..... Botta, würdest du dir bitte eine Arbeit suchen?" "Bin ich schon wieder gefeuert?" Murrte der Abtrünnige. "Du weißt wie ich das meine und nun raus hier!" Yuan wartete noch bis sein bester Mann die Türe hinter sich geschlossen hatte, ehe er sich wieder an Ann wandte. "Hat Kratos etwas gemerkt?" "Ne, du warst so schnell wieder weg, da hatten wir kaum eine Chance was von dir zu sehen. Aber mir wurde es später dann klar! Kratos glaub ich aber hat nichts gemerkt." Erklärte sie missmutig. "Puh. Aber warum bist du so wütend?" Fragend sah sie Yuan an. "Da soll ich nicht wütend sein?! Mir hast du ständig gepredigt, ich soll vorsichtig sein und mich ja nicht erwischen lassen, wenn ich auf die Reise zur Welterneuerung gehe, damit auch ja niemand unseren Plan entdeckt und dann machst du so etwas! Hätten sie dich erwischt, hätte sich Kratos doch denken können was hier gespielt wird!" Schimpfte Ann ihn, wenn auch hauptsächlich aus Sorge. "Du musst dir um mich keine Gedanken machen Ann, ich werde schon vorsichtig sein." Versuchte Yuan sie zu beruhigen. "Du....!!! Ach, es bringt ja eh nichts! Was wolltest du eigentlich bei Lloyd?" "Ich wusste nicht genau in wessen Zimmer ich ging, ich wollte einfach mal nachsehen. Hätte ich statt Lloyd Colette, oder Kratos schlafend vorgetroffen, hätte ich sie wahrscheinlich getötet. Aber ihn brauchen wir ja noch. Die beiden Halbelfen interessieren mich ja nicht." "Sag mal, kann es sein, dass es dir nicht schnell genug geht?" Etwas tadelnd sah Ann ihn an. "Nein, ich will mir nur einen persönlichen Blick über die Lage verschaffen." "Dad, ich will ja nichts sagen, aber ich hab das Gefühl ich muss mir echte Sorgen um dich machen!" "Lass das lieber, die mach ich mir schon um dich." "Sollen wir uns nun ewig so streiten?" "Bitte nicht, ich hab hier nämlich noch einiges zu tun. Ach, du fehlst mir richtig Ann und nicht nur wegen der Arbeit. Hier hört man kaum noch ein aufbauendes Wort." Klagte der Halbelf. "Tja, da siehst du mal wieder, was du an mir hast. Aber ich bin auch müde und nutze die Zeit nun zum schlafen. Gute Nacht Dad." "Gute Nacht und pass auch du auf dich auf!" "Mach ich, keine Sorge." Damit packte Ann ihren Kommunikator wieder weg und legte sich seufzend hin. Mit ihrem Vater da machte sie manchmal wirklich was mit! Seine Spontaneinfälle konnten sie manchmal wirklich zum Verzweifeln bringen, aber eigentlich war sie selber ja nicht besser. Aber darüber wollte sie sich nun nicht den Kopf zerbrechen und lieber eine Mütze voll gesunden Schlaf nehmen. Immerhin würden sie Morgen durch die Wüste und vielleicht auch schon den Ossa Pfad marschieren und das würde ein ziemlich weiter Weg werden. Zudem würde Lloyd dabei wieder jammern, so wie sie ihn kannte und da wollte sie so gut wie möglich bei Kräften sein und frische, ausgeruhte Nerven haben. Am nächsten Morgen machten sie sich dann wieder auf den Weg durch die Wüste. Leider war es ein sehr heißer Tag und so kamen die Beschwerden von Lloyd schon ziemlich früh. "Oh man, warum muss es in der Wüste nur so heiß sein?!" "Das haben Wüsten nun mal so an sich Lloyd." Erklärte ihm Genis schmunzelnd. "Aber so heiß....." "Heute ist es halt etwas heißer als sonst, na und?" Für Ann, die ja praktisch hier lebte war das nichts neues. "Und was ist mit dir Colette? Ist alles in Ordnung?" Erkundigte sich Raine immer noch leicht besorgt. "Ja, mir geht es gut Professor." Nickte Colette lächelnd. "Aber du siehst müde aus. Sollen wir nicht doch lieber eine Pause machen?" Erkundigte sich nun Genis. "Nein, nein. Das ist schon in Ordnung so." "Ihr solltet alle mehr trinken!" Forderte Kratos sie ernst auf und reichte Lloyd eine Wasserflasche. "Die Wanderung durch die Wüste wird kein Zuckerschlecken!" "Sie sollten aber auch mehr trinken Kratos!" Meinte Raine. "Ich habe vorhin erst etwas getrunken." "Spiel jetzt nicht den Helden Dad, es ist wichtig das wir alle trinken." Sagte Lloyd und nahm einen Schluck. Er wusste zwar das sein Vater so etwas nicht musste, doch es machte ihm Spaß ihn hier etwas aufzuziehen. "Hier." Damit reichte er ihm die Wasserflasche zurück. "Ich brauche wirklich nichts!" Rief Kratos und wollte schon ablehnen, doch da stupste ihn sogar Noishe auffordernd an und winselte leise. "Siehst du, sogar Noishe findet es." Grinste Lloyd. Nun gab Kratos auf und trank ebenfalls seufzend etwas davon, packte die Wasserflasche dann aber gleich wieder weg. So etwas war ihm immer ziemlich unangenehm. "Siehst du, geht doch." Grinste Lloyd immer noch, was ihn nur einen leicht strafenden Blick von Kratos einbrachte. "Ist er immer so?" Fragte Genis verwundert. "Ja. Mach dir darüber keine Gedanken." "Na, wenn du meinst." "Übrigens, wie lange dauert es noch bis zu diesem Ossa Pfad?" Es war unschwer zu erkennen, dass Lloyd mal wieder langweilig war. "Etwa drei Stunden, wie oft willst du es noch hören?!" So langsam gab Genis es auf. Lloyd wollte gerade etwas darauf erwidern, als er ein Geräusch hinter sich hörte. Sofort drehte er sich um und sah Colette, die völlig erschöpft im Sand lag. "Ah, Colette ist Kollabiert!" Schrie er und rannte schnell zu ihr. "Oh, das war doch etwas zu viel für sie." Sagte Genis ein wenig überrascht. "Ja, aber man hat auch nicht einmal gemerkt das es ihr schlecht ging." Stellte Raine ebenfalls verwundert fest. "Nun macht doch nicht so ein Aufsehen, sie lebt ja noch!" Seufzte Jo. "Wir sollten besser eine Pause mach und sie wieder zu Kräften kommen lassen." Meinte Ann. "Der Meinung bin ich auch." Stimmte Kratos ihr zu. "Ja." Nickte Lloyd besorgt. Er wusste ja wie schwer es bei einem Engel zu erkennen war, ob ihm was fehlte, oder nicht. Das konnte ja noch was werden! Kapitel 26: Die Assassinen -------------------------- Kapitel 26 "Gibs doch zu, wir haben uns verlaufen." Meinte Vivi ziemlich unbekümmert. "Nein, ich weiß noch ganz genau wo wir sind!" Beharrte Sheena. "Ja? Na, dann bin ich ja beruhigt. Das du dich in einer uns fremden Welt auskennst, wo wir noch nicht einmal die Städtenamen wissen, wirklich bemerkenswert." "Äh...." Nun wurde Sheena doch etwas rot. "Ach, lass mich doch in Ruhe!" "Warum bist du denn so gereizt Sheena?" Fragte Corrine verwundert und etwas besorgt. "Bin ich nicht Corrine! Nur... etwas aufgeregt..." "Spielen!" Finfi schien das nicht zu sein. Nun gingen die beiden Mädchen wieder schweigend den Pfad weiter hinunter. Sheena war sowieso gerade zu sehr mit ihrem Auftrag beschäftigt und Vivi mit ihrem Finfi. Sie waren nun schon seit Tagen auf der Suche nach der Auserwählten, doch da ihre Reise bereits begonnen hatte, lohnte es sich für sie ja nicht in ihr Dorf zu gehen und dort nach ihr zu suchen. Sie reiste bestimmt hier in der Welt herum und so mussten sie sich eben durchfragen. "Sag mal Sheena, wie kommen wir eigentlich wieder zurück?" Fragte Vivi dann doch nach einiger Zeit. "Da werden uns die Abtrünnigen helfen. Keine Sorge.... Irgendwie schaffen wir das schon.... hoffe ich zumindest...." Murmelte Sheena unsicher. "Spielen!" Inzwischen war die Gruppe dabei den Ossa Pfad hinter sich zu lassen, was viele erfreute. "Endlich wieder etwas Grün!" Murrte Jo und begann als erste den Ossa Pfad hoch zu steigen. "Hey, jetzt warte doch mal auf uns!" Rief Genis etwas verärgert. Immer ging sie ohne lang zu fragen weiter. "Aber sie hat recht, Hauptsache wir kommen endlich aus dieser bescheuerten Wüste wieder heraus. Also los Freunde, auf geht’s!" Rief Lloyd sichtlich begeistert. "Ich bin mal gespannt wie schnell dein Enthusiasmus diesmal darunter leiden wird." Seufzte Genis weniger begeistert. "Was soll das denn schon wieder heißen?!" Rief Lloyd verärgert. "Das es dir schnell langweilig wird." Seufzte auch Kratos. "Ach, du nicht auch noch Dad! Aber ihr werdet schon sehen, diesmal werde ich nicht nörgeln!" Nahm er sich vor und folgte Jo entschlossen. "Jede Wette in einer halben Stunde sieht es wieder anders aus!" Sagte Genis und machte sich, wie die anderen auch wieder auf den Weg. "Ich frage mich manchmal woher er das hat." Überlegte Raine unterwegs, wobei sie Kratos musterte. "Sie scheinen es jedenfalls nicht zu sein Kratos." "Zum Glück nicht!" Gab der Engel sofort zurück. "Da kommt er ein wenig nach seiner Mutter, obwohl es bei Anna nicht ganz so schlimm war." "Ist das vielleicht der Grund warum du dich nie darüber beschwerst?" Wollte Genis wissen, doch Kratos ließ die Frage unbeantwortet. Stattdessen schloss er lieber schnell mit Lloyd auf, der wie Jo auch ein gutes Stück voraus ging. "Er scheint sie immer noch zu lieben." Meinte Raine nachdenklich. "Was sie wohl für eine Frau war?" "Ich kann mich zwar kaum noch an sie erinnern, aber ich glaube sie war ziemlich entschlossen, aber auch sanft. Genaueres kann ich aber nicht sagen, immerhin war ich noch sehr klein." Erzählte Ann. "Mir tun die beiden leid." Mischte sich nun auch Colette ein. "Sie scheinen immer noch unter ihrem Tod zu leiden." "Weißt du Colette..... Manche Wunden heilen einfach nie…" Seufzte Ann traurig, wobei sie auch an ihren Vater denken musste. Auch er litt immer noch unter dem Tod ihrer Mutter und vielleicht war es ja auch das was die beiden Freunde auseinander gebracht hatte. Kratos war indessen auch ziemlich in Gedanken versunken und musste schmerzhaft an Anna denken. Trotz das ihr Tod nun schon vor viele Jahre gewesen war, war er immer noch nicht darüber hinweg gekommen. Das war wohl auch nicht der Grund, warum er das Mädchen erst bemerkte, als sie plötzlich vor ihnen landete. "Befindet sich unter euch die Auserwählte?!" Fragte sie mit einer strengen, aber auch leicht zitternden Stimme. "Oh ja, die bin ich." Nickte Colette fröhlich. "So!" Rief die Fremde, schwarzhaarige und zog einige Karten, während sie sich kampfbereit machte. "Dann mach dich bereit zu sterben!" „Und wenn Vivi nicht kommt, mach ich’s eben allein!“ Dachte sie dann noch. Bevor einer richtig reagieren konnte, rannte sie auch schon auf Colette zu, die erschrocken zurückstolperte und hinfiel, wobei sie aus versehen einen Hebel betätigte. Dies bewirkte, dass sich eine Falltür öffnete und die Assassine schreiend in das Loch viel. "Oh nein, ich hab es schon wieder getan!" Rief Colette erschrocken und rannte zu dem Loch. Die anderen machten es ebenso. "Ob ihr etwas passiert ist?" Fragte Lloyd, eigentlich wenig interessiert. Plötzlich aber kam ein lilahaariges Mädchen, mit einem seltsam rosanen Wesen im Arm, aus den Büschen und stellte sich ebenso zu der Gruppe, um in das Loch hinunter zu sehen. "Ups!" Rief sie, wobei sie leicht rot wurde und die Gruppe entschuldigend ansah. Doch bevor ihr einer auch nur eine Frage stellen konnte, war sie schon weiter gerannt und bereits in den Büschen wieder verschwunden. "Wer war das denn?" Lloyd war sich gerade nicht sicher gewesen ob er richtig gesehen hatte. "Ich glaube das war ein lilahaariges Mädchen." Meinte Ann nicht minder verwundert. "Ob sie mit dem anderen Mädchen befreundet war?" Überlegte Colette laut. "Wahrscheinlich." Sagte Jo nur. Sie schien eher genervt als verwundert zu sein. "Also ich verstehe das nicht." Genis konnte da nur den Kopf schütteln. "Übrigens, ich hoffe wirklich das der anderen nichts passiert ist." Wieder sah Colette besorgt in das Loch. "Aber Colette, sie wollte dich umbringen!" Lloyd konnte das wirklich nicht ganz verstehen. "Ja.... Ich hoffe aber trotzdem das ihr nichts passiert ist..." "Wahrscheinlich ist ihr nichts passiert." Meinte Genis und erklärte es ihnen in einer Rechenaufgabe. Das verstand Lloyd zwar nicht, doch ihm spuckte sowieso ein ganz anderer Gedanke im Kopf herum. "Ob wir sie wiedersehen?" "Wahrscheinlich." Meinte Kratos. "Sie ist vermutlich in einen Tunnel gelandet und wenn es stimmt, was ich glaube, dürften wir ihr unten wieder begegnen, wenn sie rechtzeitig herauskommt." "Unterbrechen wir dann diese Wenn und Aber Fragen und sehen zu das wir nach Izzold kommen?!" Mischte sich Jo nun gelangweilt ein. Sie interessierte das fremde Mädchen anscheinend überhaupt nicht. "Ja, rumstehen bringt uns auch kein Stück weiter." Nickte Raine und so gingen sie weiter. Unterwegs trafen sie auf nicht gerade wenige Monster, die sie besiegten, doch die Frage, wer diese beiden fremden Mädchen wohl waren, gingen keinem so richtig aus den Kopf. "Was glaubst du Jo?" Fragte Ann irgendwann das grünhaarige Mädchen. Sie waren etwas zurückgefallen und sie empfand es als gute Gelegenheit Jo mal näher kennen zu lernen. "Was?" "Na, wegen dieser Assassine und dem anderen Mädchen." "Was soll ich da glauben? Vermutlich hat jemand sie, oder auch beide beauftragt die Auserwählte zu töten und unser Job ist es nun dies zu verhindern." Meinte Jo schulterzuckend. Das brachte Ann plötzlich auf einen Gedanken. Sollte ihr Vater vielleicht....? Nun ja, zuzutrauen wäre es ihm ja! Das hieß also, sie würde heute Abend in Izzold mal wieder mit ihm sprechen müssen! Ann verscheuchte aber dann doch besser den Gedanken und versuchte stattdessen lieber ein Gespräch mit Jo anzufangen, was ihr nach einer viertel Stunde sogar gelang. Da die anderen vor ihnen mit den Monstern auch ganz gut ohne sie zurecht kamen, bemühte sich Ann, Jo da auch nicht mehr so schnell zu entlassen. Allerdings wurde ihr Gespräch dann schließlich doch unterbrochen. Am Ende des Ossa Pfades befand sich nämlich eine Höhle, die mit Brettern zugenagelt war, allerdings nur noch so lange wie bis Assassine diese Bretterwand zerstörte und so wieder vor ihnen stand. "H... Halt, stehen bleiben!" Schrie sie und zog wieder diese Karten. "Das war ja so klar!" Murmelte Jo mal wieder genervt und zog wie die anderen ihre Waffe. "Sterbt!" Schrie die Assassine, wütend über Jos Worte und griff sofort Colette an, doch Lloyd stellte sich sogleich schützend vor sie. "Du wirst ihr nichts antun!" Schrie er entschlossen und schlug mit seinen Schwertern nach dem fremden Mädchen, die ihre Karten zur Verteidigung hob. Zur Lloyds völligen Verblüffung waren diese einfachen Papierkarten aber härter als Bretter und hielten seinem Angriff stand. Stattdessen schrie die Assassine nun: "Hell Pyre!", was bewirkte das Lloyd von einer seltsamen Kraft getroffen und nach hinten geschleudert wurde. "Lloyd!" Erschrocken sah Colette zu ihm, wobei sie genauso wie die anderen überrascht waren, dass diese Attacke so kraftvoll war. Diese Aktion brachte Kratos allerdings dazu auf die Assassine loszugehen und sie erst einmal zurück zu drängen. Nun griffen auch Jo und Ann ein, während Genis Magie einsetzte und Raine erst einmal Lloyd heilte. Doch der Kampf wurde etwas komplizierter, als die Fremde einen Windgeist beschwor, der die Gruppe ebenfalls angriff. So übernahmen Kratos und Lloyd die Assassine, während Jo und Ann sich den Windgeist vorknöpften. Der Kampf war nicht besonders leicht, doch schließlich war der Windgeist verschwunden und die Assassine lag schwer atmend am Boden. "So und nun sag uns warum du Colette töten willst!" Rief Lloyd siegessicher und stellte sich vor sie. "Ihr.... Ich...." Keuchte sie und schien nach einem Ausweg zu suchen. "Lasst sie in Ruhe!" Kam es da aber plötzlich von hinten, wo wieder dieses lilahaarige Mädchen stand. Nun aber hielt sie einen Stab in der Hand und sah die Gruppe drohend an. "Willst du etwa auch kämpfen?" Fragte Lloyd und machte sich wieder kampfbereit. "Von Wollen kann hier nicht die Rede sein, aber wenn ihr meine Freunde angreift, werde ich einschreiten!" Sagte sie entschlossen. "Moment mal, sie hat doch versucht Colette ohne jeden Grund zu töten!" Rief Lloyd nun wütend. "Tja, euer Pech wenn ihr euch einmischt! Jedenfalls müsst ihr zuvor mich besiegen, wenn ihr etwas von ihr wollt!" "Wurde aber auch Zeit das du kommst!" Beschwerte sich die Assassine da bei dem anderen Mädchen. "Tut mir leid, aber Finfi war mir mal wieder abgehauen." Entschuldigte sie sich schnell, woraufhin sie das kleine rosa Wesen in ihrem Arm fragend ansah. "Spielen?" Quiekte es sogar dabei, was bei den anderen Verwunderung hervorrief. "Äh, nein Finfi, dieses Spiel ist nur etwas für große, also versteck dich lieber." Riet sie dem Wesen, welches sie aber nur treu doof ansah. "Du sollst verschwinden, verdammt noch mal!" Rief sie dann mit etwas mehr Nachdruck, was dann aber wirkte, denn immerhin sprang es von ihrem Arm und hüpfte etwas abseits zu einigen Büschen, von wo aus es wahrscheinlich glaubte, alles bestens beobachten zu können. Kurz darauf begann dann auch schon der Kampf, doch dieser war um einiges schwieriger. Dieses Mädchen wusste sich mit ihrem Stab genau zu verteidigen und aus irgend einem Grund schafften sie es kaum Treffer zu landen, während sie dagegen eifrig Schläge verteilte. Doch im Gegensatz zu ihrer Freundin versuchte sie nicht zu Colette durchzudringen, um sie zu töten, sondern ließ jeden, der ihr zu nah kam, oder ihr weh tat, ihren Stab spüren. Auch Genis hatte mit seiner Magie Probleme, da das andere Mädchen auch wieder aktiv wurde und im Hintergrund dafür sorgte, dass es Genis und Raine nicht leicht mit dem Zaubern hatten. Die anderen konnten ihnen leider nicht viel helfen, da sich alle um das lilahaarige Mädchen kümmern mussten, die ja kaum einen an sich ran ließ. Doch dann endete der Kampf abrupt. Das komische Wesen war das Zusehen nämlich mit der Zeit langweilig geworden und hatte munter begonnen die Gegend zu erkunden. Dabei war es zu guter letzt auch an einem Felsvorsprung gelandet und sah nun interessiert nach unten. "Spielen!" Rief es plötzlich, was alle anderen dazu brachte den Kampf zu unterbrechen. So wurden sie auch gleich Zeuge, wie das rosa Ding mit einem weiteren begeisterten: "Spielen!", eben diese Klippe hinunter sprang. "Nein! Nicht Finfi das ist böse!" Rief sie ihm hinterher, rannte dann ebenfalls zu diese Klippe und sprang dem Ding zur Verwunderung der anderen hinterher. "Argh! Ich wusste das, dass nicht gut gehen konnte! Warum muss es auch immer abhauen?" Stöhnte die Assassine verzweifelt. "Was soll das alles eigentlich?" Genis verstand nun eigentlich so gut wie gar nichts mehr. "Ach, seid still!" Ließ die Fremde ihre Wut an ihnen aus. "Das nächste mal werde ich euch töten!" Drohte sie, ehe sie plötzlich an Ort und Stelle verschwand. "Warte!" Rief Lloyd noch, doch sie war bereits weg. "Also das verstehe wer will!" Seufzte Jo kopfschüttelnd. "Lasst uns am besten weitergehen, sonst stehen wir Morgen noch hier." Meinte Ann und die anderen konnten ihr nur zustimmen. Trotzdem machten sie sich unterwegs noch so ihre Gedanken und besonders Raine. Kratos aber nahm seinen Sohn nach einer Weile zur Seite. "Ist etwas Dad?" Fragte Lloyd verwundert. "Lloyd, dieser Kampf vorhin...." Begann der Engel, doch Lloyd unterbrach ihn. "War ich dir etwa wieder im Weg?" "Lass mich bitte ausreden. Dein Kampfstil hat sich verbessert." Diese Wort bewirkte, dass Lloyd abrupt stehen blieb und seinen Vater mit großen, leuchtenden Augen ansah. "Wirklich? Ist das dein Ernst?" "Ja. Du hast zwar immer noch eine Menge zu lernen, aber du machst dich langsam. Du handelst zwar immer noch etwas überstürzt und eigensinnig, aber deine Kräfte unterdrückst du schon richtig gut. Du hast sie in diesem Kampf nicht eingesetzt." "Darauf hast du bei dem Durcheinander achten können?!" Erstaunt sah Lloyd seinen Vater an. "Man muss auf alles im Kampf achten! Eine kleine Unaufmerksamkeit kann dich da schon das Leben kosten! Hab ich dir das nicht immer gesagt?" "Doch. Aber ich hab halt keine viertausend Jahre Erfahrung darin." Meinte Lloyd. "Aber es tut gut zu wissen das du findest, dass ich mich verbessert habe." "Liegt dir so viel an meiner Meinung?" Fragte Kratos schmunzelnd. "Äh.... Ja, sogar ziemlich viel." Gab Lloyd zu, wobei er leicht rot wurde und sich am Hinterkopf kratzte. "Keiner kann so gut mit dem Schwert umgehen wie du und das will ich auch können!" "Hm. Ich bin mir sicher das es da auch ein paar gibt, die mir gleichgesinnt sein könnten." Meinte Kratos nachdenklich, wobei er zu Jo hinüber sah. Auch dieses Mädchen hatte er während dem Kampf beobachtet und festgestellt, dass sie mit dem Schwert bestens umgehen konnte. Verdammt gut sogar! "Nun ja, aber die kann man wahrscheinlich zählen." Grinste Lloyd. "Vielleicht..... Aber du solltest dir langsam angewöhnen in der Gruppe zu kämpfen." "Wie?" "Wir sind zu siebt, das heißt wir müssen uns gegenseitig helfen und aufeinander acht geben. Vor allem aber dürfen wir nicht blindlings losstürmen, so wie du es am Anfang getan hast, wir müssen zusammenhalten und auch einmal auf einen Schlag verzichten, wenn uns das zum Sieg verhelfen kann." Erklärte der Engel ihm. "Hm... Okay, ich werde darüber nachdenken." Nickte Lloyd, was er dann auch bis Izzold voll tat. Kapitel 27: Von Izzold nach Palmacosta -------------------------------------- Kapitel 27 Als sie Izzold betraten, wollten sie sich sogleich um ihre Vorräte kümmern und nach einem Schiff ausschau halten. Also gingen sie in den nächstbesten Laden und kauften etwas ein. Während die Meisten anderen wieder damit beschäftigt waren das Geld richtig einzuteilen, lehnte Lloyd gelangweilt in eine Ecke und wartete ungeduldig darauf das es weiter ging. Dabei hörte er einigen Gästen zu, die darüber sprachen, das zur Zeit keine Schiffe mehr wegen den Monstern nach Palmacosta fuhren und wenn dann nur noch mit Eskorten. „Na toll!“ Dachte sich der Halbengel. „Das dürfte nicht einfach werden jemanden zu finden, der uns rüber fährt!“ Missmutig sah er zu den anderen, die immer noch darüber verhandelten was sie nun wirklich überlebensnotwendig brauchten und was nicht. Das konnte doch nicht so schwer sein! Seufzend sah er sich wieder um und hörte einem Mann zu, der etwas über einen gewissen Aifred erzählte, der Izzold anscheinend verlassen hatte. Wann würden sie hier endlich verschwinden?! Nur zehn Minuten später, die Lloyd aber wie eine Ewigkeit vor kam, hatten sie sich aber dann geeinigt und verließen den Laden. "Endlich!" Seufzte Lloyd erleichtert und folgte ihnen. Als nächstes wollten sie sich gleich um ein Schiff kümmern, doch da hatten sie dann Pech. Wie Lloyd zuvor gehört hatte, war keiner bereit die Gruppe mitzunehmen, oder gar zu weit aufs Meer hinaus zu fahren! "Na toll, und was machen wir jetzt?!" Sichtlich genervt verschränkte Jo ihre Arme und schien nachzudenken. "Nun, wir könnten auch zu Fuß gehen." Schlug Ann vorsichtig vor. "Das würde aber zwei Wochen länger dauern!" Kommentierte Kratos seufzend. "Also ich fände diese Idee nicht schlecht!" Mischte sich sofort Raine und zwar mit einer auffallenden Schnelligkeit. "Hören wir uns doch noch etwas um, vielleicht finden wir doch noch jemanden der uns mit nimmt." Schlug Colette vor. "Diese Hoffnung ist zwar nicht besonders groß, aber heute kommen wir ja sowieso nicht weiter." Stimmte Kratos schließlich zu und so hörten sie sich eben um. Sichtlich schlecht gelaunt betrat Lloyd ein weiteres Haus, wobei er aber nicht glaubte das es etwas bringen würde. Eigentlich schade, denn er wäre wirklich gern einmal mit einem Schiff gefahren. Drinnen im Haus, traf er dann auf ein Mädchen, die etwas vor sich hin zu murmeln schien. "Hm, Aifred! Wie werde ich dieses verdammte Gefühl nur bezwingen?!" "Aifred? Wenn du den suchst, hier erzählt man sich er ist bereits weggefahren." Sagte Lloyd spontan, woraufhin sich das Mädchen zu ihm umdrehte. "Wirklich? Das ist meine Chance!" Ohne groß auf Lloyd zu achten, schubste sie ihn zur Seite und rannte nach draußen. Zuerst blieb Lloyd völlig verdattert an seinem Platz stehen, doch dann ging er kopfschüttelnd ebenfalls nach draußen. Also komische Leute gab es hier schon! Nach einer Weile traf er sich mit den anderen wieder an einem der Stege bei den Boten, wo sie nun besprechen wollten wie es weiter ging. Doch so richtig kamen sie gar nicht dazu, da zwei Personen ziemlich laut miteinander stritten. Lloyd war dabei nicht sonderlich überrascht, als er erkannte das eine von beiden das Mädchen von vorhin war. "Du willst mich also nicht rüber fahren Max?!!" Schrie sie gerade einen Mann an. "Versteh doch bitte, es ist momentan viel zu gefährlich!" Bat der Mann flehentlich. "Gut, dann wirst du diesen Brief eben für mich abgeben!" Meinte sie und hielt dem Mann, der Max hieß einen Brief hin. "A... Aber die Monster....!!!" Wollte er widersprechen, doch das Mädchen verdrehte nur genervt die Augen. Dann vielen ihre Augen aber auf die Gruppe, zu der sie dann sofort zielstrebig hin ging. "Ihr da! Bringt diesen Brief zu Aifred, Max wird euch hinüber fahren!" Rief sie und drücke Lloyd, ohne das er etwas darauf erwidern konnte einen Brief in die Hand. "Was?!" Entsetzt sah Max sie an. "Wenn du es nicht tust bin ich ewig beleidigt mit dir!" Drohte sie ihm und stemmte ihre Hände an die Hüften. Daraufhin willigte der Mann dann doch lieber schnell ein und so konnte die Gruppe doch noch mit einem Schiff nach Palmacosta reisen. So bestiegen die sieben mehr, oder weniger begeistert das Schiff. "Wow, ist das cool!" Rief Lloyd begeistert als sie dann nur kurz darauf los fuhren. "Ahhh, ich werde fallen!" Schrie Colette, als sie für kurzem ins taumeln geriet und klammerte sich an Lloyd. "Hey, das macht Spaß!" Kommentierte Genis und hüpfte aufgeregt auf und ab. "Lass das sein Genis, sonst kentern wir in diesem kleinen Boot noch!" Raine schien sich alles andere als wohl zu fühlen. "Oh, entschuldigt bitte wenn mein Boot euch zu klein ist!" Max klang beleidigt. "Jetzt hab dich nicht so!" Sagte Jo an Max und Raine gewandt. "Sag mal, ist dir nicht gut Raine?" Fragte Ann verwundert. Ihr hatte es ja schon als kleines Kind immer gefallen mit Schiffen über das Meer zu fahren. "A... Ach, das wird schon wieder." Murmelte diese aber nur und starrte weiterhin verbissen auf den Boden. Ann konnte da nur die Schultern zucken und beschloss stattdessen diese Fahrt lieber zu genießen. Sie begegneten während ihrer Reise zwar einigen kleinen Monstern, doch die konnten sie vom Schiff aus mit Fernattacken attackieren, bevor sie das Schiff erreicht hatten. Es dauerte aber einige Stunden bis sie schließlich in Palmacosta ankamen, wo sie sich von Max verabschiedeten. "Vielen Dank für deine Hilfe Max." Bedankte sich Lloyd, der als letzter wieder an Land ging, bei ihm. "Und entschuldigte für die Mühe, die wir dir gemacht haben." "Na ja, es stimmt schon so. Zurück werde ich eben eine Eskorte anfordern." Sagte Max und machte eine wegwerfende Handbewegung. "Okay. Dann alles gute Max." Verabschiedete sich Lloyd von ihn und ging mit der Gruppe auf den hiesigen Marktplatz. Sie sahen sich dort ein wenig um, doch da sie kaum noch Gald hatten, beschlossen sie sich es besser für das Inn aufzuheben und verließen den Marktplatz wieder um Zimmer zu reservieren. Allerdings kam ihnen dabei etwas dazwischen. Als sie nämlich um eine Ecke bogen stieß Colette versehentlich mit einem Mädchen zusammen, so das beide hinfielen und das fremde Mädchen die Flasche, die sie in der Hand hielt fallen ließ. "Argh! Was hast du getan?!" Rief einer der Jungs aus der Gruppe erbost und sah Colette wütend an. "Oh nein, es tut mir so leid!" Entschuldigte sich Colette sofort mit einem schlechten Gewissen und stand auf. "Und du glaubst damit wäre es getan?!" "Hey, sie hat sich doch entschuldigt!" Verteidigte Lloyd sofort Colette. "Sie ist aber schuld das der Trank zerbrochen ist!" "Jetzt spiel dich hier doch nicht so auf!" Murrte Lloyd genervt. "Genau, es ist lächerlich wie du dich aufregst!" Stimmte sogar Jo ihm zu. "Was habt ihr gesagt??!!" Kampflustig sah der fremde Junge sie an, doch eines der Mädchen legte beruhigend eine Hand auf seine Schulter. "Lass gut sein, wir wollen hier nicht auffallen!" "Genau, sie sollen uns einfach den Palmtrank ersetzen!" Stimmte das andere Mädchen ihr zu. "Hmpf, da habt ihr aber Glück gehabt! Besorgt uns den Palmtrank und zwar rasch!" "Also der hat echt Probleme da oben in seinem Hirn!" Stöhnte Jo völlig genervt und verdrehte die Augen. "Ja, aber so was von....." Stimmte Lloyd ihr sofort zu. "Was habt ihr gesagt?!" "Nichts! Los kommt, holen wir eben diesen Palmtrank!" Schimpfte Lloyd und ging los, woraufhin die anderen ihm folgten. Erst einmal betraten sie einen Laden, in dem aber gerade einige Desians waren, die mit den Besitzern zu streiten schienen. "Nie! Nicht ein Gel werde ich zu so einem Preis an euch verkaufen!" Schrie gerade ein Mädchen die Desians an. "Sei lieber froh das wir in so einem Laden überhaupt etwas kaufen Menschenweib!" Spottete einer der beiden Desians. "Pah, wenn ihr nicht zu einem normalen Preis einkauft dann verschwindet!" Schrie das Mädchen sie weiter an. "Chocolate!" Rief eine ältere Frau und sah das Mädchen besorgt an. "Aber Mum, das sind die selben Leute, die Großmutter mitgenommen haben!" "Du kleines....!" Einer der Desians wollte handgreiflich werden, doch der andere hielt ihn zurück. "Lass, wir haben unsere Quote für diesen Monat bereits erfüllt." Dann wandte er sich an das Mädchen. "Vorerst wirst du deinen hübschen Kopf behalten können, zumindest solange wie Lord Magnius es gefällt!" Dann gingen sie wieder nach draußen, wobei sie an der Gruppe vorbei gingen, von denen aber alle schnell zur Seite sahen. Nur Kratos, Lloyd, Ann und Jo wendeten ihre Blicke nicht ab, weil sie sich nicht vor ihnen fürchteten. Als sie weg waren drehte sich das Mädchen wieder zu der Frau um. "Ich geh dann mal arbeiten Mama, bis später." "Sei bitte vorsichtig Chocolate!" So ging auch das Mädchen und endlich wandte sich die Frau an die Gruppe. "Dieser Zwischenfall tut mir wirklich sehr leid. Also, was kann ich für euch tun?" "Wir bräuchten einen Palmtrank." Erklärte Ann sogleich. Da gab es dann allerdings ein Problem, denn dieser Trank war weitaus teurer als sie es sich hätten leisten können und so mussten sie wieder gehen. "Und wo kriegen wir nun einen Palmtrank her?" Lloyd schien wirklich alles andere als begeistert zu sein. "Können wir uns nicht einfach davonschleichen?" Jo schien das ganze zu dumm zu werden. "Nein, immerhin war es meine Schuld das er zerbrochen ist." Sagte Colette sofort. "Aber was machen wir jetzt, der ist viel zu teuer!" Auch Genis schien ratlos zu sein. "Nun, uns wird wohl nicht viel mehr übrig bleiben als uns umzusehen, vielleicht fällt uns doch noch was ein." Meinte Raine und so gingen sie weiter. Bei ihrer Suche nach einem Palmtrank kamen sie zufällig auch in einen Tempel, wo Colette mit einem der Priester sprach, die sie noch von früher kannte, welcher ihnen riet bei einem gewissen Gouverneur Dorr vorbei zusehen, der ein Buch über die Welterneuerung hatte. "Gut, dann gehen wir eben zu diesem Gouverneur." Seufzte Lloyd schwer, da ihm dieses ewige hin und her so langsam auf die Nerven ging. Es war nicht weit zu diesem Gouverneur Dorr und so beeilten sie sich. Als sie den Saal betraten, viel Ann sofort auf das sie den schon einmal gesehen hatte. Als sie nämlich draußen darüber geredet hatten, wo sie nun einen Palmtrank her bekommen sollten, hatte sie diesen Mann beobachtet, wie er mit einem kleinen Jungen geredet hatte. "Herzlich willkommen, wie kann ich euch helfen?" Fragte er sie freundlich. "Wir würden uns gerne das Buch der Welterneuerung ansehen, Colette ist nämlich die Auserwählte." Erklärte Raine ebenso freundlich. Auf einmal verfinsterten sich die Gesichter der Anwesenden aber rapid und ein ungutes Gefühl machte sich in der Gruppe breit. "Gouverneur....!" Rief einer der Männer, wurde dann aber von ihm unterbrochen. "Ja, Neil! Die Auserwählte ist eben hier gewesen, dies sind Betrüger! Ergreift sie!" "W.... Was?!" Geschockt sah die Gruppe ihn an, war aber im nächsten Moment von mehreren Wachen umzingelt. "Jetzt macht aber mal halblang!" Rief Jo, doch schon wurden sie gepackt und festgehalten. Doch so ließ sich die Gruppe das nicht gefallen und sie begannen sich zu wehren. Bei dem Gerangel viel Colette allerdings aus versehen zu Boden und ihre Flügel erschienen, woraufhin die Wachen erschrocken inne hielten. "Papa, Papa, sieh nur! Sie hat wunderschöne Flügel, wie ein Engel!" Rief das kleine Mädchen neben Dorr aufgeregt und zeigte auf Colette. "Ja! Lasst sie, diese Flügel sind der Beweis, sie ist wirklich die Auserwählte!" Sofort gehorchten die Wachen den Befehl und zogen sich zurück. "Na endlich hat’s g’schnackelt!" Stöhnte Jo und streckte sich. "Man, das war knapp!" Murmelte Lloyd erleichtert. Viel hätte nicht mehr gefehlt und er hätte in der Panik seine Engelskräfte eingesetzt. Doch allmählich beruhigte er sich wieder. "Entschuldigt bitte, aber es war ein bedauerlicher Irrtum!" Dorr war dies sichtlich peinlich. "Nun ja, es ist ja nichts passiert." Meinte Ann abwinkend. "Dürften wir uns nun vielleicht das Buch ansehen?" "Oh, äh.... Da gibt es leider ein Problem... Wir dachten ja dieses andere Mädchen wäre die Auserwählte und.... Da haben wir es ihr gegeben..." Stotterte er. "Was?!!!" Genis schaute ihn ungläubig an. "Wozu habt ihr eigentlich Augen im Kopf? Zur Dekoration?!" Allerdings bekam er für dieses Argument von Raine einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf. "Benimm dich Genis!" Tadelte sie ihn. "Es tut uns wirklich sehr leid." "Nun, es ist nun nicht mehr zu ändern." Meinte Kratos seufzend. "Ja. Wir können unseren Fehler nun zwar nicht mehr gut machen, aber wenn ihr sonst irgendwelche Hilfe braucht sagt uns bitte bescheid." So verließ die Gruppe den Ratssaal wieder, wobei ihre Stimmung noch tiefer gesunken war. "Na toll, eine schlechte Nachricht nach der anderen! Und was machen wir jetzt?" Fragend sah Lloyd seine Freunde an. "Was wohl, weiter suchen. Immerhin müssen wir noch irgendwie an einen Palmtrank kommen." Erklärte Kratos ihm. "Ja, richtig Dad. Dort in diesem Gebäude waren wir noch nicht." Sagte Lloyd und deutete auf die Universität. In der Hoffnung zumindest dort einen Hinweis zu finden gingen sie hinein. Kapitel 28: Palmacosta ---------------------- Kapitel 28 "Hä? Sind wir hier in einer Schule?" Verwundert sah Lloyd sich um. "Dies ist eine Universität." Erklärte Ann ihm. "Die Universität von Palmacosta. "Ahhhh! Hey, Genis. Hast du nicht ein Empfehlungsschreiben für diese Schule bekommen?" Wandte sich Lloyd an seinen Freund. "Ja, habe ich." Nickte der Halbelf. "Was? So ein Knirps hat ein Empfehlungsschreiben an unserer Schule? Nein, das glaube ich nicht!" Rief plötzlich einer der Studenten und kam zu ihnen hinüber. "Hey, was soll das? Du kennst Genis doch gar nicht! Er kann sogar die Multiplikationstabellen auswendig!" Verteidigte Lloyd ihn sofort, doch Genis konnte darüber nur stöhnen. "Was für ein jämmerliches Beispiel ist das denn?" "Für ihn jedenfalls scheint das höhere Mathematik zu sein." Meinte Jo. "Was denn? Kannst du sie etwa auswendig?!" Wütend fuhr Lloyd Jo an. "Nein, ich weiß nicht einmal was das ist." "Hä? Bist du nie zur Schule gegangen?" Wunderte sich Genis. "Bei meiner Ausbildung zur Söldnerin wurde ich von einem Ort zum anderen geschickt. Dabei ging es eher um die Ausbildung im Kampf, als um Mathematik." Erklärte sie ihm. "Da bei mir gewisse Komplikationen herrschten, da ich eine Waise bin, konnte ich am normalen Unterricht nebenher nur selten teilnehmen." "Wirklich? Du hast hauptsächlich das Kämpfen gelernt?" Begeistert sah Lloyd sie an. "Hauptsächlich ja. Nebenher habe ich mich noch für Geschichte interessiert." "Wow! Dad, kann ich auch auf diese Schule gehen?" Kratos aber sagte nichts dazu, sondern vergrub sein Gesicht lieber in seine Hände. „Das hab ich nun davon das ich so oft weg war!“ Dachte er verzweifelt. "Ich glaube kaum das dir das etwas bringen würde Lloyd, immerhin bist du kein Waise und unter gewissen Umständen wird man an so einer Schule nicht angenommen." Versuchte Raine ihm zu erklären. "Oder Kratos?" Dieser gab aber nur ein Stummes Nicken von sich. Das ganze hier war ihm mehr als nur peinlich. "Och.... Schade..." Murmelte der Halbengel etwas traurig. "Ha, wer schon so dumme Freunde hat kann doch nicht besser sein!" Machte sich der Student lustig über die Gruppe. "Pah, du weist doch gar nichts!" So langsam wurde Lloyd richtig wütend. "Na gut, dann fordere ich ihn eben zu einem Duell heraus! Oben im rechten Klassenzimmer soll es stattfinden! Wenn du willst, kannst du dich vorher noch in den unteren Räumen vorbereiten." "Na los, nimm an!" Drängte Lloyd seinen Freund. "Du bist allemal besser wie der!" "Meint ihr..... Hm... Na gut...." Nickte er schließlich zögernd. "Okay, ich warte dann oben auf dich!" Sagte der Student und ging nach oben. "Ob das gut geht? Immerhin hab ich schon lange nicht mehr gelernt." Genis schien etwas nervös zu sein. "Keine Sorge, ich wiederhole mit dir einige Sachen." Bot sich seine Schwester an. "Und ihr könnt auch noch einmal etwas lernen." "Was? Wir sollen auch?" Nun sah Lloyd geschockt aus. "Sicher doch!" Raines Stimme schien keinen Widerspruch zu dulden und so gingen sie in den ihnen zugewiesenen Raum, um noch etwas zu lernen. Während Raine und Genis etwas abseits saßen, halfen sich die anderen gegenseitig. Besonders Kratos erklärte ihnen geduldig was er wusste, wenn sie Hilfe brauchten und das war nicht wenig. "Hm..... Das bedeutende Ereignis in Sylvarant vor 150 Jahren.... War das die Gründung von Palmacosta, Onkel Kratos?" Fragte Ann nach. "Ja, in der Tat. Zuvor existierte hier aber bereits schon eine kleines Hafendorf, ähnlich wie Izzold heute. Erst nach seiner Zerstörung wurde es wieder aufgebaut und in Palmacosta umbenannt. Durch den neuen Gründer wuchs die Stadt aber schnell voran und wurde schließlich zu dem was sie heute ist." Nickte Kratos. "Hm..... Das vorherige Dorf hieß..... Ilkoba?" Fragend sah Ann Kratos an. "Ganz genau." "Wovon redet ihr da?" Verwundert hatte Lloyd Ann und seinem Vater zugehört. "Äh, das haben wir in der letzten Arbeit dran gehabt Lloyd, erinnerst du dich?" Erklärte Colette ihm. "Oh!" Lloyd fühlte sofort wie er etwas rot wurde. "Letzte Arbeit? Wann habt ihr die zurück bekommen Colette?" Wandte sich Kratos an die Auserwählte. "Drei Tage bevor der Turm des Heils erschienen war." "Colette!" Lloyd fühlte wie er noch röter wurde, besonders als sein Vater ihn ansah. "Wenn wir wieder daheim sind will ich diese Arbeit sehen Lloyd!" Sagte Kratos mit strengem Ton, woraufhin sein Sohn sich nichts anderes mehr getraute als stumm zu nicken. "Sag mal Ann, warst du wirklich noch nie auf einer Schule?" Fragte Colette dann aber einige Minuten später. "Lloyd hat uns immer davon erzählt das du nicht zur Schule musst und frei durch die Welt ziehst." "Äh..... Nun ja, das Meiste hab ich mir selber beigebracht. Ansonsten hat mir mein Vater geholfen." Gestand sie etwas verwirrt. "Oh, wie Professor Sage. Sie hat uns auch einmal erzählst, dass sie sich das Meiste Wissen selber beigebracht hat." "Hat sie das?" Verwundert sah Lloyd Colette an. "Ja, aber das hast du bestimmt nicht mitgekriegt. Immerhin hast du da ja geschlafen, weil du......" "Lloyd!" Mit einem schnellen Griff hatte Kratos seinen Sohn am Arm gepackt, der gerade aufgestanden war um zu flüchten. "Hier geblieben, wenn du keinen Ärger willst!" Mit einem Ruck saß Lloyd wieder, auch wenn ihm das ganze mehr als unangenehm war. "Und das du im Unterricht öfters einschläfst weiß ich bereits von Raine, nur eine Erklärung fehlt mir noch. Du hast nicht zufällig eine?" "Äh, ich wüsste nicht welche...." "Ich unterbreche euren Lerneifer ja nur ungern, aber Genis wäre nun bereit. Gehen wir nach oben." Unterbrach Raine sie. Die anderen nickten und so betraten das Klassenzimmer, wo bereits der Student und ein älterer Mann auf sie warteten. "Ah, willkommen." Sagte der Mann lächelnd. "Ich bin der hiesige Direktor und werde den Test beaufsichtigen. Setzt euch bitte." Das machten die Freunde dann auch, doch dann viel Colette etwas auf. "Wo ist denn Jo?" Verwundert sahen sich auch die anderen um, doch keiner konnte die junge Schwertkämpferin entdecken. Doch zum suchen hatten sie keine Zeit und so begannen sie mit dem Test. Als dieser vorbei war, dauerte es noch etwas, bis die Ergebnisse fertig waren. Diese Zeit wollten die Freunde nutzen um Jo zu suchen, doch sie war im gesamten Gebäude nicht zu finden. "Man, die hat sich sicher vor dem Test gedrückt!" Murrte Lloyd beleidigt. "Hättest du das nicht auch, wenn du die Chance dazu gehabt hättest?" Fragte Genis ihn mit einem Seitenblick. "Äh, sicher nicht! Wie kommst du darauf?" "Ja, wie wohl?" "Hey, die Ergebnisse sind fertig!" Rief Colette da von oben und so beeilten sich die beiden Jungen in das Zimmer zu kommen. "Ich werde nun die Ergebnisse vorlesen." Verkündete der Direktor. "Auf den letzten Platz befindet sich Lloyd Aurion mit 25 Punkten." "Wow, das ist ja eine neue Bestleistung für dich Lloyd." Freute sich Colette für ihn. "Aha....." Unsicher sah Lloyd zu seinem Vater, der aber keinerlei Regung zeigte. "Den nächsten Platz belegt Colette Brunel mit 120 Punkten." Fuhr der Direktor fort. "Was, nicht von Hundert?" Fragte Lloyd verwirrt. "Von 400 Punkten." Erklärte Raine ihm. "Dann Ann Mangetsu mit 368 Punkten. Kratos Aurion mit 380 Punkten und Raine Sage mit 400 Punkten." "Von Professor Sage hätten wir auch nichts anderes erwartet." Meinte Lloyd gelangweilt. "Jetzt zu euch beiden. Du Mighty hast 398 Punkte und Genis Sage hat 400 Punkte." "Ich habe gewonnen." Lächelte Genis glücklich. "Das.... das kann doch nicht sein!" Murmelte der Student, der Mighty hieß, faste sich nach einer weile aber wieder und sah zu Genis. "Okay, ich gebe zu du hast mich geschlagen. Ich nehme alles zurück was ich behauptet habe, du bist wirklich sehr schlau." "Ich muss zugeben auch ich bin beeindruckt." Stimmte der Direktor zu. "Wenn du willst, kannst du gleich hier bleiben, wir würden uns freuen." Überrascht sah Genis den Direktor an und wirkte auf einmal etwas unsicher. "Du kannst ruhig bleiben wenn du willst Genis, immerhin ist das hier ja dein Traum." Sagte Lloyd schließlich als ihm die Stille unangenehm wurde. Genis dachte darüber nach, doch dann schüttelte er den Kopf. "Nein, Lloyd. Ich habe versprochen dich auf dieser Reise zu begleiten und immer an deiner Seite zu stehen und daran halte ich mich." "Genis....." Lloyd spürte wie sich ein warmes Gefühl in ihm breit machte. So viel würde sein Freund für ihn tun. "Ja, und nach der Reise komme ich hier her zurück." "Nun denn, wir freuen uns schon auf dich." Lächelte der Direktor. Dann verließen die Freunde das Klassenzimmer und begaben sich auf den Weg nach unten, wo sie Jo trafen, die lässig an der Wand lehnte. "Hey, wo bist du gewesen? Du hast den Test versäumt!" Rief Lloyd. "Genau das war auch meine Absicht. Ich halte nicht viel von Tests, die sagen gar nichts über die wirkliche Persönlichkeit aus!" Gab Jo gelassen zurück. "Also echt.....!" Wollte sich Raine schon erbosen, als Ann sich meldete. "Dort hinten ist eine Cafeteria, vielleicht kriegen wir dort heraus wo wir einen Palmtrank besorgen können." "Ach ja, das müssen wir ja auch noch machen!" Stöhnte Lloyd genervt. "Komm Lloyd, gehen wir einfach." Schnell nahm Colette seine Hand und zog ihn in Richtung der Cafeteria. Dort wurden sie dann aber seltsamerweise gefragt, ob sie hier vielleicht für heute aushelfen könnten, da keine Bedienung mehr da wäre. "Hm, wir könnten so unsere Geldreserven aufbessern." Überlegte Raine laut. "Und so dann den Palmtrank kaufen." So machten sie es dann auch. Während einige von ihnen in der Cafeteria arbeiteten, reservierten die anderen schon mal Zimmer im Inn und hofften das, dass Geld reichen würde. Das tat es zu ihrer Verwunderung dann auch. Sogar den Palmtrank konnten sie bei Cacaos Laden besorgen und diesen komischen Typen bringen. "Hier habt ihr den Trank!" Murrte Lloyd und drückte es dem, in seinen Augen widerlichen Kerl in die Hand. "Hmpf, da habt ihr aber Glück gehabt!" Zischte der Kerl Lloyd ins Gesicht, ehe er sich wieder seiner Gruppe zu wandte. "So, das hätten wir. Was machen wir nun?" "Ja, vor allem mit diesem nutzlosen Buch das uns der Idiot gegeben hat?" Fragte ein anderer. "Das? Na, das verkaufen wir an diesen komischen Kerl im Hakonesia Pass, der sammelt doch solche Altertümer." "Nun gut, gehen wir." So machten sich die Fremden auf den Weg und waren auch schon verschwunden. "Man, diese Typen widern mich echt an!" Endlich konnte Lloyd seiner Wut freien Lauf lassen. "So, so.... Zum Hakonesia Pass also." Dachte Raine laut nach. "Haben sie etwas Professor?" Fragte Lloyd nach. "Sie wollen das Buch also zum Hakonesia Pass bringen, nun wissen wir, wo wir zu suchen haben." "Nach was zu suchen?" "Sag mal Lloyd, hast du es immer noch nicht bemerkt?" Stöhnend langte sich Genis an die Stirn. "Was bemerkt?" "Das Buch, welches sie am Hakonesia Pass verkaufen wollen, ist wahrscheinlich das Buch über die Welterneuerung was wir suchen." Klärte Ann ihn auf. "WAS??? Ach, so einen Mist!" Fluchte Lloyd leise. "Hast du was gesagt Lloyd?" Hackte Colette nach. "Nein, nichts." "Ach so. Und was machen wir nun wegen den Betrügern?" "Äh, also....." Verlegen sah Lloyd zu Boden, während ihn alle anderen erwartungsvoll ansahen. "Du wolltest ihnen einen Vorsprung geben?" Befreite Kratos seinen Sohn schließlich aus dieser Verlegenheit. "Äh, ja, genau das wollte ich!" Nickte der Halbengel sofort. "Aha...." Wie die anderen es auf nahmen konnte man nicht so genau erkennen, aber Jo schien es nicht ganz zu glauben. "Nun, wir sollten jetzt auf jeden fall mit dem neu verdienten Gald einkaufen gehen und uns dann ausruhen. Immerhin war ein langer Tag." Meinte Raine schließlich und genau das taten sie dann auch. "Man, ich kann es einfach nicht glauben....! Ugh!" Anfangs hatte Lloyd geschimpft, doch als sein Vater ihm wortlos zwei volle Tüten in die Arme drückte war er über das Gewicht zu überrascht um es fortsetzen zu können. "Was kannst du nicht glauben?" Fragte Genis nach, der von seiner Schwester gerade ebenfalls eine Tüte bekam. "Na, das hier Typen herumlaufen, die sich als Colette ausgeben!" "Ja, das ist lustig." Lachte Colette plötzlich, was bewirkte, dass Lloyd, Genis und Ann sie verwundert ansahen. "Ha ja, ich komm mir vor wie ein berühmter Star." Lachte sie. "Äh, irgendwie bist du das ja auch." Meinte Genis verwundert. "Oh, stimmt ja.... Als Auserwählte...." "Ich frage mich wer welchen von uns eigentlich darstellte." Überlegte der Halbelf dann wieder laut. "Nun, das Mädchen sollte wohl Colette darstellen." Sagte Raine und reichte dieser ebenfalls eine Tüte. "Hältst du das mal bitte?" "Sicher doch Professor." Lächelte die Auserwählte. "Und die Magierin war ich." Fuhr sie dann fort. "Ha, ha, dann war dieser grobe, dümmliche Anführer wohl Lloyd." Lachte Genis laut. "H... Hey, Genis...!" Beschwerte sich Lloyd, bekam dann aber von Raine wieder was in seine Tüten gelegt. "Argh! Professor, bitte! Die anderen können doch auch noch was nehmen!" "Und dieser andere Kerl?" Fragte Ann weiter nach, während nun auch mit zwei vollen Tüten zu ihnen trat. "Du meinst der, der aussah wie ein Affe..... oh!" Mit einem Blitzgedanken unterbrach sich Genis. Die beiden anderen Mädchen konnte er da ja nicht mehr nennen. "Das war dann wohl Genis." Lachte Lloyd schadenfroh. "Nein, das muss Kratos gewesen sein!" Versuchte sich Genis zu verteidigen. Sofort sahen alle zu Kratos, der sie daraufhin aber nur mit einem schiefen und leicht verwirrten Blick ansah. "Wir sollten nun zum Inn gehen." Meinte er dann und nahm seine Tüten nun ebenfalls. "Uff! Oh ja, bitte!" Stimmte Lloyd sofort zu. "Wo ist eigentlich schon wieder Jo? Nie ist sie da, wenn man sie braucht!" "Sie ist in einigen Waffenläden und sucht nach billigen, stärkeren Waffen." Erklärte Kratos ihm. "Sogar dafür haben wir noch genügend Gald." "Was? Sonst machst du das doch immer." "Ja, aber Jo versteht auch was davon und bei den vielen Läden hier hatte ich momentan keine Lust!" "Ach, bist du heute etwas faul Onkel Kratos?" Lächelte Ann und boxte ihm leicht freundschaftlich an den Arm. "Hmpf! Ganz der Vater!" Murmelte Kratos aber nur, was bei Lloyd und Ann ein Schmunzeln hervorrief. Kapitel 29: Die Reise geht weiter ---------------------------------- Kapitel 29 Am nächsten Morgen gingen sie erst noch einmal auf den Markt, wo sie einige Gegenstände, die sie nicht mehr benötigten, verkauften. Dabei allerdings musste sich Kratos, Lloyds ständiges Flehen anhören. "Bitte Dad, ich habe gehört es soll das größte Schiff der Welt sein, ich möchte es zu gern einmal sehen!" Rief Lloyd, während er sich flehend an Kratos Arm hängte. "Ach, Lloyd... Na schön, wenn du unbedingt willst!" Gab Kratos schließlich seufzend nach, was bei Lloyd Begeisterung auslöste. So gingen sie zum Hafen, wo sie das große Schiff schnell ausfindig machten. "Wow, ist das riesig!" Staunte Lloyd. "Es ist eines der neumodischsten Schiffe hier." Nickte auch Ann, obwohl sie wusste wie fortschrittlich es in der anderen Welt zuging. Das schien auch noch jemand anders zu wissen. "Jetzt komm schon, du willst mir doch nicht erzählen das dieses Ding mit Wasserdampf angetrieben wird!" Hörten sie da jemanden sagen und sahen neugierig in die Richtung aus der die Stimme kam. Allerdings waren sie nicht schlecht überrascht als sie die beiden Assassinen sahen, die sie am Ossa Pfad angegriffen hatten. "Hey, beleidige Isabella nicht, sie ist das schnellste Schiff der Welt!" Rief einer der Matrosen verärgert. "Schnell?? Das ich nicht lache, ha!" Ungläubig schüttelte das schwarzhaarige Mädchen den Kopf. "Aber groß ist es, da muss ich ihm recht geben." Sagte da das andere Mädchen ziemlich gelassen, während sie ihr komisches Haustier mit Nüssen fütterte und sich selber auch bediente. "Ach, halt du dich raus, wenn du nichts verstehst!" Fuhr ihre Freundin sie an. "Ich hab doch gar nichts gesagt!" "Du...." Erschrocken hielt das schwarzhaarige Mädchen inne als sie die Gruppe sah. "W... Was macht ihr hier?" "Oh, äh... Hallo." Sagte Colette zögernd. "Du...! Ich...! Ich töte dich!" Rief sie und deutete auf Colette, was die anderen dazu brachte eine Kampfstellung einzunehmen. "Hier?" Verwundert sah das lilahaarige Mädchen sie an. "Wir haben einen Auftrag, oder hast du das vergessen?!" "Nein, aber ich hab nun echt keine Lust zu kämpfen!" Gab die andere mürrisch zurück. "A... Aber... Warum?" Ein verständnisloser Blick war die Antwort. "Ich hab Hunger!" "Argh! Das darf doch nicht wahr sein! Hmpf, so wird das nichts! Gut, diesmal seid ihr noch davongekommen, aber nächstes Mal töte ich euch!" Drohte sie und verschwand wieder, wie das andere Mädchen auch in einem seltsamen Rauch. "Also die sind wirklich seltsam!" Meinte Genis und legte den Kopf schief. "Wir haben hier nun genügend Zeit vertrödelt! Lasst uns gehen!" Drängelte Jo sie mal wieder. "Jo hat recht, gehen wir lieber. Immerhin ist die Welterneuerung sehr wichtig und das sollte keiner von uns vergessen!" Nickte Raine und sah dabei vor allem zu Lloyd. Dann aber verließen sie die Stadt schließlich und machten sich auf den Weg zum Haus des Heils, um dort als nächstes zu übernachten. "Dad?" Fragte Lloyd nach einer Weile. "Ja?" "Warum eigentlich gibt es Leute die Colette töten wollen? Es ist doch zum Wohle der Welt, oder?" "Weißt du Lloyd, es wird immer welche geben die das Heil ablehnen werden." Versuchte Kratos ihm zu erklären. "Ich kann das aber nicht recht verstehen." "Das wirst du wahrscheinlich wenn du älter bist." "Aber ich bin doch schon Siebzehn!" Verteidigte sich Lloyd, denn er hasste es als kleines Kind betrachtet zu werden. "In den Augen eines Engels bist du nicht mehr als ein Kleinkind. Weder körperlich, noch geistig ausgereift." "Hä? Wie genau meinst du das?" "In den Augen eines Engels bist du nichts weiter als ein vielleicht acht, oder zwölfjähriges Kind, was noch sehr unerfahren ist und eine Menge zum lernen hat." Sagte Kratos mit sehr ernster Stimme. "Was? Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?" Überrascht sah Lloyd seinen Vater an. "Doch, mein vollkommener Ernst. Du weißt wie das mit den Engeln ist Lloyd und auch du als Halbengel dürftest eine ziemlich lange Lebensspanne haben. Genaues kann ich aber leider nicht sagen." "Nein!" "Was nein?" "Nein, ich weiß nicht wie das mit den Engeln ist!" Fuhr Lloyd ihn wütend an. "Du erzählst mir ja nie etwas, nur wenn es absolut notwendig ist! Sogar Ann weiß anscheinend besser über alles bescheid als ich!" Kratos seufzte. Das Lloyd beleidigt war konnte man ihm gleich ansehen. Prüfend sah er zu den anderen, die einige Meter weiter vorne gingen und wandte sich dann wieder seinem Sohn zu. "Mag sein Lloyd... Aber bei den Engeln ist besser wenn du nicht allzu viel weißt..." Begann er, wurde aber von Lloyd unterbrochen. "Ja und? Was hat das damit zu tun?!" "Das hat damit was zu tun das sie alle Mitwisser eliminieren, wenn sie nicht das tut was sie von einem verlangen! Ich will dich doch nur schützen Lloyd, versteh das doch!" Sagte Kratos nun wütend, wobei er für kurzem die Selbstbeherrschung verlor, dann wurde er aber wieder ruhig. "Dad..." Etwas geschockt und überrascht sah Lloyd seinen Vater an. So eine Reaktion war ihm größtenteils fremd. Aber etwas verstand er ihn schon. "Tut mir leid.... Anscheinend verstehe ich wirklich nicht um was es geht. Okay, ich verspreche von nun an, dich darüber nur noch zu fragen wenn es wirklich wichtig ist." "Lloyd....." Nun war auch Kratos überrascht seinen Sohn so verständnisvoll in dieser Angelegenheit zu erleben. "Ich weiß das du nur das tust um mich zu schützen. Danke Dad." Sagte Lloyd lächelnd. "Da musst du dich nicht bedanken Lloyd. Du bist mein Sohn, da ist das selbstverständlich." Meinte Kratos, nun aber schmunzelnd. "Trotzdem, Danke." Am späten Nachmittag erreichten sie dann endlich nach einigen Kämpfen mit Monstern und Straßengesindel das Haus des Heils. Eigentlich hätten sie auch schneller sein können, doch ein Regenschauer hatte ihre Reise für kurzem unterbrochen und sie gezwungen unter einer Brücke Unterschlupf zu suchen. "Ah, bin ich froh das wir endlich da sind!" Seufzte Lloyd erleichtert und streckte sich. "Gehen wir lieber schnell rein und sehen zu das wir noch Zimmer bekommen!" Meinte Ann, die sich nicht sicher war ob sie noch genügend Zimmer bekommen würden, bei den vielen Menschen, die sich hier aufhielten. Auch Raine schien das so zu sehen. "Genau, beeilen wir uns besser." Drinnen aber erwartete sie eine Überraschung. Die beiden Assassinen standen nämlich vor einem kleinen Altar, den man in allen Häusern des Heils finden konnte und betteten. Zumindest die schwarzhaarige, die andere stand eher gelangweilt daneben. ".... und bitte somit um Erfolg für meinen Auftrag!" Murmelte sie gerade. "Glaubst du das hilft etwas?" Fragte die andere ziemlich desinteressiert. "Ähm, hallo." Mischte sich da Lloyd zögernd ein. Er wusste nicht warum, aber manchmal kamen ihm die beide gar nicht wie Feinde vor. Erschrocken drehten sich die beiden um, doch sogleich kam ihnen Colette entgegen. "Schön euch wieder zu sehen. Du hast gebetet? Ich bete auch immer, da haben wir etwas gemeinsam." Lächelte sie glücklich. "Sei still! I... Ich habe dafür gebetet das ich dich töten werde!" Rief die schwarzhaarige wütend. "Oh! Äh, also liebes Fräulein Mörderin....." Begann Colette, wobei die Meisten die Augen verdrehten und innerlich aufstöhnten. Nur das lilahaarige Mädchen bekam beinahe einen Lachanfall und ihre angesprochene Freundin unterbrach die Auserwählte. "Sheena! Mein Name ist Sheena Fuijbashi!" Klärte sie, sie auf. "Ach du meine Güte!" Seufzte sogar Jo nun leise. "Hast du ein Problem damit?!" "Und ich bin Vivi Remiana." Mischte sich nun das andere Mädchen fröhlich ein und deutete dann auf das kleine Wesen, welches sie schon die ganze Zeit über schon in ihrem Arm hielt. "Und das hier ist Finfi. Freut mich euch kennen zu lernen." "Vivi, das sind unsere Feinde!" Klärte Sheena sie ungläubig auf. "Oh, stimmt ja!" Viel Vivi plötzlich ein. "Ach, wie auch immer, das nächste mal töten wir euch!" Rief Sheena da plötzlich und eine Rauchwolke erschien, in der die beiden Mädchen kurz darauf verschwanden. "Hey!!!" Wollte Vivi noch protestieren, doch da waren sie schon weg. "Hm, ich glaube sie werden noch sehr gute Freunde von uns werden." Meinte Colette zuversichtlich. "Ich geh mal die Zimmer reservieren." Seufzte Jo und machte sich auf den Weg zur Rezeption. Nur kurz darauf gingen dann alle auf ihre Zimmer, wo Colette über ihre Reise nachdachte, Jo ihre Waffen kontrollierte und schärfte, Raine ihre Notizen, über ihre Reise aufschrieb, Genis die Sachen durch ging, Ann ihrem Vater Bericht erstattete und Kratos und Lloyd sich unterhielten. "Dad?" "Ja, Lloyd?" "Ich verstehe nicht was diese fremden Mädchen haben! Zu einem wollen sie Colette umbringen, zum anderen aber scheinen sie sich doch nicht so sicher zu sein." Meinte Lloyd, der im Bett auf dem Bauch lag und seinen Kopf mit den Armen abstützte. "Ich verstehe was du meinst. Bei den beiden bin ich mir selber nicht so sicher womit wir es zu tun haben. Diese Vivi jedenfalls scheint es nicht so direkt zu wollen." Nickte Kratos verständnisvoll, während er auf einem Stuhl saß und sein Schwert polierte. "Glaubst du das wir Morgen dieses Buch bekommen werden?" "Ich bin mir da nicht so sicher Lloyd. Dieser Sammler dort soll ein rechter Geizhals sein!" Sagte Kratos, wobei er das Gesicht verzog. "Du meinst also da kommen noch mehr Schwierigkeiten auf uns zu?" "So in etwa." "Na toll!" Seufzte Lloyd betreten und mürrisch. "Was dachtest du denn? Das die Reise einfach werden würde? Warum glaubst du, wollte ich die Auserwählte unbedingt begleiten? Weil es mir Spaß macht?" Gab Kratos nun ernst zurück. "Nun, ich wusste das es schwer werden würde, aber so schwer....!" "Diese Reise zur Welterneuerung ist sehr wichtig, auch für uns! Sollte sie scheitern sind wir alle verloren, denn dann wird das Land nicht mit Mana gefüllt. Dadurch das die Garde von Palmacosta getötet wurde und das einzig, teilweis brauchbare in unserer Gruppe dann Ann und Jo waren, blieb mir fast nichts anderes übrig als mitzukommen." "Hm.... Hast du Ann und Jo nicht für fähig genug gehalten das allein zu schaffen?" Hackte Lloyd nach. "Nein. Aber schon viele Gefährten der Auserwählten starben auf dieser Reise um sie zu beschützen und da sind mehrere besser." "Aber mich hast du nicht für fähig gehalten!" Fuhr Lloyd ihn nun wütend an. "...... Du hast noch viel zu lernen Lloyd! Ich weiß, auch wenn ich nicht mitgekommen wäre, hättest du Colette begleiten wollen. Ich wünschte du könntest dir die Gefahr und das Risiko unserer Reise endlich bewusst werden. Ein Fehler, auch wenn er von einem Gefährten kommt, kann alles zum scheitern bringen! Ein Fehler und alles ist vorbei!" Lloyd sagte daraufhin nichts mehr, sondern dachte darüber nach. So hatte er das ganze wirklich noch nicht gesehen. "Und nun sucht ihr nach dem Buch?" Fragte Yuan nach. "Ja. Sie glauben das da etwas wichtiges drinnen steht." Nickte Ann. "Pah, höchstens etwas über die Siegel und da wissen du und Kratos ja bescheid!" Rief Yuan wobei er unruhig zu werden schien. "Aber Dad, wir müssen doch mitspielen!" Rief Ann ihrem Vater wieder ins Gedächtnis. "Wenn die anderen erfahren wer wir wirklich sind.... Nun, ich weiß nicht ob das so gut wäre für uns." "Ja, ich weiß! Aber mir macht Kratos verhalten Sorgen! Warum macht er da mit?" Seufzte Yuan betreten. "Er war doch auch einmal für die Weltenvereinigung...." "Um ehrlich zu sein versteh ich das auch nicht ganz. Aber man bekommt nichts aus ihm heraus, nicht einmal ansatzweise!" "Ann.... Wir müssen wohl damit rechnen das er wieder Yggdrasil beigetreten ist." Sagte Yuan plötzlich nachdem es kurz still gewesen war. "Keiner hätte soviel Nutzen davon wie er!" "Das ist jetzt nicht dein Ernst Dad, oder?" Rief Ann nun erschrocken. "Doch, damit müssen wir rechnen! Oder hast du eine andere Erklärung dafür?!" "N... Nein. Hab ich nicht. Aber sicher sind wir uns doch auch nicht!" "Nein, sicher kann man sich bei Kratos sowieso nicht sein..... Ich war mir auch mal sicher er wäre mein Freund...." Wieder folgte betretenes Schweigen, bis Yuan sich zusammenraffte. "Wie auch immer, ich erwarte weiterhin Stillschweigen und so oft wie möglich einen Bericht von dir! Sei bitte vorsichtig..." Dann schaltete er den Kommunikator aus. "Oh ja, jetzt macht er es sich mal wieder einfach..... Ach, Dad...." Murmelte Ann besorgt und packte das Gerät wieder weg. Inzwischen war sie sich gar nicht mehr sicher ob das eine gute Entscheidung gewesen war. Diese Welterneuerung kam ihr immer unübersichtlicher vor. Wusste Yggdrasil etwas? Wer waren die Assassinen? Wie sah es mit Jo aus, die so plötzlich wieder aufgetaucht war? Und welche Rolle spielte Kratos in dieser Geschichte? Kapitel 30: Ärger in Palmacosta ------------------------------- Kapitel 30 Am nächsten Tag machten sie sich dann daran den Hakonesia Pass zu erreichen. Dabei ging es ziemlich schweigsam zu, da jeder über etwas nachzudenken schien. Schließlich aber hatten sie den Pass erreicht und machten sich dann gleich auf zu dieser Hütte, um die herum sehr viel Gerümpel gelagert war. "Wozu braucht er denn den ganzen Müll?" Wunderte sich Lloyd laut. "Sammlerwahn?" Schlug Jo vor, interessierte sich dann aber nicht weiter dafür. "Ah, welch zauberhafter Glanz in meinem bescheidenen Heim!" Rief sofort ein alter Mann, als die Gruppe, die Hütte betrat und betrachtete dabei die Mädchen. "Womit kann ich dienlich sein?" "Wie redet der denn?" Verwundert sah Genis den alten an, der ihm dann wiederum einen wütenden Blick zuwarf. "Sei still du Bengel, mit dir rede ich nicht!" Schnauzte ihn der alte Mann an. "Professor, sehen sie mal!" Rief Colette da und deutete auf ein sehr alt aussehendes Buch. "Das müsste das Buch der Welterneuerung sein!" "Oh, du hast ein sehr gutes Auge meine wunderschöne Maid." Flirtete der Alte. "Ja, da hatte ich das unglaubliche Glück die Auserwählte zu treffen und sie war sogar bereit sich davon zu trennen!" "Ja, aber Colette ich doch die Auser....!" Weiter kam Genis nicht, da Raine ihm eine Kopfnuss verpasste. "Sei still, sonst halten sie uns für Betrüger!" Zischte sie ihm sofort zu "Äh, wie bitte?" Verwirrt sah der Mann sie an. "Sie ist eine außerordentliche Anhängerin der Auserwählten!" Erklärte Raine schnell. "Ja, und da würde sie sich liebend gerne das Buch der Welterneuerung ansahen." Stimmte Ann ihr schnell zu. "Kann sie es denn lesen?" Fragte er interessiert nach. "Oh ja, ich habe die Sprache von klein auf gelernt." Nickte Colette eifrig. "Nun gut.... Aber einfach so kann ich sie nicht hineinsehen lassen. Wenn ihr mir da aber vielleicht die Spiritua Statue bringen würdet könnte ich mich vielleicht dazu durchringen.." "Was? Noch geiziger geht es wohl nicht mehr!" Rief Genis empört, doch der Mann, der Konton hieß, ließ sich davon nicht beeindrucken. "Sei still du Grünschnabel! Keine Spiritua Statue, kein Buch!" "Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig als die Statue zu holen." Seufzte Jo und verdrehte genervt die Augen. "Oh man! Na gut, dann holen wir sie eben!" Murrte Lloyd sichtlich genervt. So verließen sie lieber schnell die Hütte, unterdrückten ihren Ärger aber, da draußen ziemlich viele Leute standen. "Und wo bekommen wir diese Statue nun her?" Fragte Lloyd seufzend. "Im Haus des Heils wo wir gestern übernachtet haben wird sie aufbewahrt." Erklärte Kratos ihm und Colette nickte sofort zustimmend. "Dann sollten wir am besten sofort aufbrechen." Meinte Ann, die sich schon vorstellen konnte wie wenig ihr Vater über diesen Umweg begeistert war. "Wollt ihr etwa nach Palmacosta?" Fragte eine Frau sie da und sah die Gruppe besorgt an. "Tun sie das besser nicht, die Stadt wurde nämlich vor kurzem von Desians überfallen!" "Was?!" Entsetzt sah die Gruppe sie an. "Oh nein, wie schrecklich!" Rief Colette verzweifelt. "Los, wir müssen sofort dort hin und den Leuten helfen!" Rief Lloyd sofort. "Warte Lloyd, das ist nicht ungefährlich!" Warnte Kratos ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Aber Dad, wir können doch nicht zulassen das sie die Leute dort quälen!" Bittend sah Lloyd ihn an, woraufhin Kratos einfach nur seufzend nachgab. "Wenn die Auserwählte dafür ist, von mir aus." "Und ob Mr. Kratos!" Nickte auch Colette entschlossen. "Nun gut, von mir aus. Aber wir müssen vorsichtig sein!" "Oh, danke Dad!" Rief Lloyd dankbar und strahlte ihn an. "Gut, dann gehen wir nun besser!" Das taten sie dann auch und sie beeilten sich so gut sie konnten. Trotzdem dauerte es eine Weile bis sie Palmacosta wieder erreichten, auch wenn sie keine Pause machten und sich nirgends aufhielten. Als sie die Stadt schließlich erreicht hatten, sahen sie sich nach Anzeichen von Desians um. "Und was jetzt?" Etwas hektisch sah Lloyd die anderen an. "Der große Platz ist immer ein Schauort, da dort viele Menschenmaßen vorbei kommen, wenn die Desians hier schon eingedrungen sind, werden sie dort bestimmt Erklärungen, oder so was abgeben!" Meinte Jo. "Gut, dann sehen wir dort nach!" Nickte Lloyd und lief auch schon los, wobei Colette ihm dicht folgte. Tatsächlich sollte Jo recht behalten, als sie nämlich dort ankamen, hielten einige Desians die Leute in Schach, während ihr großer, rothaariger Anführer zufrieden vor dem eben errichteten Henkersplatz stand, auf dem eine Frau stand, die sie schon einmal getroffen hatten. "Diese Frau hat sich geweigert uns Lebensmittel zu verkaufen und so wie ihr es jetzt ergeht, wird es jedem von euch ergehen, der sich uns verweigert!" Erklärte der Anführer lautstark. "Nein, Mama!" Rief da plötzlich ein braunhaariges Mädchen und rannte nach vorne. "Nein, hört auf damit!" "Sei still du Göre, sonst wird es dir genauso ergehen wie ihr!" "Nein! Ich werde niemals eure Befehle befolgen, lasst meine Mutter gehen! Wartet nur bis Dorr wieder da ist!" Drohte sie wütend. Der Anführer wollte gerade etwas erwidern, als ein kleiner Junge mit Steinen nach ihm schmiss, was seine Wut aber nur noch verstärkte. "Erledigt das Balg!" Trug er einigen Desians auf, doch bevor sie etwas tun konnten mischte sich Lloyd ein, indem er Demon Fang einsetzte und die Desians so davor abhielt dem Jungen etwas anzutun. "Lasst sie in Ruhe!" Rief er dabei Laut. "Lloyd, hast du dir das auch genau überlegt? Willst du das aus dieser Stadt ein zweites Iselia wird?" Fragte Raine mit ernster Stimme und packte ihm am Arm. "Ja und ich werde diesmal nicht nur die Desians hier erledigen, ich werde sie alle vernichten, die ganze Farm!" Sagte der Halbengel entschlossen. "Aber das könnte unsere Reise gefährden Lloyd!" Mahnte Raine ihn noch einmal eindringlich. "Wenn wir aber den Leuten hier nicht einmal helfen können, wie sollen wir dann die ganze Welt retten? Das siehst du doch auch so, oder Colette?" Wandte sich Lloyd hilfesuchend an die Auserwählte und diese nickte sofort. "Yep, Lloyd hat ganz recht. Auch ich werde helfen wo ich nur kann!" Nickte sie entschlossen. "Wenn es im Sinne der Auserwählten ist, werde auch ich dafür kämpfen." Meinte Jo, allerdings eher gelassen. "Ich ebenso." Stimmte Ann ihr zu. "Dann werde auch ich euch unterstützen." Nickte Kratos. "Tut mir leid Raine, aber sie haben recht." Entschuldigend sah Genis seine Schwester an. "Ach, von mir aus! Aber wir müssen trotzdem vorsichtig sein!" Gab Raine schließlich seufzend nach. Während die Bewohner auf dem Platz sich mächtig freuten das die Auserwählte sogar extra zu ihnen gekommen waren, um sie zu retten, lachte Magnius, der Leiter der hiesigen Menschenfarm aber nur und befahl seinen Magiern die Gruppe anzugreifen. Doch Genis stellte sich schützend vor sie und wehrte die Attacke mit einem Schutzschild ab. "Amateure!" Sagte er danach nur und ging mit sich selbst zufrieden wieder zurück. "Ihr Idioten! Könnt ihr nicht einmal mit Kindern fertig werden?!" Fuhr Magnius seine Leute wütend an. Einige Desians im Hintergrund wollten daraufhin erneut mit Magie auf die Freunde zielen, doch Ann bemerkte sie rechtzeitig und schoss in kürzester Zeit zwei Pfeile ab und erledigte sie damit. "Jetzt reicht es aber, hängt sie!" Brüllte Magnius und deutete auf Cacao, woraufhin die Desians den Befehl auch sofort ausführten. "Stopp!" Rief da aber Colette und warf ihre Chakrams, wobei sie die Stricke durchtrennte und die arme Frau zu Boden viel. "Ihr Idioten! Muss man hier denn alles alleine machen?!" Wütend wollte sich Magnius nun selber auf die Gruppe stürzen, doch da stellte sich Kratos davor und verletzte den Anführer mit seinem Schwert so, dass er kampfunfähig wurde. "Wir sollten den Wunsch der Auserwählten respektieren!" Rief der Engel dabei laut, damit ihn auch alle Desians verstanden, sah sich dann aber wieder zur Gruppe um, und vergewisserte sich, dass alle in Sicherheit waren. Da aber weiteten sich Lloyd Augen erschrocken und er deutete hinter seinen Vater. "Dad, pass auf!" Rief er dabei so laut er konnte. Sofort drehte sich Kratos um und wollte sein Schwert schon zur Verteidigung heben, aber der Desian war schon dabei zuzustechen, wurde aber in letzter Sekunde aufgehalten als sich ein Schwert in seinen Körper bohrte. Nur kurz darauf zog Jo ihr Schwert auch schon wieder aus ihm heraus und der Desian viel tot zu Boden. "Du solltest mehr auf dich achten, als auf gewisse andere Leute!" Mahnte sie ihn, sagte das aber so leise das es nur Kratos verstanden hatte, während sie sich wieder umdrehte und die Desians im Auge behielt. "Hm... Danke." Murmelte der Engel nur, der noch etwas überrascht war. "Dad! Ist auch alles in Ordnung mit dir?!" Fragte Lloyd besorgt und rannte zu seinem Vater. "Mist! Ihr da, macht sie fertig dieses Ungeziefer!" Rief Magnius da und teleportierte sich mit einigen Desians weg. Die restlichen Desians griffen sie dann an, doch für die Freunde war das kein größeres Problem. Nachdem ihre Feinde besiegt waren, wurden sie erst einmal kräftig von den Bewohnern gelobt und Cacao bat sie zum Schluss zu sich nach hause um sich zu bedanken. "Vielen, vielen Dank, dass ihr meine Mutter gerettet habt." Bedankte sich Chocolate bei ihnen. "Ach, das war doch selbstverständlich." Winkte Lloyd ab. "Nein. Ich hätte nicht gewusst was ich tun sollte, wenn sie mir auch noch meine Mutter genommen hätten." Erklärte das Mädchen ihnen. "Es war schon schlimm genug als sie Großmutter weggebracht haben." "Es war trotzdem erstaunlich wie sich die Bewohner hier widersetzt haben." Meinte Raine laut. "Ja, Dorr gibt uns Hoffnung und bald werden wir frei sein." Nickte Chocolate eifrig. "Aber ich muss nun wieder zur Arbeit, bis dann." Sagte Chocolate. "Bitte pass auf dich auf." Bat Cacao sie. Sie unterhielten sich dann noch etwas mit Cacao, bis einige von ihnen schließlich meinten es wäre an der Zeit wieder aufzubrechen, immerhin hatten sie ja noch etwas zu erledigen. So machten sie sich auf zum Haus des Heils um die Spiritua Statue zu holen. Was sie aber nicht wussten, war das jemand ganz genau beobachtete wie sie die Stadt verließen.... Kapitel 31: Dorrs Geheimnis --------------------------- Kapitel 31 "Dort vorne ist das Haus des Heils!" Rief Colette aufgeregt. "Gut, dann fragen wir dort nach der Spiritua Statue." Nickte Raine zustimmend. Als sie dort aber ankamen und nach der Statue fragten, musste ihnen einer der Priester mitteilen, dass er diese bei eine Wahlfahrt zu den Thoda Geysiren verloren hatte. "Na toll und was machen wir jetzt?" Fragte Lloyd frustriert. "Ich habe keine Lust mich an den heißen Quellen zu verbrennen!" "Lloyd!" Rief Raine da plötzlich. "Äh ja, Professor?" Fragte Lloyd etwas unbehaglich. "Du weißt das aus Geysiren heißes Wasser kommt??? Wie wunderbar!" "Professor! Sie stellen mich ja richtig dumm da!" Meinte Lloyd beschämend und auch Kratos vergrub sein Gesicht in den Händen. "Trotzdem sollten wir uns das mit den Geysiren mal ansehen." Schlug Jo vor. "Vielleicht ist die Statue doch nicht so unerreichbar." "Ja, das denke ich auch." Nickte Colette sofort zustimmend. "Ist dieses Buch denn so wichtig?" Seufzte Ann aber. Das alles schien sich ins unendliche hinaus zu zögern. "Es könnte uns wirklich helfen die Reise besser zu planen und die Siegel leichter zu finden." Meinte auch Raine. "Ich denke ein Versuch ist es auf jeden Fall wert." "Also schön." Was konnte sie da schon tun? Als sie allerdings nach draußen gingen um sich auf den Weg zu den Geysiren zu begeben, wurden sie plötzlich von einer Wache aus Palmacosta angesprochen. "Auserwählte, wir bitten dich um Hilfe!" "Äh, was ist geschehen?" Fragte Colette etwas verwirrt. "Eine der Reiseführerinnen ist von den Desians entführt worden!" "Was?! Wie ist ihr Name?" "Chocolate!" Erschrocken schwieg die Gruppe im ersten Augenblick, doch dann machte sich Entsetzen breit. "Oh nein, wir müssen ihr helfen!" Rief Colette erschrocken. "Ja, wir können sie nicht im Stich lassen!" Stimmte auch Lloyd ihr sofort zu. "Dorr bittet die Auserwählte in die Menschenfarm einzudringen und mit unserer Hilfe die Gefangenen dort zu befreien." Erklärte er ihnen. "Ich weiß nicht ob wir uns damit aufhalten können!" Mischte sich da Jo ein. "Aber wir können sie doch nicht einfach ihrem Schicksal überlassen!" Rief Lloyd sofort und wandte sich dann zu seinem Vater. "Nicht wahr Dad? Wir werden ihnen helfen, oder?" Kratos aber wich dem Blick seines Sohnes schnell aus und wandte sich stattdessen an Colette. "Wenn die Auserwählte es für richtig hält...." "Oh ja, sicher doch Mr. Kratos! Ich bin ganz Lloyds Meinung." Nickte diese sofort. "Gut, wenn es sein muss, werde ich helfen." Seufzte der Engel. "Super Dad!" Rief Lloyd begeistert. "Dann können wir sie retten." "Na schön, macht was ihr wollt!" Gab schließlich auch Raine nach. "Wenn es sein muss...." Seufzte auch Ann und so machten sie sich auf den Weg zur Menschenfarm, nachdem der Wächter ihnen gesagt hatte wo es lag. "Dort vorne!" Sagte Jo und deutete auf das große Gebäude in der Ferne. "Ja, wir müssen dort eindringen und zwar schnell!" Nickte Lloyd sofort, doch sein Vater legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Immer langsam Lloyd, wir sollten uns zuerst einmal umsehen!" Mahnte er ihn. "Aber... Aber Dad....!" "Psst! Auserwählte!" Hörten sie da plötzlich jemanden in den Büschen flüstern und drehten sich überrascht um. "Neil?" Fragte Colette überrascht. "Psst, nicht so laut!" Flüsterte der Mann und winkte ihnen, ihm zu folgen, was die Gruppe dann auch verwundert tat. "Also, was gibt es?" Fragte Ann dann mit einem unguten Gefühl. "Ich möchte das die Auserwählte ihre Reise zur Welterneuerung fortsetzt und diesen Ort hier sofort verlasst!" Erklärte Neil ihnen. "Was? Aber wieso denn?" Rief Lloyd verwundert. "Dann ist es also eine Falle." Nickte Kratos zu Lloyds voller Verblüffung. "Von all den Möglichkeiten wurde die Schlimmste wahr." Seufzte auch Raine. "Dad! Professor! Wovon reden sie denn eigentlich?!" "Das ist im Grunde genommen ganz einfach. Dorr arbeitet mit den Desians zusammen, warum sonst hätten sie eine so rebellierende Stadt in Ruhe lassen sollen? Das mit der Entführung ist nun nur ein Trick um die Auserwählte in eine Falle zu locken!" Erklärte Jo ihm. "Aber wieso....?" "Tja, gerade das gilt es noch herauszufinden." Meinte Ann seufzend. "Von wegen, wir sollten uns wieder auf die Reise zur Welterneuerung konzentrieren!" Rief Raine sofort streng. "Aber wir können Chocolate doch nicht einfach so im Stich lassen!" Mischte sich da Lloyd ein. "Oder Colette?" "Yup, ich finde Lloyd hat recht." Nickte die Auserwählte. "Auch ich möchte ihr helfen!" "Seht ihr?! Ach Dad, bitte!" Bettelte Lloyd noch ein bisschen, bis sein Vater schließlich seufzend nachgab. "Also schön..... In diesem Fall bleiben uns nur zwei Möglichkeiten. Entweder wir vernichten die Farm sofort und reden dann mit Dorr, oder umgekehrt!" "Hm.... Dann sollten wir wohl eher mit Dorr sprechen, ich würde gerne wissen warum er das macht!" Rief Lloyd sogleich und Colette stimmte ihm zu. "Sie warten dann am besten hier Neil." "Nein, ich will mitkommen! Auch mich beschäftigt was mit Gouverneur Dorr los ist!" Rief dieser aber sofort. "Okay, dann gehen wir besser sofort und bringen es hinter uns!" Stöhnte auch Jo und so machten sie sich auf den Weg, wobei Raine alles andere als zufrieden war. "Sagen Sie mal Kratos, reicht es etwa wenn Lloyd diesen einen Blick aufsetzt und Sie erfüllen alle seine Wünsche?" Fragte sie etwas säuerlich. "Ich wüsste nicht was sie das angeht!" Gab der Engel aber nur mürrisch zurück. Es dauerte etwas, doch dann kamen sie wieder in Palmacosta an. Dort begaben sie sich dann gleich in den großen Ratsraum, doch dieser war leer. "Nanu, keiner da?" Wunderte sich Lloyd. "Wir müssen dann wohl runter in den Keller gehen, von dort höre ich auch Stimmen!" Meinte Kratos, woraufhin die anderen zustimmend nickten. So schlichen sie sich nach unten, wo sie dann auch Dorr bemerkten, der mit einem Desian zu sprechen schien. Schnell versteckten sie sich hinter einigen Kisten um nicht entdeckt zu werden. "Aber mehr habe ich im Moment nicht!" Jammerte Dorr gerade. "Nun, viel ist es ja nicht!" Meinte der Desian mürrisch. "Ich versuche doch schon sie viel wie möglich aus den Leuten hier herauszupressen! Steuern, Kirchensteuern, Zusätze, mehr geht einfach nicht!" Klagte Dorr weiter. "Nun, für heute wird es langen, streng dich aber besser mehr an!" "Und was ist mit Clara? Bekomme ich nun endlich ein Heilmittel für meine Frau?" Diesmal klang der Gouverneur schon fast verzweifelt. "Wir werden sehen, was Lord Magnius dazu sagen wird. Vorerst wirst du dich gedulden müssen!" Meinte der Desian und ging wieder. Als er dann aber weg war, kam die Gruppe wieder aus ihren Verstecken hervor, was bewirkte, dass Dorr erschrocken die Augen aufriss. "W.... Was macht ihr denn hier und wo kommt ihr her?!" Schrie er die Gruppe wütend an. "Die eigentliche Frage hier ist wohl eher was du hier machst!" Sagte Jo, wobei sie die Arme verschränkte und einen ziemlich bedrohenden Blick aufsetzte. "Du arbeitest tatsächlich mit den Desians zusammen!" Rief nun Lloyd, der ziemlich wütend war. "Gouverneur Dorr! Ich kann es einfach nicht glauben!" Auch Neil war sichtlich entsetzt. "Schweigt, was wisst ihr denn schon darüber?!" Rief Dorr plötzlich sichtlich wütend. "Zumindest soviel das du die Bewohner dieser Stadt nur ausnutzt und ihnen leere Versprechungen machst, die du nicht hältst!" Schrie Ann ihn an. Solche Ausnutzereien konnte sie partou nicht vertragen. "Genau, die Leute haben dir vertraut!" Nickte Lloyd zustimmend. "Das ist nicht gerecht!" "Pah! Tu nicht so als hättest du die Gerechtigkeit gepachtet Junge!" Schrie Dorr ihn an. "Rede du nicht von Gerechtigkeit!" Nun konnte sich Lloyd auch nicht länger halten und langte an seine Schwerter, doch Colette hielt ihn zurück. "Warte Lloyd." "Aber Colette.....!" "Ich bin mir sicher das Dorr einen triftigen Grund hatte." Dann wandte sie sich wieder an den Gouverneur. "Es hat etwas mit ihrer Frau zu tun, oder?" "Die Desians wollen mir endlich ein Heilmittel geben für meine Frau, also mischt euch da nicht ein!" "Ein Heilmittel? Können wir dann vielleicht helfen?" Fragte Lloyd nun nach. "Helfen? Ihr könnt mir nicht helfen!.... Doch wenn du meinst.... Gut, dann rette meine Frau!" Rief er und zog ein Tuch herunter, das eine der Zellen verdeckte. Was die Freunde dann sahen schockte sie. In der Zelle war nämlich ein Monster und zwar so eins in die sich Menschen verwandeln, wenn man ihnen den Exsphere ohne Schutzfassung abnahm. "Das.... ist ja fürchterlich!" Brachte Colette als erste heraus. "Dad!....." Hauchte auch Lloyd geschockt und Kratos nickte. "Ja, Lloyd. Ich weiß!" Auch er konnte seinen Schock diesmal nicht verbergen. "Darum also....." Murmelte auch Ann, wobei in ihr Bilder hoch kamen, genauso wie bei Lloyd. "Ja, meine Frau ist in ein Monster verwandelt worden und die Desians wollen mir endlich ein Gegenmittel geben!" Erklärte Dorr ihm. "Und das glaubst du?" Fragte Jo schon fast etwas spöttisch. "W.... Was soll ich denn sonst machen?" "Zum Beispiel selber losgehen um ein Gegenmittel zu finden und nicht auch noch diejenigen unterstützen die deiner Frau das angetan haben!" Schrie Lloyd, wobei er sich wirklich zurückhalten musste. "Lloyd, bitte beruhig dich." Versuchte sein Vater ihn zu beruhigen, doch sein Sohn schien dazu gerade nicht in der Lage zu sein. "Ich weiß nicht ob das nun richtig ist was ich sage, aber es gibt immer eine Hoffnung. Die Göttin Martel ist mit uns allen, ich bin mir sicher das es einen Weg gibt deine Frau zu retten." Meinte Colette da plötzlich. "Ach, und wie denn?" Rief Dorr schon fast spöttisch. "Genau, es gibt da keinen Weg." Stimmte Kilia ihm zu, die ebenfalls dabei stand. "Du hast es doch nicht einmal versucht!" Sagte Lloyd aber sofort. "Wir können ja versuchen ein Heilmittel zu finden." Schlug Colette vor. "Die Reise zur Welterneuerung dauert noch etwas, unterwegs finden wir bestimmt einen Weg!" "M... Meinst du?" Fragte Dorr nun unsicher. "Ja, ich bin mir sicher." Nickte Colette entschlossen. "Wir werden ein Heilmittel für deine Frau finden." "Möglich ist es auf jeden Fall." Stimmte auch Ann ihr zu. Immerhin wusste sie ein wenig darüber Bescheid. "Nun.... Wenn ihr... Wenn ihr wirklich glaubt.... Ja, dann findet bitte ein Heilmittel für meine Frau!" "Das ist doch Blödsinn!" Rief plötzlich Kilia und ehe die Freunde sich versahen tötete sie Dorr, der sofort zu Boden ging. "W.. Was hast du getan?!!" Schrie Colette entsetzt. "Wie konntest du das deinem eigenen Vater antun?" "Vater? Wie könnte ich so einen Trottel zum Vater haben?" Lachte Kilia plötzlich. "Trottel zum Vater?!" Ann bemerkte sofort das hier etwas nicht stimmte und griff sofort nach ihrem Bogen. "Ja. Er war so damit beschäftigt ein Heilmittel zu suchen, was es gar nicht gibt, dass er gar nicht bemerkt hat, dass seine Tochter bereits tot ist." Lachte sie und verwandelte sich plötzlich. "Ich wurde von Lady Pronyma, hier her geschickt, um die Menschen zu studieren. Was für dumme und törichte Wesen es doch sind!" "Du.... Du widerlicher Bastard!" Brüllte Lloyd, dem das alles hier nun zu viel wurde. Erst das mit Marbel, dann die wenigen, schrecklichen Erinnerungen an dem Tag, an dem seine Mutter starb und nun das hier. "Dafür wirst du bezahlen!" Und ehe die anderen ihn aufhalten konnten, stürzte er sich auch schon auf Kilia, doch die anderen zögerten diesmal nicht ihm ohne Wiederworte zu folgen. Kapitel 32: Die Menschenfarm ---------------------------- Kapitel 32 Der Kampf gegen Kilia verlief recht heftig. Keiner wollte zurückstehen und so ließen sie all ihre Wut, an ihr aus. Anfangs war sich Kilia noch ziemlich siegessicher gewesen, doch mit der Zeit merkte sie, dass sie ernst zu nehmende Gegner vor sich hatte. Besonders vor denen, die noch einen kühlen Kopf bewahrten und überlegt und gezielt angriffen musste sie sich in acht nehmen. Doch schließlich half alles nichts und sie ging besiegt zu Boden. "Argh! Ich fass es nicht!" Keuchte sie schwer. "Nun gut! Wenn ich schon sterben soll, dann sollt ihr zumindest von der Kreatur vernichtet werden! Ich werde das Monster frei lassen!" Rief sie und ehe jemand sie daran hindern konnte, öffnete sie mit letzter Kraft die Kerkertür, so das Clara entkommen konnte, ehe sie starb. "Oh nein!" Rief Lloyd entsetzt, als das Monster zu ihnen rüber kam. "Muss ich etwa schon wieder jemand unschuldiges töten?!" Langsam wichen die Freunde zur Wand zurück, während sie sich jedoch kampfbereit machten. Colette aber wollte es nicht soweit kommen lassen. "Clara, Stopp!" Rief sie laut, woraufhin das Monster kurz stehen blieb, ehe es zum Ausgang schlurfte und dann dort verschwand. Einige Minuten blieb es einfach nur still. Keiner konnte sich rühren, oder ein Wort sagen, da ihnen das doch recht nahe ging, besonders bei denen, die so etwas ähnliches schon einmal erlebt hatten. Erst das stöhnen von Dorr riss sie dann aber wieder aus ihren Gedanken und sie gingen zu ihm hinüber. "Professor, können sie ihn heilen?!" Fragte Lloyd, Raine. Sie versuchte es zwar, doch schon nach kurzem musste sie bedauernd den Kopf schütteln. Das war ihr leider unmöglich, dazu war er zu schwer verletzt. Aber Dorr schien das auch nicht weiter zu interessieren, sondern sah fast bittend in Lloyds Gesicht. "Kilia.... Ist sie wirklich....?" "Nein." Unterbrach ihn Lloyd sogleich, ohne groß nachzudenken. "Deiner richtigen Tochter geht es gut..." "Gut.... Bitte rettet Clara... Ich möchte nicht das meine Tochter allein ist....." Bat er den Halbengel. "Ja, wir werden sehen was wir tun können, ich verspreche es." Versprach Lloyd ihm sogleich, was bewirkte das Dorr noch einmal lächelte, ehe er starb. "Gouverneur Dorr!!!!" Rief Neil da verzweifelt. Er konnte es einfach nicht glauben was aus seinem Anführer geworden war. "Wir sollten besser gehen." Meinte Jo dann nach einiger Zeit. "Ja, hier können wir nichts mehr tun." Stimmte Ann ihr dann sofort zu. Genau das taten sie dann auch. Die Stimmung war nicht gerade die Beste, als sie das Gebäude verließen und sich zum Ausgang von Palmacosta begaben, um sich auf den Weg zur Menschenfarm zu machen. Nach einiger Zeit aber sah Colette zu Lloyd rüber und stellte ihm eine Frage, die sie brennend interessierte. "Sag mal Lloyd, warum hast du Dorr angelogen? Warum hast du behauptet das sie noch am Leben wäre?" "Ich.... Ich konnte einem sterbenden Vater einfach nicht sagen das seine Tochter tot ist." Erklärte Lloyd, immer noch betrübt. "Ja, aber...." Wollte Colette einwerfen, doch Ann unterbrach sie sogleich. "Was wäre besser? Im guten Glauben und Frieden zu sterben, oder mit Schuldgefühlen und Verzweiflung?" "Oh.... Ja, vielleicht.... vielleicht hast du ja recht. Ich finde es nur traurig das wir nicht mehr für ihn tun konnten." Auch Raine schien so zu denken, denn der Gedanke das ihre Kräfte für so etwas nicht ausgereicht hatten, schmerzten sie. Doch offen sagen wollte sie das auf keinem Fall! Als sie am Abend dann den Wald erreichten, wo sich die Menschenfarm befand, beschlossen sie dort erst einmal zu übernachten und erst am Morgen in die Farm einzudringen. Durch die Anstrengungen des Tages, schliefen alle recht schnell ein, nur Kratos, der Nachtwache hielt, blieb wach. Allerdings viel ihm mit der Zeit dann doch jemand auf, der keinen Schlaf finden konnte. Lloyd stand nämlich plötzlich auf und ging etwas abseits, wobei Noishe ihm sofort folgte. Kratos beobachtete seinen Sohn genau, ehe er ebenfalls aufstand und zu ihm rüber ging. "Du solltest eigentlich längst schlafen Lloyd. Morgen wird ein anstrengender Tag." Meinte er dann. "Ja. Ich weiß Dad." Nickte Lloyd aber nur und sagte ansonsten nichts. "Und warum schläfst du dann nicht?" Doch darauf gab Lloyd ihm vorerst keine Antwort. "Komm, du solltest nun besser schlafen gehen. Du weißt doch das du ihn brauchst." "Nein, Dad! Ich.... möchte noch nicht schlafen." Murmelte Lloyd vor sich hin, doch Kratos hatte ihn genau verstanden. "Und warum nicht?" Fragte er in nun einem strengen Ton. "Weil ich nicht möchte!" Gab Lloyd nun bissig zurück. "Ach Lloyd.... Geh nun bitte Schlafen! Sonst überleg ich mir das noch einmal sehr genau, ob du Morgen mit darfst!" "Was?! Aber Dad....!" "Gehst du nun schlafen?" ".... Ja, ja. Ist gut!" Murrte der Halbengel mürrisch und ging zurück zu seinem Schlafplatz, wobei Noishe ihm sofort folgte. Kratos aber sah ihm nur seufzend hinterher. Mit dem Jungen wurde es wirklich immer schwerer..... Am nächsten Morgen brachen sie dann schon in aller früh zur Menschenfarm auf, wobei so gut wie alle ziemlich aufgeregt waren. Als sie dann dort ankamen, versteckten sie sich aber sogleich erst einmal in den Büschen und überlegten wie sie am besten dort eindringen konnten. "Und? Was machen wir jetzt?" Fragte Lloyd etwas aufgeregt. "Am besten wir gehen mal einfach rein. Die rechnen doch eh nicht damit das jemand so blöd ist und das wagt." Meinte Jo. "Aus deinen Worten entnehme ich dann, das wir blöd sind." Schlussfolgerte Ann dann sofort. "Und wie blöd!" Nickte Jo dann noch zustimmend, ehe sie los ging und die anderen ihr folgten. "Hey, warum meinst du wir wären blöd?!" Fragte Lloyd da aber sofort. "Ganz einfach, wer so blöd ist und versucht ohne weiteres in eine Menschenfarm einzudringen, der kann doch nur blöd sein!" "Lassen wir das Thema lieber!" Schlug Kratos schnell vor, als er schon die ersten Wachen sah, die mit gezogenen Waffen auf sie zu rannten und ihnen zu riefen, sie sollen stehen bleiben. Doch sie stellten kein großes Problem für die Freunde dar und sie schafften es bis zum Eingang, welcher aber allerdings verschlossen war. "Mist, wie kommen wir da nun rein?!" Rief Lloyd ungeduldig als sie an einer Tür ankamen. "Lass mich mal!" Meinte Jo und ging zu einem Gerät, wo man einen Code eingeben musste. Das machte sie dann auch und gab ohne weiteres die Zahlenkombination ein. Als es dann auch noch die richtige war, waren die anderen mehr als erstaunt. "Wow, woher wusstest du das?" Fragte Genis überrascht. "Einer der Desians, die ich gerade besiegt habe, hatte eine Karte wo der Code drauf stand." Erklärte sie einfach. "Gehen wir besser, bevor wir von noch mehr entdeckt werden!" Meinte Raine seufzend. In ihren Augen war das immer noch eine dumme Idee und sie war sich nicht sicher, ob sie da je wieder lebend raus kommen würden. Als sie dann aber erst einmal drinnen waren, kam die große Frage wohin. "Hat einer von euch eine Ahnung wo sich die Gefangenen befinden?" Fragte Lloyd und sah dabei instinktiv zu Jo, die ja schon einmal die Tür geöffnet hatte. "Seh ich aus wie ein Lageplan?!" Gab sie auf seinen Blick aber nur zurück und er wandte schnell seine Augen ab. "Wir sollten trotzdem weiter gehen. Wenn wir an einer Stelle stehen bleiben, finden sie uns noch!" Meinte Kratos besorgt. "Ja, vielleicht finden wir ja irgendwo einen Hinweis, wo die Gefangenen sich befinden." Nickte Genis zustimmend. Also gingen sie weiter, wobei sie immer wieder auf Desians trafen, gegen die sie kämpfen mussten. Mit der Zeit wurde es auch immer schwieriger, da immer mehr von ihnen kamen. "Schnell, hier rein!" Rief Lloyd und deutete auf eine Tür, der einzige Fluchtweg, den sie gerade hatten. Ohne länger darüber nachzudenken, stürmten sie auch schon durch die Tür und schafften es gerade noch rechtzeitig sie zu schließen. "Na toll und wohin jetzt?" Murrte Genis, als er merkte, dass sie in der Falle saßen und die Desians gegen die Tür hämmerten und versuchten sie auf zu bekommen. "Sieht so aus als säßen wir in der Falle!" Meinte Jo wenig begeistert. "Professor, können sie nicht versuchen an den Geräten herauszufinden wo sich die Gefangenen befinden?" Fragte Colette, die gerade gar nicht daran zu denken schien, dass die Desians kurz davor waren hier einzudringen. "Ich kann es ja mal versuchen.... Vielleicht finde ich ja auch einen Weg diese Tür dort zu öffnen." Meinte Raine und deutete auf eine Tür am anderen Ende des Raumes, wo allerdings verschlossen war. "Dann solltest du dich aber lieber damit beeilen!" Sagte Genis besorgt. "Dad, kannst du nichts machen?" Fragte Lloyd seinen Vater hoffnungsvoll. "Ich danke dir für dein Vertrauen Lloyd, aber momentan weiß ich auch nicht weiter." Seufzte Kratos nachdenklich. Ann hatte sich währenddessen aber unbemerkt in eine Ecke zurück gezogen, wo die anderen sie nicht sehen konnten und ihren Kommunikator heraus geholt. "Nun komm schon Dad, geh ran!" Murmelte Ann leise und etwas ungeduldig. Schließlich kam er dann auch endlich. "Ann? Warum meldest du dich jetzt erst, ich hab mir schon Sorgen gemacht!" Begrüßte Yuan sie sogleich. "Später dazu, es ist ziemlich viel geschehen und reg dich nun bitte nicht auf!" "Okay, was hast du angestellt?" "Nichts! Außer das ich mit unserer Gruppe gerade in eine Menschenfarm eingedrungen bin und wir nun festsitzen, da die Desians unsere Tür belagern und wir durch eine andere, geschlossene nicht raus kommen!" Erklärte sie ihm. "Was?!!! Seid ihr des Wahnsinns?!!" Rief ihr Vater etwas entsetzt, als er die Neuigkeit hörte. "Toll! Noch lauter und alle können dich hören! Ich bin doch schon froh, dass ich endlich einen ruhigen Platz gefunden haben, wo die anderen mich nicht sehen können!" Zischte sie und sah schnell um die Ecke, ob die anderen sie bemerkt hatten. "Und was habt ihr nun vor? Wenn euch die Desians erwischen endet die Reise zur Welterneuerung und wenn ihr Pech habt auch euer Leben!" Erklärte er besorgt. "Deswegen hab ich dich ja gerufen! Kannst du mir helfen?" Fragte Ann nun richtig bittend. "Okay, mal sehen. Kannst du den Kommunikator mit einem der Computer hier verbinden?" "Ja, Moment." Nickte Ann sofort und hatte das auch in wenigen Minuten erledigt, doch die Schläge an der Tür wurden inzwischen auch immer lauter. "So, ich bin fertig. Und bitte beeil dich!" "Ich werde tun was ich kann! Also, mal sehen...." Dann schwieg Yuan einige Zeit, während er sich die Pläne und Berichte des Computers ansah. "Nun, das wird nicht leicht! Aber ich denke es ist zu schaffen. Ich versuche die Pläne und Codes der Basis herunter zu laden, um dann die Tür zu öffnen! Danach gebe ich euch fünfzehn Sekunden, ehe ich sie wieder schließen werde! Beeilt euch also! In dem Raum dort gibt es einen Computer, der einen Lageplan der Farm enthält, ich geb dir dann den Code dafür. Den Rest dürftet ihr dann allein schaffen." "Gut." Nickte Ann erleichtert und wartete dann einige Minuten, bis ihr Vater fertig war. "So, ich hab’s! Ich schicke dir nun zuerst den Code für den anderen Raum, es ist dann der dritte Computer, auf der linken Seite, gegenüber von dir!" Nur kurz darauf hatte sie ihn dann auch. "Ich hab ihn, danke Dad." "Also, fünfzehn Sekunden ab dem Moment wo du deinen Kommunikator ausschaltest. Viel Glück und pass auf dich auf!" "Mach ich und nochmals vielen Dank!" "Melde dich sobald du kannst, sonst komm ich nachsehen!" Drohte Yuan noch, ehe sie ihren Kommunikator ausschaltete und blitzschnell einpackte. Tatsächlich ging dann nur kurz darauf zur Überraschung aller die Tür auf, wobei besonders Raine verwundert schaute. "Super Professor, sie haben es geschafft!" Rief Lloyd begeistert. "A... Aber das war nicht ich...." Stammelte Raine verwundert, doch Ann drängte sie schon mit aller Kraft zur Tür. "Darüber können wir später nachdenken, beeilt euch lieber!" Drängelte sie und schaffte es gerade noch so alle durch die Tür zu bekommen, ehe ihr Vater diese wieder schloss. Nur kurz darauf schienen die Desians im anderen Raum auch schon vorgedrungen zu sein. Ann beschloss keine Zeit zu verlieren und ging zu dem ihr besagten Computer, um den Lageplan der Festung zu öffnen. "Ann.... Woher wusstest du...." Begann Raine mehr als verblüfft, doch sie winkte nur ab. "Ich kenn mich auch etwas mit den Geräten aus, beeilen wir uns aber lieber!" "Richtig, wir müssen Chocolate und die anderen retten!" Nickte Colette zustimmend. "Gut, ich werde dir dann helfen." Nickte Raine und besah sich mit Ann den Lageplan. Es dauerte nicht lange, dann wussten sie wo sie hin mussten und verloren auch keine Zeit mehr. Durch eine andere Türe verließen sie den Raum wieder und machten sich endlich daran die zu den Gefangenen zu gehen, um sie zu befreien. Kapitel 33: Magnius Ende ------------------------ Kapitel 33 "Chocolate!" Endlich hatten sie, sie gefunden, doch sie wurde von einigen Desians festgehalten. Ohne lange nachzudenken zog die Gruppe ihre Waffen und töteten die Desians. "Geht es dir gut?" Fragte Lloyd etwas besorgt und Chocolate nickte. "Ja, ich bin in Ordnung, danke." "Gut, dann sollten wir nun zusehen, dass wir so schnell wie möglich hier raus kommen!" Meinte Kratos, dem die ganze Sache nicht geheuer war. "Dazu müssten wir aber erst die Türen öffnen, weil ich denke so leicht wie wir reingekommen sind, kommen wir nicht mehr raus!" Meinte Ann besorgt. "Neil dürfte auch Probleme haben!" Sie hatten vor kurzem nämlich die Gefangenen befreit und Neil war mit ihnen schon einmal zum Ausgang gegangen. Aber Ann kannte den Lageplan dieser Farm, dank der Hilfe ihres Vaters, inzwischen gut und so wusste sie auch, dass sie wahrscheinlich schon die ganze Zeit beobachtet wurden. Aber was zu sagen traute sie sich nicht, sonst würden wieder unangenehme Fragen kommen. "Ich weiß wo der Kontrollraum ist, von dort aus können wir vielleicht etwas ausrichten." Schlug Chocolate vor. Da ihnen nichts besseres einfiel, stimmten sie zu, doch ganz wohl war ihnen nicht bei der Sache. Vor allem Kratos hatte seine Zweifel, denn seiner Erfahrung nach, waren die Kontrollräume immer sehr gut bewacht. Chocolate führte sie zu einem Teleporter und so gelangten sie in den Kontrollraum, wo sie aber schon von Magnius erwartet wurden. "Ah, die Auserwählte und ihr Ungeziefergefolge." Lachte er, als er die verwunderten Gesichter der Gruppe sah. "Wen nennt der hier ein Ungeziefer?!" Faste Jo sich als erste wieder und zwar mit einem Todesblick. "Ich fürchte uns." Meinte Ann ebenfalls säuerlich. Ein Kampf würde auf keinen Fall ausbleiben, das verrieten schon die Desians, die sich um sie stellten. "Lass die Gefangenen gehen Magnius!" Rief Lloyd und langte an seine Schwerter. "Ha, wie amüsant. Glaubst du wirklich, du bist hier in der Lage Forderungen zu stellen?" Dann drückte er auf einen Knopf und zeigte ihnen auf einen Bildschirm wie sich die Fluchtwege der Gefangenen schlossen. "Du Bastard!" Schrie Lloyd nun richtig wütend. "Lass sie gehen!" "Wieso sollte ich, wenn ich sie doch alle in Monster verwandeln kann." Lachte Magnius. "Genauso wie Marbel, die du ja umgebracht hast." Das saß. Geschockt sah Lloyd ihn an und fühlte sich auf einmal gar nicht mehr so stark und sicher. Im Gegenteil! "Marbel?! Du meinst doch nicht etwa....?!" Rief Chocolate dann geschockt. "Sicher doch meine liebe Chocolate. Deine Großmutter wurde von Lloyd hier getötet. Oder stimmt es etwa nicht?" Lloyd konnte und wollte dazu nichts sagen. Es stimmte ja, er hatte sie getötet, wenn auch völlig unwissend und unbeabsichtigt, doch das änderte nichts daran, dass er es getan hatte. Genis aber setzte sich für ihn ein. "Das stimmt nicht ganz, er hat versucht sie noch zu retten, aber die Desians...." "Lloyd hat sie getötet, da kann man es drehen und wenden wie man will!" Unterbrach Magnius den kleinen Halbelf. "Nein!" Schrie Chocolate und wich vor Lloyd zurück, der gerade etwas sagen wollte, wobei sie den Desians direkt in die Hände lief. "Chocolate!" Rief Lloyd entsetzt. "Verdammt, lasst sie frei!" "Nein!" Weigerte sich Chocolate aber. "Ich weigere mich von dem Mörder meiner Großmutter gerettet zu werden!" "Was?! Sei nicht dumm Chocolate, das bringt doch überhaupt nichts!" Rief nun auch Ann, doch das Mädchen blieb stur. "Dorr wird mich retten!" Behauptete sie. "Wie blöd kann man denn sein?" Meinte Jo kopfschüttelnd, blieb aber ansonsten recht gelassen, doch Chocolate sah sie wütend an. "Ach ja, Dorr..... Ha, ha, bringt sie weg!" Befahl Magnius, was die Wachen dann auch taten. "Nein!" Rief Lloyd und versuchte sie noch aufzuhalten, doch es war bereits zu spät. "Verdammt!" Wie verträumt sah der Junge auf den Teleporter, wobei Tränen der Wut und Verzweiflung in seine Augen stiegen. "Lloyd!" Hörte er aber da plötzlich seinen Vater rufen und wurde im nächsten Moment auch zurück gezogen, bevor ihn weitere Desians, die hinzugekommen waren, schnappen konnten. "Magnius, ich habe so das Gefühl, dass dein letztes Stündlein geschlagen hat!" Meinte Jo und zog ihr Schwert, um damit auf Magnius zu deuten. "Ts! Macht sie fertig!" Befahl Magnius aber seinen Abtrünnigen, die sich dann auch sofort auf die Gruppe stürzten. Doch das war kein ein allzu großes Problem für sie und so waren die Desians schnell besiegt. "Na los Magnius, beweg dich zu uns runter und kämpfe!" Schrie Lloyd ihn an. Eine unglaubliche Wut hatte sich inzwischen in ihm angestaut und er hatte Mühe das zu kontrollieren, was vor allem Kratos Sorgen bereitete. "Hmpf, unfähiges Pack, alles muss man selber machen!" Knurrte der Großfürst und kam tatsächlich zu ihnen runter, wobei er seine übergroße Waffe in der Hand hielt. "Ich werde euch wie widerliche Schaben zerstampfen!" "Das werden wir ja sehen!" Ohne weiter zu überlegen griff Lloyd an und den anderen blieb quasi nichts anderes übrig als ihm zu helfen. Doch einfach war es nicht. Magnius war ziemlich stark. Raine und Genis setzten Magie ein und Ann schützte sie und griff gleichzeitig mit ihren Pfeilen an, während Jo, Kratos und Lloyd ihren Feind direkt angriffen. "Verflucht Magnius, dafür wirst du bezahlen!" Schrie Lloyd ihn an und setzte in seiner Wut, ohne groß zu überlegen, seine Spezialattacke ein. Magnius sah ihn daraufhin erschrocken an und fragte sich woher der Junge nur diese Kraft hatte. Dann aber faste er sich wieder und griff erneut mit voller Stärke an. "Gegen Ungeziefer werde ich nicht verlieren! Schon gar nicht gegen so etwas wie dich, du... sollte ich Mörder sagen?" Grinste er gemein, wodurch bei Lloyd das letzte Bisschen Zurückhaltung erlosch. Wie damals bei Forcytus leuchtete sein Exsphere hell auf, während er kraftvolle Energieattacken einsetzte. Auch seine Freunde staunten nun was für eine Kraft in Lloyd inne wohnte, doch Kratos war nun mehr als nur besorgt, denn er wusste das Lloyd das nicht lange kontrollieren konnte. In einem günstigen Moment packte er Lloyd dann auch an den Schultern und zog ihn, um ihn gegen eine Wand zu drücken, während Jo nun weiterhin gegen den nun stark geschwächten Großfürsten kämpfte. "Lloyd, beruhige dich!" Schrie er ihn an und das Rot in Lloyds Augen ließ schlagartig etwas nach. "Es bringt nichts!" Eindringlich sah Kratos seinen Sohn an und wartete, trotz der Situation geduldig bis sich der Junge wieder beruhigt hatte. Erst als Lloyd langsam nickte und ihm zu verstehen gab das er wieder normal war, ließ Kratos ihn los und sie mischten sich wieder in den Kampf ein. Doch das lohnte sich kaum noch, denn nur wenige Schläge später lag Magnius besiegt am Boden und Jo zog ihr Schwert mit einem kräftigen Ruck aus ihm heraus, wobei sie ihn verachtend ansah. "Verflucht! Wie konnte ich nur gegen solche niederen Kreaturen verlieren?!" Keuchte Magnius schwer. "Du hast es nicht verstanden!" Sagte Kratos da und ging einen Schritt auf ihn zu. "Cruxis hat die Auserwählte anerkannt!" "Was?! Aber.... Aber dann bin ich ausgetrickst worden!" Das war das letzte was Magnius von sich gab, ehe er zusammenbrach. Doch das interessierte dann niemanden mehr, denn Raine hatte ihnen gerade verkündet, dass sie den Selbstzerstörungsmechanismus eingeben würde. "Aber Raine...." Wollte Genis widersprechen, doch Raine schüttelte den Kopf. "Das ist die einzige Möglichkeit die Farm zu eliminieren. Die Gefangenen sind bereits befreit und wenn wir uns beeilen, schaffen wir es noch rechtzeitig heraus!" Erklärte sie. "Mir ist das egal, solange das letzte Stimmt!" Meinte Jo. "Also schön, beeilen wir uns!" Stimmte auch Kratos zu. So gab Raine den Selbstzerstörungsmechanismus ein und sie machten das sie raus kamen, auch wenn es recht knapp wurde. "Man, ich dachte schon wir sterben jetzt!" Seufzte Lloyd und ließ sich auf den Boden fallen. "Ja, aber wir haben es noch geschafft." Sagte Ann, wobei sie tief durch atmete. Sie hatten es tatsächlich geschafft. Doch nun gab es ein Problem. Die Gefangenen mussten nun Schutzfassungen bekommen, da ihr Mana sonst womöglich außer Kontrolle geraten könnte. Doch da hatte Lloyd eine Idee. "Wir könnten Dirk doch einen Brief schreiben. Er kennt sich mit so was ja aus, immerhin hat er mir ja auch eine gemacht." "Ja, das wäre eine gute Idee." Nickte Kratos zustimmend und wandte sich dann an Neil. "Am besten ihr schreibt einen Brief an Dirk dem Zwerg, er wohnt in Iselia. Ich bin mir sicher das er euch helfen wird. Aber denkst du, ihr schafft es allein nach Palmacosta zu kommen? Weil, wir müssen nun die Reise endlich fortsetzen." "Ja, ich denke das wir es schaffen und die Reise ist ja auch wichtig. Also, ich wünsche euch dann viel Glück und hoffe das eure Reise gut verlaufen wird." Nickte Neil. Während sich nun die Gruppe der Auserwählten auf den Weg zu den Thoda-Doks machten, brachte Neil die Gefangenen zurück nach Palmacosta. "Magnius ist also tot." Stellte Yuan fest, als er Anns Bericht gehört hatte. "Ja, und ich bin um ehrlich zu sein richtig froh darüber!" Nickte Ann. "Also, ich werde auch nicht weinen. Und nun wollt ihr Morgen das nächste Siegel brechen?" "Ja, wenn nicht wieder was dazwischen kommt!" Seufzte Ann. Irgendwie hatte sie sich die Reise wirklich anders vorgestellt. Momentan waren sie am Thoda-Dock und wollten Morgen zu den Thoda-Geysiren fahren. "Hoffentlich! Übrigens, wie sieht das nun mit Kratos aus? Denkst du wir haben eine Chance?" "Ach, Dad. Muss das wirklich sein? Ja, ich weiß es muss sein, aber..... hat das nicht noch Zeit? Wollen wir nicht zuerst das mit der Auserwählten erledigen?" Ihr war immer noch nicht wohl bei dem Gedanken das Kratos sterben sollte. "Okay, sprechen wir nicht darüber. Berichte mir dann bei der nächst besten Gelegenheit wie das mit dem Siegel verlaufen ist. Die Auserwählte müsste ja dann die Fähigkeit zu schlafen verlieren." "Da bin ich auch langsam dabei...." Murrte Ann müde. Tagsüber kämpfen, unterwegs sein und Abenteuer bestehen und nachts ihrem Vater Bericht erstatten! Yuan musste daraufhin allerdings lachen, denn er hatte diesen Wink verstanden. "Okay, ich werde dich dann schlafen lassen. Gute Nacht Ann." "Nacht Dad und arbeite nicht wieder die ganze Nacht!" "Ja, ja." So schnell konnte Ann gar nicht reagieren um noch eine Zurechtweisung zu geben, wie Yuan den Kommunikator ausschaltete. "Hmpf! Mir Vorhaltungen machen, aber wenn ich mal was sage, stellt er auf Taub!" Murrte Ann, packte das Gerät schnell weg und legte sich auch schon ins Bett. Da der Tag wirklich recht anstrengend gewesen war, schlief sie auch sogleich ein, wobei aber auch der heftige Regen, der gegen das Inn peitschte eine angenehme Wirkung auf sie hatte. Das Gefühl, dass etwas fehlte ließ Kratos aus seinem Schlaf erwachen. Was es war bemerkte er dann, als sich seine Augen wenige Sekunden später an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Lloyd fehlte. Sofort spürte er ein unruhiges Gefühl und er stand sofort auf um nach Lloyd zu suchen. Wenig später fand er ihn dann auch und zwar draußen. Lloyd stand unter dem Vordach des Inns, an einem Balken gelehnt und sah dem Regen zu, wobei er ziemlich bedrückt wirkte. Eine Weile beobachtete er ihn, ehe er sich dann entschloss zu ihm rüber zu gehen und sich neben ihn zu stellen. "Du solltest schlafen Lloyd, Morgen wird wieder ein langer Tag." "Hm..." War das einzige was der Halbengel von sich gab und weiterhin unverändert in den Regen hinaus schaute. "Dich bedrückt was?" Eigentlich war das eine dumme Frage, doch irgendwie musste Kratos ja an seinen Sohn herankommen. "Ist es das was Magnius gesagt hat?" Es dauerte etwas, bis es Lloyd fertig brachte sich zu einer Antwort durch zuringen. "Ich habe sie ermordet. Auch wenn ich mir einrede ich hätte keine andere Wahl gehabt, so hab ich es doch getan.... Und dann noch all die toten Menschen Dad!" "Es ist aber nicht mehr zu ändern. Zwar ist es wirklich hauptsächlich die Schuld der Desians, aber es ist wie du sagst, auch du bist nicht ganz unschuldig. Solange du das erkennst, ist es jedoch gut, denn es zeigt das du reifer geworden bist." Versuchte Kratos ihm zu erklären. "Meinst du?" Zum ersten mal hob Lloyd zaghaft den Kopf um seinen Vater anzusehen. "Ja. Was geschehen ist, kannst du nicht mehr ändern. Versuchen wir also das Beste daraus zu machen." Nickte Kratos ernst. "A.... Aber was soll ich machen? Sie werden mich ganz bestimmt nicht mehr nach Iselia lassen, wo soll ich in Zukunft leben? Und wie...." Bevor der Halbengel weiter reden konnte, stoppte Kratos ihn, indem er seine Hand hob und den Kopf schüttelte. "Mach dir darüber noch keine Gedanken. Das wird sich schon wieder finden." "Glaubst du?" Lloyd war da weniger überzeugt. "Ja. Und wenn es doch nicht gehen sollte, was würdest du davon halten, wenn wir dann wieder auf reisen gehen würden? Zusammen. So wie früher. Immerhin wäre die Welt dann sicher." Schlug Kratos vor und musste lächeln, als er die strahlenden Augen seines Sohnes sah. "Wirklich?! Du willst mit mir wieder auf Reisen gehen?" Fragte Lloyd begeistert nach. Sein Vater wollte ihm wirklich seinen sehnlichsten Herzenswunsch erfüllen? Ein Nicken war die Antwort. "Oh Dad!" Begeistert viel Lloyd seinem Vater um den Hals und Kratos erwiderte die Umarmung genauso glücklich. Eine Weile standen sie noch so da, bis Kratos sich wieder von ihm löste. "Aber nun solltest du noch etwas schlafen, okay?" "Okay Dad." Sagte Lloyd immer noch glücklich. Brav ging er nun auch ins Bett und die Sorgen schienen auf einmal nicht mehr so schlimm zu sein wie noch vor kurzem. Kapitel 34: Die Statue ---------------------- Kapitel 34 "Ist das.... ein Waschzuber?!!" Kam es ungläubig von Lloyd als sie sich ihre Fahrtmöglichkeit ansahen. "Yeah.... Das ist ein Waschzuber..." Nickte Genis nicht minder ungläubig. "Und damit sollen wir zu den Geysiren?" Seufzte Jo und schüttelte unzufrieden den Kopf. "Das scheint lustig zu werden." Ann zeigte sich da mehr erfreut und auch Colette schien es kaum abwarten zu können mit diesen Gefährt zu fahren. "Ja, das sieht nach einer Menge Spaß aus." "Äh, geht ihr dann mal ohne mich! Ich.... ähm, werde hier solange warten...." Murmelte Raine aber unsicher, woraufhin sie alle verwundert ansahen. "Ach kommen sie Professor, lassen sie sich nicht den Spaß entgehen!" Rief Lloyd und wollte ihre Hand nehmen um sie zu den Waschzubern zu ziehen, doch Raine sprang entsetzt zurück und schrie dabei laut auf. Dies allerdings bewirkte, dass sie nun wirklich alle verwundert ansahen und sogar Kratos einen verständnislosen Blick von sich gab. So hatte Raine wirklich noch keiner erlebt. "Professor?" Sagte Lloyd nun etwas beunruhigt. "Geht es ihnen nicht gut?" "Äh.... Ich... ich meinte natürlich: Ahhh, was für ein Spaß!" Versuchte sie zu erklären, klang aber nicht wirklich überzeugend. "Gut, dann können wir ja gehen." Meinte Jo nun, die mal wieder drängelte. "Brauchst du Hilfe Raine?" Fragte Ann, die deutlich spürte wie sie vor etwas Angst zu haben schien. "Nein, es geht schon!" Murmelte Raine, schloss die Augen und sprang in eines der Waschzuber. Ann aber zögerte nicht lange, sondern folgte ihr, denn es passten in jedem Waschzuber zwei Personen hinein. Da Genis sich gerade zu Colette gesellte, sprang Lloyd zu seinem Vater rein, wobei das Gefährt gefährlich schwankte und Raine die Augen schließen musste. "Pass bitte etwas besser auf Lloyd, ich hab keine Lust zu kentern!" Erklärte ihm sein Vater mit einem warnenden Blick. "Ja, okay Dad. Darf ich steuern?" "Kannst du es denn?" "Nein, eigentlich nicht. Kannst du es mir zeigen?" Fragte Lloyd und sah dabei zu Genis und Jo, die dem Halbelf gerade erklärte wie er zu steuern hatte. Genis nickte dann verstehend und Jo nahm sich ihren eigenen Waschzuber. "Bitte!" "Also schön." Nickte Kratos und zeigte es ihm am Anfang. Lloyd hatte es dann zu seiner Überraschung schon sehr schnell begriffen und hatte so gut wie keine Probleme mit dem Steuern. Nur am Anfang musste er ihm noch etwas helfen, doch dann ging es bei ihm fast von allein. Für Raine schien die Fahrt eine Ewigkeit zu dauern, doch schließlich war es überstanden. Sie waren angekommen und das auch noch heil. "Kommen sie Professor, ich helfe ihnen." Bot sich Lloyd an und reichte ihr seine Hand, um ihr aus dem Waschzuber zu helfen. Raine nahm das Angebot auch zu gerne an und ließ sich so von Lloyd heraus helfen. Doch auf die Beine kam sie eine Weile noch nicht, zu tief saß der Schock noch in ihr, auch wenn keiner verstand warum sie Angst vor Wasser hatte. Genis aber kannte ein alt bewehrtes Mittel um seine Schwester wieder auf die Beine zu kriegen. Als er nämlich mal so ganz nebenbei die Jahrtausenden alten Geysire erwähnte ging es unglaublich schnell aufwärts mit ihr und die anderen mussten sich beeilen um ihr zu folgen. "Wow, das sind also die Geysire...." Staunte Lloyd als sie die letzten Treppen erklommen hatten. "Ganz schön viele Leute hier." "Die Geysire gehören zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in ganz Sylvarant." Erklärte Ann ihm lächelnd. "Genauso wie das Benutzen der Waschzuber." "Also das mit den Geysiren kann ich sehr gut verstehen, aber diese Dinger...." Raine konnte darüber nur seufzen. "Wir sollten uns nun auf den wesentlichen Teil unserer Aufgabe konzentrieren und das sind die Statue und das nächste Siegel!" Erinnerte Jo sie. "Richtig! Sehen wir uns mal um." Meinte Raine. Die Statue war dann auch ziemlich schnell gefunden. Allerdings war sie wirklich nicht leicht zu erreichen, da sie ausgerechnet auf der anderen Seite des Geysirs gefallen war. Einfach so würde man dort nicht hin gelangen. "Also ich frag mir wirklich wie der Kerl das nur geschafft hat!" Seufzte Jo. "Das muss ein unglaublicher Wurf gewesen sein!" "Und wie kommen wir da nun ran?" Seufzte Ann. Mit ihren Flügeln wäre das ja ein leichtes gewesen, doch diese waren ja in dieser Sache verboten einzusetzen. Also, was tun? "Hm.... Könnte Genis das Wasser nicht mit Eismagie gefrieren, so das ich hinüber schlittern könnte um die Statue zu holen?" Schlug Lloyd plötzlich vor, woraufhin alle überrascht zu ihm sahen. "Ähm... Ja, eigentlich würde es funktionieren..." Nickte der kleine Magier nachdenklich. "Das ist aber nicht ungefährlich!" Mahnte Kratos sofort. "Das Eis dürfte nicht lange halten und wenn dich so ein heißer Strahl trifft, könntest du ernsthafte Verbrennungen erleiden!" "Ja, soll ich nicht lieber gehen?" Fragte Ann hoffnungsvoll. Das wäre endlich mal wieder eine sportliche Aufgabe für sie. "Nein, ich gehe!" Rief Lloyd aber sofort. "Immerhin hab ich es zuerst gesagt!" "Zieht doch Stöckchen wenn ihr euch nicht einigen könnt!" Seufzte Jo, wobei sie die Augen verdrehte. "Und wenn ihr euch nicht bald einigen könnt, gehe ich!" "Kommt nicht in Frage!" Riefen die beiden da aber gleichzeitig. "Also, wenn ihr euch wirklich nicht einigen könnt, sollte Jo....." Begann Raine, wurde aber sogleich von Lloyd unterbrochen. "Nein Professor, ich gehe! Ich hab die Idee gehabt, also werde ich auch gehen!" "Ein Argument." Meinte Jo nickend. "Es war seine Idee, soll er doch seinen Hals riskieren." Das allerdings brachte ihr einen wütenden Blick bei Kratos ein. "Na schön, aber wenn er es nicht schafft versuche ich es!" Gab Ann schließlich nach. "Das ist kein Spiel!" Belehrt Kratos die jüngeren mit einem sehr ernsten Blick. Warum nur hatte er das Gefühl, dass es ein schlimmes Ende nehmen würde? Endlich gingen sie am Rand der Quellen hin und Genis und Lloyd machten sich bereit. "Denk daran Lloyd, das Eis wird etwas 30 Sekunden halten, also beeil dich!" Warnte sein Freund ihn, woraufhin Lloyd nickte. "Meine Heilkräfte haben auch ihre Grenzen Lloyd!" Mahnte ihn auch Raine, die ebenfalls ein ungutes Gefühl hatte. "Versuch ruhig zu bleiben und nicht überstürzt zu handeln! Ich will dich nicht schon wieder retten müssen!" Sagte Kratos, wobei er seinen Sohn ernst in die Augen sah. "Ach komm schon Dad, so schlimm bin ich nun wirklich nicht!" Murrte Lloyd beleidigt. "Ich kenne dich Lloyd, du begibst dich gerne in Gefahr, ohne an die möglichen Folgen zu denken! Also, pass auf!" "Ja, ja, ist schon gut! Können wir dann loslegen Genis?" "Okay!" Genis konzentrierte sich daraufhin und schaffte es wirklich den Geysir zu gefrieren. Lloyd schlitterte dann auch sogleich los, wobei Ann ihn dorthin dirigierte wo es einigermaßen dick und sicher aussah. "Links! Links! Nun rechts!" Rief sie ihm zu. "Quatsch, er muss gerade aus!" Viel ihr da Jo ins Wort. "Nein, da ist das Eis doch inzwischen viel dünner!" "Aber von dort aus kommt er schneller zu der Statue! Wenn er geradeaus geht und dann rechts ist er gleich da!" "Hört auf zu streiten, er ist ja schon dort!" Seufzte Genis, wobei die beiden Mädchen überrascht zu dem Geysir hinüber sahen. Lloyd war dieser Streit gleich zu dumm geworden und so hatte er einfach irgendeinen Weg genommen und war nun bei der Statue angekommen, die er vorsichtig in die Hand nahm. Sie fühlte sich richtig warm an, fast schon heiß, aber das war ja kein Wunder bei dieser Hitze hier. Genis wollte nun erneut mit einem Eiszauber beginnen, um das Eis wieder zu festigen, doch zu seinem Entsetzen schlitterte Lloyd bereits zurück und das ohne darauf zu achten wie dünn das Eis bereits geworden war. "Lloyd! Spinnst du, nein!" Rief er erschrocken, doch den anderen ging es nicht anders. "Ist der Lebensmüde, oder so was?" Fragte Jo ungläubig. "Lloyd!" Auch Colette war einfach nur entsetzt und besorgt. Inzwischen schossen schon wieder heiße Dampfstrahlen aus der Eisdecke hervor und nun erkannte auch Lloyd in was für einer misslichen Lage er sich befand. Als er merkte wie das Eis unter ihm auch noch zu krachen begann, geriet er in Panik und sprang auf den nächst besten Felsen, der aus den Geysiren herausragte. Dummerweise landete allerdings nicht richtig, so das er mit dem linken Fuß ins Wasser trat. Sofort schrie er vor Schmerz auf als er sich daran verbrannte und rettete sich mit Schmerz verzehrtem Gesicht vollends auf dem Felsen, ohne aber die Statue los zu lassen. Allerdings ließ es sich nun auf den Felsuntergrund fallen und hielt sich seinen schmerzenden Fuß. "Lloyd, nein! Professor, können sie ihn heilen?!" Schrie Colette verzweifelt, während sie sich an den Arm ihrer Lehrerin hängte. "Von hier aus jedenfalls nicht Colette!" Rief Raine ebenfalls sehr besorgt. "Genis, kannst du das Eis noch mal gefrieren?" Fragte Jo ihn, wobei sie noch recht ruhig blieb, doch Genis schien dazu momentan nicht in der Lage zu sein, sondern starrte einfach nur entsetzt zu den heißen Quellen. "Hey, ich rede mit dir!" "Hier, halt das mal Ann!" Sagte da Kratos plötzlich und reichte ihr seinen Schwertgurt. "Onkel Kratos, was.....?" Begann Ann, doch da sprang Kratos auch schon schnell von einem Felsen zum anderen, immer darauf bedacht, nicht in das heiße Wasser zu gelangen, oder von den Dämpfen erwischt zu werden. So gelangte er schließlich zu seinem Sohn. "Lloyd! Wie geht es dir?!" Erst durch seine Stimme konnte man seine Panik so richtig merken. "E... Es geht.... Argh!" Murmelte der Junge. Kratos konnte dazu nur den Kopf schütteln und zog Lloyd, ohne Vorwarnung seinen rechten Schuh aus, woraufhin der Halbengel allerdings vor Schmerz aufschrie. Das tat einfach nur höllisch weh. Kratos konnte aber nicht anders als schwer zu seufzen als er die Verbrennungen sah. Damit würde er nicht mehr weit kommen. "Steh auf!" Rief Kratos dann aber auch schon und zog Lloyd in die Höhe. Sie mussten zusehen das sie so schnell wie möglich von hier verschwanden, bevor ihnen wirklich noch etwas schlimmes geschah! Genis hatte sich inzwischen auch wieder gefangen und schaffte es nach mehrmaligen Einreden das Wasser erneut zu gefrieren. So konnten die beiden wieder zurück ans sichere Ufer gelangen, wo sie sich aber erst einmal gleich wieder setzten. "Lloyd! Glaub mir, wenn ich mich wieder erholt habe, bekommst du den schlimmsten Ärger deines Lebens!" Versprach Kratos ihm. Doch das war Lloyd momentan wirklich egal. Seine Gesichtszüge waren immer noch Schmerz verzehrt und selbst als Raine ihn zu heilen begann, ließ der Schmerz nur langsam nach. Die Statue aber hielt er immer noch fest in der Hand und erst Ann schaffte es sie ihm mit etwas Gewalt zu entreißen. "Wie geht es ihm Professor?" Fragte Colette nach einer Weile ungeduldig. "Besser wir lassen ihn erst einmal eine Weile ausruhen. Sein Bein konnte ich soweit wieder heilen, aber der Schock sitzt noch tief in ihm." Erklärte Raine ihr. "Wie konnte er auch so blöd sein." Murmelte Genis vor sich hin. Auch er war immer noch etwas geschockt. Also brachten sie Lloyd etwas abseits von den heißen Quellen und langsam erholte er sich auch wieder, genauso wie die anderen. Sein Bein schmerzte zwar immer noch und das würde die nächsten Tage wohl auch so bleiben, aber er lebte und es war nicht mehr passiert. "Ich denke wir können dann weiter gehen." Meinte Lloyd nach einiger Zeit. "Bist du dir sicher?" Fragte Genis aber eher etwas ungläubig. "Ja, klar bin ich mir.... Autsch!" Lloyd hatte aufstehen wollen, doch er ließ es schnell wieder bleiben. "Warte, ich glaube ich habe da eine Salbe, die dürfte dir helfen." Sagte Raine und begann in ihrer Tasche zu wühlen. Ziemlich schnell hatte sie es auch dann gefunden. "Das mache ich!" Rief Kratos aber plötzlich. Seit dem Vorfall hatte er nichts mehr gesagt, jetzt aber blitzten seine Augen wütend und besorgt auf, woraufhin Raine von vornherein nicht widersprach. "Ich möchte gerne mit Lloyd allein sprechen." Meinte er dann noch und die anderen machten auch das sie weg kamen. Die Unterhaltung bekamen sie aber trotzdem noch mit. "Was hast du dir eigentlich dabei gedacht Lloyd?!" Fing Kratos dann auch sofort an, während er vorsichtig dessen Fuß einrieb. "Ich.... Ich...." Stotterte der Halbengel unsicher. Es war immer schwer die richtigen Worte zu finden wenn sein Vater wütend war. "Du hättest sterben können!" "Aber ich lebe und mir geht es gut! Ungh! Zumindest größtenteils. Und das zählt doch, oder?" Versuchte er sich zu verteidigen. Die unangenehme Stille ließ Lloyd vorsichtig aufsehen und blickte dann direkt in die ernsten Augen seines Vaters. "Du hättest mich sehr unglücklich machen können!" Langsam sickerten die Worte in Lloyds Bewusstsein, bis er begriff was sein Vater damit meinte. Nun überkamen ihm doch Schuldgefühle. "Tut mir leid Dad. Ich werde in Zukunft nie wieder so etwas dummes machen, versprochen!" Kratos seufzte daraufhin, nickte aber. "Das hoffe ich! Ansonsten war es auch das Letzte mal das ich dich so etwas machen lasse!" "O... Okay." "Gut. Sobald es dir dann besser geht können wir uns nach dem Siegel umsehen." So langsam beruhigte sich Kratos nun wieder, vor allem als er bemerkte das es Lloyd auch richtig verstanden hatte. "Es geht schon wieder. Sehen wir besser gleich nach den anderen." Murmelte Lloyd. So schnell würde er das hier wirklich nicht vergessen! Also stand er mit Hilfe von Kratos auf und gingen zu den anderen, die bei einem Sockel oder so was standen. "Lloyd, Mr. Kratos! Wir haben den nächsten Stein gefunden!" Verkündete Colette strahlend. "Nun mach schon Colette! Sie sind jetzt da, also öffne den Zugang endlich!" Drängelte Raine, die sich schon wieder in ihrem Ruinenmodus befand. Genau dies tat Colette dann auch und es erschien eine leuchtende, durchsichtige Brücke, die in eine Höhle zu führen schien. "Gut, gehen wir." Nickte Jo dann auch nachdem sie den anderen einige Zeit zum Staunen gelassen hatte. Raine setzte sich auch sofort in Bewegung und die anderen folgten ihr, wenn auch nicht ganz so schnell. Lloyd brauchte sowieso noch etwas Zeit, da sein Bein ja noch schmerzte und als sie in der Höhle eine Treppe hoch gingen, half Kratos ihm vorsichtshalber noch. "Wo ist eigentlich Noishe?" Wunderte sich Lloyd, als er die Treppe endlich geschafft hatte. "Draußen. Du weißt ja wie er auf Monster reagiert und hier gibt es viele." Erklärte sein Vater ihm, sah aber dann zurück. "Hm, sie scheinen uns auch nicht zu folgen." "Wer?" Wunderte sich Lloyd und sah auch zurück, was Kratos zum Seufzen brachte. "Du hast mir doch versprochen vorsichtiger zu sein! Ich meinte die Assassinen, die uns gefolgt sind!" "Ach wirklich?" "Ja! Also so langsam glaube ich doch das du noch nicht soweit bist für so eine Reise!" "Jetzt tu nicht so als würdest du keine Fehler machen Dad!" Rief Lloyd nun doch ein wenig beleidigt. "...... Das habe ich nicht behauptet! In der Tat habe ich schon große Fehler gemacht, die mich ein Leben lang verfolgen!" Erklärte er ihm, wenn auch um einiges leiser. "So? Welche denn?" Wollte Lloyd neugierig wissen, doch als Kratos sich instinktiv an sein Medaillon langte, wusste Lloyd bescheid. "Oh, Mama..... Schon gut Dad, du brauchst nicht weiter zu sprechen." "Danke Lloyd.... Holen wir lieber die anderen ein." "Okay." Lächelte der Halbengel, womit er versuchte seinen Vater auf zumuntern, was ihm sogar etwas gelang, während sie etwas schneller machten. Kapitel 35: Das zweite Siegel ----------------------------- Kapitel 35 "Was hat dieses blöde Vieh nur?!" Rief Sheena, während sie verzweifelt versuchte an Noishe vorbei zu kommen, der den Eingang bewachte. "Hey! Das ist nicht blöd, sondern süß!" Schwärmte Vivi mal wieder. Anstatt mit Sheena zusammen zu arbeiten und zu versuchen an Noishe vorbei zu kommen um der Auserwählten zu folgen, schmuste sie mit ihm! Versuchte aber Sheena an ihm vorbei zu kommen, schnappte er nach ihr. "Sieht so aus als würde er den Eingang bewachen." Vermutete Corrine, der mit Finfi neben Vivi saß. Finfi dagegen beachtete das alles gar nicht, sondern sah viel lieber den Geysiren zu und gab hin und wieder ein "Boah!" von sich. Dieses Wort hatte er erst vor kurzem von Vivi gelernt, auch wenn sie stur behauptete, sie sei es nicht gewesen. "Jetzt hilf mir doch endlich!" Beschwerte sich Sheena bei ihrer Freundin. "Tu ich doch! Ich versuch ihn gerade abzulenken." Meinte Vivi fröhlich und kuschelte weiter mit Noishe, dem das auch noch zu gefallen schien. "Oh toll! Und? Hilft es was?" "Ach, du bist wirklich süß!" Sheena konnte nur darüber stöhnen als Vivi sie schon wieder nicht beachtete, sondern sich voll und ganz dieser Kreatur widmete. Vielleicht hätte sie doch besser alleine gehen sollen. "Uff, wann sind wir endlich da?" Fragte Lloyd mal wieder nach einiger Zeit gähnend. "Das war ja so klar!" Seufzte Genis sofort. "Ach, sei still Genis!" Rief Lloyd, wobei er ihn wütend ansah. Kratos schüttelte nur leicht den Kopf dazu. Lloyd würde sich darin wahrscheinlich nie ändern. Erst ging er mit großer Begeisterung an eine Sache heran und dann wurde es ihm schnell langweilig. Etwas dazu zu sagen war in seinen Augen reine Zeitverschwendung. "Erst einmal müssen wir zusehen wie wir es zum Siegel schaffen!" Seufzte Jo. Noch wurde ihnen der Weg ja durch eine Tür versperrt, die einfach nicht aufging. "Versuchen wir logisch nachzudenken. Diese Wage, mit den Krügen ist sicher nicht umsonst da." Meinte Ann. "Lloyd, komm mal hier her." Sagte Kratos und sein Sohn tat verwundert wie ihm geheißen. "Vorhin haben wir die Struktur des Manarings geändert in das Element Wasser. Versuch mal den Krug mit Wasser zu füllen, um das Gewicht zu ändern." "Was?... Ach... Ach so..." Murmelte Lloyd und tat wie ihm befohlen. Nach einigen Experimentieren hatten sie es dann aber geschafft und standen endlich vor dem Teleporter. "Sieht hier ähnlich aus wie bei dem ersten Siegel..." Meinte Lloyd, etwas enttäuscht. "Was hast du denn erwartet?" Fragte Jo spöttisch und trat etwas näher, wobei eine Hand an ihrem Schwertknauf ruhte. "Nun ja, vielleicht...." "Vorsicht! Ich spüre eine Menge Mana!" Unterbrach Genis, Lloyd und nur kurz darauf wurden alle von einem hellen Licht geblendet. Als sie dann wieder sehen konnten, standen wie erwartet einige Monster vor ihnen, die sie erst besiegen musste. "Okay, erledigen wir das!" Rief Lloyd und wollte sich schon auf sie stürzen, doch eine kräftige Hand, die sich auf seine Schultern legte, hinderte ihn daran. "Was hast du mir versprochen Lloyd?!" Fragte Kratos ihn streng. "Aber Dad.....!!" "Nein! Entweder du lernst ruhiger zu werden, oder ich nehm dir deine Schwerter weg!" "Was?!!!!" "Ich mein es ernst Lloyd! Stürz dich nicht immer einfach so kopfüber in einen Kampf und achte mehr auf deine Kameraden!" Damit ließ Kratos ihm los und half nun Jo, die bereits allein gegen die Monster kämpfte und von Genis, Raine und Ann mit Magie und Pfeilen unterstützt wurde. "Wofür hält er sich eigentlich!" Lloyd spürte wie er wütend auf seinen Vater wurde, doch er unterdrückte es erst einmal und widmete sich nun auch dem Kampf, wo er seine ganze Wut an den Monstern auslassen konnte. „Ich bin doch kein kleines Kind mehr!“ Es dauerte etwas, doch dann waren die Monster schließlich besiegt und Colette trat wie beim ersten Mal vor das Orakel, wo kurz darauf wieder Remiel erschien und mit ihr redete. Erneut versuchte Ann sich taub zu stellen und den Engel nicht anzusehen. Allein bei seinem bloßen Anblick konnte ihr richtig schlecht werden, so überheblich wie er sich anhörte! Diesmal schien es aber auch den anderen aufgefallen zu sein, oder zumindest einigen. "Na, der hört sich ja richtig Gönnerhaft an!" Meinte Genis, kaum das Remiel weg war, doch dafür bekam er von Raine einen Schlag auf den Hinterkopf. "Entschuldige dich sofort bei Colette!" Verlangte sie, aber die blondhaarige schüttelte den Kopf. "Nein, ist schon in Ordnung. Vater..... Remiel hörte sich wirklich etwas komisch an..." Meinte auch sie. "Etwas ist gut!.." Ann hatte wirklich Mühe sich ihre Kommentare über den Engel zu verkneifen. Am liebsten hätte sie ihm sofort ihren Dolch in seine Brust gerammt! Und das sollte sie noch zweimal aushalten? Herrjemine! "Wir sollten besser gehen!" Sagte Kratos aber, da ihm dieses Geschwätz zu blöd wurde. So verließen sie den Tempel wieder, doch Lloyd war immer noch sauer auf seinen Vater. Was hatte er denn diesmal falsch gemacht? Er konnte es einfach nicht verstehen. Kaum hatten sie den Tempel verlassen, als Colette auch schon wieder zusammenbrach, doch Lloyd war sofort bei ihr. "Colette! Ist das wieder diese Engelskrankheit?" Fragte er besorgt. "Scheint so. Lassen wir sie besser ausruhen." Meinte Jo und so machten sich die Freunde dran ein Lager aufzuschlagen, denn die Thoda Geysire würden sie heute wohl nicht mehr verlassen. Also machten sie ein Feuer und legten Colette in die Nähe davon. Während die anderen aßen und darüber schwatzten wie sie ihre Reise nun fortsetzen wollten, distanzierte sich Lloyd ein wenig von ihnen. Ihm war gerade nicht zum Reden zumute. Viel zu groß war sein Ärger momentan noch und so betrachtete er nachdenklich seinen Exsphere. Sein Vater hatte ihm erzählt, dass er einmal seiner Mutter gehört hatte. Auch wenn er es niemanden gegenüber zugab, aber er dachte oft an sie. Häufig fragte er sich wie sein Leben wohl ausgesehen hätte, wenn sie noch am Leben wäre. Wahrscheinlich wäre einiges anders verlaufen. Und die Desians waren daran schuld! Sie hatten seine Mutter damals getötet! Erst hatten sie, sie irgendwie in ein Monster verwandelt und dann getötet! Schon seit längerem hatte er geschworen sich eines Tages an ihnen zu rächen und nun schien er Gelegenheit dazu zu bekommen. Auch Ann nahm nicht an dieser Besprechung teil. Sie hatte sich mal wieder eine stille und unbeobachtete Ecke gesucht und berichtete ihrem Vater gerade über das Geschehene. "...und Morgen wollen wir zum Hakonesia Pass aufbrechen." Beendete Ann ihren Bericht gerade. "Okay. Das hört sich schon mal gut an." Nickte Yuan. "Wieso gut? Dad, ich merk wenn du was planst!" Stellte Ann sofort klar und sah ihn auffordernd an, woraufhin Yuan leise lachen musste. "Ja, das merk ich. Also Ann, wir wären dann soweit. Wenn Kratos nun das Siegel von Origin lösen würde, wäre ich soweit. Ich könnte das ewige Schwert führen." Erklärte Yuan ihr. "Heißt das dann..... dass Onkel Kratos...?" "Ja. Kratos wird sterben müssen! Denkst du ich hätte eine Chance gegen ihn? Immerhin reist du schon eine ganze Weile in seiner Gesellschaft." "Nur sehr schwer Dad. Wenn ich so darüber nachdenke denke ich eher nicht. Sein Kampfstil ist noch etwas ausgereifter. Scheint als hätte er in den letzten Jahren angestrengt trainiert." Meinte Ann nachdenklich. "Gut, dann muss ich es eben mit Hinterlistigkeit versuchen. Entweder ich greife ihn aus dem Hinterhalt an, oder ich nehme seinen Sohn einfach als Druckmittel. Mal sehen was am ehesten klappt." Sagte Yuan eher locker, doch damit überspielte er nur seinen Missmut. "Onkel Kratos wird ausrasten wenn du das tun solltest." Seufzte Ann. Erst heute hatte sie ja mal wieder mitbekommen wie sehr er sich um Lloyd sorgte. "Umso besser. Bitte Ann, sieh mich nicht so an! Du weißt selber das es unsere einzige Möglichkeit ist und ich verlange ja nicht von dir das du es tust." Yuan mochte diesen Blick von ihr überhaupt nicht, denn es erinnerte ihn so an Martel. "Aber.... zumindest Lloyd kann doch nichts für den Blödsinn, den ihr damals gemacht habt!" Beschwerte sich Ann. "Was soll denn das heißen!" "Wo sie recht hat, hat sie recht." Mischte sich da nun noch eine Stimme im Hintergrund vom Büro ihres Vaters ein. "Botta, halt dich da raus!" Hörte sie dann die Stimme ihres Vaters, der sich vom Bildschirm abgewandt hatte. "Aber einer muss sie doch unterstützen." "Raus hier! Such dir eine andere Arbeit!" "Ja, ja. Vielleicht sollte ich in Triet als Verkäufer arbeiten, so was hab ich noch nicht ausprobiert!" Meinte der Abtrünnige, während er sich anscheinend zur Tür bewegte. "Verschwinde! Und wage es ja nicht die Abtrünnigen-Festung zu verlassen!" Rief Yuan ihm noch hinterher, ehe er sich wieder zu Ann wandte. "Also, wo waren wir stehen geblieben? Ah ja.... Also, ich sehe keinen anderen Weg Ann. Gegen Kratos zu kämpfen ist halber Selbstmord, also bleiben und nur noch diese beiden Varianten. Außer seiner Familie hat Kratos nun mal keine Schwachstellen mehr." "Mehr? Was meinst du mit mehr?" Wollte Ann wissen, doch plötzlich hatte es Yuan eilig. "Oh, ich glaub ich muss noch was erledigen! Also, wir zählen auf dich Ann!" Und schon unterbrach er die Verbindung. "Hmpf, ich sollte bestimmen dürfen wann wir aufhören und wann nicht!" Murmelte das Mädchen, während sie ihren Kommunikator auch wegpackte und sich so unauffällig wie möglich zu der Gruppe zurück kehrte. So kam sie gerade rechtzeitig um etwas zur Besprechung ihre weiteren Pläne beitragen zu können. "Dann sollten wir es erst einmal uns damit beschäftigen über den Hakonesia Pass zu kommen." Meinte Raine gerade. "Das ist kein Problem, ich habe da bereits einen Pass für uns alle. Habe ich bei meiner Ausbildung bekommen, als Söldner braucht man so was." Erklärte Jo ihnen. "Oh, haben sie auch einen Pass Mr. Kratos?" Fragte Colette, der es inzwischen wieder besser ging. "Nein, ich habe nur bis nach Triet Aufträge angenommen, da brauchte ich keinen Pass für Hakonesia." Erklärte der Engel ihr. "Und dann sollten wir nach Asgard gehen um....." Begann Ann, doch Raine unterbrach sie sofort begeistert. "Jaaaa, Asgard!!!" Rief sie begeistert. "Diese wundervollen Ruinen und...." Den Rest hörte schon keiner mehr, da sie Raine ignorierten und weiter planten.... Jedenfalls Kratos, Ann, Jo und Genis, denn Colette hörte Raine zu und Lloyd saß immer noch abseits. "Selbst wenn wir nichts in diesem Buch über unsere weitere Reise herausfinden sollten, dürften wir in Asgard doch hinweise finden. Oder Onkel Kratos?" Wandte sich Ann an Kratos. "Auf jeden fall. Die Leute in Asgard sind recht gläubig was den Elementargeist des Windes und so betrifft." Nickte der Engel. "Aber schnell dürften wir nicht vorwärts kommen, wenn Raine erst einmal die Stadt betreten hat." Seufzte Genis. "Dann sollten wir sie mit anderen Ruinen locken." Meinte Jo. "Bin mal gespannt wie du das anstellen willst." Seufzte Genis. "Irgendwie klappt alles." Meinte sie nur Schulterzuckend. "Planst du denn nie voraus?" Fragte Kratos nun doch etwas verwundert. "Nein, das wäre nicht mein Stil." Schüttelte sie den Kopf. "Ich entscheide spontan was ich als nächstes tue. Wenn ich plane, wird doch alles nur wieder über den Haufen geworfen. Es lohnt sich nicht zu planen." "Aha... Na ja, jeder auf seine Art und Weise." Meinte Ann einfach mal. Bei den Abtrünnigen wurde eigentlich nur voraus geplant, auch wenn sie gerne hin und wieder ebenfalls zu spontanen Aktionen neigte, etwas Planung gehörte doch dazu. Kratos schien das ebenso zu sehen, doch er sagte nichts dazu. Wieso auch? "Sehen wir zu, dass wir Morgen es zumindest über den Hakonesia Pass schaffen. Es kommt danach gleich ein Haus des Heils, dort können wir dann übernachten." Schlug Kratos schließlich vor. "Dann können wir immer noch weiter sehen." Kapitel 36: Asgard ------------------ Kapitel 36 Die Tage bis nach Asgard waren unter anderem doch recht anstrengend. Nicht nur, dass sie ständig von Monstern und Banditen überfallen wurden, nein, Raine musste auch noch verrückt spielen und redete nur noch von den Ruinen. Überhaupt wurde sie immer lebendiger, je näher sie ihrem Ziel kamen. Zum Leidwesen von Lloyd und Genis fing sie sogar an zu Kochen! "Hey, wohin geht ihr denn?" Fragte Ann verwundert. Sie waren nämlich gerade mitten in einem Wald und hatten ihr Lager für die Nacht aufgeschlagen. "Raine kocht!" Sagte Genis nur und ging fort um Wasser zu holen, oder jedenfalls behauptete er es. "Äh, ich verstehe nicht ganz." Meinte das blauhaarige Mädchen etwas verwirrt. "Komm besser mit, dann erklär ich es dir!" Flüsterte Lloyd ihr zu, nahm schnell ihre Hand und zog sie hinter sich her in den Wald, ohne das die anderen etwas bemerkten. "Hey, nun warte doch mal Lloyd!" Rief Ann dann schließlich als sie tiefer im Wald waren und riss sich los. "Was soll das nun?!" "Raine kocht! Du hast keine Ahnung wie lebensgefährlich das sein kann!" Erklärte Lloyd ihr, wobei er das Gesicht verzog. "Lebensgefährlich?" "Yep! Ich war mal bei ihnen zum essen eingeladen. Ich und Genis hatten am nächsten Tag eine Magenverstimmung! Ach, es war fürchterlich!" "Und du glaubst wir entkommen dem indem wir uns im Wald verstecken?" Fragte Ann eher ungläubig. "Ein Versuch ist es doch wert...." Meinte der braunhaarige Halbengel hoffend. "Gut, dann aber nicht zu weit." Stimmte Ann ihm schließlich zu und sie schlichen zum Lager zurück, wo sie sich etwas abseits in den Büschen versteckten und das Lager genau beobachteten. "So, und es wird alles aufgegessen!" Sagte Raine als nach ihrer Meinung ihr Essen fertig war. "Genis! Hier geblieben!" Rief sie, als der Halbelf sich erneut verdrücken wollte und hielt ihn an den Haaren fest. "A... Aber ich wollte...." Versuchte er verzweifelt sich zu retten. "Das kannst du nachher auch machen, nun wird gegessen!" So schnell konnte er nicht schauen wie sie ihm auch schon eine Schüssel in die Hand drückte und der kleine Halbelf seufzte schwer. "So, wo sind denn Lloyd und Ann?!" Fragte sie dann und sahen sich suchend um. "Oh, ich glaube sie sind dort in den Büschen." Lächelte Colette und zeigte naiv hinter sich. "Ich glaub das einfach nicht!" Sagte Ann und sah ungläubig zu Colette. "Verstehst du nun warum ich weiter weg vom Lager wollte?!" Seufze Lloyd schwer, doch da wurden sie schon von Raine aus den Büschen gezogen und bekamen ebenfalls eine Schüssel mit Essen in die Hand, was schon sehr verdächtig roch. Auch Kratos, Colette und Jo bekamen eine Schüssel in die Hand gedrückt, nur Raine nahm nix. Stattdessen sah sie die anderen erwartungsvoll an. "Also, wie schmeckt es." Daraufhin sahen sich alle nur hilflos an, denn bisher hatte keiner etwas davon probiert. Schließlich war es, zu Lloyds Entsetzen, Kratos der sich überwand. "Ich denke ich probiere es mal...." Meinte er, aber wahrscheinlich auch nur, weil es Raines Kochkünste noch nicht kannte. Er war bisher nur wegen den Misstrauen der Kinder vorsichtig gewesen. "Hm... Es hat einen.... außergewöhnlichen Geschmack...." Umschrieb er es vorsichtig. "Oh, ist es mir schon wieder nicht gelungen?" Nachdenklich sah Raine ihr Essen an, während Kratos langsam immer blasser wurde. "Argh, einen Arzt!" Keuchte er schließlich und ließ sich einfach zur Seite Fallen, was Raine aber nicht einmal bemerkte, da sie ihr Essen immer noch studierte. "Dad!" Dafür aber reagierte Lloyd, der aufsprang und zu seinem Vater rannte, während die anderen schnell ihr Essen wegschütteten. "Hm, vielleicht sollte ich das nächste mal nicht mehr so stark würzen.... oder sollte ich doch lieber..." Murmelte Raine währenddessen nachdenklich vor sich hin. "Wie wäre es wenn du es einfach mal bleiben lassen würdest?" Seufzte Genis, doch sie hörte ihn nicht. Zwei Tage später kamen sie dann endlich in Asgard an. Es kostete sie allerdings einige Mühe Raine davon zu überzeugen erst einmal in einem Inn, Zimmer zu bekommen, anstatt sogleich loszustürmen um die Ruinen zu besichtigen. Sie nahmen sich dann erst einmal im billigsten Inn Zimmer, da ihnen das fürs erste reichen würde und sie sowieso mal wieder knapp bei Kasse waren. Doch zum Ausruhen hatten sie keine Zeit, da Raine sie auch schon zu den Ruinen drängte, die auf einer höheren Ebene lagen. "Muss das sein?" Murrte Lloyd genervt als vielen Treppen hochstiegen um Raine zu folgen. "Wenn du später mal durch die Welt reisen willst kann es nützlich sein etwas über die Kultur anderer Städte in Erfahrung zu bringen." Versuchte sein Vater ihm zu erklären. "Wenn du meinst..." Murmelte Lloyd noch nicht ganz überzeugt. Oben angekommen erfüllte sich dann auch schon seine schlimmste Erwartung. Raine begann sofort einen Vortrag über die alten Ruinen und die Stadt hier zu halten. Doch nicht nur ihn interessierte das momentan sehr wenig. Schnell stellte sich sein Vater abseits und betrachtete viel lieber die Gegend und auch Jo, Ann und Genis machten Alleingänge. Raine war dabei so in ihre Erzählung vertieft, dass sie nicht bemerkte wie nur noch Colette ihr gespannt zuhörte. Allerdings würde es wahrscheinlich noch einige Zeit dauern bis sie fertig war, also beschloss Lloyd einen Rundgang um die Ruinen zu machen und sich so die Zeit zu vertreiben. Als er allerdings auf die andere Seite angelangte und um eine Ecke bog, blieb er erstaunt stehen. Was machten die beiden komischen Kerle da nur? Neugierig kam er näher, oder besser gesagt, er schlich sich heran. "So, mein Felsenzerstörer wäre nun angebracht, es kann losgehen!" Rief der rothaarige stolz. "A... Aber wird das die Ruinen nicht zerstören? Ich weiß wirklich nicht ob das richtig ist..." Murmelte der blauhaarige sichtlich nervös und unsicher. "Aber ansonsten wird ...... geopfert!" "Was macht ihr denn da?" Mischte sich nun Lloyd ein, wodurch sich die beiden erschrocken umdrehten. "W... Wer bist du? Und was hast du hier verloren?!" Schrie der rothaarige ihn an. "Hau gefälligst ab!" Lloyd aber ließ sich davon nicht beeindrucken, sondern sah sich das Gerät näher an. "Hast du das selbst gemacht?" Fragte er und betrachtete den Apparat kritisch. "Sicher doch und nun verschwinde besser, wenn du nicht mit den Ruinen in die Luft fliegen willst!" "Ihr wollt die Ruinen zerstören?! Seid ihr verrückt?!" Ungläubig sah Lloyd ihn an. "Ihr könnt doch nicht einfach die Ruinen zerstören!" "Was ist hier los, was soll der Lärm?!" Rief da Raine, die plötzlich vor ihnen stand. Lloyd war sich nun absolut sicher, sie musste eine Nase dafür haben. Aber auch gut, dann eben anders. "Professor, die beiden hier wollen die Ruinen zerstören!" Rief er und machte auch schon das er wegkam, denn er konnte sich denken was nun kommen würde. Der erwartete Effekt trat auch prompt ein. Erst einmal verpasste sie den beiden ein paar gezielte Tritte, bevor sie ihnen die Leviten las und dann zu allem Überfluss einen Vortrag halten wollte. Allerdings machte sie dabei eine ungeschickte Bewegung und legte den Schalter dieser Bombe um, ohne es jedoch zu bemerken. "Ähm, Professor..." Versuchte Lloyd sie dann darauf aufmerksam zu machen, doch wie immer, wenn sie in ihrem Ruinenmodus war, zählte nichts mehr um sie herum. "Ich sagte doch ihr sollt euch eure Frage für später aufheben!" Unterbrach sie ihm. "Aber sie haben den Schalter aktiviert!" Beendete Lloyd seinen Satz doch noch. "Was?!" Entsetzt sahen Raine und die anderen zu der Bombe, die bereits zu ticken begonnen hatte. "Was hast du getan Frau?! Du hast den Schalter aktiviert und es funktioniert." Dafür bekam er aber einen kräftigen Tritt von Raine. "Du brauchst nicht auch noch stolz darauf zu sein!" Schrie sie ihn verzweifelt an. "Gibt es einen Not-Ausschalter?" Fragte Lloyd, der als einziger noch ziemlich ruhig blieb. "Natürlich nicht, was erwartest du von mir?" Meinte er trotzdem stolz. Während Raine daraufhin auf ihn losging, machte Lloyd sich seufzend daran das Gerät vorsichtig zu entschärfen. Nach wenigen Minuten hatte er es dann auch tatsächlich geschafft. Für ihn war das allerdings kein Wunder, denn sowohl sein Vater, als auch Dirk hatten ihm schon öfters erzählt wie ungefähr solche Geräte funktionierten und dieses Model war nun wirklich einfach zu handhaben. "Wow, du hast es tatsächlich geschafft meinen Felsentrümmer zu stoppen, alle Achtung." Nickte der rothaarige anerkennend. "Du solltest keine Geräte basteln, die du nicht unter Kontrolle hast." Riet ihm Lloyd und stand von seiner Sitzposition wieder auf. "Puh, der Ruine scheint nichts passiert zu sein." Kopfschüttelnd sah Lloyd zu Raine, die sanft über die Steine strich. Er konnte wirklich nicht verstehen was diese Frau daran nur so interessant fand. Er wollte zwar auch nicht das die Ruinen zerstört wurden, aber deswegen führte er sich nicht so auf. Dann allerdings hörte er Schritte, die sich ihnen näherten und so sah er in die Richtung. Sofort folgten die beiden Fremden seinen Blick und sahen ebenfalls einen alten Mann, der mit zwei jüngeren Männern auf sie zukam. "Ah! Hardy, der Bürgermeister!" "Ich weiß, lauf!" Und so machten sie, das sie davonkamen. Das war dann aber auch für Lloyd ein Zeichen hier zu verschwinden, vor allem als er hörte wie der Bürgermeister die anderen anschrie, sie sollen von hier verschwinden, die Ruinen dürfte keiner betreten. "Kommen sie Professor!" Rief er und zog sie am Arm von den Ruinen weg. "Aber ich habe sie doch noch gar nicht untersucht!" Wehrte sie sich verzweifelt. "Professor! Bitte, kommen sie! Wir müssen hier weg!" Drängte der Halbengel sie aber weiter und sah prüfend zu den Bürgermeister und seinen Begleitern. Auch Raine folgte diesmal seinem Blick und ließ sich dann endlich breitschlagen von hier zu verschwinden. "Wo seid ihr denn gewesen?" Fragte Ann, als sie endlich wieder zu ihnen kamen. "Professor Sage wollte einfach nicht von den Ruinen weg." Erklärte Lloyd seufzend. "Ich frage mich, warum keiner mehr zu den Ruinen darf." Wunderte sich Genis laut. "Ja, das ist wirklich zu schade... ob ich wohl eine Sondergenehmigung bekommen werde?" Sofort begannen Raines Augen wieder hoffnungsvoll zu leuchten, aber die anderen ignorierten es nun einfach mal. "Das erklärt zumindest warum keine Touristen bei den Ruinen waren. Ich habe mich schon gewundert." Meinte Jo nun. "Wir sollten mal nachfragen warum niemand mehr zu den Ruinen darf." Schlug Kratos nun vor. "Immerhin ist es wichtig etwas über die Reise zu Welterneuerung heraus zu finden." "Sollten wir uns nicht erst mal etwas ausruhen?" Fragte nun Lloyd mit einem leichten Bettelblick. "Professor Sage hat uns doch sofort hier her geschleppt, da konnten wir nicht einmal was essen." "Im Inn könnten wir doch auch nachfragen." Stimmte auch Colette ihm zu. "Na schön." Gab Kratos mal wieder seufzend nach. "Ja, danke Dad!" Rief Lloyd auch sofort glücklich und machte sich dicht gefolgt von den anderen auf den Weg zum Inn. Kapitel 37: Das Ritual ---------------------- Kapitel 37 Am Nachmittag des selben Tages gingen sie dann durch Asgard und sahen sich die Stadt an. Die Plattform durften sie allerdings zu Raines Bedauern nicht mehr betreten. Doch Lloyd gingen die beiden Kerle von gestern nicht mehr aus dem Kopf. Warum hatten sie die Plattform zerstören wollen?Sie mussten doch einen Grund dafür haben! Einfach so zerstörte man eine Touristenattraktion doch nicht. Aber wo waren sie jetzt und würden sie es noch einmal versuchen? "Sag mal Lloyd, bist du noch da? Hast du uns überhaupt zugehört?" Holte ihn Genis schließlich aus seinen Gedanken. "Ähm, ja! Sicher doch!" Nickte der Halbengel sofort, obwohl er überhaupt nicht mitbekommen hatte worum es gerade ging. "Wer's glaubt!" Seufzte Genis aber nur und machte eine wegwerfende Handbewegung. "Was soll denn das schon wieder heiß...." Fing Lloyd an, unterbrach sich aber als er sah, wie der rothaarige Kerl von gestern in eines der Häuser ging. "Professor! Sehen sie mal!" Rief er dann daraufhin und deutete nach vorne. "Ist das nicht der Kerl, der gestern die Ruine in die Luft sprengen wollte?" "Wo?!!" Rief Raine sofort und sah sich nach dem Übeltäter um, bis sie ihn entdeckt hatte. "Ja! Ja, das ist er!" "Was ist los?" Fragte Ann da verwundert. Sie hatte ja gestern nichts davon mitbekommen, genauso wenig wie die anderen. "Der und noch so ein Anderer haben gestern versucht die Ruinen in die Luft zu sprengen! Professor Sage und ich konnten sie zum Glück davon abhalten." Erklärte er ihnen. "Und das erzählst du uns nicht?!" Rief Genis daraufhin, leicht verärgert. "Ähm...." "Vielleicht sollten wir sie dann mal fragen warum sie das tun wollten. Es könnte ja etwas mit dem Verbot zu tun haben bei den Ruinen und zudem sollten wir mal langsam anfangen uns wegen dem nächsten Siegel durch zu fragen." Schlug Ann schließlich vor. "Ja, machen wir das!" Stimmte Lloyd ihr sofort zu, da er selber ja auch neugierig war. "Na da bin ich mal gespannt!" Murrte Jo, die bisher mal wieder nichts dazu gesagt hatte. "Was habt ihr hier zu suchen?!" Wurden sie auch sofort von dem rothaarigen Kerl angeschrien als sie das Haus nach vorherigem Anklopfen betraten. "Du bist doch der Kerl, der gestern versucht hat die Ruinen zu zerstören!" Kam Lloyd sofort zur Sache. "Verschwindet von hier! Nur wegen euch wird Aisha nun Morgen geopfert werden!" Schrie er sie allerdings weiterhin an, ohne genauer auf Lloyd einzugehen. "Harley!" Rief da aber ein blauhaariges Mädchen und sah ihn streng an. "Das ist mein Haus hier und ich entscheide ob ich jemanden hinauswerfe, oder nicht!" Belehrte sie ihn und warf ihm einen strengen Blick zu, ehe sie sich zur Gruppe wandte. "Tut mir leid wegen seiner Unhöflichkeit, er ist aber nur etwas besorgt. Ihr seid dann also diejenigen, die Harley und meinen Bruder von der dummen Idee abgehalten haben? Danke, vielen Dank." "Aber Aisha! Wenn wir die Plattform nicht zerstören wirst du geopfert werden!" Mischte sich dieser Harley nun wieder ein. "Aber die Ruinen bedeuten den Menschen hier so viel, sie sind nun mal wichtig..." "Stopp jetzt mal!" Rief Jo da plötzlich und alle drehten sich zu ihr um. "Was genau ist nun eigentlich vorgefallen? Sonst blicken wir hier ja nie durch!" "Was passiert ist?! Dieser Idiot hier hat versucht die Ruinen zu untersuchen, woraufhin der Elementargeist erwacht ist und nun Menschenopfer verlangt!" Erklärte Harley lautstark und deutete dabei auf seinen Kumpel, der daraufhin betroffen den Kopf senkte. "Aus diesem Grund lässt der Bürgermeister auch niemanden mehr zu den Ruinen!" "Harley! Gib Linar nun nicht die Schuld an all dem!" Schimpfte Aisha ihn aber sofort. "Er hatte doch nichts böses im Sinn!" "Aber wegen ihm sollst du nun geopfert werden!" "Also das ist mir neu!" Meinte nun Kratos, wobei er aber eher zu sich selbst sprach. "Was denn Dad?" Wollte Lloyd aber sofort wissen. "Ich habe noch nie davon gehört das Elementargeister Opfer verlangen." "Ja, ich genauso wenig." Stimmte Ann ihm zu und auch die anderen konnten sich dem nur anschließen. "Wie auch immer, ihr seid schuld daran, dass mein Plan Aisha zu retten gescheitert ist und nun raus hier!" Diesmal ließ Harley keine Einwände zu und schmiss die gesamte Gruppe aus dem Haus. "Der war aber mal freundlich!" Meinte Genis kopfschüttelnd. "Und was machen wir jetzt?" "Wir sollten zusehen das wir einmal mit dem Bürgermeister sprechen können. Vielleicht kriegen wir so mehr raus, ich glaub nämlich nicht das ein Elementargeist Menschenopfer verlangt!" Sagte Ann mit ernster Stimme, immerhin kannte sie sich ja damit aus, da ihr Vater ihr eine Menge darüber erzählt hatte. "Ja, das ist eine gute Idee!" Stimmte Raine ihr sofort zu, doch man konnte ihr sofort anmerken das sie dabei auf etwas anderes hinaus wollte. "Also, gehen wir!" Rief Lloyd und machte sich auch schon auf den Weg, auch wenn er eigentlich nicht so recht wusste wohin. Schließlich aber fanden sie den Bürgermeister doch noch und zwar in der Nähe der Plattform. Natürlich gingen sie sofort hin, doch bevor einer von ihnen auch nur den Mund aufmachen konnte hatte Raine ihre Frage schon gestellt. "Sie sind der Bürgermeister, richtig? Ich würde gerne die Ruinen hier erforschen." Brachte sie ihr Anliegen auch schon vor. "Nein! Es schon der Letzte, der die Ruinen erforschen wollte hat großes Chaos angerichtet, indem er den Elementargeist erweckte, da brauchen wir nicht noch einmal so eine Tragödie! Wir lassen niemanden in die Nähe der Ruinen!" Rief der Mann aber entschlossen. "Aber sie können deswegen doch nicht einfach jemanden opfern!" Rief Lloyd nun erbost. "Was sollen wir denn machen? Wenn der Elementargeist sein Opfer nicht bekommt wird er die Stadt zerstören!" Verteidigte sich der Bürgermeister. "Hmm..." Raine dachte angestrengt nach und hatte dann eine gute Idee. "Dann werde ich das Ritual vollziehen!" "Was?!! Raine, bist du sicher das du das tun willst?!" Fragte Genis aber entsetzt und besorgt zugleich. "Es ist unsere beste Chance herauszufinden was hier los ist. Und keine Sorge, ich werde vorsichtig sein." Versprach sie ihren kleinen Bruder. "Nun... Wenn sie unbedingt wollen... dann soll es uns recht sein." Stimmte der Bürgermeister schließlich zu, wenn auch etwas unsicher. "Dann gehen sie am besten gleich zu Aisha und lassen sie sich das Kostüm zeigen und alles erklären." Genau das tat Raine dann auch, während ihr die anderen folgten. "Also, ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist..." Murmelte Genis, während er zusah wie Aisha ihr das Kostüm zeigte. "Ja, sind sie sicher, dass sie das tun wollen?" Fragte auch Aisha besorgt. "Immerhin..." "Keine Sorge, ich weiß was ich tue!" "Sie scheint sich da ja sehr sicher zu sein." Meinte Lloyd doch recht verwundert. "Würdet ihr nun bitte gehen? Ich möchte mich gerne umziehen!" Forderte Raine da die anderen auf und so gingen sie eben nach draußen. "Ich weiß nicht, ich weiß nicht... Ob das gut geht?" Murmelte Genis besorgt. "Nun, ich denke wir können Professor Sage da vertrauen." Versuchte Lloyd ihn auf zu muntern. "Sie wird schon wissen was sie tut, immerhin ist das ihr Spezialgebiet." "Das ist auch der Grund warum sie sich in diese Gefahr begibt!" Gab er aber nur seufzend zurück. "Sonst würde sie es wahrscheinlich nicht tun." "Also ich finde sie kann manchmal ganz erstaunlich sein." Lächelte Colette aufmunternd. "Nur manchmal?" Ann sah sie da eher zweifelnd an. Immerhin tickte Raine aus wann immer sie Ruinen sah, oder nur davon hörte. "Momentan können wir mal wieder nur warten, oder?" Seufzte Lloyd gelangweilt. "Und das bis Morgen? Na super!" Am nächsten Morgen hatten sich dann alle Bewohner und auch die Gruppe bei den Ruinen versammelt, um den Schauspiel zuzusehen, wobei die Bewohner aber gehörigen Abstand zu der Plattform nahmen. "Wow, was hat Professor Sage da denn an?" Fragte Colette verwundert und beeindruckt zugleich. "Das ist die Rituale Kleidung die, die Tänzerin trägt. Es gehört einfach zum Brauch dazu." Erklärte Ann ihr. "Sagt mal, wie lange dauert dieser Tanz eigentlich?" Fragte Lloyd dann, dem das ganze zu langweilig wurde. "Nicht lange. Etwa noch ein paar Minuten nehme ich an." Meinte Kratos, der im Gegensatz zu den anderen hier überhaupt nicht angespannt, oder aufgeregt zu sein schien. Schließlich hatte Raine das Ritual beendet. Dennoch blieb es seltsamerweise noch kurze Zeit still, doch plötzlich war so etwas wie ein leichtes Erdbeben zu spüren und nur kurz darauf erschien ein großes Wesen, welches sich wütend umzusehen schien. "Wo ist das Mädchen?!" Schrie es laut und seine Augen fixierten Raine. "Was?! Professor nein! Das ist kein Elementargeist, das ist ein Monster!" Rief Colette ihr panisch zu, was bewirkte das Lloyd auch sogleich seine Schwerter zog. "Dann machen wir es fertig!" Rief der Halbengel laut, und wollte schon losstürmen als sein Vater ihn am Arm packte und festhielt. "Was habe ich dir über überstürzte Handlungen gesagt?!" "Aber Dad, das Monster....!" "Thoda-Geysir, muss ich mehr sagen?!" Erinnerte Kratos ihn und der Junge schwieg sofort. "Wir sind eine Gruppe, ein Team Lloyd und das bedeutet, dass wir auch zusammenhalten und auch zusammen angreifen, verstanden?!" ".... Ja Dad..." Nickte Lloyd und wurde wieder ruhiger. "Gut. Dann machen wir es jetzt fertig, oder?" Fragte Kratos ihn nun lächelnd. "Yeah!" Das gefiel Lloyd schon besser. Zusammen war es für die Gruppe dann kein Problem mehr das Monster zu besiegen. Lloyd, Kratos und Jo griffen es direkt an, während Genis seine Magie nutzte, Raine heilte und Ann geschickte einen Pfeil nach dem anderen abschoss. Schließlich hatten sie es geschafft. "Super, das war einfach!" Rief Lloyd erfreut. "Hättest du es alleine besiegen müssen, wäre es nicht mehr so einfach gewesen." Sagte Jo nur dazu, während sie ihr Schwert weg steckte und ohne ihn auch nur anzusehen an ihm vorbei ging. "Hä?" Etwas verwirrt sah ihr Lloyd hinterher. "Was hat sie denn für ein Problem?" Raine währenddessen war der Mittelpunkt der Bevölkerung von Asgard, die sich um sie gescharrt hatten. "Wir wissen gar nicht wie wir ihnen danken können, sie haben uns alle gerettet!" Rief der Bürgermeister begeistert. "Dann lassen sie mich die Ruinen erforschen und auch die Steintafel, die wir erhalten haben, als das Monster besiegt war." Verlangte sie mit bereits glänzenden Augen. "Selbstverständlich, nur zu gerne!" Nickte der Bürgermeister immer noch begeistert. "Dürfte ich ihnen vielleicht dabei helfen?" Fragte Linar etwas schüchtern. "Ich beschäftige mich schon des längeren mit der Plattform und kann mich vielleicht nützlich machen." "Oh ja, das wäre wirklich lieb. Also, fangen wir gleich an!" Rief sie begeistert, packte den überraschten Linar am Arm und verschwand dann auch schon. "Und weg ist sie." Seufzte Ann und sah ihr hinterher. Wieder würde ein Tag verloren gehen, da Raine nicht eher ruhe geben würde, bis sie diese Tafel entschlüsselt hatte! "Also Raine ist wirklich beeindruckend für eine Halbelfe." Meinte nun Harley bewundernd. "N.... Nein!" Rief da Genis aber sofort. "Raine ist eine richtige Elfe und ich auch! Wir sind Elfen!" "Was? Nun komm schon, du denkst doch nicht etwa ich würde Leute von meinem eigenen Volk nicht erkenn...." Er hielt mitten im Reden inne als er bemerkte wie bedrückt Genis wirkte und verbesserte sich schnell. "Ähm, war wohl mein Fehler, ihr seid richtige Elfen. Entschuldige." Lloyd hatte den beiden zugehört und fühlte sich plötzlich gar nicht mehr so wohl. Er hatte die ganze Zeit über geglaubt das Genis und Raine richtige Elfen waren, aber das gerade.... Da die Leute Genis immer noch fragend ansahen beschloss er etwas zu unternehmen. Schnell ging er zu Genis hinüber und legte eine Hand auf seine Schulter. "Wir sollten nun zum Inn zurückgehen Genis. Ich bin müde..." "Ja, Lloyd!" Nickte sein Freund sofort dankbar und lächelte sogar etwas dabei. Im Inn hatte Lloyd dann viel Zeit zum nachdenken. Genis und Raine waren Halbelfen? Er hatte nie darüber nachgedacht, sie hatten einfach gesagt sie wären Elfen und er hatte es ihnen geglaubt... So wie sie glaubten er wäre ein Mensch! Ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit. Was wenn sie heraus fanden das er in Wahrheit ein Halbengel war? Ein Halbelf zu sein war schon hart genug, aber bei ihm war es noch einmal etwas anderes. Außer ihm gab es keine anderen Halbengel auf der Welt. Er war allein.... Und noch dazu einzigartig. Ein, wie er fand, schreckliches Gefühl! Kapitel 38: Der dritte Tempel ----------------------------- Kapitel 38 Am nächsten Morgen versammelten sich alle dann, mit Ausnahme von Raine die über Nacht nicht mal mehr gekommen war, vor dem Inn. "Wir sollten mal nach Professor Raine sehen, immerhin wollen wir heute ja noch zum nächsten Siegel aufbrechen." Sagte Lloyd, als sich alle versammelt hatten. "Ja, sehen wir mal nach ihr!" Murrte auch Ann. Gestern Abend hatte sie ihrem Vater Bericht erstattet und er hatte ich aufgeregt, dass es einfach nicht voran ging! "Yeah, gehen wir!" Rief Lloyd dann, als er sich bestärkt fühlte und ging einfach los, ohne weiter auf die Kommentare der anderen zu warten. "Oh, dieser Junge...." Seufzte Kratos schwer und folgte seinem Sohn dann einfach. Lloyd indessen beeilte sich zu Aishas Haus zu kommen, damit sie so schnell wie möglich aufbrechen konnten. Wie immer war er eben ziemlich ungeduldig. Als sie endlich bei Aisha ankamen, waren Raine und Linar gerade dabei ihre Arbeit zu beenden. "Oh, ihr kommt gerade richtig." Sagte sie erfreut, als sie die anderen sah. "Wir sind gerade damit fertig geworden die Steintafel zu untersuchen, die wir gestern nach dem Kampf gegen das Monster gefunden haben." "Raine ist so erstaunlich!" Rief Linar da. "Sie hat die Tafel innerhalb einer Nacht entschlüsseln können!" "Hm... Warum nur überrascht das dann mich nicht?" Murmelte Lloyd, woraufhin Genis sich Mühe geben musste nicht laut los zu stöhnen. Warum war ausgerechnet er mit so einer Schwester gestraft worden? Nicht das er Raine nicht liebte, aber diese Macke war ihm so peinlich! "Das nächste Siegel liegt laut der Tafel beim Balacroft Mausoleum, am besten wir brechen sofort auf!" "Zumindest etwas indem wir uns einig sind." Seufzte Lloyd, der froh war endlich wieder weiter zu können und vielleicht auch gegen Monster zu kämpfen. "Übrigens, ich hatte sogar noch etwas Zeit übrig einige Hausaufgaben für euch zusammen zu stellen! Bei der nächsten Gelegenheit werdet ihr sie dann machen!" Erklärte Raine zum Schrecken aller. "Das kann doch nicht ihr Ernst sein Professor! Wir sind hier auf der Reise zur Welterneuerung und nicht in der Schule!" Rief Lloyd entsetzt, doch da mischte sich schon sein Vater ein. "Dir würde es auf jeden Fall nicht schaden! Raine hat mir alles über deine Leistungen in der Schule erzählt und so wie es sich anhört hast du es wirklich bitter nötig!" Meinte er mit strenger Stimme. "Aber Dad! Das ist doch die Reise zur Welterneuerung und....." "Das hindert euch nicht zu lernen! Kommt aber nun, das Mausoleum ist nicht weit von hier und ich wäre gerne noch vor der Dunkelheit dort!" Damit drehte sich der Schwertkämpfer wortlos um und verließ den Raum, wodurch Lloyd ihn nur mit offenen Mund und großen Augen nach sah. War das gerade sein Vater gewesen? "Lloyd, komm endlich!" Diese Rufe erlösten den Jungen aus seiner Starre und er folgte seinen Freunden, die das Haus schon verlassen hatten. "Ja, sicher doch Dad!" Einige Stunden später erreichten sie dann endlich die Ruinen und natürlich war Raine mehr als entzückt. Allerdings legte sich das schnell, als sie merkte das die Tür nicht aufging, doch auch dieses Problem lösten sie schnell. "Seht mal, da ist eine Vertiefung!" Rief Colette nämlich. "Hm... Ob da die Steintafel hineinpassen könnte?" Überlegte Ann laut. "Ja, das wäre möglich, versuchen wir es!" So schnell konnte Ann gar nicht reagieren wie Raine sie zur Seite schuppste und die Tafel auch schon in die Vertiefung steckte. Keine fünf Sekunden später erschien der inzwischen ihnen allzu bekannte Orakelstein. "Raine!" Beschwerte sich Ann, doch sie wurde natürlich von der besessenen Forscherin ignoriert. "Los Colette, leg deine Hand auf den Stein!" Forderte sie die Auserwählte auf und natürlich machte Colette es auch sofort. "Zu spät, sie ist hoffnungslos verloren." Meinte sogar Jo nur kopfschüttelnd als sich die Tür öffnete und Raine nur kurz darauf dadurch verschwand. "Wir hätten heimlich aufbrechen sollen." Seufzte auch Lloyd. "Ihr Wissen kann trotzdem noch sehr hilfreich sein." Sagte Kratos jedoch mit ernster Stimme. "Aber du weißt doch auch eine ganze Menge Dad." Das war schon immer etwas gewesen, was Lloyd an seinem Vater so bewunderte. "Ich weiß vielleicht vieles Lloyd, aber nicht alles." Gab Kratos aber nur zurück und betrat den Tempel dann ebenfalls." "Trotzdem glaube ich das du mehr weißt als Professor Raine.... Nein, ich weiß es sogar!" Murmelte Lloyd und folgte ihm dann wie die anderen. Immerhin wusste er ja wie alt sein Vater war und mit so einem hohen Alter weiß man bestimmt viel mehr als alle anderen! Er glaubte fest daran. "Man, ganz schön windig hier..." Meinte Lloyd als sie den Tempel betreten hatten. "Ist ja auch der Tempel des Windes." Sagte Ann, wobei sie zu verbergen versuchte, wie aufgeregt sie war. Immerhin waren ihre Elementarkräfte auch die des Windes. "Ahhh! Seht euch nur die Wände an und...." "Ähm, wir sind wegen dem Siegel hier Raine..." Erinnerte sie ihr Bruder schnell daran, bevor sie wieder ein peinliches Verhalten an den Tag brachte. "Aber ich kann doch trotzdem..." "Wir müssen vorsichtig sein!" Mischte sich nun Kratos ein. "Hier sind überall Fallen! Wenn wir nicht in eine geraten wollen müssen wir sehr aufmerksam sein!" "Was für Fallen?" Fragte Lloyd verwundert. Immerhin hatte es in den anderen Tempeln auch keine Fallen gegeben. "Achtet auf den Wände und den Boden!" Riet Jo ihnen, während sie sich genau umsah. "Hier gibt es einige Löcher, da könnten Speere herausschießen!" "Oh... Dann sind wir wohl besser vorsichtig!" Stimmte Lloyd auch sogleich zu, denn wer hatte schon Lust aufgespießt zu werden? Also gingen sie los, doch es dauerte nicht lange, bis plötzlich direkt vor ihrer Nach Speere aus dem Boden schossen und die Vordersten nur um Haaresbreite verfehlten. "Wow.... Das... Das war wirklich knapp!" Rief Lloyd als er sich von dem Schreck erholt hatte. "Haben wir nicht gesagt ihr sollt vorsichtig sein?!" Seufzte Jo genervt und sprang gekonnt über die Stacheln hinweg. "W.... Warte, wie soll ich darüber kommen? Und Raine und... und Colette... und auch Ann natürlich!" Rief Genis da erschrocken. "Wir wissen ja nicht genau wo sie nun raus kommen und das einer von uns bei dem Versuch durchbohrt wird finde ich nicht lustig!" "Was heiß hier natürlich Ann?!" Mit einem bösen Blick sah Ann Genis an, bevor sie Jo auf die Selbe Weise folgte. "Ich bin sehr wohl in der Lage so ein paar lächerliche Fallen zu umgehen!" "Jep, ich auch!" Stimmte Lloyd ihr sofort zu und sprang nun ebenfalls zu den Mädchen. "Auf Genis, es ist gar nicht so schwer!" "Das sagst du!" "Wir müssen ja irgendwie weiter kommen." Rief der Halbengel gut gelaunt. "Wenn wir vielleicht einen Weg finden die Falle auszulösen und stabil zu halten, bis alle auf der sicheren Seite sind." Schlug Ann nachdenklich vor. "Ja, das wäre eine Möglichkeit." Nickte Raine. "Und wie sollen wir das dann machen?" Fragte Genis eher ungläubig. "Ich glaub wir müssen nur nah genug rankommen." Meinte Jo und trat etwas näher an die Falle heran. Tatsächlich wurde dadurch die Falle ausgelöst, wenn auch nur knapp vor ihren Füßen. So konnten die anderen unbeschadet um die spitzen Speere herumgehen. "Wenn wir das bei jeder Falle so machen müssen, wird das hier bestimmt ganz schön lange dauern!" Seufzte Kratos. "Noch dazu das wir sie jedes Mal finden und deaktivieren müssen!" Fügte Jo auch sogleich hinzu. "Täusche ich mich, oder redet sie mehr wenn wir in diesen Tempeln sind und arbeiten müssen?" Flüsterte Lloyd Ann zu. "Weiß nicht genau, aber schon möglich." Nickte das blauhaarige Mädchen unsicher. Darauf hatte sie bisher noch nie richtig geachtet. "Ich kann mich zwar nicht mehr sehr gut an sie erinnern, aber sie wirkt so anders als früher. So.... unnahbar...." "Ja, und dabei haben wir früher sogar miteinander gespielt." Nickte Ann etwas betrübt. "Ann, Lloyd! Passt auf!" Hörten sie da Kratos Stimme und blieben instinktiv stehen. Das war auch ihr Glück, denn schon schossen einige Speere aus der Wand, nur einen Schritt vor ihnen und erreichten mit der Spitze knapp die gegenüberliegende Wand. "Wow...." Keuchte Lloyd überrascht. "Das war gerade.... knapp..." "Habt ihr immer noch nicht kapiert, dass ihr vorsichtig sein sollt?!" Rief Kratos mit einer etwas harschen Stimme, was aber von seiner Besorgnis kam. "Ja, tut uns leid Dad." Nickte Lloyd sofort, da er sich noch gut an das Gespräch bei den Thoda Geysiren erinnern konnte. "Die Tempel scheinen mit jedem Mal schwieriger zu werden." Seufze Genis. "Das... gehört wohl zu den Prüfungen einer Auserwählte..." Murmelte Ann, wobei ihr leicht unwohl wurde. Keiner, außer wahrscheinlich Kratos, wussten was mit Colette geschehen würde. Aber warum machte Kratos da mit? Leider kamen sie wirklich nur langsam voran und es dauerte Stunden bis sie schließlich in einen Raum mit lauter Windrädern kamen, doch es schien nicht weiter zu gehen. "Man, warum ist das nur so windig und gefährlich hier?!" Stöhnte Lloyd genervt. "Ich bin fix und fertig!" "Das kommt davon das du dich immer schon am Anfang verausgabst." Meinte Kratos. "Was sind das für Windräder?" Wunderte sich Colette und sah sie sich genauer an. "Und warum sind sie so farbig?" "Vielleicht müssen wir sie alle bewegen, damit sich die Tür öffnet." Vermutete Ann interessiert. Dieser Ort gefiel ihr irgendwie. "Aber wir haben noch nichts gefunden, womit wir den Manaring umändern können." Meinte Lloyd betrübt. "Warum können wir nicht einfach durch die Tür gehen?!" "Weil wir es bei den anderen Tempeln auch nicht konnten. Los, suchen wir weiter nach einen Hinweis wie wir durch diese Tür kommen, hier finden wir sowieso nichts mehr!" Sagte Jo und so verließen sie den Raum wieder. Sie folgten einem weiteren Gang und fanden schließlich wieder das Gerät womit sie das Element des Manarings ändern konnten. Ohne lange zu zögern benutze es Lloyd auch. "Was es wohl dieses mal kann?" Wunderte sich der Halbengel laut und probierte ihn auch sogleich aus. "Wow, er produziert Wind!" Rief er dann begeistert. "Damit können wir sicher die Windräder bewegen." Meinte Ann zufrieden und sah zu wie Lloyd damit herum spielte. Für sie war es irgendwie interessant zuzusehen, da sie selber ja auch ohne Ring über den Wind verfügen konnte. Also gingen sie zurück zu den Windrädern und versuchte nun die richtige Reihenfolge zu finden, doch auch da wurde Lloyd schnell müde. "Argh! Es gibt so viele Möglichkeiten, wie soll man da die richtige finden?!" Rief er wütend. "Also so viele hast du nun wirklich nicht mehr." Meinte Jo, die nun gelassen an der Wand lehnte und ihn weiterhin beobachtete. "Dann machs doch besser!" Schrie der Halbengel nun vollends wütend, doch Kratos legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Beruhige dich. Probieren wir es weiter denn so viele Möglichkeiten gibt es wirklich nicht mehr." "Also gut." Lloyd atmete noch einmal tief durch, ehe er sich wieder seiner Aufgabe zu wandte, nur diesmal ruhiger. So klappte es dann nach ein paar weiteren versuchen. "Yeah, ich habe es geschafft!" Rief er nun wieder gut gelaunt. "Wie schnell sich doch seine Stimmung wechseln kann." Meinte Genis darüber nur kopfschüttelnd. "Auf geht’s, gehen wir!" Doch schon war Lloyd durch die Tür verschwunden und die anderen folgten ihm eben. Kapitel 39: Colettes Leiden --------------------------- Kapitel 39 "Was ist das?!" Rief Lloyd als ein riesiger Vogel vor ihnen erschien und laut kreischte. "Der Wächter dieses Siegels!" Erklärte sein Vater ihm. "Los, besiegen wir ihn!" Voller Vorfreude stürzte sich Ann als Erste auf ihren Gegner, denn hier konnte sie ihre Elementarkräfte endlich einmal trainieren. Doch auch Lloyd rannte schon auf den Gegner zu und zog dabei seine Schwerter. "Los, den machen wir platt!" Und schon schwang er mit einem lauten Schrei seine Schwerter nach dem Vogel. Wie immer waren alle mit vollem Eifer und intensiv bei der Sache. Besonders Ann lebte auf. Es war für sie ein leichtes die Attacken des Vogels vorher zu sehen. Das Training mit ihrem Vater hatte sich wirklich bewährt. "Bereit Lloyd?" Fragte Kratos und hielt sein Schwert in die Richtige Position. "Auf mich kannst du zählen!" Nickte der Halbengel strahlend. "Dann folge mir!" "Cross Trust!" Riefen beide dann gleichzeitig und schlugen mit dieser Combo Attacke nach dem Vogel. "Yeah, wir haben es geschafft!" Schrie Lloyd erfreut, als sich der Wächter endlich in Luft auflöste. "Ja. Ann scheint heute aber auch gut drauf zu sein, sie hat das Meiste gemacht." Meinte Genis. "Das hört sich ja gerade so an als hätte ich überhaupt nichts getan!" Beschwerte sich Lloyd aber sofort. "Wollt ihr nun diskutieren, oder das ganze endlich hinter euch bringen?!" Mischte sich nun Jo ein, woraufhin Colette aus ihren Tagträumen erwachte und zum Altar hinüber ging, wo auch sogleich Remiel erschien. "Wunderbar Auserwählte!" Sagte er auch sogleich. "Ein weiteres Siegel ist gebrochen, nehme den Segen von Cruxis an!" Ann sah zur Seite. Sie hasste diesen Engel! Und mit jedem Siegel hasste sie ihn mehr! Er war so unglaublich arrogant, dass sein bloßer Anblick schon weh tat! Die anderen dagegen beobachteten Remiel genau, wenn auch aus verschiedenen Gründen. "Die Welterneuerung steht kurz bevor! Gehe zum nächsten Siegel, ich werde dort auf dich warten!" Sagte Remiel zum Schluss noch, ehe er mal wieder verschwand. "Uff, endlich!" Seufzte Ann dann auch sogleich. "Endlich? Wie meinst du das?" Wollte Genis aber wissen und Ann dachte schnell nach. "Ich... Ich meine das wir es endlich bald geschafft haben!" Sagte sie schnell. "Dann sollten wir nun auch lieber gehen." Meinte auch Raine und das taten sie dann auch. "Sag mal Dad, warum benimmt sich dieser Remiel so komisch. Mir kommt es so vor als ob er sich für etwas besseres halten würde und auf uns nur herabsieht." Sagte Lloyd und sah seinen Vater fragend an. "Oder bilde ich mir das nur ein?" Kratos schien darauf nicht recht zu wissen was er sagen sollte, denn er überlegte recht lange. "Manche Engel halten sich eben für etwas besseres. Das ist auch nicht viel anders wie bei Menschen und Halbelfen." "Hmpf... Überall diese Diskriminierungen!" Murrte Lloyd nun etwas wütend. "Das ist eben das Leben." Meinte Kratos nur schulterzuckend. "Nein! Man sollte etwas dagegen tun finde ich! Einfach nur herum sitzen und zusehen ist doch genauso schlimm wie es selber zu tun! Man muss dagegen ankämpfen!" Rief der Halbengel entschlossen, was bewirkte das sein Vater ihn etwas überrascht ansah. "Du scheinst da ja sehr entschlossen zu sein." "Ja, ich will nicht das jemand diskriminiert wird, nur weil er anders ist!" "Nun, in gewisser weiße bist du das ja auch." "Was? Oh! Das hab ich ja gerade ganz vergessen!" Dazu sagte Kratos nichts mehr. Erstens, weil die anderen ganz in der Nähe standen und zweitens, weil Lloyd schon immer mehr Mensch als Engel gewesen war und darüber war er auch froh. Mit etwas Mühe umgingen sie wieder die Fallen, bis sie zum Ausgang kamen, als.... "Stopp!" Sofort drehten sich alle um und sahen die Assasine, die auf sie zugerannt kam. "An mir kommt ihr nicht vorbei!" "Oh nein, nicht schon wieder!" Stöhnte Ann, als die Assasine kurz vor ihnen stehen blieb. "Oh, du bist es wieder." Rief Colette fröhlich und sah sich um. "Wo hast du denn deine Freundin gelassen?" Nun schien sie rot zu werden und sah leicht zur Seite. "Ach, die sucht ihr Vieh mal wieder! Wenn sie Glück hat wurde es noch nicht aufgespießt! Aber auch egal, mit euch werde ich auch alleine fertig!" Schon nahm sie Kampfstellung an, doch Colette trat noch einen Schritt vor. "Aber wir müssen doch gar nicht mehr kämpfen, jetzt wo wir Freundinnen sind!" "Freundinnen?! Hör auf mit dem Quatsch!" "Vorsicht, sie kommt!" Rief Kratos dann als sie Angriff und stürmte zusammen mit Lloyd vor um Colette zu schützen. Wie zuvor kämpfte die Junge Frau mit diesen seltsamen Wächtern und ihren Karten, doch so langsam gewöhnte sich die Gruppe daran. Der Kampf dauerte zwar einige Zeit, doch gegen so viele kam sie nicht an und war schließlich besiegt. "Verdammt... Warum nur kann ich einfach nicht gegen euch gewinnen?!" Murmelte sie schwer atmend. "Wir sind eben stärker wie du." Grinste Lloyd zufrieden. "Du kommst gegen uns einfach nicht an, warum lässt du es dann nicht einfach sein. Wir werden die Welt retten, koste es was es wolle!" "Pah! Eure Welt wird dann wahrscheinlich gerettet werden, aber meine..." Sie unterbrach sich selbst da das lilahaarige Mädchen mit ihrem komischen Wesen angerannt kam und sich neben sie stellte. "Sheena! Ich hab Finfi wieder gefunden, nun können wir gehen." Rief sie fröhlich, betrachtete sich ihre Freundin dann aber genauer. "Was ist denn mit dir passiert?" "Ich habe nur das gemacht wobei du mir eigentlich hättest helfen sollen! Ach, gehen wir! Das nächste mal kommt ihr mir nicht so billig davon!" "Warte!" Rief Lloyd und wollte sie aufhalten, doch schon waren die beiden verschwunden. "Und weg sind sie." Seufzte Genis. "Ich glaube wir werden nie verstehen was sie vorhaben, außer Colette zu töten.“ "Gehen wir besser, bevor noch mehr solche Verrückte auftauchen!" Meinte Jo und so verließen sie endlich den Tempel. Draußen jedoch begann Colette schon wieder zu schwanken und Lloyd war sofort zur Stelle um sie festzuhalten, damit sie nicht umkippte. "Colette! Ist es wieder diese Engelskrankheit?!" "Mach dir keine Sorgen. Mir geht es gut." Versuchte sie ihn lächelnd zu beruhigen und versuchte wieder auf ihre eigenen Beine zu stehen. Lloyd wollte ihr dabei helfen, doch Colette geriet plötzlich ins Straucheln, erwischte ihm blöd am Hemd und zog ihn mit sich zu Boden. "Lloyd! Was machst du denn?" Schrie Genis ihn auch sogleich an und kniete sich neben Colette. "Ist dir etwas passiert Colette?" "Nein. Alles in Ordnung... Tut mir leid..." Sagte sie, wobei sie etwas konfus wirkte. Noch konfuser aber war Lloyd. Ihm war wohl als einziger aufgefallen, dass Colette sich seltsam benahm. Allein schon wie sie sich unsicher und unkontrolliert an ihn festgehalten hatte, war schon mehr als seltsam! Er würde nachher mit ihr darüber sprechen. Für den Rest des Tages blieb ihnen eigentlich gar nichts anderes übrig als vor dem Tempel ihr Lager aufzuschlagen. Lloyd nutzte die Zeit zum nachdenken, auch wenn Raine ihm Hausaufgaben aufgegeben hatte. Er musste einen Trick finden Colette dazu zu bringen ihm die Wahrheit zu sagen, denn von alleine würde sie es nie tun. Am Abend hatte er dann eine Idee, die funktionieren könnte. Als Colette mal wieder abseits von dem anderen stand, nahm er zwei Tassen mit Kaffee und ging mit ihnen zu Colette. "Hey, Colette. Ich hab dir Kaffee mitgebracht." Sagte er lächelnd und reichte ihr eine Tasse. "Oh, ähm... Danke Lloyd." Lächelte sie und nahm die Tasse entgegen. "Heiß nicht?" Fragte Lloyd, wobei er etwas bezweckte. "Ja, sehr heiß." Stimmte ihm Colette sofort zu, doch diesmal beobachtete Lloyd sie genau und fand das ihr Lächeln falsch aussah. "Nun ja, eigentlich ist es Eiskaffee. Genis hat ihn abgekühlt." Sagte er nun und beobachtete sie noch genauer. Der erwartete Effekt trat sofort ein. Erschrocken riss Colette die Augen auf und begann zu stottern, während sie verlegen lächelte. "Ähm... Ja, er ist kalt." "Okay, ich habe gelogen. Er ist warm." Gab Lloyd zu und Colette ließ erschrocken ihre Tasse fallen und sah zu Boden. "Ich wusste es!" Schrie Lloyd sie nun wütend an. "Wie lange schon?! Wie lange geht das nun schon mit dir?! Du isst nichts mehr, schläfst nicht mehr und nun fühlst du auch nichts mehr, richtig?!" "Ich... Ich esse doch! Und..." "Nein, tust du nicht! Denk nicht ich hätte das nicht gemerkt und übrigens kicherst du immer so, wenn du lügst!" "Ich fürchte die Katze ist aus dem Sack..." Seufzte Colette dann und begann ihm zu erzählen wie es mit ihrer Verwandlung in einen Engel zuging, ohne zu bemerken das sie beobachtet wurden. "Warum hast du nichts gesagt?!" Lloyd spürte wie ihn eine Verzweiflung überkam. Colette litt darunter ein Engel zu werden und er konnte nicht einmal etwas tun! Doch noch schlimmer war es, dass alles so verwirrend war. Sein Vater benötigte zwar auch keine Nahrung, oder Schlaf, doch er schmeckte trotzdem etwas und schlafen konnte er auch wenn er wollte. Fühlen sowieso. Warum also war das bei Colette nicht so, warum nur?! "Ich... wollte euch keine Sorgen bereiten." Erklärte sie ihm. "Du Dummerchen! Wie lange ist das nun schon so?!" Wollte er wissen "Es fing bei dem Feuertempel an. Nachdem ich Remiels Segen empfangen hatte, hatte ich keinen Appetit mehr. Nach dem Tempel des Wassers konnte ich nicht mehr schlafen und nun... fühle ich nichts mehr. Weder den Wind, noch Wärme, oder Kälte..." "Ach Colette!" Rief Lloyd traurig, ja, schon fast verzweifelt und umarmte sie. "Tut mir leid Lloyd..." "Hör doch auf dich ständig zu entschuldigen! Du kannst nichts dafür!" Rief Lloyd schluchzend und versuchte seine Tränen zurück zu halten. "Ich wünschte nur... ich könnte dir helfen." "Es ist schon in Ordnung Lloyd. Wirklich. Ich denke es gehört einfach dazu ein Engel zu werden." Meinte Colette, um ihn zu beruhigen. Nach diesem Gespräch brauchte Lloyd erst einmal Zeit für sich. Sein Vater war doch auch ein Engel. Hatte er etwa davon gewusst? Er würde ihn bei der nächsten Gelegenheit am besten sofort fragen. Vielleicht hatte er ja auch eine Idee wie man Colette helfen konnte. Er hoffte es zumindest... "Hey, Lloyd. Was machst du denn soweit abseits des Lagers?" Lloyd blickte auf und sah wie Ann auf ihn zukam. "Ich musste nachdenken. Über die Welterneuerung und so." Sagte Lloyd. Er wollte sein Versprechen, was er Colette noch gegeben hatte nicht brechen und nichts sagen. Außer seinem Vater, das war ja was anderes. "Du machst dir Sorgen um sie, oder?" "Natürlich! Ich meine sie leidet darunter und nicht nur wegen diesen Schmerzen, die sie nach jedem Siegel aushalten muss! Sie... ich..." "Ja?" "Ich meine ich kenne sie nun schon so lange und da merke ich es wenn sie sich verändert, sowohl körperlich, als auch seelisch." Versuchte Lloyd ihr zu erklären. "Verstehe. Du machst dir große Sorgen um sie, nicht wahr?" Nickte Ann. "Ja. Ja, das tue ich." "Vielleicht sollte sie dann einfach die Reise zur Welterneuerung aufhören." Meinte Ann. Das würde ihre Arbeit nämlich um so vieles einfacher machen. Man müsste dann nur noch ihre Manasignatur verbergen und Colette verstecken, bis Cruxis endlich vollends besiegt war. Dann müssten sie auch nicht mehr Colette töten. "Ich habe mit ihr schon darüber geredet, aber sie will nicht. Sie... denkt das es richtig ist ein Engel zu werden... Aber ich verstehe das alles irgendwie nicht. Bei ihr kommt mir das so komisch vor! Oder... hast du dich körperlich groß verändert als deine Engelskräfte erwacht sind?" Wollte Lloyd wissen. "Nein. Als ich meine Flügel bekommen habe, war dies zwar ziemlich schmerzhaft, aber es war auch die einzige Veränderung von der ich weiß." Erklärte sie ihm, wobei sie aber genau wusste worauf er sie ansprach. "Aha. Aber du benötigst doch auch keinen Schlaf und keine Nahrung, oder?" "Nein, eigentlich nicht. Hin und wieder muss ich schon etwas essen und ein wenig schlafen, aber lange nicht so viel wie Menschen es müssen. Warum fragst du?" "Ach, nur so. Ich meine ich muss genauso essen und schlafen wie ein Mensch, auch wenn ich zum Teil Engelsgene in mir habe." Versuchte er sich herauszureden, doch er war sich nicht sicher ob Ann ihm das glaubte. Jedenfalls wirkte sie nicht so. "Ach so. Na gut, ich gehe mich dann noch etwas umsehen. Nicht das diese Sheena und ihre Freundin noch hier wo herumschleichen." Meinte Ann und ging dann noch etwas weiter weg vom Lager zu einem ruhigen Platz, wo sie ihren Kommunikator heraus holte um ihrem Vater mitzuteilen was sich in den letzten Stunden alles zugetragen hatte. "Ann! Endlich, seit Stunden versuche ich dich nun schon zu erreichen, warum hast du dich die letzten Tage nicht gemeldet, ich dachte schon ich müsste Leute schicken um zu sehen ob du noch am Leben bist!" Schrie Yuan sie auch sofort an, als er ranging. "Tut mir leid Dad, aber ich hatte einfach keine Gelegenheit. Wir haben nun das den dritten Tempel endlich hinter uns und machen nun eine Rast, damit sich die Auserwählte erholen kann, vorher ging es wirklich nicht!" Erklärte sie seufzend. "Na, immerhin etwas. Gibt es ansonsten was neues?" Fragte Yuan, der sich nun langsam beruhigte. "Ja, Lloyd scheint langsam ein Licht aufzugehen was mit Colette los ist. Er hat sie zur Rede gestellt und sie hat ihm teilweise die Wahrheit gesagt. Anscheinend ist er nicht damit einverstanden und versucht sie zu überreden die Reise sein zu lassen, aber Colette ist ziemlich stur." "Hm, das ist wirklich interessant. Denkst du, er könnte sie vielleicht doch überreden? Das würde uns einiges an Ärger und Mühe ersparen." Seufzte ihr Vater. "Das habe ich auch schon gedacht, aber es dürfte nicht leicht werden. Ich werde mal sehen was ich tun kann, okay?" Meinte Ann. „Als nächstes gehen wir dann erst einmal nach Luin und frischen unseren Proviant auf. Danach wollen wir uns zum Manaturm aufmachen, um diese Reise endlich hinter uns zu bringen." "Ja, ich bin auch froh wenn es endlich vorbei ist." Nickte Yuan. "Dann können wir uns voll und ganz auf Kratos konzentrieren. Also, behalte alles im Auge und melde dich das nächste mal gefälligst früher, klar?!" "Ja, ja. Wenn ich Zeit habe auf jeden Fall." Seufzte Ann und schaltete den Kommunikator aus. Uff, nur noch ein Siegel und dann waren sie beim Turm des Heils. Allerdings war Ann einmal so richtig gespannt was daraus werden sollte! Colette durfte ja nicht zu Martels Schrein werden und das bedeutete, dass sie sie vorher töten mussten! Warum musste das nur so kompliziert und ungerecht sein?! Kapitel 40: Luin ---------------- Kapitel 40 "Und wir gehen wirklich nach Luin?!" Rief Lloyd begeistert. "Ja, das wäre unsere nächste Anlaufstelle." Nickte Raine. "Sag mal Lloyd, warum bist du denn so aufgeregt?" Fragte Genis ihn ein wenig verwundert. "Anna wurde in Luin geboren." Erklärte Kratos ihm kurz und bündig, da Lloyd die Frage nicht einmal mitbekommen hatte. "Ach, ist er deswegen so aufgeregt?" Fragte Colette noch einmal lächelnd nach, woraufhin Jo leicht die Augen verdrehte. "Ich nehme es schon an Colette." Seufzte Ann dafür. So etwas war doch eigentlich klar, oder? "Ist es noch weit bis dorthin?" Quängelte Lloyd auch schon wieder. Diesmal schien er aber so richtig aufgeregt zu sein, was Kratos zum schmunzeln brachte. "Etwa noch eine Stunde." Erklärte er seinem Sohn mit viel Geduld. "Okay, aber wenn wir uns beeilen geht es doch schneller, oder?" Fragte er hoffnungsvoll. "Wenn du dich am Anfang wieder verausgabst, wirst du aber schnell müde werden und dann kommen wir heute vielleicht nicht mehr an." "Ach was, das halt ich schon aus." Meinte Lloyd zuversichtlich. "Wenn du meinst." Sagte er eben schulterzuckend. "Ja, ganz gewiss!" Lachte Lloyd und rannte wieder etwas vor, wobei Noishe ihm laut bellend und schwanzwedelnd folgte. Irgendwie verstanden alle warum Lloyd so aufgeregt war. Ann war es damals auch so ergangen, als sie Heimdall betreten hatte, den Geburtsort ihrer Mutter. Aber das war trotzdem kein Grund, das er sie alle so hetzte! Dennoch dauerte es zwei Stunden, bis sie Luin endlich erreichten, doch was sie dort zu sehen bekamen war für alle ein großer Schock. Die ganze Stadt lag in Trümmern vor ihnen. Einige Minuten vergingen, wo sich wirklich jeder einzelne von diesem Schock erholen musste, ehe Genis als erster reagierte. "Das... ist grauenvoll!" Flüsterte der kleine Magier. "Was ist hier geschehen?" Fragte Lloyd leise, während er sich immer noch umsah. "Vermutlich Desians!" Meinte Kratos und sein Blick verfinsterte sich. "Aber warum Dad?" Fragend sah Lloyd seinen Vater an. "Warum haben sie das gemacht?" "Ich weiß es nicht Lloyd." Konnte sein Vater nur darauf antworten. Aber sicher war, dass nun eine unglaubliche Wut in ihm aufstieg. Erst töteten die Desians seine Frau und nun zerstörten sie auch noch ihre Geburtsstadt! "Spielen?" Verwundert sah die Gruppe nach unten, wo das komische Wesen von einen der beiden Assasinen saß und sie schief ansah. Aber was um alles in der Welt machte es hier? "Ach wie süß!" Rief Colette sofort als sie es sah. "Das ist doch das Tierchen von einem dieser beiden Mädchen, die uns immer folgen!" "Aber was macht es hier?" Fragte Genis eher verwundert. "Dann sind sicher die beiden Assassinen in der Nähe!" Vermutete Lloyd da aber laut und sah sich suchend um. Irgendwo mussten die dann ja sein und er wollte wachsam sein, falls sie es wieder auf Colette abgesehen hatten. Plötzlich aber drehte sich das kleine Wesen um und rannte einfach weg. "Warte!" Rief Colette und rannte ihm sofort hinterher. "Colette! Nicht, es könnte eine Falle sein!" Rief Lloyd besorgt und folgte ihr sofort, wodurch mal wieder einer nach dem anderen hinterher lief. Das kleine Wesen lief durch das zerstörte Luin und kam schließlich zu einem zertrümmerten Brunnen, wo die Assasine Sheena schwer verletzt saß und müde zu ihnen auf sah. "Was ist denn mit dir passiert?!" Rief Lloyd erschrocken als er ihre ganzen Wunden sah. "Ha... Nun habt ihr eine gute Gelegenheit mich zu töten wenn ihr wollt!" Murmelte sie jedoch nur schwach. "Wovon redest du da?! Wir wollen dich doch gar nicht töten und schon gar nicht wenn du verletzt bist!" Stellte Lloyd gleich mal klar. "Nicht wahr Dad?" Kratos jedoch sagte nichts dazu, sondern sah sich sowohl die Zerstörung als auch Sheena an. Anscheinend hatte sie versucht den Bewohnern hier zu helfen. "Dad?" Fragend sah Lloyd seinen Vater an. "Stimmt etwas nicht?" "Nein Lloyd. Alles in Ordnung." Nickte er schnell um Lloyd zu beruhigen. "Ahhh! Helft mir!" Hörten sie aber plötzlich jemanden schreien und sahen dann wie ein Mann in ihre Richtung rannte und dabei von einem Monster verfolgt wurde. Doch nicht von irgendeinem Monster! "Das ist doch Klara!" Rief Lloyd sofort, der sie erkannt hatte. Doch bevor jemand reagieren konnte, war Sheena schon aufgesprungen und versuchte trotz ihrer Verletzungen gegen Klara zu kämpfen. "Zurück du Monster!" Schrie sie, doch bevor sie etwas tun konnte wurde sie auch schon von Klara angegriffen und verletzt. Nun kamen ihr die anderen ihr zur Hilfe, doch Colette sorgte dafür das es gar nicht erst zu einem Kampf kam, indem sie sich schützend vor Sheena stellte. "Klara, beruhige dich! Es ist alles in Ordnung!" Versuchte sie die unglückliche Frau zu beruhigen. Doch stattdessen schlug sie nun nach Colette, die instinktiv die Augen schloss, aber seltsamerweise nicht getroffen wurde. Als sie ihre Augen wieder öffnete wusste sie auch warum. Die Freundin von Sheena war aufgetaucht und hatte den Schlag gerade noch abgewehrt, machte aber nun keine Anstalt Klara anzugreifen. Diese aber gab nun einen hohen spitzen Schrei von sich, ehe sie sich ziemlich unbeholfen davonmachte. Während die anderen nun Raine dazu überredeten Sheena zu heilen, bekam Lloyd wenig davon mit. Mit leerem Blick starrte er an die Stelle, wo bis vor kurzem noch Klara gestanden hatte. Erinnerungen kamen in ihm hoch. Es waren nur Bruchstücke, doch sie waren schrecklich genug um zu ahnen was es war. Er konnte sich an ein ähnliches Monster wie Klara erinnern, was ihn Angriff. An Noishe der ihn schützte und an seinen Vater, der immer wieder laut schrie und gleichzeitig ebenfalls versuchte ihn zu schützen. Seine Mutter. Auch seine Mutter war einmal in so ein Monster verwandelt worden und hatte sich nicht mehr unter Kontrolle gehabt. Der Junge merkte nicht wie er am ganzen Körper zu zittern begann, oder wie sich sein Mana in ihm langsam anstaute. "Lloyd?" Erschrocken zuckte der Halbengel zurück als er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter spürte. Dann aber sah er auf und bemerkte das es sein Vater war, der ihn in die Wirklichkeit zurückgeholt hatte. "Geht's?" "J... Ja. Ist schon in Ordnung Dad." Sagte Lloyd und versuchte zuverlässig zu lächeln. Kratos jedoch spürte die Veränderung des Manas in Lloyds Körper und wurde eher beunruhigt, anstatt ruhiger, so wie Lloyd es sich erhofft hatte. "Also, was macht ihr hier?!" Hörte Lloyd dann aber Genis rufen und sah zu seinem Freund hinüber der, wie die anderen auch, gerade mit den beiden Mädchen sprach. "Als das Dorf angegriffen wurde, haben Sheena und ich versucht zu helfen, aber es waren einfach zu viele." Erzählte Vivi ihnen. "Sheena ist dabei schwer verletzt worden, ich hatte genug damit zu tun sie zu beschützen, da konnte ich mich nicht auch noch um die Leute kümmern." "Das Letzte hättest du dir wirklich sparen können!" Murrte die Assassine, die nun aufstand. "Sheena! Ist wieder alles in Ordnung?" Fragte ihr kleiner Elementargeist besorgt, der gerade mit Finfi angelaufen kam. "Ja, ich bin in Ordnung." "Spielen!" Rief Finfi da nun richtig vergnügt, wodurch die Meisten wieder verwundert zu dem kleinen Wesen sahen. "Danke das du ihn gefunden hast Corrine." Bedankte sich Vivi bei ihm und nahm Finfi vorsichtshalber wieder auf den Arm, nicht das es wieder abhaute! "Es war nicht einfach, aber gern geschehen." Erklärte Corrine lächelnd und ging wieder zu Sheena rüber. "Aber was ist nun mit den Bewohnern passiert?" Fragte Lloyd mit einer leicht traurigen Stimme. Er verspürte großes Mitleid für die Bewohner von Luin. "Sie werden sie wahrscheinlich auf eine Menschenfarm gebracht haben." Vermutete Kratos, der sehr nachdenklich wirkte. "Am besten wir bleiben für heute Nacht hier und lassen sie erst einmal ausruhen." Das taten sie dann auch. Lloyd jedoch sprach für den Rest des Tages nicht mehr viel und als es dunkel war zog er sich noch mehr von den anderen zurück und setzte sich etwas abseits an eine Mauer gelehnt, hin. Seine Freunde beobachten dies besorgt, doch ihm zu folgen traute sich keiner so recht, da der Junge deutlich zeigte das er in Ruhe gelassen werden wollte. Kratos jedoch, der genau zu wissen schien was seinen Sohn bedrückte, kam nach einiger Zeit zu ihm hinüber und setzte sich neben seinen Sohn. Am Anfang jedoch schwieg er noch etwas und sah einfach nur in den Himmel um die Sterne zu beobachten, während er nach den richtigen Worten suchte. "Von Luin aus konnte man die Sterne schon immer am besten sehen. In den anderen Städten kommen sie nie so gut zur Geltung wie hier." Fing er schließlich an mit ihm zu reden. "... Ich habe mich so darauf gefreut Luin wieder zu sehen und nun..." Flüsterte Lloyd der nun lieber traurig den Boden musterte. "Ich verstehe deine Gefühle Lloyd. Ich selber bin auch unglaublich wütend deswegen!" "Aber du lässt es dir nie anmerken." "Und das aus gutem Grund! Wenn du wütend bist kann es sein das du ausrastest und je stärker deine Kräfte sind, umso schlimmer können die Folgen sein! Ich möchte nun mal nicht das mich ein jeder als Engel sieht, nur weil ich meinen Zorn nicht unter Kontrolle halten konnte." "Ich verstehe was du meinst. Aber wenn ich so etwas sehe, dann... dann...!" Verzweifelt fuchtelte der Junge mit den Armen in der Luft herum, um die richtigen Worte zu finden, ehe er sie mit einem lauten Seufzen wieder fallen lies. "Tut mir leid Dad. Aber ich kann das hier nicht einfach so hinnehmen! Mum wurde hier geboren und ist auch hier aufgewachsen. Darum will ich die Bewohner befreien, ich finde das sind wir Mum schuldig!" "Lloyd! Ich weiß was nun in dir vorgeht, aber vergiss nicht das die Reise zur Welterneuerung an vorderster Stelle steht! Sobald die Welt erneuert wurde, werden die Desians von alleine verschwinden." Versuchte Kratos seinen Sohn zu beruhigen. "... Ja, Dad. Da hast du vielleicht recht." Nickte Lloyd und sah nun ebenfalls in den Himmel. "Aber das Leben der einzelnen Menschen zählt auch etwas!" "Manchmal kann man eben nicht alles haben." Meinte sein Vater dann und stand auf. "Versuch etwas zu schlafen, Morgen wirst du alles sicher etwas klarer sehen." Nachdem sein Vater ihm diesen Tipp gegeben hatte ging er und Lloyd sah ihm noch nach bis er wieder bei den anderen am Feuer saß. Dann richtete er seinen Blick wieder in den Himmel. "Was würdest du nun tun Mama?" Flüsterte er dabei noch leise. "Und nun haben sie ganz Luin zerstört." Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, die Yuan seiner Tochter über den Kommunikator mitteilte. "Ja. Und die Bewohner haben sie wahrscheinlich auf die Menschenfarm gebracht." Nickte Ann. "Und warum sagst du mir das erst jetzt?! Das hättest du mir auch schon gestern Abend mitteilen können und nicht erst jetzt am Morgen!" Beschwerte er sich bei seiner Tochter. "Du, ich hab die ganze Nacht über versucht euch zu erreichen! Doch das einzige was ich gehört habe war Bottas Schnarchen, woraus ich schließe, dass der Kommunikator zwar an war, Botta aber so fest geschlafen hat, dass er nicht einmal als ich lauter wurde aufgewacht bin!" Erklärte sie ihm nun etwas aufgebracht. "Was?! Okay, auch wenn er zur Zeit etwas überarbeitet ist...." "Etwas?!" "Na ja, ist nun eh egal. Richte dich am besten weiterhin einfach nach der Gruppe und behalte sie im Auge." "Okay, mach ich Dad." Nachdem sie sich verabschiedet hatten, packte Ann ihren Kommunikator wieder weg und ging zu der Gruppe zurück, die wohl ebenfalls gerade erst aufgewacht waren. Allerdings musste sie feststellen das eine große Unruhe im Lager herrschte und schnell bekam sie auch mit warum. "Hat ihn denn niemand weggehen sehen?" Fragte Raine gerade ziemlich besorgt. "Also ich jedenfalls nicht." Sagte Jo kopfschüttelnd. "Es tut mir leid, es hätte mir auffallen müssen!" Rief Colette nun sehr aufgebracht. "Wie denn? Er hatte sich doch sowieso von uns distanziert, da hat keiner mehr auf ihn geachtet." Meinte Jo. "Aber wo könnte er denn hingegangen sein?" Mischte sich nun Genis ein. "Zur Menschenfarm!" Der ernste und auch etwas wütend klingende Ton von Kratos ließ alle ihre Köpfe zu ihm drehen. Kratos stand etwas abseits von den anderen und sah mit grimmiger Mine in der Richtung wo die Farm lag. "So dumm würde er doch nicht sein, oder?" Jo schien das nicht ganz glauben zu können. "Doch nicht ohne uns bescheid zu geben!" Auch Colette glaubte das nicht, Kratos aber schien fest davon überzeugt zu sein. "Oh doch, das würde er! Wir hätten mit Sicherheit Nein gesagt und das weiß er! Dieser Junge! Er hat keine Ahnung in was für eine Gefahr er sich da begibt!" Auch wenn man es Kratos nicht direkt ansah, aber seine Augen glühten nur so vor Sorge. Er wollte sich gar nicht vorstellen was geschehen würde, wenn er in Kvars Hände viel! "Ich weiß das die Welterneuerung eigentlich vor geht, aber ich muss ihn finden! Ihr könnt ja inzwischen weitergehen." Colette aber schüttelte daraufhin nur den Kopf. "Nein. Ich werde auch mitgehen! Erstens hat Lloyd schon recht damit das wir die Bewohner nicht einfach ihrem Schicksal überlassen können und zweitens müssen wir alle ihm helfen! Ich will nicht das irgendjemanden von uns etwas geschieht!" "Aber das ist gefährlich und zögert die Welterneuerung schon wieder etwas hinaus!" Gab Jo zu bedenken, aber Colette blieb bei ihrer Meinung. "Dann sollten wir lieber schnell aufbrechen. Vielleicht holen wir ihn ja noch ein." Schlug nun Ann vor, die jetzt verstand um was es ging. "Also schön, gehen wir! Ihr würdet ja doch keine Ruhe geben!" Seufzte nun Raine, die dazu lieber nichts mehr sagte, denn es würde eh nichts bringen. "Und was ist mit euch?" Wandte sich die Auserwählte nun an Vivi und Sheena. "Kommt ihr auch mit?" "Wir?!" Rief Sheena nun überrascht. "Also, ich weiß nicht ob..." "Natürlich kommen wir mit!" Mischte sich da aber Vivi ein. "Immerhin hat dieser Lloyd Finfi entführt!" "Was?!" Riefen die Meisten nun vollkommen überrascht. "Ja! Es hat sich zum Schlafen halt in seine Tasche gelegt und die hat er nun mitgenommen!" Erklärte sie ihnen. "Dann ist aber nicht Finfi in Gefahr, sondern Lloyd!" Murmelte Sheena leise, die wusste was für ein Chaos dieser kleine Kerl anrichten konnte. Bevor aber das nun wieder in eine Diskussion enden konnte setzte sich Kratos in Bewegung, woraufhin die anderen ihm einfach folgten. Keiner aber war so besorgt wie der Engel, der sich gar nicht vorstellen wollte was Kvar mit Lloyd machen würde, wenn er ihn erst einmal in seiner Gewallt hätte! Und dann war da noch sein Exsphere hinter dem der Großfürst ebenfalls her war! Verdammt, er musste sich beeilen, sonst konnte es womöglich zu spät sein! Langsam näherte sich Lloyd der Farm noch etwas mehr. Er hatte sich heute Nacht noch heimlich davongemacht, nachdem er beschlossen hatte die Gefangenen eben auf eigene Faust zu befreien, da die anderen weiter gewollt hatten. Er fühlte es sich einfach seiner Mutter schuldig. Allerdings waren die Wachen hier ein Problem, denn sie standen so gut verteilt das man nicht hineinkommen konnte, ohne gesehen zu werden und auch ein Kampf würde nichts bringen, denn sie waren ihm zahlenmäßig bei weitem überlegen. Wie also sollte er das nur anstellen? Er beschloss sich das Gebäude noch einmal von allen Seiten anzusehen, vielleicht würde er ja doch einen Eingang entdecken. So leise wie möglich schlich er dann weiter, wobei er manchmal auch ziemlich nahe an den Wachen vorbei kam, die ihn aber nicht bemerkten. Dann aber geschah etwas, für ihn, völlig unerwartetes. In seiner Tasche begann sich plötzlich etwas zu regen und schon steckte das kleine Geschöpf von Vivi seinen Kopf aus seiner Umhängetasche und sah sich gähnend noch etwas verwirrt um. Als es dann aber Lloyd erblickte strahlte es ihn sofort breit und und rief zum Entsetzen des Halbengels laut sein Lieblingswort. "Spielen!" Panisch sah Lloyd daraufhin zu den Wachen und bemerkte mit Schrecken das sie dieses Wort nur zu deutlich gehört hatten und sich nun verwundert und suchend umsah. Toll, nun konnte er es ganz vergessen! "Spielen!" Erneut rief Finfi das Wort in einem viel zu lautem Ton und verriet damit deutlich seinen Standort, wo die Wachen nun auch eilig hin rannten. "Halt endlich die Klappe verdammt nochmal!" Zischte Lloyd wütend und stopfte das Vieh in seine Tasche, die er auch sogleich gut verschloss und rannte so schnell er nur konnte los. "Da ist jemand!" Hörte er aber schon einen der Desians laut rufen und wusste sofort das er entdeckt worden war. "Schnappt ihn euch, er darf uns nicht entkommen!" Lloyd sah nicht nach hinten, sondern rannte einfach nur stur gerade aus und zwar so schnell er konnte. Sie durften ihn einfach nicht erwischen! Doch im nächsten Moment packte ihn auch schon jemand bei seiner Umhängetasche, blieb stehen und zog kräftig daran, damit der Junge auch stehen blieb. Der Halbengel schrie daraufhin auch erschrocken auf, zappelte aber so lange rum bis er sich von seiner Tasche befreien konnte und weiter rannte. Allerdings kam er nicht weit. Dadurch das er sich nun doch kurz umdrehte, um zu sehen was sein Verfolger nun machte und nicht nach vorne sah, lief er schon direkt in die Arme von zwei weiteren Desians, die ihre Chance auch sofort nutzten und ihn gut festhielten. Lloyd schrie, zappelte und wehrte sich so gut es ging, aber es brachte nichts. Unbarmherzig wurden ihm die Hände auf den Rücken gebunden und da immer mehr Desians kamen um ihren Kumpanen zu helfen hatte er sowieso keine Chance mehr. "Los, bringt ihn zu Lord Kvar! Und wenn das wieder so ein Ausreißer ist wird er sich auf einiges gefasst machen können!" "Nein, lasst mich los!" Schrie Lloyd und auch die Schläge die er dafür bekam brachten ihn nicht zum schweigen. Wie hatte er nur so dumm sein können? Okay, alles wäre so schön gelaufen wenn sich dieses Etwas nicht in seine Tasche verkrochen hätte! Seinem Schicksal wollte er sich aber auch noch langen nicht fügen und sich wehren so gut er noch konnte. Aber schon wenig später schlossen sich die Tore der Farm hinter ihm und machten eine jede Flucht unmöglich. Okay, nun hatte er wirklich ein Problem! Unwillkürlich musste er an seinen Vater denken. Ob er versuchen würde hier einzudringen um ihn zu retten? Dieser Gedanke war Lloyd unangenehm, da er sich ja selber in diese Situation gebracht hatte. Aber wahrscheinlich würde er eh erst die Reise zur Welterneuerung beenden wollen. Diesen Standpunkt hatte er ihm gestern ja klar gemacht. Was aber würde nun mit ihm geschehen? Sicher nichts angenehmes! Hoffentlich fanden die Desians weder heraus das er ein Halbengel war, noch wie wertvoll sein Exsphere war. Das harmloseste was ihm hier wohl geschehen konnte war einfach eingesperrt zu werden und zu hoffen das sie ihm kein Exsphere ohne Schutzfassung anbringen würden... Und das seine Freunde und sein Vater vielleicht doch noch kommen würden um ihn zu retten... Kapitel 41: Kvar ---------------- Kapitel 41 "Und?" Fragten die anderen als Sheena zurück kam. Sie waren nun in der Nähe der Farm angelangt und hatten von außen nach Lloyd gesucht, doch bisher ohne Erfolg. Nun hatte sich Sheena etwas näher herangeschlichen um vielleicht doch etwas zu erfahren. "So wie es aussieht haben sie vorhin jemanden gefangen. Ob es nun Lloyd ist weiß ich nicht, aber ich fürchte wir dürfen es mal annehmen." Meinte sie. "Verdammt!" Murrte Kratos daraufhin. Von außen gesehen blieb er zwar größtenteils ruhig, aber innerlich hatte er Angst das sie bereits zu spät kamen. "Dann müssen wir wohl irgendwie reinkommen." Meinte Ann seufzend. "Und mit Lloyd können wir dann ja auch gleich die Gefangenen befreien, oder Professor?" Fragte Colette auch sogleich ihre Lehrerin. "Das werden wir dann sehen Colette. Wichtig ist nun mal erst das sie uns nicht auch noch kriegen!" "Aber wir sollen wir dort reinkommen?! Es stehen überall Wachen herum!" Rief Genis schon fast verzweifelt. "Tja, das scheint wirklich ein Problem zu sein." Stimmte ihm seine Schwester da zu. "Warum besorgen wir uns nicht Desianuniformen und schleichen uns hinein." Schlug nun Jo vor, woraufhin sie alle zuerst überrascht ansahen, dann aber nickten. Ja, das war eigentlich ein guter Plan. Also verteilten sie sich in den Büschen und warteten darauf das wieder einige Desians auf ihrer Runde vorbeikommen würden. Es dauerte dann auch nicht mehr lange bis wieder mal Desians vorbei kamen. "Jetzt!" Rief Ann laut und schoss auch schon einen Pfeil auf den ersten Desian ab. Zusammen schafften sie es dann auch und besonders Kratos hielt sich nicht wie sonst zurück, was den anderen momentan aber nicht auffiel. "So, jetzt bleibt nur noch die Frage wer die Desians spielt. Leider sind nur noch drei Frauenuniformen übrig geblieben, die wir verwenden können." Seufzte Raine und betrachtete sich die Uniformen. "Wahrscheinlich werde ich einen Desian spielen, diese Uniform könnte mir passen. Was ist mit dir Ann, nimmst du die andere?" "Ich?!!! Nein, kommt überhaupt nicht in Frage!" Lehnte das Mädchen aber sofort ab. Nein, das war gegen ihre Ehre! Das wäre Verrat an ihrem Vater! Das wäre... Als alles gute Zureden nichts half erklärte sich schließlich Sheena bereit noch einen der Desians zu spielen. Blieb nun nur noch eine Uniform übrig. "Und was machen wir mit dieser Uniform? Sie ist zwar noch ganz, aber die Frau ist ziemlich groß gewesen. Colette ist zu klein dafür um den Desian zu spielen." Meinte Sheena nachdenklich. "Oh, das tut mir leid." Meinte die Auserwählte auch sofort bedrückt. "Aber du kannst doch nichts dafür Colette!" Rief Genis sofort und fragte sich wie sie nun schon wieder auf so etwas kam. "Hm... Sie könnte dir passen Vivi. Willst du dann den Desian spielen?" Fragte Sheena schließlich ihre Freundin. "Ich? Nun ja, warum nicht. Das ist einmal etwas anderes und zudem dürfte meine Figur darin gut betont werden." Lächelte das Mädchen und nahm die Uniform um sich zusammen mit Sheena umziehen zu gehen, während Raine mit den anderen noch kurz etwas besprach. "Also manchmal glaub ich wirklich das du mit Zelos verwandt sein könntest!" Murmelte die Beschwörerin, während sie sich umzog. "Du hast genauso komische Sprüche drauf wie er. "Das geht doch gar nicht!" Verteidigte sich Vivi aber sofort. "Er hat nämlich Geld und ich nicht." "Was hat das damit zu tun?!" Okay, ihre Logik war mal wieder unübertrefflich. Als die Mädchen sich dann umgezogen hatten, legten sie den anderen Fesseln an, aber so das diese sie schnell wieder entfernen konnten. "Okay, dann wollen wir mal." Seufzte Raine schwer und ging als erste los. Hoffentlich wurde ihnen das bei den Wachen auch abgenommen! "Halt, wer seid ihr?!" Wurden sie dann am Tor auch schon aufgehalten. "Wir haben diese Eindringlinge in der Nähe der Farm herum schnüffeln gesehen!" Sagte Raine sofort, wobei sie aber betete das ihre Stimme vor Aufregung nicht zitterte. "Noch mehr? Na ja, dann bringt sie einmal herein. Vielleicht gehören sie ja zu dem Kriminellen L025, den wir vorhin bereits erwischen konnten. Bringt sie besser zu Lord Kvar." Die anderen schluckten hart, als sie durchgelassen wurden. Also war Lloyd wirklich von ihnen gefangen genommen worden. So ruhig wie möglich brachten Sheena, Raine und Vivi ihre Freunde in die Farm und an den ganzen Desians vorbei, bis sie im Kontrollraum angekommen waren. Dort nahmen sie sich erst einmal die Fesseln ab. "So, und nun? Drinnen wären wir!" Meinte Sheena und zog die Uniform wieder aus. "Wir müssen Lloyd und die Gefangenen finden und befreien, was sonst!" Rief Colette sofort. "Wo könnten sie sein?" "Also wenn der Exsphere so wertvoll für sie ist, werden sie Lloyd sicher nicht bei den normalen Gefangenen untergebracht haben." Vermutete Jo nun. "Genau, wir können wohl von Glück davon reden wenn er überhaupt noch am Leben ist!" Stimmte Raine ihr da zu, was bei den anderen Entsetzen auslöste. "Sag doch so etwas nicht Raine!" Rief Genis leicht zitternd. "Er ist sicher noch am Leben!" "Seit einmal kurz leise! Ich höre Stimmen vom Nebenraum!" Sagte Colette plötzlich wodurch die anderen wirklich schwiegen. "Ich höre nichts." Meinte Genis nach einiger Zeit verwundert. "Doch, nun höre ich auch etwas!" Flüsterte nun Ann. Klar, sie hatte ja auch Engelsohren und Kratos schien ebenfalls etwas zu hören, er sagte nur nichts. Sie aber erkannte die Stimme bereits nun. Es war Botta! Was um alles in der Welt machte er ausgerechnet nun hier?! Hoffentlich patzte sie ihrem Vater da nicht in irgendeinem Plan hinein! Kurz darauf kam auch Botta mit einigen seiner Läute aus einem Raum, blieben aber stehen als sie die Gruppe sahen. "Ah, wen haben wir denn da? Wenn das mal nicht die Gruppe der Auserwählten ist!" Sagte er, wobei sein Blick sich kurz mit dem von Ann traf, welcher ziemlich fragend aussah. "Sir, wäre das nicht eine gute Gelegenheit..." Begann einer der Abtrünnigen, doch Botta gebot ihm schnell zu schweigen. Dann wandte er sich an Kratos. "Ah, du bist auch da. Welch Überraschung." Meinte er, wobei sich seine Stimme aber vor Ironie nur so überschlug. "Ihr beide kennt euch?" Fragte Genis etwas verwundert. "Wenn du das Treffen bei Martels Tempel meinst, dann ja." Murrte der Engel. Klar kannte er Botta, sogar näher! Nur zu oft hatte er schon seine Klinge mit diesem Mann gekreuzt, doch letztendlich war Botta immer abgehauen. "Aber Sir, wenn die Auserwählte da ist und...." Begann einer der Abtrünnigen wieder, aber erneut gebot ihm Botta zu schweigen. "Nein, wir sehen erst einmal zu das wir mit den Exspheres abhauen! Kratos sollte man... sowieso nicht unterschätzen." Meinte er und rannte auch schon zur Tür, wobei er aber dicht an Ann vorbei kam und sie fühlte wie er ihr etwas in die Hand drückte. Momentan sah sie aber nicht nach was es war, sondern steckte es blitzschnell in ihre Tasche, damit die anderen es nicht bemerkten. An der Tür blieb Botta dann noch einmal stehen und sah sich um. "Dieser Lloyd, ist doch dein Sohn, nicht wahr Kratos? Wenn du ihn retten willst, würde ich mich beeilen, Kvar ist in so etwas nicht zimperlich!" Dann lief er vollends aus dem Raum. Während die anderen nun wirklich nicht verstanden was hier vorging, hatten sowohl Kratos als auch Ann begriffen was der Abtrünnige damit meinte. Kratos wusste nun das Lloyd wahrscheinlich bereits bei Kvar war und Ann wusste zudem noch warum Botta es gesagt hatte. Sie brauchten Lloyd wahrscheinlich später noch lebend um Kratos dann zu erpressen und somit musste der Junge am Leben bleiben. "Gehen wir!" Kratos lies den anderen keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen, sondern ging einfach durch eine weitere Tür. Für ihm galt es nun nur seinen Sohn so schnell wie möglich zu finden! Irgendwann aber kamen sie dann zu dem Bereich, wo die Gefangenen waren und auf Colettes Bitte hin befreiten sie diese. Dies dauerte allerdings einige Zeit, da es recht viele Gefangene waren. Immer wieder sahen alle besorgt zur nächsten Tür, durch die sie eigentlich weiter mussten, aber die Menschen wollten sie dann doch nicht einfach so zurücklassen. Irgendwann dann hielt Kratos es nicht mehr aus. "Ich gehe schon einmal weiter und suche nach Lloyd!" Teilte er den anderen entschlossen mit. "Sind sie sich sicher Kratos? Kvar dürfte ein starker Gegner werden!" Meinte Raine besorgt. "Ich werde das schon schaffen!" "Und ich komme auch mit Onkel Kratos!" Mischte sich nun Ann ein. Sie wusste das er nur sie zulassen würde, denn im Notfall konnte er so seine Engelskräfte einsetzen, ohne sich vor den anderen rechtfertigen zu müssen. "Okay." Nickte er und machte sich dann mit Ann auf den Weg, während die anderen weiterhin damit zu tun hatten die Gefangenen zu befreien. "Aufstehn!" Brutal wurde Lloyd auf die Füße gezogen und aus seiner Zelle gebracht. Er wusste nicht wie lange er nun in diesen kalten und leeren Gefängnis gesessen hatte, aber Stunden mussten es schon gewesen sein. Obwohl er nun von mindestens drei Desians weiter gezerrt wurde und noch dazu entwaffnet war, versuchte er sich mit Tritten und Schlägen gegen sie zu wehren. Allerdings ließ er es nach einiger Zeit bleiben, als die Desians auch auf ihn einschlugen und ihre Schläge saßen härter! So wurde er in eine große Halle gebracht, wo ihm aber erst einmal der Atem stockte. In langen Reihen aufgereiht standen gläserne Kästen, in denen Menschen lagen. Was sollte das denn? Was hatten die Desians mit ihnen vor? "So, du bist also Lloyd." Erschrocken sah Lloyd auf. Er war so in Gedanken gewesen das er gar nicht bemerkt hatte, wie sie ihn nach vorne gebracht hatten, wo keine solchen Glaskästen mehr standen. Nun aber stand er einem Mann gegenüber, mit tiefschwarzen Augen und blonden, kurzen Haaren, die er sich nach hinten gekämmt hatte. "Gib mir deinen Namen, dann nenne ich dir meinen!" Dafür allerdings bekam er von einem der Desians einen so kräftigen Schlag in den Rücken, dass er in die Knie ging. "Wie kannst du es wagen so mit Lord Kvar zu reden?!" Ruckartig hob Lloyd seinen Kopf wieder und sah dem Desiansanführer in die Augen. "Kvar?!" Hauchte er fassungslos. "Du bist Kvar?!" Als der Desian auch noch ein gemeines Grinsen aufsetzte, wurde es Lloyd zu viel. "Du Mistkerl! Du mieser Bastard! Du hast meine Mutter getötet!" Brüllte der Halbengel und wollte sich auf Kvar stürzen, doch dieser beförderte ihn mit einem schnellen Tritt wieder zu Boden. "Wie kannst du....?!" Fing einer der Desians wieder an, doch Kvar gebot ihm zu schweigen. "Macht euch wieder an die Arbeit, mit dem werde ich schon alleine fertig!" Die Desians nickten daraufhin und verschwanden auch sogleich. "Sieh einer an. So also fällt mir Kratos Sohn in die Hände." Lachte er kalt. "Kaum zu glauben das du und dein Vater mir so lange entkommen seid! Doch nun.... werde ich mir endlich wieder holen können was mir zusteht!" Dabei vielen seine Augen auf Lloyds Exsphere und der Junge legte schnell schützend seine Hand darüber. "Nein! Du wirst meinen Exsphere niemals bekommen!" Schrie Lloyd und stand auf, doch Kvar schüttelte nur gelassen den Kopf darüber. "Das war die Falsche Antwort!" Lässig hob Kvar seine Hand, woraufhin plötzlich drei seltsam aussehende Geräte erschienen und über den Jungen schwebten. Noch bevor er überhaupt begriff was das sollte setzten diese Dinger auch schon Stromschläge auf ihn ein. Das setzte sofort. Schreiend viel Lloyd auf den Boden und spürte wie sein Körper sich total verkrampfte und er unglaubliche Schmerzen spürte. Kvar ließ ihn eine Weile leiden, ehe er seinen Maschinen den Befehl gab aufzuhören. "Du hast keine Chance, gib lieber gleich auf!" "Niemals! Ich werde das Andenken meiner Mutter doch nicht dem überlassen, der sie getötet hat!" Nur mühsam richtete sich Lloyd wieder auf, wobei sein Körper immer noch schmerzte. "Ich? Ach so, das ist ja amüsant. Dann hat es dir dein Vater also nicht erzählt." Lachte der Desians plötzlich sehr schadenfroh. "Junge, nicht ich war es der deine Mutter getötet hat! Nein! Das war dein Vater!" Das saß! Völlig geschockt sah Lloyd seinen Feind an. Nein... Nein! Das konnte doch nicht wahr sein! "Nein! Du Lügner!" Brüllte der Halbengel und stürzte sich erneut auf Kvar. "Hör auf schlecht über meinen Vater zu sprechen!" Das Ergebnis war allerdings das Kvar ihn mit einigen weiteren gezielten Tritten und Hieben erneut auf den Boden beförderte. "Nein, es ist keine Lüge. Wir haben deine Familie so lange Verfolgt, nachdem dieses Menschenweib Meinen Exsphere gestohlen hatte! Doch schließlich hatten wir sie und euch beide gefunden! Uns gelang es ihr den Exsphere abzunehmen und sie verwandelte sich daraufhin in ein Monster. Ich erinnere mich noch genau wie verzweifelt dein Vater war. Schließlich aber hat er sie doch töten müssen, da ihr eh nicht mehr zu helfen war. Ziemlich egoistisch nicht?" "Halt die Klappe!" Wieder raffte sich Lloyd auf, doch gerade als er stand, jagten diese Maschinen erneut Stromschläge durch seinen Körper und er kippte wieder nach hinten auf den Boden. "Ich hasse deinen Vater! Wie konnte ein Engel wie er sich nur mit einen Menschen einlassen! Als er deine Mutter bei einer Überprüfung meiner Menschenfarm kennen lernte hat er mir das Leben zur Hölle gemacht! Behauptet ich würde meine Gefangenen nicht richtig behandeln und mir widerliche Befehle gegeben! Als er dann mit deiner Mutter geflohen ist und ich von Lord Yggdrasil den Befehl bekam den Exsphere zurück zu holen, Kratos aber am Leben zu lassen, konnte ich mich endlich rächen! Wie dumm die beiden waren erkannte ich dann als du zur Welt kamst. Welche Blödheit ein Kind in die Welt zu setzen wenn man doch eh verfolgt wird!" Kvar war nun näher an den geschwächten Jungen getreten, der nun wirklich übel aussah. Das hielt den Großfürsten nicht davon aber auch noch nach ihm zu treten. Nach einiger Zeit hörten die Stromschläge erneut auf und Kvar trat auf Lloyds Hand, an der, der Junge seinen Exsphere trug. "Wie erbärmlich. Ich hätte von Kratos Sohn wirklich mehr erwartet du widerliches Insekt!" "Hör endlich auf.... schlecht über meine Eltern zu sprechen!" Keuchte Lloyd schwer und versuchte mit seiner Freien Hand den Fuß von Kvar von seiner anderen zu bekommen, aber mit zwei weiteren Tritten stand der Großfürst auch auf seiner anderen Hand. "Mach dich bereit zu sterben!" Zischte er und erhob schon seinen Stab um mit der Spitze Lloyds Herz zu durchstechen. Dieser schloss instinktiv die Augen als er die Waffe auf sich niederfahren sah. "Lightning!" Sofort riss Lloyd seine Augen wieder auf als er die Stimme seines Vaters hörte. Kvar war nun entwaffnet und sah entsetzt zur anderen Seite des Raumes. Auch Lloyd versuchte nun den Kopf so zu drehen um zu sehen was da geschah, aber es gelang ihm nicht. Kratos indessen sah hasserfüllt auf seinen Todfeind, der wenige Sekunden davon entfernt gewesen war seinen Sohn zu ermorden. Da war er ja gerade noch rechtzeitig gekommen! Nun zog Kratos aber sein Schwert und wollte nach vorne rennen um diesen Bastard ein für allemal zu töten, doch dieser reagierte schneller. Als Kvar sah wie der Engel auf ihn zurannte überlegte er nicht lange, sondern zog den Jungen wieder auf seine Beine und hielt ihn wie ein Schutzschild vor sich fest. "Keinen Schritt weiter Kratos!" Drohte er. Das wirkte. Sofort blieb Kratos wieder stehen und sah ihn einfach nur wütend und geschockt an. Eine Hand hatte Kvar nämlich um Lloyds Brust gelegt und die andere an dessen Hals. "Gut so!" Nickte Kvar und zog den Jungen nun langsam rüber zu seinem Stab, den er durch die Attacke hatte fallen lassen. Dabei ließ er Kratos allerdings nicht aus den Augen. Schließlich schuppste er Lloyd dann zur Seite und bückte sich um seinen Stab aufzuheben, was auch gut war. Denn kaum hatte er Lloyd losgelassen, als auch Kratos ihn wieder Angriff. So entbrannte zwischen den beiden ein heftiger Kampf, den keiner verlieren wollte. Lloyd brauchte erst einmal etwas Zeit um wieder klar denken zu können, doch als er sah wie sein Vater gegen Kvar kämpfte wollte er ihm natürlich sofort helfen. Mühsam richtete der Junge sich wieder auf. Zu dumm das er keine Waffen hatte, so konnte er nichts tun! "Ich werde nicht noch einmal zulassen das du mir jemanden nimmst Kvar!" Brüllte Kratos gerade und drängte den Desianfürsten weiter zurück. "Ach ja? Das wollen wir dann mal sehen!" Rief Kvar und Lloyd spürte im nächsten Moment wie erneut Stromstöße seinen Körper quälten und er schrie vor Schmerz auf. "Lloyd!" Hörte er seinen Vater schreien, der nun versuchte Kvar abzuschütteln um ihm zu helfen, doch die Schmerzen ließen plötzlich nach und die Maschinen landeten laut scheppernd auf den Boden, wobei in jeder ein Pfeil steckte. Leicht blitzten die Maschinen noch, doch es war unverkennbar das die Pfeile wichtige Teile getroffen hatten und diese Maschinen nun unbrauchbar waren. Instinktiv sah Lloyd zur Tür, wo Ann stand und nun zu ihnen hinüber rannte. "Tut mir leid das es so lange gedauert hat!" Entschuldigte sie sich und kniete erst einmal vor Lloyd. "Gehts?" Fragte sie besorgt. "J... Ja." Keuchte der Halbengel, während das Mädchen ihm seine Schwerter gab und ihm auf die Beine half. Nun wollte Lloyd aber nicht mehr untätig herumsitzen. Er konnte seine Gefühle einfach nicht mehr kontrollieren und so stürzte er sich laut schreiend auf Kvar, wobei er nicht einmal merkte wie seine Flügel aus seinem Rücken hervorbrachen. Der Desiananführer sah überrascht zu Lloyd als er ihn schreien hörte und spürte im nächsten Moment auch schon wie eines der Schwerter des Halbengels ihn durchbohrte. Kvar keuchte erschrocken auf als Lloyd sein Schwert wieder aus ihm herauszog und kippte nur wenig später nach hinten um. Kratos sah nun erst noch einmal prüfend zu Kvar, ehe er sich wieder seinem Sohn zuwandte. "Wie geht es dir?" "Geht soweit schon." Murmelte Lloyd leise. "Danke das ihr gekommen seid." "Darüber können wir später sprechen! Sehen wir nun erst einmal zu das wir hier rauskommen!" Meinte Kratos besorgt. "Ja, die anderen dürften die Gefangenen inzwischen schon rausgebracht haben!" Nickte auch Ann zustimmend. Also machten sich alle auf den Weg zur Tür, doch als Lloyd plötzlich laut aufschrie, drehten sich Ann und Kratos sofort wieder um und erstarrten erschrocken. Kvar war noch nicht tot! Der Bastard hatte sich wieder aufgerichtet und Lloyd mit seinem Stab eine tiefe Wunde zugeführt. "Ich werde.... nicht..." Keuchte der Großfürst schwer, als Lloyd Kraftlos zu Boden viel. Auch wenn er ein Halbengel war, dies war nun eindeutig zu viel für seinen Körper. Doch Kvar hatte nicht lange Zeit sich an seinem Sieg zu erfreuen, denn im nächsten Moment wurde er von Kratos Schwert durchbohrt. Geschockt sah Kvar in Kratos wutentbrannte Augen. "Fühl den Schmerz!" Zischte er ihm mit all seinem Hass zu. "Während du in der Hölle schmorst!" Mit diesen Worten schlitzte Kratos ihn seitlich auf, was das endgültige Aus für Kvar war, welcher augenblicklich tot zu Boden viel. Noch einen Moment sah Kratos voller Genugtuung auf den toten Körper des Mannes, der ihn und seine Familie so lange hatte leiden lassen, ehe er an Lloyds Seite lief. "Wie geht es ihm?!" Fragte er Ann besorgt, die bereits neben den ohnmächtigen Lloyd kniete. "Ich denke das er es überleben wird, aber wir müssen nun endlich hier raus!" Meinte sie besorgt. Kratos nickte daraufhin und legte eine Hand unter Lloyds Rücken und die andere unter die Knie des Jungen um ihn hochzuheben. Dann liefen die beiden so schnell sie konnten aus den Raum hinaus. Je eher sie die Farm verließen, umso besser! Kapitel 42: Gerettet -------------------- Nachträglich frohe Weihnachten euch allen und im Voraus schonmal einen guten Rutsch ins neue Jahr.^^ Kapitel 42 Die anderen währenddessen hatten die Gefangenen soweit befreit und überlegten nun was sie tun sollten. Einerseits wollten sie jetzt auch nach Kratos, Lloyd und Ann suchen, doch andererseits mussten sie die Gefangenen von hier wegbringen und das am besten ohne entdeckt zu werden. "Wo bleiben sie nur?" Fragte Colette besorgt und sah in die Richtung in der Kratos und Ann verschwunden waren. "Wir können nicht länger auf sie warten, sonst erwischen uns die Desians noch!" Meinte Raine besorgt. "Ich stelle schon einmal den Selbstzerstörungsmechanismus ein, aktiviere ihn aber noch nicht! Aber lange können wir wirklich nicht mehr warten!" Die anderen schwiegen besorgt, bis plötzlich ein paar laute Schreie zu hören waren, die aus einem Raum in der Nähe zu kommen schienen. Neugierig wie die Gruppe war, gingen sie natürlich hin und sahen nach was das gewesen war. Als sie allerdings Vivis Finfi auf einem Tisch stehen sahen und drei tote, blutende Desians am Boden staunten sie nicht schlecht. "Wow... Die müssen es wirklich sauer gemacht haben!" Murmelte Sheena. "Es hat sich nur verteidigt!" Stimmte Vivi ihr zu und nahm ihren kleinen Liebling, woraufhin sich dieser fröhlich an sie kuschelte. "Moment mal, du willst damit etwa sagen ES hat die Desians umgebracht?!" Fragte Genis ungläubig nach, während sie wieder den Raum verließen, da ansonsten nichts anderes wichtiges zu finden war. "Finfi ist nicht so harmlos wie er aussieht!" Erklärte Corrine ihm da, während er auf Sheenas Schulter kletterte. "Wenn er wütend wird kann er auch kämpfen, aber töten tut er wirklich nur im äußersten Notfall! Er muss sich schon ziemlich bedroht gefühlt haben." "So sieht es aber gar nicht aus..." Murmelte der kleine Magier noch immer etwas ungläubig. "Er ist eigentlich auch ganz zahm und lieb." Lächelte Vivi und stellte ihren kleinen Liebling auf eines der Schaltpulte, woraufhin aber kurz darauf ein Klicken zu hören war und laute Sirenengeräusche ertönten. "Vivi! Du hast es auf den Auslöser des Selbstzerstörungsmechanismus gestellt!" Schrie Raine entsetzt. "Ich war's nicht!" Rief das Mädchen aber sofort und hob abwehrend die Hände, während Finfi begeistert auf den Knopf herum hüpfte. "Nun haben wir keine andere Wahl, wie müssen hier raus!" Sagte Raine entschlossen und leitete die Gefangenen schon einmal zum Ausgang. "Aber was ist mit Lloyd?! Und Mr. Kratos und Ann!" Rief Colette, die ihre Freunde natürlich nicht zurücklassen wollte. "Genau, wir können sie doch nicht einfach hier lassen!" Stimmte ihr Genis zu. "Wollt ihr etwa das wir hier zusammen mit den Gefangenen sterben, während sie vielleicht schon einen Weg nach draußen gefunden haben?!" Wies Jo sie aber da zurecht, woraufhin die beiden nichts mehr sagten. "Spielen!" Schrie Finfi begeistert als Vivi es wieder nahm und mit den anderen nach draußen rannte. "Ach sei still, das ist eh alles deine Schuld und es wird ein ziemlich explosives Spiel werden!" Wies sie das kleine Wesen in ihren Arm zurecht, welches sie aber nur breit angrinste. Lautes Sirenengeheul ertönte und lies sowohl Ann, als auch Kratos zusammen zucken. "Haben die etwa den Selbstzerstörungsmechanismus aktiviert? Sind die blöd?!" Rief Ann besorgt gegen den Lärm an. "Schnell, wir müssen hier raus!" Auch Kratos war besorgt deswegen. Er trug seinen ohnmächtigen Sohn inzwischen auf dem Rücken, doch dies schränkte ihn natürlich stark in den Kämpfen ein und so musste er sich da auf Ann verlassen. So schnell wie möglich rannten die beiden los und liefen in die Richtung des nächstbesten Ausgangs den sie aus den Plänen kannten. Von den Desians wurden sie zum Glück nicht aufgehalten, denn die rannten gerade ziemlich kopflos durch die Farm und versuchten selber entweder zu entkommen, oder den Selbstzerstörungsmechanismus zu deaktivieren. So fanden Kratos und Ann den Ausgang ohne aufgehalten zu werden und ohne größere Probleme betraten sie den den Wald in dem die Farm lag. Stehen blieben sie aber nicht, sondern rannten so schnell sie konnten immer weiter, denn die Explosion, die in wenigen Minuten eintreten würde, bewirkte sicherlich das die Trümmer Kilometer weit durch die Gegend fliegen würden und davon wollten sie ja nicht getroffen werden. Schließlich war es soweit. Ein lauter Knall ertönte, gefolgt und unzähligen Explosionen, die die Farm zerstörten und Trümmer in die Luft flogen. Dennoch rannten Kratos und Ann weiter, es würde ja nichts bringen ausgerechnet nun stehen zu bleiben. Erst als sie das Ende des Waldes erreicht hatten und die Explosionslaute leise wurden, blieben sie schließlich schwer atmend stehen und sahen zurück. Die letzten paar Explosionen und damit verbundene helle Lichter waren zu sehen und zu hören, ehe es endlich wieder still wurde. "Und was nun?" Fragte Ann schließlich und sah Kratos fragend an. "Am besten wir ruhen uns erst einmal hier aus." Meinte der Engel und sah über seine Schultern zu Lloyd, der immer noch schlaff auf seinem Rücken hing. "Ich muss mir dringend seine Verletzungen ansehen!" So suchten sie sich einen guten Platz, wo Kratos seinen Sohn vorsichtig auf den Boden legte und erst einmal First Aid einsetzte so gut es ging. Leider konnte er nicht so gut Heilmagie einsetzen wie er es momentan gerne gemacht hätte. Aber es musste reichen um die Wunden zumindest notdürftig zu versorgen. Ann saß währenddessen etwas abseits von den beiden und da sie gerade sowieso keine Beachtung bekam fischte sie das heraus, was Botta ihr vorhin in der Farm schnell in die Hand gedrückt hatte. Es war ein Stein, um den ein Zettel gewickelt war, wo drauf stand: Sonder dich heute Abend von der Gruppe ab, der Kommunikator ist kaputt gegangen kurz nachdem wir zuletzt miteinander Kontakt hatten und ich muss mit dir reden! Sieh aber zu das dich keiner sieht. Dad. Na toll! Jetzt war auch noch der Kommunikator kaputt! Woher aber hatte Botta, oder auch ihr Vater gewusst das sie in die Farm eindringen würden? Das bedeutete wahrscheinlich nur eines. Sie wurde von den Leuten ihres Vater trotz allem beobachtet und diese erstatteten ihm sicher regelmäßig Bericht über sie und die Gruppe. Okay, sie freute sich darauf ihrem Vater endlich wieder gegenüber zu stehen, denn irgendwie vermisste sie ihn, doch darüber würde sie mal mit ihm reden müssen! Dann hörte sie aber wie Lloyd zu stöhnen begann, was wohl bedeutete das der Halbengel wieder zu sich kam und so sah sie zu ihn rüber. Lloyd war gerade im Begriff die Augen zu öffnen und sich verwirrt umzusehen. "Dad?" Flüsterte er dann, als er seinen Vater erkannte, der neben ihm kniete und immer noch Heilmagie auf ihn anwendete. „Bleib ruhig liegen bis ich fertig bin!" Mahnte Kratos ihn sofort, als Lloyd Anstalten machte sich aufzurichten und auf dem strengen Blick hin, den er von seinem Vater bekam, blieb er auch ruhig liegen. Nach einer Weile hörte Kratos dann schließlich seufzend auf und strich sich erschöpft durch die Haare. "Mehr kann ich momentan wirklich nicht tun. Sei also vorsichtig wenn du dich bewegst, sonst könnten deine Wunden wieder aufbrechen!" Warnte er seinen Sohn. Lloyd nickte daraufhin und setzte sich also vorsichtig auf, wobei er seinen Vater nicht aus den Augen ließ, denn dessen Gesichtsausdruck gefiel ihm ganz und gar nicht! Eine Zeit lang herrschte ein sehr unangenehmes Schweigen, ehe der Engel tief Luft holte und seinem Sohn einen wütenden Blick zuwarf. "Nun Lloyd, mich würde nun wirklich interessieren was du dir dabei gedacht hast? Einfach so alleine zu einer Menschenfarm zu gehen und noch dazu zu Kvar! Ist dir klar das der Kerl dich beinahe umgebracht hätte?!" Schrie er ihn nun an. Unsicher zuckte Lloyd zusammen als er von seinem Vater so angeschrien wurde. Eindeutig, sein Vater war richtig wütend und besorgt, sonst würde er nicht so die Beherrschung verlieren. "Ich... Ich wusste ja nicht..." Begann er zu murmeln, sah aber zur Seite. Erneut gingen ihm Kvars Worte durch den Kopf. "Junge, nicht ich war es der deine Mutter getötet hat! Nein! Das war dein Vater!" War dies wirklich wahr? Nein, er konnte das nicht glauben... Wollte es nicht glauben! Sein Vater hätte es ihm erzählt wenn es so gewesen wäre, oder? "Hab ich etwa in einer dir unverständlichen Sprache gesprochen, als ich dir sagte das Kvar die Ranche leitet, die zwischen Asgard und Luin liegt?!" Kratos Stimme wurde nun doch wieder etwas lauter. "Nein... Ich war... ich war..." Lloyd schaffte es irgendwie nicht einen vollständigen Satz zustande zu bringen. Wie denn auch, wenn er immer wieder über Kvars Worte nachdenken musste. "Sollten wir nicht lieber erst die anderen suchen?" Schlug Ann schließlich vor. Eine kurze Stille entstand, ehe Kratos zustimmend nickte. "Ja. Das sollten wir wirklich tun!" Seufzte er und stand auf. Auch Lloyd stand nun auf, wenn auch leicht stöhnend und etwas vorsichtiger, da seine Wunden noch immer schmerzten und das nicht leicht! Aber zum Laufen reichte es, also sagte er auch nichts. So gingen Kratos und Ann vorne und Lloyd folgte weiter hinten, weswegen Kratos auch immer wieder einen kurzen Blick über seine Schulter warf, um zu sehen ob sein Sohn ihnen auch noch folgte. Es dauerte noch etwas, doch dann fanden sie auch die anderen wieder, die ihnen entgegen kamen. "Lloyd! Ann!" Rief Colette erleichtert als sie ihre Freunde sah und rannte ihnen entgegen. "Ich bin so froh das es euch gut geht! Als wir aus versehen den Selbstzerstörungsmechanismus ausgelöst haben, und schnell aus der Farm mussten, war ich so besorgt um euch gewesen!" "Moment mal, aus versehen ausgelöst?" Fragte Ann nach und sah die Gruppe skeptisch an. "Ja. Vivi hat Finfi auf den Auslöser gestellt und..." Weiter kam Colette nicht, denn Vivi mischte sich schnell ein um so gut wie möglich von der peinlichen Situation abzulenken. "Wie wäre es, wenn wir die Befreiten erst einmal in Sicherheit bringen und uns etwas ausruhen?" "Spielen!" "Du bist still, du hast für heute genug angestellt!" "Es wäre wirklich das Beste nun so schnell wie möglich von hier zu verschwinden." Fand nun auch Jo, die zu den Befreiten Leuten von Luin sah. "Wie wäre es wenn wir erst einmal nach Luin gehen würden?" Schlug nun Ann vor und die anderen stimmten nach kurzem Überlegungen zu. Ja, vielleicht war dies wirklich das Beste. Also machten sie sich auf den Weg, denn Luin lag ja auch nicht zu weit entfernt. Doch mit der Zeit machten sie Lloyds Wunden wieder bemerkbar. Vor allem seine tiefere Wunde schmerzte fürchterlich! Und mit der Zeit merkte er auch wie müde er war. Der Kampf gegen Kvar, das mit seinen Eltern, seine Verletzungen... All das machte sich nun deutlich bemerkbar und er merkte wie müde er wurde. "Geht's?" Seufzend hob er den Kopf und sah zu Ann, die eine Hand auf seine Schulter gelegt hatte und ihn besorgt ansah. "Ja, geht schon. Nur etwas müde eben." "Halt noch etwas durch. Wir sind bald in Luin, da kann Raine dann deine Wunden besser heilen." Müde nickte Lloyd und kämpfte weiter dagegen an das seine Augen sich einfach so schlossen und er einschlafen konnte. Aber er durfte es nicht! Noch nicht zumindest... Doch so einfach war das leider nicht... "Lloyd!" Sofort war Kratos bei seinem Sohn und hielt ihn fest als dieser zu taumeln begann. "Mh, Dad..." Murmelte der Junge noch leise, ehe er sich näher an die Wärmequelle kuschelte, die plötzlich da war und nun doch einschlief. "Lloyd! Was hast du denn?!" Rief Colette natürlich sofort erschrocken und lief zu ihm rüber. "Er ist noch verletzt und müde. Lassen wir ihn schlafen!" Meinte Kratos seufzend und hob den schlafenden Jungen auf seine Arme, um ihn das restliche Stück zu tragen. Blinzelnd öffnete Lloyd die Augen und sah direkt in Kratos und Raines Augen, die sich über ihn gebeugt hatten und ihn mit leicht besorgtem Blick musterten. "Dad? Professor?" Murmelte Lloyd noch müde und richtete sich auf. "Wie geht es dir?" Fragte Kratos besorgt und half seinem Sohn sich hinzusetzen. "Geht schon. Sind wir in Luin?" Noch immer etwas müde sah sich Lloyd um. Ja, die zerstörte Stadt war eindeutig Luin. Die einstigen Bewohner der Stadt waren ebenfalls hier und machten einen sehr traurigen Eindruck. War aber auch kein Wunder, wenn man gerade vor den Trümmern seiner Existenz stand. "Ja. Du bist unterwegs eingeschlafen, erinnerst du dich noch?" "Äh... Ja, ich glaube schon. Tut mir leid Dad..." Murmelte der Halbengel und sah zu Boden. Das war doch sehr peinlich! "Nun ja. Ruh dich noch etwas aus, aber nachher reden wir noch einmal über deinen Alleingang!" Meinte Kratos streng, ehe er aufstand um noch etwas zu erledigen. Lloyd aber dachte nicht daran liegen zu bleiben, sondern stand auf und ging etwas abseits von den anderen. Er brauchte nun Ruhe um nachzudenken. Colette, die bemerkte das er ging, wollte aufstehen um ihm zu folgen, doch da packte sie Jo am Arm und hielt sie zurück, während sie mit dem Kopf schüttelte. "Gib ihm nun Zeit zum Nachdenken. Er braucht es." Eine Weile sah Colette sie stumm an, doch dann nickte sie verstehend, wenn auch etwas traurig. Gern hätte sie ihrem Freund nun beigestanden, aber vielleicht hatte Jo ja recht und er brauchte einfach mal seine Ruhe. Kapitel 43: Familiengespräche ----------------------------- Kapitel 43 Ann währenddessen hatte sich heimlich von den anderen abgesondert und wartete nun abseits darauf das ihr Vater endlich kommen würde. Es war schon eine ganze Weile her, seitdem sie ihn hatte umarmen können und sehnte sich nun richtig danach. "Ann? Ah, da bist du ja." Hörte sie da die Stimme ihres Vaters. Sofort drehte sie sich in seine Richtung, rannte auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch, was Yuan zuerst verwundert, aber dann lachend erwiderte. "Es tut so gut dich wieder zu sehen." Rief Ann glücklich und kuschelte sich noch etwas mehr an ihn. Ja, auch wenn sie es von außen her nicht immer zeigte, aber sie vermisste ihren Vater wirklich schrecklich. "Ich hab dich auch vermisst Ann!" Seufzte Yuan lächelnd und drückte sie auch etwas mehr an sich. So blieben sie einfach eine Weile stehen und genossen das Gefühl wieder zusammen zu sein. Als sie sich allerdings wieder voneinander lösten, wurde Anns Gesichtsausdruck sofort wütend und sie stemmte ihre Hände an die Hüften, während sie ihren Vater eindringlich ansah. "Wie war das, dass diese Reise ziemlich schnell vorbei wäre?!" "Ich hab doch auch nicht damit gerechnet das es so lange dauert Ann. Lloyd hält das ganze wirklich auf." "Gib nun nicht auch noch Lloyd die Schuld!" Verteidigte sie ihren Freund sofort. "Es hätte so, oder so schon lange gedauert! Und dann redest du nur über meinen Auftrag, wenn ich mich mal melde!" Beschwerte sie sich bei ihm. "Aber das ist doch nun mal unser Job. Wir müssen darüber reden, ich muss wissen wo wir dran sind." Meinte Yuan mit einem gespielt lockerem Gesicht. Dabei wusste er genau was sie meinte. "Dad! Arbeit, Arbeit, Arbeit, dir geht es doch immer nur um deine Arbeit!" Schimpfte sie ihn aus. Sie hasste es einfach wenn sie das Gefühl hatte, dass ihm seine Arbeit wichtiger war als sie! "Ann... Wenn das alles vorbei ist, werde ich wieder mehr Zeit für dich haben, das weißt du doch, oder?" Versuchte er sie nun zu beruhigen, bevor sie wieder richtig wütend wurde. "Aber ich will nun auch zumindest ein wenig Zeit mit dir verbringen!" Nun wurden ihre Augen bittend und Yuan fühlte wie ihm mulmig zumute wurde. "Ach Ann..." Murmelte er nun und drückte sie wieder an sich. "Ich hätte auch gern viel mehr Zeit für dich. Aber lange wird es ja nun nicht mehr dauern. Es ist ja auch für Martel... deine Mutter..." "Denkst du Mama hätte das wirklich gewollt?" Diese Frage quälte sie schon lange, doch Yuan schwieg dazu nur. Er wusste einfach nicht was er dazu sagen sollte. Gewissenhaft hatte er diese Frage all die Jahre verdrängt, damit es ihm nicht noch schwerer viel dies alles zu tun. Aber er hatte keine andere Wahl. Egal wie er es drehte und wendete, irgendwo gab es immer Opfer und für einen Weg musste er sich einfach entscheiden. "Deine Mutter hat sich eine friedliche Welt gewünscht, in der keiner mehr leiden muss. Und genau das werden wir damit erreichen, wenn Cruxis erst einmal besiegt ist." "Das war keine korrekte Antwort! Aber gut, ich geb mich erst einmal damit zufrieden." Seufzte Ann. "Nun komm schon! Kopf hoch, es wird alles wieder gut werden." Versuchte Yuan seine Tochter aufzumuntern und auch sich selber etwas. Er wusste nicht ob alles wieder gut gehen würde, wirklich nicht! "Hoffentlich!" Seufzte Ann erneut und lehnte ihren Kopf an die Schulter ihres Vaters. "Hoffentlich..." Lloyd stand an einem kleinen See, wo er nachdenklich seinen Exsphere betrachtete. Immer und immer wieder musste er an das Erlebnis in Kvars Farm denken. Dieser Exsphere war von seiner Mutter. So ungefähr hatte er schon gewusst was es mit den Exspheren auf sich hatte, aber... einiges war ihm doch neu gewesen. Vor allem das sein Vater, seine Mutter umgebracht haben sollte, konnte er immer noch nicht fassen. "Lloyd..." Zögernd drehte Lloyd seinen Kopf nach hinten um seinen Vater zu sehen, der in einiger Entfernung stand. "Du stehst nun schon seit zwei Stunden hier. Willst du nicht langsam zurück kommen?" Lloyd aber drehte nur wieder seinen Kopf nach vorne und starrte zuerst auf das Wasser und dann auf seinen Exsphere. Seufzend kam Kratos näher und stellte sich neben seinen Sohn. "Lloyd, was hast du..." "Warum hast du es mir nie gesagt?!" Unterbrach Lloyd ihn aber mit einer leicht zitternden Stimme, woraufhin ihn sein Vater überrascht ansah. "Warum hast du mir nie erzählt das du Mum damals..." "Hat dir... Hat dir Kvar das erzählt?!" Eigentlich konnte es sich Kratos schon denken, aber Wut kam nun in ihm hoch! Er hatte Lloyd mit Absicht nie etwas davon erzählt, da er Angst hatte, es würde die Beziehung zu seinem Sohn verschlechtern, doch nun hatte er keine Wahl mehr als ihm die Wahrheit zu erzählen. "Es tut mir leid Lloyd...." Begann er, wurde aber sofort wieder unterbrochen. "Es tut dir leid?! Es tut dir leid?!" Schrie der Halbengel ihn nun an. "Wieso...." "Bitte Lloyd, lass mich zuerst erzählen, okay?" Einige Male musste Lloyd tief ein und ausatmen, um sich zu beruhigen, ehe er langsam nickte. Ja, er sollte ihm eine Chance geben und keine Voreiligen Schlüsse ziehen. Also begann Kratos zu erzählen. "Als wir damals von Kvar und seinen Leuten gefunden wurden, hat er ihren Exsphere entwendet, woraufhin sie sich in ein Monster verwandelte. Soweit stimmt das was ich dir erzählt habe. Aber es war nicht so das er sie dann gleich getötet hat. Nein. Er hat sich viel mehr einen Spaß daraus gemacht sie einfach wüten zu lassen, als sie die Kontrolle über sich verlor. Ich wusste in dem Moment einfach nicht was ich tun sollte, ich war wie erstarrt. Mit dir auf dem Arm habe ich einfach nur zugesehen, wie sie auf uns zugekommen ist, während ich bemüht war dir diesen Anblick zu ersparen und dich so zu halten, dass du nichts sehen musst. Erst als Noishe mich kräftig angeschuppst hat, bin ich aus meiner Starre erwacht und konnte gerade noch einen Schlag von ihr ausweichen. Da sie uns immer wieder angegriffen hat ist mir nichts anderes übrig geblieben als gegen sie zu kämpfen, während Noishe auf dich aufgepasst und dich beschützt hat." "Noishe hat mich beschützt..." Fragte Lloyd ungläubig nach. Erklärte das vielleicht warum der Protozone solche Angst vor Monstern hatte? "Ja. Seitdem haut er auch immer ab wenn er Monster sieht." Nickte sein Vater zustimmend. "Jedenfalls habe ich versucht Anna irgendwie zu beruhigen, aber es war aussichtslos. Schließlich hat sie mich dann, als ich einen kurzen Moment lang unaufmerksam war, mit ihrer Klaue gegen einen Baum geschleudert. Als ich die Augen wieder geöffnet habe, sah ich wie sie auf dich zuging und Noishe gerade ebenfalls mit einem Schlag aus dem Weg räumte, als er dich beschützen wollte." "Es reicht Dad!" Flüsterte Lloyd. Er wollte nicht mehr hören, oder konnte nicht besser gesagt. Doch Kratos hatte nun damit begonnen und wollte das alles endlich los werden, seinem Sohn die ganze Wahrheit erzählen. "Ich hatte nur wenige Sekunden Zeit mich zu entscheiden. Rechtzeitig erreichen konnte ich dich nicht mehr, dazu war es schon zu spät. Also konnte ich entweder nichts tun, wobei Anna dich wohl getötet hätte, oder ich würde sie töten um dich zu retten." "Dad! Ich sagte es reicht!" "Ich habe mich für dich entschieden. Anna hätte es mir nie verziehen wenn ich das zugelassen hätte..." "Hör auf Dad! Hör einfach auf, ich kann das nicht mehr hören!" Schrie Lloyd nun und hielt sich die Ohren zu, wobei er den Exsphere mit einer Hand immer noch fest umklammert hielt. Dabei rannen ihm auch schon die ersten Tränen übers Gesicht. Kratos stand einfach nur daneben und sah bedrückt auf den See. Was sollte er auch noch sagen, oder tun? Er wusste es nicht. Also wartete er geduldig bis sich sein Sohn von alleine beruhigte. Das allerdings dauerte mehrere Minuten. Schließlich hörte Lloyd auf zu weinen, starrte aber immer noch mit Tränen in den Augen auf den Exsphere in seiner Hand. Dieses Ding war Schuld am Tod seiner Mutter. Seinem Vater gab er keine Schuld, im Gegenteil. Er hatte so viel schlimmes durchmachen müssen und so wie er ihn kannte, würden ihn diese Schuldgefühle ewig quälen. Kvar und dieses Ding von Exsphere waren schuld am Tod seiner Mutter! An Kvar konnte er seine Wut nicht mehr auslassen, er war tot. Also holte er aus, um den Exsphere mit aller Kraft in in den See zu werfen, doch eine kräftige Hand, die sein Handgelenk packte, hielt ihn davon zurück. "Was tust du da Lloyd?!" Rief sein Vater mit einer verwunderten und auch warnenden Stimme. "Dieses Ding ist schuld an Mums Tod! Ich will es nicht länger..." "Überleg doch erst einmal! Selbst mit deinen Halbengelkräften wärst du ohne Exsphere nie soweit gekommen! Zudem ist es ein Andenken an deine Mutter, willst du das wirklich so einfach wegwerfen?" "Diese Dinger sind so schrecklich! Wenn wir sie benutzen machen wir uns an den Tod dieser Leute doch mitschuldig! Nein, ich will damit nichts mehr zu tun haben!" Erneut versuchte Lloyd den Exsphere in den See zu werfen, aber der Griff seines Vaters wurde nur noch stärker. "Überleg doch mal! Wenn du ein Exsphere werden würdest, wölltest du einfach so weggeworfen werden? Ich jedenfalls wöllte versuchen mich nützlich zu machen und Leute zu unterstützten, die dagegen kämpfen, damit so etwas nie wieder geschehen wird!" Lloyd schwieg einen Moment und ließ den Exsphere dann achtlos ins Gras fallen. "Das bringt die Toten aber auch nicht zurück!" Zischte er wütend. Viel fehlte nun nicht mehr und er würde die Beherrschung verlieren. Ruckartig drehte er sich zu seinem Vater um und sah ihn mit wütend blitzenden Augen an."Ich hasse die Exsphere und besonders diesen Exsphere! Ich hasse die Halbelfen, die ja Desians sind! Ich hasse Kvar! Und ich hasse di...." Weiter kam Lloyd nicht. Er hatte sich so in seine Wut hinein gesteigert das seine Flügel erschienen waren, doch bevor er weiter sprechen konnte, holte sein Vater plötzlich aus und gab ihm eine kräftige Ohrfeige. Sofort verstummte der Halbengel und sah seinen Vater nur geschockt an. In all den Jahren war so etwas noch nie vorgekommen. Er hatte ihn zwar des öfteren Angeschrien, aber das war auch das höchste der Gefühle gewesen. Meistens behielt sein Vater ja sowieso seine coole Art und zeigte kaum Gefühle, aber geschlagen hatte er ihn noch nie. Verwundert hielt sich Lloyd seine schmerzende Wange und trat einen Schritt zurück, während er Kratos einfach nur anstarrte. Doch auch er schien entsetzt zu sein, zumindest sah sein Blick so aus. "Lloyd..." Ja, auch Kratos war eindeutig entsetzt über sich selbst. Noch nie hatte er seine Sohn geschlagen. Solche Mittel fand er einfach nur verabscheuenswert, denn in seinen Augen konnte man ein Kind auch gut ohne Schläge erziehen und bisher hatte es ja auch immer geklappt. Doch nun hatte er einfach die Beherrschung verloren. Wie hatte er sich nur dazu hinreisen lassen können sein eigenes Kind zu schlagen, wo ihn nun einfach nur entsetzt ansah. Dann aber überwand er sich endlich und nahm seinen Sohn in die Arme und drückte ihn an sich. "Oh Lloyd, es tut mir leid! Das... Das habe ich nicht gewollt, wirklich nicht!" "Dad..." Immer noch verwundert sah Lloyd zu ihm auf, wobei er sich nun aber wieder beruhigt hatte. Anscheinend tat es ihm nun doch leid. "Es tut mir leid! Ich weiß auch nicht was über mich gekommen ist!" Entschuldigte Kratos sich noch einmal und atmete tief ein und aus. "Nein. Ist schon gut. Ich habe ja wirklich die Beherrschung verloren. Es tut mir leid was ich gesagt habe war nicht richtig." Meinte nun auch Lloyd und lehnte sich an seinen Vater. "Gehts wieder?" Fragte Kratos schließlich wieder mit einer ruhigen Stimme. "Ja, ich denk schon." "Dann solltest du deine Flügel verschwinden lassen, bevor die anderen sie noch sehen!" "Hä?" Verwundert sah Lloyd über seine Schultern und bemerkte erst nun das sich seine Flügel mal wieder selbständig gemacht hatten. "Ups!" Schnell ließ er sie wieder verschwinden und die beiden lösten die Umarmung. Kratos bückte sich daraufhin und hob den Exsphere wieder auf und legte ihn in Lloyds Hand. "Behalte ihn bitte Lloyd. Ich bin sicher deine Mutter hätte es so gewollt." "...Okay. Ich glaube du hast recht. Zudem ist sie ja auch immer bei mir, oder?" Fragte Lloyd und sah zu seinem Vater auf. "Ja, Lloyd. So ist sie bei dir und leiht dir ihre Kraft. Also musst du gut auf ihn aufpassen und ihn beschützen." "Gut, dann werde ich das auch tun." Nickte der Halbengel nun entschlossen und befestigte den Stein wieder an seiner Schutzfassung. "Wollen wir dann zurückgehen? Ich bin nun irgendwie müde..." "Gut, aber vorher musst du mir noch etwas versprechen." Bat Kratos ihn und sah ihm fest in die Augen. "Äh... Ja, und was wäre das?" "Mach nie wieder so dumme Sachen, wie dich alleine in eine Farm einzuschleichen! Sonst war das wirklich das letzte mal das ich dich irgendwohin mitgenommen habe! Am liebsten würde ich dich nun mit den ganzen Leuten hier nach Asgard schicken und auf dem Heimweg wieder abholen!" "Aber Dad....!!!" "Eine letzte Chance gebe ich dir noch! Das ist aber wirklich die allerletzte!! Und das meine ich diesmal wirklich ernst Lloyd!" "... Okay Dad... Ich benehm mich in Zukunft und bleib auch bei der Gruppe, fest versprochen!" Nickte Lloyd eifrig. Alles war ihm recht, wenn er ihn nur nicht heim schickte, oder wo zurück ließ! "Nun ja, mal sehen." Sagte Kratos schmunzelnd. Er war irgendwie gespannt wie lange es bis zur nächsten Katastrophe wieder dauern würde. "Gehen wir aber nun, du brauchst noch Ruhe. In einigen Tagen dürften deine Wunden dann verheilt sein." "Okay." Sagte Lloyd nun wieder lächelnd und ging mit seinem Vater zurück zu den anderen, um sich noch etwas auszuruhen, denn Morgen würden die Bewohner nach Asgard aufbrechen und sie selbst wollten nach Hima. Aber nun war er erst einmal froh das alles noch einmal so gut ausgegangen war und das er endlich schlafen konnte, denn er fühlte nun deutlich wie müde er war. Kapitel 44: Hima ---------------- Kapitel 44 Am nächsten Morgen brachen sie zeitig auf. Die ehemaligen Bewohner von Luin hatten ihnen versichert, dass sie es auch allein nach Asgard schaffen würden, da sich unter ihnen auch einige fähige Kämpfer befanden. So konnte die Gruppe der Auserwählten sich ohne Sorgen zu machen, auf den Weg machen, um nach Hima zu kommen. Lloyd ging es inzwischen wieder besser und seine Halbengelskräfte taten ihr übriges damit seine Wunden von alleine vollends heilen würden. So unterhielt er sich auch wieder gut gelaunt mit seinen Freunden, doch ihm entging nicht das Ann stiller war als sonst und ziemlich nachdenklich wirkte. "Ann? Stimmt etwas nicht?" "Hm.. Nein, alles in Ordnung.", log sie. Sie konnte ihm ja nicht sagen das sie sich Gedanken darüber machte, wie sie ihrem Vater dabei am besten helfen konnte Colette und auch Kratos zu töten. Oder auch nach einem anderen Weg zu sehen um dies zu umgehen... "Aber du hast doch etwas, ich sehs dir an!", beharrte Lloyd. "Ich... ich habe nur an früher denken müssen. Jo war damals so anders und nun scheint sie sich nicht einmal mehr richtig an uns zu erinnern.", meinte sie schließlich, damit er sich zufrieden gab. "Yeah, stimmt.", nickte der Halbengel dann auch zustimmend. "Sie ignoriert uns irgendwie und spricht nur das nötigste. Dabei waren wir alle einmal so gute Freunde." "Du erinnerst dich also auch wieder?" "Ja. Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr fällt mir ein. Wie wir früher immer gespielt haben und so." "Ja, auch mit Noishe." "Yeah, und wie Syen gerne mit Tomaten gekocht hat!", sagte Lloyd und verzog angewidert das Gesicht. "Oder wie wir beide unsere Injektionen bekommen haben.", lachte nun Ann. Irgendwie tat es gut mit jemanden darüber zu sprechen. "Woha, hör mir bloß damit auf! Allein wenn ich Spritzen schon sehe wird mir übel!" "Wovon redet ihr?", mischte sich da nun Genis ein. "Ach, wir haben über früher geredet und auch darüber das Lloyd keine Spritzen mag.", erklärte Ann ihm lächelnd. "Oh ja, das haben wir auch schon gemerkt.", nickte Genis eifrig. "Einmal im Jahr werden die Schüler in der Schule auch geimpft, was meistens spontan entschieden wird und an solchen Tagen hat er entweder die Schule geschwänzt, oder ist abgehauen. Dann durfte Raine ihm immer hinterherlaufen, durch ganz Iselia und..." "Halt endlich die Klappe Genis!", unterbrach ihn aber Lloyd und schlug seinem Freund schnell auf dem Hinterkopf, damit er aufhörte zu reden. Ann musste daraufhin leise lachen. "Dann hat er also immer noch ein Phobie dagegen?" "Und wie!", bestätigte Genis trotz der Kopfnuss. "War er früher auch so?" "Und ob! Er hat sich gewehrt und geschrien, soviel ich mich erinnern kann." "Hört endlich auf darüber zu reden!", rief Lloyd nun, dem das ziemlich peinlich wurde. "Worüber denn Lloyd?", kam nun auch Colette hinzu, worüber der Halbengel seufzte. "Nicht so wichtig Colette!" "So?" "Halt ja endlich die Klappe Genis!", warnte Lloyd ihn sofort, als Genis schon Anstalten machte etwas zu sagen und da hielt der junge Magier doch lieber seine Klappe. Sie schafften es sogar am späten Abend noch nach Hima zu kommen, auch wenn die Kinder bei ihrer Ankunft richtig müde waren. Kratos aber hatte es sicherer gefunden wenn sie es bis zu einem Inn schafften, da es heute Nacht wahrscheinlich regnen würde. "Wann sind wir denn endlich da?", murmelte Lloyd müde, als sie gerade den Pfad zu Hima hinaufstiegen. Dadurch das seine Wunden noch nicht ganz verheilt waren, war er nun doch ziemlich müde und sehnte sich nach einem warmen, weichen Bett. "Du kannst es dort oben schon sehen.", sagte sein Vater und deutete nach oben, wo man ein größeres Haus sehen konnte. Wie immer zeigte Kratos keine Anzeichen von Schwäche und auch Ann mit ihren Engelskräften war noch topfit. Sogar Jo schien keineswegs ermüdet zu sein. "Hm... manchmal wünschte ich mir ich wäre genauso wie du...", seufzte der Halbengel schläfrig und gähnte herzhaft. "Sei froh das du es nicht bist!", sagte Kratos sofort, der genau wusste was sein Sohn meinte. "Aber du und Ann seid nicht müde, ich schon...", ja, das war etwas, worin Lloyd seinen Vater beneidete. "Glaub mir Lloyd, so ein Leben hat auch seine Nachteile. Und nun Kopf hoch, wir sind ja gleich da." Die erwachsenen beeilten sich dann ihre Zimmer zu reservieren, so dass sich alle schnell hinlegten und eingeschlafen waren. Nur zwei nicht. Kratos saß am Fenster und sah verträumt hinaus, während seine Blicke hin und wieder auf seinen Sohn vielen, der tief und fest schlief und sich dabei wie immer halb frei strampelte. Er seufzte. Hoffentlich würde noch einmal alles gut werden... Ann währenddessen hatte sich aus dem Inn geschlichen und sah sich die Gegend an. Hier würden die Abtrünnigen die Gruppe überfalle und die Auserwählte entweder mitnehmen, oder töten, so war jedenfalls der Plan. Da musste alles gut organisiert sein! Immerhin würden sie nach dem letzten Siegel wieder herkommen um hier zum letzten mal zu übernachten! Was sie allerdings nicht wusste bemerkte war, dass sie beobachtet wurde und zwar gleich von mehreren Augen... Schon früh am Morgen ging Colette wieder ins Inn. Neben Kratos und Ann hatte sie ebenfalls nicht geschlafen. Sie konnte es ja nicht mehr. Leise seufzend machte sie sich auf den Weg zurück in ihr Zimmer und hoffte das Jo, mit der sie sich das Zimmer teilte, noch nicht wach war, da ansonsten sicher wieder unangenehme Fragen kommen würden. Als sie das Zimmer aber betrat, hielt sie erschrocken inne. Aus versehen war sie nämlich nicht in das ihre eingetreten, sondern in ein anderes. Schon wollte sie das Zimmer wieder verlassen, als ihr etwas auffiel. Der Mann, der dort im Bett lag, sah nicht sehr gut aus. Er wirkte sogar krank. Mitfühlend und neugierig trat sie näher und fand ihre Befürchtungen nur bestätigt. Zudem hörte sie ihn auch etwas murmeln und so strengte sie ihre Engelssinne an um genauer zu hören was der kranke Mann da sagte. "Auserwählte... Vorsicht.... Desians!" "Was?!", keuchte Colette erschrocken, doch ein plötzlicher Schrei, der von der Tür kam, ließ sie noch mehr erschrecken und sie drehte sich ruckartig herum. "Was machst du hier?!", rief die junge Frau, die an der Tür stand und sie misstrauisch ansah. "Es tut mir leid! Ich bin nur ins falsche Zimmer gegangen und dann...", wollte sich Colette entschuldigen, wurde aber sofort unterbrochen. "Bleib von Pietro weg!" "Pietro?", angestrengt dachte Colette nach wo sie den Namen schon einmal gehört hatte. Aber natürlich! In der Asgard-Menschenfarm! Die Gefangenen hatten ihr erzählt das sie einen Pietro, der von der Farm geflohen war, versteckt hatten. Der arme Mann musste wirklich viel durchgemacht haben. "Vielleicht können wir ihm ja helfen." Bot Colette also einfach mal an. "Professor Raine ist eine sehr gute Heilerin, vielleicht kann sie ihm ja helfen." Zuerst schien das Mädchen widersprechen zu wollen, doch dann sah sie noch einmal zu Pietro und nickte verstehend. "Also schön... von mir aus." "Gut, ich bin gleich wieder da!", nickte Colette und rannte auch schon los um ihre Lehrerin zu holen. Zur selben Zeit wachte Lloyd gerade auf und gähnte herzhaft. Was hatte ihn denn nun schon wieder geweckt? Als er seine Augen öffnete erkannte er schließlich den Störenfried, der sein Vater war. "Warum weckst du mich schon so früh am Morgen Dad?", murmelte der Halbengel seufzend und richtete sich auf. "Ich wollte noch einmal nach deinen Wunden sehen und außerdem ist es Zeit zum aufstehen.", erklärte er ihm, woraufhin Lloyd halt zustimmend nickte. Widersprechen würde eh nichts bringen. Also ließ er zu das Kratos die Verbände vorsichtig entfernte und sich seine Wunden ansah. "Ja, es verheilt wirklich gut.", nickte der Engel zufrieden. "Zum Glück!" "Warum verheilen die Wunden von Engeln eigentlich besser?", wollte Lloyd nun neugierig wissen. "Das liegt an den Genen. Engel haben einen schnellen Selbstheilungsprozess. Wärst du allerdings ein Mensch, würde ich dich hier zurücklassen, denn dann wärst du noch tagelang nicht imstande dich richtig auf den Beinen zu halten." Lloyd schluckte hart als er das hörte. Okay, unter solchen Umständen war er wirklich froh ein Halbengel zu sein. Ein richtiger Engel wäre aber auch nicht schlecht. Richtige Engel waren um einiges Stärker, brauchten keine Nahrung und keinen Schlaf. Warum also empfand sein Vater es als schlecht ein Engel zu sein? Aber er fragte nicht nach, sondern wartete geduldig bis sein Vater ihm einen neuen Verband angelegt hatte. Damit die Wunden nicht aufbrachen, so sagte er zumindest. "Gehen wir dann heute weiter?", fragte der Halbengel stattdessen. "Ja, zumindest hatten wir es vor. Unser nächstes Ziel wir der Manaturm sein.", nickte sein Vater. "Okay, dann packen wir es gleich an!", rief Lloyd begeistert und stand auf um sich anzuziehen. Wenige Minuten später verließen die beiden dann ihre Zimmer um nach den anderen zu sehen, doch keiner war in seinem Zimmer. Schließlich lief ihnen dann Genis entgegen, der ihnen erklärte, dass Colette einem kranken Mann helfen möchte und sie alle nun in dessen Zimmer waren. Seufzend betraten also auch Kratos und Lloyd das Zimmer, wo es für Colette bereits beschlossene Sache war. Sie würden dem Mann helfen! "Ein Heilverfahren könnten wir vielleicht in Bolzmans Buch finden und das befindet sich wahrscheinlich im Manaturm.", sagte Raine gerade. "Das liegt dann ja auf dem Weg.", rief Colette fröhlich und hoffnungsvoll. "Ich wäre euch wirklich dankbar wenn ihr so ein Mittel finden würdet!", mischte sich nun auch das Mädchen ein, das Sofie hieß. "Also schön, wir werden mal sehen was wir tun können.", seufzte Raine und sah zu Kratos und Lloyd. "Oder was meint ihr?" "Nun, wenn es eine Möglichkeit gibt jemanden zu helfen, sollten wir es auch tun!", rief Lloyd sofort entschlossen und sah zu seinem Vater. "Nicht wahr Dad?", seufzend sah Kratos weg. Es war so klar gewesen das Lloyd das sagen würde. Und wie er ihn nun wieder ansah.... "Na schön, von mir aus." "Oh, super Dad!", rief sein Sohn natürlich sofort begeistert. "Dann machen wir uns am besten gleich auf den Weg, oder?" Einige Stunden später erreichten sie dann den Manaturm, wo Raine natürlich sofort wieder ausflippte, aber inzwischen beachtete sie keiner mehr. "Und wie sollen wir nun da reinkommen? Die Tür ist verschlossen.", seufzte Ann. "Vielleicht hiermit?", rief Vivi plötzlich und hielt einen Schlüssel hoch. "WOHER HAST DU DEN?!!", schrie Raine da plötzlich hinter ihr, was bewirkte das Vivi wiederum erschrocken aufschrie und ihr Finfi fallen ließ, welches völlig verstört auf dem Boden landete. "Nun sag schon, woher hast du den?!!" "Man!!!", schrie Vivi nun zurück und erholte sich erst einmal von dem Schreck. "Ein Priester hat ihn mir schnell zugesteckt, als die Desians Luin angegriffen haben. Er sagte es wäre der Schlüssel für den Manaturm und ich solle gut darauf aufpassen." "Gib ihn her!", ehe das lilahaarige Mädchen reagieren konnte, hatte Raine ihr den Schlüssel schon aus der Hand gerissen und öffnete die Türe. "Man, ich hatte den Schlüssel!" "Lass es gut sein Vivi und fang lieber wieder Finfi ein, bevor er wieder abhaut!", seufzte Sheena und sah zu Finfi, der sich gerade seinen Weg zu einem Busch bahnte. "Bremsen!", schrie das Mädchen als es das auch sah und während Vivi ihren Liebling holte, betraten die anderen schon einmal den Turm des Manas, wo Raine erneut einen Anfall bekam. Die anderen ließen ihr eben die Zeit und sahen sich selber die Bücher an und lasen auch. "Ich glaub ich habs gefunden.", sagte da Jo plötzlich, während sie in einem Buch blätterte. "Das müsste Bolzmans Buch sein." "WO?!", auch das hatte Raine schnell an sich gerissen und durchblätterte es. "Faszinierend! Ah, da steht es ja! Hm... Für Pietros Krankheit benötigen wir also das Horn eines Einhorns..." "Und wo können wir so etwas finden Professor?", fragte Colette sofort nach, doch sie bekam nur ein bedauerndes Kopfschütteln zur Antwort. "Beim Umcari See dürfte es eines geben. Jedenfalls habe ich Gerüchte davon gehört.", meinte Jo zögernd. "Dann sollten wir zuerst das Siegel brechen und uns dann zu dem See aufmachen, oder?", schlug Lloyd nun vor und die anderen stimmten ihm zu. Also übernahm Raine mal wieder die Führung. "Hmm... Genis, Lloyd! Stellt euch mal jeder auf eines dieser Plattformen!", forderte sie die Jungen auf, nachdem sie sich den Raum näher angesehen hatte, dessen Türen aber verschlossen waren. Verwundert taten die Jungen wie ihnen geheißen, während sich Raine auf eine dritte Plattform stellte. Zur Überraschung der Meisten ging dann auch eine der beiden Türen auf. "Wow, die Tür ist aufgegangen!", rief Lloyd begeistert und ging von der Plattform hinunter um durch die Tür zu gehen, doch kaum hatte er seine Stelle verlassen, als die Tür auch wieder zuging. "Sieht so aus, als müssten immer drei auf den Plattformen stehen, während die anderen ihren Weg fortsetzen.", meinte Kratos nachdenklich. "Okay, wie entscheidest du dich Colette?", wandte sich Genis an sie, was Colette ziemlich überraschte. "Ich? Äh... Ich... Ich finde Lloyd sollte entscheiden!", sagte sie schnell. "Ich?! Äh, okay...", stotterte Lloyd und dachte einen Moment nach. "Hm... Dann denke ich das es das Beste wäre wenn... Wenn Sheena, Dad und Colette zurückbleiben. Dann weiß ich das Colette in sicheren Händen ist." Etwas überrascht sah Kratos zu Lloyd. Wieso wollte er, dass er zurückblieb? Wahrscheinlich wollte ihm sein Sohn beweisen dass er auch mal ohne seinen Vater klar kam, aber so ganz recht war es Kratos dann doch nicht. Nun aber zu widersprechen wäre nicht gerade sehr gut rüber gekommen. "Oh, okay.", nickte Colette als Lloyd sie verteilt hatte. "Dann machen wir es so." "Also schön, von mir aus.", stimmte auch Sheena zu. "Na gut...", murrte schließlich auch Kratos. "Pass aber gut auf dich auf Lloyd!" "Keine Sorge Dad, ich bin ja nicht allein.", versprach ihm Lloyd strahlend und machte sich mit den anderen auch schon auf den Weg, als die Drei sich auf die Plattformen gestellt hatten. Hoffentlich würde er seinem Vater dadurch endlich beweisen können das er auch alleine etwas fertig brachte und nichts dummes anstellte! Kapitel 45: Das vierte Siegel ----------------------------- Kapitel 45 Eine Stunde! Eine geschlagene Stunde standen sie nun hier auf diesen blöden Platten und warteten! Kratos konnte sich nicht helfen, aber mit jeder Minute die verging wurde er unruhiger und die Sorge um die Anderen und vor allem um seinen Sohn wuchs. Wieso nur dauerte das so lange?! "Sie sehen besorgt aus Mr. Kratos.", meinte Colette nach einiger Zeit. "Etwas vielleicht.", gab der Engel murrend zu. "Verstehe. Bist du auch besorgt Sheena?" "Nein. Die schaffen das schon." "Nicht einmal um Vivi bist du besorgt?" "Nein. Um sie am allerwenigsten! Man sollte es nicht glauben wie viel Glück sie immer hat...", murmelte die Beschwörerin, doch dann war auf einem kleinen Projektor plötzlich Lloyds Bild zu sehen und nur kurz darauf öffnete sich die zweite Tür. Kratos dachte da nicht lange nach, sondern ging sofort zu dem Projektor, damit Lloyd ihn auch sehen konnte. "Wow, Dad! Kannst du mich auch verstehen?!", fragte der Halbengel dann sofort. "Ja, Lloyd. Bei uns hat sich gerade die zweite Türe geöffnet, wir können nun auch kommen." "Okay, dann warten wir hier mal auf euch.", sagte Lloyd noch, ehe das Hologramm auch schon verschwand und es wieder still wurde. "Gut, dann gehen wir mal.", seufzte Kratos und führte die Mädchen dann durch den Manaturm. Es war zwar schon eine Weile her, seitdem er zum letzten mal hier gewesen war, aber er fand sich dennoch ganz gut zurecht und konnte die Hindernisse locker beseitigen, oder umgehen. Bei den Kämpfen gegen Monster machte Sheena ihre Sache aber ganz gut und beschützte sogar Colette, so dass Kratos da nicht auch noch aufpassen musste. Zumindest etwas. Etwa eine halbe Stunde später erreichten sie dann endlich die anderen wieder und die Gruppe war wieder vereint. Es war schon eine Erleichterung zu wissen das keinem etwas geschehen war. "Also dann, können wir uns in den nächsten Raum teleportieren und das Siegel brechen? Es wird nämlich höchste Zeit!", meinte Jo und die anderen stimmten ihr zu. Als sie dann den Raum, mit dem Siegel betraten, spielte sich das ganze wie immer ab. Der Wächter erschien und sie mussten das Monster besiegen, wobei es bei so vielen diesmal wirklich einfach war und schnell ging. Über Remiels erscheinen, der Colette mal wieder beglückwünschte und sie nun feierlich anwies ihre letzte Reise zum Turm des Heils anzutreten, waren sie dann weniger begeistert. Ann musste erneut wegsehen, da sie wieder den dringenden Wunsch verspürte diesen Kerl ein für allemal zu vernichten! Aber gut, das musste warten! "So, dann wären wir also am Ende unserer Reise fast angelangt.", seufzte Jo erleichtert. "Aber vorher müssen wir noch zu dem See und Pietro helfen!", brachte Colette aber zur Sprache und bekam dabei viel Zustimmung. "Gut, machen wir das noch, das liegt ja fast auf dem Weg!", meinte Raine kopfschüttelnd. Gut, wenn sie es unbedingt wollten... So verließen sie den Tempel wieder, doch draußen bekam Colette wie schon gewohnt einen Anfall und ließ sich zu Boden fallen. "Colette!", rief Lloyd erschrocken und war sofort bei ihr. "Ist alles in Ordnung?!" "......", verzweifelt machte Colette den Mund auf und versuchte etwas zu sagen, doch es gelang ihr nicht. Am Anfang wunderten sich die Meisten Anwesenden darüber, doch dann begriff Lloyd was los war. "Du... Du hast deine Stimme verloren?!", rief er entsetzt und Colette sah bedrückt zu Boden. "Lassen wir sie erst einmal ausruhen.", schlug Ann vor, was sofort einstimmig angenommen wurde. Während die anderen vor dem Tempel schon einmal das Lager herrichteten, saß Lloyd bedrückt an der Seite. Er fühlte sich... so schlecht... "Lloyd? Alles in Ordnung?", fragte sein Vater da etwas besorgt und ging zu ihm hinüber. "Ja, soweit schon. Ich mache mir nur Sorgen um Colette.", seufzte er betreten. "... Ich verstehe dich schon Lloyd. Aber nun ist es ja bald vorbei.", versuchte Kratos ihn zumindest etwas zu beruhigen. "Wirklich? Weißt du was mit Colette geschieht wenn sie zu einem Engel wird?" Kratos schwieg daraufhin eine Weile, ehe er einen Arm um seinen Sohn legte und mit ihm wieder zu den anderen ging. "Komm, gehen wir zu den anderen. Irgendwie wird es schon gut gehen... ganz bestimmt!" "Wenn du das sagst Dad...", sagte Lloyd und sah zu seinem Vater auf. Ja, wenn er das sagte, wollte er ihm vertrauen. Etwa zwei Stunden später saß Lloyd mal wieder nachdenklich etwas abseits vom Lager. Es war nun doch wirklich überraschend gewesen als Vivi und Sheena plötzlich über ihre Welt zu erzählen begonnen hatten. Tethe'alla. Die Frage, die ihn nun beschäftigte war, wusste sein Vater davon? Ja, wahrscheinlich, denn Lloyd konnte sich dunkel daran erinnern, dass er einmal dieses Wort erwähnt hatte. Irgendwie war es seltsam. Je mehr er heraus fand, desto unheimlicher wurde ihm zumute und umso mehr bekam er auch Angst um Colette. Irgendetwas stimmte hier nicht! Aber was? Sein Vater verschwieg ihm etwas, das wusste er genau, aber ihn zu fragen würde nichts bringen. Seufzend sah er zum Lager, wo nun wieder Ruhe eingekehrt war, da die Meisten schliefen. Nur Jo war noch auf, da sie den ersten Teil der Nachtwache übernahm und wahrscheinlich würde sein Vater auch nicht an Schlaf denken. Lloyd aber spürte das er nun vielleicht doch ein wenig Schlaf brauchte, also stand er auf und ging zum Lager zurück, um sich an Noishe weiches Fell zu lehnen. Seufzend wollte er schon die Augen schließen, als ihm etwas auffiel. Jo war gerade dabei ihr Schwert zu polieren und an dessen Griff bemerkte er nun einen Exsphere! "Ist das ein Exsphere?", schlagartig war seine Müdigkeit verflogen und er richtete sich wieder auf, um einen besseren Blick auf das Schwert zu haben. Sofort verfinsterte sich das Gesicht der Schwertkämpferin, doch sie nickte leicht bestätigend. "Wow! Darum also bist du so stark! Aber warum hast du den Exsphere an dein Schwert angebracht? Wäre es nicht sinnvoller ihn an der Hand zu befestigen?", wollte Lloyd neugierig wissen. "Ich habe ihn unterwegs gefunden und da ich keine Schutzfassung dafür habe, hab ich ihn lieber an mein Schwert befestigt.", erklärte sie ihm kurz angebunden. "Ach so, verstehe.", nickte Lloyd und sah auf seinen eigenen Exsphere. "Mir hat Dirk damals eine Schutzfassung gemacht. Wenn du ihn fragst macht er dir vielleicht auch eine, obwohl... eigentlich weiß ich immer noch nicht wie ich über die Exspheres denken soll..." "Vielleicht solltest du es einfach akzeptieren. Exsphere mögen ja für den Tod von Menschen verantwortlich sein, aber deswegen sollte man sie auch nicht verachten, denn sie sind aus Leben entstanden.", meinte sie nachdenklich. "Das rechtfertigt trotzdem nicht.....!", wollte Lloyd schon beginnen, doch Jo schnitt ihm das Wort ab. "Ja und du hast recht. Aber wenn man sich vorstellt das dieser Exsphere einmal zu einer lieben Person gehört hat, würde ich mich nicht trauen ihn einfach wegzuwerfen." "Hm... Ja...", nickte Lloyd nun und sah erneut auf seinen Exsphere. "Das Leben meiner Mutter...", seufzte er dann und schloss nachdenklich die Augen. "Dad hatte recht... Es wäre grausam ihn einfach wegzuwerfen wie etwas unnützes, was man nicht mehr braucht." "So denke ich auch... Aber du solltest nun versuchen etwas Schlaf zu finden, wir brechen Morgen wieder in aller früh auf um am Abend vielleicht noch in Hima zu sein." "Okay." Mit einem sichtlich besseren Gefühl was seinen Exsphere anging lehnte er sich nun wieder an Noishe und schloss die Augen. Je länger er über dieses Thema nachdachte, umso mehr fand er das die anderen recht hatten. Dieser Exsphere war und blieb ein Andenken an einen geliebten Menschen... seine Mutter... Am nächsten Morgen brachen sie schon ziemlich früh auf, wobei sich aber die Meisten noch daran gewöhnen mussten das Colette plötzlich nicht mehr sprechen konnte. Vor allem Lloyd hatte darum zu kämpfen. "Sag mal Dad, warum muss Colette so leiden? Weder ich, noch du haben solch schlechten Symptome gehabt, warum also Colette?", wollte er wissen, als die anderen etwas weiter vorne gingen und er mit seinem Vater das Schlusslicht bildete. "Das liegt wahrscheinlich an ihrem Cruxis-Kristall. Ich bin durch das Aionis zu einem Engel geworden und du hast es geerbt. Bei Colette dagegen musste etwas nachgeholfen werden, damit sich ihre Engelssinne entwickeln. Das ist bei den Auserwählten nun einmal so.", versuchte Kratos ihm zu erklären. "Hm... Du hast mir mal erklärt es beeinflusst mich etwas wenn andere Engel um mich herum sind.", erinnerte sich Lloyd nun. "Ja. Es ist nicht viel, aber es prägt einen." "Liegt es etwa daran das ich immer der Aura eines Engels ausgesetzt war und Colette nicht? Dadurch konnten sich meine Sinne ja entfalten, oder?", Lloyd versuchte nun selber eine Erklärung dafür zu finden, da sein Vater mal wieder darum herum redete. "So in etwa Lloyd.", seufzte Kratos schließlich. "Dad... Wird Colette wieder normal werden?" Kratos seufzte schwer bei dem Blick seines Sohnes. Er war so bittend, so flehend und doch konnte er ihm weder eine gute Nachricht sagen, noch die Wahrheit. "Ich weiß es nicht Lloyd. Aber Colette ist tapfer, sie wird das schon schaffen. Glaub einfach an sie." "Okay, du hast recht. Danke Dad, nun versteh ich das ganze etwas besser.", sagte Lloyd nun lächelnd. Etwas erleichtert ging er wieder nach vorne zu seinen Freunden, während sein Vater zurückblieb und schwer seufzte. Warum musste alles auch so kompliziert werden? "Hey, Dad! Kommst du?!", rief da Lloyd aber und Kratos nickte schnell und beschleunigte seine Schritte etwas. Einige Stunden später erreichten sie den Umaki See dann endlich. "Wow, ist der groß!", staunte Lloyd und trat näher an das Wasser, wo er hineinsah und dann erschrocken zusammen zuckte. "Seht mal!", rief er und deutete auf in das Wasser. "Da... Da ist ein Einhorn!" Tatsächlich lag dort unten ein Einhorn, eingehüllt in einer Luftblase und wurde von Steinen und Baumstämmen unten gehalten. "Toll, und wie kommen wir dann dort hin?", stöhnte Jo mal wieder genervt. "Ich könnte versuchen hinunter zu tauchen.", schlug Lloyd vor, doch die Meisten schüttelten den Kopf. "So lange könnte keiner von uns die Luft anhalten.", meinte sein Vater seufzend. "Die einzige Möglichkeit, die wir hätten wäre einen Packt mit dem Elementargeist Undine zu schließen." Sofort sahen alle zu Sheena und Vivi. Als die beiden ihnen über ihre Heimatwelt erzählt hatten, hatten sie auch erwähnt das sie die Kunst des Beschwörens beherrschten. "Ja, das könntest du schaffen Sheena.", nickte Vivi sofort, woraufhin Sheena aber zusammen zuckte. "W... Was?! Ich?!! Du kannst doch auch beschwören.", rief Sheena dann fast panisch, doch Vivi ließ sich davon nicht beeindrucken. "Du kannst es aber besser. Ach komm schon Sheena, bitte!", mit lieben, bittenden Augen sah Vivi ihre Freundin an, die aber schnell weg sah. "Du wurdest darin besser eingelernt als ich Sheena.", und das war nicht mal gelogen. "Aber... ich..." "Du schaffst das schon Sheena.", unterstützte sie nun auch Corrine und kuschelte sich aufmunternd an sie. "Also schön...", gab die Beschwörerin schließlich schwer seufzend nach. "Von mir aus mache ich es!" Colette lächelte daraufhin glücklich, nahm Sheenas Hand und malte mit ihrem Finger Buchstaben auf die Innenfläche ihrer Hand. "Danke.... Sheena...", las Sheena laut vor, was die Auserwählte schrieb. "Schon okay Colette, lasst es einfach nur hinter uns bringen!" "Okay, nun da das geklärt ist, können wir ja losgehen.", rief Lloyd enthusiastisch und wollte schon losgehen, doch Jo packte ihn am Arm und hielt ihn zurück. "Weißt du überhaupt wo wir hin müssen?" "Ähh...", verlegen blieb der Halbengel stehen und sah etwas Hilfe suchend zu seinem Vater. Dieser aber seufzte nur schwer und schüttelte erneut den Kopf. Er musste mal dringend mit Raine über seine Schulbildung sprechen! "Wir müssen zum Siegel des Wassers. Nun da Colette das Siegel gebrochen hat, dürfte Undine erwacht sein.", erklärte ihm nun Ann. Auch sie fragte sich langsam warum der Junge zur Schule ging. "Oh ja, richtig. Das habe ich wohl vergessen.", Murmelte Lloyd verlegen. "Also, gehen wir nochmal zum Wassersiegel, okay?", mit einem neuen Enthusiasmus ging Lloyd los und die anderen folgten ihm eben mal wieder. Kapitel 46: Packt mit Undine ---------------------------- Kapitel 45 Zum Leidwesen der Truppe dauerte es aber drei Tage bis sie die Geysire endlich wieder erreicht hatten. "Ah, süße, liebe, Erde!", rief Raine auch sofort als sie mal wieder aus den Waschzubern gestiegen waren und ließ sich auf den Boden fallen. "Spielen?", fragend sah Finfi zu Vivi, die ihren kleinen Elementargeist mal wieder im Arm hielt. "Äh, so ähnlich...", murmelte Vivi und ging lieber schnell weiter. Dieser Anblick war nichts für ihren Elementargeist, Finfi würde das sicher nur wieder falsch aufnehmen. "Beeilen wir uns lieber, immerhin müssen wir Pietro helfen!", rief Lloyd mal wieder mit vollem Tatendrang und rannte über die Brücke, die immer noch da war, hoch zum Tempel. "Jetzt warte doch!", rief Sheena ihm hinterher. Konnte man das ganze nicht etwas aufschieben? Nein, anscheinend nicht... Also folgten sie ihm und da sie diesmal nicht erst die ganzen Türen öffnen mussten, kamen sie recht schnell zum Altar. "Also los Sheena, wir zählen auf dich!", versuchte Lloyd sie aufzumuntern, denn man konnte spüren wie unangenehm es ihr war. "Also gut..", seufzte die Beschwörerin schwer und sah noch ein letztes mal zu Vivi, die ihr aber aufmunternd zunickte und auch Corrine, der neben ihr stand, machte ihr Mut. Sie trat vor dem Altar und nur kurz darauf erschien dann auch Undine. "Ich bin Undine, der Elementargeist des Wassers.", sagte sie mit sanfter Stimme. "Du, die das Recht des Paktes bestitzt, was ist dein Anliegen?" "Ich... Mein Name ist Sheena. Ich bitte dich einen Packt mit mir zu schließen!", Sheena versuchte dabei so selbstsicher wie möglich zu klingen, doch dies war nicht ganz einfach. "Es tut mir leid, aber ich bin bereits Mithos verpflichtet.", sagte der Elementargeist dann aber zur Überraschung aller. Erschrocken drehte sich Sheena um, als sie die Nachricht erst einmal verdaut hatte und sah dabei vor allem Vivi an. "Und... Und was jetzt? Auf so etwas wurde ich nicht vorbereitet!" "Kannst du sie nicht einfach fragen ob sie den Packt mit diesen Mithos lösen kann und stattdessen einen Pakt mit uns schließt?", fragte Lloyd nun nachdenklich und sah ebenfalls zu Vivi. "Was seht ihr alle mich an?! Ich hatte bisher auch nur mit künstlichen Elementargeistern zu tun!", rief diese aber und wich schnell einen Schritt zurück. "Ich dachte ja nur...", seufzte Lloyd und sah wieder zu den anderen. "Eine Möglichkeit gibt es bestimmt." "Am besten du tust das einfach was Lloyd gesagt hat. Frag sie, ob sie von dem Pakt mit diesem Mithos entbunden werden kann. Vielleicht hat er ja sein Gelöbnis ihr gegenüber gebrochen, oder ist bereits gestorben, dann kannst du einen Pakt schließen.", meinte Kratos da plötzlich. "Okay... dann versuch ich es mal...", murmelte Sheena und wandte sich wieder Undine zu, während Raine sich Kratos zu wandte. "Sie verfügen wirklich über ein enormes Wissen Mr. Kratos.", sagte sie mit einer leicht neugierigen Stimme, aus der deutlich zu hören war, dass sie wissen wollte, woher er das wusste. "Ich hatte mal einen Bekannten, der sich damit aus kannte.", wimmelte Kratos sie aber einfach ab und sah demonstrativ zur Seite. "Kannte? Ich nehme an das tut er immer noch.", flüsterte Ann ihm lächelnd zu. "Und ich nehme an du tust es auch, oder?", auch Kratos flüsterte nun ebenso leise zurück. "Natürlich, ich wurde in allem ausgebildet." "Das sieht ihm ähnlich..." "In Ordnung, aber zuvor muss ich eure Stärke testen.", holte Undines Stimme beiden wieder in das gerade geschehene zurück. "Wie?", etwas verwirrt sah Lloyd den Elementargeist an. "Was meinst du damit." "Es ist ein Test, ob wir ihrer Kraft auch würdig sind.", erklärte Kratos seinem Sohn und zog sein Schwert. "Macht euch bereit!" Kaum hatte Kratos das gesagt, als Undine sie auch schon Angriff. Etwas überrascht, über den plötzlichen Angriff, wichen die Freunde erst einmal zurück und verteidigten sich. Allerdings überwanden sie Überraschung ziemlich schnell und so starteten sie Gegenangriffe, doch Undine war ein starker Gegner. "Passt auf, sie kann auch Magie einsetzen!", warnte Kratos die Gruppe, während er erneut versuchte anzugreifen, aber es war alles andere als einfach. "Genis, setz Feuermagie ein!", riet Ann ihm, während sie die Sehne ihres Bogen los ließ, welcher eines der Monster traf, die Undine zu helfen versuchten. "Uff! Wir sollten zuerst die Monster besiegen!", meinte Lloyd, da er an Undine einfach nicht richtig heran kam. "Gut, dann aber alle gemeinsam!", nickte sein Vater zustimmend, was Lloyd zum Lächeln brachte. Genis hatte inzwischen seinen Zauber beendet und setzte Eruption auf die Monster ein, doch zur Verwunderung aller wurde die selbe Magieattacke noch einmal kurz danach eingesetzt. Überrascht drehte sich Raine zu ihrem kleinen Bruder um. "Warst du das Genis?" "Nein!", der kleine Halbelf war nicht minder erschrocken. "Ich hab Eruption nur einmal eingesetzt!", versicherte er ihr mit hektischen Armbewegungen. "Aber wer war es dann?!", rief Lloyd, während er gegen eines der Monster Kämpfte und kurz darauf besiegte. "Vivi natürlich!", sagte Sheena da zur Überraschung aller. "Was?! Vivi?!", ungläubig sah Lloyd zu dem lilahaarigen Mädchen, welches alle unschuldig ansah. "Natürlich! Sie ist eine Halbelfe und kann somit auch auch Magie einsetzen!", nickte Sheena und konzentrierte sich wieder auf den Kampf. "Sie... ist eine Halbelfe?", Lloyd war mehr als nur darüber verwundert. Halbelfen wurden verfolgt und wie Dreck behandelt, warum war sie dann so gut drauf und zeigte keine Scheu vor Menschen und Elfen? Das musste man erstmal verstehen... "Lloyd, konzentriere dich!", hörte er aber da auch schon die mahnende Stimme seines Vater und so wandte er sich rasch wieder dem Kampf zu. Undine aber war nun bereits geschwächt und nur wenig später gebot sie ihnen inne zu halten. "Das reicht! Ihr habt mich überzeugt, legt euer Gelübde ab.", sagte sie keuchend zu Sheena. Diese sah Undine mit großen Augen an. Dieses mal schien es endlich gelungen zu sein. Schnell trat sie also wieder vor Undine und sah sie entschlossen an. "Für eine Welt... in der niemand leiden muss... Bitte ich dich, mir deine Macht zu leihen!" "Ich verstehe... Okay, so sei es denn.", nickte Undine und verschwand nur kurz darauf. Sheena aber drehte sich glücklich zu den anderen um. Sie hatte es tatsächlich geschafft! Sie hatte einen Pakt mit einem Elementargeist geschlossen! "Wir haben es geschafft!", rief sie glücklich. "Hab ich es dir nicht gesagt?", meinte Vivi gut gelaunt und auch ihr Finfi beteiligte sich mit einem: "Spielen!", an der Gratulation. "Nun können wir Piedro retten, oder?", fragte Genis nun aufgeregt, woraufhin seine Schwester nickte. "Ja, nun müsste es laut Bolzmanns Buch funktionieren." "Dann sollten wir aber keine Zeit mehr verlieren!" Sagte Kratos plötzlich und war der erste, der den Tempel verließ, was die anderen dazu bewegte ihm verwundert zu folgen. Nur Jo schien seiner Meinung zu sein. "Genau! Wir werden immerhin wieder drei Tage brauchen um nach Hima zu kommen!", nickte die Schwertkämpferin, während sie ihm als erste folgte. Lloyd aber ärgerte sich ein wenig. Fast ständig wurde er von seinem Vater im Kampf ermahnt und das passte ihm gar nicht! Er stand dann immer irgendwie dumm da, das gefiel ihm nicht! Vor allem wenn seine Freunde dabei waren. Was aber machte er groß falsch? Als sie draußen waren, machten sie sich sofort zu dem Weg zu den Stegen, wo Raine aber sofort wieder blass wurde. "Warum nur müssen wir nur übers Wasser fahren?!", klagte sie stöhnend. "Weil es keinen anderen Weg gibt.", meinte Ann mit den Schulter zuckend. "Jetzt kommen sie schon Professor. Bringen sie es doch einfach hinter sich!", seufzte Lloyd, wofür er aber eine Kopfnuss bekam. Doch das rettete Raine auch nicht davor mit den Waschzubern zu fahren, wenn sie nicht hier bleiben wollte. Als sie dann endlich wieder festen Boden erreicht hatten, sank Raine erleichtert auf die Erde, doch die Anderen ließen ihre keine Zeit zum erholen, sondern drängten sie weiter. Lloyd allerdings war sich nicht sicher ob sie wirklich voran kommen sollten. Irgendwie wollte er nicht das Colette ein Engel wurde. Sie nahm damit eine schwere Bürde auf sich, die er wahrscheinlich nicht einmal annähernd verstand. Sein Vater wusste sicher mehr darüber, aber er wollte es anscheinend nicht sagen. Warum bloß? Er tat schon immer geheimnisvoll wenn es um Engel ging, aber er hielt diese Unwissenheit bald nicht mehr aus! "Dann bist du also eine Halbelfe?", Fragte Genis, Vivi interessiert als sie auf dem Rückweg waren. "Ja, bin ich.", nickte diese lächelnd. "Das merkt man dir aber gar nicht an.", der kleine Halbelf war immer noch verwundert darüber das er sie nicht erkannt hatte, obwohl sie zu seiner eigenen Rasse gehörte. Irgendwie schaffte sie es ihr Mana, was das betraf ziemlich gut zu verbergen. "Ich weiß.", immer noch lächelte Vivi ihn fröhlich an. Es war als würde sie keine Angst, davor haben als Halbelfe entdeckt zu werden. So ein Gefühl schien sie nicht zu kennen. "Und dir macht das nichts aus?" "Nein. Es ist mir egal." "Aber Halbelfen werden doch nicht akzeptiert!" "Ich wurde bisher immer von allen akzeptiert!" "Jetzt lass sie doch mal in Ruhe Genis!", seufzte Raine. Auch sie fand es komisch nichts davon bemerkt zu haben, aber sie hatte nun etwas Angst das Genis dadurch aus versehen ihr Geheimnis ausplauderte. "Also ich finde das, wenn es Vivi nichts ausmacht, das doch in Ordnung ist." Meinte Lloyd nun. "W... Wirklich?", mit großen Augen sah Genis, Lloyd an. Obwohl er durch die Desians, die ja Halbelfen waren, so viel schlechtes erfahren hatte, hatte er trotzdem keine Vorurteile gegen Halbelfen? Das berührte den kleinen Magier dann doch sehr. "Aber natürlich Genis. Ich finde in dem Moment wo man geboren wird, hat man ein Recht zu leben. Egal welcher Rasse du angehörst, oder was deine Eltern sind!", sagte der junge Halbengel mit einer ernsten Stimme. "Lloyd...." "Ja, Genis?" "Ach, nicht so wichtig." Drei weitere Tage verstrichen, bis sie endlich wieder Hima erreicht hatten, wo Sophie sie freundlich begrüßte. Während Raine Piedro heilte und die anderen ihr neugierig zusahen, ging Ann auf ihr Zimmer und nahm mal wieder Kontakt mit ihrem Vater auf. "Wie sieht es aus?", fragte Yuan dann auch sogleich nach einer kurzen Begrüßung. "Wir sind nun in Hima und werden Morgen zum Turm des Heils gehen.", berichtete sie ihrem Vater sofort und wusste was nun kommen würde. "Soweit werden wir es aber nicht kommen lassen! Ehe Kratos die Auserwählte zum Turm bringen kann werden wir einschreiten! Ist alles geplant Ann?" "Ja. Soweit stimmt alles. Aber denkst du wirklich das Onkel Kratos soweit gehen wird?" "Yggdrasil hat von jemanden regelmäßig Informationen bekommen. Von wem musste ich da gar nicht erst nachfragen. Yggdrasil hat den Engeln schon von allein gesagt, das er einen Seraphen geschickt hat um auf die Auserwählte aufzupassen!", erklärte Yuan ihr, woraufhin Ann verstehend nickte. "Okay... Dann Morgen früh also?" "Ja. Wir handeln wie besprochen, du musst dich da in nichts einmischen.", sagte Yuan, da er wusste wie ungern Ann das tat. "Na schön...", seufzte sie schließlich. Zurück konnten sie nun sowieso nicht mehr. "Also, dann ist alles klar. Ich sehe dich dann Morgen früh wenn... wenn das vorbei ist." "Okay... Gute Nacht Dad..." "Gute Nacht Ann." Damit löste Yuan die Verbindung und auch Ann packte ihren Kommunikator wieder weg. Morgen war es also soweit. Morgen würden Kratos und, oder Colette sterben... Ein leises Klopfen ließ sie zusammen zucken und es kostete sie einige Mühe wieder klar zu denken und den Störenfried hereinzubitten. Prompt öffnete Lloyd auch schon die Tür und kam ins Zimmer. "Kommst du dann auch runter und Essen Ann?", wollte er lächelnd von ihr wissen. "Ja, ich bin gleich da.", lächelte das Mädchen sofort so unauffällig wie möglich. Lloyd nickte daraufhin und lächelte ebenfalls bevor er wieder nach unten ging. Er jedenfalls hatte einen riesigen Appetit und wer wusste was einen Morgen alles erwartete? Immerhin würden sie Morgen zum Turm des Heils gehen. Der Gedanke erfreute ihn allerdings überhaupt nicht! Ob alles gut gehen würde? Er hoffte es... Kapitel 47: Kampf zwischen Engeln --------------------------------- Kapitel 46 Er konnte nicht schlafen. Schon seit einer unglaublich langen Zeit hatte er es nicht mehr getan. Wie denn aber auch? Zum Glück war die Nacht aber bald vorbei und dann würde das Ganze hier ein Ende finden. Auch wenn er nicht wusste was für eins. Seufzend stand Kratos auf. Er brauchte nun frische Luft! Es würde gleich hell werden und dann würden die anderen so nach und nach aufwachen. Draußen atmete er ein paar mal tief ein und aus, ehe er zu Noishe ging, welcher schon munter war und begann ihn zu kraulen. Allerdings merkte er nicht das er dabei eine ganze Weile beobachtet wurde. Ann hatte schon darauf gewartet das Kratos rauskommen würde und sie hatte gewusst das er als erster kommen würde. Und nun war es ihre Aufgabe ihn erst einmal etwas weg von den anderen zu locken, damit diese nicht auf das ganze aufmerksam wurden. Jedenfalls nicht so schnell.... "Onkel Kratos?" Langsam trat Ann nun aus dem Schatten der Hauswand und beobachtete wie der Schwertkämpfer sich alarmiert umdrehte und seine Hand an seinen Schwertknauf langte. "Ann?" Verwundert sah der Engel sie an. "Du bist schon auf?" "Ja... Können wir reden? Allein?" Kratos nickte und folgte ihr ahnungslos als sie ihn den Weg von Hima Hinunter führte. Hier würden irgendwann ihr Vater und seine Leute einschreiten. Sie musste dann nichts mehr tun, ihre Aufgabe war erfüllt. "Also, worüber möchtest du mit mir reden?" Fragte Kratos und sah sie erwartungsvoll an. Er konnte sich nicht helfen, aber irgendwie hatte er ein komisches Gefühl. "Über Cruxis... Ist es wahr das du immer noch auf Mithos Seite stehst?" Fing sie einfach mal an. Bis ihr Vater die Sache in die Hand nahm musste sie ihn eben noch etwas ablenken. Überrascht sah Kratos das Mädchen an. Mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet. "Wie... wie kommst du darauf?" "Warum sonst solltest du zugestimmt haben die Auserwählte bei ihrer Reise zur Welterneuerung zu begleiten?" "Und warum bist du mitgekommen?" Stellte Kratos nun eine Gegenfrage, doch Ann blieb recht gelassen. "Um alles im Auge zu behalten." Erklärte sie so ruhig wie möglich. Wo blieb nur ihr Vater? Wollte er nicht schon hier warten, wenn sie mit Kratos kam? "Dann hat Yuan dich also geschickt. Ich traue ihm wirklich alles zu, aber das er seine eigene Tochter da mit hineinzieht ist schon ein starkes Stück!" Meinte der Engel und verschränkte die Arme. "Dad hat dir halt nicht mehr richtig getraut. Du weißt genau wie wichtig es für uns ist zu verhindern das... Mama... wieder erweckt wird!" Ann viel es deutlich schwer diesen Satz zu sagen, doch sie riss sich zusammen. "Du unterstützt Mithos doch nur!" "Ann, du bist noch zu jung um das zu verstehen! Du solltest dich da raus halten und nachher mit Lloyd und den anderen hier bleiben. Wie ich deinen Vater kenne wird er sowieso kommen um zu verhindern das die Auserwählte ihre Seele verliert." Sagte Kratos nur, wobei er schwer seufzte. Es war so klar gewesen das Yuan sich da einmischen würde. "Du verstehst es einfach nicht!" Mist, wo blieb nur ihr Vater mit den Abtrünnigen? Er hätte doch längst kommen müssen! "Ich denke ich verstehe das sehr wohl!" "Ann!" Überrascht drehten sich beide um, wo ihnen zu ihrer größten Verwunderung Yuan mit drei Abtrünnigen entgegen kam. Das allerdings hätte laut Plan anders aussehen sollen, also musste war passiert sein. "Dad! Was ist passiert?!" Rief Ann auch sofort besorgt. Yuan allerdings ließ mit seiner Antwort solange auf sich warten, bis er neben ihr zum stehen kam und erst einmal wieder Luft holen musste. "Wir... Wir haben uns geirrt Ann! Yggdrasil hat uns getäuscht!" Erklärte er ihr immer noch keuchend. "Was?! Wovon redest du da?!" "Wir dachten Kratos sollte die Auserwählte nach Cruxis bringen, aber das war falsch! Er hat nur zur Ablenkung gedient, der wahre Verräter ist jemand anders!" "Was?!!" "Yuan, was redest du da?!" Mischte sich nun auch Kratos aufgebracht ein. "Es stimmt schon, Yggdrasil hat mich beauftragt..." "Das ist nun nebensächlich!" Schnitt Yuan ihm aber das Wort ab und wandte sich wieder an Ann. "Du musst die Auserwählte nun..." "Sir!" Aufgeregt deutete einer der drei Abtrünnigen in den Himmel, wo gerade ein Drache sich in die Lüfte erhob und den Turm des Heils ansteuerte. "Verdammt, wir sind zu spät!" Fluchte Yuan laut und ballte seine Hände zu Fäusten. "Wir dürfen nun keine Zeit mehr verlieren! Ann, Kratos, ihr begebt euch auch zum Turm des Heils und verhindert das die Auserwählte ihre Seele verliert und das Ritual vollendet! Ich werde meine Leute holen und mit ihnen nachkommen!" Befahl ihnen der Halbelfengel und wandte sich schon zum Gehen, doch Kratos war nun doch sichtlich verwirrt und hielt ihn am Arm fest. "Yuan, was meinst du mit deinen Leuten?! Und was wird hier überhaupt gespielt? Ich will das wissen bevor ich irgendetwas tue, immerhin habe ich mit..." "An deiner Stelle würde ich mich beeilen und zusehen das dein Sohn nicht in Yggdrasils Hände fällt!" Zischte Yuan seinen ehemaligen Freund an und schob dessen Hand grob weg, wobei er erneut noch oben sah, wo sich nun drei weitere Drachen in die Lüfte erhoben und ebenfalls den Turm des Heils ansteuerten. "Lloyd!!" Schrie Kratos entsetzt, denn das sein Sohn dabei war konnte er sich denken. "Verdammt, was denkt sich der Junge schon wieder?!" "Was soll er sich denn denken wenn du ihm nie die Wahrheit sagst? Er hat doch sicher keine Ahnung das Halbengel in Cruxis mindestens genauso behandelt werden wie Halbelfen hier! Der Junge hat doch keine Ahnung!" "Hört auf euch zu streiten!" Mischte sich nun wieder Ann ein, woraufhin die anderen beiden Engel verstummten. "Onkel Kratos, Dad hat recht! Wir müssen so schnell wie möglich zum Turm des Heils bevor es für die anderen zu spät ist!" Kratos atmete daraufhin einmal tief ein und aus um sich zu beruhigen, ehe er langsam nickte. "Okay. Hoffen wir das noch ein Drache übrig ist, ansonsten müssten wir mit unseren Flügeln fliegen und das würde länger dauern!" "Was hat sich Colette nur dabei gedacht einfach so abzuhauen, ohne uns bescheid zu sagen?!" Rief Lloyd besorgt, während sie die Stufen hoch rannten. "Sie wollte wahrscheinlich nicht das wir dabei sind..." Murmelte Raine, die eine ungefähre Ahnung hatte was hier vor sich ging. "Aber Dad, Ann und Jo sind auch verschwunden! Haben sie Colette dann begleitet?" Überlegte der junge Halbengel laut, doch Genis schüttelte daraufhin den Kopf. "Das glaube ich nicht. Jo ist noch im Inn gewesen als Colette zum Berg hoch ist, dass hab ich gesehen! Kratos und Ann allerdings waren schon draußen wo wir aufgewacht sind. Glaub ich zumindest." "Hätten wir Jo nicht wecken sollen?" Keuchte Sheena die wie Vivi auch mitgekommen war. "Das hätte uns zu viel Zeit gekostet!" Meinte Lloyd nur. Endlich waren sie oben angekommen und sahen sich erst einmal entsetzt um, während sie erst einmal Luft holten. Colette stand bereits in einen leuchtenden Kreis und schien zu beten. "Colette, warte!" Rief Lloyd und wollte zu ihr rennen, doch auf halben Weg erlosch das Licht und Colette ließ ihre Flügel erscheinen, während sie langsam etwas höher flog. „Lloyd... Freunde...“ "Colette? Kannst du wieder reden?" Fragte Lloyd überrascht und blieb stehen. „Du kannst meine Stimme hören?! Oh, wie schön, dann kann ich mich zumindest noch von euch verabschieden.“ Sagte sie, wobei sie sich glücklich anhörte. "Verabschieden?! Wovon redest du da Colette?!" "Die Auserwählte wird nun ein vollständiger Engel werden und somit ihre Bestimmung erfüllen." Sagte Remiel da, den die anderen bisher noch nicht bemerkt hatten. „Es ist schon in Ordnung Lloyd. Danke für all die schönen Jahre die ich mit euch verbringen durfte. Lebt wohl...“ Plötzlich begannen sich Colettes Augen zu verändern. Mit einem Mal waren sie ohne Leben und Glanz und sie starrte nur noch stumm gerade aus, ohne eine einzige Reaktion. "Colette? Colette, was ist mit dir geschehen?! Colette!!!" Schrie Lloyd panisch, doch sie reagierte nicht mehr. "Bemühe dich nicht Junge! Die Auserwählte hat ihr Herz und ihre Erinnerungen verloren, sie kann dich gar nicht mehr hören!" Lachte Remiel siegessicher und begeistert. "Hahahaha! Endlich werde ich einer der vier Seraphen werden! Wenn die Auserwählte erst einmal Martels Schrein geworden ist!" "Nein... Nein, das kann ich nicht glauben! Das werde ich nicht zulassen!" Ohne zu überlegen zog Lloyd seine Schwerter und rannte auf Remiel zu, der ihn jedoch mit einer Attacke zurück schleuderte. "Du denkst doch nicht das ich gegen einen einfachen Menschen verlieren werde, der noch dazu ein Kind ist!" Lachte Remiel, doch plötzlich hielt er inne. Das Mana des Jungen schien auf einmal stärker zu werden und mit jeder Sekunde noch mehr zu wachsen. Langsam stand Lloyd wieder auf, wobei er den Blick noch gesenkt hatte. Als er allerdings wieder aufblickte konnte Remiel sehen das sich die Augen des Jungen rötlich verfärbten und gefährlich zu glänzen begannen. "Ich werde nicht zulassen das du meinen Freunden etwas antust!" Zischte er mit einer bedrohlich wirkenden Stimme und im nächsten Moment erschienen seine Flügel, die grün-bläulich glitzerten. "Lloyd!" Keuchte Genis entsetzt, als er die Flügel seines Freundes sah, doch dieser schien ihn gar nicht mehr zu bemerken. "Raine... Was... was bedeutet das?" Fragte der kleine Magier seine Schwester mit zitternder Stimme. "Lloyd... Er scheint auch ein Engel zu sein.." Murmelte Raine, die sich aber selber noch nicht von den ganzen Schock erholt hatte. "Boah!" Rief da aber plötzlich Finfi, woraufhin Vivi ihm sofort den Mund zu hielt. "Hör auf, auf mich aufmerksam zu machen!" Flüsterte sie ihm etwas wütend zu, behielt aber die Hand auf den Mund des kleinen Elementargeist. "Bist du... auch ein Engel Lloyd?" Stellte Sheena schließlich das, was sich alle fragten, doch Lloyd nahm seine Freund immer noch nicht wahr. All seine Sinne waren auf Remiel gerichtet. Dieser wiederum begann sich als erster von den Schock zu erholen und begriff so langsam was hier los war. "Ein... Halbengel!!!" Angewidert verzog er das Gesicht, während er betrübt den Kopf schüttelte. "Dann sind die Gerüchte also doch wahr. Wie konnte sich ein Engel nur dazu herablassen so eine Kreatur zu erschaffen?" "Halt die Klappe!" Zischte Lloyd und begann auch schon sein Mana zu sammeln. Sein Exsphere leuchtete dabei noch heller auf und kurz darauf ließ er eine kraftvolle Energiewelle auf Remiel los. Dieser versuchte zwar zuerst mit Guardian die Attacke abzuwehren, doch Lloyds Attacke war viel stärker und er wurde schließlich doch getroffen. "Raine, wie ist das möglich?!" Rief Genis entsetzt. "Wieso, was ist hier los?!" Sheena kam so langsam überhaupt nicht mehr mit was hier geschah. "Normalerweise kann ein jedes Lebewesen nur bis zu einer bestimmten Menge an Mana aufnehmen, mehr geht einfach nicht. Aber Lloyds Mana ist bereits über den Norm Wert und es steigt immer noch!" Erklärte Raine ihr besorgt. "Es sieht aber gleichzeitig so aus, als würde er dabei auch immer mehr die Kontrolle über sich selbst verlieren!" "Dann müssen wir ihn doch aufhalten!" "Und wie?" Schrie Genis die Beschwörerin gereizt an und sah zu, wie Lloyd erneut Remiel Angriff, welcher sich aber nun besser zu verteidigen wusste. "Lloyd strahlt geradezu vor Mana, aber er scheint es nicht richtig beherrschen zu können!" Noch eine Weile ging der Kampf zwischen Remiel und Lloyd, wo sich keiner einmischen wollte. Irgendwie hatte Lloyd nun etwas sehr bedrohliches an sich. Dann aber schaffte der Halbengel es Remiel doch in einen unachtsamen Moment zu erwischen, so das der Engel schmerzhaft auf den Boden landete, sich dann aber sogleich wieder mühevoll aufrichtete. "Mach dich bereit zu sterben!" Sagte Lloyd mit einem ziemlich kalten Ton und trat näher an Remiel heran. "Ich werde nicht gegen so eine Kreatur... verlieren!" Schnell flog Remiel wieder hoch und wollte nach Colette greifen, doch er eine plötzliche Lightning Attacke hielt ihn davon ab. Sofort richteten sich alle Blicke auf Genis, doch als dieser selber überrascht den Kopf schüttelte, wandten sie sich zu Vivi, die aber auch von nichts zu wissen schien. "Ich hab dir doch gesagt du sollst das lassen!" Zur Verwunderung aller trat Jo nun aus den Schatten und stellte sich mit einem wütenden Blick zu Remiel. "Was mischt du dich nun auch noch ein?!" Keuchte der Engel wütend, doch zur Antwort wurde er von Jo mit einem kräftigen Fußtritt gegen die nächste Säule befördert, wie er erst einmal liegen blieb. "Jo?" Das Mana von Lloyd ließ nun etwas nach und so langsam begann er sich zu beruhigen, doch es hielt immer noch an. Irgendwie spürte er immer noch Gefahr. "Wo kommst du denn her und was machst du hier?" "Ich bin hier um die Auserwählte nach Cruxis zu bringen, ohne das dieser Idiot sie der Gefahr aussetzt von einer Attacke getroffen zu werden!" Erklärte sie, wobei sie Remiel einen wütenden Blick zuwarf. "Was?!!" Erneutes Entsetzen machte sich unter den Freunden breit, als sie das sagte. "Nun sag nicht das du auch noch für die arbeitest!" Sagte Sheena kopfschüttelnd. "Jo... Das kann ich nicht glauben! Du bist doch unsere Freundin!" Rief Lloyd und machte sich wieder kampfbereit. Als Jo das sah zog sie ihr Schwert und richtete es auf ihn. "An deiner Stelle würde ich nun gehen kleiner Halbengel, es sei denn du sehnst dich nach dem Tod!" Lloyd schrie verzweifelt auf. Bisher hatte er in Jo trotzdem immer eine Freundin gesehen und nun stellte sich heraus das sie für ihre Feinde arbeitete! Ohne lange zu überlegen griff er sie an, wurde aber bereits bei der ersten Attacke zurückgeschleudert. "Ich sag es euch noch einmal im Guten! Geht besser und zwar schnell!" "Nein, ich werde Colette nicht im Stich lassen, niemals!" Rief Lloyd und stand wieder auf. Er konnte einfach nicht aufgeben, nicht jetzt! "Lloyd, pass auf!" Hörte er da aber plötzlich Genis rufen und drehte sich um. Remiel stand direkt neben ihm und hatte seine Hand erhoben in der er ein Kurzschwert hielt, welches er mit einem siegessicheren Grinsen auf Lloyd nieder fahren lassen wollte, doch wenige Sekunden vorher zischte ein Pfeil an Lloyds Ohr vorbei und bohrte sich in Remiels Schulter, welcher stöhnend zu Boden ging. Erneut drehten sich alle um, um Kratos und Ann am Ende der Treppe zu sehen, wobei Ann noch ihren Bogen in der Hand hielt. "Da kommen wir ja gerade noch rechtzeitig." Meinte sie mit einem zufriedenen Blick auf Remiel, welcher nun wirkliche Schmerzen zu haben schien. Kratos aber sah geschockt zu seinem Sohn, der vor den Augen anderer, und noch dazu Remiel, seine Flügel draußen hatte, die dazu noch heller zu strahlen schienen als sonst. Zudem leuchtete Lloyds Exsphere sehr hell und auch die Augen seines Sohnes waren fast vollständig rot geworden. "Lloyd!" Schnell lief er zu ihm und sah ihn mit einem leicht wütenden Blick an. "Was hast du dir nur dabei gedacht?!" "Dad... Colette..." Mehr brachte Lloyd gerade wirklich nicht heraus. Alarmiert sah Kratos daraufhin auf. Mist, er war zu spät gekommen! Dann aber bemerkte er Jo und ein sehr ungutes Gefühl kam in ihm hoch. "Jo? Was hast du vor?" "Das was eigentlich deine Aufgabe sein hätte sollen Kratos!" War die einfache Antwort, was nun auch Ann stutzig machte. "Was willst du damit sagen?!" Rief sie und lief nun auch zu den anderen. Ein mitleidiges Lächeln erschien auf dem Gesicht des Mädchens, ehe plötzlich zwei durchsichtige, schwarze Flügel auf ihrem Rücken erschienen. Staunen und Sprachlosigkeit breitete sich aus, besonders bei Ann, Lloyd und vor allem Kratos. Damit hatte wirklich keiner von ihnen gerechnet. "Ich bin ein Engel von Curxis und eine der vier Seraphen!" Erklärte sie ihnen, woraufhin Kratos sogar einen Schritt zurück wich. "Das... Das kann nicht sein!" Keuchte der Engel erschrocken. Wie weit war Mithos da gegangen?! "Nachdem du Lord Yggdrasil nur zu deutlich zu verstehen gegeben hast wie du nun zu Cruxis stehst, hat er sich treuere Mitglieder gesucht!" Erklärte sie ihm grinsend. "Was?! Kratos, wovon redet sie da?!" Mischte sich nun Raine ein, die nun richtig alarmiert war. "Lord... Kratos... Wie konntet... ihr nur?!" Keuchte Remiel, der sich nun doch wieder zu erheben versuchte, von Kratos aber einen vernichtenden Blick zugeworfen bekam. "Hast du vergessen das ich einst auch eines dieser niederen Kreaturen war Remiel?" Sagte er mit kalter Stimme. "Aber... wie konntet ihr nur...?" Langsam hob er seine Hand um auf Lloyd zu deuten, doch im nächsten Moment bohrte Ann ihm ihren Dolch in die Brust. Ah, das tat richtig gut für sie, dieses Großmaul endlich zu erledigen! Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck hatte Jo das ganze beobachtet, doch dann wurde sie wieder ernst. "Ich sage es euch nun zum letzten mal, verschwindet von hier, oder ich werde euer nächster Gegner sein!" Kratos dachte schnell nach. Lloyd hatte seine Flügel immer noch draußen und seine Freunde dachten sich den Rest selber. Zudem konnte er Jo ansehen, dass sie ihre Drohung ernst meinte und keiner von ihnen, mit Ausnahme von Ann vielleicht, wussten wie man gegen einen richtigen Engel kämpfte. Schwer seufzend ließ er seine eigenen, blauen Flügel erscheinen, woraufhin die anderen mal wieder erstaunt die Augen auf rissen. "Kratos... hat auch Flügel?" So langsam glaubte Genis wirklich zu träumen. "Das erklärt alles!" Meinte Raine jedoch nickend. "Denke nicht das ich ein leichter Gegner sein werde Jo!" Warnte er sie und zog nun ebenfalls sein Schwert, doch Jo lächelte nur interessiert. "Ein Kampf zwischen Engel also. Nun gut, wie du willst!" So erhoben sich die beiden gleichzeitig in die Luft, um von dort aus einen Zweikampf gegeneinander auszutragen, während die anderen diesen vom Boden aus verfolgten. Kapitel 48: Yggdrasil --------------------- Kapitel 47 "Verdammt! Können wir denn nichts tun?!", unsicher sah Sheena nach oben, wo Kratos und Jo sich einen ziemlich heftigen Kampf lieferten und die anderen konnten nicht viel tun als zuzusehen. "Nicht viel.", seufzte Raine. "Sie sind zu weit oben, wenn wir Attacken einsetzen, könnten wir Kratos ebenfalls verletzen!" "Ich kann sowieso immer noch nicht glauben das Jo... unsere Feindin ist!", seufzte Genis bedrückt. So empfanden auch Lloyd und Ann. Mit allem möglichen hätten sie gerechnet, aber damit nicht. Allerdings erklärte es so gut wie alles. Warum sie so lange verschwunden war und warum sie so stark war. "Können... wir nichts tun Ann?", fragte Lloyd sie leise, so das die anderen ihn nicht hören konnten und verfluchte sich einmal mehr, dass er mit seinen Flügeln nicht fliegen konnte. Im nächsten Moment weiteten sich seine Augen aber geschockt, als Kratos durch eine Attacke zu Boden geschleudert wurde, doch der Engel stand sofort wieder auf und parierte die nächste Attacke, die Jo mit ihrem Schwert auf ihn einsetzte. "Dad!", nun da beide wieder unten waren, wollte Lloyd ihm helfen, doch Kratos schüttelte schnell den Kopf. "Bleib zurück Lloyd! Ihr alle! Ein Engel ist ein anderer Gegner als die Monster, mit denen wir es bisher hatten!", mit diesen Worten schaffte er es Jo zurück zu drängen und so wieder ein wenig Luft zu bekommen, was er sofort nutzte um sich erneut in die Lüfte zu erheben um die anderen aus dem Kampf raus zu halten. "Dad...", es quälte Lloyd von hier aus nur hilflos zusehen zu können, doch gleichzeitig glaubte er auch ganz fest daran das sein Vater es schaffen konnte. Auch Ann ärgerte es das sie hier nur untätig herumstehen konnte, aber sie durfte sich nun nicht auch noch verraten. Wo aber blieb ihr Vater? Wenn sie nicht bald von hier verschwanden, würde Yggdrasil noch kommen und wie das Enden würde, wollte sie sich lieber nicht vorstellen. Aber sie verstand das ganze auch nicht. Warum nur war Jo ein Engel? Es ergab einfach keinen Sinn, wenn sie an früher dachte. Dann aber setzten sowohl Kratos, als auch Jo eine ziemlich starke Attacke ein, wodurch beide zu Boden geschleudert wurden, sich aber sofort wieder aufrappelten. Beide atmeten schwer, doch aufzugeben schienen sie auch nicht zu wollen. Im Gegenteil. Ihre Augen glühten nur so voller Ehrgeiz den jeweils anderen besiegen zu wollen. "Kratos, lass uns nun mithelfen!", rief Sheena da plötzlich und hielt eine ihrer Karten in der Hand. "Nun ist sie geschwächt, gemeinsam können wir es schaffen!" "Genau!", nickte auch Lloyd. "Lass uns dir helfen Dad!" "Nein! Ihr habt doch keine Ahnung wie...", begann Kratos, wurde aber plötzlich von einer Stimme unterbrochen, die ziemlich kalt und verachtend klang. "So habe ich mir das vorgestellt. Vollkommen verweichlicht bist du geworden Kratos Aurion!" Kratos erstarrte als er die Stimme hörte. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken und instinktiv sah er zum Teleporter, wo kurz darauf auch Yggdrasil erschien und langsam einige Schritte auf sie zu machte. Auch Ann wich sofort zurück, denn auch sie wusste wen sie hier vor sich hatte. Wenn nun kein Wunder geschah... "Ich muss sagen ich bin wirklich bitter enttäuscht von dir Kratos!", sagte Yggdrasil, während er seine Arme verschränkte und seine bunt, leuchtenden Flügel leicht bewegte. "So dumm hätte ich nicht einmal dich eingeschätzt!" "Wer bist du denn?!", mischte sich nun Lloyd ein, dem es gar nicht passte das dieser Engel so mit seinem Vater sprach. Yggdrasils Augen verfinsterten sich, während er wütend zu Lloyd rüber sah. "Ich brauche mich einem niederen Exemplar eigentlich nicht vorzustellen, aber gut. Ich bin Yggdrasil, Herr über Cruxis und den Desians!" "Yggdrasil?! Du bist dieser Engel, der hinter Dad her ist?!", rief der Halbengel überrascht. "An deiner Stelle würde ich sofort die Klappe halten Halbengel!", zischte Yggdrasil gefährlich, wobei er das Wort Halbengel besonders betonte. "Halt dich zurück Lloyd!", warnte Kratos seinen Sohn besorgt. Er wusste genau zu was Yggdrasil fähig war. "Du hast wirklich einen erbärmlichen Sohn Kratos! Und dafür hast du mich hintergangen? Wie dumm!" "Wovon sprichst du da? Heißt das, dass die Desians ebenfalls zu Cruxis gehören?", fragte Raine interessiert, wobei Kratos aber nur kurz nickte. Sie hatten hier keine Zeit um alles genauer zu erklären und zudem interessierte ihn etwas ganz anderes. "Was ist mit Jo? Wieso ist sie ein Engel und warum hast du sie geschickt?!", wandte er sich nun direkt an den Anführer von Cruxis. Dieser begann nun gemein zu grinsen, während er dem Mädchen mit einer Handbewegung andeutete zu ihm zu komme, was sie dann auch tat. "Weißt du Kratos... nachdem ich wusste, dass du mich betrogen hast, musste ich nach einem Ersatz suchen. Jo hat besondere Qualitäten und eignete sich hervorragend als zukünftiger Seraphe. Genauso wie Sherk!" Mit diesen Worten sah Yggdrasil zum Teleporter, wo kurz darauf ein Mann erschien. Er hatte schulterlanges schwarzes Haar und trug ein teuer aussehendes blaues Hemd und eine ebenso blaue Hose. Auch hatte er Flügel auf den Rücken und zwar graue. Mit einem gemeinen Lächeln schritt er ebenfalls neben Yggdrasil und senkte kurz demütig den Kopf. "Das..." Kratos konnte es einfach nicht glauben. Das Yggdrasil soweit gehen würde um sogar neue Seraphen zu ernennen hätte er nie gedacht. "Na, geschockt Kratos? Diese beiden sind locker in der Lage dich zu ersetzen! Aber ich will mal nicht so sein und dir eine letzte Chance geben zu mir, an meiner Seite zurück zu kehren. Ansonsten werde ich Gewalt anwenden müssen!", drohte er nun. "Bring die Auserwählte nach Cruxis, damit das Ritual vollendet werden kann!" "Nein!", schrie da aber Lloyd, ehe ein anderer etwas sagen, oder fragen konnte. "Dad, das wirst du nicht tun, oder?! Du wirst Colette das nicht antun und auch nicht zu Cruxis zurückkehren, nicht wahr?!", fast schon bittend sah er seinen Vater an, doch dieser wich seinem Blick beschämt aus und schien auch nicht so recht zu wissen was er tun sollte. "Hör endlich auf dich einzumischen Halbengel!", rief da aber Yggdrasil wütend. "Sei froh das ich so viel Güte habe und dich überhaupt noch am Leben lasse! So eine Kreatur wie du dürfte überhaupt nicht existieren!", dann sah er wieder zu Kratos, doch sein Blick blieb nun weiterhin todernst. "Ich meine es ernst Kratos! Bring die Auserwählte jetzt, sofort nach Cruxis, oder ich breche mein Versprechen den Halbengel am Leben zu lassen!" "Was?", verwirrt sah Lloyd zu seinem Vater, der aber immer noch zu Boden sah. "Ja, dies war die Vereinbarung, die wir getroffen haben. Wenn er dafür sorgt das die Auserwählte ihre Reise sicher überlebt, werde ich das Leben seines Sohnes verschonen." "Nein. Nein, das kann ich nicht glauben! Dad! Sag mir das, dass nicht wahr ist!" "Lloyd... ich..." "Ich glaub das einfach nicht! Du wusstest was geschehen würde und hast es trotzdem zugelassen?! Und was ist mit Jo? Hast du das etwa auch gewusst?", schrie Lloyd ihn nun richtig wütend an und seine Flügel leuchteten wieder etwas heller. "Nein, hat er nicht.", mischte sich Yggdrasil nun wieder ein. "Jo diente als zusätzliche Sicherheit um die Auserwählte und Kratos zu überwachen. Also, was ist nun Kratos? Kommst du?" Kratos aber machte keine Anstalten irgendetwas zu tun, woraufhin Yggdrasil schwer seufzte. "Na schön. Jo, Sherk!", wandte er sich nun an die beiden anderen Engel, die ehrfurchtsvoll vor ihm niederknieten. "Ja, mein Lord?", fragten sie gleichzeitig, was diesen zum Grinsen brachte. "Nehmt die Auserwählte! Wir haben hier schon genug Zeit verloren! Und Kratos wird uns auch nach Cruxis begleiten!" "Nein!", entschlossen rannte Lloyd nach vorne, was Kratos nun endlich aus seiner Starre erwachen ließ, während er seinen Sohn geschockt hinterher sah. "Ich werde nicht zulassen, dass ihr Colette und Dad mitnehmt!" "Lloyd! Nicht!", rief Kratos und rannte ihm hinterher, doch es war schon zu spät. "Nun gut Halbengel! Stirb!", mit diesen Worten beschwor Yggdrasil ein großes und prunkvolles Schwert hervor, welches er auf Lloyd richtete. So schnell konnte der Halbengel gar nicht reagieren, bis er plötzlich von einer gigantischen Macht getroffen und gegen eine Säule geschleudert wurde. Stöhnend sank er daran zu Boden herab, wo er auch liegen blieb. Sein ganzer Körper Schmerzte so entsetzlich, dass es kaum zum aushalten war und irgendwie kam es ihm vor als hätte er sich alle Knochen gebrochen. "Lloyd!", geschockt hatte Kratos mit ansehen müssen, wie sein Sohn von der Attacke getroffen und gegen die Wand geschleudert wurde. Sofort rannte er zu ihm hin und kniete sich neben ihm. Lloyd sah schlimm aus. Die Attacke hatte ihn voll erwischt und sein Körper war nun mit unzähligen Schnittwunden übersät und ein dünnes Rinnsal Blut lief an seinem Mundwinkel herab. "Lloyd! Nein, bitte nicht!", zitternd hob er Lloyds Oberkörper an und nahm ihn in die Arme, woraufhin der Halbengel leise und gequält stöhnte. Ein Glück, immerhin war er noch am Leben. Auch die anderen begannen sich nun langsam von den Schock zu erholen, doch zu den beiden zu gehen trauten sie sich dann doch nicht, da Jo und Sherk ihnen den Weg versperrten und sie sicher angegriffen hätten. Momentan fühlten sie sich hier richtig machtlos. Dann aber schritt Yggdrasil, mit dem Schwert in der Hand langsam zu den beiden rüber, wobei er Kratos ernst ansah. "Kratos. Tritt zur Seite!", befahl er, doch der Engel sah ihn nur mit einem entschlossenen Blick an. "Niemals! Bevor du ihn tötest, musst du mich töten!", sagte er mit ernster Stimme und drückte seinen Sohn noch etwas mehr an sich. "Du hast wohl immer noch nicht verstanden wo dein Platz ist!" "Doch, das habe ich! Mein Platz ist hier, an der Seite meines Sohnes! Und wenn du ihn tötest, werde auch ich mir das Leben nehmen! Du weißt was das bedeuten würde!", drohte Kratos nun. In ihm hatte sich eine unvorstellbare Wut angesammelt und er würde seine Drohung sofort ernst machen. "Das würdest du nicht wagen Kratos!" "Oh doch, und ob ich das würde! In dem Moment wo mein Sohn stirbt, gibt es auch für mich nichts mehr wofür ich leben will!" Stumm sah Yggdrasil ihn an. Damit hatte er nicht gerechnet. Er konnte Kratos ansehen, dass er seine Drohung wahr machen würde, aber er brauchte ihn lebend! Anders sah es mit dessen Sohn aus. Er hasste diesen Jungen, für den Kratos ihn betrogen und verlassen hatte und der noch dazu ein Halbengel war! Ein Geschöpf, das seiner Meinung nach, nie hätte existieren sollen! "Du bist so erbärmlich Kratos!", zischte der Anführer wütend, schien aber nun etwas unsicher zu sein was er tun sollte. Kratos dagegen sah ihn nun entschlossen an und Rückte mit Lloyd etwas zurück, um sich mehr Freiraum zu schaffen. "Es ist mir egal, was du über mich denkst! Fakt ist nur das ich nicht nach Cruxis zurückkehren werde! Ich gehöre hier her! Hier, zu meinem Sohn!" Yggdrasils Blick verfinsterte sich daraufhin noch mehr. Wie konnte Kratos es nur wagen den Jungen ihm vorzuziehen?! Kratos war sein Lehrmeister gewesen... sein Freund... und nun hatte er sich nur wegen diesem Kind, das noch dazu ein Halbengel ist, von ihm abgewendet! Wie gerne würde er diesen Jungen nun aus eigener Hand töten, doch er wusste auch das Kratos seine Drohung wahr machen und sich selbst töten würde. Irgendwann würde der Engel eine Möglichkeit finden, dass stand außer Frage. Was also sollte er nun tun?! "Dann... machen wir etwas aus. Der Junge bleibt am Leben und du kommst nach Derris Kharlan!" Unsicher sah Kratos zu dem Anführer von Cruxis auf. Konnte er ihm trauen? Er wusste nun schon, dass Yggdrasil nicht Wort halten würde, sondern die nächste Gelegenheit nutzen würde, um seinem Sohn etwas anzutun. Yggdrasil würde nie einen Halbengel dulden, niemals! "Kein Ja? Nun, dann werde ich eben euch beide nach Cruxis bringen und wenn es sein muss mit Gewallt!" "Nein!", nun mischte sich Genis wieder ein. "Lass sie in Ruhe!" Yggdrasil lächelte aber nur leicht und schüttelte den Kopf. "Tut mir leid, aber das wird leider nicht gehen!" Unruhig sah Ann zu Yggdrasil. Wo um alles in der Welt blieb nur ihr Vater?! Wenn er nicht bald aufkreuzte, würden sie noch alle sterben! Da aber nahm sie im Augenwinkel wahr wie Remiel sich aufrichtete und wankend wieder stand. War dieser verfluchte Engel denn gar nicht tot zu kriegen? Ohne lange zu überlegen zog sie ihren Dolch und rammte ihm den Engel wieder in die Brust. "Wie..." Keuchte er stöhnend und sah sie ungläubig an. "Fahr endlich zur Hölle!", zischte Ann ihn wütend an und zog ihren Dolch wieder aus ihm heraus, woraufhin der Engel zu Boden viel. Das allerdings schien Yggdrasil nicht zu gefallen. "Es reicht mit den Spielchen! Sherk, du nimmst die Auserwählte und bringst sie nach Derris Kharlan! Jo, du beseitigst diese Plage!" "Wie ihr wünscht Lord Yggdrasil!", nickten die beiden und während Sherk, Colette zum Warp Portal führte, zog Jo ihr Schwert und rannte auf die Gruppe zu, um zuerst Genis anzugreifen, der als erster reagiert hatte um zu zaubern. Doch als er Jo auf sich zurennen sah, wusste er, dass er seinen Zauber nicht rechtzeitig beenden würde. Erschrocken schloss er die Augen und wartete auf den Schmerz, doch das einzige was er hörte, war ein Metallischer Klang. Als er seine Augen wieder öffnete, sah er Ann vor sich stehen, die den Schlag mit ihrem Dolch pariert hatte. "Steht hier nicht so dumm herum, helft mir lieber!", rief sie. Der Kampf würde nicht einfach werden. Sie durfte ihre Kräfte wegen Yggdrasil nicht einsetzen, gegen ihn hätte sie sowieso keine Chance. Doch wenn ihr Vater nicht bald kommen würde, wäre es so, oder so aus! Der Kampf gegen Jo war sehr schwer und sie mussten hilflos mit ansehen wie dieser Sherk, Colette zum Warp Portal führte. Auch Kratos konnten nichts tun. Yggdrasil ließ ihn nicht aus den Augen und mit Lloyd in den Armen konnte er sowieso nicht kämpfen. Plötzlich aber flogen mehrere Feuerbälle auf Yggdrasil, Sherk und Jo zu, welcher gerade noch ausweichen konnten. Erleichtert sah Ann zu dem Eingang, wo Botta mit mehreren Abtrünnigen stand und auch ihren Vater konnte sie darunter erkennen, der sich natürlich aber verkleidet hatte. Wie erwartet reagierten die Abtrünnigen sofort. Während einige die Engel ablenkten, holte Botta Colette um sie zum Ausgang zu führen, während ihr Vater zu Kratos rannte. "Worauf wartet ihr noch?! Raus hier!", rief sie den anderen zu, die wie erstarrt waren. Doch sie mussten erst von den Abtrünnigen mit Gewalt weg gezogen werden, ehe sie reagierten. Yuan währenddessen zog Kratos, der immer noch Lloyd hielt, auf die Beine und sah ihn leicht wütend an. "Beweg dich endlich Kratos, wir müssen hier weg!" "Yuan?", etwas perplex sah Kratos ihn an. "Du bist... ein..." "Wir haben nun keine Zeit für weitere Erklärungen! Sieh zu das du deinen Sohn hier weg bringst!" Darauf reagierte er dann endlich. So verließen die beiden als letzte den Turm des Heils, wo Yggdrasil und die anderen beiden Engel gerade wieder zu sich kamen. "Abtrünnige! Lästig wie immer!", wütend sah Cruxis Anführer auf die Stelle, wo zuletzt Kratos mit seinem Sohn verschwunden war. "Jo! Sherk! Gehen wir, wir haben nachher noch einiges zu besprechen, da sich die Ereignisse anders entwickelt haben wie erwartet!" Mit diesen Worten schritt er zum Warp Portal, während Jo und Sherk noch schnell ein: "Wie ihr wünscht, Lord Yggdrasil.", von sich gaben, ehe er verschwand. "Du bist zu nichts zu gebrauchen!", sagte Sherk dann plötzlich wütend, als sein Anführer weg war. "Habe ich die Auserwählte verloren, oder du?", erwiderte Jo aber nur ruhig und ohne zu ihm zu sehen. "Ich bleibe dabei! Du bist und bleibst nutzlos!" "Hau ab Sherk, deine Visage widert mich an!" "Und bei deinem Anblick wird mir schlecht!", dann ging auch er zurück nach Derris Kharlan. Jo aber sah noch einmal zurück zu der Stelle, wo die anderen verschwunden waren. "Das hätte ich wirklich nicht erwartet...", murmelte sie noch mit einem leicht belustigtem Lächeln, bevor auch sie in die Stadt der Engel zurück kehrte. Kapitel 49: Annas Exsphere -------------------------- Uff, endlich ist das nächste Kapitel geschafft! Das zieht sich wirklich jedesmal länger hin, aber nun spiele ich das Spiel nochmal durch, vielleicht fällt es mir dann leichter weiter zu schreiben. Jedenfalls wünsch ich euch viel Spaß mit diesem Kapitel, mit dem ich diesmal wirklich zufrieden bin.^^ Kapitel 48 Seufzend ging Ann durch die Abtrünnigen-Festung. Nun, da sie sich umgezogen hatte, war es Zeit ihren Freunden einige unangenehme Wahrheiten zu beichten. Wo sich ihr Vater mal wieder gekonnt heraus hielt, da er mit half sich um Lloyd zu kümmern, der gerade von den besten Heilern und Ärzten in der Festung versorgt wurde. Doch ob er es überlebte war leider noch nicht sicher und genau das machte ihr Sorgen. Kratos und Raines Schreie Konnte sie nun schon durch die Festung hören, aber da musste sie nun eben durch. Mit einem erneuten Seufzen öffnete sie die Türe, woraufhin sie sofort von Kratos, Raine, Genis, Sheena und Vivi angesehen wurde. "Wo ist Lloyd?!", war die erste Frage, die Kratos ihr auch sofort stellte. War aber ja klar gewesen. Als sie hier angekommen waren, hatten sie dem Engel, Lloyd mit Gewalt wegnehmen müssen um ihn zu versorgen. "Er wird noch versorgt. Aber sei dir sicher, wir geben unser bestes.", versuchte sie ihm zu versichern. "Wie geht es ihm?!", gab er aber nicht nach. "Noch ist er nicht außer Lebensgefahr!", überrascht drehte sich Ann um, als nun auch ihr Vater den Raum betrat. "Yuan!", schrie Kratos ihn aber sofort an. "Wo ist mein Sohn, was geht hier vor?!" "Die Heiler kümmern sich gerade noch um ihn Kratos. Sie tun ihr Bestes, aber ob es reichen wird....", erklärte ihm Yuan ziemlich kühl. "Aber was hier vorgeht würde ich auch gerne wissen!", mischte sich nun Raine mit ernster Stimme ein. "Genau!", rief auch Genis. "Was haben die Desians damit zu tun?!" "Wir sind keine Desians Genis.", versuchte Ann ihm ruhig zu erklären. "Wir sind Abtrünnige. Eine Organisation, die gegen Cruxis arbeitet." "Gegen Cruxis?" "So was in der Art habe ich mir schon gedacht!", murmelte Kratos, der anscheinend nicht ganz so interessiert war. "So etwas konnte nur auf deinen Mist wachsen Yuan!" "Also ich versteh das immer noch nicht.", seufzte Genis nun langsam genervt. "Das ist ganz einfach. Der wahre Sinn der Auserwählten besteht darin das sie ihren Körper für Martels Wiedererweckung opfern soll. Und wir versuchen das eben zu verhindern. Die Desians stehen auf der Seite von Cruxis und sind damit auch unsere Feinde.", sagte Yuan schnell um nicht auf Kratos Kommentar eingehen zu müssen. "Und was ist dann jetzt mit Sylvarant und Thete'alla?", wollte Sheena mit einem unguten Gefühl wissen. "Nun, dazu solltet ihr vielleicht wissen das dies etwas mit dem Mana zu tun hat. In Thete'alla gibt es ja auch immer einen Auserwählten. Wenn Colette nun das Ritual vollendet hätte würde das Mana von Thete'alla in Sylvarant zurück fließen. Das geht dann so lange so, bis in Thete'alla der nächste Auserwählte das Ritual vollendet und dann fließt das Mana von Sylvarant wieder zurück nach Thete'alla.", erklärte Ann ihnen. "Ein immer währender Kreislauf also...", murmelte Raine sehr interessiert. "Zu viel müssen sie nun auch wieder nicht wissen Ann!", wies Yuan seine Tochter jedoch schnell zurecht. Ann seufzte. So war das alles wirklich nicht geplant gewesen. "Aber warum sind du und Lloyd Engel, Kratos?", wollte Sheena da plötzlich wissen. Man konnte Kratos nun deutlich ansehen wie unangenehm ihm diese Frage war und das wollte Yuan nutzen um zu verschwinden. "Ich und Ann sehen dann nochmal nach Lloyd und überprüfen am besten die Umgebung nach Yggdrasils Leuten!", meinte er schnell. "Und was von den beiden muss ich machen?" Wollte seine Tochter natürlich sofort wissen. "Du überprüfst natürlich die Gegend! Ach, und keine Angst Kratos. Du darfst zu deinem Sohn, sobald wir fertig mit dem Heilen sind!", damit ließen die beiden Abtrünnigen die Gruppe allein, wo sich nun alle Augen auf Kratos richteten. Dieser seufzte nun ergeben und wusste das er nicht mehr drum herum kam. "Du bist ein Engel, oder?!", rief Genis, während er ihn durchdringend ansah. "Aber wieso, was geht hier vor?!" "Ich... Ich habe früher einmal für Cruxis gearbeitet. Als ich allerdings gemerkt habe, was es bedeutet... die... ähm, die Welterneuerung meine ich, habe ich Cruxis verlassen. Dabei habe ich Anna kennen gelernt. Dann kam Lloyd zur Welt und wir sind mit ihm weiterhin gereist. Anna wurde von den Desians verfolgt, ebenso wie ich. Immerhin arbeiten die Desians ja für Cruxis. Als sie dann allerdings... starb, bin ich mit Lloyd allein weiter gereist. Irgendwann sind wir dann bei euch gelandet, den Rest kennt ihr ja." Erklärte er ihnen, wobei er ihnen aber nicht die ganze Wahrheit sagte. "Dann... Dann bist du wirklich ein Engel! Und Lloyd ist ein..." "Halbengel!", vollendete Kratos, Genis Satz. "Ein... Halbengel...", flüsterte Genis immer noch erstaunt. "Aber warum habt ihr uns nie etwas gesagt?!" "Zu eurem eigenen Schutz. Cruxis hat uns die ganze Zeit über gesucht. Zudem hätte das Probleme im Dorf gegeben wenn dort plötzlich ein Engel und ein Halbengel aufgetaucht wären! Ich wollte Lloyd einfach ein normales Leben bieten, ohne das er ständig angestarrt wird." Das bewirkte das vorerst alle schwiegen. Vor allem Raine und Genis schienen ihn auf einmal zu verstehen. "Das... Das erklärt wohl warum Lloyd immer so stark ist. Und warum er so viel aushält.", murmelte Genis schließlich um diese unangenehme Stille zu unterbrechen. "Seine Engelsgene haben in der Tat etwas damit zu tun.", nickte Kratos zustimmend. "Wir sind was das betrifft etwas stärker als andere, halten mehr aus und unsere Wunden heilen schneller. Bei Lloyd trifft das allerdings nur zur Hälfte zu, da er zur Hälfte auch ein Mensch ist.", der Blick des Engels wanderte zur Tür und er seufzte schwer. "Hoffentlich reicht es aber aus..." "Nun, ich denke Lloyd wird stark genug sein.", sagte Sheena plötzlich. "Er war es bisher doch immer." "Hoffentlich...", innerlich seufzte Kratos schwer. Die anderen hatten keine Ahnung wie schlimm Lloyds Verletzungen waren und somit auch nicht das er diesen selbst mit seinen Halbengelskräfte erliegen konnte, wenn diese Heiler ihre Arbeit nicht gut machten! Noch einige Fragen kamen wegen Cruxis, den Engeln und auch Yuan, doch Kratos beantwortete nicht alle von ihnen. Viele waren privat und gingen niemanden etwas an! Eine halbe Stunde später betrat Yuan den Raum endlich erneut. Kratos hatte zwischendurch ein paar mal versucht den Raum zu verlassen, aber die Wachen, die vor der Tür standen hatten das nicht zugelassen. "Yuan!", schrie Kratos schließlich als der Halbelf den Raum betrat. "Was soll das, warum sperrst du uns hier ein?!" "Um sicher zu gehen das ihr nichts dummes anstellt. Und bevor du dich aufregst, du kannst nun zu deinem Sohn!", sagte Yuan schnell als Kratos schon den Mund aufmachte um zu protestieren. Das wirkte dann auch. Sofort nickte der Engel und folgte Yuan aus der Tür, doch dort blieb Yuan noch einmal stehen und sah zu den anderen. "Ihr wartet hier!" "Was?!!! Aber wir wollen auch zu Lloyd!", beschwerte sich Genis aber sofort. "Vorerst nicht, ihr werdet schön brav hier warten!", der Halbelf sah sie noch einmal streng an, ehe er mit Kratos ging und zwar ohne auf die Proteste und Beschimpfungen der anderen zu achten. Yuan führte Kratos zu einem Raum am Ende des Korridors. Dort öffnete er die Tür und ließ Kratos zuerst reingehen. Dieser aber blieb gleich an der Tür wieder stehen und sah entsetzt zu dem Bett, in dem Raum, in dem sein Sohn lag. Schon von hier aus sah Lloyd nicht gut aus. Er war sehr blass und man konnte erkennen wie sich sein Brustkorb unter der Decke schwer hob und senkte. Anscheinend hatte er Probleme mit der Atmung. "Lloyd!", nachdem er sich von dem Schreck erholt hatte, eilte er an die Seite seines Sohnes. "Wie geht es ihm Yuan?!" "Na ja, nicht besonders gut. Er hat sieben gebrochene Rippen, einen verstauchten Knöchel, innere Blutungen, jede Menge Schnittwunden..." "Es reicht!" Sofort verstummte der Halbelf wieder und betrachtete einfach weiterhin seinen einstigen Freund, der wiederum seinem Sohn sanft und vorsichtig durchs Haar strich. Seine Sorge wuchs mit jeder Minute. "Wird er es schaffen?", fragte er schließlich Yuan. "Ich bin mir nicht sicher Kratos. Die Heiler meinten wenn er diese Nacht überlebt, wird er es schaffen. Warten wir also bis zum nächsten Tag.", damit ließ der Halbelf den Engel mit seinem Sohn allein. Mehr konnte und wollte er sowieso nicht tun. Kratos blieb noch einige Zeit einfach nur stehen, ehe er sich auf einen Stuhl setzte, der neben Lloyds Bett stand. Diese Nacht also musste Lloyd durchhalten.... Das würde eine Tortour für Kratos werden! Die ganze Nacht über blieb er bei Lloyd und ließ ihn nicht aus den Augen. Doch es sah nicht besonders gut für seinen Sohn aus, denn Lloyd hatte auch noch Fieber bekommen, was sich immer noch zu steigern schien. Das erste was Lloyd wahrnahm, als er wieder zu sich kam, war ein helles Licht, welches ihm gemein in die Augen stach. Also schloss er diese sofort wieder und versuchte es nach einiger Zeit noch einmal. Diesmal war es etwas besser, doch dieses Licht war wirklich entsetzlich grell! Wo war er? Was war passiert? Wo waren seine Freunde und sein Vater? Und warum war ihm so warm? "Lloyd." "Hä?", verwundert sah Lloyd sich um. Wer hatte da seinen Namen gesagt und woher kam die Stimme? "Wer ist da und wo bin ich?!" "Ganz ruhig Lloyd, es tut dir nicht gut dich so aufzuregen.", sagte die Stimme sanft und liebevoll. "Was?", irgendwie überkam Lloyd ein komisches Gefühl und er hatte einen Verdacht. "Mum?", hauchte er ungläubig. "Hallo mein Junge.", so langsam nahm Lloyd nun eine Gestalt aus Licht wahr die, die Umrisse einer Frau zu haben schien. Doch mehr konnte er nicht erkennen, da sie fast nur aus Licht zu bestehen schien. "Aber... Wie ist das möglich?!", so langsam kamen Lloyd aber wieder die Erinnerungen vom Turm des Heils und den Kampf mit Yggdrasil. "Bin ich... Bin ich etwa tot?", fragte er also ängstlich. Er wollte noch nicht sterben, es gab noch so vieles was er tun musste! "Noch nicht, aber es sieht nicht gut aus. Du bist schwer verletzt worden.", erklärte seine Mutter ihm. "Aber wo bin ich dann hier?" "Du bist in deinem Exsphere." "Was?!!!", schrie Lloyd nun entsetzt. "Heißt das etwa, dass meine Seele nun in den Exsphere übergegangen ist?!" "Nein, deine Seele noch nicht Lloyd. Nur dein Geist, solange sich dein Körper in dieser kritischen Phase befindet. "Aber...", Lloyd wusste nicht was er dazu sagen sollte. Das war irgendwie zu viel auf einmal. Und doch... Natürlich freute er sich seine Mutter endlich einmal zu sehen und mit ihr zu sprechen. "Ich bin mir sicher das du es schaffen wirst Lloyd. Du bist jung und stark.", versuchte Anna ihren Sohn auf zumuntern. "Aber... Was ist mit Dad?! Und den anderen?! Was ist mit Colette?!", fragte Lloyd nun besorgt. "Geht es ihnen gut?" "Bitte, bleib ruhig Lloyd. Ja, es geht ihnen gut...", das Colette allerdings ihre Seele verloren hatte verschwieg sie ihm lieber. "Um dich machen sie sich halt noch Sorgen." "Wie kann ich wieder in meinen Körper zurück kommen?", wollte er nun wissen, wobei er seine Mutter hoffnungsvoll ansah. "Es ist möglich wenn dein Körper sich wieder soweit erholt hat. Dann werde ich dir helfen." "Kann ich mich nicht irgendwie verständlich machen? Ich meine, damit sich meine Freunde und Dad keine Sorgen machen müssen." "...Tut, mir leid Lloyd, aber da ist keine Möglichkeit. Du kannst höchstens sehen was draußen vor sich geht wenn du deine Augen offen hast und hören.", meinte Anna bedauernd. "Und wie kann ich das machen?" "Schließe deine Augen und konzentriere dich etwas, dann geht das schon." Also schloss Lloyd seine Augen und tat wie ihm geheißen. Als er sie aber wieder öffnete war es dunkel um ihn herum, was ihn doch sehr erschreckte. "Mum?!" "Keine Sorge Lloyd. Du hast deine Augen zu, darum ist es nun dunkel." "Hm...", Lloyd wollte noch etwas sagen, als er ein leises seufzend hören konnte. "Dad?" "Dein Vater scheint an deiner Seite zu sein. Er sorgt sich eben um dich.", meinte Anna mit einem glücklichen Lächeln. "Hast du uns... die ganze Zeit so beobachtet?", fragte Lloyd mit leiser Stimme. Der Gedanke das seine Mutter so doch mitbekommen hatte wie er aufgewachsen war ließ ihm warm ums Herz werden. "Ja. Alles. Durch deine Augen und deine Ohren habe ich euch beide, vor allem aber dich, beobachten können." "Dann... Hast du auch gehört was ich über... über den Exsphere gesagt habe?", nun wurde ihm doch etwas mulmig zumute. "Ja. Aber ich kann dich verstehen Lloyd. Auch ich habe diesen Exsphere über alles gehasst. Nun kann ich dich durch ihn aber zumindest beobachten und zusehen wie du aufwächst und dein Leben lebst. Ich bin dir aber nicht böse wegen dem was du gesagt hast, keine Sorge. Ich verstehe sogar sehr warum du den Exsphere ablegen willst, aber ich bitte dich ihn noch zu behalten. Er hilft dir beim Kämpfen und vorerst möchte ich noch bei dir bleiben. Zumindest bis die Welt gerettet ist.", erklärte sie ihrem Sohn. "Mum...", murmelte Lloyd und sah wieder zu der leuchtenden Gestalt, die nun in der Dunkelheit noch deutlicher zu erkennen war. "Ich verspreche es dir!" "Danke mein kleiner...", sagte sie liebevoll, woraufhin Lloyd nicht mehr so recht wusste was er sagen sollte. "Ach Lloyd...", hörte er dann plötzlich die Stimme seines Vaters, obwohl sie sich anhörte, als würde sie von weit her kommen. "Dad?! Dad, kannst du mich hören?!", rief er hoffnungsvoll, doch seine Mutter schüttelte bedauernd den Kopf. "Er kann es nicht Lloyd. Wir können zwar hören was draußen vor sich geht, aber nicht mehr." "Aber irgendetwas müssen wir doch tun können!" "Wie schon gesagt, wir müssen abwarten bis dein Gesundheitszustand sich verbessert hat." "Und.... Was ist wenn ich nicht mehr gesund werde Mum?" Fragte Lloyd nun ängstlich. "... Dann wird auch deine Seele in den Exsphere absorbiert, nur diesmal für immer.", sagte sie mit viel bedauern. "Also, reg dich nicht so auf, das tut dir nicht gut." Nun schwieg Lloyd und dachte über seine neue Situation nach. Verdammt, so hilflos hatte er sich noch nie gefühlt! Er musste unbedingt wieder gesund werden und zurück in seinen Körper! Und zwar so schnell wie möglich! Kapitel 50: Probleme und Lösungen --------------------------------- Kapitel 49 Langsam hob Kratos seinen Kopf und sah zu seinem Sohn. Endlich! Das Schlimmste war nun überstanden! Nun musste Lloyd nur noch aufwachen. Darum musste er nun keine Angst mehr haben. Lloyd würde zum Glück auch wieder vollständig gesund werden, so jedenfalls hatten die Heiler von Yuan es gesagt. Doch das gab ihm Zeit wieder nachzudenken und ihm fiel auf, dass Yuan irgendetwas vor zu haben schien. Er kannte den Halbelf lang genug um ihm anzusehen das er was vor hatte. Doch hier waren sie stark im Nachteil, denn dies war Yuans Reich und hier konnte er sie problemlos festhalten, oder auch beseitigen. Da hieß es aufpassen! Immerhin hatte er ihm sein Schwert gelassen! Sobald Lloyd wieder einigermaßen fit war, wollte er die anderen finden, die Yuan bisher nicht zu Lloyd gelassen hatte und dann mit ihnen von hier verschwinden. Bei Ann war er sich aber noch nicht sicher. Immerhin war sie Yuans Tochter und auf wessen Seite sie stand konnte er nun wirklich noch nicht sagen. Da würde er wohl abwarten müssen und beobachten. "Ich halt das hier nicht mehr aus!", schrie Genis wütend und trat gegen die Tür. "Wie lange sind wir hier schon eingesperrt?! Drei Tage, oder so und noch immer keine Nachricht von Lloyd!" "Ich mache mir auch so langsam Sorgen.", gab Sheena nun seufzend zu. "Ich auch!", rief da Vivi und sprang schnell hinter Sheena, wobei sie Finfi fest an sich drückte. "Bleib ja weg von mir Raine!" "Aber ich muss es untersuchen!", Raines Augen ließen Finfi nicht aus den Augen und leuchteten gefährlich. "Nix da, such dir was anderes um die Zeit zu vertreiben, Finfi ist nicht für Forschungen gedacht!", verteidigte Vivi ihren kleinen Elementargeist, welcher das ganze interessiert beobachtete. "Spielen!" "Ich kann das nicht mehr hören!", schrie nun Sheena und sprang schnell zur Seite. "Kannst du ihm nicht irgendwie den Mund stopfen?!" "Wie denn? Er frisst doch alles was er zwischen die Zähne kriegt." "Ach, das ist wirklich so interessant!", Raine war mal wieder kaum zu bremsen in ihrem Ruinen-Modus. "Habt ihr denn keine anderen Probleme?!" Unterbrach Genis die drei nun. "Falls ihre es vergessen habt, Jo hat uns verraten und gehört Cruxis an, Kratos tat dies selber einmal und ist ein Engel und Lloyd ist ziemlich schwer verletzt worden und wir haben immer noch keine Nachricht von ihm! Zudem sind wir bei diesen Abtrünnigen eingesperrt, denen Ann zufällig auch angehört, da ihr Vater der Anführer hier ist! Ich meine, dass sind unsere Probleme und nicht dieser rosa Plüschelementargeist!", klärte er die Mädchen auf und sah dabei zu Finfi, welcher ihn breit angrinste. Inzwischen wusste jeder hier das es der Elementargeist genoss, wenn er im Mittelpunkt stand und ein jeder ihn beachtete, warum auch immer. Da allerdings ging die Tür auf und Ann betrat das Zimmer, woraufhin die anderen sie natürlich sofort umringten. "Jetzt mal Langsam!", rief Ann als alle auf sie einzureden begannen und sie kein Wort verstehen konnte. "Bitte einer nach dem anderen!" "Wo ist Lloyd?!", die Erste Frage die Ann endlich verstanden hatte kam von Genis. "Bei Onkel Kratos!", seufzte sie genervt. Diese Frage konnte sie nun nicht mehr hören. "Und es geht ihm soweit wieder gut, als hört auf euch Sorgen zu machen!" "Wir machen uns aber verdammt nochmal solange Sorgen, solange wir es nicht ganz sicher wissen, dass es ihm gut geht!" Ann seufzte schwer. Klar das sie geschickt worden wahr um nach ihnen zu sehen, ihr Vater wollte sie natürlich nicht damit herum ärgern. "Habt bitte noch etwas Geduld. Es dauert wirklich nicht mehr lange bis er aufwacht und dann dürft ihr ihn sehen." "Und warum nicht vorher?", fragte Raine misstrauisch. Natürlich war das Vertrauen in Ann nun ziemlich wackelig nachdem sie erfahren hatten, dass sie den Abtrünnigen angehörte. "Weil er Ruhe braucht! Sobald er aufwacht könnt ihr zu ihm versprochen!" "Nun ja, ich weiß nicht!", Genis war immer noch eher misstrauisch. "Warum sollten wir dir glauben? Du hast uns bisher nicht erzählt das du zu diesen Abtrünnigen gehörst und das dein Vater sogar der Anführer ist!" "Und dann? Dann hättet ihr doch nur angenommen ich würde Colette töten wollen, oder? Immerhin habt ihr damals noch geglaubt die Welterneuerung müsste stattfinden und mir hättet ihr da sicher nicht geglaubt!", das schweigen deutete sie mal als ein Ja. "Na also! Die Heiler meinen das Lloyd heute, oder morgen aufwachen wird, ich wollte euch das nur mal sagen und nachsehen wies euch geht." "Wie es uns geht?! Wir sind eingesperrt, so geht es uns!", rief Genis nun wütend. "Ich kann euch hier nicht herumlaufen lassen, bitte versteht das doch!", seufzte Ann nun leicht genervt. "Mein Dad würde mich umbringen!" "Und wie lange sollen wir deiner Meinung nach noch hier bleiben?!" "Sobald Lloyd wieder wach ist entscheiden wir wie es weiter geht. Immerhin müssen wir uns auch etwas für Colette überlegen, oder?" "Und was willst du dir da überlegen?", fragte Raine und verschränkte die Arme. "Mein Dad und ich haben uns überlegt sie nach Iselia zu bringen. Immerhin sucht Cruxis nun sicher nach ihr, hier in der Basis kommen wir zudem auch nicht weiter.", erklärte sie ihnen. "Hm... Iselia?", nachdenklich sah Genis sie an. "Wir benötigen die Hilfe eines Zwerges um für Colette eine Schutzfassung her zu stellen.", erklärte Ann ihnen geduldig. "Du meinst also Dirk könnte uns helfen?", Genis schien immer noch nachdenklich zu sein. Aber es war auch klar, nach allem was in Iselia geschehen war. "Nur ein Zwerg ist in der Lage eine solche Schutzfassung anzufertigen, wie wir sie benötigen." Bevor sie jedoch mit neuen Fragen konfrontiert werden konnte, betrat ein Abtrünniger den Raum und bat Ann mitzukommen, was diese auch liebend gern tat. Was ihr Vater wohl wieder von ihr wollte? Sie betrat den Konferenz Raum, wo Yuan, seinen Leuten Befehle für eine Aufgabe erteilte, wo mehrere Abtrünnige benötigt wurden. Ihr Vater saß mal wieder in seinem Chefsessel, am Ende des langen Tisches und Botta saß neben ihm. Ann nahm natürlich den Platz auf seiner anderen Seite ein, wie sie es gewohnt war. "Hab ich was verpasst?", fragte sie, als sie sich gesetzt hat. "Das Meiste, wir sind so gut wie fertig.", antwortete ihr Botta mit einem leichten Grinsen. "Das ist nicht so schlimm Ann. Wir haben bis jetzt nur den Auftrag besprochen und ich habe auch aufgeschrieben wer alles in welche Gruppe mitkommen wird. Was ich mit dir zu besprechen habe ich wichtiger und vertrauter.", beruhigte Yuan sie sogleich und reicht Botta eine Liste mit den Namen der Abtrünnige und in welche Gruppe sie sollten. Botta nahm die Liste an und sah sie sich durch, doch ehe Yuan die Sitzung beenden konnte, meldete sich Botta noch mal zu Wort. "Ähm, es tut mir leid Sir, aber Nina wird wohl nicht mitkommen können.", sagte er und deutete auf den Namen in der Liste. "Und warum nicht?!" "Nun ja... Wir bringe ich euch das nun am besten bei...", murmelte der Abtrünnige unsicher. "Indem du es mir sofort, direkt und klar sagst Botta! Immerhin haben wir nicht den ganzen Tag Zeit!" "Sie ist schwanger." "Was ist sie?!!", sofort stand Yuan auf und sah Botta mit einem leicht wütenden Blick an. "Ich bin nicht Schuld Sir! Sie hat es mir nur vorhin gesagt und das sie somit an keiner Mission mehr teilnehmen kann ist ja wohl klar!" "Und wie lange hättet ihr mir das noch verschwiegen?!" "Bis es notwendig wäre?" "Habt ihr das etwa noch nicht gewusst?", meldete sich nun Maria zu Wort. Sie war eine der oberen Abtrünnigen und leitete meistens Gruppen, doch Ann konnte sie nicht so recht leiden, da sie so arrogant war. "Also ich weiß das schon lang und ich weiß auch von wem sie schwanger ist!" "So?", überrascht sah Botta zu Maria hinüber, klatschte dann aber mit einer theaterlichen Geste in die Hände. "Na dann geh gleich zu ihr Maria und sag es ihr! Nina weiß es nämlich selber nicht!" Das Gekicher welches nun folgte war wohl kaum zu vermeiden, nur Yuan war nicht besonders gut darauf zu sprechen. "Das ist ja noch schlimmer! Wie auch immer, du kümmerst dich darum Botta!", sagte Yuan zu ihm. "Über was genau?" "Über alles! Über Nina, einen Ersatz für sie und was aus ihr wird! Und nun verschwindet, ich muss noch mit meiner Tochter sprechen!", alle Abtrünnigen standen daraufhin auf und salutierten noch, ehe sie raus gingen. "Also, was wolltest du mit mir besprechen?", fragte Ann immer noch grinsend, als sie alleine waren. "Es geht um die Auserwählte. Ich möchte das du sie und ihre Gruppe zu dem Zwerg bringst! In diesem Zustand kommen wir nicht an sie ran und wenn Cruxis sie in die Hände bekommt, haben wir verloren!", erklärte Yuan ihr. "Hm, verstehe. Aber was ist mit Onkel Kratos? Wir hätten doch nun die optimale Gelegenheit." "Nicht solange die Auserwählte in diesem Zustand ist. Das Wichtigste ist es nun sie erst einmal von Mithos fern zu halten und dazu brauchen wir Kratos Hilfe. Lloyd wird die Auserwählte sicher beschützen wollen und einen besseren Aufpasser als Kratos können wir nicht kriegen." "Das heißt also du setzt ihn als ihren Wachhund ein?" "Ja. Zumindest solange bis sie wieder aus diesem Zustand erwacht ist. Ich könnte ja auch einfach dich das machen lassen, aber... das mit Cruxis ist zu gefährlich, Kratos hat da bessere Erfahrungen." "Ich verstehe. Das heißt also, sobald es Lloyd wieder gut geht, gehen wir zu diesem Zwerg. Gut, ich hab nichts dagegen." "Schön.", nickte Yuan zufrieden. Es war zwar nicht die Beste Lösung, aber immerhin eine Lösung. "Dann sehen wir mal nach ob Lloyd schon aufgewacht ist." Kapitel 51: Die Reise geht weiter --------------------------------- Kapitel 50 "Mum? Wann kann ich wieder in meinen Körper zurück?", fragte Lloyd seine Mutter nun schon zum X-ten mal, doch sie schien das nicht zu stören. "Wenn du soweit bist Lloyd. Keine Sorge, ich bin mir sicher das du es schaffen wirst.", versuchte sie ihn aufzumuntern. "Hoffentlich!", seufzte der Halbengel bedrückt. "Du bist stark, ich bin mir sicher du wirst das schaffen." "Kann ich es nicht einfach schon mal probieren?" "Na schön, ich denke schaden kann es nichts. Du musst dich einfach konzentrieren wieder den Weg in deinen Körper zu finden. Orientiere dich dabei an Stimmen und Gefühle." "Tut mir leid Mum, aber ich verstehe das noch nicht ganz.", meinte Lloyd bedrückt. Er hatte wirklich keine Ahnung wie er das anstellen sollte. "Schließe die Augen und konzentriere dich. Irgendwann wirst du den Weg finden." "Und wenn nicht?" "Dann wirst du wie ich für immer in diesem Exsphere eingesperrt bleiben." Nun wurde Lloyd erst so richtig nervös. Das war das Letzte was er wollte. In diesem Exsphere eingesperrt bleiben. Doch gleichzeitig tat ihm seine Mutter auch so unendlich leid. Aber es half nichts, er musste zurück in seinen Körper, auch wenn er sie nun wahrscheinlich noch mehr vermissen würde als vorher. Noch einmal atmete er tief durch, ehe er die Augen schloss und das tat was seine Mutter ihm geraten hatte. Doch es schien nichts zu bringen. Einige Minuten wartete er noch, dann öffnete er die Augen wieder und sah zu der hellen Gestalt, die seine Mutter war. "Es funktioniert nicht.", meinte er frustriert. "So was kann Tage lange dauern Lloyd. Hier musst du dich in Geduld üben. Gib einfach nicht auf, okay?", sagte sie mit ruhiger, aber auch fester Stimme. Also versuchte es Lloyd noch einmal und mit der Zeit schien es ihm als würden Stunden vergangen sein. Oder waren es Tage? Hier hatte er sowieso jedes Zeitgefühl verloren. Irgendwann aber begann er sich plötzlich leichter zu fühlen und da schienen wirklich Stimmen zu sein die nach ihm riefen. Ja, so langsam bekam er ein Gefühl dafür. "Gut so Lloyd.", hörte er seine Mutter sagen, doch es klang wie aus weiter Ferne. "Ich wusste du kannst es." "Mum? Wie viel Zeit ist vergangen?", fragte Lloyd als er sich bewusst wurde das er dabei war wieder in seinen Körper zu gelangen. Er hatte keine Ahnung wie lange er nun schon in diesem Zustand war, aber es interessierte ihn doch. "Etwa zwölf Stunden. Den restlichen Weg musst du allein gehen." "Mum..." "Vergiss nie Lloyd, ich hab dich immer lieb, egal was geschieht. Und sei so gut und grüß deinen Vater von mir..." Ihre Stimme wurde nun immer leiser und ein wenig verspürte Lloyd den Drang zurück zu ihr zu gehen, doch er zwang sich seinen Weg fort zu setzen. Er musste in seinen Körper zurück, seine Freunde brauchten ihn! Plötzlich aber brach ein schrecklicher Schmerz über seinen gesamten Körper herein und er keuchte erschrocken auf. Was war das?! War er etwa wieder in seinem Körper und spürte nun die Schmerzen, die ihm dieser Engel zugefügt hatte? Wenn ja, wollte er doch nicht wieder zu sich kommen. Himmel tat das weg! "Lloyd!" Erschrocken zuckte der Halbengel zusammen. Das war doch gerade die Stimme seines Vaters gewesen, oder? Nun nahm er langsam war, dass er sich anscheinend wirklich wieder in seinem Körper befand. Zumindest glaubte er einen weichen Untergrund unter sich zu spüren und eine Hand strich ihm sanft durchs Haar. "Lloyd?" Schon wieder die Stimme seines Vaters. Sie klang ziemlich besorgt, aber auch sanft und beruhigend. Noch einmal strengte sich Lloyd an und dieses mal gelang es ihm die Augen zu öffnen. Zuerst sah er noch alles verschwommen, doch als sich sein Blick langsam klärte, konnte er direkt in die Augen seines Vaters sehen. "Lloyd! Endlich bist du wieder wach!", rief Kratos erleichtert und Lloyd lächelte ihn glücklich an. "Hi Dad.", flüsterte der Junge Halbengel dann auch schon schwach, was seinen Vater dann zum lächeln brachte. "Bitte mach so etwas nie, nie wieder Lloyd! Yggdrasil hätte dich fast getötet!", tadelte Kratos ihn nun, doch das änderte nichts an Lloyds guter Laune. "Übrigens, Mum lässt grüßen.", sagte der Halbengel immer noch lächelnd und beobachtete die Reaktion seines Vaters, der plötzlich etwas blasser zu werden schien. "Du..." "Ja. Ich hab sie gesehen. Ihre Seele ist in den Exsphere übergegangen.", erklärte Lloyd ihm und legte eine Hand liebevoll auf seinen Exsphere. "Annas Seele... Ist in deinem Exsphere?", flüsterte Kratos erstaunt und seine Augen weiteten sich. "Ja! Ist das nicht toll?! Mum hat unser ganzes Leben auf diese Weise mitbekommen!" Kratos erwiderte nichts darauf, sondern musste das erst einmal verstehen. Ja, die Seele von Menschen kann von Exspheren aufgenommen werden, allerdings nur nachdem sie sich zu einem Cruxis-Kristall weiter entwickelt hatten. Aber Annas Exsphere war ja ein besonderer. Vielleicht lag es daran. "Wo sind die anderen Dad? Und wie geht es Colette?!" Lloyds Stimme riss ihn wieder aus seinen Gedanken. "Ihnen geht es gut. Du wirst sie nachher sehen können, aber Colette hat bereits ihre Seele verloren. Das war nicht mehr zu verhindern." "Können wir da nicht irgendetwas tun?!" "Vielleicht. Aber nun ruhst du dich erst einmal etwas aus und kommst wieder zu Kräften. Ich werde mal nachsehen wo die anderen sind.", sagte Kratos und wollte aufstehen, doch Lloyd hielt ihm am Handgelenk fest. "Wo sind wir eigentlich?" "In der Abtrünnigen Basis. Ich bin gleich wieder da und erklär dir dann alles, ja?" "Okay." Noch einmal lächelte der Engel seinem Sohn aufmunternd und erleichtert zu, ehe er ging um Yuan zu finden. Dieser saß gerade mit Ann in seinem Büro, wo sie ihm nun schon zum dritten mal über die Reise erzählen musste. Yuan wollte verstehen wer hier welche Absichten hatte, doch er wurde einfach nicht schlau daraus. Welche genauen Absichten verfolgte Yggdrasil zum Beispiel damit, dass er die Posten der Seraphen neu besetzte und das auch noch mit einem Kind? Wahrscheinlich würde auch er bald abgeschrieben sein, da hieß es aufpassen! Durch das Klopfen an der Tür wurde Ann schließlich erlöst und Botta betrat den Raum, gerade als Yuan ihn hereinbeten wollte. "Sir, Lloyd ist aufgewacht und Kratos würde nun gerne mit euch reden.", erklärte ihm der Abtrünnige, woraufhin Yuan ihn zuerst überrascht ansah, dann aber nickte. "Gut, ich komme gleich.", sagte er und wandte sich dann zu Ann. "Kannst du bitte indessen zu den anderen gehen?" "Warum muss ich immer das Unangenehme machen? Die werden ihn doch sofort sehen wollen!", seufzte Ann mit einem leicht missmutigen Ton. "Weil ich weiß das ich mich auf dich verlassen kann. Botta hat nun sowieso etwas anderes zu tun." "Hab ich das?", fragte dieser nun sichtlich überrascht, woraufhin sein Boss deutlich nickte. "Ja, Botta. Du darfst unser Verteidigungssystem überprüfen und die Wachen neu einteilen." "Die Wachen auch?", stöhnte Botta in einem leicht weinerlichen Ton, doch Yuan blieb da unnachgiebig. "Ja, Botta. Die Wachen auch." Mit einem sehr unzufriedenen Brummen machte sich der Abtrünnige an die Arbeit und auch Yuan stand auf um zu Kratos zu gehen. "Auf junge Dame. Die Arbeit erledigt sich nicht von selbst!", meinte er dann aber noch grinsend zu Ann, bevor er durch die Tür ging. "Das wäre auch zu schön um wahr zu sein!", seufzte seine Tochter daraufhin und ging langsam zu den anderen um noch Zeit zu gewinnen und sich zu überlegen wie sie ihnen am besten beibrachte, dass Lloyd wach war und sie aber erst zu ihm durften, wenn ihr Vater es erlaubte. Yuan indessen traf Kratos auf dem Gang, wo dieser aber von einigen Abtrünnigen nicht aus den Auge gelassen wurde, was ihn aber nicht zu stören schien. "Und? Wie geht es deinem Sohn?", fing der blauhaarige zu spechen an, als Kratos keine Anstalten machte mit ihm zu reden. "Er ist aufgewacht. Und nun will ich endlich wissen was das alles hier bedeutet Yuan!", verlangte der Engel von ihm. "Was, was bedeutet? Das wir euch hier festhalten? Ich hatte eigentlich erwartet das du dir das denken kannst. Es ist sicher nur eine Frage der Zeit bis Yggdrasil wieder einen Versuch startet die Abtrünnigen Festung ausfindig zu machen und zu zerstören, vor allem nun da er weiß, dass die Auserwählte hier ist. Oder warum ich der Anführer der Abtrünnigen bin? Das hab ich dir bereits erklärt! Oder...." "Hör auf Yuan! Du weißt ganz genau wie ich das meine!", unterbrach Kratos ihn nun wütend, woraufhin Yuan seufzte. "Also schön, ich werde es dir erklären. Aber eines sage ich dir gleich, lass mich ausreden!" Zwei Tage später ließ Yuan die Anderen dann auch endlich zu Lloyd. Dieser freute sich natürlich über den Besuch, aber gleichzeitig machte er sich wie seine Freunde auch Sorgen um ihre Situation, denn die Abtrünnigen schienen sie nicht so schnell gehen lassen zu wollen. "Jetzt sag schon Ann, warum lassen die uns nicht gehen!", immer wieder fragte Lloyd diese lästige Frage und so langsam reichte es Ann. "Zu eurer eigenen Sicherheit! Ihr habt die Auserwählte bei euch, Yggdrasil wird uns also suchen lassen! Vorerst ist es für euch also sicherer hier zu bleiben, bis sich die Lage etwas beruhigt hat.", versuchte sie ihm noch mal zu erklären. "Wir können doch nicht für immer hier bleiben!", ereiferte sich der Halbengel aber sofort und Ann konnte daraufhin nur seufzen. Warum nur waren die alle so stur?! "Das werden wir auch nicht!", antwortete Kratos für sie. "Sobald es dir wieder besser geht gehen wir!", sagte er und seine Stimme duldete keinen Widerspruch. "Mach das mit meinem Dad aus und nicht mit mir!", murrte Ann darauf nur. Da würde sie sich nicht einmischen! "Von hier aus können wir Colette ja auch nicht helfen.", warf nun auch Genis ein. "Wir müssen irgendwo Anhaltspunkte finden wie wir sie aus... aus diesem Zustand befreien können!" "Dann...", wollte Ann schon zum sprechen ansetzen, doch plötzlich ging die Alarmanlage an und sie rannte sofort aus dem Raum. Denn das bedeutete überhaupt nichts gutes. Und recht hatte sie, denn schon kam ihr, ihr Vater entgegen und wies ihr an ihm zu folgen und zwar direkt zu den Rheairds. "Schnell Ann! Du musst die Anderen hier fort bringen, eine kleine Horde Engel hat unseren Stützpunkt gefunden! Wir müssen sie ausschalten, keiner darf überleben, du bringst inzwischen die Anderen nach Thete’alla!" "Aber wieso?!" "Es kann ganz gut mal passieren das die Engel es schaffen hier einzudringen und wir können es nicht riskieren das sie doch noch die Auserwählte bekommen, oder Kratos! Mit Thete’alla rechnen sie sicher vorerst nicht, darum bringst du sie da hin!" "Aber was ist mit euch?!" Ann war diesmal wirklich besorgt, denn es war ihr klar das Yggdrasil überall nach der Auserwählten suchen lassen würde. "Wir kommen schon zurecht Ann, keine Sorge. Deine Aufgabe ist es nun die Anderen in Sicherheit zu bringen und nun beeil dich! So, nun könnt ihr die Rheairds nehmen, ich habe die Sperre gelöst." "Okay. Danke Dad!" So schnell wie möglich rannte Ann zurück, wobei ihr einige Abtrünnige entgegen kamen, die wahrscheinlich nach draußen rannten um die Festung zu verteidigen. Hoffentlich würde es ihnen gelingen auch wirklich alle Engel zu töten, denn sonst war ihr Sitz in Sylvarant verraten! "Schnell, folgt mir!", rief sie auch schon, kaum hatte sie das Zimmer betreten, doch die Anderen warfen ihr nur fragende Blicke zu und rührten sich dummerweise nicht. "Warum?", diese intelligente Frage kam von Genis, doch Ann verdrehte nur genervt die Augen. So würde es noch ewig dauern bis sie sich bewegen würden! Okay, sie waren noch misstrauisch, aber deswegen durfte sie noch lange nicht trödeln. "Weil die Engel gleich hier sein werden, um die Auserwählte zu holen und uns zu töten! Und nun kommt endlich, wir müssen von hier verschwinden!" Kratos war der Einzige der die Situation sehr ernst zu nehmen schien, denn ohne länger zu zögern war er bei Lloyd und half ihm beim Aufstehen. "Dann beeilen wir uns besser! Hast du schon eine Idee wie wir ungesehen von hier verschwinden?" "Ja, wir werden nach Thete’alla gehen." "Thete’alla?!", riefen da aber Sheena und Vivi im Chor und sahen sie überrascht an. "Denkst du wirklich das, dass klug wäre?" "Es ist unsere einzige Möglichkeit ungesehen von hier zu verschwinden!", klärte Ann sie mit ernster Mine auf. "Thete’alla? Hm... Eine interessante Chance eine andere Welt zu erkunden... Okay, ich bin dabei!", murmelte Raine zustimmend. "Yeah, ab nach hause!", rief auch Vivi vergnügt und sogar ihr kleiner Finfi begann zu strahlen als hätte er verstanden was sie gesagt hatte. Andererseits grinste er sowieso die ganze Zeit vor sich hin, da konnte man sich wohl nicht sicher sein. "Aber wie kommen wir nach Thete’alla?", fragte nun Lloyd, der so gut es ging versuchte wieder selber zu laufen. "Mit den Rheairds. Das sind Fluggeräte.", erklärte Ann kurz gebunden und dann waren sie auch schon bei diesen Fluggeräten angekommen. "So, jeder nimmt sich einen, ich nehme nur die letzten Einstellungen vor." Das taten sie dann auch, während Ann zu einem der Computer ging und die letzten Einstellungen vornahm, in der Hoffnung das es funktionieren würde. Wenn nicht, hatten sie ein Problem und saßen hier fest. Nun aber rannte auch sie schnell zu einem der Rheairds, sprang auf dem Sitz und wartete kurz ab. Gut, die Energie füllte sich auf, das war schon mal ein gutes Zeichen. "Folgt mir einfach!", rief Ann und flog auch schon durch das Tor, welches die beiden Welten miteinander verband und so viel sie sehen konnte, folgten ihr die Anderen. Ein Glück das sie immer genügend Rheairds da hatten. So begann ihre Reise nach Thete’alla... Kapitel 52: Tethe'alla ---------------------- Hi, endlich hab ich's geschafft und das nächste Kapitel hochgeladen! Tut mir leid, dass es diesmal so lange gedauert hat >///< Ungefähr die Hälfte ist nun geschafft, das Abenteuer in Tethe'alla kann nun beginnen. Viel Spaß beim Lesen.^^ Kapitel 51 Während die Anderen noch kräftig die Augen zusammen kniffen, waren Kratos und Ann die einzigen, die sie rechtzeitig wieder öffneten. "Wir scheinen uns über dem Fooji Gebirge zu befinden.", meinte Kratos nach einem kurzen Blick über die Landschaft. "Ja... Mein Vater hat die Koordinaten eingestellt, aber warum er uns hier her geschickt hat ist mir ein echtes Rätsel.", auch Ann war sichtlich verwundert darüber, warum sie gerade hier gelandet waren, doch es gab gleich noch ein größeres Problem. "Sagt mal, täusche ich mich, oder verlieren die Dinger an Höhe?", fragte Lloyd auf einmal. Nun, da er sich an das neue Gefühl zu Fliegen gewöhnt hatte, achtete er auch mehr auf seine Umgebung. "Was?!" Verwundert musste Ann feststellen das ihr Freund recht hatte. Die Rheairds verloren tatsächlich ständig an Höhe, aber woran lag das nur? Mit großer Unruhe überprüfte sie ihren Rheaird auf irgendwelche Anzeichen, was los war und plötzlich hatte sie eine Ahnung. "Ähm, Onkel Kratos? Kann es sein das, jetzt wo wir einen Packt mit Undine geschlossen haben, Volts Kräfte nachgelassen haben?" "Ich weiß nicht ob es daran liegt, aber wenn die Geräte auf Volts Kräfte angewiesen sind dann haben wir ein Problem!" In der Tat gaben die Rheairds schon kurze Zeit später den Geist auf und die Freunde stürzten in die Tiefe. Nur die Engel reagierten indem sie ihre Flügel öffneten und die Rheairds los ließen. Ann versuchte es dabei so einzurichten das die Anderen davon nichts mitbekamen und das war in dieser Situation wirklich nicht schwer. So schnell wie möglich landete sie wieder und zog ihre Flügel wieder ein und Kratos landete kurz darauf neben ihr. Auch Lloyd hatte aus reinem Instinkt seine Flügel geöffnet. Zwar konnte er mit ihnen nicht fliegen aber anscheinend bewirkten sie einen Gleiteffekt, denn er landete um einiges sanfter als der Rest der Gruppe, die sich gerade aus den Gebüschen kämpfte. "Autsch! Das war ganz schön knapp!", stöhnte Genis und zupfte sich dabei einige Blätter aus den Haaren. "Ja, aber wir haben Glück gehabt.", meinte Raine und betrachtete dann die Rheairds. "Mit denen können wir allerdings nichts mehr anfangen." "Oh je! Mein Dad wird nicht gerade sonderlich erfreut sein.", murmelte Ann als sie sich die Geräte näher ansah. "Wirst du Ärger kriegen?", fragte dann Sheena, während sie sich aber besorgt nach Vivi umsah, die nirgends zu sehen war. "Nein. Immerhin hat er uns selbst mit ihnen nach Thete’alla geschickt." "Ah, gut. Übrigens, hat einer von euch Vivi gesehen?" Nun sahen sich auch die Anderen suchend um, doch kurz darauf kämpfte sich die junge Beschwörerin auch schon durch das Unterholz und zwar mit Finfi auf dem Arm, der richtig begeistert aussah. "Spielen!", rief er und sah dabei zum Himmel, als wolle er das Ganze noch mal erleben. "Kann es sein das er sich freut?", Genis starrte den kleinen, künstlichen Elementargeist ungläubig an und sah dann fragend zu Vivi. "Was erwartest du nun? Das ich Nein sage, obwohl es ihm gefallen hat, nur damit du dich dann besser fühlst?", seufzend tätschelte Vivi ihrem Liebling den Kopf, welcher daraufhin die Augen nach oben verdrehte um sie besser sehen zu können. "Spielen?!" "Nein, ganz gewisse nicht noch mal Finfi! Dir mag es zwar Spaß gemacht haben, aber ich war weniger begeistert, denn ich bin nicht so weich gelandet wie du!" "Ich auch nicht!", da konnte Genis ihr nur zustimmen. Auch Lloyd schüttelte darüber nur den Kopf, sah aber über seine Schultern zu seinen Flügeln. Anscheinend waren sie doch noch zu etwas zu gebrauchen. "Wir sollten uns nun besser auf den Weg machen.", hörte er seinen Vater dann schließlich sagen und da konnte er ihm nur zustimmen. "Dad hat recht. Es gibt doch hier in der Nähe sicher eine Stadt, oder ein Dorf, oder?" Wandte sich der Halbengel dann an die beiden Beschwörerinnen, welche nickten. "Die nächste Stadt wäre Meltokio. In vielleicht zwei Tagen könnten wir dort sein.", nickte Sheena und auch Vivi stimmte nickend zu. "Okay, dann gehen wir am besten los, oder?!", aufmunternd lächelte Lloyd seine Freunde an und ging dann voran um den Abstieg von dem hohen Gebirge hinter sich zu bringen. "Ähm, wo genau gehen wir eigentlich hin?", fragte Lloyd, als sie schon seit ungefähr einer Stunde unterwegs waren. "Was?! Ich dachte du weißt wo du hingehst nachdem du einfach losgestürmt bist!", rief Sheena verwundert, denn auch sie war wie die Anderen ihm einfach gefolgt. "Lebe ich hier, oder du?", kam es daraufhin bissig von dem Halbengel zurück und da musste Sheena ihm leider zustimmen. Daran hatte sie wirklich nicht gedacht. "Oh... Ja, richtig. Also gut, dann folgt mir.", seufzte Sheena und übernahm nun die Führung, da Vivi keine Anstalten dazu machte, obwohl sie sich hier sogar noch etwas besser aus kante als Sheena. Lloyd aber sah fragend zu seinem Vater, denn dieser hatte ihm ja immer wieder Geschichten von früher erzählt, wenn auch sehr zurückhaltend und spärlich. "Sag mal Dad, kennst du dich hier auch aus?", flüsterte er leise, damit die Anderen das nicht mitbekamen. "Ja, aber das brauchen sie nicht zu wissen! Es reicht wenn sie nun wissen das ich früher einmal bei Cruxis gewesen bin. Raine hört schon gar nicht mehr auf mir Fragen zu stellen und ein gewisses Misstrauen bei den Anderen ist nun auch vorhanden. Wahrscheinlich auch gegen dich.", sagte Kratos ebenso leise, ohne seinen Blick nach vorne abzuwenden. "Gegen mich? Aber warum denn gegen mich?!" "Weil du nun mal darüber bescheid wusstest. Misstrauen ist schnell gesät und nur schwer aus der Welt zu schaffen." "Aber sie haben doch auch gesehen wie du gegen... gegen Jo gekämpft, und dich gegen Yggdrasil gestellt hast. Ist ihnen das nicht genug?" "Gib ihnen etwas Zeit Lloyd und lass sie sich erst einmal an die neuen Umstände gewöhnen." "Wenn du meinst...", seufzend sah Lloyd zu Colette, die ihnen einfach nur stumm und mit starrem Gesichtsausdruck folgte. Es tat einfach weh seine Freundin so zu sehen und irgendwie tat der Gedanke auch weh, dass sein Vater die ganze Zeit gewusst hatte was sich hier wirklich abspielte, doch darüber würde Lloyd erst dann mit ihm reden wenn sie mal wirklich allein waren. Doch nicht nur Lloyd war schlecht drauf. Noishe, dem der Absturz mit den Rheairds überhaupt nicht gefallen hatte, knurrte die ganze Zeit über vor sich hin und das wiederum ging Lloyd tierisch auf die Nerven. "Hör auf damit Noishe, das nervt!", beschwerte er sich schließlich irgendwann. "Wahrscheinlich hat ihm der Absturz nicht sonderlich gefallen, denn seitdem ist er so schlecht drauf.", meinte Genis, dem das natürlich aufgefallen war. "Das ist aber kein Grund mich zu nerven!", murmelte Lloyd wütend, denn er selber war nach dieser plötzlichen Flucht und den Absturz ebenfalls alles andere als gut gelaunt. Noishe knurrte ihn daraufhin ebenfalls wütend an, was Lloyd aber nun zu viel wurde. "So, das war’s Noishe, heute gibt es kein Abendessen für dich!" Das saß. Schlagartig verschwand das Knurren des Protozonen, der den jungen Halbengel nun anwinselte, was dieser aber geflissentlich ignorierte. Da aber kam Vivi ihm zu Hilfe. "Nun komm schon Lloyd, Noishe hat sich halt erschrocken als er einfach abgestürzt ist, da kannst du dem Armen doch nicht auch noch das Essen streichen!" "Noishe gehört mir und ich kann ihm das Essen verbieten wie ich will, da hast du dich nicht einzumischen!" Vivi nahm den Protozon daraufhin zur Seite und flüsterte ihm etwas ins Ohr, woraufhin sich Noishes Stimmung sofort verbesserte. "Keine Sorge, ich leg dir was zur Seite, du musst schon nicht hungern." Lächelte sie und tätschelte seinen Kopf. Gegen ihr Herz für Tiere kam eben keiner an. Der Abstieg dauerte so seine Zeit, vor allem da sie immer wieder von Monstern angegriffen wurden und sich ihren Weg auf den schmalen Pfaden durch kämpfen mussten. Irgendwann aber blieb Lloyd seufzend stehen und sah sich um. So viel anders wie zuhause sah es hier auch nicht aus, doch wo, was lag konnte er wirklich nicht sagen. »Das sieht hier ja genauso aus wie zu hause.«, gähnte er dann irgendwann gelangweilt, woraufhin Sheena nur die Augen verdrehen konnte. »Was hast du denn erwartet? Das wir hier durch die Luft schweben können, oder so was?!« »Woher soll ich das denn wissen? Es hätte hier ja anders sein können, ist doch möglich!« "Da hat er recht Sheena. Die Einzigen die von hier sind und über Tethe'alla bescheid wissen, sind wir vier." "Vier?" Verwundert sah Genis sie an. "Siehst du seit neuestem doppelt?" "Nein, sie zählt nur Corrine und Finfi mit, obwohl man Finfi eigentlich gar nicht zählen kann, dass hat im Grunde genommen keinen Schimmer wo wir hingehen! Das einzige was es macht ist Vivi hinterher laufen." Erklärte Sheena ihm und legte nun aber einen Zahn zu bis sie mit Lloyd auf gleicher Höhe war. Einer musste ja dafür sorgen das sie sich nicht verliefen, so etwas hätte ihnen gerade noch gefehlt. An diesem Tag schafften sie es noch das Fooji Gebirge zu verlassen und auch noch in ein Haus des Heils, oder wie es hier hieß, Haus der Besinnung einzukehren. Da es schon ziemlich spät war und ein anstrengender Tag hinter ihnen lag, gingen sie auch sofort auf ihre Zimmer um endlich einen verdienten Schlaf zu bekommen. Nur Lloyd fand mal wieder keine Ruhe. "Hier ist vieles so ähnlich wie in Sylvarant.", Lloyd lag zwar schon im Bett und sah nun zu seinem Vater hinüber, der im anderen Bett des Doppelzimmers lag und anscheinend versuchte zu schlafen. "Größtenteils.", kam auch die eher desinteressierte Antwort. "Sogar mit Gald wird hier bezahlt." "Ja." "Die Häuser des Heils heißen hier zwar ein wenig anders, doch sie dienen zum selben Zweck. Okay, sie sind zwar ein wenig... nun ja, prunkvoller ausgestattet, aber doch so ähnlich wie bei uns daheim." "Wenn du das sagst Lloyd.", es war nicht mehr als ein Murmeln was von Kratos kam. Normalerweise brauchte er ja keinen Schlaf, doch nach den Anstrengungen der letzten Tage wäre er nun doch für ein paar Stunden Ruhe dankbar. "Ich frage mich wie die Leute hier wohl sein werden. Wenn sie so wie Sheena und Vivi sind... äh, ich weiß auch nicht." Tja, sein Sohn ließ ihm keine Ruhe. "Sicher doch Lloyd, sicher.." "Und..." "Lloyd?" "Ja, Dad?" "Wie wäre es wenn du dich nun auch endlich einmal schlafen legst. Morgen wird wieder ein anstrengender Tag und da solltest du ausgeschlafen sein!" "Dad? Bist du müde?" Kratos musste über die momentane Feinfühligkeit seines Sohnes schmunzeln. Es war ihm klar das Lloyd, der von all dem nichts kannte, ziemlich aufgeregt war und somit auch noch richtig wach. "Ja, etwas. Für mich war das alles ziemlich anstrengend und ich würde mich über ein paar Stunden Schlaf freuen." "Okay Dad, dann lass ich dich schlafen... Wenn du es einmal brauchst erst recht." Der Engel lächelte als sich sein Sohn wieder hinlegte um ihm etwas Ruhe zu gönnen. Momentan war er wohl für die unangenehmeren Fragen was das mit den Engeln zu tun hatte viel zu aufgeregt, doch wahrscheinlich würde spätestens Morgen diese Fragen kommen. Kapitel 53: Meltokio -------------------- Und wieder ein neues Kapitel. Da mein Abschlussprüfungsjahr begonnen hat wird es mir nun noch schwerer fallen zu schreiben, aber ich versuch trotzdem alle Monate ein Kapi hochzuladen. Jedenfalls wünsch ich euch viel Spaß mit diesem hier^^ Kapitel 52 Am nächsten Morgen kam dann was kommen musste. Nun da sie alle wieder zusammen waren und in Ruhe miteinander reden konnten, kam Raine natürlich wieder auf diese Engelssache zu sprechen. Kratos wich den Fragen so gut es ging aus und erzählte ihnen nur das Nötigste und das was er für wichtig hielt, ohne sie in Panik zu versetzen. Raine merkte natürlich das er ihren Fragen auswich, doch auch wenn sie ihn direkt darauf ansprach sagte er nichts dazu. Auch nicht als er später mit Lloyd wieder in ihrem Zimmer war um ihre Sachen zu holen, da sie weiter wollten. "Ach komm schon Dad! Du hast mir auch nie etwas darüber erzählt, warum nicht jetzt, wo eh schon alles rausgekommen ist?!" "Weil es besser für euch ist. Ein Tipp von mir, konzentrier dich auf das Wesentliche Lloyd. Voreilige Schlüsse können dein Urteilsvermögen trügen und das kann verherende Folgen haben." "Das soll der Grund sein warum du uns nichts erzählst? Das kannst du mir doch nicht weiß machen wollen Dad!", Lloyd konnte nun nicht mehr anders als sich zu beschweren. Es war schon immer so gewesen das er ihm nichts erzählte, doch das er ihn auch nun im unklaren ließ war einfach zu viel. "Dadurch das du uns im unklaren hältst, wird es doch nur komplizierter für uns!" Kratos seufzte schwer, während er seine letzten Sachen zusammen gepackt hatte. Sein Sohn konnte wirklich sehr anstrengend sein, vor allem wenn er im unklaren gehalten wurde. "Bitte Lloyd, du musst mir nun vertrauen. Und dich im Notfall auch Ann! Sie weiß durch ihren Vater wahrscheinlich auch eine ganze Menge. Doch behalte sie im Auge, trauen können wir ihr immer noch nicht!" "Na toll! Ann wird in alles eingeweiht und ich....!!" "Und warum glaubst du das sie heute nicht zum Frühstück gekommen ist? Sie muss auch Geheimnisse mit sich herumtragen und wie es aussieht macht es ihr zu schaffen. Glaub mir, Raine und die Anderen und wahrscheinlich auch du werden noch versuchen sie wegen dem Ereignis mit den Abtrünnigen auszuquetschen und auch ich werde es versuchen. Kein angenehmes Gefühl, dass kannst du mir glauben!" Mit diesen Worten ging der Engel nach unten und Lloyd dachte noch einen Moment darüber nach, ehe er seinem Vater folgte, nun aber um einiges nachdenklicher. Auch Ann kam nun wieder zur Gruppe, aber sie sah nicht so aus als hätte sie diese Nacht viel Schlaf gehabt. Ja, nun hatte Lloyd doch etwas Mitleid mit ihr. Zumindest versicherten Sheena und Vivi ihnen, dass sie diesen Tag wahrscheinlich noch Meltokio ankommen würden, dort würden sie sich wieder etwas ausruhen können und mehr erfahren würden sie auch. So war es dann auch. Noch am Mittag erreichten sie Meltokio, doch bereits vor dem Tor blieb Sheena stehen um sich zu verabschieden. "So, ich muss mich dann von euch verabschieden." "Was, schon?", fragte Lloyd verwundert und blieb wie die Anderen auch stehen. "Ja, ich muss in mein Dorf zurück gehen und Bericht erstatten." Nickte die Beschwörerin. "Aber keine Sorge. Vivi wird bei euch bleiben. Es ist nun wichtig das ihr zum König geht und diesem Bericht erstattet und im Verhandeln ist Vivi sowieso um einiges besser als ich." "Ähm, verhandeln?" "Ihr werdet schon sehen. Wie auch immer, du weißt bescheid Vivi. Viel Glück dann.", Sheena winkte ihnen noch einmal zum Abschied, ehe sie mit Corinne kehrt machte und wieder zurück lief. "Wovon hat sie gerade gesprochen Vivi?", Wollte nun Genis wissen, doch auch aus ihr waren nicht viel mehr Informationen heraus zu holen. "Kommt erst mal rein und seht euch Meltokio an, ich bin mir sicher es wird euch gefallen.", in der Tat mussten sie staunen als sie Meltokio betraten. Dies war nichts im Vergleich zu dem was es in Sylvarant gab. "Wow, ist das groß hier!", rief Lloyd, der als erster aus seinem Staunen herauskam. "Das ist ja mindestens doppelt so groß wie in Iselia!", konnte Genis ihm da nur zustimmen. "Ich muss sagen, wirklich beeindruckend.", musste sogar Raine zugeben. Nur Kratos, Ann und Vivi blieben davon unbeeindruckt. "Los, kommt. Wir müssen ja zum König gehen.", lächelte Vivi und deutete den Anderen an ihr zu folgen. Die Beschwörerin führte sie zum Palast, doch vor den untersten Stufen, die zum Schloss führten, begegneten sie einigen Mädchen, die Colette aus versehen anrempelte. Doch das schien die Auserwählte nicht einmal zu bemerken. "Au, pass doch auf!", fuhr das Mädchen auch sofort Colette an, doch diese rührte sich nicht. Auch ihre Freundinnen begannen nun auf Colette einzureden und sie zu verspotten, doch diese schien davon nichts mitzukriegen. Lloyd aber reichte es ziemlich schnell. "Jetzt lasst sie doch in Ruhe, sie hat nichts getan!", schrie er nun seinerseits und keines der vornehm gekleideten Mädchen schien jemals so angeschrieen worden zu sein. Doch noch ehe sie etwas sagen konnten, erschien ein junger, rothaariger Mann auf dem Platz und sah sich erst einmal verwundert um. "Aber, aber, meine wundervollen Schönheiten! Was ist denn hier los, dass ihr...", mitten im reden hielt er inne als seine Augen auf Vivi vielen und diese wurden dann auch größer. "Ja seh ich denn richtig?! Vivi, meine süße Zuckerschnecke! Ach, tut das gut dich wieder zu sehen, meinen wunderschönen Augen haben deinen entzückenden Anblick schon so lange vermisst!" Vivi jedoch sah sich mit einem gespielten ernsten Blick um und tat dann richtig verwundert. "Meint der mich etwas?" "Aua, Vivi! Das tut jetzt aber weh, mein Herz blutet über diese verleugnenden Worte!", rief der Mann und griff sich mit einer theaterieschen Bewegung ans Herz. Vivi konnte ein Grinsen nun aber nicht mehr vermeiden und auch Finfi sprang nun mit einem begeisterten Quieken von ihrem Arm und hüpfte direkt zu Zelos hinüber um in seinen Armen zu landen. "Oh, Finfi! Hast mich wohl auch vermisst, was?" "Spielen!", rief der kleine Elementargeist daraufhin und kuschelte sich mit einem breiten Grinsen an den rothaarigen. Vivi konnte daraufhin nur den Kopf schütteln und ein leises: "Verräter!", murmeln, doch da wandte sich der rothaarige bereits an die anderen Mädchen der Gruppe. "Und was hast du mir da für entzückende, liebliche Damen mitgebracht? Ach, ich wusste doch das du meinen guten Geschmack kennst." "Hey, was soll denn das?!", mischte sich nun Lloyd ein, der den Kerl überhaupt nicht verstand. "Wer ist das Vivi, kennst du den Kerl?!" "Hmpf, ich glaub nun kenn ich ihn doch wieder nicht!", meinte das lilahaarige Mädchen aber nun deutlich beleidigt. Das schien den rothaarigen aber nicht zu stören. "Was? Oh, tut mir leid, aber ich unterhalte mich nicht mit Männern.", erklärte er Lloyd, woraufhin dieser ihn einfach nur sprachlos ansah. "Das wäre mir aber neu!", meinte auch Vivi, woraufhin sogar Raine den Kopf schütteln musste. "Was ist nun Vivi? Kennst du den Kerl nun, oder nicht?" "Und was soll ich darauf nun sagen?" "Ja, was wohl? Das du den einzigartigen, unwiderstehlichen Zelos Wilder natürlich schon seit Jahren kennst und völlig begeistert von ihm bist!", lachte der rothaarige sofort und den Anderen begann er nun wirklich lästig zu werden. "Genau das sollte ich nun nicht sagen, sonst bildet er sich noch etwas darauf ein!" "Master Zelos!", rief aber nun eines der Mädchen die, die Gruppe vorhin angeschrieen hatten. "Wie könnt ihr euch nur mit so einem Pack einlassen und vor allem mit dieser Abschaumhalbelfe?!" Empört zog Vivi daraufhin die Luft ein und ihr Blick verfinsterte sich deutlich. "Also daraufhin fühle ich mich nun angesprochen!" Sogar Finfi begann die Mädchen gefährlich anzuknurren und dieser Zelos, der Finfi immer noch auf seinen Arm hielt, verfestigte seinen Griff noch etwas mehr. "Aber, aber meine schönen Blumenblüten! So solltet ihr nicht gegenüber dieser süßen Marzipanpuppe reden. Ihr wisst doch das sie gut und gern diesen kleinen, unbändigen Elementargeist einsetzen kann." "Zelos! Ich mag kein Marzipan, such dir gefälligst was anderes aus!", beschwerte sich nun Vivi und Zelos ließ leicht den Kopf hängen. "Warum musst du dich auch immer beschweren?" "Nun ja, das Süß war ja ganz nett, aber..." Doch da merkte sie das Zelos ihr bereits nicht mehr zuhörte und sich gerade Colette zuwandte. "Und welch wunderschönen Engel haben wir denn hier?", wandte sich Zelos nun Colette zu und streckte einen Arm aus um sie zu berühren, doch bevor er darauf reagieren konnte, Packte Colette ihn am Arm und schleuderte ihn von sich weg. Der rothaarige schaffte es jedoch verblüffend gut zu reagieren und landete wieder sicher auf den Füßen. "Woha... nicht schlecht.", staunte er dann auch, während die Mädchen entsetzt aufschrieen. "Colette!", rief Lloyd nun ebenfalls erschrocken und rannte zu ihr hinüber. "Lass sie gefälligst in Ruhe, ja?!" "Aber...", wollte Zelos widersprechen, doch nun liefen die Mädchen zu ihm hinüber und packten ihn am Arm. "Master Zelos! Es wird nun Zeit zum gehen, noch wahr?" "Was? Oh ja, ihr habt ganz recht meine wundervollen Rosen, ich hab ja noch etwas zu erledigen. Also, bis dann Vivi und die restlichen Schönheiten von euch mit denen ich das Vergnügen hatte eure Bekanntschaft zu machen.", lächelte er winkend, während ihn die Mädchen mit einem wütenden Blick auf die Gruppe weg zogen. "Okay, bis später Zelos.", rief auch Vivi, während sie Finfi wieder einsammelte, welcher von Zelos fallen gelassen worden war als Colette ihn weggeschleudert hatte. "Wer um alles in der Welt war denn der Kerl?!", nachdem dieser Zelos außer Sichtweite war, war Lloyd der Erste, der sich wieder rührte. "Ach, das war nur Zelos.", erklärte Vivi mit wenig Interesse. "Du scheinst ihn ziemlich gut zu kennen.", Raine dagegen schien sehr interessiert zu sein. "Ja, wir kennen uns nun schon einige Jahre. Aber nun kommt, wir müssen zum König und das wenn möglich heute noch!", mit diesen Worten machte sie sich wieder auf den Weg zum Schloss. Die Anderen konnten darüber wirklich nur den Kopf schütteln und ihr folgen. "Wie kann man nur mit so einem Kerl befreundet sein?!", wunderte sich Genis laut. "Ja, das frag ich mich auch!", stimmte Lloyd ihm da voll und ganz zu. "So jemand eingebildeten habe ich wirklich noch nie gesehen!" "Also von sich selbst überzeugt war er allemal.", nickte auch Ann und sie beschloss nachher mit Vivi noch einmal darüber zu reden, denn sie hatte so ein Gefühl das sie den Kerl nicht zum letzten Mal gesehen hatten. Als sie aber schließlich vor dem Tor standen, wollten die Wachen die Gruppe nicht reinlassen, doch gerade als Lloyd sich beschweren sich beschweren wollte, wandte sich Vivi an die Wachen und erklärte ihnen, dass es wirklich wichtig war und etwas mit der Welterneuerung zu tun hatte. Die Wachen schienen sie auch zu kennen, denn nach einem kurzen Gespräch ließen sie die Gruppe dann passieren. "Du scheinst hier ja ziemlich bekannt zu sein.", meinte Genis als sie die große Halle dann betraten. "Wirklich? Ist mir gar nicht aufgefallen.", sagte die Beschwörerin mit einem verschmitzten Grinsen. "Ich bin hier ja auch nur zur Schule gegangen." "Zur Schule?!!", mehr als nur ungläubig starrte Genis sie an. "Aber du bist doch eine Halbelfe, oder?" "Na und? Was dagegen?" "Nein, nein! Aber das Halbelfen hier so einfach akzeptiert werden...." "Werden sie auch nicht." "Wie? Was jetzt?!" "Ich bin hier ja auch nur wegen der Beschwörung etwa alle drei Monate für drei Wochen zur Schule gegangen. Beschwören ist immerhin etwas, was nicht jeder kann.", sagte sie nicht ohne Stolz. "Da ist was wahres dran.", nickte nun Kratos, der bisher noch kein Wort gesprochen hatte, seitdem sie Meltokio erreicht hatten. "Beschwörer sind sehr selten, da müssen sie nehmen, wen sie kriegen können." "Aber ich komme nicht umhin zu glauben das die Meisten vor dir auch einen gehörigen Respekt haben Vivi.", meinte nun Raine. "Wie meinst du das?", fragte die Beschwörerin wie immer mit einem unschuldigen Ton. "Na, niemand behandelt dich hier grob, dafür muss es doch einen Grund geben." "Dann such ihn dir selbst aus." "Wie bitte!!!", mit einer solchen Antwort hatte wohl keiner gerechnet und da die anderen nun merkten das Vivi darüber wohl nicht reden wollte und Raine einfach nur sprachlos war, wurde es still und sie folgten Vivi einfach durch das Schloss auf dem Weg zum König. Kapitel 54: Der König --------------------- Und wieder ein neues Kapi, viel Spaß damit^^ Kapitel 53 "Wow, das Schloss scheint von innen ja noch mal so groß zu wirken!", rief Lloyd überrascht als sie die Halle betraten und auch Genis konnte sein Erstaunen nicht verbergen. "In Sylvarant gibt es sicher nichts vergleichbares!", stimmte Genis ihm da sofort eifrig zu. "Nein, das stimmt. Man merkt das es hier einen besseren Manabestand gibt wie in Sylvarant.", nickte nun auch Raine interessiert. "Wollt ihr nun zum König, oder euch das Schloss ansehen?", meldete sich nun Kratos zu Wort, der von dem ganzen reichlich unbeeindruckt war. Als die Gruppe jedoch um eine Ecke bog, währen sie beinahe mit einem rosahaarigen Mädchen zusammengestoßen, das sich nun zu ihnen umdrehte und sie fragend ansah. Während die Gruppe ebenfalls recht verwirrt darüber war, was dieses Mädchen hier machte, schien Vivi sie aber zu kennen. "Presea! Ist das lange her das ich dich gesehen habe. Was machst du denn hier?" "Ich liefere das gesegnete Holz.", antwortete das Mädchen mit den rosa Haaren in einer monotonen Stimme. "Wow! Hast du das etwa allein gemacht?", rief Genis überrascht, doch er konnte es nicht verhindern leicht rot um den Wangen zu werden. "Ja.", war wieder diese kurze, monotone Antwort, die Presea von sich gab. "Das glaub ich jetzt nicht!", eher ungläubig sah Ann zu den riesigen Baumstamm neben dem Mädchen. Das konnte kein kleines Mädchen bewältigen, es sei denn.... Ein unangenehmer Gedanke kam ihr in den Sinn und sie sah zum Hals des Mädchens, an dem tatsächlich ein Cruxis-Kristall befestigt war. Wie um alles in der Welt kam dieses kleine Mädchen zu einem Cruxis-Kristall?! Hier konnte es sich eigentlich nur um ein Experiment handeln. "Doch, Presea macht das öfters.", holte Vivi sie aus ihren Gedanken und Ann sagte nun nichts mehr, doch die Anderen und besonders Genis sahen sie bewundert an. Nur Kratos schien den selben Gedanken zu haben wie Ann, zumindest vermutete sie es. "Du, wir wollen zum König gehen. Willst... willst du vielleicht mit uns kommen?", bot ihr Genis schließlich schüchtern an, bekam dafür aber von seiner Schwester sogleich einen unangenehmen Schlag auf den Hinterkopf. "Genis! Das musst du nun wirklich nicht jedem erzählen!" "A... Aber..." "Ich muss nach hause.", unterbrach Presea Genis Gestotter, woraufhin dieser sie enttäuscht ansah. "Oh.. Na ja, da kann man wohl nichts machen." "Okay, gute Heimfahrt dann Presea und richte Kai schöne Grüße von mir aus." Verabschiedete Vivi das Mädchen dann auch schon, doch darauf gab Presea überhaupt keine Antwort, sondern ging, ohne der Gruppe noch einen einzigen Blick zu würdigen. "Wer war denn das Vivi?", wollte nun Lloyd wissen, der dem ganzen verwundert zugesehen hatte. "Das war Presea. Sie lebt in Ozette und liefert hin und wieder das gesegnete Holz, was es nur in diesem Wald gibt.", auch Vivi blieb gelassen und benahm sich als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt, dass ein Kind gleich einen ganzen Baumstamm in ein Schloss lieferte. "Also ich verstehe das immer noch nicht ganz. Schicken die immer Kinder um ganze Baumstämme zu liefern? Hey, ich rede mit dir Vivi!", vor allem Lloyd verstand nicht wie sie immer so ruhig bleiben konnte. "Ich hör dich schon. Aber du siehst doch das es hier gemacht wird, warum also fragst du also?" "Also... ich...", nun wusste Lloyd wirklich nicht mehr was er sagen sollte. "Lass es einfach gut sein Lloyd, wir haben wichtigeres um das wir uns momentan kümmern müssen.", mischte sich nun sein Vater ein, dem das ganze langsam zu bunt wurde. "Wir müssen so schnell wie möglich zum König um die Angelegenheiten zu klären, bevor man uns noch als Eindringlinge ansieht!" "Es ist ja nun auch nicht mehr weit.", mit diesen Worten deutete Vivi nach vorne zu einer großen Holztüre. "Dort ist das Schlafzimmer des Königs." "Wir gehen in das Schlafzimmer des Königs?", riefen die Anderen nun doch etwas erstaunt. "Was dagegen?", war allerdings die überraschende Antwort und die Gruppe einigte sich im Stillen darauf, dass sie sich nur damit begnügten überrascht die Augenbrauen zu heben. Vivi jedenfalls klopfte unbeirrt an und zwar so lange, bis der schon fast genervte Befehl zum Eintreten kam und das ließ sich die Beschwörerin nicht zweimal sagen. "Hallo, da bin ich wieder." "Vivi?" Überrascht richtete der Mann, der im einem großen, komfortablem Bett lag sich auf und jeder in der Gruppe verstand das dies der König war und das man sich hier mit seiner Wortwahl wohl lieber zurückhielt. Überraschenderweise war der König jedoch nicht alleine, denn es befanden sich noch ein Mann mit einem hoheitlichen Priestergewand, zwei Wachen und der Auserwählte, den sie vor kurzem erst getroffen hatten, im Raum. Doch diese ignorierte Vivi erst einmal. "Ja, ich bin wieder da." "Nun denn, hast du deinen Auftrag erledigt? Und wer sind diese Leute?" Die erste Frage beschloss Vivi durch die praktische zweite Frage gar nicht erst zu beantworten und ging somit sogleich auf die zweite ein und zwar mit einer einfachen Antwort. "Das sind meine Freunde." "Und wo kommen deine Freunde her?" "Wir kommen aus Sylvarant.", mischte sich nun Genis ein, was allerdings bewirkte, dass alle in diesem Raum die Gruppe erstaunt und auch entsetzt ansahen. "Aus Sylvarant?!", rief der König und richtete sich nun wirklich kerzengerade im Bett auf. "Vivi, was hat das zu bedeuten?!" "Das ist schwer zu sagen. Fragen Sie die am besten selber, die können es besser erklären. Ich müsste dazu einen ganzen Roman erzählen und dazu habe ich nun wirklich keine Lust." "Wer ist denn die?!", beschwerte sich Raine entsetzt, denn mit so einer Antwort hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Jetzt aber beschloss Kratos die Sache in die Hand zu nehmen und ging zwei Schritte nach vorne um die Aufmerksamkeit zu bekommen, ehe er zu sprechen begann. "Ja, Vivi hat da schon recht. Wir stammen aus Sylvarant. Allerdings sind in unsere Welt mehrere Komplikationen während der Welterneuerung aufgetreten und letztendlich empfanden wir es als unsere einzige Chance mit ihr nach Thete’alla zu kommen, damit niemand vorerst Schaden nehmen wird." "Hm.. Habt ihr die Welterneuerung in eurer Welt etwa nicht vollendet?", meldete sich nun der Kardinal zu Wort, doch kaum hatte er etwas gesagt, da begann Finfi auch schon gefährlich zu knurren und sah den Kardinal mit einem bösen Blick an. "Kannst du deinen Elementargeist nicht endlich einmal zum schweigen bringen!", schrie dieser Vivi dann leicht wütend an. "Nein!" "Das reicht jetzt!", rief nun der König wieder. "Vivi, du bleibst hier und erzählst uns genau was geschehen ist, die Leute aus Sylvarant werden im Purpurnen Zimmer auf dich warten, sonst werden wir nie herausfinden was geschehen ist und gib einem von ihnen deinen Elementargeist mit!" Der Blick, welcher Vivi dem König für einen kurzen Augenblick zuwarf, war eindeutig. Doch sie erkannte das es wohl besser war zu tun was von ihr verlangt wurde und so drückte sie es kurzer Hand Genis in den Arm. "Pass auf das es Raine nicht in die Finger kriegt.", flüsterte sie ihm noch grinsend zu, woraufhin Genis sie leicht überrascht ansah. "Da verlangst du aber was von mir." Zu viel mehr Konversation war dann aber keine Zeit mehr, denn die Freunde wurden von den Wachen, nicht gerade sanft, in das sogenannt Purpurne Zimmer gebracht, wo sie nichts anderes tun als warten konnten bis Vivi die Sache hoffentlich geregelt bekommen würde. "Warum dauert das so lange?!", unruhig lief Lloyd im Zimmer auf und ab, während er mit jeder Minute nervöser wurde. "Es dauert halt einige Zeit bis Vivi alles erklärt hat. Zudem wird sie noch jede Menge Fragen beantworten müssen. Schneller geht es eben nicht.", versuchte Kratos Lloyd zu beruhigen, denn dessen hin und her Gelaufe machte ihn noch wahnsinnig. "Trotzdem. Ich hab da so ein ungutes Gefühl..." "Also mir gefällt das auch nicht, dass wir so lange warten müssen.", stimmte Genis Lloyd zu. "Mir hat es schon nicht gefallen wie die uns angesehen haben." "Wir können froh sein das Vivi hier bekannt ist, ansonsten bin ich mir nicht sicher ob sie uns nicht sofort in irgend einen Kerker gesteckt hätten.", überlegte nun auch Raine laut, wobei sie ziemlich besorgt aussah. "Sie sind sicher nicht begeistert wegen unserem Auftauchen, denn immerhin würden Vivi und Sheena nach Sylvarant geschickt, damit sie Colette töten." "Sollten wir dann nicht besser von hier verschwinden Raine?" Genis hatte was das betraf richtige Bedenken. "Das können wir nun nicht mehr.", sagte Kratos Kopfschüttelnd. "Vor unserem Zimmer stehen bereits Wachen, ungesehen kommen wir hier nicht mehr raus und wahrscheinlich auch nicht kampflos." Das war der Moment wo sich dann aber die Tür öffnete und der Kardinal zusammen mit Zelos und Vivi eintrat und sich auch sofort der Gruppe zuwandte. "Wir haben uns Vivis Geschichte angehört und sind uns einig das die Auserwählte immer eine Bedrohung für unser Land darstellen wird solange sie am Leben ist. Also, ergreift sie!" Wandte der Kardinal sich an die Wachen, welche auch sofort den Befehl ausführten und zu Colette rüber gingen. "Colette, nein!", schrie aber Lloyd entsetzt und wollte ihr zur Hilfe eilen, doch Kratos packte ihn am Arm und hielt ihn zurück. Er wusste das diese Leute der Auserwählten in diesem Zustand nichts anhaben konnte. Aber auch Vivi beschwerte sich nun und sah den Kardinal mit einem ihrer finsteren Blicke an. "Hey, so war das aber nicht abgemacht!" "Schweig, du hast hier überhaupt nichts zu sagen Halbelfe!", schrie der Kardinal sie mit einem herablassenden Ton an. "Du, ich wurde mit dieser Aufgabe auch beauftragt, also mische ich mich ein solange es mir passt, verstanden?!" "Genau, du solltest besser aufpassen Vivi nicht wütend zu machen, da ist noch nie etwas gutes dabei rausgekommen, das weißt du auch." Unterstützte nun auch Zelos sie, woraufhin der Kardinal ein unzufriedenes Knurren ausstieß, aber nichts weiter sagte und sich lieber wieder den Wachen zuwandten, die von der Auserwählten aber immer wieder kräftig zurückgestoßen wurden. "Mist, wir können sie nicht anfassen, sie ist viel zu stark!", keuchte einer der Wachen, denn inzwischen hatten sie schon einige kräftige Schlägen einstecken müssen. "Die Auserwählte befindet sich gerade in einem Zustand in der sie zu nichts mehr in der Lage ist außer ihr eigenes Leben zu verteidigen.", erklärte Kratos, wobei er die Situation zu entspannen versuchte, denn auch ihr Leben stand gerade auf dem Spiel. "Zudem, sollten wir die Welterneuerung in Sylvarant vervollständigen wollen, wären wir nun kaum hier und würden euch um Hilfe bitten der Auserwählten aus diesem Zustand zu helfen." "Da ist etwas wahres dran.", überrascht drehten sich alle zum König um, welcher gerade ebenfalls das Zimmer betrat. "Euer Majestät, solltet ihr nicht im Bett sein und euch ausruhen?", fragte der Kardinal unruhig als er den König sah. "Dies ist eine Angelegenheit, die ganz Thete’alla betrifft. Da werde ich ganz bestimmt nicht wegsehen, das wäre unverantwortlich!" "Eure Majestät, er hat mich schon wieder herablassend behandelt!", rief da plötzlich Vivi und sah den König mit großen, verletzten Augen an. "Stimmt, das hat er!", nickte Zelos auch sofort, woraufhin er aber vom Kardinal einen Blick zugeworfen bekam, der eindeutig sagte: „Das wirst du mir noch büßen!“ Der König sah den Kardinal daraufhin mit einem strafenden Blick an, während er noch einen Schritt auf ihn zumachte. "Ihr wisst doch das ihr das unterlassen sollt! Ihre Eltern haben uns, der königlichen Familie, einst einen großen dienst erwiesen, da erlaube ich nicht das Ihr so mit ihrer Tochter umspringt!" Der Kardinal wandte mit einem gemurmelten „Entschuldigung.“, den Blick schnell vom König ab, wobei er aber Vivis traf, die ihm sofort die Zunge rausstreckte. Der König jedoch ignorierte dies und wandte sich wieder an die Gruppe und vor allem an Kratos, da er diesen wohl für den Anführer, oder so etwa zu halten schien. "Ich glaube wir müssen uns einmal in aller Ruhe unterhalten." Kapitel 55: Thete'alla Brücke ----------------------------- Kapitel 54 "Lloyd? Lloyd, wach auf." Müde blinzelnd öffnete Lloyd die Augen und sah sich um. Er saß auf einem kuschelig, weichen, roten Sofa und hatte sich an seinen Vater gelehnt und... vor kurzem wahrscheinlich noch geschlafen. "Dad? Bin ich eingeschlafen?" "Ja. Und wir sollten nun gehen." "Seit ihr etwas schon fertig?", verwundert sah Lloyd sich um, doch außer ihm und seinem Vater war niemand mehr da. "Die anderen warten draußen auf uns. Wir übernachten heute hier im Schloss und treffen uns morgen mit Zelos in der Kirche.", erklärte der Engel ihm. "Wie jetzt? Zelos kommt auch mit?!", nun war Lloyd wieder wach. "Bist du etwa bei der Stelle schon eingeschlafen gewesen? Ja, er kommt mit um ein Auge auf uns zu haben, damit wir nicht versuchen mit der Auserwählten wieder in unsere Welt zurück zu gehen und die Welterneuerung doch noch vollenden." "Ach ja.", seufzte Lloyd und setzte sich wieder richtig auf. "Aber was wird dann aus Sylvarant? Ich möchte doch beides retten, unsere Welt und Colette." "Das wird sich schon eine Lösung finden Lloyd.", meinte Kratos und stand auf. "Aber nun komm, du solltest in einem richtigen Bett schlafen.", allerdings war er sich keineswegs sicher ob das auch stimmte, doch er wollte Lloyd nicht beunruhigen. "Okay. Aber was ist mit diesem Zelos? Wo schläft der wenn nicht hier im Schloss?", fragte der Halbengel und stand ebenfalls auf. Kratos unterdrückte ein Seufzend darüber das der Junge geschlafen hatte und er ihm nun noch einmal alles erklären musste. Andererseits hatte er es aber wirklich nicht fertig gebracht ihn zu wecken nachdem sein Körper plötzlich an ihn gelehnt hatte. Er hatte so müde ausgesehen dass er ihn schlafen gelassen hatte. "Zelos wohnt hier in Meltokio, also ist er nach hause gegangen. Kommst du nun?" "Ähm... Okay." Draußen vor der Tür warteten die Anderen bereits auf ihn und zwei Wachen, die sie dann zu ihren Zimmern brachten. Kratos und Lloyd nahmen Colette mit auf ihr Zimmer denn Kratos wollte die Nacht über aufbleiben um die Auserwählte zu bewachen damit ihr nichts geschah. Dieser Kardinal hatte immerhin nicht besonders vertrauenswürdig ausgesehen. Lloyd dagegen staunte nicht schlecht über das Zimmer. Es war mindestens fünfmal so groß wie seines daheim und war mit den teuersten und besten Möbeln ausgestattet, dass konnte sogar Lloyd erkennen. "Wow... Leben alle reichen so?" "Ja, das tun sie.", Kratos konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, während er Colette zu einem Sofa führte, wo sie sich drauf setzte. "Reiche Leute haben nun mal viel Geld und wissen oftmals gar nicht wie sie es überhaupt loswerden sollen. Sie gehören was das betrifft wirklich einer ganz anderen Klasse von Menschen an was ihre Denkweise betrifft." "Das versteh ich nicht ganz... Aber ich glaub ich bin zu müde um es überhaupt verstehen zu wollen. Man, das Bett ist ja groß genug das wir alle drauf Platz hätten!", staunte Lloyd während er sich bis auf die Unterwäsche auszog und dann ins Bett krabbelte. "Und wunderbar weich!" "Dann genieße es, denn oft wirst du nicht in so einen Genuss kommen." Und genau das machte Lloyd auch und war nur kurz darauf eingeschlafen. Kratos dagegen setzte sich auf einen der Polsterstühle und betrachtete seinen Sohn beim Schlafen. Um die Auserwählte machte er sich nicht so viel Sorgen, denn wenn jemand das Zimmer betrat würde er es mit seinen Engelsohren mitkriegen und zudem würde die Auserwählte sich ja selber verteidigen wenn man sie angreifen würde. Am nächsten Morgen führte der Weg der Gruppe, nach einem herzhaften Frühstück, zur Kirche, wo Zelos schon auf sie wartete. "Da seit ihr ja endlich! Hat ziemlich lange gedauert, findest du nicht Vivi?", wandte er sich an die junge Halbelfe. "Und was soll ich nun daraufhin sagen?" "Vielleicht das es dir leid tut?" "So weit kommt’s noch!" "Ich mische mich ja nur ungern in eure interessante Unterhaltung ein, aber sollten wir nicht langsam losgehen?" Mischte sich nun Kratos ein, dem diese sinnlose Unterhaltung zu dumm wurde. "Ja, ja, schon gut. Ich will dann mal meine reizenden Ladys nicht warten lassen." Grinste der Auserwählte, während er sich von der Kirchenbank erhob, auf der er gesessen hatte und betrachtete die Gruppe nun genauer. "Mal sehen euch Typen mal ausgenommen... Diese hinreißende Schönheit ist wohl Raine, richtig? Dann ist diese süße Schnecke hier wohl Colette. Und wer ist dann diese blauhaarige Meeresbrise?", fragte er, wobei er sich zum Schluss an Ann wandte. Diese wollte ihm auch gerade eine passende Antwort geben, als Genis sich einmischte. "Das ist Ann." "Ahh. Ann also. Wusstest du das dieser Name wunderbar zu dir passt, meine reizende Schönheit?" Doch anstatt ihm zu antworten verdrehte Ann nur die Augen. Sie wusste über das Verhalten des Auserwählten gut genug bescheid um zu wissen, dass Ignoranz bei ihm die beste Methode war. Und tatsächlich schien das den Auserwählten zu irritieren. "Huh? Wohl nicht besonders gesprächig, was? Ah, du bist wohl recht schüchtern, hab ich recht? Keine Sorge, dass musst du bei dem großartigen Zelos Wilder nichts sein." "Ich glaube eher das sie dich für nicht ganz voll nimmt.", mischte sich nun auch Kratos ein, dem das ganze hier zu dumm wurde. "Du machst allem weiblichem ein Kompliment, wie kann man dich da ernst nehmen?" "Hey, misch du dich nicht da ein! Du bist doch nur neidisch, weil ich so gut aussehe, hab ich recht? Na ja, wer würde einen wie dich auch wollen.", rief Zelos nun etwas beleidigt, doch nun war es Lloyd, dem es zu viel wurde. "Las gefälligst meinen Dad in Ruhe!", der Halbengel verstand zwar nicht ganz, was der Kerl damit meinte, aber seinen Vater ließ er ihn ganz bestimmt nicht einfach so ohne weiteres beleidigen. "Huh?", nun war es aber Zelos, der erstaunt war. "Der Kerl ist dein Vater? Komisch, so alt sieht der doch noch gar nicht aus." "Was soll das denn heißen?!", Lloyd konnte sich nicht helfen, aber er verspürte eine Abneigung gegen diesen Idioten, der sich für Wunder was hielt. "Hey, hey, hey, flipp jetzt ja nicht aus. Besonders nach all dem Stress, den ich mir antun musste um das königliche Forschungsinstitut zu kontaktieren." "Aha. Na das hast du ja toll gemacht!", konnte Lloyd sich eine spöttische Bemerkung nicht verkneifen. "He, he, sicher doch!", immer noch grinste der sogenannte Auserwählte dämlich, wie Lloyd fand, vor sich hin. "Also, wo müssen wir dann als nächstes hin?", fragte der Halbengel schließlich, damit sie mit diesem Thema endlich aufhörten. "Nach Syback. Die Brücke, die wir überqueren müssen, damit wir die Stadt erreichen, befindet sich in nordöstlicher Richtung von hier aus." "Na dann los, damit wir diese Stadt mit dem königlichen Forschungsinstitut endlich erreichen!" Nun klang Lloyd wieder motiviert, was aber Kratos einen leisen Seufzer entlockte. Er wusste ja, dass dieser Enthusiasmus bei seinem Sohn nicht lange anhalten würde. "Wow, ist das die Brücke? Die ist ja riesig!", rief Lloyd auch sogleich, als sie die Brücke erreicht hatten. "Tja, was hast du denn erwartet? Und nun eine kleine Einführung, extra für euch. Diese Brücke verbindet die beiden Kontinente Altamira und Fooji miteinander und wird mit 3000 Exsphere betrieben!" Eine bedrückende, kurze Stille breitete sich nach dieser Erklärung aus, ehe Genis als erster hörbar nach Luft schnappte. "Dreitausend..." "Dreitausend... Menschenleben...", schloss sich Lloyd seinem Freund ebenso entsetzt an, während Zelos ein etwas dämliches Gesicht machte. "Stimmt das wirklich Vivi?", wandte sich nun Raine an die Beschwörerin, doch diese fand den Boden viel interessanter als das Gespräch. Seitdem sie gelernt hatte aus was Exspheres hergesellt wurden, mied sie das Thema so gut es ging, dafür war es ihr einfach zu grausam. "Hm? Was ist denn mit euch los? Was zieht ihr denn für Gesichter?", eigentlich hatte Zelos eine andere Reaktion erwartet und auch Vivis Schweigen ließ in ihm ein ungutes Gefühl aufkommen. "Ich denke wir sollten es dir erzählen...", meinte Raine schließlich, aber letztenendes blieb das bei ihr und auch Kratos hängen. Zelos hörte erst gespannt zu, doch je klarer ihm wurde, aus was die Exspheres gemacht wurden, umso mehr verzog er das Gesicht. Als er schließlich alles wusste, musste er das allerdings erst einmal verdauen. "Das ist eine schlimme Geschichte... Ist das auch wirklich wahr?... Vivi?" "Warum fragt ihr mich immer, ob es wahr ist, oder nicht? Ja, es ist wahr! Alles was sie sagen ist wahr!" "Du glaubst doch nicht wirklich, dass wir so etwas einfach so erfinden würden!", rief nun Lloyd empört. "Die ganze Sache ist schon schlimm genug!" "Ist ja gut! Aber nun sollten wir die Brücke trotz allem überqueren, damit mein süßer Engel hier geheilt werden kann.", grinste Zelos und lächelte dabei zu Colette, die aber immer noch ohne jede Regung der Gruppe einfach folgte. "Ja, das wäre wirklich das Vernünftigste!", stimmte nun auch Ann zu, denn sie wusste wie lange man brauchte um über diese Brücke zu kommen und das wollte sie schnellstens hinter sich bringen. Am Anfang schwiegen alle auch noch. Entweder weil sie die Brücke genauer betrachteten und bestaunten, oder weil sie, so wie Zelos, nachdachten. Schließlich aber konnte es der Auserwählte nicht lassen doch wieder den Mund auf zu machen und mit den Mädchen zu reden. "Also, jetzt wo wir uns schon so gut kennengelernt haben, wird es Zeit meinen bezaubernden Schönheiten hier Namen zu geben. Colette habe ich ja schon gesagt, sie wird mein wunderschöner Engel sein." "Was bildest du dir schon wieder ein!", unterbrach ihn aber Genis da, den es schon wieder nervte wie er mit den Mädchen sprach. "Du warst nicht gefragt du Rotzlöffel! Hey! Ja, genauso könnte ich dich doch nennen." "Was?!!!" "Und du...", wandte sich Zelos nun an Ann. "Ja, genau! Du wirst meine bezaubernde Meeresbrise sein!" "Könntest du mich nicht einfach Ann nennen?", seufzte diese aber nur. "Nein, denn der wunderbare Mr. Zelos vergibt einer jeden Schönheit solch wundervolle Namen. So, und nun zu unserer letzten Schönheit.", meinte er und wandte sich an Professor Raine. "Ja, genau! Wie wäre es denn mit ultracoole Schönheit?" "Kannst du mir nicht einfach einen normalen Namen geben?", fragte diese aber sofort leicht genervt. "Hä? Wie möchtest du denn gerne genannt werden?", Zelos war nun doch ein wenig irritiert, denn bisher hatten Frauen ihm entweder zugestimmt, oder ihm gleich gesagt er solle sie in Ruhe lassen, oder sie bei ihren normalen Namen nennen. "Also wir nennen sie immer nur Professor Raine.", mischte sich nun Lloyd ein, der einfach nicht verstehen konnte warum Zelos das machte. "Hm, Professor Raine... Ja, das hat was Hört sich so gebildet an. Okay, dann werde ich dich in Zukunft genau so nennen, Professor Raine!" "Ach, nenn mich doch einfach wie du willst!", gab sich Raine schließlich geschlagen, solange er endlich mit diesem Blödsinn aufhörte. "Aber wenn du Professor Raine, Professor Raine nennst, warum kannst du dann nicht die anderen auch bei ihren normalen Namen nennen?", wollte Lloyd nun wissen. "Na, weil es eine jede Schönheit verdient von dem wundervollen Mr. Zelos einen besonderen Namen zu bekommen." "Was ist denn das für ein Argument?", schüttelte Genis den Kopf, aber Lloyd hatte da schon die nächste Frage. "Ach, und was ist mit Vivi?" "Wie was ist mit mir?", fragte nun die Verschwörerin nachdem sie ihren Namen gehört hatte und auch ihr kleiner Elementargeist schien hellhörig zu werden. "Na, wenn Zelos nur allen Mädchen andere Namen gibt, warum hat er dann dir keinen anderen Namen gegeben?" "Ganz einfach Lloyd. Vivi ist bei mir schon immer mein Vivimäuschen gewesen, so ist das.", lächelte Zelos stolz und legte Vivi auch schon einen Arm um die Schulter. "Aber keine Sorge, die anderen Damen hier werden von mir genauso geliebt werden wie sie." "Das kann ja noch was mit dir werden.", seufzte Raine laut, doch Zelos ignorierte das vollkommen. "Und warum habe ich nur das Gefühl, dass dieses Abenteuer alles andere als einfach wird?", murmelte nun auch Ann. Ausgerechnet den Auserwählten aus Thete’alla in ihrer Gruppe zu haben würde alles andere als unauffällig sein. Es tut mir wirklich leid, dass ich so lange nichts mehr On gestellt habe. Aber mein alter Laptop hat den Geist aufgegeben und bis ich einen neuen hatte und alle Daten gerettet hatte, dass hat etwas gedauert! Nun aber viel Spaß mit dem neuen Kapitel und nochmals Entschuldigung für die lange Wartezeit^^ Kapitel 56: Suche nach einer Schutzfassung ------------------------------------------ Hi, viel Spaß mit dem nächsten Kapitel.^^ Kapitel 55 "Meine Freunde, und vor allem meine liebreizenden Damen, willkommen in Syback!", rief Zelos als sie die Stadt betraten. "Ist schon lange her das ich hier war.", sagte Vivi, ehe jemand anders was sagen konnte und sah sich um. "Wo müssen wir nun lang?", fragte Raine nun etwas aufgeregt. "Hier entlang meine reizende Damen.", mit einer eleganten Handbewegung wies der rothaarige in die Richtung wo sie hin mussten und so machten sie sich auch sogleich auf den Weg. Nach kurzer Zeit allerdings blieb Kratos jedoch stehen und sah sich um. Er hatte das deutliche Gefühl, dass sie beobachtet wurden und das behagte ihm ganz und gar nicht. Auch die anderen hatten schnell gemerkt, dass Kratos stehen geblieben waren und drehten sich nun zu ihm um. "Stimmt etwas nicht Dad?", wollte Lloyd ein wenig besorgt wissen. Diese aber sah noch einen Moment in die Richtung, ehe er den Kopf schüttelte. "Nein, alles in Ordnung." "Gut, wenn du meinst." Als erstes führten Zelos und Vivi sie weiter zu dem Forschungsinstitut, wo der Auserwählte gezielt auf einen der Forscher zuging und ihn direkt ansprach. "Hey, es müsste da eine Nachricht von Meltokio vorliegen, dass der Auserwählte hier her kommt." "Oh, Auserwählter! Natürlich, folge mir!" Der Forscher führte sie in einen anderen Raum, wo man bereits eifrig am Forschen war. Diese Forscher erklärten ihnen dann auch, dass sie an den Daten des Cruxis-Kristalls des Auserwählten einiges in Erfahrung bringen hatten bringen können. "Cruxis-Kristalle entstehen vermutlich aus Exsphere, sind aber leblos.", erklärte ihnen einer der Forscher. "Leblos? Was ist denn damit gemeint?", wollte Lloyd dann aber sogleich wissen, denn er konnte nicht erkennen wo da der Unterschied zwischen Exsphere und Cruxis-Kristall sein sollte. "Exsphere sind wie Parasiten. Sie heften sich an ihren Wirt fest und entziehen ihm seine Kraft.", versuchte Kratos zu erklären, woraufhin Lloyd zuerst kurz geschockt aussah, dann aber nicken musste. So ein ähnliches Gespräch hatten sie ja schon einmal gehabt. "Und Cruxis-Kristalle?" "In diesem Fall funktionieren beide gleich. Dabei gerät auch das Mana im Körper durcheinander und was dann ohne Schutzfassung geschieht, weißt du ja." "Genau.", nickte der Forscher zustimmend. "Daher vermuten wir das Colette durch diesen Effekt in ihren momentanen Zustand geführt wurde." "Ach so, nun verstehe ich wozu das Ritual mit dem Siegelbrechen benötigt wird! Faszinierend!", rief Raine als sie das verstanden hatte. "Also ich verstehe es noch nicht!" "Ist doch ganz einfach Lloyd. Der Cruxis-Kristall entzieht seinem Wirt sowohl Kraft als auch Mana. Wenn nun das Opfer großem Stress und Angst ausgesetzt wird, bietet der Körper automatisch mehr Kraft und Mana auf, damit er es durchstehen kann. Der Cruxis-Kristall, aber auch der Exsphere, können sich daran dann reichlich bedienen und auch wachsen.", erklärte ihm nun Ann, was für sie ja kein Problem war. "Ach so, darum lassen sie die Leute in den Menschenfarmen so leiden!", ging nun auch Genis ein Licht auf. "Genau.", nickte Raine. "Das Leiden der Bewohner dient noch zusätzlich dazu die Auserwählte anzuspornen sich auf ihrer Reise Mühe zugeben." "Moment mal.", meldete sich nun auch wieder Zelos zu Wort. "Wenn wir meiner süßen Colette hier also eine Schutzfassung geben, wird sie wieder in ihren Normalzustand zurückkehren können?" "Ja, die Schutzfassung dürfte den Cruxis-Kristall kontrollieren.", stimmte ihm der Forscher ein wenig nachdenklich zu. "Eine Schutzfassung? Okay, nun müssen wir bloß noch eine finden.", Lloyd war sofort wieder begeistert, nun da sie eine wirkliche Lösung gefunden hatte. "Ja. Nur woher kriegen wir eine passende?", dämpfte sein Vater aber sogleich wieder seine Freude. "Es ist ja nicht so das man einfach in einen Laden gehen und eine kaufen kann." "Ach, irgendwo werden wir schon eine finden. Oder?" Nun wurde gesucht. Sobald sie ein Geschäft sahen, was zumindest einigermaßen vielversprechend aussah, betraten sie es und fragten nach einer Schutzfassung, doch bisher hatten sie keinen Erfolg. "Gibt es denn hier überhaupt keine Schutzfassungen?!", rief Lloyd nach einiger Zeit frustriert. "Was dachtest du denn? Das wir die hier als Massenware vertreiben?", fragte Zelos spöttisch. "Aber du trägst doch auch eine, oder? Wo hast du den dann her?" "Ich bin der Auserwählte. Keine Ahnung wo die Priester die Schutzfassung für mich haben anfertigen lassen." "Dir wird wohl wirklich alles hinterher getragen.", meinte nun Genis mit einem leichten Tadel in der Stimme, doch darauf bekam er keine Antwort. Kratos indessen sah schon den nächsten Stand durch, der allerdings nur Gerümpel zu enthalten schien. "Sag mal, verkaufst du nur Schrott?", fragte Zelos den Verkäufer nachdem er einen kurzen, flüchtigen Blick über die Sachen warf. "Sag nicht Schrott dazu!" Tadelte Raine ihn aber sofort. "Hier sind einige wundervolle, selten, wertvolle Antiquitäten dabei!" "Was? Wo soll das was wertvoll sein?" "Seht mal!", rief Lloyd aber, ehe Raine zu einer passenden Antwort ansetzen kann. "Das sieht doch wie eine Schutzfassung aus!" Auch Kratos warf nun einen Blick auf das Objekt, auf das sein Sohn deutete. "Ja, das könnte in der Tat das sein was wir suchen.", dann wandte er sich an den Verkäufer. "Wie viel?" "Dieses Schrottstück würde 10.000 Gald kosten." "Was?!! Hey, das ist Wucher! Du nutzt unsere Notlage echt aus du Halsabschneider!", schrie der Halbengel wütend und seine Wut wuchs als der Verkäufer auch noch so blöd zu grinsen begann. Kurzes Schweigen entstand, da keiner der Freunde wusste woher sie das Geld kriegen sollten, doch dann trat Zelos vor und lehnte sich erst einmal auf dem Tisch des Verkäufers und sah den Kerl mit einem ernsten, aber auch bösen Blick an. "Hör zu, wenn du den Preis nicht senkst, werde ich alles in die Wege leiten um diesen heruntergekommenen Stand zu schließen!" "Was? W... Wer bist du?", wollte der Verkäufer nun auch wütend wissen. "Du hast vielleicht nerven den Auserwählten nicht zu kennen!", antwortete Zelos und bekam nun wieder diesen überheblichen Ton. "A... Auserwählter?! Oh, bitte verzeihe meinem unbedachten Verhalten und nehme diesen Schrott, äh, ich meine dieses Schmuckstück als Geschenk an!", den Schreck konnte man dem Verkäufer richtig ansehen und so gab er ihm die Schutzfassung so schnell wie möglich. "Na bitte, geht doch.", zufrieden nahm Zelos die Schutzfassung an und wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal um. "Ich werde mich an dich erinnern.", dann gab er den anderen ein Zeichen ihm zu folgen und führte sie ein gutes Stück weg, bis der Stand nicht mehr zu sehen war. "Danke Zelos.", seufzte Lloyd erleichtert als Zelos ihm die Schutzfassung gab. "Kein Problem, es ist ja immerhin für meine süße Colette.", lachte dieser und man konnte ihm deutlich ansehen wie zufrieden er mit seiner Aktion war. "Dann sollten wir nun zum Forschungsinstitut zurück gehen. Denkst du, dass du das hinkriegst Lloyd?", fragte nun Kratos, doch sein Blick war weder auf seinen Sohn, noch auf den Rest der Gruppe gerichtet, sondern auf die Straße aus der sie gekommen waren." "Ja, Dirk hat mir genug gezeigt, ich denke schon das ich das hinkriege." "Gut. Ich will mir dann kurz noch etwas ansehen, ich hol euch nachher ein." "Dad?..." "Ich bin wirklich gleich wieder da Lloyd. konzentrier du dich nur auf deine Aufgabe, in Ordnung?" "Gut, in Ordnung Dad." Nachdem das geklärt war ging Kratos auch schon los und auch die Gruppe machte sich auf den Weg zum Forschungsinstitut. Dort angekommen erklärte man sich nach Zelos Anfrage natürlich sofort wieder dazu bereit ihnen einen Raum zur Verfügung ihnen einen Raum zur Verfügung zu stellen, wo Lloyd in Ruhe an der Schutzfassung arbeiten konnte. Sie ließen ihn auch allein, damit er sich richtig auf seine Arbeit konzentrieren konnte. Lloyd gab sich wirklich große Mühe mit der Schutzfassung und als er fertig war betrachtete er sein Werk kritisch. Er wusste, dass es keinesfalls so gut geworden war, wie Dirk es hinbekommen hätte, aber besser bekam er es wirklich nicht hin. Schließlich ging der Halbengel wieder zu den anderen zurück, die beim Eingangsbereich auf ihn gewartet hatten. "Ich hätte nicht gedacht dir dein Geburtstagsgeschenk auf diese Weise zu geben. Ich habe die Schutzfassung daran befestigt, hoffentlich funktioniert sie.", sagte er leise zu Colette und legte ihr die Kette schließlich um den Hals. Doch nichts passierte. "Colette? Colette, kannst du mich hören?", vorsichtig legte er eine Hand auf ihre Schulter und rüttelte sie sanft, doch sie rührte sich immer noch nicht. "Es scheint nicht zu funktionieren.", meinte Genis betrübt. "Und was sollen wir nun tun?" Fragte Vivi nun auch ein wenig betrübt und sah die anderen ratlos an. "Wahrscheinlich habe ich es einfach nicht richtig hinbekommen. Dirk wäre es gelungen, da bin ich sicher.", wütend ballte Lloyd seine Hand zu Fäusten, da er sich darüber ärgerte. "Dann müssen wir also nach Sylvarant zurück.", meinte nun Raine. "Dies scheint unsere einzige Möglichkeit zu sein." "Richtig!", sofort wurde auch der Halbengel wieder enthusiastisch. "Wir müssen nur noch einen Weg finden wie wir zurück kommen können." "Hey, hey, hey, moment mal!", rief da nun Zelos, der nicht besonders zufrieden mit der Situation aussah. "Ihr habt wohl vergessen, dass ich auf euch aufpassen soll. Zurück nach Sylvarant geht nicht!" Schlagartig drehten sich alle zu Zelos um und nur wenige Augenblicke später sah er sich von lauter bittenden Blicken umzingelt. "Aber es geht doch um Colette. Du hast uns doch auch geholfen die Schutzfassung zu bekommen, so herzlos kannst du doch nicht sein, oder?", fing Lloyd auch gleich mal an. "Also.... Ich...." "Ich dachte du wärst immer nett zu Mädchen.", machte Raine auch gleich weiter. "Bitte Zelos.", Genis hielt sich mit seiner Rede recht kurz, denn eigentlich konnte er den Auserwählten immer noch nicht leiden. "Uns kannst du doch wirklich keine Bitte abschlagen, oder Zelos?", fragte nun auch Ann mit einer ganz sanften Stimme. "Zelos? Bitte?", als Vivi sich auch noch an seinen Arm hängte und ihn mit einem ihrer allerliebsten Blicke ansah gab sich der rothaarige schließlich geschlagen. "Also schön, was solls.", seufzte er schwer. "Wie kann ich euch denn jetzt noch verpfeifen?!" "Spitze!", rief Lloyd, der sich sofort freute. "Und um nach Sylvarant zurück zu kehren könnten wir doch wieder die Rheairds nehmen." "Aber die funktionieren doch nicht ohne Treibstoff.", gab Genis zu bedenken, doch da konnte Ann helfen. "Ich denke ich werde da schon eine Lösung finden wenn ich mir das Problem genauer ansehe." "Gut, dann ist es also beschlossen.", nickte Raine. "Gehen wir." Doch dazu kamen sie nicht einmal. So schnell konnten sie gar nicht sehen wie die königliche Garde plötzlich aus mehreren Türen hervor gelaufen kamen und sie im nur umstellt hatten. "Keine Bewegung! Ihr seit verhaftet!" Kapitel 57: Spitze Nadeln ------------------------- Kapitel 56 "W... Was soll das?!", damit hatten sie nicht gerechnet. Anscheinend hatten die Garden des Patriarchen sie verfolgt. Einige Blicke wandten sich zu Zelos, ob er etwas davon gewusst hatte, doch der Auserwählte sah genauso überrascht aus wie die anderen auch. Schon wurde jeder von ihnen von mindestens zwei Garden umzingelt, während der Anführer sich gut sichtbar für alle hinstellte. "Auserwählter, wir wurden vom Kardinal beauftragt euch im Auge zu behalten und mussten nun feststellen, dass du Thete'alla verraten hättest, wären wir nicht eingesprungen!" "Aw, so wenig wird mir vertraut? Nun bin ich aber richtig enttäuscht.", mit einer dramatischen Geste fuhr sich Zelos dabei durchs Haar und seine Stimme klang wirklich mehr als spöttisch. "Bitte schweig Auserwählter, du hast unser Vertrauen missbraucht und das können wir nicht durchgehen lassen. Aber nun führt bei ihnen die Proben durch." Auf diesem Befehl hin nahmen zwei der Wachen kleine Geräte mit spitzen, kleinen Nadel an den oberen Teil der Geräte in die Hand und gingen als erstes auf Vivi zu. "Also das ist doch wohl ein Witz", rief Zelos aber sofort. "Ihr wisst doch erstens, genau das Vivi eine Halbelfe ist und zweitens darf man ihr laut Befehl des Königs sowieso nichts tun und wenn sie was angestellt hat, wird er persönlich über sie richten." Anfangs nickte Vivi noch eifrig als Zelos erklärte, dass sie eine Halbelfe ist, doch dieses nicken schwand mit jedem Wort mehr und als er bei dem Satz mit dem König ankam konnte man ihr deutlich ansehen wie unangenehm ihr der Gedanke wurde. "Tut uns leid Auserwählter, aber wir müssen alle untersuchen, dass gehört zu unserer Pflicht." "Aber ich kann doch ganz gut über mich selber richten.", versuchte Vivi es nun mit einem Augenaufschlag, doch dieser Vorschlag wurde sofort mit einem: "Schweig Halbelfe!", abgelehnt, woraufhin Vivi auch schon wieder das Gesicht verzog und zu Zelos sah. "Ich glaub die sind damit nicht einverstanden." "Nein, Vivimäuschen, ich glaube nicht." Nun wollten die Wachen aber ernst machen und packten Vivi schon am Arm, wo sie aber Finfi hielt und dem die Grobheiten an seiner Ziehmutter überhaupt nicht zu gefallen schien. Ohne das der Wachmann auch nur eine Chance hatte seine Hand zurück zu ziehen, biss Finfi diesem dort hinein. Mit einem lauten Knacken drangen die unglaublich scharfen Zähne des kleinen Elementargeists ungehindert durch das Metall des Metallhandschuhs und in die Hand des Mannes, welcher sofort vor Schmerz aufschrie. Dies war für Vivi wie ein Stichwort. "Ich glaub ich muss jetzt gehen.", meinte sie lächelnd und zog eine ihrer Karten und war nur kurz darauf mit einem lauten Puff und in Rauch gehüllt verschwunden. "Was steht ihr da noch rum? Sucht sie gefälligst!", schrie der Anführer, woraufhin sich zwei sofort auf den Weg machten, auch wenn sie nicht wussten wo sie eigentlich suchen sollten. Die restlichen machten sich aber auf einen wütenden Blick ihres Anführers sofort daran bei den restlichen Mitglieder der Gruppe Proben zu nehmen und fingen sogleich an bei Genis und Raine damit an. "Wir sind fündig geworden! Diese beiden hier sind Halbelfen!" Alle Blicke wandten sich sofort auf die beiden Halbelfen, wobei Genis geschockt aussah, während Raine nur den Kopf hängen ließ. "N... Nein! Wir wir...", stotterte Genis unsicher, als Raine nichts zu ihrer Verteidigung sagte. Normalerweise war es dabei doch sie, wo ihn immer beschützt und verteidigt hatte. "Ja, es stimmt. Wir sind Halbelfen.", wurde er aber von Raine unterbrochen. "Raine..." "Nein Genis, es ist schon gut." Immer noch geschockt sah Genis seine Schwester an. Er verstand nicht warum sie das sagte, aber dann senkte auch er betrübt den Kopf. Nun war es doch sowieso egal. "Aber Professor...", ein wenig geschockt sah Lloyd zu Genis und seiner Schwester. Er konnte sich denken, dass dies nicht gut war, ganz und gar nicht. "Sir, diese hier ist ebenfalls eine Halbelfe!", rief einer der Wachen und deutete auf Ann, die ihm einen wirklich sehr bösen Blick zuwarf. Was hätte sie auch tun sollen um sich zu wehren? Nur eines beruhigte sie und zwar, dass ihr Vater sie ja immer beobachten lies und er somit auch schnell mitbekommen würde, dass sie in Gefahr war. "Hier wimmelt es ja nur so von diesem Pack! Also schön, führt sie ab! Aber Moment noch, Halbelfen können ja Magie einsetzen, besser ist es also, wenn wir mehr Wachen zur Verstärkung mitgeben." "Äh, Sir. Die Probe von diesem Mädchen hier ist aber seltsam. Das Mana wird in einer mir unverständlichen weiße angezeigt.", meldete sich nun der Wachmann zu Wort, der von Ann die Probe genommen hatte. "Wie das? Wir sollten es besser untersuchen, gebt zur Sicherheit noch mehr Wachen mit, wer weiß was für ein Balg das ist!" "Aber wir haben nicht genügend Männer da Sir." "Okay, dann nehmt Wachen mit, bringt sie zur Brücke und fordert Verstärkung an. Den Auserwählten, den Engel und den Jungen hier sperrt am besten in den Kerker. Ach ja, nehmt von den Jungen noch Proben. Ist zwar unwahrscheinlich das auch er ein Halbelf ist, aber besser wir überprüfen es. Sollte er einer sein, bringt ihn ebenfalls zur Brücke." Nach diesem Beschluss wurden Raine, Genis und Ann abgeführt und Lloyd ärgerte sich nur noch mehr, da er nur hilflos zusehen konnte. "Also, führt sie in den Keller!" befahl einer der Wachen, die zurückgeblieben waren und hielt schon mal so ein Gerät mit diesen Nadeln in der Hand. "Die Proben von dem Jungen nehmen wir dann dort." Nun aber bekam Lloyd Panik. Seine panische Angst vor Nadeln hatte er bis heute nicht verloren und als ihm klar wurde, dass er jeden Moment mit so einem Ding gepickst werden sollte, fing er an sich zu wehren und zu schreien. Sowohl die Wachen, als auch Zelos sahen ihn daraufhin überrascht an und die Wachen hatten Mühe ihn fest zu halten, denn der Junge entwickelte auf einem eine unglaubliche Kraft. "Was hat der bloß?!", rief einer der Wachen und sah schon fragend zu Zelos, doch der konnte auch nur mit den Schultern zucken. Er verstand selber nicht was plötzlich in seinen neuen Gefährten geraten war. Nur mit Mühe gelang es ihnen Lloyd in den Keller zu zerren, wo die beiden Halbelfen, die dort arbeiten sofort verwundert aufsahen und sie anstarrten. "Starrt uns nicht so an, helft uns lieber ihn fest zu halten und endlich diese verdammte Probe von ihm zu nehmen!", schrie einer der Wachen die beiden an. Die Halbelfen reagierten schnell darauf und holten auch sofort einen Stuhl, auf den Lloyd gedrückt wurde, doch je näher der Wachmann mit der Nadel kam, umso lauter schrie Lloyd und es wäre ihm beinahe gelungen wieder aufzuspringen und weg zu laufen, aber die Wachen hielten ihn gerade noch. "Man, so wie der sich wehrt ist dieser Kriminelle sicher auch ein Halbelf!", keuchte einer der Wachen. "Worauf wartest du noch Halbelfe?!", rief einer der anderen Wachen und drückte der Frau das Gerät in die Hand. "Nimm endlich diese Probe, während wir ihn festhalten und werte sie aus!" Die Frau nickte daraufhin sofort und sah Lloyd noch einmal mitleidig an, ehe sie die Nadel in seinen Arm stach. Dies allerdings bewirkte, dass Lloyd so laut aufschrie, dass es einem schon in den Ohren weh tat und sogar Zelos, der beträchtlichen Abstand genommen hatte, das Gesicht verzog. Diesen Schrei hatte man sicher durch das ganze Gebäude gehört, wenn nicht sogar nach draußen. Aber selbst nach der Entnahme der Probe hörte Lloyd noch nicht auf sich zu wehren und zu schreien und nun wurde es auch den Wachen langsam zu viel. "Wenn der nicht bald aufhört schlag ich ihn K.O.! Aber nun sag schon Halbelfe, der ist doch ein Halbelf, oder?" Die Frau aber starrte gerade ziemlich unsicher auf das Gerät, als wüsste sie nicht recht was sie sagen sollte. "Kate? Nun sag schon!", meldete sich nun auch der andere Halbelf besorgt zu Wort, denn er fürchtete das sie seiner Kollegin etwas antun würden, würde sie nicht sagen was die werte ergaben. Sie mussten es tun, auch wenn der Junge ein Halbelf war und das dachte nun eigentlich jeder hier bis auf Zelos. "Nun ja... Es ist..." Weiter kam sie mit dem Satz aber nicht. Denn die Tür zum Labor wurde plötzlich mit einem heftigen Tritt aufgestoßen und ein ziemlich wütender Kratos Aurion betrat das Labor. Mit einem schnellen Blick sah er sich um und kaum hatte er Lloyd mit den Wachen gesehen, zog er auch schon sein Schwert und hielt richtete es auf sie. "Nehmt sofort eure dreckigen Finger von meinem Sohn!" "Dad!" "Was?! Das ist der Vater des Bengels?" Unsicher sahen sich die Wachen an. Halbelfen gab es zwar recht viele, aber vor allem Menschen leugneten meistens Väter, oder Mütter von solchen Kindern zu sein. Ob er doch kein Halbelf war? Der Vater sah jedenfalls sehr menschlich... und wütend aus. Das lange Zögern der Wachen dauerte Kratos allerdings viel zu lange und so griff er sie, ohne lange zu überlegen an. Zwar wehrten sich die Wachen, aber gegen Kratos hatten sie keine Chance und wenn er wütend war sowieso nicht. "Au! Los, verschwinden wir und holen Verstärkung!", rief schließlich einer von ihnen und das war den anderen mehr als recht. So schnell sie nur konnten verschwanden sie um so viel Wachen wie nur möglich zu holen, denn hier schien einiges mehr als nur seltsam zu sein. Kratos beachtete die Flucht der Wachen noch nicht einmal, sondern widmete sich voll und ganz seinem Sohn zu, dessen Fesseln er erst einmal löste. "Ist alles in Ordnung mit dir Lloyd?", fragte er besorgt und bekam im nächsten Moment schon Lloyds Arme um seinen Hals geschlungen, während der Halbengel sich noch zitternd und schwer atmend an ihn presste. "Nein! Nichts ist in Ordnung, die haben mich mit so einer Nadel gepickst!" "Was?", nun trat auch Zelos wieder näher nun da keine Gefahr mehr zu drohen schien. "Willst du damit etwa sagen, dass du das ganze Theater nur veranstaltet hast, weil du keine Nadel im Arm wolltest?" Lloyd erwiderte daraufhin nichts, aber sein Vater hatte gerade Mühe ein Lachen zu unterdrücken. Ja, das war Lloyd. Er fürchtete sich weder vor starken, noch großen Gegnern, oder sonstigen Gefahren. Doch vor Nadeln hatte er immer noch Angst. "Das ist nicht lustig Dad!", beschwerte sich nun Lloyd, dem die Belustigung bei seinem Vater nicht entgangen war. "Entschuldige Lloyd, aber als ich dich schreien gehört habe, dachte ich schon dir wäre sonst etwas passiert. Dabei hätte ich es mir eigentlich denken können, so schreist du nur bei Nadeln." "Dad!" "Moment mal, du hast ihn durch die ganze Stadt schreien hören?", fragte nun Zelos verwundert. "Ich hab halt sehr sensible Ohren und die Stimme meines Kindes höre ich doch wohl sofort heraus!", klar hatte Kratos seinen Sohn gehört. Seine empfindlicheren Engelsohren hörten um einiges besser als die von Menschen, oder Halbelfen und Lloyd hatte mit seinem überaus lautem Geschrei den Rest dazu beigetragen. "Ich mag halt keine Nadeln!", nuschelte Lloyd in die Schulter seines Vaters, da er sich immer noch an ihn klammerte und drückte. "Nun komm schon Lloyd. Es ist ja alles wieder gut, es ist vorbei." Nur langsam löste sich Lloyd wieder von ihm und es war ihm momentan auch egal, dass sie sowohl von Zelos als auch von den Halbelfen angestarrt wurden. "Aber sag nun mal, mit was für einer Nadel haben sie sich eigentlich gestochen?", wollte Kratos nun doch etwas besorgt wissen. Nicht das sie seinem Sohn noch Gift, oder sonst etwas injiziert hatten. "Das war der typische Test um zu überprüfen ob er ein Halbelf ist. Da er so ein Geschrei gemacht hat und diesen Test nicht machen wollte, haben die wahrscheinlich wirklich gedacht das er einer ist.", erklärte nun Zelos und Kratos Blick verfinsterte sich. Mit so einem Test wird das Mana der Person überprüft und da Lloyd ja ein Halbengel war, dürfte dieser Test völlig neue Ergebnisse für sie bringen. "Und wo ist dieser Test jetzt?" Sowohl Zelos, als auch Lloyd sahen daraufhin zu Kate, die immer noch das Gerät in der Hand hielt. Kapitel 58: Halbelfenfreunde ---------------------------- Erst einmal möchte ich mich ganz, ganz doll entschuldigen, dass es so lange mit dem nächsten Kapitel gedauert hat, aber nun hab ich die Prüfungen endlich hinter mir und kann wieder schreiben. Hoffe das es in Zukunft wieder schneller gehen wird mit dem Hochladen. >.< Vielen Dank an alle meine geduldigen Leser und nun viel Spaß mit dem nächsten Kapitel^^ Kapitel 57 Nun wurde Kratos Gesichtsausdruck besorgt. Wenn die Wachen mitbekommen hatten, dass Lloyds Mana trotz allem noch etwas anders war und diese Werte bekannt wurden, würde man nach dem Jungen mit dem seltsamen Mana suchen. Kurz entschlossen ging er auf die grünhaarige Halbelfe zu und nahm ihr, mit einem wütenden Blick das Gerät ab und besah sich die Anzeige. "Wer weiß noch davon?!", fragte er sie und sein Blick verfinsterte sich noch einmal um einiges. "N... Nein! Ich.... Ich habe ihnen nichts gesagt, Sie sind vorher hereingekommen!", wehrte sie ab und wich noch einige Schritte zurück, wie der Halbelf hinter ihr auch. "Nun, ihr habt wohl nichts dagegen wenn ich das hier an mich nehme?!", fragt er und steckte das Gerät demonstrativ in seine Tasche. "Aber... aber... wenn wir die Ergebnisse nicht vorzeigen...", stotterte sie, doch in diesem Fall kannte Kratos keine Gnade. "Wenn außer euch noch keiner die Ergebnisse gesehen hat, werdet ihr allen die es wissen wollen erzählen, dass es sich hier um ganz normale menschliche Messewerte handelt, verstanden?!" Auf diesen Blick hin konnten die beiden Halbelfen eigentlich gar nicht mehr anders als mit dem Kopf zu nicken. Es war ja nicht schwer zu erkennen das dieser Mann gewalttätig war. "Dad!", so langsam wurde Lloyd wieder ruhiger und konnte auch wieder klar denken. "Wir... wir müssen Professor Raine, Genis und Ann retten! Die Wachen haben sie mitgenommen und wollen sie hinrichten!" "Was? Ein Problem nach dem anderen! Dann müssen wir zusehen das wir sie einholen!" "Moment mal, so einfach ist das nun auch wieder nicht!«, mischte sich nun Zelos ein. »Wir werden immerhin immer noch als Verbrecher angesehen und das wissen inzwischen alle Wachen in Syback!" "Was?!", rief Kratos und sah zwischen Zelos und Lloyd hin und her. "Und wie habt ihr das angestellt?" "Ich kann nichts dafür!", stellte aber der Auserwählte sofort klar. "Die wollten zurück in ihre Welt und haben mich so angebettelt, dass ich quasi nicht mehr anders konnte als zuzustimmen und dabei haben uns diese Herren Wachen erwischt!" "Auch das noch!" "Menschen!", kam es plötzlich von der Halbelfe, welche die Gruppe ein wenig verächtlich ansah. "Da habt ihr schon die Chance ein solch gutes Leben zu führen und begeht dann doch Verbrechen!" Überraschte Blicke wanderten zu ihr und Lloyd war der erste, der zu protestieren begann. "Aber wir haben nichts getan! Wirklich nicht! Und wir müssen uns beeilen um hier weg zu kommen, sonst werden Professor Raine, Genis und Ann...", weiter konnte und wollte er nicht sprechen. Nein, soweit sollte es nicht kommen. "Was? Nein, ich kann euch nicht gehen lassen! Ihr seit kriminelle und die Befehle der Wachen waren eindeutig!", schüttelte die Halbelfe den Kopf und auch der andere Halbelf schüttelte den seinen. "Ihr wollt uns aufhalten?", Kratos blieb dagegen ruhig und gelassen, denn er wusste das diese beiden Halbelfen keine Chance gegen sie hätten. "Wir können euch doch nicht einfach gehen lassen!" "Bitte! Drei unserer Freunde sind Halbelfen und sollen hingerichtet werden!", bettelte Lloyd, doch die Halbelfe schüttelte ungläubig den Kopf. "Ihr? Nein, Menschen helft doch keinen Halbelfen, ihr lügt doch!" "Nein, wir lügen nicht! Und wenn wir uns nicht beeilen könnte es zu spät sein." "Ja, und zudem werden uns auch noch die Wachen erwischen wenn wir hier noch länger bleiben!", mischte sich auch wieder Zelos ein, woraufhin Kratos zustimmend nickte. "Dann sind sie wahrscheinlich sogar schon hier im Forschungszentrum.", gab er daraufhin zu bedenken. Nun wurde Lloyd unruhig. Das alles dauerte ihm viel zu lange, so würden sie die Halbelfen nie einholen. "Aber wir müssen hier raus! Bitte, ihr müsst uns helfen!", wandte sich der Halbengel an die beiden Halbelfen, doch diese schüttelten nur den Kopf. "Nein, Menschen helfen keinen Halbelfen, ihr lügt doch!" "Nein, wir lügen nicht! Genis, Professor Raine und Ann sind wirklich unsere Freunde!" Plötzlich aber gab es einen lauten Knall und der Raum wurde in Rauch gehüllt. Als sich dieser Rauch wieder legte, standen zur Überraschung aller Vivi und Sheena plötzlich im Raum und sahen die anderen besorgt an. "Seit ihr in Ordnung?", fragte Sheena auch sofort, wobei sie ihre Karten kampfbereit in der Hand hielt. "Sheena! Vivi! Wo kommt ihr denn her?!", rief Lloyd erfreut und überrascht zugleich. "Vivi hat mich geholt, nachdem sie heldenhaft geflohen ist.", erklärte die dunkelhaarige Beschwörerin. "Moment mal!", unterbrach Vivi sie aber sofort. "Was heißt hier heldenhaft? Und geflohen? Nun ja, heldenhaft kann man eigentlich lassen, aber geflohen?!" Doch Lloyd ignorierte sie und klärte die beiden schnell auf was mit Genis, Raine und Ann passiert war. "Wir müssen sie retten, sonst werden sie noch hingerichtet, aber die Wachen werden jeden Augenblick hier sein!" "Verstehe. Dann werden wir uns wohl beeilen und unsere Freunde retten müssen." "Sheena, Vivi...", mischte sich die Halbelfe nun zögernd wieder ein. "Stimmt es wirklich das diese Menschen hier Freunde von Halbelfen sind?" "Ja, könnte man so sagen.", nickte Vivi nachdenklich. "Vivi! Das IST so! Sie sind unsere Freunde, wir haben schon so viel gemeinsam durchgemacht, sie sind unsere besten Freunde und wir werden sie retten, ob ihr uns nun durchlasst, oder nicht!", rief Lloyd nun fast schon wütend und wandte sich wieder an seinen Vater. "Zur Not werden wir uns den Weg freikämpfen, nicht wahr Dad?" Schweigen breitete sich in den Raum aus, aber Lloyd brauchte nur in die Augen seines Vaters zu sehen um eine eindeutige Bestätigung darin zu lesen. "Also schön.", meinte die Halbelfe plötzlich in die Stille hinein. "Wenn ihr mir versprecht, eure Halbelfenfreunde zu retten, werde ich euch gehen lassen." "Kate!", rief der andere Halbelf da aber entsetzt. "Willst du das wirklich wagen?" "Es sind Halbelfen in Gefahr. Wenn es in meiner Macht liegt werde ich alles tun um ihnen zu helfen.", erklärte sie und wandte sich wieder an die kleine Gruppe. "Wenn ihr sie wirklich rettet, werde ich euch einen großen Gefallen schulden." "Danke.", atmete Lloyd erleichtert auf. "Wir werden auch zurück kommen so schnell wir können, versprochen." "Gut, dann werde ich euch gehen lassen." Damit wandte sie sich zu einem Metallschrank an der Wand und betätigte daneben einen Hebel, woraufhin der Metallschrank zur Seite glitt. "Dieser Weg führt euch nach draußen, passt aber auf, dass ihr den Wachen nicht in die Hände fallt." "Danke. Vielen Dank, wir werden sie retten, versprochen!", versicherte Lloyd ihr noch einmal, ehe er durch den Tunnel ging. Kratos folgte ihm dicht, so wie auch Sheena und Vivi. Auch Zelos folgte ihm schließlich kopfschüttelnd, was für eine Wahl hatte er auch? Der Tunnel war nicht lang. Nach einer ziemlich kurzen Strecke musste Lloyd an Sprossen, die in der Wand eingelassen worden waren, nach oben, wo er einen Kanaldeckel vorsichtig zur Seite schob und sich erst einmal umsah, ehe er schnell raus kletterte und den anderen andeutete das es sicher war ebenfalls den Tunnel zu verlassen. Ein wenig unruhig sah Ann zu Raine und Genis, die neben ihr geführt wurden. Um sich selbst machte sie sich keine großen Sorgen, irgendwie würde sie hier schon wieder raus kommen und wahrscheinlich wusste ihr Vater bereits bescheid und wenn nicht würde er es die nächsten Stunden wahrscheinlich wissen. Aber auch um Lloyd machte sie sich Sorgen, denn wenn schon bei ihr seltsame Werte gemessen wurden, wie war es dann bei Lloyd? Bei ihr schob man das ja auf ihre Halbelfenabstammung, aber Lloyd war Mensch, also dürfte er diese Werte nicht haben. Aber auf Flucht musste sie noch warten, denn momentan waren es einfach zu viele Wachen um sie herum und Genis und Raine könnten dabei verletzt werden! Am besten war es einfach eine günstige Gelegenheit abzuwarten und vielleicht auch auf die Abtrünnigen zu hoffen. Das wäre natürlich das Günstigste. Besorgt warf sie einen Blick auf ihre beiden Halbelfenfreunde, wobei besonders Genis sehr geknickt aussah. Während er mit hängenden Kopf weiter ging, versuchte Raine zumindest ihre Würde zu halten, auch wenn ihre Augen etwas ganz anderes sprachen. Wahrscheinlich versuchte sie gerade für ihren Bruder stark zu sein und Ann spürte wie ihr der Gedanke einen kleinen Stich versetzte. Gerne hätte sie Geschwister gehabt. Gut, früher war Lloyd einige Jahre bei ihr gewesen, aber lange hatte das leider nicht angedauert. Die Meiste Zeit war sie unter Erwachsenen, den Abtrünnige gewesen. Doch nun verscheuchte sie kopfschüttelnd diese Gedanken, denn es galt nun aufmerksam zu sein und eine geeignete Möglichkeit zur Flucht abzuwarten. Dies allerdings würde äußerst schwierig werden, denn sie wurden wirklich gut bewacht. Dennoch hatte sie angefangen an ihren Fesseln zu zerren und einen verzweifelten Versuch unternommen sie zu lockern. Einfach so hinrichten würde sie sich jedenfalls nicht lassen und sie war sich sicher, dass es nicht soweit kommen würde. Aber Ann wollte ihrem Vater nun einmal beweisen, dass sie auch in solchen Situationen allein ganz gut zurecht kam. "Raine...", flüsterte Genis und sah zu seiner Schwester, doch er kam noch nicht einmal dazu zu sagen was er wollte, denn er wurde sofort von einen der Wachen mit der stumpfen Seite des Speeres hart in den Rücken geschlagen und auch angeschrien, er solle still sein und nicht reden. Raine sah ihren Bruder nur mitleidig an, während Ann den Wachen einen mehr als wütenden Blick zuwarf. Dafür würden diese Kerle noch schwer büßen müssen, das versprach sie sich. Inzwischen hatten sie aber bereits die Brücke erreicht und Ann wusste, dass wenn sie erst einmal auf der anderen Seite waren von den anderen abgeschnitten sein würden. Das würde die gesamte Lage noch mehr komplizieren. Auf den Weg über die Brücke schaffte Ann es zwar ihre Fesseln etwas zu lockern, doch eine Möglichkeit zur Flucht hatten sie noch nicht bekommen und so langsam wurde die Zeit knapp. Als sie auch noch hörte wie die Zugbrücke schließlich hinter ihnen hochgezogen wurde, musste sie einfach schwer seufzen. Nun würde es nicht mehr lange dauern bis die Verstärkung der Wachen eintreffen würde. So langsam wurde ihre Lage immer hoffnungsloser, aber noch würde sie nicht aufgeben! "Raine! Genis! Ann!", hörten sie da plötzlich Lloyds Stimme. Sie klang zwar von sehr weit entfernt, aber er war noch gut zu hören. "Lloyd!", rief Genis begeistert, kaum hatte er seine Stimme gehört und fing sofort an über das ganze Gesicht zu strahlen. "Das war Lloyd!" Die Wachen dagegen waren zuerst mächtig überrascht, doch als der erste Schreck vorüber war, machte sich Nervosität unter ihnen breit. "Schneller! Beeilt euch damit die Zugbrücke hoch zu ziehen!", rief einer von ihnen, was aber nicht viel bewirkte. Die Zugbrücke wurde dadurch auch nicht schneller hoch gezogen und die Halbelfen konnten ihre Erleichterung kaum verbergen. Denn alle drei waren sich nun sicher, dass sie gerettet werden würden, denn selbst wenn Lloyd und die anderen es nicht mehr rechtzeitig über die Brücke schaffen würde, wo Lloyd war, war Kratos nicht weit und ihm würde ganz sicher wieder etwas einfallen um ihnen zu helfen. Kapitel 59: Tethe'allas Brücke ------------------------------ Kapitel 58 "Verdammt!" Mit einem wütenden Blick sah Lloyd wie die Brücke hochgezogen wurde und Panik machte sich in ihm breit. Wenn die Brücke erst einmal vollends offen stand, würden sie kaum eine Chance haben die andere Seite zu erreichen. Auch Zelos schien das erkannt zu haben. "Sie ziehen die Zugbrücke hoch!" "Ach, auch schon gemerkt, Zelos.", spottete Sheena und verdrehte die Augen dabei. "Also ich hab's nicht gemerkt.", lächelte Vivi dagegen und grinste Zelos zu, der daraufhin strahlte und schon etwas erwidern wollte, aber Lloyd ließ es dazu gar nicht erst kommen. "Los, beeilen wir uns!", rief er und rannte auf das Brückenende ihrer Seite zu, wo gerade hoch gezogen wurde. Kratos glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als Lloyd los rannte und die anderen ihm dann auch noch zu allem Übel nach kurzem Zögern folgten. "Das darf doch nicht wahr sein!", murmelte der Engel, als er mit weit geöffneten Augen zusah wie sein Sohn und dessen Freunde gewissermaßen Selbstmord beginnen. "Lloyd, stopp! Was machst du da?!", rief er ihm hinterher, ehe er den anderen schließlich auch folgte. Doch sein Sohn war inzwischen der erste, der das Ende der Brückenhälfte erreichte und auch sogleich sprang, in der Hoffnung die andere Seite zu erreichen. Vivi erreichte das Ende nur kurz nach ihm, doch sie war etwas klüger und versuchte noch eine Vollbremsung einzulegen, was aber nicht mehr richtig gelang, da der Rest mehr, oder weniger, in sie reinlief und sie somit alle zusammen die Brücke hinunter vielen. Nun begann Kratos doch ein wenig panisch zu werden. Einen konnte er auffangen, aber alle schaffte nicht einmal er. Trotzdem ließ er seine Flügel erscheinen, auch wenn er gar nicht wusste was er nun tun sollte um alle zu retten. Aber zum Glück schaffte es Sheena das Schlimmste zu verhindern. Geistesgegenwärtig, wenn auch etwas panisch, beschwor sie gerade noch rechtzeitig Undine, welche einen Wasserstrahl von unten sanft hochschießen ließ und so die Freunde mit dem Strahl auffing und sanft auf die andere Seite absetzte. "Puh, das war knapp!", rief Lloyd erleichtert, als sie sicher gelandet waren. "Knapp?! Ich hab geglaubt wir sterben nun alle!" Das Zelos sauer war, konnte man ihm nur zu deutlich ansehen, aber da schien er nicht allein zu sein. Auch Vivi schien richtig wütend zu sein, doch ihr Blick galt seltsamer weise Zelos. "Genau!", schimpfte sie und knuffte eben jenem grob in den Arm, woraufhin Zelos sie mit großen, überraschten Augen ansah. "Was fällt dir eigentlich ein mich umzurennen, ich hätte sterben können!" "Ich?! Das war Sheena!!" "Was?! Erstens stimmt das überhaupt nicht und zweitens haben ich und Undine dir gerade das Leben gerettet du idiotischer Auserwählter!" "Hört sofort auf zu streiten!", mischte sich dann aber Lloyd ein, bevor Zelos noch etwas anderes darauf erwidern konnte. "Erst müssen wir unsere Freunde retten!" "Oh, richtig!", stimmte ihm Vivi mit einem leicht überraschtem Gesichtsausdruck zu. Anscheinend hatte sie das schon wieder völlig vergessen. "Also los!" Und schon rannten sie wieder davon, ohne nachzudenken, oder zu überlegen. Kratos, der inzwischen ebenfalls sicher auf der anderen Seite der Brücke gelandet war und natürlich sofort sein Flügel wieder verschwinden ließ, konnte darüber wirklich nur den Kopf schütteln. Diese Jugend handelte seiner Meinung nach wirklich viel zu voreilig. Langsam und gemütlich setzte aber auch er dann seinen Weg fort, überließ aber den anderen das Kämpfen. Umso besser konnte er sich überlegen wie er seinem übereifrigem Sohn am besten den Kopf waschen konnte! Die anderen währenddessen hatten sich auf die Wachen gestürzt, um ihre Freunde befreien zu können, was sich zum Glück als nicht allzu schwierig darstellte. Die Wachen waren zwar viele an der Anzahl, doch sie hatten nie damit gerechnet, dass jemand kommen würde um die Halbelfen zu befreien. Dies bewirkte, dass die gefangenen unbewacht blieben und Vivi nutzte die Gelegenheit um sich heimlich von dem Kampf weg zu schleichen und ihre Freunde von den Fesseln zu befreien. Sie fand das dies weniger anstrengend war. Kaum hatte sie dann Ann von ihren Fesseln befreit, da lief diese auch schon los um ihren Freunden zu helfen und sich an den Soldaten ein bisschen zu rächen. Die anderen drei Halbelfen dagegen blieben auf Abstand und vor allem Genis konnte seiner Erleichterung endlich Luft machen. "Danke das ihr uns noch rechtzeitig gerettet habt Vivi.", sagte er und umarmte sie leicht. "Ich dachte schon du hättest uns im Stich gelassen." "Ich doch nicht!", rief die Halbelfe sofort empört. "Ist doch klar das ich nicht einfach so abhaue! Nein, mich werdet ihr nicht so schnell los." "Das ist allerdings richtig.", nickte Raine nachdenklich, aber ob sie nun begeistert davon war, oder nicht, konnte man ihr nicht ansehen. Die anderen hatten die Soldaten inzwischen endlich besiegt und kamen nun auch zu den Halbelfen hinüber. Lloyd natürlich allen voran und mit einem sehr besorgten Gesichtsausdruck. "Geht es euch allen gut?! Moment, wo ist Ann?!", rief der Halbengel und sah sich erschrocken um, als er sie nicht entdecken konnte. Genis sah ihn daraufhin aber etwas verwirrt an und deutete dann hinter ihm. "Ähm, sie steht direkt hinter dir Lloyd." Mit einem überraschten Ausdruck im Gesicht drehte Lloyd sich um, wobei er dabei fast mit Ann zusammenstieß, da sie wirklich dicht hinter ihm stand. "Ach... Hier bist du." "Ja, hier bin ich.", nickte sie, wobei sie ihn ein wenig beleidigt ansah. "Und... seit wann...?" "Ich hab dir nur geholfen diesen riesigen Kerl in der goldenen Rüstung zu erledigen!" "Oh, du warst das...." "Versteh ich das gerade richtig?", mischte sich nun auch Zelos ein, der auch ziemlich verwirrt aussah. "Ihr habt Schulter an Schulter gekämpft und du hast das nicht gemerkt Lloyd?" "Nun ja...", murmelte Lloyd, während er sich verlegen am Hinterkopf kratzte und zu Boden sah. "Wir mussten uns doch beeilen.." Ehe die Situation aber noch peinlicher werden konnte für Lloyd, trat nun Raine vor uns sah ihm dankbar und auch erleichtert in die Augen. "Ihr seid wirklich gekommen um uns zu befreien." "Aber natürlich! Ihr seit doch unsere Freunde, dass ist doch selbstverständlich!" "Aber wir sind doch Halbelfen Lloyd.", meinte Genis kleinlaut und sah beschämt zu Boden, doch da ging Lloyd auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter, während er seinen Freund lächelnd ansah. "Und was genau willst du uns damit sagen Genis?" "L... Lloyd! Du..." "Ist schon gut Genis. Aber müsstest du mich inzwischen nicht schon so gut kennen um zu wissen, dass es mir egal ist welcher Rasse wer angehört? Ich bin ja auch... Nun ja..." Am Schluss jedoch trat Raine vor und sah nun die anderen fragend an. "Und was ist mit euch? Sheena? Zelos? Stört es euch das wir Halbelfen sind?" "Also mich stört es nicht.", rief Sheena sofort, während sie von Vivi neugierig und erwartend angesehen wurde. "Immerhin bin ich ja mit Vivi befreundet und sie ist ja auch eine Halbelfe. Zudem sind wir aus Mizuho auch nicht besonders angesehen." "Hey! Wirklich?", fragte Vivi da aber und sah ihre Freundin überrascht an. "JA, Vivi! Aber du in deiner rosaroten Welt kriegst das natürlich nicht mit." "Doppel hey! Maaaannn..." "Nun ja, ich bin ja so erzogen worden, dass Halbelfen der größte Abschaum seien...", fing er an, wurde aber von Vivi mit einem lauten Aufschrei unterbrochen, was ihn aber nicht zu stören schien. "... aber ihr beide scheint in Ordnung zu sein. Und Vivimäuschen sowieso.", meinte er, wobei er mit dem letzten Satz wahrscheinlich gerade noch seine Haut rettete. "Na bitte, geht doch.", nickte die Lilahaarige dann auch zufrieden, wobei sie bemerkte das sie von Genis angesehen wurde. "Vivi, ich bewundere dich wirklich. Wie schaffst du das bloß von der Welt anerkannt zu werden, obwohl du eine Halbelfe bist?" "Ja, immer diese Diskriminierung! Was soll der Schwachsinn." "Hat sie nun eigentlich auf Genis Frage geantwortet?", wandte sich Lloyd daraufhin verwundert an Ann, welche aber den Kopf schüttelt. "Nein." "Gut. Worauf warten wir dann eigentlich noch?" "Darauf das du uns sagst was wir als nächstes tun sollen Lloyd?", schlug Genis vor. Daraufhin sah der Halbengel aber verlegen zu Boden, denn darüber hatte er sich noch keine Gedanken gemacht. "Oh.. Äh, ja...", murmelte er und scharrte unruhig mit den Füßen auf den Boden rum. "Also ich würde sagen, wir holen zuerst einmal die Rheairds von dem Foojibergen. Vielleicht kann ich sie ja irgendwie reparieren.", schlug Ann schließlich vor als es eine Weile still gewesen ist. Sofort wurde Lloyd wieder Enthusiastisch als er den Vorschlag hörte. "Gut, dann wollen wir mal los!", rief er, aber sie kamen keine drei Schritte weit, ehe sie Kratos laut rufen hörten. "Lloyd Aurion!" Das wirkte wie ein Kommando, was sofort alle stehen bleiben ließ. Langsam drehten sie sich wieder zu Kratos um, welcher Lloyd ziemlich wütend ansah. "Ihr anderen könnt schon einmal vor gehen. Ich muss noch etwas mit ihm klären!" Lloyd musste daraufhin schwer schlucken, während die anderen sich lieber dran machten diesem Befehl folge zu leisten und so blieb der Halbengel allein mit seinem Vater zurück, wobei er sich überhaupt nicht wohl in seiner Haut fühlte. Verlegen sah er zu Boden und erst als sein Vater direkt vor ihm stand, schaffte er es ihm in die Augen zu sehen. "Dad..." "Was hast du dir dabei gedacht?!" "Äh..." "Lloyd, sieh mir in die Augen! Wie bist du auf diese schwachsinnige Idee gekommen einfach die Brücke hinunter zu springen?!" "Dad, ich..." "Ihr hättet sterben können Lloyd! Wäre Sheena nicht rechtzeitig die Idee gekommen Undine zu beschwören hätte es sicher tote gegeben!", rief Kratos, wobei er immer lauter wurde, je mehr die anderen sich entfernten. "Selbst wenn ich versucht hätte euch zu retten, wäre es mir nur möglich gewesen einen von euch zu retten, ist dir das klar?!" "Aber... Ich hab doch auch Flügel und kann damit schweben...", versuchte Lloyd sich noch rauszureden, doch Kratos schüttelte sofort energisch den Kopf. "Daran hast du doch nicht einmal gedacht!" Schuldbewusst senkte Lloyd den Kopf. Auch ihm wurde klar, dass er die anderen und auch sich selbst in große Gefahr gebracht hatte. Dabei hatte er doch nur seinen Freunden helfen wollen. "Erst denken Lloyd, dann handeln! Wie oft muss ich dir das noch sagen?", seufzte sein Vater, was aber ein deutliches Zeichen war, dass er anfing sich zu beruhigen. "Komm jetzt, halten wir mit ihnen Schritt, bevor wir sie noch aus den Augen verlieren!" "Ja, Dad...", murmelte Lloyd und folgte seinem Vater sofort, denn noch mehr Ärger wollte er sich sicher nicht einhandeln. Kratos aber hatte nicht vor noch mehr auf das Thema einzugehen, denn er hoffte, dass der Junge seine Lektion gelernt hatte. Jedoch wünschte er sich in dem Moment nichts lieber als wieder in Iselia zu sein, denn so langsam war ihm dieser Ort doch ans Herz gewachsen. Na ja, reisen lag ihm ja eigentlich mehr und auch wenn sein Sohn sich gerne mal in Schwierigkeiten brachte, machte es ihm doch Spaß mit ihm zusammen die Welt anzusehen. Aber momentan wäre es ihm einfach lieber gewesen seinen Sohn in Sicherheit zu wissen, denn ihm war klar, dass sie sich noch einigen Schwierigkeiten und Gefahren stellen mussten, welche ihnen das Leben kosten könnte. Kapitel 60: Auf der Suche nach den Rheairds ------------------------------------------- Kapitel 59 Den Weg zu den Fooji-Gebirge schafften sie an diesem Tag nicht mehr und so mussten sie im freien übernachten. Doch mit dieser Pause, machte sich ein jeder in der Gruppe auch so seine Gedanken über die vergangenen Tage. Schließlich war es aber Raine, die ihre Neugierde nicht mehr zügeln konnte. »Würden Sie mir eine Frage beantworten Mr. Aurion?«, fragte sie an Kratos gewandt. Dieser wandte sich nun seufzend an Raine und sah sie einfach nur erwartungsvoll an, denn er hatte eine Ahnung wo das ganze hinauslaufen würde. »Nun, mich würde interessieren, ob Sie vielleicht noch eine andere Heilmethode für Colette kennen.«, fuhr sie dann fort, als Kratos keine Anstalten machte etwas zu sagen. »Wenn ich etwas wüsste, hätte ich es euch längst gesagt.«, sagte Kratos aber sofort kopfschüttelnd. »Dies entzieht sich meinem Fachwissen. Das Einzige was ich weiß ist, dass sie eine Schutzfassung braucht und das eigentlich nur Zwerge dieses Handwerk beherrschen.« »Hm... was mich aber brennend interessieren würde ist, warum Sie überhaupt Colette auf der Reise zur Welterneuerung begleitet haben, obwohl Sie genau wussten was mit ihr geschehen würde?« Nun wurde Kratos unruhig, da alle Augen nun auf ihn ruhten und vor allem die seines Sohnes. Das würde wirklich sehr unangenehm werden. Aber wie konnte er nun noch ausweichen? »Dad? Dad, bitte. Ich will es auch wissen! Warum warst du bereit Colette zu opfern?!« Seufzend sah Kratos zu seinem Sohn der ihn nun mit einem ziemlich strengen Blick musterte, der dem seinen momentan erschreckend ähnelte. »Yggdrasill war wenige Wochen vor der Welterneuerung bei mir, während du in der Schule warst Lloyd. Er... er hat mir angedroht dich zu töten wenn ich ihm die Auserwählte nicht bringe.« Eine kurze Zeit wurde es nun still, während Lloyd ihn entsetzt ansah. »Dad... warum... warum hast du mir nichts davon gesagt? Du konntest doch nicht einfach Colette opfern!«, stotterte Lloyd mit wachsendem Entsetzen und Unglauben. »Und was hätte ich tun sollen? Yggdrasill hätte dich auf der Stelle getötet, ich konnte nichts tun als zuzustimmen! Und wenn ich euch etwas gesagt hätte...« »... hätten wir nicht zugelassen das Colette die Welterneuerung zu Ende führt.«, beendete Raine für ihn den Satz. »Und dann hätte er Ernst gemacht.« »Aber Dad, wie konntest du nur?!«, rief Lloyd immer noch aufgebracht. »Wir hätten sicher einen Weg gefunden!« »Aber welchen Lloyd? So wie du dich zwischen die Welt und Colette entscheiden musstest, musste ich mich zwischen Colette und dir entscheiden. Da aber Yggdrasill Colette sowieso gleich noch mitgenommen hätte, nachdem er dich getötet hätte entschied ich mich dafür mitzuspielen.«, erklärte Kratos ihm mit seinem neutralen Gesichtsausdruck, doch seine Stimme zitterte leicht dabei. »Aber...«, wollte Lloyd schon wieder ansetzen, doch diesmal unterbrach Ann ihn. »Lloyd, Onkel Kratos hatte sicher nur das Beste für dich gewollt und ich bin mir sicher das ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen ist. Dir doch auch nicht, als du dich zwischen Colette und der Welt entscheiden musstest, oder?« Lloyd wollte schon darauf etwas antworten, doch dann besann er sich eines besseren und sah stattdessen bedrückt zu Boden. Sie hatten ja recht. Auch er hatte sich für einen kurzen Moment gegen Colette und für die Welt entschieden. Wie konnte er da seinem Vater böse sein? Auch er hatte es nur gut gemeint. »Okay, wäre einer von euch vielleicht mal so großzügig mir zu erklären wovon ihr da gerade geredet habt?«, fragte plötzlich Zelos und riss damit jeden hier aus seinen Gedanken und erst nun viel den anderen auf, dass der Auserwählte von Tethe'alla ja noch gar nicht bescheid wusste. Somit verbrachten sie die restliche Zeit bis zum Schlafen gehen um ihm im groben zu erklären was Sache war. Am nächsten Morgen brachen sie dann in aller Früh auf um den Fooji-Berg zu besteigen. Anfangs war Lloyd wie immer sehr enthusiastisch, doch kaum hatten sie die erste viertel Stunde hinter sich gebracht wurde es ihm schon wieder langweilig. »Uff, wie lange dauert das denn noch?«, keuchte er und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Das ganze Gebirge war viel steiler als er anfangs gedacht hatte. »Wir sind aber noch ziemlich am Anfang Lloyd.«, seufzte Sheena, die nicht besonders erfreut war das Lloyd sich nun schon beschwerte, denn immerhin war der Aufstieg wirklich beschwerlich. »Runter ging es aber einfacher...« »Tja Lloyd, das haben Berge so an sich.«, meinte Ann daraufhin schmunzelnd, woraufhin er ihr einen verärgerten Blick zuwarf. »Das weiß ich selber!« »Warum hast du dann damit angefangen?« »Weil.... Ach, vergiss es!«, grummelte der Halbengel und schaffte es dann tatsächlich für die nächsten zwanzig Minuten zu schweigen, ehe er wieder zu stöhnen anfing und vor sich herzuschimpfen. Eine Weile hörte sich Kratos das an, doch dann beschloss er einzugreifen bevor er sich wieder reinsteigern würde. »Lloyd! Fang gar nicht erst an!« Das jedoch verwirrt Lloyd und er sah seinen Vater fragend an. »Womit Dad?« »Dich zu beschweren. Du machst es damit nur dir und vor allem uns schwer.« Nun sah Lloyd beleidigt aus und das merkte man daran, dass er einfach nichts mehr sagte, bis sie den Gipfel endlich erreicht hatten und auch dann wurde seine Stimmung nicht besser. Vor allem da die Rheairds weg waren. »Ähm, Ann...«, fing Genis schon an. »Sag nichts Genis!«, unterbrach diese ihn aber nur, wobei sie schwer seufzte. »Vater muss hier gewesen sein und hat sie holen lassen. Tut mir leid das der Weg für euch umsonst war.« »Dann sind also die Rheairds bei deinem Vater?«, fragte Raine nachdenklich nach und sah Ann mit einem durchdringenden Blick an. »Dann nehme ich mal an in dieser Welt hat dein Vater auch einen Stützpunkt?« »Was meinen Sie Professor?«, wollte Lloyd natürlich sofort wissen, ohne überhaupt darüber nachzudenken. Ann und Raine ignorierten ihn aber. »Ja. Nahe von Flanoir.« »Wollen wir uns dann nach Flanoir begeben?«, überlegte nun Sheena laut und Raine nickte zustimmend. »Ja, das wäre wohl der beste Gedanke.« »Aber so einfach werden wir nicht nach Flanoir kommen. Und ob mein Vater sie uns nochmal anvertraut ist momentan sehr fraglich. Zudem schläft Volt nun und somit können wir sie in dieser Welt nicht benutzen.« »Dann müssten wir wohl zuerst einen Packt mit Volt schließen, oder?«, überlegte nun Raine und ihre Augen begannen nun schon leicht zu leuchten. »Das würde sich logisch anhören.«, stimmte ihr auch Kratos zu. Nachdenklich sahen alle zu Sheena, die auch auf der Stelle um einiges blasser wurde, aber sie kam nicht dazu irgendetwas zu sagen, denn im nächsten Moment hörten sie Schritte hinter sich, was alle dazu veranlasste sich alarmiert umzudrehen. »Lord Kratos?«, hauchte eine grünhaarige Frau überrascht, als sie die Gruppe betrachtete. »Ihr befindet euch immer noch bei diesen Kreaturen? Wieso?« Nun war es Kratos, der von der Gruppe überrascht angesehen wurde, doch dieser ließ die Frau nicht aus den Augen und langte mit seiner rechten Hand bereits an seinen Schwertknauf. »Pronyma? Was machst du hier?!«, rief er und setzte einen drohenden Blick auf. »Ich bin auf Lord Yggdrasills Wunsch hier um Colette zu ihm zu bringen. Bitte übergebt sie mir und kehrt mit mir zurück nach Derris Kharlan! Lord Yggdrasill würde sich sehr über eure Heimkehr freuen.« »Nein!« Schnell zog Lloyd Colette zu sich und sah besorgt zu seinem Vater. Er würde nicht zulassen das sie die beiden mitnahm. »Was mischt du dich da ein du niedere Kreatur?!«, fauchte Pronyma ihn sogleich an und wollte eine Attacke auf ihn einsetzen, doch nun war es Kratos, der sich schützend vor seinen Sohn stellte. »Wag es nicht Pronyma! Weder wirst du meinen Sohn etwas antun noch die Auserwählte mitnehmen!« »Schade Lord Kratos. Ich hatte gehofft ihr würdet wieder Vernunft annehmen. So aber werde ich wohl Gewalt anwenden müssen.« Kaum hatte sie den Satz beendet, als sie auch schon eine Attacke auf die Gruppe einsetzte, wobei die Freunde gerade noch rechtzeitig zur Seite springen konnten. Nur Genis wurde leicht getroffen, aber sofort von seiner Schwester geheilt. Auch Lloyd war zur Seite gesprungen und das nutzte Pronyma sofort aus um Colette am Arm zu packen und zu sich zu ziehen, was diese sich auch ohne weiteres gefallen ließ. »Colette!«, rief Lloyd erschrocken und wollte zu ihr rennen, wurde aber von seinem Vater zurück gehalten. »Nein, Colette geh nicht!« »Hahaha. Eine Auserwählte die ihre Seele verloren hat kann dich nicht mehr hören.«, lachte sie und warf Kratos einen warnenden Blick zu als er einige Schritte vorwärts machte. Als er wieder stehen blieb, wandte sie sich mit einem Lächeln wieder Colette zu, doch als sie auf ihren Cruxis-Kristall sah verschwand dieses Lächeln sofort wieder. »Wieso befindet sich er Cruxis-Kristall in so einer geschmacklosen Schutzfassung? Das ist ja widerwärtig! Ich werde es sofort entfernen!« Genau das wollte Pronyma dann auch machen, doch plötzlich griff Colette nach ihrer Hand und hielt sie mit einem eisernen Griff fest. »N... Nein! Nein, das war ein Geburtstagsgeschenk von Lloyd! Es gehört mir, du wirst es mir nicht wegnehmen!«, sagte Colette plötzlich nachdem sie ein paar mal geblinzelt hatte und so langsam wieder zu sich kam, doch mit jedem Satz wurde ihre Stimme kräftiger und auch entschlossener. »C... Colette..«, murmelte nun Lloyd überrascht und auch glücklich. »Nein! Wie... wie ist das möglich?! Wie kann der Cruxis-Kristall dieser geschmacklosen Schutzfassung nur standhalten?! Nein... Komm mit Mädchen lange kann das sowieso nicht anhalten!« »Nein, lass mich in Ruhe!«, schrie Colette jedoch und setzte ihre Chakrams gegen Pronyma ein, welche zurückwich. Colette nutzte ihrerseits die Chance um zu Lloyd zu rennen, welcher sie auch gleich umarmte und überglücklich lächelte. »Colette!« »Lloyd! Lloyd es tut mir so leid! Ich wollte dir zeigen wie sehr ich mich über dein Geschenk gefreut habe, aber ich konnte es nicht!« »Dummerchen. Nun ist doch alles in Ordnung.« »Wow, gute Arbeit Lloyd.«, mischte sich nun Zelos mit einem breiten grinsen ein und bewirkte damit das auch die anderen aus ihrer Starre erwachten. »Ja, in der tat.«, nickte auch Ann zustimmend. »Du scheinst mehr Talent zu haben als man auf den ersten Blick meinen könnte.« »Ja! Super das Colette wieder hier ist.«, lachte nun auch Genis und auch die anderen zeigten ihre Erleichterung. Überglücklich sah Lloyd von einem zum anderen und machte dabei den Fehler Pronyma völlig zu vergessen, welche bereits vor Wut ganz rot im Gesicht geworden war. »Du Flegel!«, schrie sie den Halbengel wütend an und machte sich bereit einen Zauber einzusetzen. »Jetzt wirst du sterben!« Mit diesen Worten richtete sie die Attacke auf Lloyd, der geistesgegenwärtig Colette sofort von sich stieß, kurz darauf aber selber zu Boden geworfen wurde. Er konnte noch einen lauten Knall hören und das nächste was er sah war sein Vater, der neben ihm auf dem Boden lag und sich nicht mehr rührte. »Dad?«, flüsterte Lloyd geschockt, während er sich ein wenig aufrichtete und zu seinem Vater rüber krabbelte um ihn an den Schultern zu rütteln. »Dad? Bitte... Bitte wach doch auf. Dad? Nein, bitte nicht! Dad!!!<< Kapitel 61: Ein Problem kommt selten allein ------------------------------------------- Kapitel 60 Das war für alle ein Schock. Nicht nur für die Gruppe, auch für Pronyma. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Kratos so dumm sein würde um sein Leben für diesen Jungen in Gefahr zu bringen. Schließlich war Lloyd der erste, der sich wieder rührte. Ganz langsam stand der Halbengel auf, wobei er seine Augen nicht von seinem Vater abwandte. Erst als er vollends stand, drehte er sich ganz langsam zu Pronyma um, wobei seine Augen wieder diese rötliche Farbe angenommen hatten. »Das wirst du mir büßen!«, zischte er wütend, wobei wieder seine Flügel auf seinem Rücken erschienen, wobei alle die Augen aufrissen. »Das schwöre ich!« Ehe ihn einer daran hindern konnte griff er Pronyma an und nach dem ersten kurzen Schreck halfen ihm seine Freunde auch dabei. Pronyma war erstaunt wie gut der Halbengel war. Er machte es ihr nicht leicht und seine Attacken waren überraschend kraftvoll und aggressiv. Insgesamt wirkte er nun mehr wie ein Engel, als vor dem Kampf und das fing an ihr Sorgen zu bereiten. Die kraftvollen Attacken des Halbengels, kombiniert mit den Magie- und Direktattacken seiner Freunde war schwierig für sie zu handhaben. Aber wieso er sich so plötzlich verändert hatte verstand sie noch nicht. Lord Yggdrasill würde das aber sicher interessieren. In diesem Moment konnte sie aber einer Attacke von Lloyd nicht mehr rechtzeitig ausweichen und so wurde sie getroffen und das nicht zu leicht. Schnell schaffte sie Abstand zwischen sich und der Gruppe und hielt sich ihre Wunde mit einer ziemlich düsteren Mine. Die Situation sah wirklich nicht gut für sie aus und das obwohl sie so mächtig war! »Wie nur?!«, zischte sie mit allem Hass, den sie in diesem Moment aufbringen konnte. »Wie nur kann ein erbärmlicher Halbengel solch eine Kraft aufbringen?!« »So wie ein jedes Kind, um dessen Vater es sich gerade sorgt!«, rief in diesem Moment aber Ann, auf die Pronyma überhaupt nicht mehr geachtet hatte und sah gerade noch wie das Mädchen den Pfeil losließ, den sie in der Sehne ihres Bogens gelegt hatte und auf sie schoss. Vor Schmerz schrie Pronyma kurz auf, als der Pfeil ihren Arm traf, denn sie hatte sich kaum aus der Schusslinie bringen können und sah das Mädchen hasserfüllt an. Gerade wollte sie wieder etwas darauf erwidern, als sie aber plötzlich wahrnahm das sich jemand hinter ihr befand und sie sich schnell umdrehte und zu ihrer Überraschung Jo sah, die mit verschränkten Armen nun vor ihr stand und sie mit einem verächtlichen Blick ansah. »Schwache Leistung Pronyma!« »Jo?!«, rief Pronyma überrascht als sie den Engel sah, welche ihre schwarzen Flügel offen auf ihren Rücken leuchteten. »Was... was macht ihr hier?!« »Lord Yggdrasill lässt nach dir fragen nachdem er Lord Yuan nicht erreichen konnte.«, erklärte sie, wobei Ann spürte wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich. Ihr erster Gedanke war, dass sie sofort versuchen musste ihren Vater, oder zumindest Bota zu erreichen. Sie hatte ja seit ihrem Aufbruch nicht mehr mit ihm gesprochen und da konnte ja etwas passiert sein! »Na schön!«, rief Pronyma, wobei sie Ann damit aus ihren Gedanken holte. »Aber was ist mit der Auserwählten?« »Du hast es ja geschafft das sie aus ihrem Zustand erwacht ist und ohne Vorbereitungen ist sie uns momentan nicht nützlich. Lassen wir sie erst einmal.« »Nein, dass war ich nicht! Ich...«, protestierte Pronyma lautstark, doch Jo schien ihr gar nicht zuzuhören. »Wie auch immer.«, unterbrach sie, sie. »Beeil dich lieber, sonst kriegst du auch noch Ärger mit Yggdrasill.« »Jawohl.«. Wenig begeistert erhob sich Pronyma in die Luft und ehe Lloyd sie aufhalten konnte, war sie auch schon weg. »Halt, komm zurück! Nein, so ein Mist aber auch!«, schimpfte er und wendete sich dann Jo zu. »Und was willst du hier?« »Ich nehme an das hast du gerade mitgekriegt.«, war jedoch die recht kühle Antwort. »Was? Willst du Colette etwa nicht holen?«, fragte Lloyd überrascht und ließ seine Schwerter sinken. Eigentlich hatte er fest damit gerechnet das Jo nun ebenfalls versuchen Colette zu entführen und es einen Kampf geben würde. Stattdessen lachte der Engel aber nur und schüttelte den Kopf. »Nö, hab gerade keine Lust dazu. Da keine direkten Anweisungen von Lord Yggdrasill gekommen sind, wieso sollte ich mir die Mühe machen?« »Du scheinst deinem Anführer ja nicht gerade besonders loyal ergeben zu sein.«, meinte nun Raine sowohl nachdenklich, als auch misstrauisch. »Nein. Ich bin nicht mehr und nicht weniger jemand, der seine Aufträge ausführt.« »Denk aber nicht das ich dich einfach so davonkommen lasse, nur weil du gerade nicht vor hast Colette zu entführen!«, rief Lloyd mit grimmiger Mine und machte sich wieder kampfbereit, doch Jo schien das nicht zu interessieren. »Konzentriere dich lieber auf das was wichtig ist.«, meinte sie stattdessen und stellte sich an den Rand der Klippe, um ihre Flügel zu öffnen und sich fallen zu lassen. Nur kurz darauf sah man sie aber schon wieder am Himmel und es dauerte nicht lange bis sie aus ihren Blicken entschwunden war. »Warte.... Verdammt!«, rief ihr Lloyd noch nach, doch dann war auch sie fort. Noch einen Moment sah er ihr mit einem wütenden Blick nach, ehe er sich zu seinem Vater wendete, der immer noch am Boden lag. Raine war schon dabei ihn zu heilen, doch bis jetzt schien er noch nicht zu sich gekommen zu sein. Ohne sich länger über die Engel zu ärgern, steckte Lloyd seine Schwerter weg und rannte zu seinem Vater um sich neben ihn in die Knie zu setzen. »Wie geht es ihm Professor?!«, fragte er schließlich ein wenig aufgebracht. »Er ist doch nicht...« »Nein, keine Sorge Lloyd. Er wird wieder gesund, wenn er sich schont. Aber vorerst wird es noch etwas dauern, bis er wieder zu sich kommt, also ist es besser wenn wir vorerst hier ein Lager aufschlagen und über Nacht bleiben.« Langsam nickte er, ohne die Augen von seinem Vater zu lassen, der sich immer noch nicht rührte. »Okay. Das wird wohl das Beste sein.« Es dauerte nicht lange bis das Lager aufgeschlagen war, doch anfangs umfing die Gruppe noch eine bedrückende Stille, bis Genis es nicht mehr aushielt und versuchte ein Gespräch mit Colette zu beginnen. »Colette... Geht es dir auch wieder richtig gut?« »Oh ja!«, rief sie auch sofort mit einer plötzlichen Heiterkeit in der Stimme und strahlte den jungen Magier an. »Es tut mir so leid das ich euch solche Probleme und Sorgen bereitet habe! Aber stell dir vor, ich glaube ich verspüre sogar wieder Hunger!« »Na das ist ja großartig!«, freute sich auch Genis. »Dann koch ich dir gleich mal was leckeres, was willst du denn?« »Nun... Ich esse alles, außer Grüne Paprika.« »Deinen Hass auf grüne Paprika hast du anscheinend auch wieder bekommen.«, meinte Ann lächelnd, woraufhin Colette fröhlich nickte. »Es freut mich auch dich wieder so lebendig zu sehen.« »Ja, ich freue mich auch wieder Hunger zu haben. Ähm, hast du auch Hunger Lloyd?«, wandte sich nun der blonde Engel an Lloyd, der aber immer noch neben seinen Vater saß und sich bis jetzt nicht gerührt hatte. Doch er schien sie gar nicht zu hören, auch nicht als sie ihre Frage noch einmal wiederholte. Erst als Zelos zu ihm rüber ging und ihm recht grob in die Schulter boxte, sah der Halbengel erst erschrocken auf und warf Zelos dann einen finsteren Blick zu. »Was sollte das denn jetzt?!« »Ah, willkommen zurück zu den lebenden Amigo. Aber wusstest du nicht das es unhöflich ist einer Dame nicht zu antworten?«, fragte Zelos mit einem frechen grinsen und schielte dabei zu Colette rüber. Es dauerte einen kurzen Moment, doch dann verstand Lloyd den Wink. »Oh! Entschuldige Colette, ich wahr wohl in Gedanken.« »Das macht nichts Lloyd. Du sorgst dich um deinen Vater, da ist das doch verständlich.« Nun stand Ann aber auch und ging ebenfalls zu Lloyd rüber und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Na los Lloyd, komm. Du hast Raine doch gehört, Onkel Kratos wird wieder vollkommen gesund, er braucht nur seine Ruhe. Iss erst einmal etwas und dann besprechen wir wie es weiter geht, okay?« »Tut mir leid Ann, aber momentan verspüre ich keinen großen Appetit.« »Ach was Amigo, dass wollen wir gar nicht hören!«, rief Zelos aber und zog den Jungen recht grob auf die Beine. »Zwei so charmanten Damen kann man doch eine Einladung zum Essen nicht ausschlagen!« »Zelos! Lass mich sofort los!« Doch anstatt ihn los zu lassen bekam der rothaarige auch noch von Ann Unterstützung und so zogen ihn die beiden je an einem Arm zu Colette und Genis, der das Essen fast schon fertig hatte. »Na los Lloyd!«, sagte der kleine Magier und reichte ihm seine Portion. »Ich hab auch extra etwas ohne Tomaten gekocht!« Schwer seufzend ergab sich Lloyd daraufhin seinem Schicksal und begann mit unveränderter Trauermine zu essen. Es war nicht so, dass er ihnen nicht glaubte, dass es seinem Vater gut gehen würde, aber Sorgen machte er sich trotzdem. »Was sollen wir als nächstes tun?«, fragte Ann schließlich um erneut die Stille zu überbrücken. »Colette ist nun zwar wieder sie selbst, aber deswegen ist das Problem noch lange nicht gelöst. Zudem wird Onkel Kratos eine Weile geschwächt sein und nicht mehr richtig kämpfen können. Da wäre es schlecht wenn wir wieder von diesen Engeln angegriffen werden.« »Nun, ich könnte euch eine Medizin besorgen, die für diese Art von Verletzungen sehr viel versprechend ist. Allerdings müssten wir dazu Richtung Ozette gehen.«, meinte Sheena nach kurzem Überlegen. »Ozette?!«, rief da aber Zelos mit wenig Begeisterung. »Das heruntergekommene Kaff?! Zudem habe ich gehört dass sie Halbelfen gegenüber nicht besonders freundlich sein sollen!« »Nun übertreib mal nicht! Zudem wäre es wirklich nur für kurzem, bis ich die Medizin geholt habe, das würde keinen Tag dauern.« »Ahhhh, ich verstehe. Du willst nach Mizuho, nicht wahr Sheena?« »Zelos!«, rief die Beschwörern, sofort wütend als er das gesagt hatte. »Ich mache es wirklich nur für Kratos, damit er schneller wieder auf die Beine kommt! Aber dazu müssen wir vorher nach Meltokio gehen, denn ich habe ziemlich gute Beziehungen dort. So finden wir sicher einen Weg wie wir dorthin kommen.« »Sheena...«, unterbrach Lloyd sie plötzlich mit leiser und ruhiger Stimme, woraufhin die Beschwörerin überraschend zu ihm rüber sah. »Danke. Ich meine das du Dad helfen willst.« Daraufhin wurde Sheena leicht rot und winkte verlegen ab. »Ach was Lloyd. Das ist doch selbstverständlich.« »Trotzdem, danke.«, sagte der Habengel noch einmal und stand dann auf um wieder zu seinem Vater zu gehen und sich dann an Noishe zu lehnen, der sich neben Kratos zusammengerollt hatte. Als Lloyd sich an ihn lehnte, sah der Protozone nur kurz auf, um dann auch gleich wieder den Kopf auf seine Vorderpfoten zu legen. Es war ja langsam selbstverständlich geworden das Lloyd sich an ihn lehnte, wenn sie im freien schliefen. Finger, die ihm sanft durchs Haar strichen war der Grund was ihn am nächsten morgen weckte. Zuerst genoss es der Halbengel, doch dann wurde er so langsam wach und die Erinnerungen des vergangenen Tages kehrten zurück. Erschrocken richtete sich Lloyd auf und sah zu seinem Vater, der bereits wach war und ihn abwarten ansah. »Dad! Wie geht es dir, hast du Schmerzen?« »Es ist nicht der Rede wert. Aber ich bin beruhigt das es dir gut geht.« »Dad... Bitte mach das nicht noch einmal, ich bin jetzt noch ganz zittrig. Ich war richtig besorgt um dich!«, murmelte er nun etwas leise um die anderen nicht zu wecken, die immer noch zu schlafen schienen. »Das sagt der Richtige. Wenn ich mich richtig erinnere, warst du derjenige, der sich zuerst in Schußlinie begeben hat um Colette zu retten. Junge mit dir kriege ich noch graue Haare!« Nun musste Lloyd lachen und zwar laut genug um zumindest einige seiner Freunde zu wecken. Nein, diesen Tag würde er wohl nicht mehr erleben und da war er auch froh darüber. Kapitel 62: Zurück nach Meltokio -------------------------------- Endlich ein neues Kapitel! Tut mir so leid, dass es so lange gedauert hat, aber diese verdammten Cliffhänger... Na ja, viel Spaß mit dem neuen Kapitel.^^ Kapitel 61 Der Abstieg ging langsamer von sich als der Aufstieg, da sie auf Kratos Verletzung acht gaben. Besonders Lloyd zeigte diesmal einen überaus großen Beschützerinstinkt seinem Vater gegenüber, aber auch Colette fragte er immer wieder ob es ihr gut ging und ob sie sich nicht noch schonen wollte. Als sie dann endlich unten angekommen waren, war es bereits später Nachmittag und so beschlossen sie noch einmal im nahe gelegenen Haus des Heils zu übernachten, was ihnen, dank Zelos auch kostenlos erlaubt wurde. "Geht es dir gut Dad?", erkundigte sich Lloyd auch gleich bei seinem Vater, als sie ihr Zimmer betreten und sich auf ihre Betten gesetzt hatten. "Mach dir um mich keine Sorgen Lloyd. Da hab ich schon schlimmeres erlebt. Es wird zwar noch etwas dauern, bis meine Wunden geheilt sind, aber ich werde nicht daran sterben." "Und... Und was wenn wir wieder angegriffen werden? Raine meinte es wird sicher einige Zeit dauern bis die Wunde soweit geheilt ist das du keine Schmerzen mehr hast und dafür haben wir doch keine Zeit!" "Vorerst müssen wir zusehen das wir einen Plan entwickeln um gegen Cruxis etwas in der Hand zu haben.", seufzte Kratos und sah zum Fenster. "Yggdrasill ist momentan noch zu mächtig um gegen ihn in einem Kampf zu gewinnen." "Aber...", wollte Lloyd einwenden, doch Kratos unterbrach ihn sofort. "Zudem müssen wir zusehen, dass wir jemanden finden, der sich Colettes neue Schutzfassung ansieht. Ich muss zugeben ich bin wirklich beeindruckt von dem was du geleistet hast, aber es ist immer noch amateurhaft. Am besten wäre ein Zwerg, wo sich damit auskennt." "Wirklich?", fragte sein Sohn daraufhin halb erfreut über das Lob und halb erstaunt über das was sein Vater gerade gesagt hatte. "Und wo finden wir hier in Tethe'alla einen Zwerg? Wenn wir es schaffen nach hause zu kommen, können wir ja Dirk fragen.", schlug er vor. "Ich fürchte so einfach ist es auch wieder nicht Lloyd." "Und warum nicht?" "Weißt du Lloyd... Die Zwerge arbeiten eigentlich für Yggdrasill und dafür das einige von ihnen ihre Freiheit wiederbekommen haben, mussten sie einige ihrer Talente aufgeben. Aus diesem Grund hat ein jeder Zwerg andere Fähigkeiten übernommen.", versuchte Kratos seinem Sohn zu erklären. "Ach so... Dann müssen wir uns wohl auf unser Glück verlassen und hoffen das Dirk dazu in der Lage ist.", seufzte Lloyd und ließ den Kopf hängen. "Nun zieh nicht so ein Gesicht. Selbst wenn er es nicht kann dürfte deine Schutzfassung mit etwas Glück ausreichen.", versuchte Kratos ihn aufzumuntern, was ihm auch zu gelingen schien, denn Lloyd lächelte wieder. "Okay. Und wenn wir unterwegs angegriffen werden, werde ich dich beschützen, solange du noch nicht richtig kämpfen kannst." Nun war es Kratos, der seinen Sohn überrascht ansah. Doch Lloyd sah ihn mit einem so enthusiastischen Blick an, dass er dazu wirklich nichts sagen konnte, sondern einfach nur lächelte. Seinem Sohn schien die Idee zu gefallen, dass es einmal umgekehrt war und er seinen Vater beschützen konnte, anstatt umgekehrt. "Lass uns schlafen Lloyd. Es reicht noch wenn du mich morgen beschützt." "Dad!", rief Lloyd daraufhin empört und warf seinem Vater einen bösen Blick zu. Kratos aber hatte sich bereits demonstrativ hingelegt und die Augen geschlossen, wobei er still in sich hinein grinste. Am nächsten Morgen setzte die Gruppe ihre Reise nach Meltokio fort und standen auch schon bald vor den Stadttoren, die dieses mal jedoch von zwei Wachen bewacht wurden. "Na toll und was jetzt?", fragte Ann die Gruppe, doch da kamen die Wachen auch schon auf sie zu und sie machten sich kampfbereit. Doch zur Überraschung aller waren die Wachen anscheinend nicht auf einen Kampf aus. "Auserwählter!", sagte einer von ihnen und verbeugte sich leicht, so gut es eben in dieser sperrigen Rüstung ging. "Es tut uns sehr leid Auserwählter, aber wir haben den Befehl bekommen dich sofort zu verhaften wenn wir dich sehen. Bitte, verschwinde von hier, sonst müssen wir den Befehl ausführen!" "Aber wir...", fing Lloyd an, doch Kratos legte ihm eine Hand auf die Schulter und deutete den anderen an ihm zu folgen. Er führte sie dann ein Stück von der Stadt weg, damit sie sich in Ruhe beraten konnten und die Wachen den Eindruck hatten, sie wären gegangen. "Und wie sollen wir da nun reinkommen?", fragte Genis seufzend. "Noch einmal werden die uns wohl nicht warnen!" "Keine Sorge, überlasst das nur mir!", rief Zelos aber da mit einem breiten und sicheren Grinsen im Gesicht. Die anderen drehten sich daraufhin erstaunt zu ihn um und sahen ihn mit ungläubigen Blicken an. "Was denn? Glaubt ihr etwa der große und einzigartige Zelos Wilder hat keinen Plan? Na, dann folgt mir mal!", lachte Zelos und winkte ihnen ihm zu folgen, während er auch schon losging. Auf einen kleinen Umweg führte Zelos die Gruppe zurück nach Meltokio, doch diesmal kamen sie bei einem Abwasserkanal heraus, woraufhin die anderen doch recht verwundert waren. "Was sollen wir hier?", wollte Lloyd dann schließlich wissen. "Ich nehme an, er will uns durch den Abwasserkanal in die Stadt schmuggeln.", vermutete Kratos, der ebenfalls nicht besonders begeistert von der Idee war, sich das aber nicht anmerken ließ. "Yup, genauso ist es.", stimmte ihm Zelos dann lächelnd zu. "Abends werden die Tore nämlich sowieso geschlossen und wenn ich dann zu spät nach hause gekommen bin, hab ich halt diesen Umweg genommen." "Warum bist du denn so spät abends noch unterwegs?", wollte Colette nun verwundert wissen, woraufhin Zelos sie breit grinsend ansah. "Ich kann es dir ja bei Gelegenheit gern einmal demonstrieren meine süße Colette." "Zelos...!", rief Sheena, doch der Auserwählte winkte schnell ab. "Schon gut, schon gut. Los, gehen wir.", und schon betrat er den dunklen Untergrund und nach kurzem Zögern folgten ihm die anderen mit einem ziemlich mulmigen Gefühl. Es dauerte nicht lange, da wünschte sich jeder der Gruppe an einen anderen Ort, doch sie wussten es besser als sich deswegen zu beschweren. Eine Zeit lang folgten sie Zelos durch die Kanalisation, ehe er sie endlich vor einer Tür standen, die Zelos dann auch zu öffnen versuchte, was ihm aber nicht gelang. "Was... Das ist aber komisch. Früher war sie nie verschlossen.", meinte Zelos verwundert, während er immer noch heftig an der Türklinke rüttelte. "Ich dachte du wüsstest wie man hier raus kommt!", rief Sheena nun etwas gehässig, doch Zelos verdrehte daraufhin nur die Augen. "Und das tu ich doch, oder?!" "Wahrscheinlich haben sie die Tür verriegelt, als sie die ganze Stadt auch abgeriegelt haben. Womöglich hat jemand geahnt das wir diesen Weg nehmen würden.", vermutete nun Raine mit einem sehr nachdenklichen Gesichtsausdruck. "Sicher doch, aber das heißt dann auch das es jemanden gibt, der genau weiß, dass Zelos diesen Weg regelmäßig nimmt. Also jemand, der ihm immer heimlich folgt und ganz genau aufpasst.", sagte nun Ann, was sie aber nicht wirklich ernst gemeint hatte, doch es bewirkte, dass alle Blicke sich auf sie richteten. "Was?" "Du kannst einem echt Angst machen, weißt du das?", murmelte der Auserwählte, wobei ihm ein Schauer über den Rücken fuhr. Dem Patriarchen würde er so etwas wirklich zutrauen! "Lasst uns weitergehen. Dies ist sicher nicht der einzige Weg der nach draußen führt.", beschloss nun Kratos, um die angespannte Stimmung etwas zu lockern, doch es schien nicht allzu viel zu helfen. Denn auch als sie weitergingen achtete ein jeder auf einmal auf das geringste Geräusch, was sie dann zusammenzucken ließ. Anns kurze Version hatte besonders bei den Jüngeren einen gewissen Eindruck hinterlassen. Wieder gingen sie einer weile durch den dunklen und muffelnden Kanal, bis sie eine Treppe erkennen konnten. "Eine Treppe. Das könnte der Hinweis auf einen Ausgang sein.", meinte Raine mit sichtlicher Erleichterung in der Stimme, was auch Zelos wieder lächeln ließ. "Yo, hab ich's euch nicht gesagt? Der große Zelos findet den Ausgang bestimmt." Sheena wollte schon zu einer passenden Antwort ansetzen, als plötzlich drei Männer in Sträflingskleidung mit Knüppeln und Messern in den Händen vor ihnen auftauchten. Während die Meisten erst einmal zu überrascht waren um gleich zu reagieren, zog Kratos sofort sein Schwert und machte sich kampfbereit. "Tut uns leid, wir haben nichts gegen euch, aber der Patriarch hat uns die Freiheit versprochen, wenn wir euch töten.", sagt einer von ihnen auch sogleich. "Sehr beruhigend!", murmelte Ann, die nun auch zu ihrem Bogen griff und dann begann auch schon der Kampf, der aber nicht lange andauerte. Nach wenigen Minuten lagen die Banditen besiegt am Boden und die Freunde steckten ihre Waffe wieder weg. Zelos ging dann auf die besiegten Banditen zu, da er hoffte mit ihnen einen neuen Handel abschließen zu können, aber im nächsten Moment wurde er mit einem schmerzhaften Tritt zu Boden geworfen und ein Fuß wurde auf seinen Rücken gestellt, nahe am Nacken. Als Zelos nach dem ersten Schrecken versuchte wieder aufzustehen wurde er wieder schmerzhaft niedergedrückt und hatte eigentlich keine Chance sich zu bewegen. "Keine Bewegung!", rief der Fremde mit drohender Stimme an die Gruppe gewandt, die sich wieder kampfbereit gemacht hatten. "Oder der Auserwählte wird sterben!" Kapitel 63: Wieder in Meltokio ------------------------------ Uff, erst mal nachträglich ein frohes neues Jahr. Hatte eigentlich vorgehabt es anfang Januar hoch zu laden, aber es kommt halt immer anders als man denkt. Na ja, viel Spaß mit dem neuen Kapitel. Kapitel 62 Drohend sah der Fremde die Gruppe an, während Zelos immer noch versuchte unter dem Fuß des Sträflings hervor zu kommen, doch mit jeder Bewegung drückte dieser nur fester auf seinen Rücken und so langsam schmerzte dies. Er hatte langes, blaues Haar und seine Hände waren mit Handschellen gefesselt. Zelos spürte wie Unsicherheit in ihm hoch kam und um dies zu überspielen versuchte er die Situation mit seinen coolen Sprüchen zu überspielen. "Hey, hey, hey! Du glaubst doch nicht wirklich das du damit durchkommen wirst!", rief er und hoffte das seine Stimme sicher genug klang. Doch dafür verstärkte der Unbekannte den Druck auf seinen Rücken noch einmal, so das Zelos das Gefühl hatte, dass seine Knochen jeden Moment brechen würden. "Wer die Vernichtung der Welt plant kann nicht länger der Auserwählte sein!", kam es nur kalt von dem Unbekannten. So langsam wurde Zelos doch ziemlich mulmig zumute. Vor allem weil die anderen nichts taten um ihm zu helfen. "Hey, Lloyd! Wenn du mich hier sterben lässt, werde ich zurück kommen und dich als Geist heimsuchen!", rief er nun mit leichter Verzweiflung. Der Halbengel hob daraufhin aber nur eine Augenbraue und sah ihn ungläubig an. Er hatte ja wirklich nicht vor Zelos einfach so sterben zu lassen, nicht einmal bei diesem Idioten! Doch der Charakter des Auserwählten gefiel ihm gar nicht und er beschloss ihn noch eine Weile zappeln zu lassen. "So? Gerade das hatte ich aber gerade eigentlich vor...", meinte er, wobei er seine Stimme ziemlich desinteressiert klingen ließ, den blauhaarigen Fremden aber nicht aus den Augen ließ. Als Zelos merkte, dass er von Lloyd momentan keine Hilfe erwarten konnte, wandte er sich nun an Vivi, da sie ihm eigentlich bisher noch immer geholfen hatte. "Vivi, hilfst du mir zumindest?" "Wow, ist der groß!", war aber die einzige Antwort die sie Zelos gab, während sie Regal immer noch mit großen Augen anstarrte. Das bewirkte das Zelos stöhnend den Kopf, den er bisher aufrecht gehalten hatte, auf den Boden sinken ließ. Wie hatte er auch erwarten können das ihm jemand hier half? Da aber setzte Kratos plötzlich Lightning auf den Fremden ein und Ann schoss zur selben Zeit einen Warnpfeil ab, der ihn an der Wange streifte. Diese Doppelattacke zwang den blauhaarigen zurück zu weichen und von Zelos abzulassen, der die Gelegenheit sofort nutzte, aufsprang und sich so schnell wie möglich hinter Lloyd versteckte. "Puh!", seufzte er und umarmte ihn von hinten, während er seinen Kopf erleichtert auf die Schulter des Halbengels fallen ließ. Dieser war von der Reaktion des Auserwählten ganz überrascht und wusste nun wirklich nicht ob er sich darüber ärgern, freuen, aufregen, oder sonst wie reagieren sollte. Er konnte Zelos zwar nicht leiden, aber ein Unmensch war er nun auch wieder nicht. Also stand er einfach nur da und sah zu wie Ann und sein Vater mit den Banditen allein fertig wurden. "Argh, sie sind zu stark!", stöhnte der Blauhaarige mit den Handschellen schließlich, während er die Gruppe weiterhin mit einem ernsten Gesichtsausdruck betrachtete. "Für's erste ziehen wir uns zurück!" Damit verschwanden die Banditen auch so schnell wie sie gekommen waren und ließen die Gruppe allein zurück, die eigentlich immer noch verwundert und überrascht über den plötzlichen Angriff waren. "Man, was war das denn?", wunderte sich Lloyd kopfschüttelnd und befreite sich nun doch aus Zelos Umarmung, die ihm bereits viel zu lange dauerte. "Anscheinend hat der Kardinal uns Sträflinge auf den Hals gehetzt. Wir scheinen ihm gefährlich zu werden.", meinte Zelos schließlich dann doch mit einer sehr ernsten Stimme, was die anderen etwas wunderte, da sie ihn so eigentlich nicht kannten. Nun aber galt es erst einmal diese stinkende Kanalisation zu verlassen und das möglichst unbemerkt! Kratos war der erste, der die Leiter zu dem Gulideckel hochkletterte und diesen vorsichtig anhob, um erst einmal einen ungefähren Überblick von seiner Umgebung zu bekommen und vor allem um zu prüfen, ob Menschen in der Nähe waren. Dies war zum Glück aber nicht der Fall. Also beeilte er sich den Deckel zur Seite zu schieben und diesen Ort zu verlassen. Nach und nach kamen schließlich auch die anderen wieder ans Tageslicht, während Kratos Wache hielt und aufpasste, dass sie von keinem gesehen wurden. Als alle endlich oben angekommen waren, wurde der Deckel schnell wieder an seinen Platz gelegt und die Gruppe zog sich in eine stille Gasse zurück. "Und nun?", wollte Lloyd wissen, wobei er froh war diesen Ort endlich verlassen zu haben. "Einige Freunde von mir arbeiten im Forschungsinstitut und werden uns sicher helfen können auf die andere Seite zu kommen.", meinte Sheena zuversichtlich und deutete ihnen an ihr zu folgen. "Solange es uns weiter bringt und sie uns nicht verpetzen sollten wir es versuchen.", stimmte Ann ihr sofort zu. Also führte Sheena sie zum Forschungsinstitut, wobei sie alle darauf achteten so wenig wie möglich gesehen zu werden. Zumindest gelangten sie ohne großen Ärger an ihr Ziel und betraten auch ungehindert das Gebäude. Dort wurden sie auch freundlich von den Halbelfen empfangen, die sich mächtig freuten Sheena und Vivi wieder zu sehen. Als die beiden dann nach unten gehen wollten, kam ihnen jemand entgegen, der von oben bis unten in Kleidern gehüllt war und überrascht stehen blieb als er Vivi und Sheena sah. "Vivi! Sheena! Was macht ihr denn hier?!", rief er erstaunt. "Kuchinawa! Ähm, darf ich euch Kuchinawa vorstellen, ein Freund von uns. Und das sind unsere neuen Freunde. Sie kommen aus Sylvarant.", erklärte Sheena ihm. "Und was macht ihr hier?" "Wir müssen die andere Seite der Brücke erreichen, die ja nun leider zugezogen ist. Und du?" "Ich bin wegen eines Auftrags hier. Aber darüber kann ich nun nicht reden. Wir sehen uns.", und ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging Kuchinawa an ihnen vorbei und verließ das Gebäude. Nach diesem kurzen Auftritt von Kuchinawa gingen die Freunde nach unten in das Labor, wo Sheena sofort mit den Halbelfen sprach. Corrine und Finfi allerdings waren nicht besonders begeistert an diesem Ort zu sein, was man daran merkte, dass Corrine sich nicht zeigen wollte und Finfi fast ununterbrochen ein Knurren von sich gab. Sheena erklärte ihnen dann die Sachlage und die Halbelfen boten ihnen an mit einem Elementarboot auf die andere Seite zu kommen. Allerdings würde das noch bis zum nächsten Tag dauern und so bot Zelos ihnen an bei ihm zu übernachten. Dies löste zwar nicht besonders viel Beifall aus, aber da sie keine bessere Lösung fanden machten sie sich eben zu Zelos Villa auf und schafften es ohne von jemanden gesehen zu werden dort anzukommen. Als sie dort ankamen, wurden sie auch gleich von einem Mann begrüßt, der Zelos Butler zu sein schien. "Master Zelos, willkommen zuhause.", begrüßte der Mann den Auserwählten als ersten. "Hallo Sebastian.", grüßte der Rothaarige ihn auch sofort zurück. "Irgendwelche besonderen Vorkommnisse seit meiner Abreise?" "Ich habe Anweisungen bekommen Ihr Erscheinen sofort zu melden." "Das können Sie ignorieren. Richten Sie lieber Zimmer für meine Freunde her." "Sehr wohl Master Zelos. Ah, Vivi, schön Sie wieder zu sehen. Ihr Zimmer ist wie immer hergerichtet." Vivi jedoch sah ihn mit großen Augen an und versuchte so unschuldig wie möglich ihre Frage zu stellen. "Welches Zimmer denn Sebastian?" "Na das Selbe wie immer.", lächelte der Butler. "Wenn du dich nicht mehr erinnern kannst, ist es ja auch kein Problem wenn du bei mir schläfst.", grinste nun Zelos, während er einen Arm um ihre Schultern legte. "Bei dir?! Ich glaub nicht das ich bei dir im Zimmer geschlafen habe!", schüttelte Vivi den Kopf. "Hätte mich auch gewundert Vivi!", murmelte Sheena und wünschte sich, sie würde Zelos mit seiner Art nicht auch noch unterstützten. "Ach komm schon Vivi. Du erinnerst dich doch, oder?", rief nun Zelos mit einer weinerlichen Stimme, woraufhin die junge Halbelfe zu ihrem Elementargeist sah, der inzwischen auf dem Boden stand und das ganze interessiert beobachtete. "Weißt du etwa noch wo unser Zimmer war Finfi?" Der kleine Elementargeist blinzelte sie daraufhin zweimal an, ehe er die Treppe mit dem roten Samtteppich hoch hüpfte und vor Zelos Zimmertür stehen blieb. Daraufhin jedoch Atmete Vivi übertrieben tief ein, während sie sich mit ihrer linken Hand ans Herz faste. "Finfi, du Verräter! Schäm dich! Also wirklich..." "Na bitte.", grinste Zelos nun zufrieden. "Da haben wir den Beweis." Da jedoch kam Sebastian der lilahaarigen Halbelfe zur Hilfe. "Es ist wie immer das Zimmer am Ende des Ganges. Master Finfi bevorzugt wahrscheinlich den flauschigen Teppich in Master Zelos Zimmer mehr, wie den Holzboden in Ihrem Zimmer Fräulein Vivi." "Stimmt. Aber warum bekomme ich eigentlich nicht das Beste Zimmer?!" "Du kannst gern immer noch bei mir schlafen..." "Nein, Zelos. Da nehme ich doch lieber das ruhige Zimmer." "Au, du kannst ganz schön verletzend sein. Wie auch immer.", seufzte Zelos und drehte sich dann zu den anderen um. "Also dann, fühlt euch wie zuhause. Sebastian, richten Sie ihnen bitte auch Zimmer her." "Sehr wohl Master Zelos. Ah und wer ist der Gast mit den beiden Schwertern wenn ich fragen darf?" "Das ist mein Amigo.", antwortete der Auserwählte ihm grinsend, ehe er dann aber auch schon durch eine der Türen verschwand. "Man, ist das nobel hier.", meinte Lloyd etwas später zu seinem Vater. "Fast wie in dem Schloss." "Als Auserwählter mangelt es ihm ja auch nicht an Geld. In einem reichen Königreich und einer blühenden Welt ist das eben anders als in einer Welt, die von Dürre und Angst gezeichnet ist.", nickte sein Vater nachdenklich. "Aber in beiden Welten laden die Leute alles auf die Auserwählten ab. Und das ist nicht richtig!", rief Lloyd mit einem wütenden Blick. "Ich kann Zelos zwar nicht leiden, aber so ein Schicksal verdient wirklich keiner, nicht einmal er!" "Wäre es dir lieber du wärst hier aufgewachsen?" Diese Frage überraschte Lloyd nun doch ein wenig. Vor allem weil er darüber noch nicht nachgedacht hatte. "Ich... Nein, wie kommst du denn darauf?", meinte der Halbengel schließlich. "Ich war immer glücklich in Sylverant und werde diese Welt auch immer meine Heimat nennen. Mach dir keine Gedanken deswegen, du hast nichts falsch gemacht. Aber... wegen dieser Curxis Sache..." "Darüber reden wir wenn der richtige Augenblick gekommen ist Lloyd. Glaub mir, es ist manchmal wirklich besser wenn man nicht zu viel weiß." "Ich... Ich vertraue dir Dad. Aber es wäre mir wohler wenn ich verstehen würde was du damit zu tun hast." "Das verstehe ich Lloyd.", sagte sein Vater und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Aber gedulde dich noch etwas. Ist das für dich in Ordnung?" Einen Moment sah Lloyd seinem Vater direkt in die Augen. Wie immer konnte er keine Emotionen in seinem Gesicht lesen, doch Kratos Augen strahlten in dem Moment wieder diese väterliche Wärme aus, die er nur für seinem Sohn übrig hatte. Ja, bisher hatte er ihm immer vertrauen können. "Okay Dad. Ich warte bis du es für den richtigen Zeitpunkt hältst." "Danke Lloyd.", seufzte Kratos erleichtert und umarmte ihn sogar für einen kurzen Moment. Er wusste es wirklich zu schätzen das sein Sohn ihm nach allem was er getan hatte trotzdem noch vertraute. Kapitel 64: Zurück nach Syback ------------------------------ Kapitel 63 Am nächsten Tag gab es erst einmal ein reichliches Frühstück für die Gruppe und besonders die jüngeren ließen es sich schmecken. Kratos ermahnte sie zwar einmal, nicht zu viel in sich hineinzustopfen, da sie heute noch einiges vor hatten, aber er stieß auf taube Ohren. Da er auch keine Lust hatte sich mit ihnen herum zu ärgern, beschloss er, dass sie ihre eigenen Erfahrungen machen mussten. Auch wenn er bezweifelte, dass die Meisten momentan etwas daraus lernen würden. Gleichzeitig nahm er sich aber auch vor Lloyd mal wieder zu trainieren, da er dies in der letzten Zeit ja stark vernachlässigt hatte und seine Ansicht nach hatte es sein Sohn mal wieder dringend nötig! "Ich kann es kaum abwarten mit diesem Elementarboot zu fahren.", grinste der Halbengel, während er noch kräftig kaute. "Und wahrscheinlich wird es dir auf halben Wege wieder langweilig werden.", seufzte kurz darauf aber Genis, der zumindest gewartet hatte, bis er sein Essen herunter geschluckt hatte. "Stimmt gar nicht!", rief Lloyd aber sofort. "Ich interessiere mich sehr wohl dafür, ich hab so was immerhin noch nie gesehen!" "Das Meer? Du bist doch schon in Sylvarant auf dem Meer gefahren," sagte Genis verwundert. "Quatsch, ich meinte mit einem Elementarboot zu fahren!" "Hört bitte auf damit!", mischte sich nun Raine ein, der die lauten Stimmen nicht gefielen. "Wir werden es ja bald sehen." "Okay, okay, Professor!", seufzte Lloyd dann aber schnell, denn er hatte wirklich keine Lust sich nun auf einer Diskussion mit seiner Lehrerin einzulassen. Stattdessen wandte er sich lieber Colette zu, schon damit sie nicht weiter darüber reden konnte. Dabei viel ihm aber auf, dass Colette sich schon die ganze Zeit an ihre Schulter faste, oder mit ihrer Schulter Kreisbewegungen machte. "Geht es dir gut Colette?" "Was? Oh ja, sicher Lloyd.", nickte sie schnell und setzte so gut es ging ein Lächeln auf. "Ich bin heute Nacht nur falsch gelegen." "Ach so. Na, hoffentlich geht es dir bald wieder besser." Ann jedoch betrachtete Colette skeptisch. Sie glaubte nun schon lange genug mit ihr unterwegs zu sein, um zu wissen wann sie log und wenn das der Fall war, dann log sie in diesem Moment. Ihr Blick wanderte zu Kratos, doch dessen Gesichtsausdruck blieb wie immer ohne jede Regung. Aber sie glaubte doch, dass er etwas öfter zu Colette hinüber sah als sonst. Ja, da stimmte eindeutig etwas nicht, aber sie konnte noch nicht genau sagen was es war. Nach dem Frühstück gingen sie dann wieder zum Labor, wo man ihnen aber sagte, dass Kuchinawa das Elementarboot bereits mitgenommen hatte und am Strand in der Nähe der Thete'alla-Brücke auf sie wartete. Bevor die Gruppe aber dorthin gehen konnte, bekamen sie von den Forschern etwas, dass man Flügeltasche nannte. "Was ist das?", wollte Lloyd auch sofort wissen als sie das Labor verlassen hatten. "Das nennt man eine Flügeltasche.", erklärte Kratos ihm mit leiser Stimme. "Darin kann man so ziemlich alles verstauen, auch übergroße Objekte." "Wirklich? Hört sich toll an. Ich kann es kaum erwarten sie auszuprobieren und zu sehen wie das gehen soll.", lachte sein Sohn auch sofort als er das hörte. "Mach bitte kein so großes Aufsehen daraus. Wir sollten die Aufmerksamkeit nicht auf uns lenken." "Sicher doch Dad, du kannst dich auf mich verlassen!" Eine Stunde später kamen sie dann zu dem erwähnten Bereich, doch der Weg wurde ihnen durch ein Tor versperrt, an dem auch noch ein Sicherheitsschloss hing. "Nun ist es auch noch versperrt, was haben wir doch für ein Glück.", seufzte Ann als sie die Kette sah. Lloyd trat daraufhin näher heran und betrachtete sich das Schloss genauer. "Überlasst das mir!", lächelte er schließlich und begann an dem Schloss herumzuhantieren, welches dann auch wenige Minuten später aufsprang. "So, geschafft!" "Wow, du bist spitze Lloyd!", rief Colette begeistert und auch Genis nickte zustimmend. "Ja, manchmal ist er wirklich zu gebrauchen." "Also ich weiß nicht ob ich das als etwas positives werten kann.", murmelte Kratos vor sich hin, der nicht besonders begeistert davon war das sein Sohn Schlösser knacken konnte. Unten wartete Kuchinawa schon ungeduldig auf sie. "Ihr habt ganz schön lange gebraucht!", beschwerte er sich auch sogleich bei ihnen. Ohne aber sich ansonsten länger aufzuhalten, deutete er auf das Elementarboot und erklärte, dass es dies sei. "Los, Lloyd. Probier doch gleich mal die Flügeltasche aus.", schlug Zelos ihm mit einem grinsenden Gesicht vor. "O... Okay...", nickte der Halbengel etwas aufgeregt und versuchte es auch sogleich. Es funktionierte problemlos und natürlich musste Lloyd auch sofort versuchen es wieder aus der Tasche zu holen. Während die jüngeren begeistert darüber waren, machte sich Raine Sorgen, da sie wieder übers Meer fahren musste, Kratos beobachtete das ganze Geduldig, Ann amüsiert und Kuchinawa wartete ungeduldig bis sie fertig waren. "Seid ihr dann auch mal fertig damit?", fragte letzterer mit der Zeit dann ungeduldig. "Ja, lasst uns nach Syback aufbrechen.", stimmte Sheena ihm zu. Während die anderen auch schon ins Elementarboot einstiegen, hielt Kuchinawa Sheena noch einen Moment zurück, um ihr einen Glücksanhänger zu geben, den sie auch dankend annahm. "Darf ich fahren Dad?", rief Lloyd auch sogleich, kaum hatte er das EB betreten. "Nein, Lloyd!", war die direkte Antwort, während Kratos seinem Sohn einen strengen Blick zuwarf. "Aber... warum nicht?!", wollte sein Sohn enttäuscht wissen. "Weißt du wie man dieses Elementarboot steuert?" "Äh... nein..." Während Lloyd das langsam bewusst wurde, wandte sich der Engel an Ann. "Ich nehme an du kennst dich mit so etwas aus, oder?" "Ja. Dad hat mir in so etwas Unterricht geben.", nickte sie lächelnd. "Dann würde ich vorschlagen das du das EB nach Syback steuerst. Es ist ja nicht besonders weit." "Gerne, Onkel Kratos.", und schon ging Ann zu der Steuerung um sich damit einzugewöhnen, ehe sie losfahren würde. Das allerdings passte Lloyd überhaupt nicht. Eifersüchtig sah er Ann nach wie sie zu den Maschinen ging und daran herumhantierte. Wieso erlaubte sein Vater ausgerechnet IHR dieses coole Boot zu fahren und nicht ihm?! "Warum darf ich nicht fahren Dad?!", ließ er seine Wut dann auch an seinem Vater aus, als Ann losfuhr. "Ann erlaubst du immer so etwas, warum mir nicht?!" "Weil Ann darin eine Ausbildung bekommen hat.", erklärte ihm Kratos mit ruhiger Stimme, doch was er sich dabei dachte, konnte man ihm mal wieder nicht ansehen. "Und warum hast du mir so etwas nie beigebracht?!", man konnte Lloyd anmerken, das er gerade richtig sauer war. "Weil es sich nie ergeben hat. Wir hatten uns nie an Orten befunden wo es eine solche Technologie gibt, wie hätte ich es dir da beibringen sollen?" "Trotzdem! Du und Ann scheint über alles Bescheid zu wissen, warum hat sie alles erklärt bekommen und ich nicht?!" "Das Thema haben wir doch schon durch Lloyd...", seufzte Kratos, doch sein Sohn ließ ihn da nicht ausreden. "Warum bist du immer so gemein?! Ständig hast du Heimlichkeiten vor mir! Vertraust du mir denn so wenig, dass du mir nichts sagst, oder hältst du mich zu dumm dafür?! Ja, wahrscheinlich bin ich wirklich zu dumm!", schrie der Junge nun, doch jetzt warf sein Vater ihm einen warnenden Blick zu. "Lloyd Aurion...!" "Ach, lass mich in Ruhe!" Für einen Moment glichen sich die wütenden Blicke von Vater und Sohn so genau, dass Genis und Colette, die den Streit mitbekommen hatten, erschrocken einen kleinen Schritt zurück gingen. Kratos und Lloyd sahen gerade richtig wütend aus und da wollte sicher keiner der beiden in die Schusslinie geraten. Es dauerte aber nicht lange bis Lloyd sich umdrehte um sich in die hinterste und dunkelste Ecke zu verziehen die er finden konnte um sich etwas beruhigen zu können. Kratos sah ihm kurz hinterher, ehe er sich damit ablenkte sein Schwert zu schärfen. Es ärgerte ihn immer wieder das Lloyd solche Ausraster hatte und vor allem, dass sie so plötzlich kamen. In solchen Fällen wünschte er sich einfach immer nur Anna an seiner Seite. Sie wäre sicher besser mit den Wutausbrüchen eines Teenagers zurecht gekommen. Er dagegen hatte das Gefühl dann immer alles falsch zu machen, doch durchgehen konnte er das ja auch nicht lassen. Kratos seufzte leise. Es war wirklich nicht einfach ein Vater zu sein. Colette inzwischen beschloss Lloyd nachzugehen, um sich zu vergewissern das es ihm gut ging, doch diesmal war es Genis der sie zurück hielt. "Lass ihn erst einmal, der kommt schon von allein wieder." "Aber...", wollte die Auserwählte widersprechen, doch Genis schüttelte den Kopf. "Gib ihm Zeit runter zu kommen, die beiden regeln das schon." Als sie in Syback ankamen war Lloyd jedoch immer noch sauer auf Kratos, welcher es ebenfalls mied ein Gespräch mit Lloyd anzufangen. Das wirkte sich auch auf die Gruppe mit einer deprimierten Stimmung aus. Das allerdings änderte sich, als Genis jemanden sah. "Hey, ist das nicht Jo dort hinten?!" Augenblicklich drehten sich alle in die Richtung in die Genis deutete und langten dann auch sogleich zu ihren Waffen, während sie zusahen wie Jo ungerührt auf sie zukam. Doch sie schien an einem Kämpfen nicht interessiert zu sein, sondern blieb einfach kurz vor ihnen stehen und lächelte sie an. "Was willst du?!", rief Lloyd, der wütend über ihr Verhalten war. "Wenn du Colette willst, werden wir das verhindern!" "Colette? Ne, heute nicht." Diese Antwort verwunderte dann doch alle. Eigentlich hatten sie damit gerechnet nun wieder gegen sie zu kämpfen, doch sie schien daran überhaupt nicht interessiert zu sein. "Du... du bist nicht hinter Colette her?", fragte Lloyd sie verwundert, wobei er seine Waffen senkte. "Wie schon gesagt, heute hab ich keine Lust. Ich habe keinen Auftrag bekommen mich mit euch anzulegen und Colette zu holen, warum also sollte ich mir zusätzliche Arbeit machen? Das wäre doch nur lästig." "Willst du uns etwa damit sagen das du uns nur dann angreifst, wenn man es dir auch befiehlt?!", rief Genis ungläubig. So etwas hatte er dann doch nicht erwartet. "Klar doch.", meinte sie aber nur und ging einfach an ihnen vorbei. Ann jedoch packte sie noch einmal am Arm und hielt sie fest, als sie an ihr vorbei wollte und sah sie mit einem durchdringenden Blick an. "Dir scheint dann ja nicht besonders viel an Cruxis zu liegen, oder?" "Ich erledige meine Arbeit.", kam die einfache und kühle Antwort. "Warum bleibst du dann in Cruxis wenn dir sowieso nicht viel daran liegt?" "Wohin sollte ich sonst? Es führt kein Weg daran vorbei.", und mit diesen Worten riss sie sich los und lief im Eiltempo aus Syback hinaus. Die anderen sahen ihr verwirrt nach. Ihr Verhalten konnten sie wirklich nicht verstehen. Warum arbeitete sie für Cruxis, wenn sie sich noch nicht einmal richtig dafür einsetzte? Oder hatte sie vielleicht ein ganz anderes Motiv warum sie das tat? Kapitel 65: Spannungen ---------------------- Kapitel 64 Mit Hilfe von Vivi und Sheena schafften es die Freunde ungesehen nach unten in das Labor von Kate zu gelangen. Diese war sichtlich überrascht als sie die Gruppe wieder sah, vor allem mit den Halbelfen. "Diese Zusammensetzung des Manas...", murmelte Kate, während sie Ann, Genis und Raine musterte. "Dann seit ihr also tatsächlich Halbelfen." "Ja, sind wir.", nickte Ann. "Danke das du sie hast gehen lassen. Uns wäre es ansonsten wohl schlecht ergangen." "Ja... Ihr habt also die Wahrheit gesagt.", wandte sich Kate nun an Lloyd. "Danke das ihr zurück gekommen seit." "Aber das war doch selbstverständlich.", sagte Lloyd sofort. "Wir halten unsere Versprechen." "Das sehe ich.", nickte Kate nachdenklich. "Nun denn, kann ich irgendetwas für euch tun?" "Ja, es geht um Colette.", nickte Lloyd, wobei er zu ihr sah. "Ich habe ihr eine Schutzfassung anfertigen können und sie wirkt auch, aber ich habe die Befürchtung das es nicht lange halten könnte. Gibt es da etwas was wir tun können?" "Nun, ich selber kann da nichts tun, ich kenne mich mit Schutzfassungen nicht aus. Aber es gibt da einen Zwerg. Sein Name ist Altessa und er wohnt in der Nähe von Ozette. Wenn jemand weiß wie man eine gute Schutzfassung herstellen kann, dann er." "Hm, Ozette liegt in der Nähe von Mizuho.", meinte Sheena daraufhin nachdenklich. "Das ist gar nicht mal so schlecht. Während ihr schon mal nach Ozette geht, werden Vivi und ich nach Mizuho gehen und die Medizin für Kratos holen. Das wird nicht lange dauern, da können wir uns dann in Ozette treffen." "Das hört sich gut an.", nickte Raine. "So kommen wir schneller voran. Vielen Dank für die Informationen Kate." "Bitte, das ist das mindeste was ich für euch tun kann." "Gut, beeilen wir uns damit Colette schnell gerettet werden kann!", seufzte Lloyd und ging wieder zur Tür, wobei er seinem Vater keinen Blick würdigte. Das zeigte allen nur zu gut wie sauer er noch auf ihn war. Kratos ignorierte ihn genauso, wandte sich jedoch Kate noch einmal zu. "Nochmals danke für Ihre Hilfe Kate.", dann ging auch er aus dem Labor. "Man, da ist einer sturer als der andere!", seufzte Ann und die anderen nickten nur zustimmend, während sie den beiden folgten. Auf dem Weg zum Gaoracchia Wald mussten sie hin und wieder gegen Monster kämpfe, wobei Lloyd die Gelegenheit wahr nahm und seine ganze Wut an ihnen raus ließ. Anfangs ging das auch ganz gut, doch dann mussten sie gegen ein stärkeres Monster kämpfen und die Konzentration aller war gefordert. "Verdammt, das Biest ist zäh!", keuchte Lloyd nach einiger Zeit, während er dem Monster einen bösen Blick zuwarf. "Wir sollten es so schnell wie möglich besiegen. Ich hab da ein ungutes Gefühl.", sagte Ann zu ihm, während sie wieder einen Pfeil in die Sehne ihres Bogen einlegte. Doch genau da schien sich das Monster für einen Angriff zu entscheiden. Ann sprang daraufhin schnell zur Seite und auch Lloyd konnte sich und Colette von den Klauen des Monsters retten, doch Genis hatte nicht die selben Reflexe wie die Kämpfer. Mit weit geöffneten Augen sah er wie in Zeitlupe die Klaue auf sich zukommen, die ihn dann auch kurz darauf traf und eine tiefe Wunde in seiner Brust verursachte. Zudem flog der junge Magier einige Meter in die Luft, ehe er auf dem harten Boden landete und kurz noch über das spärliche Gras rollte, ehe er regungslos liegen blieb. "GENIS!!!", hörte man Raine dann auch schon brüllen und ohne auch nur darüber nachzudenken rannte sie hinüber zu ihrem Bruder, während sie betete, dass er noch am Leben war. Das sie dabei beinahe selber von dem Monster getroffen wurde, bekam sie gar nicht mal mit. Kratos hatte aber zum Glück gerade noch rechtzeitig reagiert und die Attacke abgeblockt. Für diesen Moment war das Monster aber auch abgelenkt und achtete nicht mehr auf seine Umgebung. Das nutzte Ann sofort aus um einen weiteren Pfeil auf den Hals des Monsters zu schießen. Sie traf perfekt. Ein letztes mal bäumte sich das Monster auf, ehe es röchelnd zusammen brach und sich nicht mehr rührte. Freude kam aber bei niemanden in der Gruppe auf. Stattdessen rannten alle so schnell sie konnten zu Genis und Raine hinüber, die gerade versuchte ihren Bruder zu heilen. Panik zeichnete sich auf dem Gesicht der Heilerin ab als sie bemerkte wie schlimm Genis Verletzungen waren und ihr war klar das ihre Heilkräfte dafür nicht ausreichen würden. Auch als Kratos ihr dabei half und sogar Zelos seine Heilkräfte einsetzte, war ihr klar das sie Genis nicht helfen konnten. Der junge hatte ja schon bereits das Bewusstsein verloren. "Genis...", flüsterte Raine mit zitternder Stimme als sie das Heilen aufgab. "Genis, bitte nicht!" Auch die anderen waren sichtlich bestürzt, wussten jedoch nicht was sie tun oder sagen sollten. Nur Kratos blieb ruhig und versuchte weiterhin die Blutungen des Jungen so gut es ging zu stillen. "Professor! Können Sie denn gar nichts tun?!", rief Lloyd irgendwann frustriert, doch Raine schüttelte kaum merklich den Kopf, während inzwischen Tränen ihre Wange hinunter liefen. "Aber irgendetwas müssen wir doch tun können!" "Raine, Sie müssen Resureccection einsetzen, oder Genis wird sterben!", mischte sich nun Kratos mit sehr ernster Stimme ein. Ihm war klar das der Kleine schon so gut wie tot war und sie nun schnell handeln mussten. "Aber... aber ich habe diesen Zauber bisher nur einmal...", stotterte die Halbelfe zitternd, wobei sie Kratos mit großen, verängstigten Augen ansah. "Raine, ich fühle schon keinen Puls mehr! Entweder Sie versuchen es jetzt, oder es gibt wirklich keine Rettung mehr für ihn!" Diese Worte von Kratos wirkten. Noch einmal atmete Raine tief durch, ehe sie unter den staunenden Blick der anderen Resureccection auf ihren Bruder einsetzte. Es war ein sehr schwieriger Heilzauber und die Chance das er nicht wirkte war auch groß. Wenn das Opfer nämlich nicht zwischen Leben und Tod schwankte nützte er nichts. Alle sahen mit Herzklopfen und Staunen zu als Genis von einem hellen Licht umgeben wurde und als dieses nachließ begann Genis zur Erleichterung aller, plötzlich zu husten und heftig zu atmen. Danach dauerte es nicht mehr lange bis der kleine Halbelf mit Mühe und stöhnend die Augen öffnete. "Genis!", flüsterte Raine mit brüchiger Stimme, als ihr Bruder die Augen öffnete und strich ihm dabei sanft durchs Haar. "Wie geht es dir?" "Raine?", keuchte Genis erschöpft und müde. "Was... was ist geschehen?" "Ganz ruhig Genis! Es ist nun alles in Ordnung, ruh dich einfach etwas aus.", sagte sie lächelnd, während sie ihn vorsichtig in den Arm nahm. "Yeah, sie haben es geschafft Professor!", rief Lloyd dann plötzlich in die Stille, so dass fast alle zusammenzuckten. Sogar Vivis Elementargeist, welcher das ganze mit großen, interessierten Augen beobachtet hatte, gab einen erschrockenen Quietscher von sich. Alle Blicke wandten sich daraufhin zu Lloyd und sahen ihn böse an, woraufhin sich der Halbengel sich verlegen am Nacken kratzte. "Oh, ähm... tut mir leid... Ich wollte euch nicht erschrecken." "Wie auch immer...", sagte Raine während sie tief einatmete. "Ruhen wir uns erst einmal aus, das können wir alle gebrauchen." Dagegen hatte wirklich niemand etwas einzuwenden. Allerdings sahen sie erst noch zu das sie so weit wie möglich von dem toten Monster weg kamen, ehe sie sich erschöpft ins Gras fallen ließen. Einige aßen eine Kleinigkeit, während andere die Augen zumachten, oder einfach nur vor sich hinstarrten. Gesprochen wurde nicht viel. Raine erklärte Genis zwar vorsichtig was geschehen war, doch ansonsten sagte man sich nur das nötigste. Es herrschte gerade einfach eine unangenehme Spannung in der Gruppe. Besonders Ann störte das im Moment. Also ging sie zu Lloyd rüber, der ein wenig abseits mit Noishe von den anderen saß und wütend das Gras vor sich anstarrte. "Sag mal, was bist du eigentlich in letzter Zeit so schlecht drauf Lloyd?", fragte sie ihn schließlich, was den Halbengel aber deutlich zusammenzucken ließ. Er war so in seine Gedanken versunken, dass er ihr Kommen gar nicht bemerkt hatte. "Ann!", noch einmal atmete er tief durch um sein nun wild klopfendes Herz zu beruhigen, ehe er wieder zu Boden sah. "Was willst du?" Seufzend, über den genervten Ton in seiner Stimme, ließ sich das blauhaarige Mädchen neben ihm nieder. "Das hab ich doch schon gesagt! In letzter Zeit bist du nicht mehr so gut drauf und scheinst mir sogar auszuweichen! Liegt das an mir, oder bilde ich mir das nur ein?" "Nein, das bildest du dir nur ein!", kam auch schon die Antwort. Fast ein bisschen zu schnell für ihren Geschmack. "Sicher...", murmelte sie mit wenig Überzeugung. "So siehst du auch aus." "Ann, wenn du nichts dagegen hast, ich würde jetzt gern allein sein." "Und was hab ich nun mit deinem Streit mit Onkel Kratos zu tun?" Wütend sah Ann ihn an. Sie wollte sich hier nicht für dumm verkaufen lassen. "Ich hab dir doch gesagt das nichts ist!", kam die murrende Antwort, doch Lloyd klang alles andere als überzeugt dabei. "Um was ging der Streit denn eigentlich?", fragte Ann nun schließlich schwer seufzend. Wenn es so nicht ging, musste sie es eben anders versuchen und zudem hatte sie wirklich nicht richtig mitbekommen um was es ging, nur das sie sich angeschrien hatten. "Ach, Dad wollte mich dieses Elementarboot nicht steuern lassen. Er traut mir nie was zu...", murmelte der Halbengel schließlich, wobei er betrübt den Kopf hängen ließ. Nachdenklich sah Ann ihn an. Eigentlich hätte sie sich so etwas ja denken können. "Und was hab ich damit zu tun?", fragte sie nun etwas sanfter. "Hat es dir nicht gepasst das ich steuern durfte und du nicht?" Endlich zuckte Lloyd zusammen, wodurch Ann daraus schließen konnte dass sie damit richtig lag. Daran war also der Streit schuld. "Er hat es sicher nicht so gemeint." "Ach, so ist er immer! Mich lässt er nie was machen und du darfst alles! Hält er mich denn wirklich für so blöd, dass ich nichts auf die Reihe kriegen würde?!", begann er endlich zu reden. "Einem jeden traut er etwas zu, nur mir nie!" Ein Schweigen trat ein, in dem beide ihre Gedanken nachhingen, doch dann verstand Ann plötzlich was er hatte. "Sag mal Lloyd, kann es sein das du eifersüchtig bist?", fragte sie ihn mit einem Grinsen im Gesicht. Fast augenblicklich wurde der Halbengel rot, schüttelte aber zugleich heftig den Kopf und wehrte energisch mit den Händen ab. "N.... Nein, was denkst du denn?!!", stotterte er. "Es stimmt also. Lloyd, wegen mir brauchst du das nicht zu sein. Onkel Kratos hält auch sehr viel von dir, er versucht uns nur zu den passenden Situationen richtig einzuteilen....", begann sie, doch Lloyd ließ sie nicht ausreden. "Gerade das ist es ja! Mich teilt er nie wo ein! Im Gegenteil, er verbietet mir alles!" "Vielleicht solltest du mal mit ihm darüber reden? Mich hat mein Dad auch erst ihm helfen lassen, als ich ihn darum gebeten habe. Und mehr Zeit hat er erst mit mir verbracht, als ich ihn einmal so richtig angeschrien hab und dann weggelaufen bin. Ohne reden kommst du da nicht weit." Seufzend sah Lloyd Ann mit einem traurigen Blick an. "Ich bin aber nun einmal nicht der Mustersohn, den er sich gerne wünscht. Ich mach ihm doch nie was recht und immer alles falsch!" "Ach Lloyd.", seufzte Ann nun betrübt. Es war wohl mal Zeit das Kratos davon erfuhr wie Lloyd sich fühlte. Aber das war ganz sicher nicht ihre Aufgabe. "Ich bin mir sicher das du dir das nur einbildest. Auch wenn dein Vater es nicht zeigt, aber er hat dich wirklich lieb. Warum sonst würde er sich immer Sorgen um dich machen? Das gehört wohl zum Elternsein dazu." "Als ob du auch so viel Erfahrung darin hättest!" Genervt verdrehte Ann die Augen. Mit Lloyd war heute Nacht wohl nichts mehr anzufangen. "Na schön, wenn du nicht reden willst...", murrte sie nun ein wenig wütend und stand auf um ebenfalls an einem etwas ruhigeren Ort zu gehen. Lloyd sah ihr nach und fühlte sich auf einmal richtig schuldig. Ann konnte ja eigentlich nichts dafür, warum ließ er seine Wut dann an ihr aus? Er konnte wohl wirklich gar nichts recht machen! Sobald Ann an einem ruhigen Platz, etwas abseits von den anderen, angekommen war, holte sie ihren Kommunikator heraus und versuchte erneut ihren Vater zu erreichen. Aber es funktionierte schon wieder nicht. "Verfluchter Mist!", zischte Ann wütend und packte ihn wieder ein. "Wenn ich nur wüsste ob meiner kaputt ist, oder Dads, oder ob er das Ding ganz ausgeschaltet hat und einfach niemand ran geht, oder was überhaupt da los ist!", fluchte sie leise. Die Pause währte ab da nicht mehr lang und sie machten sich wieder auf den Weg zum Gaoracchia-Wald. Doch unterwegs hing jeder seinen eigenen, besorgten Gedanken nach, wobei Raine, Genis so gut wie gar nicht mehr aus dem Augen ließ, Lloyd immer wieder einen Blick auf Kratos und Ann warf und Ann ununterbrochen an ihren Vater denken musste. Erst als sie den Wald erreichten, wurden sie wieder auf andere Gedanken gebracht, auch wenn es keine schöne waren. Kaum hatten sie den dunklen Wald, mit seinen vielen, alten Bäumen nämlich betreten, da tauchten plötzlich die Garde des Patriarchen auf und umzingelte sie. "Auserwählter, hier und jetzt wird dein Ende kommen!", sagte einer der Wachen und man konnte direkt spüren wie er hinter seinem Helm gemein grinste. "Du stehst dem Patriarchen im Weg, er will dich beseitigt haben." Zelos jedoch zeigte sich unbeeindruckt und verdrehte nur die Augen. "Also da erzählst du mir nichts neues, das weiß ich schon als Kind." "Umso besser!" Und mit diesen Worten griff die Garde die Gruppe an, welche auch augenblicklich ihre Waffen zogen um sich zu wehren. Kapitel 66: Im Gaoracchia-Wald ------------------------------ Uff, dieses Kapitel hat wieder etwas länger gedauert, was mir auch richtig leid tut.^^' Dafür wünsch ich euch aber nun viel Spaß damit. :D Kapitel 65 Der Kampf dauerte nicht lange und die Garde zog sich schnell zurück. Da die Gruppe aber annahm, dass sie bald mit Verstärkung zurück kommen würden, hielten sie sich nicht lange am selben Ort auf, sondern gingen tiefer in den Wald, wobei Sheena die Führung übernahm. Schnell wurde es immer dunkler, was an den großen, alten Bäumen lag, die das Sonnenlicht nicht mehr richtig bis zum Waldboden durch ihr dichtes Blätterwerk durchließen. "Man, ganz schön dunkel hier.", murmelte Lloyd nach einiger Zeit. "Dieser Wald ist auch schon uralt.", erklärte ihm Raine sofort. "Die Bäume sind so hoch gewachsen, weil sie schon so alt sind und da es so viele sind, lassen sie kaum noch Sonnenlicht auf den Boden durch." "Sag mal Onkel Kratos, wie alt ist denn dieser Wald eigentlich wirklich?", wollte Ann mit leiser Stimme wissen. Teils war sie wirklich interessiert, andererseits wollte sie auch ein Gespräch mit ihm anfangen. "Ob du es glaubst oder nicht, aber dieser Wald ist schon älter als ich. Eigentlich ein Wunder das er solange und so viele Kriege überlebt hat, aber es ist wahr.", antwortete Kratos ihr ebenso leise. Nun war es Ann, die große Augen machte. "Wirklich? Wow, das habe ich nun wirklich nicht erwartet..." Dann jedoch wurde sie von dem lauten Aufschrei, der von Genis und Lloyd stammt unterbrochen, die kurz darauf auch tiefer in den Wald rannten. Verwirrt sahen ihnen alle bis auf Zelos hinterher. "Man, diese Geschichte würden nicht einmal dreijährige glauben!", rief er lachend und hatte sichtlich seinen Spaß dabei. Einige Minuten sagte keiner etwas, doch als Genis und Lloyd nicht zurück kamen, war ihnen klar das die beiden sich verlaufen hatten. "Und was machen wir jetzt?!", seufzte Raine schließlich frustriert. "Genis sollte sich immer noch schonen!" Alle Blicke wanderten wieder zu Zelos, welcher jedoch sofort abwehrend die Hände hob. "Ich hab nichts damit zu tun, wirklich! Das die beiden einfach kopfüber in den Wald gerannt sind ist nicht meine Schuld." Seufzend wandte sich Sheena daraufhin an Vivi. "Los, Vivi. Such sie." "Ich?! Wieso ich?!" "Weil nur wir beide uns zumindest einigermaßen in diesem Wald auskennen. Darum und nun geh schon. Du bist immerhin die schlauere von uns beiden.", versuchte sie ihre Freundin zu überreden. "So.... Wie kann ich da noch nein sagen?", seufzte die lilahaarige und sah die Gruppe bittend an. "Kommt jemand mit?" Als sich aber niemand bereit erklärte, musste sie wohl, oder übel alleine gehen. Dann hieß es für die anderen warten und wieder hatte keiner das Bedürfnis etwas zu sagen. Nur Zelos fühlte sich unwohl, weil ihm Raine und Kratos immer wieder böse anstarrten. Bei Raine hätte er sicher noch den Mut gehabt anzügliche Bemerkungen von sich zu geben, aber allein Kratos war ein Kaliber mit dem er sich nicht messen wollte. Das könnte wirklich böse enden. Es dauerte seine Zeit und Sheena bereute es schon Vivi allein losgeschickt zu haben, als die drei plötzlich aus den Büschen heraus gerannt kamen und völlig außer Atem waren. "Was ist nur in euch gefahren?!", schimpfte Raine auch sofort. "Dieser Wald ist gefährlich, warum verlasst ihr da die Gruppe?!" "Wir... äh...", stotterte Lloyd vor sich hin, wusste aber wirklich nicht was er darauf antworten sollte. Bei Zelos Gruselgeschichte, hatten er und Genis es einfach mit der Angst zu tun bekommen. "Wie auch immer, Genis, du bleibst von nun an, an meiner Seite und du Lloyd, solltest dich mehr zusammen reisen!", belehrte sie die beiden nochmal, diesmal aber mit einer weitaus strengeren Stimme. "Ja, Raine.", kam die geknickte Antwort. Kratos währenddessen begnügte sich damit seinem Sohn einen strafenden Blick zuzuwerfen, welcher diesen aber mit einem wütenden Blick konterte. Keiner der beiden wollte mit dem jeweils anderen reden, da dies würde nur wieder dazu führen, dass sie sich gegenseitig anschrieen. So vergingen Stunden stillschweigend. Es sei denn sie wurden von Monstern angegriffen, die es in diesem Wald nicht wenig gab, und mussten Kämpfen. Genis bekam von Raine jedoch nach einigen Kämpfen den Befehl sich raus zu halten, als er nach nur kurzer Zeit schon völlig außer Atem war. "Maaaannn! Wie lange dauert das denn noch?!", war es schließlich Zelos, der sich Stunden später beschwerte. Er war müde, konnte aber sehen, dass es den anderen nicht viel besser ging. Eine Pause würden bald alle gebrauchen. "Ich bin auch schon müde...", seufzte Genis und rieb sich müde die Augen. "Na schön, dann machen wir eine Pause.", sagte Raine auch sofort, als sie bemerkte wie fertig ihr Bruder war. "Wartet!", rief da aber Colette und hob eine Hand, damit alle still wurden und ihre Freunde verstanden das Zeichen sofort. Sie befanden sich gerade an einer Weggabelung, wobei die Gruppe den linken Weg nehmen mussten um nach Ozette zu gelangen, während Vivi und Sheena den rechten nehmen wollten. "Ich höre etwas!" Auch Kratos konnte es hören. Das metallene Geräusch von Waffen, das Scheppern der Rüstungen und die schweren Schritte der Garde waren für den Engel deutlich zu hören. "Also ich höre nichts.", schüttelte jedoch Zelos den Kopf und sah Colette verwirrt an. "Colette verfügt über Engelssinne und kann dadurch Dinge hören, die wir nicht hören können.", versuchte Raine ihm dann zu erklären, warf jedoch Kratos einen fragenden, und auch misstrauischen, Blick zu. Kratos verstand was sie meinte. Sie traute ihm immer noch nicht, weil er ein Engel war und auch für Cruxis gearbeitet hatte, aber sie wollte nun wissen ob er das Selbe hörte wie Colette, da er ja auch verbesserte Engelssinne hatte. Also nickte er zur Bestätigung. Sheena schickte kurz darauf Corrine los um nachzusehen was dort wirklich los war, während die anderen leicht beunruhigt warteten. Als Kratos jedoch plötzlich nach seinem Schwertknauf griff, waren die anderen sofort alarmiert und sahen den Engel erst überrascht an, ehe sie ebenfalls ihre Waffen zogen. Kaum hatte auch der letzte von ihnen seine Waffe gezogen, als auch der blauhaarige Kerl, den sie in der Kanalisation getroffen hatten, von einem Baum sprang und direkt vor Zelos landete. Noch ehe Zelos reagieren konnte, kickte der Fremde ihm in die Brust, so das Zelos einige Meter zurück geschleudert wurde und der Fremde folgte ihm augenblicklich um weiter auf ihn einzuschlagen. "Zelos!", diesmal war Lloyd der erste, der reagierte. Schnell zog er seine Schwerter und ging nun auf den Kerl los, wodurch auch die anderen endlich aus ihrer Schreckstare erwachten und sich ebenfalls in den Kampf stürzten. Der Unbekannte hatte noch immer Handschellen an, doch das machte ihn nicht weniger gefährlich. Mit seinen Beinschienen konnte er ihnen schlimme Verletzungen verursachen und sich auch sehr gut verteidigen. Zudem beherrschte er auch das Ausweichen bemerkenswert gut. Aber auch wenn er wirklich gut war, gegen so viele kam er nicht an. Mit einem letzten, geschickten Schlag von Kratos ging der Fremde schließlich ohnmächtig zu Boden. "Geht's Zelos?", wandte sich Lloyd auch sofort an den Auserwählten und half ihm auf die Beine. Auch wenn er den rothaarigen nicht besonders leiden konnte, momentan dachte er nicht darüber nach. "Nein! Ich will nicht wissen mit wie vielen Rissen, Prellungen und blauen Flecken mein wunderschöner Körper nun bedeckt ist!", jammerte der Auserwählte, konnte jedoch ein Stöhnen nicht unterdrücken als Lloyd ihm wieder auf die Beine half. Der Kerl war wirklich nicht sanft mit ihm umgegangen. "Solange du noch solche lächerlichen Sprüche noch von dir geben kannst scheint es dir gut zu gehen.", seufzte Lloyd und als er sich sicher war, dass Zelos stehen konnte ohne umzukippen, ging er wieder zu den anderen, die sich um den ohnmächtigen Regal versammelt hatten. "Es ist zu gefährlich ihn einfach hier zu lassen. Er würde uns doch nur wieder folgen.", sagte sein Vater gerade. "Dann bleibt uns nur die Wahl ihn zu töten, oder als Gefangener mit zu nehmen.", meinte Raine nachdenklich. "Ihn zu töten?!", rief Lloyd entsetzt, woraufhin ihn alle ansahen. "Wir können doch nicht einfach jemanden töten! Das ist hier doch nicht notwendig!" "Und was hätten wir davon ihn mit uns herumzuschleppen?", wollte sein Vater von ihm mit einem strengen Blick wissen, was Lloyd aber mit einem wütenden Blick konterte. Bevor jedoch Kratos, oder Raine wieder mit Argumenten kommen konnten, tauchte Corrine ziemlich aufgeregt wieder auf. "Sheena! Die Garde des Patriarchen ist auf den Weg hier her, sie kommen von Richtung Ozette!" "Na toll!", stöhnte die Beschwörerin und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. "Genau das was uns noch gefehlt hat." "Und was sollen wir jetzt machen? Nach Ozette kommen wir nicht, die Übermacht ist zu groß!", erklärte Corinne ihnen besorgt. "Dann bleibt uns wohl keine Wahl.", seufzte Sheena und sah zu Vivi rüber. "Wir müssen sie mit nach Mizuho nehmen." "Au ja, Mizuho.", freute sich Vivi auch schon, immerhin war sie lange nicht mehr zuhause gewesen. "Und was machen wir nun mit diesem Sträfling?", brachte Raine das Thema wieder zur Sprache und sah seufzend zu dem ohnmächtigen Mann. "Am sichersten wäre es immer noch wenn wir ihn töten würden.", antwortete ihr Kratos sofort mit etwas Nachdruck. Sie hatten hier keine Zeit nun darüber zu diskutieren! "Nein, Dad!", wehrte aber Lloyd sofort ab. "Wir können doch nicht einfach einen wehrlosen töten!" "Genau!", stimmte ihm auch sofort Vivi zu. Die anderen kannten sie inzwischen eigentlich gut genug um wenig überrascht darüber zu sein. "Ich bin auch nicht dafür ihn zu töten, das macht man nicht!" Kratos Blick verfinsterte sich daraufhin aber nur noch mehr. Langsam ging er zu ihr hinüber und stellte sich mit verschränkten Armen, in voll aufgerichteter Körpergröße vor sie hin, wobei sein momentaner Gesichtsausdruck unverändert blieb. Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Eine Halbelfe deren Logik keiner verstand und wo seinen Sohn in dieser überflüssigen Situation auch noch unterstützte! "Nenne mir einen guten Grund wieso wir diesen Verbrecher am Leben lassen sollten!", sagte er mit einer ruhigen, wenn auch drohenden Stimme. "Oh, ähm... Wir könnten Lösegeld für ihn verlangen?" Die Ungläubigen Blicke der anderen waren eigentlich Antwort genug, dennoch nahm sich Sheena die Mühe ihr zu antworten. "Ähm, ich glaube kaum das jemand Lösegeld für einen Verbrecher zahlen würde." "Oh... und wenn wir Informationen aus ihm herausquetschen?" "Wohl kaum!", rief der Engel nun leicht genervt. "Und wenn....", angestrengt dachte die Halbelfe nach, doch ihr waren die Argumente ausgegangen. "Zelos, hilf mir!" "Ich?!!", rief nun der rothaarige empört. "Hallo! Du hast wohl vergessen, dass der Kerl mich vor einer Minute noch umbringen wollte!" "Oh... Er könnte dir ja sagen warum wenn er wieder aufwacht." "Also ich denke das wissen wir schon!", seufzte nun Ann, die aber auch dagegen war den Fremden zu töten und selber nach Argumenten suchte warum man ihn am Leben lassen sollte. Vivis Vorschläge machten die Sache aber nicht gerade leichter und hielten vom denken ab, da man leider sofort darüber nachdachte, wie sie überhaupt auf so etwas kommen konnte! "Aber ich bin auch dafür das wir ihn nicht töten." "Und warum Ann?", wandte sich Kratos nun an sie, wobei er versuchte die Ruhe zu bewahren. "Ähm, also ich finde es nicht schick einen ohnmächtigen, wehrlosen Menschen einfach zu töten. Das ist doch unehrenhaft Onkel Kratos!" Augenblicklich wandte Kratos seinen Blick von Ann ab, als sie diesen bittenden Bettelblick aufsetzte, den er schon zu gut von seinem Sohn kannte. Aber so langsam wurde es wirklich brenzlig. Er konnte deutlich hören wie sich die Garde des Patriarchen unaufhörlich näherte. Vivi indessen beschloss die Sache einfach als erledigt zu sehen und wandte sich wieder lächelnd an Zelos. "Okay, nun da das geklärt ist trägst du ihn nach Mizuho, Zelos?" "Ich?! Warum ausgerechnet ich?! Ich bin viel zu verletzt um ihn zu tragen, oder hast du etwa weggesehen, das er mich angegriffen hat?!", rief dieser jedoch empört. Kratos konnte nicht anders als schwer zu seufzen. Die Garde war eigentlich schon viel zu nahe und sie diskutierten immer noch über diesen Verbrecher! Langsam ging er zu diesem hinüber und hievte sich den ohnmächtigen über die Schultern und begann Richtung Mizuho zu gehen, wobei ihm die anderen mit offenen Mündern und erstaunten Blicken nachsahen. Diesen plötzlichen Sinneswandel des Engels verstand keiner von ihnen. Als Kratos jedoch merkte, dass ihm keiner folgte, drehte er sich zu ihnen um und sah die Gruppe recht grimmig an. "Was ist nun? Die Garde des Patriarchen wird bald hier sein, wir müssen zusehen das wir hier weg kommen und zwar schnell!" "Er hat recht.", nickte Raine daraufhin. "Sheena, Vivi, zeigt uns den Weg!" Somit verließ die Gruppe so schnell wie möglich den Wald, in der Hoffnung der Garde des Patriarchen zu entkommen. Kapitel 67: Mizuho ------------------ Dieses mal hat es wirklich lange gedauert mit dem Kapitel und dafür entschuldige ich mich wirklich ganz, ganz doll >.< Leider hatte ich einen wirklich doofen Hänger und bin einfach nicht weiter gekommen und ich hoffe das es nun wieder schneller geht. Ansonsten viel Spaß mit dem neuen Kapitel^^ Kapitel 66 Endlich hatten sie das Ende des Waldes erreicht und betraten wieder eine offene Graslandschaft. Doch das hielt die Gruppe nicht davon ab noch ein wenig weiter zu laufen, ehe sie eine Pause machten. Kaum hielten sie aber an, da ließ Kratos den Fremden auch schon auf den Boden gleiten und ging kurz darauf selber in die Knie, während er sich die Wunde vom Fooji-Berg hielt. Ann war die erste die reagierte und sich direkt neben Kratos hinkniete. "Onkel Kratos! Hast du dich übernommen?", fragte sie besorgt. "Lass mich mal, er blutet wieder.", sagte Raine, während sie ebenfalls in die Knie ging und zu heilen anfing. "Sie sollten wirklich mehr auf sich achten Kratos." "Ich weiß... tut mir leid.", murmelte der Engel, während er zu Boden sah. Diese Situation war ihm wirklich sehr peinlich. "Und mir immer Vorhaltungen machen!", kam es dann auch noch tadelnd von Lloyd, doch Kratos beherrschte sich um nicht eine aggressive Antwort darauf zu geben. "Ist es eigentlich noch weit bis zu eurem Dorf?", fragte dann Genis, der jedoch schon wieder völlig außer Atem war. "Nun ist es nicht mehr weit.", konnte ihn Sheena aber beruhigen, während sie selbst versuchte wieder zur Ruhe zu kommen. "Ja, in kürze sind wir endlich wieder zuhause.", rief auch Vivi höchst erfreut, wodurch Lloyd nur noch neugieriger auf Mizuho wurde. "Wir warten aber noch kurz, bis es Kratos wieder besser geht!", mahnte Raine aber die Jüngeren, als die sich schon wieder auf den Weg machen wollten, doch Kratos lehnte ab. "Es geht schon, ich bin soweit wieder in Ordnung." "Aber Sie sind sicher nicht in der Kondition den Mann noch einmal zu tragen! Davon würde nur wieder ihre Wunde aufgehen!" "Zelos...", fing Sheena schon an, doch ehe sie ausreden konnte, wehrte der Auserwählte ab. "Warum immer ich?! Kann denn niemand sehen, dass ich verletzt bin?!", rief jener mit weinerlicher Stimme. "Nun hör auf zu jammern! Kratos ist mehr verletzt als du und hat ihn trotzdem bis hier her getragen, nimm dir ein Beispiel an ihm!" "Aber SHEEEENNNAAA!!.... Ich schaff das doch nicht allein." "Oh, dann helfe ich Zelos.", bot sich nun Colette an. "Wenn er es nicht alleine schafft, müssen wir ihm helfen." "Colette! Mein lieblicher Engel! Ja, wir Auserwählte müssen zusammenhalten, nicht wahr?", stimmte Zelos ihr auch sofort fröhlich und mit plötzlicher Heiterkeit zu. "Yep.", nickte Colette ebenfalls fröhlich und kniete sich neben Regal nieder, um Zelos zu helfen den Mann zu tragen. Doch bevor Zelos auch nur einen Ansatz dazu machen konnte sich runter zu beugen, hob Colette den großen blauhaarigen Kerl hoch als würde er nichts wiegen und überraschte damit sich selbst und alle anderen. "Oh, er ist ja ganz leicht, ich denke ich kann ihn alleine tragen.", meinte sie und ohne länger darüber nachzudenken machte sie sich auf den Weg. Die anderen stattdessen sahen ihr einfach nur erstaunt und verwundert hinterher. "Die meisten Männer von heute sind einfach zu nichts mehr zu gebrauchen!", seufzte Raine schließlich, was bei den meisten Männern in der Gruppe eine leichtes Unwohlsein auslöste. "Kommt schon, wir müssen endlich weiter!", drängelte Sheena, der das ganze viel zu langsam ging und so setzten sich alle wieder in Bewegung, wobei sich jeder über diesen Vorfall seine eigenen Gedanken machten. Der Weg nach Mizuho war nun wirklich nicht mehr weit, doch als sie am Dorfeingang ankamen, wurden sie nicht gerade freundlich empfangen. "Sheena, Vivi! Was machen diese Fremden hier, warum habt ihr sie hergebracht?!", wurden sie auch gleich von einem der Bewohner angeherrscht, welcher genauso vermummt, wie dieser Kuchinawa war. "Wir nehmen dafür die volle Verantwortung auf uns Orochi, aber erst einmal informiere bitte den Stellvertreter des Oberhauptes darüber, dass wir ihn dringend sprechen müssen. Sag ihm wir haben reisende aus Sylvarant dabei!", erklärte Sheena sogleich. "Aus Sylvarant? Also schön...", murrte Orochi nach kurzem überlegen. "Vivi und Sheena kommen mit mir, ihr anderen wartet vor dem Haus des Oberhauptes, verstanden?!", wies er dann noch die Gruppe an. Während Sheena und Vivi nun mit Orochi mitgingen, brachte die Gruppe ihren Gefangen zu dem angewiesenen Gebäude und legten ihn in der Nähe davon auf den Boden um zu warten bis er wieder wach wurde. Dies dauerte zum Glück auch nicht mehr lange. Blinzelnd und stöhnend kam der Fremde langsam zu sich und setzte sich auf. "Wo bin ich hier?", stöhnte er, wobei er sich mit seinen zusammen geketteten Händen den Kopf rieb. "Du bist unser Gefangener, also versuch keine Dummheiten zu machen!", erklärte ihm Lloyd, wobei er versuchte ihn streng anzusehen, was ihm aber nicht so gut gelang wie seinem Vater. Der Fremde sah ihn daraufhin einen kurzen Moment direkt an, eher er jeden einzelnen von ihnen ebenfalls kurz musterte und dann nickte. "Ich denke ich verstehe das ich keinen Ärger machen sollte, wenn ich mich in einer unbekannten Situation befinde." "Okay, dann warten wir nun darauf mit Sheena und Vivi reden zu können wie es weiter geht.", sagte Lloyd zufrieden. Es dauerte dann aber nicht lange, bis Vivi wieder zu ihnen kam und sie in das Haus des Oberhauptes hereinbat. Das Gespräch, welches daraufhin folgte war recht lang. Während Sheena und Vivi sich zurückhielten und nichts sagten, war es vor allem Lloyd, der mit Tiga , dem stellvertretenden Oberhaupt, das Gespräch führte. Kratos hielt sich extra zurück, denn auch wenn er seinen Streit mit Lloyd noch nicht bereinigt hatte, so wollte er doch sehen wie der Junge dieses Thema angehen würde und wie er darüber dachte. Schließlich hatten sie sich dann auch geeinigt. Die Bewohner von Mizuho würden sie nach Kräften darin unterstützen die Welten voneinander zu trennen, damit dieser Kreislauf endlich durchbrochen wurde und die Gruppe würde sich dafür einsetzen, dass die Bewohner danach in Sylvarant leben dürfen. Dabei wurden Sheena und Vivi der Auftrag erteilt weiterhin die Gruppe zu begleiten und ein Auge auf sie zu haben, während die Bewohner ihr Informationsnetzwerk einsetzen würden um ihnen zu helfen. Danach bekamen sie auch das Angebot in Mizuho zu übernachten, da es schon recht spät geworden war. Bevor sie aber das taten, beschlossen sie ihren Gefangenen etwas besser kennen zu lernen. "Wie heißt du?", wollte Lloyd als erstes von ihm wissen. "Regal.", war die knappe, aber ehrliche Antwort. "Okay, Regal! Warum wolltest du Zelos töten?!", fragt der Doppelschwertkämpfer mit ernster Stimme. "Es war ein Befehl des Patriarchen. Er sagte, wenn ich es schaffe den Auserwählten zu töten, würde ich frei kommen.", erklärte er ihnen mit ruhiger Stimme. "Und warum hast du dich auf so etwas eingelassen? Schämst du dich denn nicht einfach andere Leute umzubringen?!", wollte Genis aufgebracht wissen, doch der Fremde blieb weiterhin ruhig und gelassen, doch seine Stimme blieb eisern. "Jeder der versucht unserer Welt zu schaden hat es verdient!" "Woha, nun übertreib mal nicht!", rief Zelos aber da und hob abwehrend die Hände. "Sowas hatte ich ganz sicher nicht vor! Sags ihm Vivi!" "Was?", kam jedoch die typisch unschuldige Frage der Halbelfe. "Wie was?! Sag ihm das ich Tethe'alla nicht schaden will, ich bin doch der Held hier!" "Held? Na ja.... Aber sieh es so, Zelos will weiterhin in Tethe'alla leben, da wird er der Welt sicher nicht schaden wollen.", grinste sie Regal an, welcher daraufhin sogar nachdenklich zu werden schien. Zelos wollte schon protestieren, da Vivi ihn nicht als Held anzusehen schien, als Regal sich entschieden hatte. "Also schön.", meinte er dann nach kurzem Überlegen. "Aber ich werde euch im Auge behalten!" "Wir dich auch!", gab Genis wütend zurück und setzte einen genauso wütenden Blick auf. "Hey, sollten wir den Kerl nicht auch mit uns kämpfen lassen Lloyd?", meldete sich da wieder Zelos zu Wort. "Ich denke das er uns da helfen wird, immerhin ist ihm ja auch an sein Überleben gelegen. Lloyd dachte über den Vorschlag nach und nickte dann zustimmend. "Ja, da ist was dran. In Ordnung lassen wir ihn kämpfen, ich glaube nicht das er uns vorerst wieder angreifen wird." "Dann werde ich euch wohl mal zeigen wo ihr heute Nacht schlafen könnt. Oh und du solltest deinem Vater sagen, dass er sich Kratos einmal ansehen soll, Vivi. Er kennt sich ja mit Medizin aus.", meinte Sheena, woraufhin Vivi über das ganze Gesicht strahlte. "Au ja, nach hause!", rief sie fröhlich und lief auch schon los. "Ähm, ihr kommt besser vorerst mit und danach zeige ich euch wo ihr schlafen könnt.", verbesserte sich Sheena dann aber etwas verlegen und deutete den anderen an ihr zu folgen. Vivis Haus lag eher am Ende des Dorfes und man konnte gleich am Hauseingang drei Wölfe sehen, wobei zwei Verbände trugen und andere, verschiedenste Kleintiere. Irgendwie schien das aber keinen von ihnen zu wundern. Sheena führte die Gruppe ohne Umschweife in das Haus, wo Vivi gerade von einer braunhaarigen Frau, welche einen Kimono trug, heftig umarmt wurde. "Geht es dir auch gut?! Ist noch alles dran an dir?!", rief diese gerade aufgeregt und löste sich von ihrer Tochter um sie von oben bis unten zu betrachten. "Also, als ich das letzte mal nachgesehen habe war noch alles an mir dran Mama.", lächelte Vivi gerade etwas verlegen, doch die Frau schien schon wieder mit ihren Gedanken woanders zu sein. "Und Finfi!", begeistert hob sie den kleinen Elementargeist hoch, der sie breit anstrahlte. "Du scheinst auch qietschfidel und munter wie immer zu sein." "Kyla, ich glaube wir haben Gäste.", kam es nun von der hinteren Ecke, wo ein Elf saß, der gerade einen kleinen Vogel zu behandeln schien. Er hatte genauso lila Haare wie Vivi und momentan ein warmes und freundliches Lächeln aufgesetzt. Nun erst schien die Frau, die Freunde zu bemerken und lief schnell zu ihnen um sich leicht vor ihnen zu verbeugen. Dabei musterte sie die Fremden mit neugierigen Blicken und besonders die Männer. "Es freut mich euch kennen zu lernen! Vivi, ist einer von denen vielleicht dein Liebhaber?" "Kyla!", kam es da aber schon warnend von dem Elf, während Vivi die Augen verdrehte und zu ihm rüber ging um ihn ebenfalls zu umarmen. "Was? Man wird doch nochmal fragen dürfen!" Nachdem der Elf seine Tochter herzlich umarmt hatte, legte er den kleinen Vogel in einen Korb und stand auf um ebenfalls zur Gruppe zu gehen. "Es freut mich sehr euch kennen zu lernen. Mein Name ist Ray und ich bin Vivis Vater. Bitte kommt rein in unser bescheidenes Heim und fühlt euch wie zuhause." Während die Freunde näher kamen, mussten sie aufpassen, dass sie nicht aus versehen gegen eines der Tiere stießen, oder gar auf sie traten, da diese es sich im ganzem Haus gemütlich gemacht hatten. "Vivi ist vom Charakter her ganz nach ihrer Mutter geraten, oder?", flüsterte Genis gerade mit Raine. "Ja, so sehe ich das auch.", nickte seine Schwester auch sofort bestätigend. "Und das Aussehen hat sie von ihrem Vater, ebenso wie ihre Tierliebe. Beneidenswert wie sich beide nicht davon abschrecken lassen, dass sie eine Halbelfe ist." Während die anderen sich umsahen, übernahm es Sheena mit Vivis Vater zu reden, da Vivi von den ganzen Tieren ziemlich abgelenkt zu sein schien. "Ähm, Ray. Wir sind hier, weil einer unserer Gefährten eine schlimme Verletzung erlitten hat, die nur langsam heilt. Kannst du ihm vielleicht helfen?" "Sicher, das ist kein Problem für mich." "Kennt er sich mit Medizin so gut aus?", wollte Lloyd dann aus Neugierde wissen, als Ray mit Kratos in einen Nebenraum gegangen war. "Ja, er war Arzt bei den Elfen, bis er Kyla kennengelernt hat, als sie wegen einem Auftrag nach Heimdall, dem Dorf der Elfen, gekommen war.", erklärte Sheena ihm. "Er... fand sie angeblich vom ersten Moment an so süß, dass er Heimdall verlassen und sie sofort geheiratet hat. Wie du unschwer sehen kannst, kümmert er sich auch um die verletzten Tiere, welche die Leute aus Mizuho oftmals im Wald finden. Er macht sie wieder gesund und setzt sie dann aus." "Wow, sie hat einen richtig coolen Vater.", meinte der Halbengel bewundernd. Nur ihre Mutter ist etwas..." "Seltsam?", beendete Sheena den Satz für ihn. "Ja, das ist sie. Aber genau deswegen scheint er sie so zu mögen und er ist deswegen auch von seiner Tochter vollkommen entzückt." "Nun ja... da ist sein Geschmack allerdings etwas seltsam, auch wenn Vivi eine wirklich nette Person ist." "Ganz meine Meinung Lloyd, ganz meine Meinung." Kapitel 68: Ozette ------------------ Kapitel 67 Am nächsten Morgen waren alle wieder früh auf den Beinen, da sie nach dem Frühstück aufbrechen wollten. Doch als Lloyd mit einem wirklich wütenden Ausdruck im Gesicht sich zu den anderen setzte und auch Kratos verärgert aussah, konnte man sich schon denken, dass sich die beiden schon wieder gestritten hatten. Besonders Ann kam nicht umhin das ganze inzwischen nervig zu finden. Sie kam sich hier vor, als würde sie zwischen zwei Fronten stehen. Beide mochte sie wie ihre Familie und es tat weh sie so streiten zu sehen. Zumal es schon schlimm genug war, dass ihr Vater schon seit Jahren mit Kratos im Unreinen war. Ihr Weg führte sie nach Ozette, einem Dorf in dessen Nähe dieser Zwerg Altessa leben sollte. Immerhin wollten sie Colettes Schutzfassung noch einmal überprüfen lassen. Dadurch mussten sie noch einmal eine kurze Strecke durch den Gaoracchia-Wald gehen, um erst einmal das kleine Dorf Ozette zu erreichen. Von dort aus würden sie dann schon den Weg zu dem Zwerg finden, hatte Sheena gemeint. Geredet wurde nicht mehr viel nachdem sie den Wald erreicht hatten, schon aus Vorsicht, dass die Garde des Patriarchen in der Nähe sein könnten. Diesmal jedoch hatten sie Glück, denn ihnen begegnete niemand, außer ein paar Monstern. "Ist das Ozette?", fragte Lloyd, als sie das Dorf betraten, während er sich staunend umsah. "Ja, das ist Ozette.", nickte Sheena und sah sich ebenfalls nachdenklich um. "Sagt nichts von Halbelfen, denn hier ist die Diskriminierung von Halbelfen wirklich schlimm. Wenn jemand herausfindet das Halbelfen in unserem Team sind, werden wir alle Schwierigkeiten bekommen!" "Verdammt! Wieso muss es nur überall Diskriminierung geben?!", fluchte Lloyd wütend als er das hörte. "Warum nur können nicht alle einfach in Frieden leben?!" Plötzlich gefiel ihm das Dorf nun schon nicht. Wieso gab es überall nur diese Diskriminierung? Warum glaubten alle nur das die Rasse es sei, die jemanden prägte? Er konnte es einfach nicht verstehen. "Kommt, suchen wir lieber diesen Zwerg!", drängte nun Kratos, mit immer noch sichtlich schlechter Laune. "Seht mal!", rief da aber Genis und deutete nach vorne. "Ist das dort nicht diese Presea, wo wir in Meltokio getroffen haben?" Alle sahen daraufhin in die Richtung in die Genis deutete und erkannten das rosahaarige Mädchen, welches gerade einen Baumstamm hinter sich her ziehend durchs Dorf lief. "Ähm ja, das dürfte sie sein.", nickte Lloyd, der immer noch verwundert über die Kraft des Mädchens war. "Schleppt sie eigentlich immer Baumstämme mit sich herum?" "Oh, vielleicht ist es ja eine Art Hobby von ihr?", überlegte sich Colette, woraufhin einige jedoch über diese Aussage stöhnten. "Wohl eher nicht Colette.", seufzte Ann. "Aber vielleicht sollten wir mal jemanden nach Altessa fragen? Gerade diese Presea scheint ja viel herum zu kommen." "J... Ja!", rief zu aller Überraschung Genis sofort, der dabei sogar rot wurde. "Das ist eine sehr gute Idee finde ich!" "Dann lasst sie uns aber an einem ruhigeren Ort fragen.", meinte Kratos leicht besorgt, während er die Leute beobachteten, die diese Presea, geradezu ängstlich beobachteten, wie sie den Baumstamm durch das Dorf zog. "Die Bewohner scheinen sie zu fürchten und wenn sie dann sehen wie wir mit ihr sprechen dürfte sich als nicht vorteilhaft herausstellen." "Warum?", wunderte sich da Genis. "Was ist denn mit ihr?" "Wahrscheinlich mögen die Leute sie nicht, weil sie in der Lage ist ganz allein so einen riesigen Baumstamm zu schleppen.", erklärte nun Ann, obwohl sie sich fast sicher war, das es so war. "So sind die Menschen nun mal.", seufzte Raine bedrückt darüber. "Sie fürchten sich vor allem was ihnen fremd ist und sehen darin etwas dem sie alle Schuld zuschieben können." "Dann folgen wir dieser Presea doch einfach uns sprechen sie an einen ruhigen Ort an.", schlug nun Lloyd vor, ehe die kleine ganz aus ihrem Gesichtsfeld verschwinden würde. Dann jedoch bemerkte er, dass dieser Regal sich nicht wie die anderen in Bewegung setzte, sondern mit großen Augen einfach nur vor sich hinstarrte. "Ähm, kommst du Regal?", fragte der Halbengel verdutzt über dessen Reaktion Presea gegenüber. "Dieses Mädchen...", stotterte der große Kerl schließlich. "Ihr Name ist Presea?" "Ähm, ja. Sagt Vivi zumindest. Wieso, kennst du sie?" "Nein.", schüttelte Regal aber den Kopf. "Lass uns gehen." Und bevor der Junge noch etwas sagen, oder fragen konnte lief der Mann an ihm vorbei und folgte den anderen. Lloyd sah dem blauhaarigen ein wenig verwundert nach, doch dann zuckte er nur mit den Schultern und lief ebenfalls eilig den anderen hinterher. Die Gruppe folgte dem Mädchen bis außerhalb von Ozette und so langsam fragten sie sich, wo sie nur hinwollte. "Wo sie den Baumstamm wohl hinbringt?", wunderte sich Sheena. "Das ist doch egal, wir wollen ja nur mit ihr sprechen und sie fragen, ob sie weiß wo Altessa wohnt.", blieb Raine mal wieder ganz sachlich. "Ja, beeilen wir uns!", rief Genis neben ihr, zu ihrer Überraschung und rannte auch schon dem Mädchen hinterher. "Hey, du! Warte einmal!" Daraufhin blieb das Mädchen stehen und drehte ihren Kopf langsam und mit starren Blick in Genis Richtung, ohne jedoch etwas zu sagen. "Wir äh.... wir äh.... wir äh...", stotterte der kleine Magier jedoch nur herum und wurde knallrot. So sehr er sich auch bemühte, es wollte einfach kein vernünftiger Satz aus ihm heraus kommen. "Hallo Presea, schön das wir dich treffen.", unterbrach ihn dann Vivi mit fröhlicher Stimme, woraufhin Presea sich ihr zuwendete. "Wir suchen nach einem Zwerg namens Altessa, weißt du zufällig wo er lebt?" "Ja.", kam die kurze und knappe Antwort von ihr und sie machte sich schon daran weiter zu gehen, doch Vivi hielt sie schnell auf. "Kannst du uns dann vielleicht auch sagen wo er wohnt?" Eine ganze Weile schwieg Presea, während sie mit leeren Augen die Gruppe einfach nur musterte. Dann aber nickte sie schließlich. "Ich muss zu Altessa.", sagte sie schlicht und einfach. "Was? Oh, das ist doch richtig praktisch!", rief Lloyd dann sogleich enthusiastisch. "Dann könnten wir dich doch begleiten!" Erneut sah Presea die Gruppe einfach nur an, ehe sie sich dann aber ohne ein Wort zu sagen, mit ihrem Baumstamm, wieder auf den Weg machte. Ein wenig unsicher sahen sich die anderen untereinander an, bis Vivi schließlich dann aber die Initiative ergriff und Presea einfach folgte. Die anderen taten es ihr dann gleich, immerhin hatte das Mädchen sie ja nicht abgewiesen. Es dauerte nun aber auch nicht mehr lange, bis sie Altessas Haus, oder besser gesagt, in einer Felswand gehauene Wohnung, erreichten. Etwas abseits von der Holztüre stellte Presea den Baumstamm ab und sah wieder mit ihren Seelenlosen Augen zur Gruppe rüber. Dann wandte sie sich wieder um und ging zu der großen Tür zu, wo sie erst kurz anklopfte und dann eintrat. Ein wenig unsicher folgten die anderen ihr nach kurzem Zögern. Drinnen sahen sie dann endlich den Zwerg, der Presea gerade dafür dankte, dass sie ihm das Holz gebracht hatte. Die Diskussion die danach kam dauerte lange. Der Zwerg wollte eigentlich nichts mit Fremden zu tun haben und als dann auch noch Genis nach Presea fragte, wurde die Stimmung so richtig angespannt. Altessa erklärte ihnen nämlich, warum das Mädchen sich so seltsam verhielt. Presea hatte sich einst freiwillig für ein Experiment von Rodyle, einer der Großfürsten gemeldet, um Geld für ihren kranken Vater zu verdienen. Nun wuchs ein Cruxis-Kristall an dem Mädchen und sie hatte ihre Seele verloren. Altessa war in so fern daran beteiligt, dass er ihr den Cruxis-ristall angebracht hatte, nachdem Rodyle ihn erpresst hatte. Seitdem kümmerte sich der Zwerg um das seelenlose Mädchen, da Rodyle erst wieder Interesse an ihr zeigen würde, wenn der Kristall ausgewachsen war, was aber Preseas Tod bedeuten würde. Natürlich hatte sich Lloyd furchtbar darüber aufgeregt, ebenso wie Genis. Am Ende hatte man sich aber dann doch geeinigt. Altessa würde sich Colettes Schutzfassung ansehen und helfen eine Schutzfassung für Presea herzustellen, wenn sie ihm das Hemm-Erz brachten, was er dafür benötigte. Lloyd stimmte ohne groß nachzudenken natürlich sofort zu und sie verließen das Haus. "Und wo bekommen wir nun das Hemm-Erz her?", fragte Kratos ihn, sobald sie das Haus verlassen hatten. "Äh, was?", erst nun viel Lloyd auf, dass er sich darüber noch keine Gedanken gemacht hatte. "Ach, da werden wir schon eine Lösung finden.", versuchte er das Problem dann einfach abzuwinken. "Ich habe gehört das es in der Toize-Mine Hemm-Erz gibt.", mischte sich plötzlich Regal ein, woraufhin ihn alle verwundert ansahen. "Ich kann euch hinführen wenn ihr wollt." Zuerst reagierte keiner, doch dann grinste Lloyd zufrieden. "Seht ihr, kein Problem." Man konnte Kratos ansehen, dass er Lloyd wieder etwas sagen wollte um ihn zu belehren, was wahrscheinlich wieder in einen größeren Streit ausgeartet wäre, doch diesmal ließ es Ann gar nicht erst soweit kommen. "Wenn ihr nun wieder anfangt zu streiten, schreie ich!", drohte sie mit sehr ernster und wütender Stimme, was die beiden sofort verstummen ließ. Eine schreiende Ann wollte keiner von beiden erleben, oder überhaupt ein schreiendes Mädchen. "Da wir momentan kein anderes Ziel haben, würde ich sagen, wir nehmen Regals Vorschlag an und gehen in die Toize-Minen.", schlug dann Raine vor um die Gemüter aller zu beruhigen und so wurde der Vorschlag auch sehr schnell angenommen. Also waren die Toize-Minen ihr nächstes Ziel. Es schien wirklich so als würden sie von einer Schwierigkeit in die nächste stolpern. Kapitel 69: Toize_Mine ---------------------- Dank Regal war es ein leichtes die Minen zu finden, sie jedoch zu durchqueren stellte sich als schwieriger heraus als gedacht. Die Mine war schon lange nicht mehr in Betrieb und einige Einstürze machten es schwierig vorwärts zu kommen, da einige Gänge dadurch blockiert wurden. Irgendwie schafften sie es dann doch das Hemm-Erz zu finden, jedoch nicht ohne das es Lloyd auf halben Weg wieder mal langweilig wurde. Allerdings wunderte er sich, warum Regal so viel über diese Mine wusste und er beschloss ihn nachher darauf anzusprechen. Als sie viele Stunden später wieder den Ausgang erreichten, standen dort aber drei Männer, die sich angeregt zu unterhalten schienen. "Das hat keinen Zweck!", sagte gerade einer von ihnen. "Hier gibt es keine Exspheres mehr, lasst uns verschwinden." "Vharley!", rief Regal da plötzlich, kaum hatte er einen der Männer erkannt. "Wieso bist du noch frei?! So war das mit dem Patriarchen nicht vereinbart!" Dieser Vharley lachte jedoch nur über Regals Wutausbruch und gab sich sehr selbstsicher. "Als würde der Kardinal sich mit einem Mörder verbinden. Zudem, hast du die beiden Auserwählten getötet? Nein! Also reg dich nicht auf." "Dann werde ich es eben selber erledigen!", rief Regal wütend und begab sich schon in Kampfposition, doch davon schien dieser Vharly nichts wissen zu wollen. "Ne, da verdufte ich lieber. Hier gibt es sowieso nichts mehr für uns zu holen, gehen wird.", und ehe die Freunde richtig reagierten, waren diese Verbrecher auch schon verschwunden. Regal wollte ihnen noch nachlaufen, doch er begriff schnell das dies keinen Zweck hatte und blieb wieder stehen. "Verdammt!", fluchte er wütend. "Wer war das denn?", wollte Lloyd alarmiert wissen, da ihm der Kerl alles andere als geheuer war. "So viel ich weiß, war das Vharley, der Exsphere Händler.", erklärte Zelos ihnen überraschender weise. "Aber du scheinst ihn wohl besser zu kennen, was Regal?" Dieser jedoch schwieg und so nutzte Lloyd die Zeit um seine Frage los zu werden. "Bist du wirklich ein Mörder?" "Ich fürchte ja.", seufzte Regal, bedrückt, wollte aber nicht weiter darauf eingehen. "Wir sollten nun gehen, hier gibt es für uns nichts mehr zu tun." "Ja, klären wir das ganze später.", stimmte ihm auch Raine zu, die in erster Linie die Bootsfahrt, die noch vor ihnen lag, hinter sich bringen wollte. Zurück auf dem Boot blieb es jedoch recht still, vor allem da Regal sehr bedrückt aussah und man ihm ansehen konnte, dass er seine Ruhe haben wollte. So ließen sie ihm seine Ruhe und es wurde auch ansonsten recht wenig gesprochen. Kaum waren sie zurück, kam es jedoch schon wieder zu einem Streit mit Altessa, da dieser der Gruppe noch immer nicht traute, doch letztendlich gestattete er Lloyd zumindest seine Werkzeuge zu benutzen, nachdem dieser ihm versprochen hatte, sie nicht kaputt zu machen. Dann zog sich der Halbengel zurück und machte sich an die Arbeit, ungestört von den anderen. Nur sein Vater beobachtete ihn genau, doch Lloyd war zu sehr in seine Arbeit vertieft, um davon etwas mitzubekommen. So vergingen schnell viele Stunden, doch auch als Tabatha für die Gruppe Essen gemacht hatte, wollte Lloyd seine Arbeit nicht unterbrechen. Seiner ganzen Aufmerksamkeit galt der Schutzfassung und Kratos sah auch keine Notwendigkeit darin zu essen. Weitere Stunden vergingen, doch am späten Nachmittag war der Halbengel endlich fertig und soweit auch zufrieden mit seiner Arbeit. "Das dürfte so hinhauen.", murmelte er, während er die Schutzfassung noch einmal begutachtete. "Also ich verstehe zwar nicht allzu viel davon, aber für mich sieht das doch ganz gut aus.", meinte Ann, die gerade neben ihm saß. "Und das hat dir Dirk beigebracht?" "Ja.", nickte Lloyd. "Er meinte für einen Menschen hätte ich Talent als er mich mal versuchen ließ etwas zu machen und als bei uns langsam die Geldnot kam, hat er mir angeboten hin und wieder für ihn zu arbeiten. Ich habe angenommen, um Dad etwas zu entlasten und dabei viel gelernt." "Was sich gerade als sehr nützlich erweist. Nun kann Presea endlich wieder normal werden.", freute sich Ann, doch Lloyd sah noch ein wenig unsicher aus. "Ich hoffe es zumindest. So gut wie ein Zwerg bin ich immerhin noch lange nicht." "Bei Colette hat es auch funktioniert und alle waren erstaunt darüber. Ich bin mir sicher das es bei Presea auch klappen wird!", versuchte Ann ihm lächelnd Mut zu machen und Lloyd lächelte zurück. "Danke Ann, wenn du das sagst fühle ich mich gleich besser.", strahlte Lloyd daraufhin und stand auf. "Dann versuchen wir mal ob es funktioniert. Weißt du wo Presea ist?" Doch Ann musste den Kopf schütteln. "Nein, ich hab sie bis jetzt noch nicht gesehen." Also gingen die beide einfach mal in den anderen Raum und fragten nach ob jemand wusste wo Presea war, woraufhin Altessa meinte, sie wäre nach Ozette gegangen. "Gut, dann gehen wir da auch hin!", rief Lloyd daraufhin enthusiastisch und setzte sich auch schon in Bewegung und ging nach draußen, während die anderen ihm nachsahen. "Wann glaubt ihr das er merkt, dass er allein ist?", wollte Zelos amüsiert wissen. "Och, das merken wir schon wenn er wieder zurück kommt.", lächelte Vivi, während sie ihren kleinen Elementargeist streichelte und verwöhnte. "Nein, wir sollten ihm besser nachgehen. Nicht das er noch der Garde des Patriarchen in die Hände fällt.", schüttelte Raine den Kopf und stand auf, woraufhin die anderen es ihr gleich taten. Keiner von ihnen wollte das Lloyd am Ende noch was passiert. In Ozette angekommen, fragten die Freunde nach Presea, doch die meisten Bewohner wollten nichts mit diesem Mädchen zu tun haben. Erst eine alte Frau meinte, sie könnten Presea vielleicht in ihrem Haus finden und beschrieb ihnen noch kurz den Weg, ehe sie machte das sie wegkam. "Ich verstehe einfach nicht wieso alle solche Angst vor ihr haben! Sie ist doch noch ein Kind!", rief Lloyd wütend über das Verhalten der Bewohner. "Presea benimmt sich in den Augen anderer sehr seltsam und Menschen haben einfach die Eigenschaft, sich davor zu fürchten was anders ist als sie.", versuchte Kratos ihm zu erklären, der direkt hinter ihm stand. "Das ist doch nur eine Ausrede!" "Nein, es ist die Wahrheit!" Genis wurde es jedoch zu bunt, dass die beiden wieder anfingen zu streiten und so stellte er sich wütend zwischen sie. "Hört auf zu streiten!", schrie er die beiden an. "Wir sind hier um Presea zu finden, oder habt ihr das vergessen?!" Sowohl Kratos, als auch Lloyd sagten nichts mehr dazu und vermieden es auch sich anzusehen, was den Rest der Gruppe wieder zum seufzend brachte. "Könntet ihr nicht endlich mal damit aufhören?", seufzte Ann schwer, doch ihr wurde von den beiden keine Beachtung geschenkt. Stattdessen gingen die beiden an ihr vorbei, wobei sie Abstand voneinander nahmen und schlugen den Weg ein den die Frau ihnen beschrieben hatte. "Hey, wieso ignoriert ihr mich auch noch?! Ach, Männer!", rief Ann nun ebenfalls wütend und folgte den beiden wie die anderen auch. Als sie bei Preseas Haus schließlich ankamen sackte Colette jedoch plötzlich zusammen, was die anderen dazu veranlasste erschrocken stehen zu bleiben. "Colette! Was hast du?!", rief Lloyd und rannte zu ihr rüber, aber Raine war schneller und befand sich bereits bei ihr. "Sie scheint Fieber zu haben.", meinte die Heilerin besorgt, als sie ihre Hand auf die Stirn des blonden Mädchens legte. "So plötzlich?", Ann war sichtlich verwundert darüber. "Warum hast du uns nichts gesagt Colette?" "Ich... es tut mir leid. Ich mache schon wieder nur Probleme.", murmelte die Auserwählte bedrückt und sah nur zu Boden, kurz darauf aber von einem kräftigen Hustenanfall geschüttelt wurde. "Wir müssen sie...", begann Raine, doch plötzlich kam Presea auf sie zu und blieb neben Raine stehen, während sie mit ihren ausdruckslosen Augen nicht wirklich in ihre Richtung sah. "Bitte... überlasst das mir...", sagte sie mit monotoner Stimme. "Presea...", murmelte Raine überrascht, als sie das rosahaarige Mädchen sah. Einen Moment überlegte die Heilerin dann noch, ehe sie nickte. "Na schön.", sagte sie und stand auf, um Presea machen zu lassen. Dies erwies sich jedoch als keine gute Idee. Kaum stand das Mädchen neben Colette, da schwang sie auch schon ihre Axt und trieb somit alle, die um die Auserwählte standen zurück. Kaum hatte sie genug Freiraum, schlug sie die angeschlagene Colette auch schon nieder. Kratos griff instinktiv schon zu seinem Schwert, doch da kamen schon Drachen angeflogen, von denen einer die ohnmächtige Auserwählte packte und mit ihr in die Luft flog. Ein weiterer Drache kam angeflogen, während alle entsetzt zu Colette sahen, und wollte Presea packen, doch diesmal reagierte Kratos rechtzeitig. Schnell zog der Engel sein Schwert und griff den Drachen an, der daraufhin überrascht seinen Angriff abbrach und stattdessen zu dem anderen Drachen flog, der Colette festhielt. "Colette, nein!", rief Lloyd entsetzt, der sich nun erst wieder zu fangen schien. "Lasst sie los!", sein Blick war nur auf Colette gerichtet, doch so entgingen ihm zwei weitere Drachen, die sich von hinten näherten. "Lloyd, pass auf!", hörte er gerade noch seinen Vater schreien, ehe er spürte wie sich eine Klaue um seinen Körper schlang und er in die Luft gehoben wurde. Zuerst war der Junge starr vor Schreck, doch dann begann er sich heftig zu wehren und zu strampeln um sich aus dem Griff des Drachen befreien zu können, aber es schien zwecklos zu sein. Da sah er aus dem Augenwinkel wie ein weiterer Drache neben ihm flog, der einen Mann auf seinem Rücken trug, welcher ein gemeines und unheimliches Lachen von sich gab. "Hehehehehe! Das ist ja perfekt gelaufen, wie von mir berechnet." "Rodyle!", rief Kratos von unten und sah mit einem unglaublich wütenden Blick nach oben. "Lass Lloyd und die Auserwählte sofort los!" "Ah, Kratos! Lange nicht gesehen. Aber nein, ich fürchte nicht das ich das kann. Ich benötige die Auserwählte nämlich noch und kann es kaum erwarten an diesem Halbengel hier Experimente durchzuführen. Immerhin ist er der erste Halbengel der je geboren wurde, ich bin gespannt was dabei rauskommt." "Du würdest es nicht wagen!", schrie Kratos mit einer wirklich bedrohlichen Stimme, doch Rodyle schien davon unbeeindruckt zu sein. Stattdessen kann gab er dem Drachen, der den immer noch strampelnden Lloyd hielt, ein Zeichen, woraufhin der Drache noch mehr zudrückte, bis Lloyd vor Schmerz laut aufschrie. "Lloyd!" Hilflos musste Kratos mit ansehen wie sein Junge schließlich genauso wie die Auserwählte ohnmächtig zusammensackte. Anzugreifen traute er sich nicht, denn entweder könnte er Lloyd und Colette dabei verletzen, oder die Drachen würden in Panik, oder auf Rodyles Befeh hin die beiden Gefangenen ganz zerquetschen. "Also, bis dann Kratos.", lachte Rodyle noch einmal hämisch, ehe er mit den Drachen und Lloyd und Colette davonflog. Kapitel 70: Rodyle schlägt zu ----------------------------- So, endlich wieder ein neues Kapitel, ich hoffe es gefällt euch.^^ Ach ja, und danke an meine Beta-Leserin, bis hoffentlich bald. Minuten waren vergangen, seitdem Rodyle mit Colette und Lloyd verschwunden war, doch noch immer hatte keiner von ihnen ein Wort gesagt. Die Meisten waren viel zu geschockt um sich jetzt schon zu rühren und Presea sah immer noch so aus, als würde sie das alles gar nicht wahrnehmen. "Verdammt!", rief schließlich Genis, als er die Stille nicht länger ertragen konnte. "Was sollen wir nun tun?" "Erst einmal ruhig bleiben.", meinte Raine nachdem sie einmal tief ein und aus geatmet hat. "Ruhig bleiben!", rief da aber Sheena weniger ruhig. "Zwei unserer Kameraden sind gerade entführt worden und Presea ist immer noch in diesem halb toten Zustand!" Nachdenklich sah Raine, auf Sheenas Kommentar hin, zu Presea. Dem Mädchen hatten sie bis jetzt nicht helfen können und durch Lloyds verschwinden würde es wohl noch länger dauern. "Stimmt. Da Lloyd dummerweise entführt wurde können wir ihr momentan nicht helfen, da er die Schutzfassung hat." "Dies stimmt nicht ganz.", murmelte da aber Kratos mit gesenktem Blick und griff in seine Tasche, wo er die Schutzfassung herausholte. "Lloyd war so darauf bedacht loszugehen und Presea zu helfen, dass er die Schutzfassung auf dem Tisch liegen gelassen hat. Ich... ich habe sie dann eben mitgenommen und..." "Onkel Kratos...", unterbrach Ann ihn, als sie sah wie sehr er sich damit quälte. "Wir werden Lloyd und Colette retten, aber zuvor müssen wir Presea helfen. Geben wir ihr die Schutzfassung und überlegen uns dann in Ruhe wie wir weiter machen sollen, okay?" Zuerst sah Kratos sie einfach nur an, doch man konnte ihm nicht ansehen was er gerade zu denken schien. Dann aber nickte er langsam und sah zu Presea hinüber. "Ja, du hast recht. Helfen wir erst einmal Presea." Mit diesen Worten ging er zu Presea rüber und blieb vor dem Mädchen stehen und mit einem letzten nachdenklichen Blick legte er ihr die Schutzfassung an. Zuerst geschah nichts, doch dann wurde Preseas Blick auf einmal klar und sie begann ein paar mal zu blinzeln, ehe sie sich verwundert umsah. "Ich... was ist geschehen?", fragte sie mit leiser Stimme und sah sehr verwirrt von einem der Gruppe zur anderen. "Was ist geschehen? Ich... Wo ist mein Vater?!" Die nächste Stunde verging damit Presea zu beruhigen, die sich erinnern konnte, dass ihr Vater bereits verstorben war und er eigentlich noch in ihrer alten Wohnung sein müsste. Regal schlug vor dort erst einmal nachzusehen und tatsächlich sah es schon von außen so aus, als hätte die Wohnung seit Jahren niemand mehr betreten. Das Traurige jedoch war, dass in einem der Betten tatsächlich noch der Körper von Preseas toten Vater lag. Trotz der momentan schwierigen Situation nahmen sich die Freunde Zeit, die Überreste zu beerdigen und gaben Presea somit Zeit sich an alles zu gewöhnen. Dem Mädchen ging das Geschehene immer noch sichtbar nahe und sie konnte kaum glauben was sie in den vergangenen Jahren alles getan hatte. Nachdem die Freunde Presea dabei geholfen hatten ihren Vater zu beerdigen und das Mädchen richtig Abschied nehmen konnte, ging es ihr dann deutlich besser. "Danke, dass ihr mir geholfen habt meinen Papa zu beerdigen.", sagte sie dann schließlich, als sie sich zutraute wieder zu sprechen, ohne in Tränen auszubrechen. "Ich bin froh das du dich beruhigt hast.", sagte Raine, die sich um Preseas Psyche sorgte. Immerhin war das Mädchen quasi gerade erst aufgewacht und hatte erfahren was sie gegen ihren Willen alles getan hatte. "Es tut mir so leid. Ich bin für euch alle eine große Belastung gewesen und wegen mir wurden nun auch Lloyd und Colette entführt!", sagte sie mit trauriger Stimme und eindeutigen Schuldgefühlen. Dabei sah sie zu Kratos hinüber, der ihren Blick erwiderte. "Du konntest nichts dafür. Ich gebe dir keine Schuld daran.", erklärte er ihr mit einem ruhigen Ton, wenn auch mit etwas Wehmut in der Stimme. Wie konnte er nun auch nicht an seinen Sohn denken? "Trotzdem, ich möchte euch noch eine Weile länger begleiten wenn ihr nichts dagegen habt um meine Schuld zu begleichen." "Wenn das dein Wunsch ist Presea.", meinte nun Regal mit mitfühlender Stimme. "Ich habe nichts dagegen und die anderen sicher auch nicht." "Richtig.", nickte Ann nun lächelnd. "Du musst dir keine Sorgen machen, niemand ist böse auf dich, wirklich." "Aber was machen wir jetzt?!", rief da Genis, der um einiges mehr aufgeregt war als seine Freunde. "Wo hat dieser Verrückte Lloyd und Colette wohl hingebracht? Wie können wir sie finden?" "Hm, mein Vater hat mir, glaube ich, mal erzählt, dass Rodyle sich irgendwo einen eigenen Zufluchtsort geschaffen hat.", überlegte Ann laut. "Ich glaube er sagte etwas von einem Drachennest." "Ein Drachennest?!", rief Genis da aber entsetzt. "Na toll, wie sollen wir dort hinkommen? Drachen haben ihre Nester meist an hochgelegene Orte!" "Ich hätte da so eine Idee.", kaum hatte Ann das gesagt, als sie auch schon die gesamte Aufmerksamkeit der Gruppe hatte. "Mein Vater hat ja die Rheairds und da Drachennester in der Regel an sehr hoch gelegenen Orten liegen scheint dies unsere einzige Möglichkeit zu sein dort hinzukommen." Doch Raine hatte immer noch bedenken. "Aber wir sind doch abgestürzt, weil wir die Siegel in unserer Welt gebrochen haben. Wie sollen wir als in dieser Welt mit ihnen fliegen können." "Indem wir einen Packt mit Volt dem Elementargeist des Blitzes schließen." Nun wandten sich alle Augen zu Sheena, die im Gesicht auf einmal ganz blass geworden war und mit großen Augen geschockt ins Nichts starrte. Lloyd stöhnte als er wieder zu sich kam. Ihm tat alles weh, oder zumindest fühlte es sich so an. Ohne länger darüber nachzudenken wollte er sich wie gewohnt aufrichten, doch dummerweise stieß er mit seinem Kopf gegen etwas hartes, woraufhin er sich automatisch wieder zurückfallen lies. Mit einem erneuten Stöhnen wollte er sich seinen, nun auch, schmerzenden Kopf reiben, nur um mit seiner rechten Hand ebenfalls gegen etwas hartes zu stoßen. Nun aber reichte es ihm! Wütend öffnete er die Augen, nur das sich seine Wut sogleich in Entsetzen umwandelte. Direkt über ihm war eine Glaskuppel und er selber lag auf einen weißen Tisch, der genau seiner Größe zu entsprechen schien. Lloyd war zwar nicht festgebunden, oder so, aber in diesem engen Glaskasten konnte er sich sowieso kaum bewegen! "Hallo?", rief Lloyd ein wenig unsicher. Außerhalb dieses Glaskastens konnte er jedoch nur seltsame Maschinen, so wie in den Desian-Festungen, erkennen, ansonsten war niemand da. Wo war er hier nur?! Plötzlich hörte er ein leises Geräusch und eine Tür gegenüber von dem Kasten in dem er lag öffnete sich und Rodyle betrat den Raum. "Ah, du bist schon wach.", rief dieser begeistert, wobei er ein hässliches Grinsen aufsetzte und Lloyd ahnte schon, das dies nichts Gutes bedeuten würde. Er spürte wie sich ein unangenehmes Gefühl und Angst in ihm breit machten, doch er wollte nicht, dass Rodyle es merkte. "Wo bin ich hier, wo hast du mich hingebracht!", schrie er, damit Rodyle seine Angst nicht bemerkte "Und wo ist Colette?!" "Ach, hör auf zu jammern.", sagte Rodyle aber nur mit einer wegwerfenden Handbewegung. "Ich muss mich auf meine Forschungen mit dir konzentrieren!" "W... Was?!", rief Lloyd erschrocken als er das hörte. "Was für Forschungen?!" "Als würde ich mir die Gelegenheit entgehen lassen an dem ersten Halbengel der Welt zu forschen!", redete der Kerl nun jedoch mit sich selbst. "So eine Gelegenheit werde ich mir ganz sicher nicht entgehen lassen!" Lloyd schluckte hart als er das hörte. Wer wollte auch schon zu einem Forschungsobjekt werden? So langsam konnte er Corrine da wirklich verstehen. "Aber... was hast du mit Colette gemacht?!", rief er dann um seine Angst ein wenig zu vergessen. "Die Auserwählte ist nicht hier, die brauche ich woanders.", bemerkte der Mann jedoch nur wie nebenbei und drückte weiter auf mehrere Knöpfe an den Maschinen herum. Mit einem unguten Gefühl sah Lloyd dem Mann eine Weile einfach nur zu, doch gerade als er wieder etwas fragen wollte, spürte er auf einmal an seinem ganzen Körper Schmerzen, die er durch Stromschläge bekam. Lloyd schrie auf als er die Stromschläge spürte und obwohl er nicht festgebunden war, konnte er wegen dem kleinen Bereich, in dem er eingesperrt war, doch nicht ausweichen, oder sich schützen. Das einzige was er tun konnte war, sich zusammen zu krümmen und mit den Händen zumindest seinen Kopf zu schützen, was aber auch nicht viel zu bringen schien. Er wusste nicht wie lange das so ging. Immer mal wieder machte Rodyle eine Pause, wobei er auf die Monitore einiger Maschinen sah, aber ansonsten waren die nächsten Stunden voller Schmerz für den Halbengel. Als Lloyd wieder zu sich kam, war es still um ihn herum. Nur mühsam schaffte er es sich aus der zusammen gekrümmten Position, in die er sich automatisch begeben hatte wegen der ständigen Stromschläge, wieder zu strecken. Sein ganzer Körper tat ihm weh und er schien nur aus Schmerzen zu bestehen und das obwohl diese Folter Stunden her sein mussten! Am liebsten hätte er sich aufgerichtet, doch das konnte er in seinem engen Gefängnis ja nicht und so blieb ihm nichts andere übrig als abzuwarten. Dabei schweiften seine Gedanken immer wieder zu Colette, den anderen und vor allem, zu seinem Vater. In den letzten Tagen hatten sie fast nur miteinander gestritten, doch nun, wo er damit rechnen musste ihn vielleicht nie wieder zu sehen, tat ihm das sehr leid. Er wollte nicht sterben und schon gar nicht so, wenn er mit ihm nicht im Reinen war! Er hatte keine Ahnung wie lange er hier saß und einfach nur nachdachte. Da er keine Uhr hatte war ihm auch jegliches Zeitgefühl verloren gegangen. Plötzlich aber hörte er, wie die Tür zu diesem Raum geöffnet wurde und setzte sich, im Glauben es handele sich um Rodyle, erschrocken auf. Zumindest mit den Ellenbogen. Doch zu seiner Überraschung war es nicht Rodyle der den Raum betrat. "Yuan?!", rief er und versuchte sich so gut wie möglich mit seinen Ellenbogen aufzurichten um mehr zu sehen. "Bist du das wirklich?" "Lloyd! Was um alles in der Welt machst du denn hier?!" Damit, Lloyd hier zu treffen, hatte Yuan nicht gerechnet. Eigentlich war er nur hergekommen um von Rodyle Informationen zu stehlen und nun fand er Kratos Sohn hier und dazu noch eingesperrt wie es aussah. "Rodyle hat mich hier reingesteckt. Aber das erklär ich dir später, hol mich erst hier raus!", rief Lloyd und schlug mit seinen Fäusten gegen das Glas. Yuan ließ sich damit auch keine Zeit und ging zu den Geräten um mehrere Knöpfe und Schalter zu betätigen, woraufhin sich dieses Glasgefängnis tatsächlich öffnete. Sofort sprang der Halbengel auf den Boden, doch plötzlich schien sich alles um ihn herum zu drehen und er schwankte gefährlich. Yuan war dann aber sogleich an seiner Seite um ihn zu stützen, damit er nicht umkippte. "Also, was machst du hier?", hackte der blauhaarige Halbelf aber sofort wieder nach, was Lloyd zum seufzen brachte. "Rodyle hat mich und Colette mit seinen Drachen entführt. Wo er aber Colette hingebracht hat weiß ich nicht. Aber so wie er geredet hat ist sie nicht hier.", erklärte er ihm bedrückt. Diese Erklärung brachte Yuan zum fluchen, wenn auch nur leise. Dass Rodyle die Auserwählte hatte behagte ihm gar nicht und auch wenn er Informationen hatte, dass er eigentlich nicht mehr sonderlich mit Cruxis zusammenarbeitete, bedeutete dies nichts Gutes. Fürs Erste aber galt es so schnell wie möglich von hier weg zu kommen. Natürlich nachdem er sich die Daten, die er holen wollte, von den Maschinen geklaut hatte. Lloyd selber bekam dies aber nur halb mit. Dazu kreisten seine Gedanken viel zu sehr um seinen Vater, seine Freunde und vor allem um Colette. Aus diesem Grund zuckte er auch zusammen als Yuan fertig war und ihn wieder ansprach. "So, lass uns von hier verschwinden Lloyd!" Darüber war der Halbengel mehr als dankbar und ohne ein weiteres Wort zu sagen, nickte er und folgte dem Blauhaarigen, der ihn ungesehen durch die Basis führte, nach draußen. Dort holte Yuan einen Rheaird aus der Flügeltasche, stellte sich ans Steuer und wies Lloyd an sich hinter ihn zu stellen und sich gut festzuhalten. Dann flogen sie los und auch wenn Lloyd nicht wusste wohin, so war es ihm recht, solange er nur weg von hier kam. Kapitel 71: Nächtliche Gespräche -------------------------------- Kapitel 71 "Lloyd, bleib wach!", hörte er Yuan vor sich rufen. Dies war jedoch nicht so leicht für den Jungen. Der Tag war sehr anstrengend gewesen und es war einfach nur zu verlockend sich einfach an Yuan zu lehnen und die Augen zu schließen. "Wo willst du denn überhaupt hin? Und wie lange bis wir dort sind?", murmelte Lloyd müde und ohne seinen Kopf von Yuans Schulter zu heben. "In unsere Basis Richtung Flanoir. Da sehen wir dann weiter.", war die trockene, aber recht einfache Antwort. Doch Lloyd war das ganz recht, denn er bekam eh nur die Hälfte mit. Dazu war er viel zu erschöpft und zu müde. "Und wann sind wir endlich da?" "Nicht mehr lange. Versuch bitte noch etwas durchzuhalten, ich will dich nicht auch noch aus dem eiskalten Meer fischen müssen!" Es dauerte zwar noch eine halbe Stunde, doch Lloyd schaffte es wach zu bleiben, was wohl auch an der unangenehmen Kälte lag, die immer schlimmer wurde, je mehr sie sich dem Kontinent näherten. Wie sie allerdings landeten, bekam er so gut wie gar nicht mit. Dazu war er schon wieder viel zu sehr im Halbschlaf. Doch kaum hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen, da weckte Yuan ihn auch schon recht unsanft, indem er ihn an den Schultern rüttelte. "Komm schon, wir sind da." Grummelnd öffnete Lloyd die Augen. Er hatte gar nicht gemerkt wie sie in diese Basis gegangen waren und zu seiner Verwunderung sah diese genauso aus wie die in Sylvarant. "Und nun?", fragte Lloyd nun ein wenig wacher. "Wir müssen uns überlegen wie wir Colette retten können?!" "Nun?!", überrascht sah Yuan ihn an. "Du kannst ja selber kaum noch stehen!" "Aber..." "Kein Aber! Du legst dich nun erst einmal hin und schläfst dich aus. Danach können wir über alles weitere reden. Und ich dulde nun keinen Widerspruch von dir, denn ich will mich selber ein wenig ausruhen, es war ein langer Tag!" Dennoch wollte Lloyd widersprechen, wurde jedoch von seinem eigenen Gähnen unterbrochen und so ließ er sich doch ohne Wiederworte von Yuan in ein Zimmer mit zwei großen Betten führen. Ohne länger nachzudenken legte sich Lloyd auch in eines von den beiden und war sofort eingeschlafen, was Yuan jedoch nicht sonderlich gefiel. Weil er aber den Jungen, der so friedlich und unschuldig schlief, nicht wecken wollte, ging er eben seufzend zu ihm hinüber und zog ihm die Schuhe aus, ehe er die Decke über ihn legte. Als er dann zur Tür ging und noch einmal zu dem Halbengel zurück sah, konnte er einfach nicht anders als bei dem Anblick leicht zu lächeln und das Herz wurde ihm schwer, bei dem Gedanken was der Junge noch alles vor sich hatte. Schnell schüttelte er den Kopf um diese Gedanken los zu werden, löschte das Licht und schloss die Tür leise hinter sich zu, ehe er sich an seinen Schreibtisch setzte, um sich mit dem Papierkram herum zu plagen. Währenddessen waren die anderen noch einmal nach Mizuho gegangen, da sie am nächsten Morgen zu Volts Tempel wollten und es nicht gut wäre, wenn sie erst nach Einbruch der Nacht dort ankommen würden. Müde wäre es nicht gut wenn sie gegen Volt kämpfen müssten. Doch so richtig Ruhe fand keiner. Jeder hing seinen Gedanken nach und bei keinem waren es gute Gedanken. Jeder sorgte sich um Lloyd und Colette und auch um Sheena, da sie sehr blass war und kein Wort gesprochen hatte, seitdem man vorgeschlagen hatte, dass sie einen Pakt mit Volt schließen sollte. Seitdem wanderte sie ziellos und allein in Mizuho umher. Zum Leiden von Vivi, denn das wunderte die anderen natürlich, weswegen sie auf einmal so traurig und unsicher aussah und ihr wurden deshalb natürlich Fragen gestellt. "Ich glaube sie fürchtet sich vor Volt.", gab Vivi schließlich endlich nach. "Sie hat bis heute noch nicht überwunden was damals geschehen ist." "Aber wir werden die Energie für die Rheairds brauchen. Es bleibt uns einfach nichts anderes übrig. Es tut mir leid, aber ich sehe keinen anderen Weg als einen Pakt mit Volt zu schließen um durch die Lüfte zu reisen, ohne abzustürzen.", seufzte Ann, der Sheena auch leid tat. "Ich weiß. Sie wird nur etwas Zeit brauchen, da bin ich mir sicher.", lächelte Vivi und nur kurz darauf viel ihr ein, dass sie plötzlich Finfi suchen musste. Während die anderen angestrengt anfingen zu diskutieren, ging Kratos nach draußen um Sheena zu suchen. Irgendwie hatte er nämlich das Gefühl das es außer ihm noch jemand gab, der dringend Aufmunterung brauchte. Er fand Sheena auch schon ziemlich bald vor einer Art Gedenkstein, wovor sie kniete und zu beten schien. Also blieb Kratos stehen und lehnte sich an einen nahestehenden Baum, um zu warten bis sie fertig war. Sheena, währenddessen bekam davon nichts mit. Zu sehr war sie damit beschäftigt der Toten zu gedenken, an deren Tod sie schuld war. Als sie dann aber schließlich aufstand und sich umdrehte, bekam sie einen leichten Schreck. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass Kratos gekommen war. Doch sie erholte sich schnell wieder und seufzte leise, während sie zu Boden sah. Sie wusste zwar nicht was er von ihr wollte, doch sie war gerade nicht in der Stimmung mit jemanden zu reden. "Du machst dir viel zu viele Sorgen." Ruckartig hob sie den Kopf, wobei ihr gar nicht aufgefallen war, dass sie ihn gesenkt hatte. Was meinte Kratos damit? "Worüber denn?" "Wegen dem Pakt mit Volt.", kam Kratos eiskalt zur Sache. "Ich habe davon gehört was damals geschehen ist." "Und was weißt du schon?! Was wenn ich wieder versage und... und ihr alle sterbt?!", rief sie panisch und wütend zu gleich. "Du hast damals die Sprache von Volt nicht verstanden, nicht wahr?", blieb Kratos aber ruhig. "Ich... Nein." "Ich verstehe die Sprache von Volt. Und Raine vielleicht auch. Was das angeht brauchst du dir also keine Sorgen zu machen." "Genau Sheena!", mischte sich da nun auch Corrine ein und sprang auf Sheenas Schulter. "Ich werde dich beschützen!" "Ach, Corrine.", lächelte Sheena nun und kraulte Corrine liebevoll. "Ich glaube zwar nicht das du dies können wirst, aber danke dafür." Corrine aber schien das nicht zu störe, dass Sheena nicht daran glaubte, dass er helfen konnte. "Du wirst schon sehen Sheena! Du schaffst das und wir werden dir helfen, ich glaube an dich!" "Und ich auch.", stimmte Kratos ihm überraschenderweise zu, weswegen ihn Sheena dann doch mit großen, verwunderten Augen ansah. "Aber... ich..." "Versuche es bitte. Für Lloyd und Colette, sie brauchen deine Hilfe.", sagte Kratos noch einmal und sah sie eindringlich an, ehe er sich umdrehte und ging. Sheena währenddessen sah ihm mit großen, offenen Augen und leicht geöffneten Mund nach. Das ausgerechnet Kratos kommen würde um sie zu trösten, damit hätte sie nie gerechnet. Eigentlich schon mehr von Lloyd, oder den anderen. Ja, Lloyd war sonst eigentlich derjenige, der jemanden ganz gut wieder Mut machen konnte. Nun schlich sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Anscheinende hatte er es von seinem Vater, nur das man es bei diesem nicht oft merkte, da dieser seine Gefühle in der Regel für sich behielt. Kratos indessen machte nun einen Spaziergang durch Mizuho. Er hatte getan was er konnte um Sheena etwas aufzumuntern, doch nun brauchte er Zeit für sich. Dass er nicht in der Lage gewesen war Lloyd zu beschützen, ging ihm immer noch sehr nahe. Er hatte sich doch geschworen seinen Jungen vor all dem zu beschützen. Aber andererseits, machte er es ihm auch wirklich nicht leicht. Der Junge dachte einfach nicht nach, bevor er handelte und hörte auch nicht auf ihn. So musste er es schon immer, auf die harte Tour lernen. "Onkel Kratos?" Abrupt drehte sich der Engel um, als er eine Stimme hinter sich hörte und sah Ann ein paar Schritte vor sich stehen. Er könnte sich selber ohrfeigen dafür, dass er sich selber so abgelenkt hatte, dass er sie nicht hatte kommen hören. "Was möchtest du Ann?" "Du denkst gerade an Lloyd, oder?", fragte das Mädchen, während sie ihn einfach nur ansah und ihm seinen Abstand ließ. Kratos jedoch antwortete nicht, sondern starrte auch sie mit seinem typisch undurchdringlichen Blick an. Er wusste nicht was er darauf sagen sollte. Klar dachte er an Lloyd, aber zuerst wollte er wissen worauf Ann hinaus wollte. Als Kratos ihr nicht antwortete, seufzte sie schwer. Das sowohl Kratos, als auch ihr Vater immer so schwierig sein mussten! Nur jeder auf seine eigene Art und weise. "Komm schon Onkel Kratos! Mit mir kannst du doch reden, oder?" Dieser jedoch drehte sich seufzend wieder um und schwieg noch gut eine Minute. Doch gerade als Ann schon glaubte, er würde nichts mehr zu ihr sagen, fing er an zu reden. "Es gab in letzter Zeit viele Differenzen zwischen uns und ich fürchte es hätte nicht sein müssen.", sagte er mit seiner typisch neutralen Stimme. "Das kenne ich.", nickte Ann seufzend. "Mit meinem Dad habe ich auch des öfteren Streit und so etwas braucht halt Zeit diese Uneinigkeiten zu klären. Ich bin mir sicher, dass wenn du mit Lloyd mal ernsthaft darüber redest, dann wird er es verstehen." "Wenn ich ihn wieder sehe...", murmelte der Engel bedrückt und musste, wie schon so oft an diesem Tag, an Anna denken. Auch sie hatte man ihm genommen und er wusste nicht, was er tun sollte, wenn Lloyd auch noch sterben würde. "Hör auf so zu reden!", rief da aber Ann mit wütender Stimme, woraufhin Kratos sie überrascht, über den plötzlichen Ausbruch, ansah. "Lloyd ist nicht tot! Er lebt! Und das glauben wir nun so lange, bis wir etwas anderes wissen!" Erstaunt sah Kratos das blauhaarige Mädchen an. Er gab es nicht gerne zu, aber sie hatte recht. Trübsal zu blasen und in Selbstmitleid zu verfließen halfen weder Lloyd, noch Colette weiter und einfach so aufgeben sollte er seinen Sohn auf keinen Fall! "Ann...", murmelte der Engel und sah sie mit einem intensiven Blick an, bei der ihr langsam ein wenig unwohl wurde. "Ähm... Ja, Onkel Kratos?" "Danke.", sagte er und ehe Ann diese plötzliche Antwort verarbeitet hatte, war er auch schon an ihr vorbei gegangen und ging zurück zu dem Haus, wo sie übernachteten. Ann sah ihm verwundert nach, bis er in die Dunkelheit der Nacht verschwunden war. Als sie ihn nicht mehr sah, ärgerte sie sich dann aber darüber, dass sie ihn so einfach hatte gehen lassen. Aber wer hätte auch damit gerechnet, dass er so reagiert?! Gerade mal ein Wort hatte er gesagt und das hatte sie einfach völlig überrumpelt. Es kam aber ja auch nicht oft vor das er sich bei jemanden bedankte. Schließlich aber zuckte sie mit den Schultern und ging ebenfalls wieder rein und in das ihr zugewiesene Zimmer. Morgen würde immerhin ein langer Tag werden. Kapitel 72: Volt ---------------- Kapitel 71 Langsam wachte Lloyd auf, als es draußen allmählich hell wurde. Zwar bekam er das nicht direkt mit, aber seine Innere Uhr sagte ihm, dass es Zeit zum Aufstehen war. Seit Beginn seiner Reise hatte er mehr, oder weniger angefangen mit der aufgehenden Sonne aufzuwachen, da er zu diesem Zeitpunkt sowieso meistens geweckt wurde. In dem Zimmer, in dem er sich gerade befand, war es allerdings noch dunkel. Noch immer müde krabbelte er zum Bettrand, schwang seine Beine über die Bettkante und stand langsam auf, wobei er versuchte sich den Schlaf aus den Augen zu reiben. Er konnte sich nicht helfen, aber irgendwie fühlte er sich einsam und wünschte sich nichts mehr als bei seinem Vater zu sein. Zwar war er froh zumindest bei Yuan und nicht noch bei Rodyle zu sein, aber das änderte nichts daran, dass es ein komisches Gefühl war hier zu sein. Wahrscheinlich weil er nun schon so lange mit der Gruppe unterwegs gewesen ist. Es war merkwürdig nun hier alleine zu sein, denn wo Yuan im Moment war, wusste er nicht. Also beschloss er nach ihm zu suchen und stand auf. Mit einem immer noch recht verschlafenen Blick, öffnete er die Tür und betrat Yuans Arbeitszimmer, wo eben dieser gerade an seinem Schreibtisch saß und etwas zu schreiben schien. Als Lloyd jedoch das Büro betrat, sah er auf und musterte den noch recht verschlafenen Jungen. "Du bist also wieder wach.", meinte er ohne seine Augen von den Jungen zu lassen. "Ja, ich denke schon.", murmelte dieser immer noch verschlafen und setzte sich in einen der Stühle in Yuans Büro. Ein Grinsen schlich sich auf Yuans Gesicht, als er den Halbengel betrachtete, wie dieser sich Mühe gab die Augen offen zu halten. Mit halb offenen Augen sah er sich im Büro um, als würde er etwas suchen, sah dann aber wieder zu Yuan ohne jedoch etwas zu sagen. Auch Yuan betrachtete den Jungen eine Weile. Als dieser aber nichts sagte, fing er eben an zu reden. "Und nun? Willst du den ganzen Tag voll in meinem Büro verbringen?" Damit hatte er Lloyds Aufmerksamkeit, denn er sah ihn an und schien darüber nachzudenken. "Ähm, nein? Ich meine, was passiert jetzt? Immerhin sollte ich zu Dad und den anderen zurück, aber wie wenn ich nicht weiß wo sie sind?" "Das werden wir schon regeln. Aber wie geht es dir?" Lloyd wollte gerade antworten, als er erneut gähnen musste und sich die Hand vor dem Mund hielt. "Ganz gut soweit." "Hast du vielleicht Hunger?", fragte der Halbelf. Immerhin schien Lloyd seit mindestens einem Tag nichts mehr gegessen zu haben, doch der Junge schüttelte nur müde den Kopf. "Nein, momentan nicht." Daraufhin warf Yuan ihm einen kritischen Blick zu. "Sag mal, bist du eigentlich schon richtig ausgeschlafen?" Eine richtige Antwort bekam er jedoch daraufhin nicht, sondern nur so eine Art von Gemurmel, wobei der Junge seine Augen schon wieder zur Hälfte geschlossen hatte. Seufzend stand Yuan daraufhin auf um Lloyd am Arm zu packen und ihn hoch zu ziehen. "Auf Lloyd, ab ins Bett." Das schien Lloyd ein wenig aufzuwecken. "Was? Aber Onkel Yuan..." "Kein „aber“, sondern ab ins Bett!", rief der Blauhaarige jedoch nur und schob den Jungen in die Richtung seines Schlafzimmers. "Aber...." "Ins Bett!", rief Yuan dann als es ihm reichte und deutete energisch auf die Tür. "Sofort!" Lloyd, sah ihn darauf ein wenig verwundert an, zuckte aber mit den Schultern und verschwand wieder im Schlafzimmer. Kopfschüttelnd sah Yuan ihm nach. Dieser Junge war eine Angelegenheit für sich, dass musste man sagen. Aber nun hieß es für ihn sich um weiteren Papierkram kümmern. Später würde er nochmal nach ihm sehen, vielleicht ging es ihm dann besser. Langsam kam die Insel näher, auf der sich Volts Tempel befand und umso näher sie kam, umso mulmiger wurde Sheena. Seit sie das Elementarboot betreten hatte, glaubte sie am ganzen Körper zu zittern und sie hoffte wirklich, dass dies bisher niemanden aufgefallen war. "Keine Sorge Sheena.", kam es da plötzlich neben ihr, wo Corrine saß. "Ich hab dir doch versprochen, ich werde dich beschützen!" "Ach Corrine...", lächelnd streichelte sie ihren treuen Freund und auch wenn sie nicht glauben konnte, dass der kleine Kerl auch nur die geringste Chance hätte Volt zu besiegen, rührte es sie doch sehr, wie er sich um sie sorgte. Das lenkte sie eine Weile ab, doch als sie ankamen und das EB verließen bekam sie dann doch wieder weiche Knie. Sie versuchte sich zu beruhigen, indem sie ein paar mal tief ein -und ausatmete, ehe sie den anderen folgte, doch viel schien es nicht zu bringen. Im Inneren des Tempels war es dunkel und sie hatten alle sofort ein sehr unangenehmes Gefühl. So als würde eine Spannung in der Luft liegen. "Ihr müsst nun vorsichtig sein.", riet Kratos ihnen, der voran ging. "Sonst werdet ihr von einem Blitz getroffen!" "Häh?", rief da Zelos aber nur und sah dabei recht wenig intelligent aus. "Wie Blitze?" Kaum jedoch hatte er das gesagt, als neben ihm und Regal ein Blitz einschlug und die beiden erschrocken zur Seite sprangen. "Woha!", der Rothaarige war sichtlich erschrocken deswegen. "Das war aber mal echt knapp! Da hättest du uns auch früher warnen können alter Mann!" Dafür jedoch bekam er von Kratos nur einen kurzen, bösen Blick zugeworfen, ehe er weiter ging, ohne Zelos zu beachten. Auch die anderen gingen einfach an Zelos vorbei, was diesem aber gar nicht gefiel. "Hey, wartet doch auf mich!" "Also ich finde nicht das Kratos alt aussieht.", sagte da aber Vivi plötzlich, als er zu ihnen aufgeholt hatte. "Wenn er nicht Lloyd hätte, würde ich mich glatt in ihn verlieben können." "Vivi!!!", schrie Zelos entsetzt als er das hörte, so dass ihr Name an den Wänden sogar ein wenig widerhallte. "Das kann doch nicht dein ernst sein! Du würdest ihn, den großen, mächtigen, schönen, gutaussehenden...." Weiter kam er mit seinem lang werdenden Satz jedoch nicht, da er von einer ziemlich aufgebrachten Sheena unterbrochen wurde. "Nein, würde sie nicht! Und nun halt die Klappe du auserwählter Idiot!!" Sie war eh schon angespannt genug, da brauchte sie nicht auch noch die sinnlosen Kommentare dieses Idioten! Zumindest schien ihr Wutausbruch zu wirken, denn Zelos war wieder still, während er wie ein braves Hündchen Vivi hinterher lief, die ziemlich nervös auszusehen schien. Wohl wegen der vielen Blitze hier. Aber das konnte sie ihr ja auch nicht verübeln. Ihr Herz schien ihr bis zum Hals zu schlagen und auch das Atmen viel ihr schwerer als sonst. Je weiter Kratos sie führte, umso mulmiger wurde ihr. Das alles ging ihr viel zu schnell! Der Engel hatte keine Probleme damit die Rätsel in diesem Tempel zu lösen und so erstarb das letzte Fünkchen Hoffnung in ihr, dass sie es vielleicht doch nicht schaffen würden Volt zu erwecken. "Sheena!", flüsterte da plötzlich Ann neben ihr und boxte ihr leicht in die Seite. "Huh?!", machte Sheena daraufhin erschrocken und erwachte aus ihren Tagträumen, nur um fest zu stellen, dass sie das letzte Rätsel bereits gelöst hatten und sich nun kurz vor Volts Altar befanden. "Es wird Zeit." Erneut bekam Sheena gewaltiges Herzklopfen, doch sie versuchte sich ihre Unruhe nicht anmerken zu lassen. Vielleicht schaffte sie es ja dieses mal. Vielleicht würde doch alles gut gehen. Vielleicht... Weiter kam sie mit ihren Gedanken nicht, denn nun musste sie sich konzentrieren und zwar kräftig, wenn sie nicht wollte das wieder etwas schief geht. Also atmete sie noch einmal tief ein und aus, ehe sie vor trat, woraufhin Volt auch sofort erschien. "Ähm, mein Name ist Sheena. Ich bin hier um einen Pakt mit Volt zu schließen!", versuchte sie mit sicherer Stimme zu sagen, doch ihre Stimme zitterte vor Angst. Aber was sie zur Antwort bekam, war eine Sprache, die sie überhaupt nicht verstand, genau wie damals. "Was sagt er da?! Ich verstehe kein Wort, es ist genauso wie damals!", rief die Beschwörerin panisch und sah hilfesuchend zu ihren Freunden. "Beruhige dich, ich werde es übersetzen.", sagte Raine mit ruhiger Stimme, während sie genau zuhörte was Volt sagte. "Ich bin Volt. Ich bin bereits mit einem Pakt an Mithos gebunden.", übersetzte sie. "Mithos?", wunderte sich da Genis. "Wie kann es sein das Mithos sowohl Pakte in Sylvarant als auch in Tethe'alla geschlossen hat?" "Nun, wenn es der selbe Mithos war, dann kann Sheena Volt doch fragen ob er den Pakt mit Mithos aufgibt und einen mit ihr eingeht.", schlug Ann vor, die es für besser hielt so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. "Okay, ich probier es.", nickte Sheena, die darin genauso dachte wie Ann. Sie wollte einfach so schnell wie möglich von hier verschwinden. "Volt, ich bin Sheena und ich möchte einen Pakt mit dir eingehen!" Wieder sprach Volt in dieser seltsamen Sprache mit ihnen und Sheena sah zu Raine, da sie annahm, dass sie wieder übersetzen würde. Als sie aber im Augenwinkel sah, wie Kratos zu seinem Schwert griff, während er Volt nicht aus dem Auge ließ, wurde sie nur noch unruhiger. Das konnte nichts gutes bedeuten! "Er sagt, dass er zwar nicht mehr an Mithos gebunden ist, aber keinen Pakt mehr mit jemanden eingehen will. Er kann niemanden mehr trauen und ist schon zu oft enttäuscht worden." "Was?!!", rief Sheena entsetzt und drehte sich wieder zu Volt um. Auch wenn sie Angst hatte, so brauchten sie doch seine Hilfe um Lloyd und Colette zu retten. Sie musste einfach etwas tun! "Aber wir brauchen deine Hilfe Volt! Ohne dich können wir unsere Freunde nicht retten!" Wieder sagte Volt etwas und sie konnte spüren, wie die Luft sich elektrisierte. Nein, das sah wirklich nicht gut aus! "Passt auf!", hörte sie da Kratos rufen und im selben Moment griff Volt an. Was Sheena spürte war eine heftige Explosion, welche sie und ihre Freunde durch die Luft schleuderte und hart auf dem Boden weiter hinten landen ließ. Zum Glück blieb sie bei Bewusstsein und so setzte sie sich trotz der Schmerzen langsam auf. Was sie da aber sah ließ sie vor Schreck erstarren. Auf dem Boden um sie herum verteilt lagen all ihre Freunde und keiner bewegte sich. "Nein!", keuchte Sheena mit weit aufgerissenen Augen. "Nein, nein, nein!!!" "Sheena!", hörte sie da plötzlich Corrines Stimme hinter sich und so drehte sie sich um, nur um zu sehen wie Volt eine Attacke auf sie ansetzte, doch Corrine warf sich in letzter Sekunde vor sie und viel schlaff zu Boden. "Corrine!! Corrine, nein!", augenblicklich stolperte sie zu ihrem besten Freund und kniete sich neben ihn und nahm ihn in den Arm. "Corrine... Corrine nein, bitte nicht..." "Sheena, pass auf!" Doch sie war so geschockt, dass sie erst aus ihrer Starre erwachte, als sich jemand auf sie warf und sie so zur Seite schuckte. Zelos und die anderen waren wieder zu sich gekommen und der Rothaarige hatte sofort reagiert, als er gesehen hatte, dass Volt kurz davor war Sheena zu töten. Inzwischen waren auch die anderen wieder auf den Beinen und bekämpften Volt, wobei besonders Kratos einmal wieder zeigte, was wirklich in ihm steckte. "Sheena, wach auf!", hörte sie da plötzlich Zelos und spürte wie er sie schüttelte. "Steh auf und kämpfe! Für Colette, für Lloyd und für Corrine!" Langsam sah Sheena auf und direkt in die blauen Augen des Auserwählten und auf einmal spürte sie etwas völlig anderes als pure Verzweiflung wie gerade eben. Wut. Genau das war es, was sie empfand. Eine gewaltige Wut! Ohne länger darüber nachzudenken drückte sie Corrine in Zelos Arme, der vor Verwunderung nicht wusste was er sagen sollte und stand entschlossen auf. "Volt! Im Namen von Corrine und alle anderen die sich für mich geopfert haben, befehle ich dir einen Packt mit mir zu schließen!", schrie sie mit voller Kraft, zückte ihre Karten und griff an. Der Kampf war anstrengend, doch letzten Endes musste Volt klein beigeben. Sie waren einfach zu stark für ihn, vor allem Kratos und auch Sheena hatte plötzlich eine unglaubliche Kraft und Stärke entwickelt. Als Volt hoch schwebte und wieder in dieser Sprache zu ihnen sprach, unterbrachen sie ihre Angriffe und warteten ab. "Er sagt, dass du dein Gelöbnis sprechen sollst Sheena.", sagte Kratos mit ruhiger Stimme zu ihr und gerade wunderte sich wirklich keiner darüber, dass auch Kratos die Sprache verstand. "Wie ich schon sagte!", rief Sheena mit entschlossener Stimme. "Für all jene die mich beschützen und für meine Freunde, damit ich sie schützen kann." Wieder sagte Volt etwas und Kratos übersetzte es. "Er akzeptiert dein Gelöbnis." Daraufhin löste sich Volt auf und übertrug seine Kraft auf Sheena. Diese jedoch interessiere sich dafür recht wenig, sondern rannte zu Zelos hinüber, der immer noch Corrine in den Armen hielt. Sofort schloss sie ihren geliebten, kleinen Freund wieder in die Arme und konnte dabei nicht verhindern dass ihr einige Tränen die Wange hinunter liefen. "Corrine... Oh Corrine, es tut mir so leid!", schluchzte sie. "Sheena....", atmete der kleine Elementargeist schwach. "Sheena, ich wusste... dass du es... schaffen wirst..." Mit diesen Worten erschlaffte Corrine in ihren Armen und begann sich aufzulösen. "Corrine... Corrine, nein!!!" Während Sheena offen und frei weinte und schluchzte und ihre Freunde hilflos um sie herumstanden, bemerkte keiner, wie Finfi sich auf Vivis Armen befreit hatte und zu ihr hinüber hüpfte. Mit ernstem Blick betrachtete der kleine Elementargeist den nun durchsichtigen Corrine. Dann schloss er die Augen, so als würde er sich konzentrieren und als er sie wieder öffnete rief er laut und kräftig: "Resurrection!" Ein helles Licht umschloss Corrine, was bewirkte, dass alle überrascht die Augen aufrissen und als das Licht erlosch, lag Corrine wieder voll sichtbar in Sheenas Armen und blinzelte gerade zu ihr hoch. "Sheena?", fragte er mit noch sehr schwacher Stimme und wirkte ziemlich verwirrt. Sheenas verwirrter Gesichtsausdruck verwandelte sich dann langsam in ein Lächeln und wieder liefen ihr Tränen über die Wangen, diesmal jedoch vor Freude. "Corrine...", war alles was sie dazu sagen konnte. Kapitel 73: Zu den Abtrünnigen ------------------------------ Kapitel 72 "Lloyd, kannst du nicht einfach eine Minute still sitzen?!" Vor gerade mal zehn Minuten war Lloyd erneut aufgestanden und diesmal war der Junge richtig wach und hatte auch einen Bärenhunger, wie er es nannte. Yuan hatte Botta daraufhin angewiesen, dem Jungen etwas zu essen zu bringen, da er ihn in der Kantine nicht gleich den ganzen Abtrünnigen präsentieren wollte. Nun saßen sie beide in Yuans privaten Essbereich, den er normalerweise nur mit Ann und Botta nutzte und warteten. Doch das schien der Halbengel nicht gut zu können. Unruhig rutschte er immer wieder auf seinem Stuhl hin und her und machte Yuan ganz nervös. "Lloyd!" "Aber ich hab solchen Hunger Onkel Yuan!", jammerte Lloyd und setzte einen fast schon verzweifelten Blick auf. Yuan seufzte daraufhin. Er mochte die Auswirkungen dieses Blickes überhaupt nicht, denn für Mitleid durfte kein Platz für Kratos Sohn sein. "Du bekommst ja gleich etwas und nun sei bitte einfach still!" Yuan konnte es kaum glauben als der Junge daraufhin die Arme verschränkte und einen Schmollmund zog. Es viel ihm schwer in ihm einen siebzehnjährigen zu sehen und nicht vielleicht einen vierjährigen! Da waren Mädchen wohl pflegeleichter wie es aussah. Zu seiner Erleichterung brachte Botta dann aber auch schon das Essen woraufhin die Augen des Jungen zu strahlen begannen. Lloyd haute dann auch sofort rein und Yuan begann klar zu werden wie hungrig er sein musste. Nach dem Essen gingen sie wieder in Yuans Büro, um zu besprechen wie es nun weiter gehen sollte. "Also, was hast du nun vor?", fragte Yuan den jungen Halbengel, als sie sich gesetzt hatten. Er konnte sich zwar denken, dass Lloyd zu seinem Vater und der Gruppe zurück wollte, doch er war gespannt wie der Junge das anstellen wollte. "Nun, ich muss die anderen wieder finden. Hast du eine Ahnung wo sie gerade sein könnten Onkel Yuan?" "Nein, habe ich nicht.", war die kurze Antwort. Das jedoch war gelogen. Natürlich wusste er wo sich seine Tochter aufhielt, immerhin ließ er sie – nein, natürlich die Gruppe!- beobachten! Aber das würde er dem Jungen ja nicht auf die Nase binden. Lloyd, seufzte daraufhin schwer und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Dann werde ich sie wohl suchen müssen. Am besten ich fange in Mizuho damit an, vielleicht wissen die dort etwas." "Mizuho?", fragte Yuan und spielte den überraschten. "In Mizuho kommt niemand so schnell rein, geschweige denn, dass man dieses Dorf findet. Wie willst du das anstellen?" "Oh, ich war schon einmal dort. Sheena hat uns reingelassen.", erzählte Lloyd stolz und Yuan konnte nicht so richtig glauben wie naiv er doch war. "Dann dürfte das ja ein Kinderspiel für dich werden." "Ja, ich denke nicht das da ein Problem ist. Nur wie komme ich nach Mizuho? Kannst du mir da helfen?", und wieder diese großen, bittenden Augen. Seltsam, dass es Yuan bisher nur bei Ann und Lloyd aufgefallen war. Wahrscheinlich wirkt der Blick mehr bei jemanden, den man näher kennt und gern hat. "Vielleicht...", murmelte Yuan und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Wenn er ehrlich war, wusste er nicht so recht, was er nun tun sollte. Eigentlich war dies eine gute Gelegenheit Kratos dazu zu bringen das Siegel zu brechen, doch irgendwie passte der Zeitpunkt noch nicht. Zudem spürte er wie ihm der Junge langsam ans Herz zu wachsen begann, worüber er jedoch überhaupt nicht begeistert war! Wie sollte er sein Vorhaben nur in die Tat umsetzen, wenn er anfing ihn zu mögen? Da musste er dringend etwas dagegen tun! Leblos fiel das Monster zu Boden als Kratos ihm den Todesstoß versetzte. Alle atmeten erleichtert auf. Seitdem sie Volts Tempel verlassen und mit dem EB wieder auf der anderen Seite gelandet waren, hatten sie einige Monster besiegt. Doch keines war so stark und zäh gewesen wie dieses hier. Es sah aus wie eine Mischung aus Drache und Bär und hatte selbst Kratos Probleme bereitet. "Uff, endlich geschafft.", keuchte Genis, der immer noch laut nach Luft rang. "Ja, das war ein harter Gegner.", stimmte ihm Raine genauso erschöpft zu, auch wenn sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. "Wir sollten weiter gehen.", drängte Kratos nachdem er sein Schwert gesäubert hatte. "Wir haben immerhin noch einiges zu tun!" Langsam und noch erschöpft begann sich die Gruppe wieder in Bewegung zu setzen und so bemerkte keiner wie Finfi mit großen Sprüngen zu dem toten Monster hinüber hüpfte und es angestrengt betrachtete, während es ein wenig hin und her lief. Plötzlich aber blieb es stehen und rief dann laut und deutlich: "Resorrection!" Augenblicklich blieben die anderen stehen und drehten sich um als sie dieses Wort hörten. Mit Entsetzen sahen sie zu, wie das Monster von einem hellen Licht umhüllt wurde und nur kurz darauf aufstand und sich streckte, während es ein lautes Brüllen von sich gab. "Das darf doch wohl nicht wahr sein!", rief Sheena nach der ersten Schrecksekunde, ehe sie wieder ihre Karten zog. Dieser verdammte, kleine Elementargeist! "Vivi, warum hast du nicht besser auf Finfi aufgepasst?!", schrie Genis wütend und genervt zu gleich. In letzter Zeit musste wirklich alles schief gehen und noch mehr würde er bald nicht mehr vertragen können. "Dafür kann ich doch nichts!", beschwerte sich Vivi aber. "Auch wenn ich auf es aufgepasst hätte, hätte er es geschafft das Monster wieder zu beleben!" Da hatte sie wahrscheinlich recht, so unschuldig wie der kleine Plagegeist sie ansah. Aber sie hatten nun keine Zeit sich weiter darüber zu ärgern, denn das Monster griff sie erneut an und sie mussten kämpfen. Doch nun war das ganze nochmal so schwer, da die Gruppe noch erschöpft war, während das Monster wieder fit zu sein schien. Seufzend legte Ann einen neuen Pfeil in ihre Sehne, während die anderen direkt, oder mit Magie angriffen. Da bekam man doch wirklich Lust diese kleine rosa Gefahr auf zwei Füßen umzubringen. Zumindest wenn es möglich wäre. Doch für solche Gedanken blieben einem später noch Zeit, vorerst mussten sie dieses Monster nun ein zweites mal besiegen! Dieses mal dauerte der Kampf sogar noch länger wie zuvor, doch letzten Endes konnte dieses mal Presea dem Monster den Gnadensstoß versetzen. Alle atmeten erleichtert auf. "Puh, das war es nun hoffentlich.", seufzte Sheena und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Plötzlich jedoch sprang Finfi, recht fröhlich aus Vivis Armen und hüpfte erneut zu dem toten Monster hinüber. Bevor es jedoch erneut das Monster wiederbeleben konnte, reagierte Vivi und schnappte es sich, woraufhin Finfi überrascht die Augen aufriss und seine Ziehmutter nur fragend und verwirrt ansah. "Nein, du belebst keine Monster mehr! Nicht eines! Man belebt bloß Freunde wieder, keine Monster!", versuchte die Lilahaarige ihrem kleinen Elementargeist beizubringen, doch es machte nicht den Eindruck als würde es sie verstehen. "Gehen wir!", beschloss Kratos und setzte sich in Bewegung, in der Hoffnung, dass die anderen ihm folgten, auch wenn sie erschöpft waren. Sie hatten schon genug Zeit hier vergeudet! Um die Mittagszeit herum erreichten sie dann auch endlich Mizuho, wo sie sich, zur Erleichterung aller, ausruhen konnten. Jedoch im Haus des Oberhaupts, denn nebenher mussten sie ja noch ihre nächsten Schritte mit Tiga besprechen. Dies war aber letztendlich vor allem Kratos, Raine und Sheena vorbehalten, denn die anderen waren halb am einschlafen. Genis war dies nicht bewusst bis Raine ihn sanft an den Schultern rüttelte. "Genis, wach auf. Wir haben keine Zeit uns auszuruhen und zu schlafen, wir müssen los." "Los?", murmelte Genis verschlafen und und sah sie an. "Wohin?" "Nach Flanoir, dort wo die Rheairds von den Abtrünnigen gelagert werden.", erklärte ihm seine große Schwester und zog ihn auf die Beine, wie Kratos die anderen gerade auch. "Ihr könnt euch auf dem EB noch etwas ausruhen.", drängte Kratos nun fast schon ein wenig ungeduldig. Er wollte sich endlich die Rheairds holen und Lloyd und Colette retten und das so schnell wie möglich! Also drängte er sie zum Landesteg, wo sie das EB herausholten und das Boot bestiegen. Kratos übernahm dieses mal das Steuern und die anderen nutzten diese Gelegenheit nur zu gerne um sich auszuruhen. Im Grunde genommen konnte man sagen, dass keiner ein einziges Wort während der gesamten Fahrt sprach. Als sie einige Stunden später dann dort ankamen, waren aber alle wieder fit genug, da die Meisten von ihnen geschlafen hatten. Zudem ermunterte sie auch der Gedanke, dass sie bald die geeigneten Geräte haben würden um ihren Freunden zu helfen. Draußen war es zwar recht kalt, doch das merkten die Freunde gar nicht erst so recht, vor allem nicht als ihnen ein als Abtrünniger verkleideter Spion aus Mizuho entgegenkam. "Wir haben hier alles unter Kontrolle. Während ihr euch tiefer in die Basis vorschlagen werdet, werden wir euch den Weg so gut es geht von einem der Kontrollräume ebnen.", erklärte der verkleidet Mann ihnen, während er sie in die Basis schmuggelte. Ann währenddessen konnte das kaum glauben. Hatte ihr Vater wirklich nicht gemerkt, dass die Leute aus Mizuho sich hier eingeschlichen hatten, oder war das Absicht von ihm? Nun, sie hoffte es für ihn, sonst würde er sich eine Standpredigt anhören können, was die Sicherheit der Basis betraf! Aber nun mussten sie erst einmal weiter. Von den Abtrünnigen trennten sie sich dann ziemlich schnell und Ann übernahm auf Bitten der anderer die Führung, was ihr ein wenig unangenehm war. Zum einen, weil sie sich wie ein Verräter vor kam und zum anderen weil dies eigentlich ihr Zuhause war. Allerdings war ihr nicht so ganz klar ob sie nun für ihre Freunde eine Verräterin war, oder für ihren Vater. Ungeduldig wartet Yuan bis der Junge endlich fertig mit seinem Bad war. Er konnte kaum glauben das jemand so lange für ein einziges Bad brauchen konnte! So langsam glaubte er wirklich, dass er inzwischen eingeschlafen war. Irgendwann reichte es ihm und er ging zu dem Badezimmer, dass er dem Jungen zur Verfügung gestellt hat um dort an die Tür zu klopfen. "Lloyd! Wirst du heute noch fertig?!" Eine Antwort bekam er zwar nicht, aber von drinnen war das Geräusch von Wasser zu hören und auch Bewegungen. Zumindest lebte der Junge noch. "Ich bin ja gleich fertig!", hörte er wie Lloyd etwa eine Minute später aus dem Bad heraus rief. "Das wird aber auch Zeit!" Gerade erst hatte ihm ein Abtrünniger Bescheid gegeben, dass Kratos, Ann und der Rest der Gruppe in ihre Festung eingedrungen waren und nun musste er sich beeilen um diese Situation vielleicht sogar zu seinem Vorteil zu nutzen. Dennoch kam es ihm wie eine Ewigkeit vor bis er sich dann auch wirklich aus dem Bad bequemt hatte. "Nun reg dich doch nicht so auf.", murmelte Lloyd, der ein Gesicht machte als wäre er sich keiner Schuld bewusst. "Was gibt es denn so wichtiges, dass du mich so hetzen musst?" Ein Seufzen konnte der Blauhaarige daraufhin nicht unterdrücken. Das Kinder auch immer alles hinterfragen mussten! Und besonders dieser Junge. "Es ist jemand gekommen der dich sicher sehen möchte.", sagte er einfach nur und hoffte das sich Lloyd damit zufrieden geben würde, doch weit gefehlt. "So? Wer denn?" Mit Mühe hinderte sich Yuan daran sich selbst gegen die Stirn zu schlagen. Die Intelligenz hatte der Halbengel sicher nicht von seinem Vater geerbt. "Nun, das wirst du ja gleich sehen. Sei einfach einmal geduldig und warte es ab." "Ach, warten. Ich warte doch gar nicht gern. Warten ist langweilig!" In diesem Moment wünschte sich Yuan wirklich das ihm endlich jemand dieses Kind abnehmen würde. Aber das würde sich nun hoffentlich von selber erledigen. "Wenn du deinen Vater genauso nervst wie mich empfinde ich wirklich Mitleid mit ihm." "Hey, was soll denn das heißen?!", rief Lloyd daraufhin gekränkt und blieb stehen, während er die Arme verschränkte. "Das du einfach mal still bist und dich überraschen lässt, anstatt herumzunörgeln!" "Ich nörgele gar nicht herum! Du bist doch derjenige dem man es einfach nicht recht machen kann!" "Was?! Du kleiner....!!!" Botta, der am Ende des Ganges stand, um auf sie zu warten, hatte das Gespräch mitbekommen und konnte darüber nur den Kopf schütteln. Da war der eine so schlimm wie der andere. Doch es war für ihn ziemlich faszinierend wie schnell sein Boss vergessen hatte weswegen er Lloyd überhaupt geholt hatte. Stattdessen argumentierte er nun mit diesem Teeanger darüber wer das schlechtere Verhalten von ihnen beiden hatte. Ein Glück das Ann nicht da war, denn sie wäre sicherlich nicht erfreut darüber gewesen. Kapitel 74: Rodyles Insel ------------------------- Kapitel 73 Ann konnte es einfach nicht glauben. In der ganzen Basis war ihnen bisher noch kein Abtrünniger begegnet, der sie wohl in Verlegenheit gebracht hätte. Entweder verdiente ihr Vater wirklich eine gehörige Standpauke, die sich gewaschen hatte, oder (was sie eher glaubte) es war beabsichtigt. Zumindest schienen die anderen zufrieden mit ihr zu sein, wie sie die Gruppe durch die Basis führte. Aber ein wenig mulmig war ihr schon zumute. Immerhin war sie nicht ganz unbeteiligt daran, dass die Rheairds zu Bruch gegangen waren. Doch eigentlich war es ja nicht ihre Schuld. Ihr Vater hatte sie ja selber nach Tethe'alla geschickt! Und das sie abstürzen würden, damit hatte weder sie noch er gerechnet. Wieso also machte sie sich dann so viele Gedanken darüber?! Als sie den Raum erreichten in dem die Rheairds aufbewahrt wurden, trafen sie, zu ihrer mehr oder weniger großen Überraschung, auf Yuan und Lloyd. Letzterer schien genauso überrascht zu sein wie der Rest der Gruppe, doch es brauchte für ihn nicht lange um sich zu fangen und dann direkt zu seinem zu Vater rennen und ihn kräftig zu umarmen. Ann ließ sich natürlich auch nicht viel Zeit damit, das gleiche mit ihrem Vater zu machen und ihn kräftig zu umarmen. "Lloyd.", brachte es Kratos schließlich fertig zu flüstern. Zu einem flüsterte er, weil er immer noch überrascht war seinen Sohn hier zu finden und zum anderen drückte der Junge recht kräftig zu in der Umarmung. "Wie kommst du hier her?!" "Onkel Yuan hat mich gerettet.", erklärte ihm sein Sohn daraufhin strahlend als wäre es das selbstverständlichste von der Welt. "Yuan?", überrascht sah Kratos zu den Blauhaarigen hinüber, der sich gerade noch in einer festen Umarmung mit seiner Tochter befand. "Bist du dir sicher?" Verwirrt sah Lloyd seinen Vater an. Diese Frage verstand er nun überhaupt nicht. "Klar bin ich mir sicher! Er hat mich aus diesen Glaskasten geholt, in dem Rodyle mich eingesperrt hatte! Aber was ist mit Colette?" "Sie wird noch von Rodyle festgehalten. Aber wir werden sie befreien." "Ja, und dafür brauchen wir die Rheairds Dad.", sagte Ann laut und mit einem breiten, lieben Grinsen, während sie ihren Vater ansah. Dieser jedoch sah alles andere als begeistert aus. "Die Rheairds? Junges Fräulein, du denkst doch nicht etwa, dass ich euch, nach dieser Bruchlandung bei dem Fooji-Gebirge, noch die Rheairds gebe?!" Ann biss die Zähne zusammen. Weder die Stimme, noch der Blick ihres Vaters gefiel ihr, denn es zeigte ihr, dass er wütend war. Sehr wütend. "Aber wir brauchen sie! Wir können doch nicht zulassen das Rodyle, Colette vielleicht Yggdrasil ausliefert!", versuchte sie es nun auf diplomatischem Weg, doch Yuan schien davon wenig beeindruckt zu sein. "Das ist noch lange kein Grund, dass ich euch die Rheairds gebe! Die Auserwählte können auch meine Leute retten." Doch nun war es an Kratos sich einzumischen und böse zu Yuan hinüber zu sehen. "Ach, wirklich Yuan?", sagte er mit einer ziemlich aggressiven Stimme. Dafür wurde er aber mit einem bösen Blick von Yuan gestraft, was ihn recht kalt bleiben ließ. "Besser wie du auf jedenfall!" Langsam gingen die Beiden aufeinander zu, bis sie sich, bis auf wenige Schritte gegenüber standen. Beide mit hasserfüllten Blicken, die sie sich gegenseitig zuwarfen. "Dad, Onkel Kratos! Nein!", rief da aber Ann und stellte sich schnell zwischen die beiden. "Dafür haben wir keine Zeit!" "Genau!", unterstütze Lloyd sie und stellte sich ebenso dazwischen. "Wir müssen Colette retten und sollten uns da verbünden und nicht schon wieder streiten!" Die beiden jedoch starrten sich weiter einfach nur wütend an, sagten aber kein Wort mehr. Sowohl Ann als auch Lloyd seufzten. So hatten sie sich ein Wiedersehen beide nicht vorgestellt. "Ich werde euch die Rheairds nicht geben!", betonte Yuan nach einer kurzen Schweigepause seinen Standpunkt noch einmal. "Aber Dad...", begann Ann, wurde aber sofort unterbrochen. "Nein, und das war mein letztes Wort!" "Aber...", versuchte sie erneut, doch sie wurde von einem plötzlichen Beben unterbrochen. Die ganze Basis wackelte und alle konnten sich nur mit Mühe und der Hilfe von Wänden und den Geräten, die hier herumstanden, aufrecht halten. Nach den ersten Schrecksekunden war Kratos der Erste, der sich wieder fing und die Situation sofort ausnutzte. "Kommt, gehen wir!" Die anderen verstanden den Wink und rannten alle sofort zu den Rheairds. Nur Ann zögerte kurz und sah noch einmal zu ihrem Vater, dem Botta gerade auf die Beine half, ehe sie sich ebenfalls eines der Fluggeräte schnappte und den anderen folgte. Über den Ärger, den sie von ihrem Vater bekommen würde, wollte sie fürs erste aber nicht nachdenken. Während die Gruppe auf ihren frisch erworbenen Geräten davonflogen, sah Yuan ihnen wütend hinterher. Das durfte doch nicht wahr sein! Ann konnte was erleben wenn er sie wieder sah! "Sollen wir ihnen folgen Lord Yuan?", fragte Botta seinen Anführer als dieser keine direkten Befehle gab. "Nein.", sagte der Halbelf, ohne seinen Blick von dem Hangar zu wenden. "Sehen wir erst einmal nach, was das Erdbeben herbeigeführt hat. Dieses war wirklich ungewöhnlich." "Könnte ein Mana-Konnex beschädigt sein?!" "Wahrscheinlich. Das müssen wir unverzüglich untersuchen." "Sehr wohl Lord Yuan.", rief Botta und machte sich sofort daran den Befehl auszuführen, während Yuan zurück blieb und sich ärgerte. Es ärgerte ihn das er die anderen einfach so entkommen lassen musste. Vor allem da er eigentlich vorgehabt hatte Kratos wegen Origins Siegel in Bedrängnis zu bringen. Doch den Mana-Konnex zu überprüfen war gerade wichtiger. Ja, wenn er seine Tochter wieder in die Finger kriegen würde konnte sie sich auf eine Strafpredigt gefasst machen. Er ließ sich von niemanden seine Rheairds stehlen, auch nicht von seiner eigenen Tochter! Währenddessen machte sich die Gruppe bereits auf den Weg zu Rodyles Insel, wo er Colette angeblich gefangen hielt. Kratos, der den Weg von früher her noch kannte, hatte die Führung übernommen um sie auf den schnellsten Weg dort hin zu bringen. "Dad?", kam es aber auf einmal von rechts, wo Lloyd flog. Und so sah er zu seinem Sohn, der recht nachdenklich wirkte. "Ja?", wendete er seine Aufmerksamkeit an ihn. "Ich, ähm....", anscheinend überlegte der Junge noch was er seinen Vater überhaupt fragen, oder zumindest in welcher Reihenfolge er ihm die Fragen stellen wollte. "Wie habt ihr mich überhaupt gefunden?" "Das war eher Zufall. Wir dachten du wärst immer noch in Rodyles Gewalt. Damit, dass du bei den Abtrünnigen bist, haben wir nicht gerechnet." "Oh, ach so.", murmelte Lloyd daraufhin und sah auf die Lenkstange seines Rheairds. "Weißt du... Yuan war wirklich nett..." Was konnte Kratos darauf nun sagen? Er war ja froh, dass Yuan nett zu Lloyd gewesen war, doch er konnte ihm einfach nicht trauen. Dazu kannte er ihn einfach zu gut und wenn er den Halbelf in die Augen sah, wusste er einfach das er was vor hatte. Und dem traute er nicht! "Dad. Was genau ist damals vorgefallen das ihr euch so hasst? Ich war damals noch zu klein um mich zu erinnern, aber ich glaube kaum das nur ein einfacher Streit...." "Später Lloyd.", unterbrach ihn Kratos da aber. "Später." Schließlich erreichten sie Rodyles Versteck und das in kürzerer Zeit als die Meisten geglaubt hatten. Nun wurde die Stimmung wieder angespannter, denn alle wussten, dass sie hier Drachen erwarteten und Drachen gehörten mit unter zu den am schwersten zu bekämpfenden Monstern der Welt. Auf den Rheairds würde es ihnen dann schwer fallen die Drachen zu besiegen, auch wenn es nicht unmöglich war. Doch überraschenderweise wurden sie nicht in der Luft angegriffen und während die anderen erleichtert waren, beunruhigte Kratos dies. Für ihn war das nämlich ein deutliches Zeichen, dass sie erwartet wurden. Aber da half nun alles nichts. Wenn sie Colette retten wollten, mussten sie dort landen und genau das taten sie nun auch. Dort fanden sie dann auch sofort Colette, die in einer orangenen Barriere gefangen war und nicht weg konnte. Und neben ihr stand Rodyle, mit einem gehässigen Grinsen im Gesicht. "Ah, da seit ihr ja. Ich hatte euch schon erwartet.", begrüßte er sie auch sogleich als sie gelandet waren. "Rodyle!", knurrte Lloyd wütend und ballte seine Hände zu Fäusten, doch bevor er mehr sagen konnte, wurde er von Raine unterbrochen. "Woher wussten Sie, dass wir kommen würden?", wollte sie interessiert wissen. "Als der Junge nicht mehr in meinem Labor war, wurde es mir sehr schnell klar. Aber kommen wir wieder zum wesentlichen.", sagte er mit ruhiger Stimme und wandte sich Colette zu. "Ihr könnt die nutzlose Auserwählte ruhig haben. Sie ist nicht mehr von belang für mich." "Was? Wertlos?", Lloyd verstand wirklich nicht was er meinte, doch seinen Vater schien das gar nicht zu interessiere. Er zog viel lieber sein Schwert. Genauso wie Presea ihre Axt bereit machte. "Rodyle! Nun wirst du dafür büßen was du mir angetan hast!", rief Presea und hieb mit ihrer Axt auf ihn ein, doch die Klinge fuhr einfach durch ihn hindurch und Rodyle war verschwunden! "Mist ein Hologramm!", schimpfte Kratos, der sofort verstand was los war. War ja klar gewesen, dass sich der Feigling nicht persönlich zeigen würde! "Rodyle, du Feigling! Komm her und stelle dich!", rief Regal wütend, doch sie konnten nur Rodyles gehässiges Lachen hören. Von ihm selber war keine Spur. "Kommt meine lieben Tierchen, kommt her und nehmt euer Festmahl ein!", war alles was er noch sagte. "Oh nein!", schrie nun Colette, welche immer noch in der Barriere eingesperrt war. "Lauft weg!" Doch ehe die Gruppe Zeit hatte überhaupt darauf zu reagieren, waren sie schon von Drachen umzingelt. Augenblicklich zogen alle ihre Waffen und machten sich kampfbereit, als sich die geflügelten Drachen auch schon auf sie stürzten. Es war nicht einfach für die Gruppe sich gegen so viele Drachen auf einmal zu wehren, vor allem da sie sich gleichzeitig gegen die Klauen, wie auch Feuerattacken, wehren mussten. Dabei muss man bedenken, dass ein Drache schon schlimm genug war und mehrere ein richtiges Problem ergaben. Hierbei erwies sich Genis Magieattacken am wirkungsvollsten und als Ann das bemerkte, setzte sie auch ihre Windmagie ein. Dennoch schienen die Angriffe kein Ende zu nehmen. So richtig problematisch wurde es aber erst, als Raine die Kraft ausging, sowohl sich zu heilen, als auch sich gegen die Angriffe der Drachen zu wehren. Das Dumme war, das ihr die anderen nicht recht zur Hilfe kommen konnten, da sie selber arg bedrängt wurden und ebenfalls langsam immer mehr nachgaben. Schließlich ging Raine in die Knie und ihr folgte kurz darauf bereits Sheena. Zwar hatte die Gruppe inzwischen zwei Drachen erledigt, doch die restlichen drei, die sie nun noch belästigten, waren keineswegs so müde wie die Gruppe es bereits war. Nach und nach viel auch schließlich einer nach den anderen aus und letzten Endes waren es nur noch Kratos, Ann und Genis die standen und zu kämpfen bereit waren, wenn auch mehr oder weniger auf wackeligen Beinen. Schwer atmend hob Kratos ein weiteres Mal sein Schwert, als einer der Drachen sich wieder Angriffs bereit machte und rannte auf den Drachen zu um ihn von Ann mit ihrem Bogen und Windmagie und Genis mit seiner Magie abzulenken. Das Problem für Ann jedoch war, dass sie die Drachen an ihren empfindlichen Stellen treffen musste, da ihre Pfeile sonst an den harten Schuppen abprallten und für Windmagie hatte sie nicht mehr genug Mana übrig. Doch diese Drachen wollten einfach nicht stillhalten und waren noch dazu wendig genug um ihr auszuweichen. Erneut setzte Genis seine Eismagie ein und ein weiterer Drache war zum Glück besiegt. Blieben nur noch zwei übrig. Doch plötzlich landete ein Drache direkt vor ihnen, drehte sich um und schlug mit seinem Schwanz nach ihnen. Genis konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken und dank seiner geringen Größe wurde er nicht getroffen, im Gegensatz zu Ann und Kratos, die gegen die Wände geschleudert wurde. Genis beobachtete dies mit großen Augen und sein Herz begann wie wild zu schlagen als die beiden sich auch nicht mehr erhoben. Nun stand er alleine den beiden riesigen Drachen gegenüber und diese sahen bereits in seine Richtung. Panik kam in Genis auf und gerade als sich die beiden verbliebenen Drachen begannen in Bewegung zu setzen, rannte er schreiend nach hinten, wo die Felsen enger zusammenkamen und ihn somit schützten. Kaum hatte er den schützenden Ort erreicht, als auch schon einer der Drachen mit seiner Klaue nach ihm schlug, doch ohne Erfolg. Der Spalt war zu klein, als das der Drache mit seiner Klaue durchkommen würde. Der Zweite versuchte es daraufhin mit einer Feuerattacke, doch er konnte sich nicht weit genug runter beugen, damit sein Feuer in den Spalt reinkam. Genis wurde es dadurch zwar etwas heiß, aber er blieb unversehrt. Die Drachen konnten ihm hier nichts antun. Allerdings kam er auch nicht wieder raus ohne von ihnen erwischt zu werden. Er saß in der Falle. Kapitel 75: Mit knapper Not --------------------------- Kapitel 74 Genis wusste nicht weiter. Die beiden verbliebenen Drachen lagen vor seinem Versteck auf der Lauer und versuchten immer wieder an ihn ran zu kommen. Der Junge schluckte hart. Er musste etwas tun und zwar schnell! Denn wenn einer seiner Freunde wieder zu sich kam, würden die Drachen sich sofort auf denjenigen stürzen und da hatten sie sicher kaum eine Chance! Aber mit seiner Magie würde er die Drachen von seinem jetzigen Standort aus erreichen können, ohne sich ihnen nähern zu müssen. Allerdings war er selber aber auch sehr geschwächt und er wusste nicht ob sein Mana dafür noch ausreichen würde. Dennoch, er musste es versuchen! Am besten war es nun wahrscheinlich wenn er Windmagie einsetzte, denn laut seiner Schwester wirkte diese Magie am besten gegen Drachen. Also atmete er noch einmal tief durch, eher er sehr konzentriert anfing seine Magie einzusetzen. Es wirkte. Die Drachen konnten ihn zwar nicht erreichen, aber mit seiner Magie konnte er sie treffen! Das machte die Drachen zwar nur noch wütender, aber es brachte ihnen nichts. Dennoch gab es ein Problem. Genis fühlte wie auch sein Mana zu neige ging und wenn er nicht mehr genug hatte um Magie einzusetzen, sah es erneut nicht gut für ihn aus. Eine andere Wahl hatte er jedoch nicht und so versuchte er seine Attacken so effizient wie nur möglich zu nutzen, auch wenn er hier wohl ein Wunder brauchte. Aber es funktionierte. Nach zwei Windattacken war der erste der beiden Drachen besiegt und stürzte mit einem Schmerzensschrei zu Boden und das, zum Glück, ohne einen von Genis Freunden unter sich zu begraben. Nun galt es nur noch einen Drachen zu besiegen. Nicht das es die Sache nun einfacher machen würde.  Erneut setzte Genis Magieattacken ein, doch nicht nur der Drache wurde immer schwächer. Noch einmal holte Genis tief Luft und begann eine neue Windmagieattacke zu wirken, wobei er versucht sich nur auf die Magie zu konzentrieren und alles andere um sich herum auszublenden. Erst als er bereit war seine Attacke einzusetzen, öffnete er wieder seine Augen und sah den Drachen direkt an, ehe er mit seiner Magie das Monster angriff. Als die Windmagie das Monster traf, konnte der junge Magier einen kurzen, wenn auch gewaltigen Schrei des Drachens hören, ehe dieser ebenfalls leblos auf den Boden aufschlug. Erleichtert und erschöpft ging Genis in die Knie. Mehr Mana hätte er nun wirklich nicht mehr gehabt um Magie einzusetzen. Der Kampf war wirklich richtig knapp ausgegangen. Erst einmal versuchte er seinen schwerfälligen Atem und sein rasendes Herz zu beruhigen. Nun, da, dass Adrenalin nachließ wurde ihm etwas schwindelig, doch das konnte er sich nicht leisten. Schwankend stand er wieder auf und wankte zu Kratos hinüber in der Hoffnung, dass er in dazu bringen konnte aufzuwachen. Das war auch zum Glück kein allzu großes Problem, da Kratos gerade dabei war, wenn auch etwas schwerfällig.   "Kratos? Bist du in Ordnung?", fragte Genis etwas besorgt und noch immer leicht außer Atem.   "Ja, ich denke schon.", murmelte der Engel, während er sich ein wenig schwerfällig aufrichtete. "Sind die Drachen besiegt?"   "J... Ja.", nickte Genis noch immer zitternd. Mehr brachte er nicht raus.   "Gut. Und die anderen?"   "Ich denke sie sind unverletzt." Kratos nickte daraufhin erhob sich langsam und etwas schwerfällig, während Genis immer noch erschöpft auf dem Boden sitzen blieb. Sein erster Weg führte zu Raine, die nicht weit von ihm entfernt lag, während Ann gerade von allein wieder zu sich kam. Ihr tat zwar der Kopf noch fürchterlich weh und auch der Rücken schmerzte, doch sie lebte und konnte alle Gliedmaßen bewegen. Das war doch immerhin etwas. Nachdem sie sicher war, dass es ihr nicht mehr schwindelig war und sie stehen konnte ohne umzukippen, sah auch sie nach den anderen. Zum Glück war keiner wirklich schwer verletzt worden und mit etwas Hilfe und gutem Zureden kamen sie schließlich alle wieder auf die Beine.   "Colette!", war dann das Erste woran Lloyd dachte, als er soweit wieder stehen konnte und lief auch sofort hinüber zu der Auserwählten, die immer noch in der Barriere gefangen war. Die anderen folgten ihm natürlich. Als sie die Auserwählte aber erreichten, schüttelte diese heftig den Kopf und rief: "Nein, bleibt stehen! Kommt nicht näher!"   "Colette? Wieso?", fragte Lloyd verwundert, der überhaupt nichts verstand. Auch die anderen verstanden nicht was Colette meinte, doch Kratos wurde hellhörig. Irgendetwas stimmte hier nicht, das konnte er fühlen! Plötzlich breitete sich von Colette aus ein orangenes Licht zu ihren Füßen aus, was sie sofort umschloss. Zuerst waren die Meisten von ihnen verwundert, doch dann stellten sie fest, dass sie sich kaum noch bewegen konnten.   "Oh nein! Es ist zu spät!", rief Colette auf einmal und sie hörte sich an als würde sie mit Mühe einen Tränenausbruch unterdrücken.   "W... Was ist das?!", rief Sheena und sah an sich hinunter. "Und wieso kann ich mich nicht bewegen?!"   "Das geht von Colette aus!", stellte Genis überrascht fest als er das ganze näher betrachtete. "Das ist Colettes Mana!"   "Colette, mach das du weg kommst!", rief Lloyd,  in der  Hoffnung, dass dann, was auch immer hier gerade vorging, die Gefahr gebannt sein würde. Doch die Auserwählte schüttelte nur traurig den Kopf.   "Ich kann mich nicht bewegen! Ach, das ist alles meine Schuld! Ich bin doch nur eine nutzlose Auserwählte!"   "Nein, Colette!", rief da aber plötzlich Presea, wodurch alle überrascht zu ihr sahen. "Du kannst nichts dafür! Nichts davon ist deine Schuld!" Mit diesen Worten sammelte Presea ihre ganze Kraft und begann sich langsam auf Colette zuzubewegen. Die anderen konnten das nur bewundernd verfolgen, während sie selber unfähig waren sich zu rühren. Staunend beobachteten sie, wie Presea dann schließlich mit alle Kraft ihre Axt hob und auf die Barriere von Colette einschlug. Plötzlich gab es ein helles Licht und einen lauten Knall, woraufhin die anderen erschrocken zusammenzuckten und sich schützend die Hände vor ihre Gesichter hoben. Als sie wieder richtig sehen konnten, war das Barrierefeld verschwunden und Presea kniete schwer atmend am Boden. Anscheinend hatte sie das sehr viel Kraft gekostet.   "Wir müssen von hier verschwinden!", rief Kratos plötzlich und man konnte heraushören dass er sehr besorgt war. "Jetzt!"   "Schnell, nehmen wir die Rheairds!", sagte Ann und holte auch schon ihren aus ihrer Flügeltasche, während Lloyd, Colette bei der Hand nahm und ihr andeutete mit ihm auf den Rheaird zu steigen, als er den seinen auch bereit gemacht hatte,  während Regal, die inzwischen, ohnmächtige Presea zu sich nahm. Kaum hatten sie die fliegende Insel verlassen, als diese auch stark ins Schwanken geriet und langsam begann ins Meer abzustürzen. Die Meisten drehten sich noch einmal um und sahen dem Schauspiel erschrocken zu. Das hätte auch tödlich ausgehen können! Keiner sagte etwas bis zu Landung in der Nähe von Gnomes Tempel, wo sie sich fürs erste in Sicherheit wiegten. Presea wurde von Regal vorsichtig auf den Boden gelegt und Raine kümmerte sich sofort um sie.   "Es ist nichts schlimmes, sie ist schon erschöpft.", sagte sie zur Beruhigung aller. "Sie hat wohl zu viel Kraft für den Angriff auf die Barriere verbraucht. Sie wird gleich wieder zu sich kommen." Danach untersuchte sie die anderen der Gruppe, doch es war zum Glück keiner lebensgefährlich verletzt worden. Dann kam Presea auch schon wieder zu sich.   "Presea!", rief Genis auch sofort als sie die Augen öffnete. "Dir geht es gut!" Ein wenig verwirrt, aber ansonsten ohne ernsthaft verletzt zu sein, richtete sich Presea auf und sah sich vorsichtig um. Dann sah sie Colette und man konnte die Erleichterung in ihrem Blick erkennen.   "Colette...", begann sie mit recht leiser und auch unsicherer Stimme. "Es tut mir so leid, was ich dir angetan habe! Das ganze war meine Schuld!"   "Nein, Presea! Sag so was doch nicht!", unterbrach Colette sie aber und schüttelte heftig den Kopf. "Du warst doch diejenige, die mich am Schluss auch gerettet hat, mach dir also keine Vorwürfe!" Einen Moment sah Presea, Colette einfach nur verwundert an und dann – lächelte sie. Das überraschte die Gruppe dann doch, denn bisher hatten sie Presea noch nie lächeln gesehen.   "Presea lächelt!", rief Genis dann auch ganz begeistert. Alle waren davon berührt und besonders Kratos, obwohl man ihm das überhaupt nicht ansehen konnte. Er konnte sich nicht helfen, aber zu sehen wie Cruxis-Crystal-Opfer wieder die Chance bekam ein mehr, oder weniger normales Leben zu führen, ließ ein warmes Gefühl in seiner Brust aufkommen. Es gab also doch noch Hoffnung.   "Also, nun das das geklärt ist, was machen wir als nächstes?", fragte Lloyd mit nun gut gelaunter Stimmung in die Runde.   "Hm, sollten wir nicht die Elementargeister einsammeln?", fragte Zelos laut. "Wenn wir mit allen Elementargeistern einen Pakt geschlossen haben, dürften sich doch die beiden Welten voneinander trennen und hören auf um das Mana zu konkurrieren."   "Genau!", rief auch Genis begeistert. "Damit könnten wir diesen ganzen Teufelskreis aufhalten!"   "Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist.", murmelte Kratos da zur Überraschung aller.   "Aber warum nicht Onkel Kratos?", fragte Ann verwundert. "Wir könnten doch diesen Teufelskreis endlich durchbrechen und die Welt zu einem besseren Ort machen!"   "Ich weiß es nicht. Aber ich habe kein gutes Gefühl dabei."   "Nun, solange du uns nichts sagen kannst warum wir nicht den Pakt schließen sollen, ignorieren wir das mal.", meinte Lloyd nach kurzem überlegen. "Immerhin haben wir nicht mehr viel Zeit!"   "Da hast du leider recht.", nickte Kratos auf das Argument seines Sohnes. "Nun gut, wo wollt ihr dann anfangen?" Kapitel 76: Gnomes Tempel ------------------------- Kapitel 75 Auf Kratos Anweisung hin machten sie sich als erstes auf den Weg zu Gnomes Tempel, da dieser der nächste war. Da er sich schon so gut auszukennen schien, überließen sie ihm auch die Führung, worüber sie später auch richtig froh waren. Schon als sie die Höhle betraten blieb der Engel augenblicklich stehen, als plötzlich die Erde unter ihren Füßen bebte und bewahrte die Gruppe so davor von herabstürzenden Trümmern erschlagen zu werden.   "Was? Schon wieder ein Erdbeben?", wunderte sich Genis laut.   "Hier gibt es ständig Erdbeben.", erklärte ihnen aber Kratos, der weiterhin ganz ruhig blieb. "Immerhin ist das Gnomes Tempel."   "Oh.", meinte Lloyd und sah auf den Weg gerade vor ihnen lag. "Dann sollten wir wohl besser aufpassen."   "Das sowieso!", sagte sein Vater daraufhin in einem tadelnden Ton, woraufhin Lloyd leicht zusammenzuckte. Er wusste worauf sein Vater hinaus wollte. Er hätte bei Rodyle vorsichtiger sein sollen. Doch die Sache mit Colette.hatte ihn mal wieder dazu gebracht zu handeln, ohne nachzudenken.   "Egal, gehen wir weiter.", brummte Lloyd mit nun deutlich weniger Begeisterung. Wieder einmal zeigte sich, dass man nie auslernte. Als sie in Gnomes-Tempel auf die komischen Gnomletten trafen, von denen mal wieder nur Kratos nicht überrascht war, wurde das allen schnell klar. Schließlich kamen sie aber zu einem, der sie nicht vorbei lies.   "Halt, ich lass euch nicht vorbei ihr Nieten!", rief das kleine Kerlchen, was vor Selbstbewusstsein nur so strotzte.   "Was?", fragte Sheena schon genervt. Diese kleinen Kerle gingen ihr wirklich langsam auf die Nerven. Andauernd wollten die irgendetwas von ihnen! "Und warum nicht?"   "Ich will etwas scharfes!", war die grobe, direkte und sehr kurze Antwort des kleinen Kerlchens.   "Was scharfes?", fragte Lloyd überrascht nach.   "Ja, scharf, scharf, scharf!", rief der Knirps und die Gruppe wusste nicht so recht was sie davon halten sollten, bis Raine etwas einfiel.     "Wir könnten Curry machen, das ist scharf."   "Das ist eine gute Idee Professor!", stimmte Lloyd ihr auch sofort begeistert zu, denn das würde bedeuten, dass sie sich ausruhen konnten, während einer von ihnen kochte.   "Und wer kocht?", fragte Vivi in die Runde und für einen kurzen Moment wurde es still. Alle schwiegen und sahen sich gegenseitig an, bis Lloyd beschloss die Sache einfach in die Hand zu nehmen.   "Ann. Würdest du kochen?"   "Was, ich?", fragte diese völlig überrumpelt, doch nach kurzem Überlegen hatte sie nichts dagegen. "Na gut, wenn ihr das möchtet."   "Sicher doch!" Und damit fing Ann an zu kochen, wobei Genis ihr nur dabei half zu überprüfen ob sie auch alle Zutaten dabei hatten. Die anderen nutzten die Zeit um sich auszuruhen und sich um ihre Waffen zu kümmern. Es dauerte seine Zeit, in dem der Gnome fürchterlich quängelte und jammerte, wann sie denn nun endlich mit dem „scharfen Essen“ fertig war. Als erstes gab sie der Gnomelette einen Teller von dem Curry, dann bediente sie die anderen.   "So, das ist also scharf...", murmelte der kleine Kerl vor sich hin und aß das Curry mitsamt dem Teller auf. "Oh!! Scharf, scharf, scharf!"   "Also ich glaube der kapiert einfach nicht was scharf ist.", murmelte Lloyd, zwischen zwei Bissen. "Hm, aber es ist wirklich gut. Danke Ann."   "Oh, gern geschehen. Ich bin froh das es euch schmeckt.", sagte Ann sehr erfreut darüber und die anderen stimmten Lloyd zu. Das Essen tat allen gut und es sorgte dafür, dass sich alle ein wenig entspannten. Nachdem sie fertig waren und soweit aufgeräumt hatten, wobei sie diese Gnomelette nicht aus den Augen ließ, dachten sie darüber nach wie es nun weiter gehen sollte.   "Also, lässt du uns nun vorbei?", fragte Lloyd den kleinen Kerl dann.   "Klar, ich zeig euch sogar den Weg.", rief die Gnomlette und machte sich auch schon auf den Weg, während die anderen ihm verblüfft nachsahen. Doch dann beeilten sie sich mit ihm Schritt zu halten und so führte er die Gruppe durch den Untergrund von Gnomes Tempel. Immer tiefer führte sie ihr Weg, wobei sie auch einige Monster trafen, die sich aber als kein Problem für sie herausstellten. Wenn man mal davon absah, dass das kleine Kerlchen jedes mal durchdrehte wenn er glaubte, dass ihm ein Monster zu nahe kam. Also mussten sie den kleinen Wicht auch noch beschützen. Schließlich hatten sie ihr Ziel dann aber doch noch erreicht und Sheena trat vor um mit Gnome zu reden. Dieser erschien auch sofort und entpuppte sich als eine Art riesiger Maulwurf.   "Ach, wie süß!", rief Vivi da in die andächtige Stille, woraufhin sich alle Blicke kurz zu ihr wandten, ehe sie wieder zu Gnome sahen. Also begann Sheena mit ihrem Spruch, den sie immer anwendete um mit den Elementargeistern einen Pakt zu schließen.   "Aha, du bist also eine Beschwörerin, was?", sagte Gnome recht locker. "Tut mir echt leid man, aber ich habe bereits einen Pakt mit Mithos geschlossen." Sheena nickte und wahr keineswegs mehr unsicher deswegen. "Gnome, ich bin Sheena. Ich bitte dich deinen Packt mit Mithos aufzuheben und einen neuen einzugehen. Mit mir." Der Elementargeist jedoch sah sie nur komisch und anscheinend auch etwas gelangweilt an.   "Man, wie redest du denn? Das hört sich vielleicht komisch an!" Nun war es Sheena, die mehr als überrascht und verwirrt wirkte. "Äh, das hat man mir so beigebracht.", stotterte sie zu ihrer Verteidigung.   "Ach so? Na egal, dann legen wir mal los!", und ohne ihnen Zeit zu lassen sich auch nur darauf vorzubereiten griff er an. Zwar konnten sich alle gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen, doch durch die Attacke von Gnome lösten sich einige große Steinbrocken von der Decke und teilten den Raum in zwei Hälften auf. Somit war allerdings auch die Gruppe getrennt. Lloyd, Ann, Sheena und Zelos befanden sich auf der Seite, auf der Gnome stand und der Rest der Gruppe auf der anderen. Doch viel Zeit um darüber nachzudenken hatten sie nicht, da der Elementargeist ihnen anscheinend keine Zeit zum Luft holen geben wollte. Erneut griff er die vier übrigen an und sie mussten erst einmal ausweichen. Dann jedoch hatten sie sich wieder gefangen und begannen erst so richtig zu kämpfen. Während die vier Freunde sich voll auf den Elementargeist konzentrieren mussten, wollten die anderen schon die störenden Felsen mit Magie beseitigen, doch Kratos hielt sie auf.   "Lasst sie das alleine machen.", sagte er. Dafür wurde er von den anderen mit einem unverständlichen Blick betrachtet. "Wir würden sie nur ablenken, wenn wir laut werden, also sehen wir einfach mal ob sie klar kommen."   "Und wenn sie nicht damit klar kommen?", fragte Genis ihn immer noch überrascht und verwirrt.   "Dann können wir immer noch eingreifen." Doch die vier schienen sogar ganz gut damit klar zu kommen. So schafften sie es dann sogar Gnome ohne die Hilfe der anderen zu besiegen. Kaum gab sich der Elementargeist geschlagen, als plötzlich auch die Felsen, die ihnen den Weg versperrten, verschwanden und sie wieder zu den anderen konnten.   "Hey, das ist unfair!", beschwerte sich der Elementargeist aber sofort. "Was soll der vier-gegen-einen-Mist?! Mithos hat es damals ganz allein geschafft!"   "Äh, was?", fragte Lloyd als erster Überrascht, während Sheena schon Sorgen hatte, dass sie den Elementargeist verärgert hatten.   "Ach, egal. Also los, komm schon! Leg dein Gelöbnis ab!" Während sich die Meisten von ihnen über das Verhalten des Elementargeistes wunderten, legte Sheena, immer noch sichtlich verwirrt, ihr Gelöbnis ab, während Kratos stumm vor sich hin grinste und sich zu amüsieren schien.   "Ein komischer Elementargeist.", sagte Genis als Sheena den Pakt mit Gnome geschlossen hatte.   "Nun, Hauptsache wir haben den Pakt geschlossen.", warf Raine ein.   "Ja.", stimmte ihr Kratos mit einem kurzen Nicken zu und drehte sich dann auch sogleich um. "Gehen wir.", und schon setzte er sich in Bewegung. Nach kurzem Zögern folgten ihm die anderen. Als sie Gnomes Tempel verlassen hatten, machten sie vor dem Eingang der Höhle Rast und erholten sich von dem harten Kampf. Während sie aßen, besprachen sie ihre weitere Vorgehensweise.   "Wo sollen wir dann als nächstes hingehen?", fragte Presea als sie gerade geschluckt hatte.   "Ich habe gehört, dass der Elementargeist Celsius in der Nähe von Flanoir sein soll.", überlegte Regal laut und Kratos stimmte ihm zu.   "Richtig gehört. Celsius befindet sich in einer Höhle nahe Flanoir. Das sollte unser nächstes Ziel sein."   "Dann sollten wir uns beeilen.", meinte Lloyd wieder enthusiastisch. "Je eher wir mit allen Elementargeistern einen Packt geschlossen haben, umso besser!"   "Hm.", brummte sein Vater aber nur dazu und sah nachdenklich zu Boden. Er hatte dazu immer noch so seine Zweifel, aber ohne Beweise, wäre es töricht gewesen der Gruppe davon zu erzählen.   "Aber zuerst ruhen wir uns aus.", meinte Raine nach kurzem Schweigen und nachdem sie die Gesichter der jüngeren gemustert hatte. "Der Kampf heute war anstrengend und wir alle haben etwas Ruhe bitter nötig." Dem hatte keiner etwas entgegen zu bringen und schon bald waren alle müde und erschöpft eingeschlafen, während Kratos, mal wieder, Wache hielt. Am nächsten Morgen machten sie sich dann sogleich auf den Weg nach Flanoir, was mit den Rheairds ja kein Problem darstellte.   "Wir sollten die Leute hier fragen. Sie wissen vielleicht wo wir den Tempel des Eises finden.", schlug Genis vor, als sie hier ankamen.   "Ja, das ist eine tolle Idee Genis.", stimmte ihm Colette sofort zu und so teilten sie sich auf um die Bewohner Flanoires zu befragen. Verwundert sah Lloyd seinen Vater an. "Weißt du denn nicht wo der Tempel ist?" Darauf bekam er jedoch keine Antwort. Sein Vater ignorierte ihn einfach. Das machte Lloyd zwar wütend, doch er wusste, dass es nichts bringen würde ihn drängen zu wollen.   "Wohin gehst du?", fragte Lloyd, als Kratos sich Richtung Ausgang begab.   "Ein wenig spazieren.", sagte Kratos und drehte sich zu ihm um. "Willst du mitkommen?" Das überraschte Lloyd zwar, aber er sagte nicht Nein. In letzter Zeit war viel passiert und so ein ruhiger Spaziergang mit seinem Vater zum entspannen und ein wenig zu reden, hörte sich doch ganz nett an. Kapitel 77: Celsius Tempel -------------------------- Kapitel 76 Es war noch sehr früh und somit noch dunkel und der Himmel übersät mit vielen, vielen Sternen. Lächelnd sah Lloyd in den Himmel und fühlte sich gleich viel ruhiger. Es war schon immer entspannend für ihn gewesen abends mit seinem Vater die Sterne zu beobachten und obwohl der Morgen schon graute, fühlte er sich, als sei es gerade erst Abend geworden.   "Die Sterne heute sind wunderschön.", sagte er ohne den Blick vom Himmel zu wenden.   "Ja, das sind sie.", stimmte ihm sein Vater mit einer ruhigen und entspannten Stimme zu, wie er eigentlich nur war, wenn er mit Lloyd die Sterne beobachtete. Mehr sagten sie nicht dazu, sondern standen einfach nur nebeneinander und sahen nach oben. Wie lange sie so einheitlich nebeneinander standen wusste Lloyd nicht. Er achtete auch gar nicht darauf. Doch irgendwann wurde ihm dann doch kalt. Er versuchte es zu ignorieren, doch auch wenn Kratos selber schon lange keine wirkliche Kälte mehr spürte, so merkte er dennoch wenn es seinem Kind kalt war und das obwohl er seinen Blick immer noch zu den Sternen gerichtet hatte.   »Gehen wir zurück. Dir scheint kalt zu sein.«   »Nun ja...«   »Komm.«, sagte er und machte sich auf den Rückweg, mit der sicheren Gewissheit, dass Lloyd ihm folgen würde.   »Sag mal Dad, wie ist Celsius Tempel eigentlich?«, wollte er wissen, als er seinen Vater eingeholt hatte, in der Hoffnung wissentlich einen Vorsprung zu haben.   »Kalt.«, war die kurze, aber viel aussagende Antwort. »Sehr, sehr kalt! Du solltest vorsichtig sein was du dort anfasst, sonst kannst du dir vor Kälte die Finger verbrennen.«   »Was?!«, rief Lloyd mit großen Augen. »Man kann sich durch Kälte verbrennen? Wie geht das denn?! Ist das überhaupt möglich?«   »Wenn es wirklich extrem kalt ist, dann ja.«   »Wow... Das wusste ich nicht!«, staunte Lloyd immer noch und Kratos wusste nicht ob er einfach darüber lächeln, oder verzweifelt den Kopf schütteln sollte.   »Es gibt vieles was du nicht weißt, aber wissen solltest, hättest du in der Schule aufgepasst!«, kam nun der leichte Vorwurf, wodurch Lloyds Wangen sich sofort rot verfärbten.   »Ich... Ich pass doch auf! Nur... manchmal...«   »Ich kenne deine Noten Lloyd! Aber lass uns nun darüber nicht streiten, sondern suchen wir die anderen.« Beleidigt senkte Lloyd den Kopf und grummelte vor sich hin. So etwas bekam man ja nicht gerne auf den Kopf zugesagt, aber noch schlimmer war es, dass es die Wahrheit war und das wusste er. Nach und nach trafen alle wie verabredet im Inn, ein und sie konnten sich, als sie vollzählig waren, auf den Weg zu Celsius Tempel machen. Dieser erwies sich jedoch als schwieriger als erwartet. Es war nämlich eiskalt und an Monstern mangelte es auch nicht.   »Gehen wir auch in die richtige Richtung?«, fragte Lloyd nach einiger Zeit. Ihm war nämlich trotz der Kämpfe entsetzlich kalt und er hoffte das sie bald da waren um sich, hoffentlich, ein wenig aufzuwärmen. Als sie jedoch Stunden später die Höhle endlich betraten, merkten sie davon nichts.   »Man, täusche ich mich, oder ist es hier drinnen noch kälter als draußen?«, rief Lloyd überrascht und konnte sich nicht helfen die Arme um sich zu schlingen, um der Kälter etwas entgegen zu bringen.   »Natürlich ist es hier kälter. Das ist immerhin Celsius Tempel.«, erklärte Genis als wäre es selbstverständlich.   »Ähm... Ja. Stimmt.«   »Passt du eigentlich wirklich nie im Unterricht auf?«, fragte Ann verwundert. Sie hatte schon als Kind nicht genug davon bekommen können zu lernen. Obwohl, bei ihr lag das wohl eher daran, dass sie nur von Erwachsenen umgeben und somit das einzige Kind war. So viele Möglichkeiten sich zu beschäftigen hatte sie damals nicht gehabt.   »Natürlich passe ich auf!«, sagte Lloyd beleidigt, wofür er aber von einigen seiner Freunde, ein abfälliges Schnauben bekam. »Es ist nur... nicht so einfach!« Auf das Seufzen von seinem Vater allerdings, sagte Lloyd lieber nichts mehr und auch den anderen war nicht nach Reden zumute. Dazu war es einfach viel zu kalt hier. Der Weg durch den Tempel war nicht einfach. Es war sehr, sehr glatt und mehr als einmal schlitterte jemand, oder viel sogar hin. Aber mit Hilfe einer Blume, die alles sofort bei der bloßen Berührung gefrieren ließ, schafften sie es sich bis zu Celsius durch zu schlagen.   »So Sheena, du bist wieder gefragt.« Lloyd war wie immer zuversichtlich, aber er hoffte auch so schnell wie möglich aus dieser kalten Höhle zu entkommen, oder zumindest durch einen guten Kampf aufgewärmt zu werden.   »Okay.«, atmete Sheena noch einmal tief durch, ehe sie sich vor dem Altar stellte und ihren Spruch aufsagte.   Augenblicklich erschien Celsius und musterte Sheena kritisch. »Du, die du das Recht hast einen Pakt zu schließen, ich bin mit bereits an Mithos gebunden.«   »Mein Name ist Sheena. Ich bitte dich den Pakt mit Mithos zu lösen und einen neuen Pakt einzugehen. Mit mir.«   »Hah, wie amüsant. Nun denn, dann zeigt mal was ihr könnt!«, und damit stürzte sie sich auf die Freunde, die sich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten. Der Kampf gegen Celsius war wirklich nicht leicht. Der Elementargeist schenkte ihnen nichts und ihre Attacken waren kräftig und schnell, ebenso wie die ihrer Monster, die sie herbei beschworen hatte. Leider war Celsius wirklich stark und so dauerte es eine Weile bis sie, sie schließlich besiegt hatten. Zuguterletzt schafften sie es aber zuerst die Wölfe auszuschalten, vor allem mit der Hilfe von Feuermagie. Dennoch kam es ihnen wie eine Ewigkeit vor, bis sie Celsius endlich besiegt hatten.   »Wow, nicht schlecht. Gut, leg dein Gelöbnis ab.«, sagte sie nach dem Sieg der Gruppe zu Sheena. Das tat Sheena dann auch und als der Pakt geschlossen war, atmeten alle erleichtert auf.   »Können wir nun von hier verschwinden?«, fragte Vivi auch sogleich, da ihr immer noch entsetzlich kalt war und auch Finfi, den sie zitternd an sich drückte, konnte sie nicht wärmen.   »Oh ja, bitte!«, stimmten ihr auch einige andere der Gruppe einstimmig zu und es hatte wirklich niemand etwas dagegen so schnell wie möglich hier raus zu kommen. Als sie dann allerdings die Höhle verließen, war es draußen schon dunkel.   »Oh nein!«, stöhnte Lloyd. »Nun müssen wir auch noch im Dunkeln zurück gehen!«   »Nein, werden wir nicht.«, sagte Kratos aber sofort, während er sich umsah. »Es wäre viel zu gefährlich nun in fast völliger Dunkelheit hier herumzulaufen. Wir übernachten hier, das ist sicherer.«   »Sicherer?«, fragte Zelos überrascht. »Wie soll es in dieser Kälte, bei Nacht und von Monstern umgeben, hier sicherer sein?«   »Wenn wir das Lager richtig aufschlagen wird es das schon werden.«, versicherte Kratos ihm und fing damit auch sogleich an und auch damit den anderen Befehle zu geben wie sie ihm helfen sollten. Am Ende schafften sie es wirklich durch mehrere Feuer ein kleines Gebiet soweit aufzuwärmen, dass es fast schon gemütlich wurde. Dann wurden die Wachen eingeteilt, wobei immer ein Magier, der Feuermagie beherrschte, dabei war, um darauf aufzupassen, dass die Feuer nicht ausgingen. Dies funktionierte ganz gut und auch wenn sie nicht gerade berauschend viel Brennmaterial fanden, so hielten sie durch bis die Sonne aufging. Das Frühstück wurde dann knapp und kurz gehalten, schon allein deswegen, weil es immer noch so kalt war und sie alle eigentlich nur noch schnell ins warme wollten.   »Täusche ich mich, oder ist der Rückweg länger als der Hinweg?«, brummte Lloyd schon nach nur einer halben Stunde.   »Das kommt dir nur so vor.«, erklärte Genis ihm mit einer besserwisserischen Stimme. »Der Weg kann nicht auf einmal länger werden.«   »Ha, ha. Sehr witzig Genis!«, murrte Lloyd, nun noch schlechter gelaunt.   »Aber es ist so! Der Weg kommt dir nur länger vor, weil...«   »Ich will es nicht hören Genis! Es ist so schon kalt genug, da brauche ich nicht auch noch Vorträge hören!«   »Haltet lieber Ausschau nach Monstern!«, ermahnte Kratos sie, als auch schon ein weißes Monster vor ihnen aus dem Schnee sprang und sie angriff. Doch auch wenn die Freunde immer noch müde und leicht erschöpft waren, konnten sie das Monster recht schnell erledigen.   »Die Monster hier verstecken sich gerne unter dem Schnee und fallen so ihre Opfer an. Redet also weniger und haltet lieber die Augen auf!«, ermahnte Kratos sie noch einmal und sah sie streng an, ehe er sich wieder in Bewegung setzte und ihnen nicht die Zeit gab darauf etwas zu erwidern. Wenig begeistert setzten sie ihren Weg fort, doch nur eine halbe Stunde später begannen die Temperaturen noch einmal zu fallen und es zog ein kleiner Schneesturm auf. Das machte das vorankommen nur noch schwieriger und hob die Laune der Gruppe nicht gerade.   »Können wir Celsius nicht einsetzen um die Kälte etwas abzumildern?«, fragte Vivi nach einer Weile, während sie Finfi an sich drückte um sich zumindest ein bisschen zu wärmen. Doch das einzige was sie damit wärmte, war der kleine Elementargeist, der damit jedoch ganz glücklich zu sein schien.   »Nein. Celsius kann es höchstens NOCH kälter werden lassen!«, brummte Sheena mit klappernden Zähnen.   »Ifrit ist der Elementargeist des Feuers, er könnte es wärmer werden lassen.«, fügte Raine ihr Wissen hinzu.   »Aber den haben wir noch nicht!«, knurrte Sheena, sichtlich unzufrieden darüber. »Wir hätten zuerst Ifrit und dann Celsiuas holen sollen!«   »Nun ja, nicht das ich dir nicht zustimme.«, mischte sich nun Genis leicht bibbernd ein. »Aber wenn wir Ifrit holen werden, müssen wir durch eine Wüste, wo es wirklich sehr heiß ist und dann wird uns Celsius nützlich sein, oder?«   »Auch wieder wahr.«, seufzte Sheena und sah sehnsüchtig nach vorne. »Wie lange wird es noch dauern bis wir die Stadt erreichen?«   »Gegen Abend werden wir mit viel Glück dort sein.«, meinte nun Regal, der ansonsten die meiste Zeit über nur sehr wenig redete.   »Oh nein!«, stöhnte Lloyd, doch es reagierte keiner mehr darauf. Dazu waren sie alle inzwischen viel zu müde. Viel wurde danach nicht mehr geredet, da die Gruppe einsah, dass sie ihre Energie viel mehr für die Kämpfe, als fürs Reden brauchten. Als es dann langsam auch noch Abend wurde und die Temperaturen wieder sanken, erreichten sie dann doch noch endlich Flanoir. Natürlich suchten sie dort sofort das Inn auf und das einzige worum sie sich nun noch stritten war, wer das weichste und größte Bett bekam. Kapitel 78: Tag in Flanoir -------------------------- Kapitel 77 Es war ein langer und erholsamer Schlaf, den Ann diese Nacht hatte. Die Älteren hatten beschlossen, dass sie alle einen Tag Ruhe gebrauchen könnten, auch wenn es eigentlich dringend war die Pakte zu schließen. Darum war es auch schon spät am Morgen als Ann aufwachte und beschloss aufzustehen. Normalerweise schlief sie selten so lange, aber diesmal schien sie es bitter nötig zu haben. Noch etwas gähnend streckte sie sich und öffnete dann das Fenster um ein wenig frische Luft reinzulassen, auch wenn es noch recht früh war, sie brauchte das nun. Tief atmete sie die frische Luft ein und ging dann ins Bad um sich anzuziehen. Während sie ihre Haare kämmte, hoffte sie, dass es noch Frühstück gab und sie es nicht völlig verschlafen hatte. Als sie jedoch das Bad verließ und ihr Zimmer wieder betrat, merkte sie sofort, dass sie nicht alleine war. Sofort griff sie nach ihrer Waffe, doch als sie die Person erspähte, die in ihr Zimmer eingedrungen war, war sie doch überrascht. Denn damit hatte sie überhaupt nicht gerechnet. Am geöffneten Fenster saß, auf dem Fensterrahmen, Jo und starrte nach draußen. "Jo?!", rief sie und wusste gar nicht wie sie sich dabei fühlen sollte. Es schwankte zwischen unglaubliche Wut und totale Verwunderung. Ihr Eindringling jedoch drehte sich ihr nur langsam zu und sah ziemlich unbeeindruckt aus. "Was willst du hier?!", fragte Ann schließlich, als sie sich gefühlte Stunden nur angeschwiegen hatten. Doch Jo sah nur wieder zum Fenster hinaus, ehe sie ein lautes Seufzen von sich gab. "Mir ist langweilig.", sagte sie schließlich. "Langweilig?", Ann sah sie ungläubig an. "Langweilig?! Wieso zur Hölle ist dir langweilig?!" "Du kannst dir gar nicht vorstellen wie öde das ist, wenn du dort gerade nicht gebraucht wirst.", murmelte Jo jedoch nur und sah weiterhin nach draußen. "Man kann nichts tun wenn man keinen Auftrag hat und wenn man einen Auftrag hat darf man sich auf nichts anderes mehr konzentrieren." Nun runzelte Ann verwundert die Stirn. Warum nur erzählte sie ihr das alles? "Und was genau willst du nun hier? Vor allem was willst du von mir?!" Ein Schulterzucken. "Keine Ahnung. Zerstreuung vielleicht.", kam es nun fast schon unsicher von ihr. "Zerstreuung?", nun völlig verwirrt ließ Ann unbewusst ihre Waffe sinken. "Ich verstehe nicht. Willst du uns nicht gefangen nehmen? Oder töten?" "Ich mache so etwas nur wenn man es mir aufträgt. Und momentan haben ich keinen Auftrag in so einer Form erhalten." "Moment mal!", Ann musste nun erst einmal tief durchatmen um ihre Gedanken zu sortieren. "Dir ist also einfach nur langweilig. Aber warum kommst du dann ausgerechnet zu mir?" Wieder ein Schulterzucken. "Ich wüsste nicht wo ich sonst hin sollte. Mit dir hatte ich mich während der Reise zur Welterneuerung ziemlich gut unterhalten können, also bin ich hier her gekommen." Ann wusste nicht so recht wie sie darauf nun reagieren sollte. Nach allem was sie getan hatte war sie natürlich richtig wütend auf Jo, doch was sie nun zu ihr gesagt hatte, nahm ihr irgendwie den Wind aus den Segeln. Sie fragte sich ob das nur ein Trick von ihr war um an Colette heran zu kommen, aber irgendwie konnte sie das auch nicht glauben. Dazu hätte sie sicher andere Möglichkeiten. Aber was sollte das nun werden? Sie verstand dieses Mädchen einfach nicht. "Na ja, wie auch immer.", sagte Jo plötzlich. "Ich geh dann mal." "Was?!", rief Ann nun völlig überrumpelt, doch da stand Jo schon auf und nickte ihr noch einmal kurz zu, ehe sie aus dem Fenster nach draußen sprang. "Warte!" Doch da war sie bereits verschwunden. Nur noch einige Fußspuren im Schnee zeigten ihr, dass sie da gewesen war. Anfangs dachte sie noch daran sie zu verfolgen, aber diesen Gedanken verwarf sie schnell wieder. Denn dazu hatte sie nun wirklich zum einem keine Lust und zum anderen würde es wahrscheinlich eh nichts bringen. Also beschloss sie runter zu gehen um sich ein Frühstück zu ergattern. Als sie unten ankam, saßen die anderen alle schon am Frühstückstisch und aßen. Für einen Moment überlegte sie, ob sie den anderen davon berichten sollte. "Hey, Ann!", rief Lloyd da aber mitten in ihren Gedankengänge. "Auch mal wach? Los, komm rüber." Anscheinend freute er sich, dass er mal nicht als letzter aufgestanden war. "Du bist wohl wirklich noch müde von gestern, was?", fragte Sheena sie freundlich, während sie gerade dabei war ihr Frühstück zu beenden. "Ähm, ja...", war alles was Ann jedoch antwortete. Sie wollte nun eigentlich nur in Ruhe ihr Brot belegen und es dann genüsslich essen. Die anderen sahen sich zwar gegenseitig fragend an, sagten aber ansonsten lieber nichts mehr dazu. Ann schien einfach noch nicht richtig wach zu sein. Nur Kratos hatte einen durchdringenden Blick aufgesetzt und musterte sie, ohne weitere Emotionen erkennen zu lassen. Sie beschloss aber sich davon nicht stören zu lassen, sondern ihr Frühstück so richtig zu genießen. Nach dem Frühstück setzten sie sich dann zusammen um ihren nächsten Schritt zu besprechen. "Ich muss dringend nach Meltokio.", meldete sich Kratos zu Wort, gerade als Raine etwas sagen wollte. "Nach Meltokio?", fragte Lloyd auch schon stirnrunzelnd. "Warum das denn auf einmal?" "Ich habe dort noch etwas zu erledigen. Wartet bitte hier auf mich." "Aber Dad, die Elementargeister...!" "Es wird nicht lange dauern Lloyd, nutzt die Zeit um euch noch etwas auszuruhen." "Was kann denn so wichtig sein, dass wir deswegen unsere Reise unterbrechen müssen?", wollte nun auch Raine ein wenig misstrauisch wissen. Anstatt zu antworten stand Kratos auf und sah alle eindringlich an. "Ich werde spätestens Morgen wieder da sein. Nutzt den Tag um euch auszuruhen." "Aber..." Doch da stand Kratos schon auf und ging, ohne die anderen zu beachten, einfach aus dem Inn. "Und schon wieder verschwindet er einfach!", schimpfte Lloyd als sein Vater außer Hörweite war. "Das macht er immer so! Kann er mir nicht einmal einfach nur erklären was er vor hat?!" "Er wird schon seine Gründe haben.", meinte Ann nachdenklich, denn sie fragte sich auch was diese Gründe waren und ob diese Gründe vielleicht mit ihrem Vater zu tun hatten. Aufmerksam, und mit einer Hand immer an seinem Schwert, betrat Kratos die dunkle Gasse von Meltiokio. Er war bereit, sollte ihn jemand angreifen, doch er glaubte nicht, dass es dazu kommen würde. "Du hast dir ganz schön Zeit gelassen Kratos!", hörte er plötzlich jemanden neben ihn. "Was hast du herausgefunden?", fragte Kratos statt darauf zu reagieren und verschränkte die Arme, während er sich zu Yuan drehte und ihn erwartend ansah. "Leider weniger als ich erhofft hatte. Mithos hat irgendetwas vor, aber was konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Du weißt ja, inzwischen redet er auch mit mir nur noch das Nötigste." "Ob er ahnt, dass du was vor hast?" "Wahrscheinlich. Wir müssen vorsichtiger sein als zuvor. Vor allem, da ich ihn gerade in ganz Derris Kharlan nicht finden kann." Das ließ Kratos aufhorchen. "Er ist nicht auf Derris Kharlan?", das war beunruhigend. Sehr beunruhigend. "Wo könnte er dann sein und was hat er vor?" "Das weiß ich auch nicht, aber wir sollten noch einmal auf das ewige Schwert zu sprechen kommen." "Ich werde meine Meinung diesbezüglich nicht ändern!" "Ich auch nicht!" Ein helles Licht brachte sämtliche Bewohner in Flanoir dazu in den Himmel aufzusehen und so auch Lloyd, Genis, Presea, Sheena, Vivi und Colette, die sich gerade die Stadt ansahen und Einkäufe erledigten. Ungläubig sahen sie dabei zu, wie das Licht vom Himmel geschossen kam und weit entfernt einschlug. "Wow!", rief Lloyd als das Licht nachließ. "Was war das denn?!" "Das sah... nicht gut aus.", meinte Genis schwer schluckend und mit besorgter Mine. "Das war... in Ozette!", rief Presea entsetzt und starrte immer noch in die Richtung, wo das Licht eingeschlagen hatte. "Verdammt!", wütend ballte Lloyd seine Hand zur Faust. "Das war doch sicher Cruxis! Sie haben Ozette angegriffen" "Aber... warum sollten sie so etwas schreckliches tun?", fragte Colette noch immer ungläubig. "Schnell! Suchen wir die anderen und sehen nach, ob wir den Bewohnern helfen können!", rief Lloyd und rannte in Richtung Inn, in der Hoffnung, dass sich dort die Meisten ihrer Gruppe befanden. "Aber Kratos ist doch nicht da!", sagte Genis, während er und die anderen ihm folgten. "Das ist egal! Er verschwindet doch auch ständig, wenn es ihm gerade passt und sagt uns auch nicht wohin und warum!", mein Lloyd aufgeregt und auch leicht wütend. "Aber dein Vater hat doch gesagt...", setzte Colette schon an, wurde jedoch von Lloyd sofort unterbrochen. "Damit hat er aber sicher nicht gerechnet! Wir können nicht ewig auf ihn warten! Zudem wird er uns schon finden, wenn er wirklich nach uns sucht. Also los!" Kapitel 79: Zerstörung Ozettes ------------------------------ Kapitel 78 Raine und Regal zu überreden forderte einige Minuten ihrer kostbaren Zeit ein, doch schließlich konnten sie die beiden mit dem Argument überzeugen, dass es vielleicht Überlebende gab, die medizinische Hilfe benötigten. Also stiegen sie außerhalb von Flanoir auf die Rheairds und flogen nach Ozette. Besonders Presea war deswegen sehr unruhig und fühlte sich nicht wohl. Denn auch wenn sie es dort nicht leicht gehabt hatte, so war es doch ihr zuhause und sie sorgte sich um das Dorf und seine Bewohner. Auch Ann war sehr besorgt, wenn auch eher, weil sie nicht wusste wieso Cruxis das getan hatte. Es musste einen Grund dafür geben und den galt es besser schnell herauszufinden. Sie waren eine Weile unterwegs, doch als sie näher kamen, konnten sie schon aus der Ferne erkennen, wie eine Menge Rauch aus dem Dorf empor stieg. Das sah wirklich nicht gut aus. Und je näher sie kamen, umso schlimmer wurde es. "Das ist grausam!", rief Presea als sie das Dorf erreicht hatten und es nur noch in Trümmern vorfanden. Alles brannte und überall stieg Rauch auf, der sie zum Husten reizte. "Dort vorne!", schrie Colette plötzlich und deutete in die Ferne, wo eine Gestalt auf dem Boden lag, sich aber nicht rührte. Sie liefen dort hin und sahen einen blonden Jungen, etwa in Genis Alter, auf dem Boden liegen. Erneut kippte da ein brennender Balken um und landete knapp neben dem Jungen am Boden. "Wir müssen ihn hier weg bringen!", rief Lloyd und beugte sich zu dem Jungen runter. "Helft mir mal!" Gemeinsam schafften sie den Jungen zu Preseas Haus, welches, dadurch dass es am Rande von Ozette stand, noch nicht Feuer gefangen hatte. Hier waren sie fürs erste sicher. "Wie geht es ihm Professor?", fragte Colette sehr besorgt, während sie zu dem blonden Jungen sah. "Ganz gut soweit. Er hat wirklich großes Glück gehabt!", meinte Raine nachdenklich. "Ich habe seine Wunden soweit geheilt, also dürfte er bald wieder zu sich kommen." Kaum hatte sie den Satz beendet, da öffnete der Junge auch schon die Augen und sah sich noch etwas verwirrt um. "Was?...", hauchte er noch schwach und verwirrt, doch Genis war sofort an seiner Seite und erklärte ihm, dass sie ihn gerettet hatten. "Was ist hier passiert?", wollte Lloyd wissen, als der Junge wieder auf den Beinen stand. "Ich... ich weiß nicht genau.", antwortete der Junge schüchtern. "Auf einmal war da ein helles Licht und dann kamen Engel herunter und griffen die Stadt an." "Engel? Das muss Cruxis gewesen sein!", rief Lloyd und ballte seine Hände wütend zu Fäusten. "Äh, ich weiß nicht. Aber sie hatten Flügel, also nahm ich an, dass es Engel sind.", sagte der Junge und sah unsicher von einem zum anderen. "Und du hast überlebt? Wow, ich bin wirklich erstaunt!", meinte Zelos mit echtem Erstaunen in der Stimme. "Wie ist dein Name?" "Ich heiße Mithos. Ich wohne außerhalb des Dorfes." "Mithos?!", riefen Lloyd und Ann da gleichzeitig überrascht. "So wie der Held Mithos?", wollte dann nur Lloyd wissen, während die beiden den blonden Jungen interessiert musterten. Besonders Ann wurde nachdenklich. Ihr Vater hatte ihr immerhin alles über Mithos erzählt, aber sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass der Anführer von Cruxis wirklich persönlich nach Tethe'alla gekommen war. Zudem war das hier noch ein Kind und Mithos war hier auch ein geläufiger Jungen Name. Besonders in den blühenden Welten wurden die Kinder gerne nach berühmten Helden benannt. Sie musste dringend mit ihm darüber reden! Leider funktionierte ihr Kommunikator jedoch immer noch nicht. Sie brauchte wirklich dringend mal einen neuen! "Moment mal... Bist du... ein Halbelf?", fragte Genis plötzlich überrascht und freudig interessiert zugleich. "Ich... Nein!", rief der Halbelf jedoch panisch und wich ängstlich von ihnen zurück. Anscheinend hatte er wirklich heftige Angst. "Ganz ruhig.", sagte da jedoch Raine und machte einen Schritt auf ihn zu. "Du spürst es doch, oder? Mein Bruder, Ann, Vivi und ich sind auch Halbelfen.", versuchte sie ihn zu beruhigen. "Aber... ihr seit mit Menschen unterwegs!", protestierte Mithos immer noch ängstlich und mit verwunderter Stimme. "Das ist schon in Ordnung!", sagte Colette da so beruhigend wie möglich und mit einem Lächeln auf den Lippen. "Wir sind alle Freunde." "Halbelfen und Menschen Freunde? Nein! Du lügst doch!", rief er jedoch und sah sie wieder misstrauisch und diesmal auch wütend an. "Doch, es ist die Wahrheit!", Genis war total begeistert. Noch nie hatte er einen Halbelfenfreund in seinem Alter gehabt. Umso aufgeregter war er deswegen und er wollte nicht das der andere Angst vor ihnen hatte. "Wir sind alle Freunde!" "Aber... aber..." "Dein Misstrauen ist verständlich.", sagte da Regal mit beruhigender Stimme. "Wenn du außerhalb des Dorfes gewohnt hast, ist dir das Leben hier sicher schwer gefallen. Dieses Dorf war immerhin für seinen Hass gegen Halbelfen berühmt." Nun wirkte der junge Halbelf völlig verloren. "Was sollen wir mit ihm tun Lloyd?", fragte Colette als alle schwiegen. "Alleine kann er doch nicht hier bleiben!" Plötzlich hörten sie Schritte und gerade als alle in die Richtung sahen und sich schon kampfbereit machen wollten, kam Altessa mit Tabetha zu ihnen gerannt. "Was ist hier denn geschehen?!", rief der Zwerg entsetzt, während er auf die brennenden Häuser des Dorfes sah. "Das hier ist Cruxis Werk.", erklärte Ann ihm so neutral wie möglich, auch wenn sie innerlich zitterte und eine große Wut auf Cruxis hatte. Auch wenn die Menschen aus Ozette nicht nett zu Halbelfen und andersartige Menschen waren, so waren doch viele unschuldig. Besonders die Kinder. Altessa sah richtig erschrocken aus. "Cruxis... Sie haben alle getötet...", murmelte Presea und trat langsam vor. "Presea! Du... bist wieder normal?", Altessa sah Presea entsetzt und voller Unglauben an. "Ist das etwa ihre Strafe?" "Strafe?", fragte Lloyd nun verwirrt und nicht nur er war verwirrt durch Altessas Aussage. Doch anstatt eine Antwort zu geben drehte sich Altessa um und rannte weg. "Hey, warte!", rief Lloyd und wollte ihm folgen, doch Tabatha stellte sich ihm in den Weg. "Was soll das?" "DER MEISTER GIBT SICH DIE SCHULD WEGEN DEM WAS IN OZETTE GESCHEHEN IST", sagte sie. "Er gibt sich selbst die Schuld?" "ENTSCHULDIGT MICH, ICH MUSS MICH NUN UM DEN MEISTER KÜMMERN!", damit drehte sie sich um und folgte Altessa. "Was war denn das?", fragte Lloyd verwirrt und drehte sich zu seinen Freunden um. "Sollen wir ihm nun folgen?", fragte Vivi, der man ansehen konnte, dass sie am liebsten so schnell wie möglich von hier verschwinden wollte. Zu viel Tod und Zerstörung für ihren Geschmack und nicht nur sie fühlte so. Aber auch den anderen ging es so, weswegen sie sich schnell auf den Weg zu Altessa machte um Antworten zu verlangen. Bei Altessa angekommen öffnete ihnen Tabatha und ließ sie rein. Noch leicht zögernd traten sie ein und Tabatha schloss hinter ihnen wieder die Tür, ehe sie sich ihnen zuwandte. "BITTE REDET MIT DEM MEISTER. ER WIRD ES EUCH ERKLÄREN.", dann führte sie sie zu Altessa, der mit einem traurigen und nachdenklichen Blick in seiner Werkstatt saß. Sie baten ihm zu erzählen was er wusste und das tat er auch. Er erzählte ihnen über Cruxis und das Experiment an Presea. Sie hörten mit wachsendem Entsetzen zu und besonders Presea nahm dieses Gespräch sehr mit. Sie konnte Altessa nicht vergeben für das was er getan hatte. Jedenfalls jetzt noch nicht. Vielleicht eines Tages, aber nun waren die Wunden noch zu frisch und die Trauer noch zu groß. Und das sagte sie ihm auch. Nun war aber die Frage, was sie mit Mithos machen sollten. "Warum bleibt ihr nicht über Nacht hier?", schlug Altessa dann vor. "Es war ein langer Tag für euch und ihr seit sicher müde. Das ist das Mindeste was ich für euch tun kann." "Nun, warum eigentlich nicht? Es gibt sicher viel worüber wir nachdenken müssen.", nickte Lloyd nach kurzem überlegen. "GUT, DANN WERDE ICH MICH NUN UM DAS ABENDESSEN KÜMMERN.", sagte Tabatha und ging in die Küche um sich darum zu kümmern. "Glaubst du Kratos wird uns hier finden?", fragte Sheena dann nach einer Weile, da sie sich Gedanken darum machte. "Natürlich wird er das.", meinte Lloyd zuversichtlich und auch Ann stimmte ihm zu. "Ja, er wird wissen wo er uns finden wird. Wäre ja nicht das erste mal.", sagte sie und zwinkerte Lloyd zu, der daraufhin genervt die Augen verdrehte. "Ha ha ha. Als wüsstest du auch so gut Bescheid!" "Ich hab immerhin auch einen Vater." "Hm... Lässt deiner dich auch nicht aus den Augen?", fragte Lloyd dann mit leicht gespielt gelangweilter Stimme. "Musst du das wirklich fragen?" Beide seufzten daraufhin dramatisch auf, mussten jedoch auch grinsen. Es war ja nicht so, dass sie das wirklich so furchtbar fanden. Es nervte eben nur manchmal. Sie hörten ein Kichern und beide drehten sich zu Mithos und Genis um, die miteinander redeten und sich langsam annäherten um miteinander zu spielen. "Wollen wir noch ein wenig raus gehen?", fragte Ann dann. Ein kleiner Spaziergang würde ihr ganz gut tun und zu zweit war so etwas immer angenehmer als allein. "Ja, warum nicht.", zuckte Lloyd zustimmend mit den Schultern. "Das Essen dürfte eh noch etwas dauern. Gehen wir." Kapitel 80: Verwirrung ---------------------- Kapitel 79 Es war ein stiller und ruhiger Abend, der die Umgebung durch die untergehende Sonne in ein sanftes orange tauchte. Das sorgte für eine entspannte Stimmung zwischen Lloyd und Ann. Sie redeten über alles mögliche und lenkten sich so von ihren Problemen ab, die immer mehr zu werden schienen. Einfach nur für einen Moment vergessen. "Was sollen wir nur mit unseren Vätern anfangen?",fragte Ann gerade zum Spaß und beide lachten. "Keine Ahnung. Je älter sie werden umso schwieriger scheinen sie zu werden." "Ja. Da denkt man, man hat die Väter endlich groß und dann machen sie einem solche Probleme!" Eine kurze Pause entstand zwischen den beiden. Dann drehte sich Lloyd wieder zu Ann um. "Was glaubst du, was uns erwarten würde, wenn sie uns nun hören könnten?" "Ich weiß nicht.", meinte Ann nachdenklich."Wahrscheinlich eine Standpauke, bis beide anfangen sich über die Erziehung zu streiten." "Das bedeutet aber, dass wir alle vier in Hörweite sein müssen." "Was wiederum nicht schwer sein wird, da wir beide ja zusammen unterwegs sind." Beide mussten lachen und kamen nun erst so richtig in Fahrt Scherze zu machen und über ihre Väter zu reden. Als sie mit diesem Thema fertig waren, gingen sie, auf Lloyds drängen, zu einem Gespräch über Schwertkampf über. Daraus entstand eine kleine Meinungsverschiedenheit, so dass sie gar nicht merkten, dass sie beobachtet wurden. Erst als sie schon eine längere Strecke gegangen waren, ohne es überhaupt zu merken, nahm Ann auf einmal eine weitere Präsenz wahr. Abrupt blieb sie stehen und griff nach ihrer Waffe, während sie sich vorsichtig umsah, was auch Lloyd dazu brachte stehen zu bleiben. "Was?", fragte er überrascht. "Was ist?" Noch einmal bewegte Ann ihre Augen in alle Richtungen, konnte aber weiterhin nichts auffälliges erkennen. Stattdessen nahm sie aber ein Rascheln wahr, das ganz gewiss nicht von einem Tier stammte. "Ich glaube, wir sind nicht allein.", sagte sie so leise wie möglich zu ihm, woraufhin Lloyd schon mal nach seinen Schwertern griff. "Bist du dir sicher?" "Ja, doch!" Sie warteten noch etwas, doch nichts geschah. Schließlich wurde es Ann zu bunt. "Wir wissen ganz genau, dass du hier bist! Also komm raus und zeige dich!" Nun war ein deutliches rascheln zu hören und beide zogen ihre Waffen, bereit gegen einen Feind zu kämpfen. Schließlich konnten sie einen menschlichen Umriss erkennen und als die Person zu ihnen trat, erkannten sie auch wer das war. "Jo?!", riefen beide gleichzeitig, als sie langsam aus den Büschen kam und sich, mit noch gehörigem Abstand, vor sie stellte. Sie seufzte schwer, als die beiden sie mit großen, überraschten Augen ansahen und sah dabei sehr gelangweilt aus. "Was willst du denn hier?", zischte Lloyd wütend und machte sich angriffsbereit. "Bist du wegen Colette hier?! Willst du sie holen?" Nun sah Jo die beiden verständnislos an. Fast so, als hätte Lloyd eine völlig absurde Frage gestellt. "Wieso sollte ich?", fragte sie dann auch mit leicht verwirrter Stimme. Jetzt sah Lloyd verwirrt aus, während Ann ihr neutrales Gesicht bewahrte, auch wenn sie das Ganze immer noch verwirrte. "Ist Cruxis nicht hinter Colette her?", fragte Lloyd dann und Jo nickte. "Ja, sind sie." "Und du arbeitest für Cruxis." "Ja, das tue ich." "Warum willst du sie dann nicht entführen?!" "Weil ich keinen Befehl dafür erhalten habe. Ich mach mir doch nicht extra Arbeit, ich bin doch nicht blöd!" Stille trat ein. Sowohl Lloyd, als auch Ann versuchten sie zu verstehen, doch es gelang ihnen nicht wirklich. "Ist dir etwa wieder langweilig?", fragte Ann sie dann mit einer leicht drohenden Stimme. "Natürlich!", rief ihre Feindin genervt. "Ich hab schon seit Ewigkeiten nichts mehr zu tun gehabt!" Wut stieg in Ann auf. Gerade erst waren so viele unschuldige Menschen in Ozette gestorben und sie sprach von Langeweile! Ohne länger zu überlegen zog sie ihren Dolch und griff sie an. Jo hatte gerade noch Zeit ihr eigenes Schwert zu ziehen um den Angriff abzuwehren. "Hey, was soll denn das?!", fragte sie überrascht. "Dir ist doch langweilig! Dann tun wir doch mal was dagegen!" Für einen Moment glaubte Ann so etwas wie ein erfreutes Aufblitzen in Jos Augen zu sehen, ehe sie ebenfalls angriff. Lloyd sah den beiden ein wenig irritiert zu. Er verstand nicht recht, was hier vor sich ging und wusste nicht so recht wie er sich nun verhalten sollte. Er fragte sich, ob er dazwischen gehen sollte, doch das erschien ihm als nicht so gut. Sein Vater hatte ihm einmal gesagt, man solle sich bei einem Streit zwischen Frauen nie einmischen, auch wenn er nicht verstanden hatte warum. Aber er beschloss mal sich vorsichtshalber daran zu halten und versuchte nicht so auszusehen als würde er nur dumm in der Gegend herum stehen. Schnell waren die beiden Kämpferinnen so in ihren Kampf vertieft, dass sie um sich herum alles vergasen und gar nicht mitbekamen wie die Zeit verging. Erst als Lloyd Stimmen hörte, die nach ihm riefen,wurde ihm klar, dass einiges an Zeit vergangen sein musste. "Lloyd, was ist hier los?!", rief Sheena, als sie mit den anderen angelaufen kam. "Ich... bin mir noch nicht so ganz sicher.", sagte Lloyd mit unsicherer Stimme, während er den beiden Kämpfenden weiterhin zusah. "Aber die beiden scheinen persönliche Meinungsverschiedenheiten zu haben." "Ach... Was du nicht sagst..." "Ist sie... hier um Colette zu entführen?", fragte Presea besorgt. Nach dem Vorfall auf Rodyles Insel war sie bereit Colette zu beschützen, egal was auch kommen würde! "Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube nicht. Sie sagte ihr sei langweilig." "Langweilig?!", Sheena sah nun ebenfalls so verständnislos zu den Kämpfenden wie die Meisten der Gruppe. Erst nun schien den Mädchen aufzufallen, dass sie nicht mehr alleine waren. "Oh.", sagte Jo nur und hielt gleichzeitig mit Ann inne,um sich zu der Gruppe umzudrehen. "Was denkt ihr eigentlich was ihr hier tut?!", rief Sheena, die sich langsam begann, über die Situation aufzuregen. "Und du!", diesmal deutete sie mit dem Finger auf Lloyd. "Warum stehst du hier einfach so nutzlos herum?!" Alle drei angesprochenen sahen sie mit halb offenen Mündern, großen Augen und einen verdutzten Gesichtsausdruck an. Schließlich war Jo die erste, die wieder ihre Sprache fand. "Ich... glaube ich muss dann gehen.", sagte sie und rannte auch schon in den Wald. "Hey, komm sofort zurück!", rief Sheena und joggte ihr etwas hinterher, blieb schnell aber stehen und fand, dass es nicht wert war ihr zu folgen. "Lloyd. Ann.", sagte nun Raine und trat vor. "Was sollte das und was ist hier geschehen?" "Äh... Ich hab keine Ahnung.", Lloyd war wirklich verwirrt. "Sie haben sich angeschrien und dann gekämpft, nachdem Jo gemeint hat, ihr wäre langweilig." Nun war es an Raine ungläubig den Kopf zu schütteln. "Sie ist wahrscheinlich verrückt." "Oder vielleicht einfach nur einsam?", schlug Colette vor, während die anderen sie daraufhin nur kurz ein wenig mitleidig ansahen und den Kopf schüttelten. Sie konnten sich wirklich nicht vorstellen, dass es das war. Also sahen alle, wie auf Kommando, zu Ann hinüber, in der Hoffnung von ihr eine Antwort zu erhalten. Dieser war das aber natürlich nicht besonders angenehm. "Äh, ich hab auch keine Ahnung. Wirklich nicht! Vielleicht spioniert sie uns aus, vielleicht ist ihr wirklich nur langweilig, aber ich habe keine Ahnung was sie vor hat!" "Nun ja, immerhin hat sie Colette nicht bekommen.", meinte Sheena nach einer kurzen Schweigeminute. "Wir müssen etwas unternehmen!", rief Lloyd da plötzlich. "Egal ob sie nun Colette entführen wollte, oder nicht, Cruxis muss aufgehalten werden und je eher, desto besser!" "Lloyd hat recht.", stimmte Ann ihm sofort zu. "Wir müssen schneller sein als sie, bevor so etwas noch einmal passiert!" "Dann setzen wir uns morgen gleich mal dran um uns was zu überlegen." Lloyd war begeistert davon, dass die anderen genauso entschlossen aussahen wie er. "Dann sollten wir uns nun aber schlafen legen.", schlug Regal vor. "Vor allem Ann könnte nach dem Kampf sicher etwas Ruhe gebrauchen." "Oh, mir geht es noch gut.", sagte sie, auch wenn sie sich doch ein wenig kaputt fühlte. "Na kommt, gehen wir.", seufzte Raine dann nach kurzem Schweigen und sie machten sich auf ihren Weg zurück zu Altessa. In dieser Nacht kam der Schlaf recht schnell, da alle mehr, oderweniger richtig erschöpft waren. Nur Ann brauchte etwas länger, obwohl auch sie richtig müde war. Das lag wohl daran, dass sie soviel zum nachdenken hatte. Sie verstand Jo einfach nicht. Sie arbeitet für Cruxis, aber wohl nicht gern. Warum also blieb sie dann dort? Das war eine Frage die, sie sich vornahm, bei ihrem nächsten Aufeinandertreffen zu stellen und eine ehrliche Antwort zu fordern. Denn irgendetwas stimmte hier nicht. Was hatte sie nur vor? Kapitel 81: Suche nach Raine ---------------------------- Kapitel 80 Am nächsten Morgen wurde Lloyd von einer ziemlich aufgeregten Colette geweckt. "Lloyd! Lloyd, wach auf! Professor Raine ist weg!" Schlagartig war Lloyd wach. "W... Was?! Okay, ich komme!" Colette nickte und ging schon einmal vor. Eilig schlug Lloyd die Bettdecke zurück, stand auf und zog sich hastig an. Zum Schluss nahm er seine Schwerter und rannte nach draußen, wo die anderen bereits auf ihn warteten. "Was genau ist passiert?", fragte er laut, als er sich zu den anderen gesellt hatte. Sie erklärten ihm, dass Tabatha beobachtet hat, wie Raine mit einem Rheaird Richtung Süden geflogen war und dass sie eine Nachricht hinterlassen hatte, sie wollte etwas herausfinden. "Wir müssen sie finden!", rief Genis besorgt. Er war es zwar gewohnt, dass seine Schwester nicht mehr zu halten war, wenn es um Ruinen ging, aber so völlig ohne Grund war das noch nie passiert. Also machten sie sich, auf Regals Vorschlag hin, auf nach Altamira auf,da diese Stadt im Süden liegt und Zelos sich erinnerte, dass Rain egestern noch über das Tor der Welten gesprochen hatte. Sie hofften dort etwas herauszufinden. "Kann ich auch mitkommen?", fragte Mithos plötzlich."Ich mag Raine. Sie und Genis sind die ersten anderen Halbelfen,die ich getroffen habe und ich mache mir Sorgen um sie!" "Aber Mithos, das könnte gefährlich werden!",protestierte Genis, der sich sehr um seinen neuen Freund sorgte. "Ich weiß, aber ich möchte dennoch mitkommen. Bitte Lloyd!",sagte Mithos und wendete sich mit großen Augen an Lloyd. Dieser seufzte schwer und rieb sich über die Stirn. Er hatte nun wirklich keine Lust und auch keine Zeit sich mit Mithos zu streiten. Sie mussten Raine so schnell wie möglich finden, also gab er nach."Na schön, du kannst mitkommen." Schnell machten sich alle reisefertig und bestiegen ihre Rheairds. Mithos gesellte sich dabei zu Genis und so flogen sie los nach Altamira. Als sie dort ankamen, wollte Regal jedoch nicht mit in die Staft kommen. Die Gruppe akzeptierte das und so betraten sie Altamira ohne ihn, um sich auf die Suche nach Raine zu machen. "Wir sollten die Leute nach ihr Fragen. Wenn es um das Tor der Welten geht, hat sie vielleicht jemanden danach gefragt.", schlug Ann vor. Genauso machten sie es dann. Bewohner, Urlauber und Angestellte denen sie begegneten, fragten sie, ob sie eine junge, weißhaarige Frau gesehen hatten, die sich nach dem Tor der Welten erkundigt hatte. Tatsächlich hatten einige Raine gesehen, aber keiner konnte ihnen sagen, wo sie sich gerade aufhielt. "Und was machen wir jetzt?", fragte Genis besorgt, als sie sich vor dem Hotel wieder zusammen fanden. "Wir sollten noch einmal alles absuchen. Immerhin ist diese Stadt unser einziger Anhaltspunkt für Raines Aufenthaltsort.",meinte Ann, als niemandem was besseres einfiel. Erneut liefen sie durch Altamira, bis sie zu einer Statue kamen vor der ein Mann stand. Soweit war an ihm nichts auffälliges, aber als er sich umdrehte und seine Augen auf Presea fielen, erstarrte er. "Alicia?", murmelte er. "Nein, dass kann doch nicht sein." Nun erstarrte auch Presea und sah den Mann prüfend an, während sie etwas aufgeregter und hektischer atmete. "Alicia? Du kennst... Alicia?", flüstere Presea ungläubig. "Kennen? Entschuldige bitte, aber... wer bist du?",fragte der Mann und trat zwei Schritte näher. "Ailcia... ist meine Schwester." Inzwischen begannen Preseas Hände zu zittern und sie konnte spüren wie ihr Herz schneller schlug. "Ah, natürlich. Das erklärt es. Es tut mir sehr leid, aber Alicia ist bereits vor langer Zeit gestorben. Es tut mir sehr leid.", erklärte ihr der Mann mit sehr traurigem Blick. "Gestorben?! Sie ist gestorben?!", rief Presea entsetzt. Auch die anderen waren entsetzt, als sie das hörten. Sie wollten etwas sagen, aber keiner wusste so recht was und so schwiegen sie lieber, was wohl auch besser war. "Wie ist das denn passiert?", fragte Lloyd schließlich und durchbrach somit die Stille. Dazu gab der Mann jedoch nur vage und ausweichende Antworten.Stattdessen sagte er ihnen wo sie Alicias Grab finden konnten und gab ihnen eine Karte mit der sie den Ort passieren konnten, der Lezareno Gesellschaft hieß. Nun wunderte sich die Gruppe, warum Presea hier als dieJüngere bezeichnet wurde, wo sie doch gesagt hatte, sie wäre die Ältere.Doch sie selber bekam das alles gar nicht so recht mit, sondern starrte viel mehr einfach nur vor sich hin, mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck. Sie konnte wohl immer noch nicht so recht glauben was sie da gerade gehört hatte. "Komm Presea.", sagte Ann schließlich und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Lass uns nachsehen gehen." "Oh... Okay.", fand sie dann auch wieder in die Wirklichkeit zurück. "Na komm." Sanft legte Ann einen Arm um ihre Schulter und dirigierte sie zu den Boten, die sie zur Lezarano Gesellschaft bringen würde. Dort angekommen erkundeten sie sich nach dem Azurgarten und bekamen schnell den Weg gewiesen. Mit dem Aufzug fuhren sie dann auf das Dach des Gebäudes, wo sich der Garten befand. Der Garten war wunderschön gestaltet und der Gruppe verschlug es für einen Moment die Sprache, als sie den Aufzug verließen. Es wirkte friedlich. Absolut entspannend und friedlich. Der Grabstein von Preseas Schwester war schnell gefunden und während Presea sich direkt davor stellte, hielten die anderen aus Respekt etwas mehr Abstand. "Alicia...", flüsterte Presea, während sie den eingravierten Namen auf dem Stein, immer wieder las. "Was ist nur mit dir geschehen?" Lloyd jedoch fiel noch etwas ganz anderes auf. "Warum ist dort ein Exsphere eingelassen?", fragte er und deutete auf den kleinen leuchtenden Stein, der im Grabstein, über Alicias Namen, steckte. Nun sahen alle genauer hin. "Du hast recht.", stimmte ihm Presea zu. "Aber warum ist da ein Exsphere?" Plötzlich gab es ein helles Licht, dass von dem Exsphere ausging und alle schlossen geblendet die Augen. Als sie diese dann unter vorsichtigem Blinzeln wieder öffneten, sahen sie ein Mädchen vo sich, welches deutlich älter war als Presea, ihr aber sehr ähnlich sah. Doch nach genauerem Hinsehen konnte man erkennen, dass sie durchscheinend war. "Presea...", sagte sie und ihre Stimme hatte dabei einen Widerhall. "Bist du es wirklich?" "Alicia...", konnte Presea nur herausbringen. Das alles begann langsam etwas zu viel zu werden. Das Gespräch war leider nicht sehr lang. Alicia bat ihre Schwester nach einem Adeligen namens Bryant zu suchen und ihn zu ihrem Grab zubringen, da sie mit ihm reden musste. Auch sagte sie ihr, dass Bryant ihr Mörder war. Sie wollte direkt danach wohl noch etwas sagen, aber sie löste sich wieder auf. Erneut trat einen kurzen Moment Stille ein. Dann drehte sich Presea langsam zu ihren Freunden um und sah sie fest entschlossen an."Bitte... helft mir Alicias Mörder zu finden." "Natürlich Presea.", sagte Lloyd sofort mitfühlend. "Wir werden alles tun um dir zu helfen. Versprochen." Nach diesem Versprechen gingen sie wieder. Doch nach reden war nun kaum jemand zu mute und so hing jeder seinen eigenen Gedanken nach. Als sie mit dem Aufzug wieder nach unten fuhren, hörten sie zufällig wie zwei Angestellte sich miteinander über das Tor der Welten unterhielten. Interessiert fragten sie natürlich nach genaueren Informationen und erhielten diese auch. Ann erinnerte sich so langsam auch darüber einmal etwas gehört zu haben. Das Tor der Welten verband Sylvarant und Tethe'alla miteinander, doch da der Abtrünnigen Stützpunkt das auch tat, hatte sie dem nie viel Beachtung geschenkt. Doch was wollte Raine dort? Am Eingangstor von Altamira trafen sie dann wieder auf Regal. Lloyd versprach ihm später zu erzählen was geschehen war, denn zuerst wollten sie Raine finden und da es schon bald dunkel werden würde, mussten sie sich beeilen. Also flogen sie wieder mit den Rheairds los zum Tor der Welten. Als sie dort ankamen, war es bereits dunkel, doch die Insel war nicht groß und so hatten sie Raine relativ schnell gefunden. "Raine!", rief Ann, da sie nicht einmal mitbekam wie sie landeten. Überrascht drehte sie sich zu den anderen um. "Was macht ihr denn hier?!", fragte sie und Ann hatte das Gefühl als wäre sie aufgeregt und unsicher zugleich. "Wir?!", rief Genis und rannte zu seiner Schwester. "Die Frage ist wohl eher, was du hier machst?! Wir haben dich gesucht und uns Sorgen gemacht!" Einen Moment betrachtete Raine ihren Bruder, ehe sie sich seufzend wieder zu der Gesteinsformation umdrehte. "Genis... Das ist der Ort, an dem unsere Mutter uns ausgesetzt hat.", sagte sie mit leiser Stimme, aber noch laut genug, dass alle sie hören konnten. Alle sahen sie mit großen und entsetzen Augen an. "Was?!", rief Lloyd dann als erster. "Aber Sie und Genis sind doch von Sylvarant!" Raine jedoch schüttelte den Kopf. "Nein. Genis und ich wurden in Heimdall, der Stadt der Elfen, geboren. Als man uns von dort verbannte, wurden wir hier ausgesetzt, um nach Sylvarant zu gelangen." "Aber... alle meine Erinnerungen sind von Sylvarant!",rief Genis entsetzt. Er konnte das ganze immer noch nicht so recht glauben. "Es tut mir so leid Genis.", sagte seine Schwester mit leiser Stimme. "Ich kann mich auch nur noch verschwommen an meine Zeit hier erinnern, aber ich bin mir ganz sicher, dass wir hier ausgesetzt wurden." "Aber warum hast du mir das nicht eher erzählt?! Du hast nie auch nur ein Wort darüber verloren!" "Ach Genis, was hätte das denn gebracht? Du hättest dir nur unnötige Gedanken gemacht und nichts hätte sich geändert." "Und was sollen wir nun machen?", fragte Colette ein wenig verunsichert, doch die Antwort, die sie bekam, kam von keinem ihrer Freunde. "Wie wäre es, wenn ihr zur Hölle fahrt?" Erschrocken drehten sich alle um, als sie die Stimme hinter sich hörten, doch noch erschrockener waren sie, als sie erkannten wer da zu ihnen gesprochen hatte. "Kuchinawa?!", riefen Sheena und Vivi beide völlig entsetzt und auch ungläubig, während von Finfi ein verwirrtes: "Spielen?", kam. Kapitel 82: Zurück nach Sylvarant --------------------------------- Kapitel 81   "Kuchinawa...", flüsterte Sheena ungläubig, als sie sah wie sie von der Garde des Patriarchen eingekreist wurden. "Was soll das? Was machst du hier?"   "Du arbeitest mit dem Patriarchen zusammen!", erkannte Ann und sah ihn wütend an. Oh, wie sie Verräter hasste! Leider machte das ihre Situation in der Gruppe als Informantin für ihren Vater nicht gerade einfacher.   "Kuchinawa! Ich glaub das einfach nicht!", rief Sheena nun völlig aufgebracht. "Warum tust du so etwas?!"   "Na warum wohl?!", schrie Kuchinawa sie nun an. "Um Rache für meine Eltern zu nehmen natürlich!"   "Rache für deine Eltern?", flüsterte Sheena nun entsetzt. "Oh, Kuchinawa..."   "Schweig!"   "Oh, oh...", sagte nun Vivi, wobei es so aussah, als würde sie sich dabei an Finfi wenden. "Das sieht nicht gut aus..."   "Es war deine Schuld!", rief Kuchinawa voller Wut und deutete dabei mit dem Finger auf Sheena. "Nur weil du es nicht geschafft hast einen Pakt mit Volt zu schließen sind meine Eltern und unzählige Bewohner Mizuhos gestorben!"   "Aber das war doch ein Unfall!", mischte sich nun Lloyd ein.   "Ein Unfall? Das ich nicht lache! Seht sie doch an! Sie hat die Auserwählte nicht töten können und dann plötzlich im Handumdrehn Pakte mit Elementargeistern geschlossen! Einfach so!"   "Hör auf so über Sheena zu reden!", schrie nun Ann wütend. "Du verstehst doch überhaupt nicht was sich wirklich abgespielt hat! Also rede nicht über Dinge, bei denen du nicht dabei warst!"   "Schweig! Ihr seit doch diejenigen, die keine Ahnung haben! Aber nun werde ich meine Rache bekommen!", nun wendete er sich an  die Garde des Patriarchen. "Ergreift sie!"   "Halt, warte!", rief da aber Sheena und trat vor."Ich bin doch diejenige, an der du Rache nehmen willst! Also lass die anderen in Ruhe und ich komme freiwillig mit."   "Sheena, nein!", sagte Lloyd da aber eindringlich und griff nach ihrem Arm. "Tu das nicht!" Sheena jedoch schüttelte schnell den Kopf und lächelte ihn traurig an. "Nein, Lloyd. Es ist okay, wirklich."   "Also ich glaub nicht, dass das okay ist!", mischte sich nun auch Vivi mit einer leicht säuerlichen Stimme ein.   "Schluss mit dem Gerede! Ergreift sie!", befahl nun Kuchinawa und die Garde des Patriarchen gehorchte seinem Befehl sofort und griff die Gruppe an. Die Freunde zogen sofort ihre Waffen und konnten die ersten Angriffe gerade so abwehren. Doch schon sehr bald mussten sie feststellen,dass es zu viele auf einmal waren. Von allen Seiten wurden sie angegriffen, so dass vor allem die Magier kaum dazu kamen ihre Magie einzusetzen. Schon nach kurzem war jedoch klar, dass die Feinde die Oberhand gewannen. Wenn ihnen nicht schnell etwas einfiel, würden sie verlieren!   "Kuchinawa, hör auf!", rief Sheena, als sie die Lage erkannte. "Ich bin die, die du willst, lass also die anderen aus der Sache heraus!"   "Gut so!", nickte dieser dann zufrieden und Sheena ging langsam auf ihn zu, doch Lloyd war damit nicht einverstanden.   "Sheena! Nicht!", schrie er fast schon panisch, denn er wollte nicht, dass sich nochmal jemand einfach so opferte. Plötzlich begannen die Steine aufzuleuchten und Symbole erschienen. Dann begann sich ein leuchtender Kreis zu öffnen und allen war klar,dass dies der Weg nach Sylvarant war. Das war ihre Chance und Zelos erkannte es und nutzte sie. Er rannte zu Sheena und packte sie am Arm, wobei sie erschrocken aufschrie.   "Na los, komm schon Sheena!", drängte Zelos, als si esich sogar kurz wehrte. "Wir müssen hier weg."   "Ja!", rief auch Ann die, die günstige Gelegenheit erkannte. "Schnell, durch das Tor!" Kaum hatte sie den Satz beendet, da zerrte Zelos, Sheena auch schon in das Licht, und die anderen folgten ihm dicht hinterher. Plötzlich waren sie im freien Fall. Ann konnte das gerade noch rechtzeitig begreifen, ehe sie  auch schon aufschlugen und sie sich gerade noch so abrollen konnte. Einige andere, so wie Genis und Lloyd, hatten da nicht so viel Glück. Sie landeten, mehr, oder weniger, auf der Nase. Es dauerte dann etwas, bis sich alle soweit aufgerappelt und den ersten Schock überwunden hatten. Ann sah sich um während sie den Staub von ihrer Kleidung klopfte und kam schnell zu dem Schluss, dass sie auch wirklich in Sylvarant gelandet waren. Zum Glück. Nun konnten sie sich zumindest einen Plan überlegen.   "Wo sind wir hier?", fragte Regal schließlich,während er sich verwundert umsah.   "Sylvarant.", erklärte Ann sofort und Raine stimmte ihr zu.   "Das denke ich auch. Um genauer zu sein in der Nähe von Palmacosta." Langsam standen nun jene, die keine so gute Landung hingekriegt hatten, auf und klopften sich den Staub von ihrer Kleidung. Sheena jedoch zog es vor Zelos direkt auf das gerade Geschehene zu konfrontieren und ihrer Wut freien Lauf zu lassen.   "Wieso hast du dich eingemischt Zelos?!  Das war nicht deine Angelegenheit!", fuhr sie ihn an.   "Oh, komm schon Sheena!", seufzte Zelos, wobei er die Augen verdrehte und dabei die Arme verschränkte. "Du wolltest dort draußen doch nicht wirklich sterben, oder?" Das überrumpelte sie nun. Völlig überrascht starrte sie Zelos an, der geduldig auf eine Antwort zu warten schien.   "Also... Ich...", aber plötzlich war ihr Kopf richtig leer und sie brachte keinen richtigen Satz mehr heraus.   "Zudem hätte der Patriarch die Garde sowieso hinter uns hergeschickt. Dieser Kuchinawa hatte es privat auf dich abgesehen,getötet hätten die uns sowieso."   "Was?!", rief Sheena entsetzt. "Du... Du meinst doch nicht etwa, dass... Kuchinawa mit dem Patriarchenzusammen arbeitet?!"   "Das scheint leider die einzig logische Erklärung zu sein. Es tut mir leid Sheena.", seufzte Raine und man konnte sehen, dass sie Mitleid mit ihr hatten. Sheena war in der Tat geschockt. Man konnte ihr ansehen, dass sie mit so etwas niemals gerechnet hätte.   "Bitte Sheena, tu so etwas nie wieder!", sagte Colette auf einmal in die Stille hinein. "Ihr habt mir doch beigebracht, dass es falsch ist sich zu opfern. Dann tu es selber bitte auch nicht!" Nun sah Sheena zuerst perplex aus, machte dann aber einen schuldigen Eindruck. "Ja, da hast du wohl recht."   "Dann solltest du dich wohl jetzt bei Zelos bedanken.",meinte Lloyd mit sehr ernster Stimme. Beinahe hätten sie Sheena verloren und er war froh, dass Zelos im rechten Moment reagiert und sie gerettet hatte. Für einen Moment wirkte Sheena überrascht von Lloyds Forderung, doch dann sah sie wohl ein, dass er recht hatte.   "J... Ja, da hast du wohl recht. Also... danke Zelos.", murmelte sie immer noch unsicher.   "Awww, komm schon Sheena. Ein Küsschen für den Helden wird doch da schon drinnen sein.", lachte er mit übertriebener Miene, doch das ließ alle nur die Augen verdrehen.   "Zelos, du bist grauenhaft!", beschwerte sich Sheena sofort.   "Ja!", stimmte ihr Vivi zu und drückte dabei Finfi an sich, der durch den plötzlichen Ortswechsel ziemlich verwirrt aussah. "Das hat den Moment ruiniert!"   "Autsch, das tat aber weh ihr beiden!", sagte Zelos mit mal wieder übertriebener Stimme.   "Okay. Nun da das geklärt ist, was sollen wir nun machen?", fragte Ann dann um dieses Thema zu beenden und sich einem viel wichtigeren zuzuwenden.   "Wie wäre es wenn wir nach Palmacosta gehen?",schlug Raine vor. "Die Stadt dürfte nicht weit von hier sein und wir könnten uns dort überlegen wie es weitergehen soll."   "Ja!", stimmte ihr Genis sofort zu. "Und vielleicht könnten wir Mithos dort bei Neil lassen. Wenn wir auf Desians treffen, könnte das sehr gefährlich für ihn werden."   "Aber ich möchte auch kämpfen!", beschwerte sich nun Mithos.   "Das können wir verstehen Mithos.", sagte Raine mit sanfter Stimme. "Aber bitte versuch zu verstehen das diese Reise sehr gefährlich ist, selbst für Leute wie uns die mit Exsphere reisen." Nun senkte Mithos geknickt den Kopf, nickte aber. "Also gut, ich verstehe." Also machten sie sich auf den Weg nach Palmacosta, wobei es vor allem für Raine und Ann nicht lange dauerte bis sie den richtigen Weg gefunden hatten. Es dauerte wirklich nur eineinhalb Stunden bis sie die Stadt in der Ferne sehen konnten und erste Erleichterung machte sich breit, dass sie in keine Desians gelaufen waren. Als sie die Stadt dann endlich erreicht hatten, gingen sie auf direktem Wege zu Neil, der sehr überrascht, aber auch erfreut, über ihr Auftauchen war. Er erkundigte sich dann bei ihnen wie es mit ihrer Reise voran ging, doch da blockte die Gruppe so gut es ging ab.Jedenfalls bis er sie fragte, ob sie wegen der Desiansfarm da waren. Das überraschte die Gruppe und Neil erzählte ihnen, dass die Farm anscheinend wieder aufgebaut worden war. Zudem griffen sie die Straße zwischen Izoold und Palmacosta an und das sie anscheinend draußen im Meer an etwas arbeiteten. Raine erinnerte sich dann, dass sich eine Farm auf einer isolierten Insel im Meer befand.   "Ob sie dort wohl diese Mana-Kanone bauen, die Rodyle erwähnt hat?", überlegte Lloyd laut.   "Schon möglich.", meinte Ann. "Das würde dann aber auch bedeuten, dass die umliegenden Städte in Gefahr sind."   "Warum gehen wir dann nicht hin und sehen nach?",schlug Zelos dann vor.   "Dann steht unser Plan fest.", stimmte auch Raine zu."Wir sehen nach was es damit auf sich hat und lassen währenddessen Mithos hier. Später, wenn wir fertig sind, holen wir ihn dann wieder ab."   "In Ordnung.", seufzte Mithos und ging dann zu Genis hinüber. "Aber passt bitte auf euch auf. Und hier Genis, ich hab etwas für dich.", sagte er und reichte Genis eine Panflöte. "Das ist ein Erinnerungsstück an meine Schwester. Es soll euch Glück bringen."   "Nein, Mithos!", rief Genis aber sehr überrascht."Das kann ich nicht annehmen!"   "Bitte nimm sie Genis. Meine Schwester sagte immer ich solle auf ihr spielen wenn ich in Gefahr sei. Ich weiß zwar nicht, was dann passiert, aber vielleicht kann es euch retten."   "Ich... Danke Mithos!", lachte Genis und umarmte den blonden Jungen stürmisch, woraufhin dieser kurz erschrocken die Luft einzog und sich für einen Moment verspannte. "Ich werde gut auf sie aufpassen, versprochen!"   "Das weiß ich Genis. Seid bitte einfach nur vorsichtig und passt auf euch auf." Damit machte sich die Gruppe auch schon auf den Weg zur Palmacosta-Farm und ließ Mithos bei Neil zurück. Nichts ahnend in was für eine tödliche Gefahr sie sich begaben. Kapitel 83: Rodyles Untergang ----------------------------- Kapitel 82 Den Weg zur Menschenfarm traten sie mit gemischten Gefühlen an. Ann jedoch wunderte sich etwas, warum die Desians sich hier wieder ansiedelten, wo Rodyle doch anscheinend auf einer Insel gerade seine Hauptarbeit durchführte. Irgendetwas passte da noch nicht ganz, oder es gab da noch andere Aspekte, von denen sie noch nichts wussten. Raine dachte so ähnlich, doch keine der beiden sprach es laut aus.Sie würde lieber abwarten, bis sie die Menschen-Farm erreichten und keine voreiligen Schlüsse ziehen. Es dauerte einige Stunden bis sie dann endlich in der Nähe der Farm angekommen waren und dann wurden sie auch wachsamer. Seltsamer-weiße jedoch verspürte Ann keine Anzeichen von Gefahr. Sie konnte zwar spüren, dass sie beobachtet wurden, aber angreifen wollte man sie anscheinend nicht. Als sie die Farm dann erreichten,wusste sie auch warum. Direkt vor dem ehemaligen Eingang der Farm standen offen und in abwartender Haltung einige Abtrünnige. Unter anderem auch ihr Vater und neben ihnen stand Kratos. »Dad!«, riefen Ann und Lloyd auch schon aus einem Mund, kaum das sie ihre Väter gesehen hatten. Keiner von beiden hatte erwartet ihre Väter, ohne Kampf oder Streit, nebeneinander stehen zu sehen. Anscheinend hatten sie einen Waffenstillstand vereinbart. »Ach so, nun verstehe ich!«, nickte Genis plötzlich.»Neil und die anderen kannten den Unterschied zwischen den Abtrünnigen und den Desians nicht! Deshalb dachten sie die Desians wären wieder zurück gekommen.« »Da seit ihr ja endlich.«, sagte Botta und trat nun auch vor. Doch nun konnte und wollte Ann nicht mehr länger an sich halten und lief zu ihrem Vater um ihn zu umarmen. Dieser war ein wenig überrumpelt und wusste nicht so recht, ob er die Umarmung erwidern sollte, oder seine Würde bewahren sollte. Als ihre Umarmung nicht erwidert wurde, drückte Ann ihn jedoch nur noch fester an sich. Auch Lloyd war zu seinem Vater rüber gegangen, nur das die beiden sich mit einem kurzen Nicken begrüßten. »Was macht ihr denn hier?«, wollte Ann dann erfreut wissen, ohne sich jedoch von ihrem Vater zu lösen. »Das ist gerade nicht so wichtig.«, meinte Botta mit leicht amüsierter Mine. »Wir sollten lieber besprechen wie wir die beiden Welten wieder vereinen können.« »Das ist doch nicht euer ernst?!«, rief Raine ungläubig. »Doch, das ist es.«, nickte Yuan aber und löste sich mit einer etwas strengen Bewegung von seiner Tochter. »Kennt ihr den Göttlichen Baum?« »Du meinst den Baum, der einmal auf der Ebene von Kharlan gestanden hat und unendlich viel Mana produzierte?«, fragte Zelos nach. »Genau den.«, nickte Kratos zustimmend. »Aber ist das nicht ein Märchen?«, wollte Colette unsicher wissen. Sie wusste nicht so recht, was sie von der Situation hier halten sollte, doch es war auch aufregend. »Doch, das stimmt schon.«, gab nun auch Ann ihr Wissen preis. »Aber der Baum wurde durch den Krieg zu sehr geschwächt und alles was nun noch übrig ist, ist der Göttliche Keim.« »Ganz genau Ann.«, stimmte ihr Yuan mit etwas stolzin der Stimme zu. Da hatte sich das Lernen doch mal gelohnt. »Und warum erzählt ihr uns das?«, fragte Raine, immer noch sehr misstrauisch und verschränkte ihre Arme. »Weil der Göttliche Keim für die Wiedervereinigung der beiden Welten notwendig ist.«, erklärte Yuan. »Was?!«, rief da Lloyd ziemlich laut und völlig überrascht. »Ihr wollt die beiden Welten wieder vereinen?! Ist das überhaupt möglich?!« »Ja, rein theoretisch schon.«, brachte auch Kratos etwas zu dem Thema bei. »Es wird aber nicht einfach werden.« »Und wie können wir das machen?« »Der Göttliche Keim ist bereits fast tot. Doch wenn wir ihn einer großen Menge Mana aussetzen, ist er vielleicht noch zu retten. Dann können wir mit seiner Hilfe die Welten wieder vereinen.«,übernahm Yuan wieder das Wort und klang dabei sehr selbstsicher. Lloyd jedoch bemerkte, dass sein Vater noch grimmiger als sonst dreinblickte, was ihm zu bedenken gab. »Bist du auch ganz sicher?«, fragte er Yuan daher kritisch. »Natürlich bin ich das!«, antwortete dieser selbstbewusst. Doch Kratos sah immer noch nicht wirklich überzeugt aus. »Dad?«, fragte Lloyd leise, woraufhin Kratos ihn fragend ansah. »Ist alles in Ordnung?« »Hm?«, noch immer tief in Gedanken sah Kratos zuseinem Sohn, schüttelte dann aber den Kopf und schenkte ihm seine volle Aufmerksamkeit. »Entschuldige bitte. Was wolltest du Lloyd?« »Ich hab dich gefragt, ob alles in Ordnung ist. Du wirkst so besorgt.« »Hm...«, murmelte er aber nur und sah wieder nachdenklich aus. »Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht ist es aber auch nichts.« »Dad?« Kratos aber schüttelte den Kopf. »Es lohnt sich nicht darüberzu reden, solange ich keine Beweise habe. Konzentrieren wir uns auf die momentane Situation.« Lloyd war sich jedoch nicht sicher, ob er dabei überhaupt mit ihm sprach, oder doch eher mit sich selber. Die anderen bekamen von dem kurzen Gespräch aber nichts mit und besonders Ann war Feuer und Flamme hier etwas für ihren Vater tun zu können. »Okay, was sollen wir tun Dad?«, fragte sie ihn. »Nun, es ist so, dass Martel mit dem Göttlichen Keim verbunden ist. Wenn Martel erwacht absorbiert sie den Göttlichen Keim, wodurch er verschwindet. Umgekehrt absorbiert der Göttliche Keim aber auch Martel. Darum existieren die Siegel der Elementargeister, die dieses empfindliche Gleichgewicht aufrechterhalten und beschützen.«, erklärte Botta ihnen. »Dadurch werden die beiden Welten wieder eins?«,fragte Colette neugierig nach, woraufhin ihr mit einem Nicken geantwortet wurde. »Das wissen wir nicht.«, mischte sich Kratos nun auch wieder ein. »Aber wenn der Göttliche Keim stirbt, wird auch die Welt untergehen.«, sagte Yuan schnell und warf Kratos einen kurzen, bösen Blick zu. Dieser seufzte daraufhin schwer. »Vorerst haben wir keinen besseren Plan und so langsam läuft uns die Zeit davon. Solange uns nichts besseres einfällt sollten wir unsere Chance nutzen.« »Und wie genau soll das nun funktionieren?«, fragte Genis neugierig nach. »Ihr habt bereits damit angefangen, die Verbindungen der Mana-Konnexe zu lösen, indem ihr Pakte mit den Elementargeistern beider Welten schließt. Durch das Lösen der Mana-Konnexe wird der Schutz aufgehoben und der Schutz des Göttlichen Keims wird geschwächt.«, erklärte Yuan ihnen. »Aha, nun verstehe ich es.«, sagte Raine plötzlich.»Es ist wegen Sheena und Vivi. Ihr braucht sie wegen ihrer Beschwörerkräfte. Um Pakte mit den Elementargeistern zu schließen und die Mana-Konnexe zu lösen.« »Sehr richtig. Also, werdet ihr uns helfen?« Die Gruppe sah einander unsicher an, bis Lloyd beschloss die Sache selbst in die Hand zu nehmen. »Okay.«, sagte er. »Bist du dir sicher Lloyd?«, fragte Raine dann aber misstrauisch, woraufhin sie aber von Ann einen bösen Blick zugeworfen bekam. Sie empfand es als nicht gerade höflich, dass Raine in ihrer Anwesenheit laut bekundete, dass man ihrem Vater nicht trauen konnte. Irgendwie tat das schon weh. Einen kurzen Moment sah Lloyd zwischen seinem Vater, Yuan und Ann hin und her, ehe er nickte. »Ja, ich vertraue ihm. Immerhin ist Ann auf unserer Seite und ich weiß das er ihr niemals weh tun würde!« Daraufhin spürte Ann, wie sie leicht rot würde. Da merkte man mal wieder, dass Lloyd viel zu vertrauensselig war. »Wie auch immer...«, sagte Yuan schnell als Raines misstrauischer Blick sich nicht änderte. »Wir haben im Grunde genommen alle dass selbe Ziel. Nämlich die Mana-Kanone zu zerstören.« »Dazu wäre es das Beste wenn wir uns aufteilen.«,übernahm dann Botta das Wort. »Ihr dringt in den Kontrollraum und schaltet die Mana-Kanone aus. Das wäre dann eure Aufgabe und wir helfen euch dabei einzudringen.« »Und was macht ihr währenddessen?«, wollte Vivi wissen. »Wir bereiten uns darauf vor den Göttlichen Keim mit dem Mana zu beschießen. Ach, übrigens Ann, wir lassen das System für die Rheairds offen, damit ihr jederzeit wieder nach Tethe'alla reisen könnt wenn es notwendig ist.« »Endlich!«, atmete Ann erleichtert auf. Das würde ihnen vieles erleichtern. »Danke Dad.« Yuan schenkte ihr ein kurzes Lächeln, ehe er sich wieder Botta zuwandte. »Den Rest überlasse ich dir Botta.«, sagte er mit etwas Wehmut in der Stimme. »Verstanden.«, nickte dieser daraufhin und lächelte sogar. Ann runzelte die Stirn. Ihr kam das Verhalten der beiden ein wenig komisch vor. Doch sie konnte nicht sagen was genau nicht stimmte. Wenn sie es aber gewusst hätte, wären die Dinge wohl anders gekommen. Zusammen mit Botta und einigen seiner Männer machten sie sich auf den Weg zur Rodyles Menschen-Farm. Als sie dort angekommen waren, erinnerte Botta sie noch daran, dass sie diese Farm nicht zerstören sollten, da sie die Farm noch brauchten. Einzudringen war aber auch nicht sonderlich leicht. Sie mussten zuerst für Ablenkung sorgen,indem sie die Gefangenen frei ließen, damit sie in den Kontrollraum kamen. Nach einem längeren, komplizierten Weg schafften sie es auchschließlich dort anzukommen und standen Rodyle direkt gegenüber. Ihnen war klar, dass ein Kampf diesmal nicht ausbleiben würde.Langsam und dramatisch drehte sich Rodyle zu ihnen um und sah auf die Gruppe mit einem gemeinem Grinsen. »Ah, da ist ja die fehlerhafte Auserwählte mit ihrem Ungezieferstaat. Und... Oh, mein Halbengelexperiment ist ja auch dabei.«, sagte er und seine Augen glänzten richtig als er zu Lloyd blickte. Diesem wurde natürlich sofort unwohl, doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Im nächsten Moment jedoch spürte er schon wie sein Vater sich neben ihn stellte und dabei die Hand an seinem Schwertknauf hielt. Sofort fühlte er sich allein durch die Präsenz seines Vaters wieder geborgen und beschützt. Dennoch spürte er erneut, wie ein kalter Schauer über seinem Rücken lief, als Rodyle weiter sprach. »Schade, dass du so früh entkommen bist. Ich hätte gerne noch einige Tests an dir durchgeführt.« »Du lässt Lloyd in Ruhe!«, rief da Presea plötzlich mit wütender und entschlossener Stimme. »Ich werde nicht zulassen, dass du jemals wieder jemanden sein Leben ruinierst!« Sie rannte nach vorne zu Rodyle und die anderen folgten ihr augenblicklich. »Ha, ihr habt keine Chance gegen mich!«, rief er und hielt einen Cruxis-Kristall in die Höhe. »Mit diesem Cruxis-Kristall werde ich eine neue Kraft besitzen! Am besten ich werde ihn gleich testen und dann ist der Halbengel mein!« Damit brachte Rodyle den Cruxis-Kristall an sich selbst an. Ein helles Licht umgab ihn plötzlich und im nächsten Moment stand ein Monster vor ihnen. Im ersten Moment war die Gruppe wie erstarrt. Wie konnte sich jemand das freiwillig antun? Rodyle musste wirklich verrückt sein um so etwas zu tun. Also kam es zum Kampf und dieser war alles andere als einfach. Aber besonders Presea kämpfte mit aller Kraft schon alleine um ihre Schwester endlich rächen zu können, denn nun wusste sie ja, dass Rodyle ihr wahrer Mörder war. Der Kampf war dennoch hart und dauerte auch lange, so dass sie immer erschöpfter wurden, während Rodyle (oder das was von ihm übrig war)gar nicht zu erschöpfen schien. Es sah wirklich nicht gut aus für die Gruppe. Kapitel 84: Rettung in letzter Sekunde -------------------------------------- Kapitel 83 Endlich! Monster Rodyle ging zu Boden und erhob sich nicht sofort wieder. »Mein Körper...«, stöhnte Rodyle als er versuchte sich irgendwie aufzurichten. »Pronyma... Du...! Du hast mich getäuscht!« Langsam begann er sich zu einer Maschine zu robben, die in seiner Nähe stand. »Wenn ich schon... untergehen werde, dann werde ich... euch zumindest mit mir nehmen!« »Nein!«, rief Kratos als er erkannte was Rodyle vorhatte, doch es war bereits zu spät. Er hatte den Schalter aktiviert und der Countdown zur Selbstzerstörung der Farm hatte begonnen. »Oh nein!«, rief Raine entsetzt als Rodyle schließlich endgültig zu Boden ging und sich nicht mehr rührte. »Zu spät!« »Dad, kannst du nichts machen?«, wandte sich Lloyd zuerst an seinem Vater, der bereits zusammen mit Ann die Maschinen begutachtete, aber es war aussichtslos. »Ich fürchte nicht.«, sagte Kratos schließlich mit einem leicht wütenden Gesichtsausdruck. »Rodyle hat dieses System so eingestellt, dass es sich nicht mehr ausschalten lässt!«, rief Ann und schlug mit ihrer Faust verzweifelt auf das Armaturenbrett. »Aber... aber wir brauchen die Farm doch noch! Das hat Botta gesagt!«, warf Colette leicht panisch ein. »Kann nicht irgend einer von euch was tun?!«, rief Lloyd und sah dabei erst seinen Vater, dann Raine und schließlich Ann nacheinander an. »Ich fürchte nicht.«, seufzte Kratos. »Das würde nämlich eine ganze Weile dauern und diese Zeit haben wir nicht.« »Aber...«, wollte Lloyd gerade sagen, als sich die Tür öffnete und Botta mit zwei weiteren Abtrünnigen herein gerannt kam. »Ab hier übernehmen wir! Ihr seht zu, dass ihr hier wegkommt!«, riet Botta ihnen und sah Ann dabei direkt in die Augen. »Und zwar so schnell wie möglich!« »Aber Botta...«, wollte Ann widersprechen, doch dieser schnitt ihr das Wort mit einer strengen Handbewegung ab. »Nein, Ann! Nicht jetzt!« »Aber was habt ihr nun vor?!«, irgendwie hatte sie ein sehr ungutes Gefühl. »Geh Ann!«, sagte er jedoch und legte schnell eine Hand auf ihre Schultern. »Du wirst woanders gebraucht.« Nur zögernd folgte sie den anderen nach draußen. Gerade als sie aber den Raum verlassen hatte, schloss sich hinter ihr die Luke und Botta und die anderen beiden Abtrünnigen waren eingesperrt. Dann wurde der Raum auch noch plötzlich mit Meerwasser geflutet und es war klar, dass es nicht lange dauern würde, bis die drei ertrinken würden. »Botta!«, rief Ann erschrocken und lief sofort zu der Glaswand, die sie und ihre Freunde trennten. »Was macht ihr da?! Kommt sofort da raus!« Auch Lloyd gesellte sich zu Ann, die richtig entsetzt auf die Scheibe starrte. »Wir müssen sie da raus holen!«, sagte Ann, während Lloyd seine Schwerter zog um sie gegen die Scheibe zu schlagen, doch sie hielt dem stand. »Genau!«, stimmte ihr Lloyd zu. »Dad, kannst du nichts machen?« Kratos seufzte innerlich. Es brach ihm fast das Herz wie flehentlich ihn die beiden ansahen, doch hier konnte auch er nichts tun. »Es tut mir leid. Aber wir haben wohl nicht die Zeit sie da rechtzeitig heraus zu holen.« »Nein!«, schrie Ann und begann nun wie verrückt mit ihrem Dolch gegen die Scheibe zu schlagen. »Botta!« Auch Lloyd half ihr so gut er konnte, doch die Scheibe hielt ihnen problemlos stand. »Geht zur Seite!«, rief nun Regal und versuchte mit seinen Beinen die Scheibe einzuschlagen, doch auch er hatte keinen Erfolg. »Botta wusste das, dass Wasser kommen würde.«,meinte Raine dann mit trauriger Stimme. »Er hat die Tür von innen verschlossen um uns zu retten. Ansonsten würde auch dieser Raum überflutet werden und wir würden ebenfalls ertrinken.« »Ann... Bitte berichte deinem Vater, dass wir den Auftrag erfüllt haben. Das ist überaus wichtig. Ich hoffe nur, dass...Martel jetzt endlich ihren Frieden finden wird.«, bat Botta sie mit etwas Wehmut in den Augen, doch ansonsten hatte er eine stolze Haltung angenommen. »Nein Botta! Richte es ihm selber aus und komm da endlich raus!«, rief sie nun den Tränen nahe. »Botta, bitte!«, sagte Lloyd schwer atmend. »Es muss doch eine Möglichkeit geben für uns alle zu fliehen. Ohne dass ich jemand opfern muss!« »Manchmal ist so etwas eben unvermeidlich.«, seufzte dieser mit einem leichten Lächeln. Dann wandte er sich an Ann. »Ann, du und dein Vater werdet es schaffen den letzten Wunsch Martels zu erfüllen. Ich glaube fest an euch beide.« Mit diesen Worten fuhr eine Metallscheibe herunter und trennte Botta nun vollkommen von der Gruppe. »Nein...«, hauchte Ann entsetzt, doch zum Trauern blieb ihr keine Zeit. Ein metallisches Geräusch war zu hören und plötzlich öffneten sich hinter ihnen mehrere große Gitter an den Wänden, aus denen Drachen geflogen kamen. »Konzentriert euch!«, rief Kratos sofort und zog sein Schwert. Er hoffte, dass Lloyd und Ann von dem Vorfall gerade eben,nicht zu sehr abgelenkt wurden. »Das dürften sämtliche Drachen sein, die hier in dieser Basis leben.«, sagte Raine und wurde bleich, als sie sah, wie viele Drachen es waren. »Wir haben keine andere Wahl.«, seufzte Kratosbesorgt. »Wenn wir hier lebend raus kommen wollen, dann müssenwir uns durchkämpfen.« Mehr Zeit zum reden hatten sie auch nicht, als sich schon die ersten Drachen auf sie stürzten. Doch schon nach kurzer Zeit, war es allen klar, dass es aussichtslos war. »Das sind einfach zu viele!«, keuchte Sheena nach einiger Zeit. »Die überrennen uns. Wir haben keine Chance!« »Nein!«, schrie Ann, während sie einen weiteren Pfeil abfeuerte. »Botta ist nicht umsonst gestorben! Wir müssen hier raus!« Plötzlich erinnerte sich Genis da an Mithos und seine Flöte und daran, dass er sie spielen sollte, wenn sie in Gefahr waren. Er sah sich um. Seine Freunde beschäftigten die Drachen gerade genug um ihm Zeit zu geben die Flöte auszuprobieren. Er spielte darauf, wobei er natürlich ungeübt war, aber es war ein Versuch wert. Nur kurz darauf war plötzlich ein Vogelschrei zu hören und ein heller Strahl durchbrach die Kuppel und tötete alle Drachen,in seinem Weg. »Wow!«, rief Lloyd völlig überrascht. »Was war das denn?!« »Hey, könntet ihr vielleicht Hilfe gebrauchen?«,hörten sie plötzlich eine Stimme von oben und als sie hoch sahen,flog Jo an dem neu geschaffenen Ausgang vorbei und sah sie mit einem breiten Grinsen an. »Wenn nicht würde ich euch raten nun die Rheairds zu benutzen.« Auch wenn sie verwundert waren, Jo hier zu sehen, hatten sie keineZeit darüber nachzudenken, denn erneut flogen weitere Drachen in den Raum und sie mussten machen, dass sie weg kamen. Also beeilten sie sich die Rheiards aus der Flügeltasche zu holen und sich damit an den Drachen vorbei zu manövrieren. Als sie in der Luft waren, begleitete sie Jo, die ebenfalls auf einem Rheaird flog. Doch auch wenn sie die Gruppe gerettet hatte, das Misstrauen ihr gegenüber war bei ihnen groß. »Was machst du hier?!«, fragte Genis sie nach einigen Minuten des Schweigens. »Das weiß ich eigentlich auch nicht so genau. Ich bin nur dem leuchtenden Vogel gefolgt, als dieser auf einmal die Richtung änderte und hier her flog. Er beschoss die Kuppel und als ich euch dort unten sah, war mir klar, dass ihr in der Patsche seid. Da war der Vogel aber auch schon wieder weg.«, erklärte Jo ihnen mit einem Schulterzucken. »Und woher hast du den Rheaird?!«, fragte Ann sie energisch, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass ihr Vater ihr einen Rheaird gegeben hatte. »Oh, den hab ich schon vor einigen Wochen von den Abtrünnigen gestohlen.« »Na danke auch!«, knurrte Ann verärgert, doch dann kam ihr ein furchtbarer Gedanke. »Yggdrasil! Er weiß davon!« Jo verdrehte daraufhin seufzend die Augen. »Beruhige dich.Solange ich keine Anweisungen von ihm bekomme, diesbezüglich etwas zu berichten, werde ich ihm auch nicht sagen, dass Yuan ein Doppelleben führt.« Gefühle von Erleichterung und Verwirrung zugleich machten sich in Ann breit. Sie verstand einfach nicht was in Jo vorging. Einerseits arbeitete sie wirklich für Yggdrasill und hatte sie verraten, andererseits jedoch schien sie nicht wirklich in seinem Interesse zu arbeiten. »Und was willst du jetzt tun?«, fragte sie ihre Feindin nach einer Minute angespannten Schweigens. Diese jedoch zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Irgendwohin, wo vielleicht was los ist.« »Wo was los ist?«, fragte Lloyd verwirrt nach. Er verstand Jo noch weniger als Ann es tat. »Ja. Weißt du, nun da ihr gerettet seid ist mir wieder langweilig und es geht mir auf die Nerven wie ihr mich ausfragt! Also, man sieht sich.«, und bevor sie jemand aufhalten konnte, hatte sie den Rheaird gewendet und flog in eine andere Richtung davon. »Hey, warte!«, schrie ihr Ann wütend hinterher.»Komm sofort zurück!« Oh, am liebsten wäre sie ihr nachgeflogen! »Lass es lieber sein Ann. Wir haben wichtigeres zu tun als ihr zu folgen.«, sagte Kratos mit ruhiger Stimme und Ann fühlte, wie sich ihre Nerven langsam beruhigten. »Aber komisch ist das schon!«, grummelte Lloyd, dem ihr Verhalten auch auf die Nerven ging. Da wusste man ja nie ob sie in guten, oder bösen Absichten zu ihnen kam. »Vermutlich verfolgt sie ihre eigenen Ziele.«, meinte Raine mit Besorgnis in der Stimme. »Und solange wir noch nicht wissen was das ist, sollten wir vor ihr auf der Hut sein.« »Ob sie vielleicht wie Yuan sowohl für ihn, als auch gegen ihn arbeitet?«, überlegte Lloyd jedoch weiter, denn das ließ ihm nun keine Ruhe. »Wir sollten zu Dad gehen.«, wechselte Ann aber lieber schnell das Thema. Sie wollte nun nicht mehr darüber nachdenken. »Das stimmt.«, stimmte Raine ihr zu. »Wir müssen ihm noch Bericht erstatten.« Erst nun hatte Ann Zeit wieder an Botta zu denken und Tränen stiegen ihr in die Augen. All die Jahre war Botta für sie da gewesen. Er war schon immer mehr für sie gewesen als nur ein Babysitter, den ihr Vater mehr als einmal die Woche zum aufpassen auf sie verdonnerte. Er war ein Freund; ein Onkel für sie gewesen. Noch hatte sie irgendwie nicht begriffen, dass sie ihn nicht mehr sehen würde. Seltsam, dass ihr das nun so nahe ging. Dabei hatte sie doch schon so oft mitbekommen wie Abtrünnigen-Mitglieder starben. Langsam rollte ihr die erste Träne über die Wange, doch sie wischte sie energisch weg. Sie wollte nicht weinen! Jedenfalls jetzt noch nicht. Kapitel 85: Vater Tochter Gespräch ---------------------------------- Kapitel 84 Als sie endlich in der Wüste, vor der Abtrünnigen-Basis landeten,fühlte sich die Gruppe so erschöpft, wie schon lange nicht mehr. Besonders Ann wollte sich am liebsten verkriechen und einige Jahrhunderte durchschlafen. Aber diesen Gefallen würde ihr das Schicksal wohl nicht gewähren. Seufzend betrat sie die Basis und die anderen folgten ihr ohne ein Wort zu sagen. Sie wurden dann auch ohne Probleme herein gelassen, doch sobald Ann diese betrat, wurde ihr wieder schwer ums Herz. Sie hatte noch gar nicht darüber nachgedacht, wie sie es ihrem Vater sagen soll. Immerhin war Botta einer seiner besten Freunde gewesen.Oder wusste ihr Vater vielleicht schon davon? Bei ihm konnte man nie wissen. Als sie vor seiner Bürotür stand, brachte sie es aber einfach nicht über sich an die Tür zu klopfen. Sie stand einfach nur da und starrte die Tür an.  Als sich plötzlich eine Hand auf ihre Schultern legte, zuckte sie erschrocken zusammen. Es war Kratos, der ihr aufmunternd zunickte. Sie schluckte und brachte ein spärliches Lächeln zustande, ehe sie noch einmal tief durchatmete und an der Bürotür ihres Vaters anklopfte.   "Herein.", hörte sie ihn von drinnen rufen und mit einem leisen Seufzen kam sie der Aufforderung auch nach.   "Hey, Dad.", sagte sie mit leiser und zögerlicher Stimme.   "Ann...", die Erleichterung war deutlich in seiner Stimme heraus zu hören, doch er lächelte nicht und in seinen Augen spiegelte sich Trauer. Er wusste es also schon. Als Ann nach einiger Zeit noch nichts sagte, beschloss Lloyd das Wort zu übernehmen, weil er dachte, dass es ihr einfach zu schwer fiel, den Vorfall ihrem Vater zu erzählen.   "Yuan... Botta ist..."   "Ist schon in Ordnung Lloyd. Ich... weiß bereits Bescheid.", unterbrach Yuan ihn aber.   "Oh...", seufzte Ann. Anscheinend hatten ihn die Abtrünnigen schon informiert. "Er... er hat seine Mission erfüllt. Das sollen wir dir noch ausrichten." Schnell senkte Yuan seinen Blick und verschränkte die Arme. Ann wusste was diese Bewegungen bedeuteten. Er wollte nicht, dass man sah wie nahe ihm das ging und versuchte den Starken zu spielen. Dann jedoch räusperte er sich und sein Gesichtsausdruck war wieder ernst. "Gut. Dann werde ich das Dimensions-Transfersystem für euch offen halten, damit ihr zwischen den Welten jederzeit hin und her pendeln könnt."   "Und das ist alles was du zu sagen hast?!", rief Lloyd ungläubig. "Ich dachte Botta wäre dein Freund gewesen!"   "Lloyd.", sagte Kratos aber beruhigend und legt eine Hand auf die Schulter seines Sohnes. "Beruhige dich bitte." Verwundert sah Lloyd ihn an, doch als Kratos mit seinem Kopf in Anns Richtung nickte, verstand er.    "Okay. Dann sollten wir sie wohl allein lassen, oder?" Kratos nickte nur zustimmend. Auch die anderen verstanden, dass Ann und Yuan wohl etwas Zeit für sich brauchten. Aber auch als sie gegangen waren,vergingen mehrere Minuten, wo sich die beiden einfach nur anschwiegen und es vermieden einander in die Augen zu sehen. Schließlich war es Ann, die das Schweigen nicht mehr ertragen konnte.   "Wieso?", fragte sie. "Gab es wirklich keinen anderen Weg?"   "Botta und ich haben das alles ganz genau durchgesprochen. Es war seine Idee. Kein anderer hätte diese Aufgabe so präzise ausführen können, außer mir. Und das hätte Botta niemals zugelassen. Du weißt wie er war."   "Hättest du das wirklich getan?!", rief Ann nun wütend. "Wärst du einfach so auf diese Selbstmordmission gegangen? Ohne mir was zu sagen? Ohne dich von mir zu verabschieden?" Wieder seufzte Yuan schwer. "Du hättest mich dann aufgehalten, oder?"   "Ja!", schrie Ann ihn nun an. "Und Botta auch! Ihr seit doch meine Familie!I ch..." Nun stiegen ihr doch Tränen in die Augen. Irgendwie konnte sie noch immer nicht begreifen, dass Botta nicht mehr da war. Dass sie ihn nie wieder sehen würde. Plötzlich spürte sie, wie sich zwei starke Arme um sie legten und der vertraute Geruch ihres Vaters stieg ihr in die Nase. Dann wurde sie an seine Brust gedrückt und er beugte seinen Kopf leicht zu ihrem hinunter.   "Es tut mir so leid Ann. Es tut mir so leid.", flüsterte er mit sehr leiser und stockender Stimme. Ab da konnte sie nicht mehr anders. Sie lies einfach los und fing hemmungslos an zu weinen.   "Er... er fehlt mir so...", schluchzte sie und drückte sich noch mehr an ihren Vater.   "Ich weiß Ann.",murmelte Yuan in ihr Haar. "Ich weiß. Auch mir wird er fehlen."   "Aber... warum er?"   "Weil er der einzige war, dem es außer mir, gelingen konnte. Es tut mir so leid Ann.Glaub mir, es war wirklich keine einfache Entscheidung und er hat mich geradezu dazu gedrängt."   "Verdammt!...", mehr brachte Ann an Worten gerade nicht mehr zustanden als sie noch heftiger anfing zu schluchzen und zu weinen. Eine ganze Weile standen sie so da. Ohne ein weiteres Wort zu sagen und sich gegenseitig Trost zuspendend. Schließlich aber löste sich Ann von ihm und wischte sich die letzten Tränen weg.   "Was wird nun geschehen?", fragte sie mit noch brüchiger Stimme.   "Wir machen weiter wie bisher. Bottas Opfer und das aller anderen wird nicht umsonst gewesen sein.", in einem Versuch sie aufzumuntern lege er ihr einen Arm auf die Schulter. "Keine Sorge. Wir schaffen das schon."   "Okay.",flüsterte sie schließlich und brachte sogar ein kleines Lächeln zustande.   "Das beste wird sein, wenn ihr euch erst einmal ausruht. Berede das mit den anderen. Ich bin sicher, dass die Meisten das genauso sehen werden. Wenn ihr wollt könnt ihr auch eine Nacht hier bleiben." Doch Ann konnte ihrem Vater ansehen, dass er nicht daran glaubte. Auch sie konnte sich schlecht, dass Kratos damit einverstanden wäre. Zudem wusste sie nicht, ob sie das auch wollte. Schon allein in diesem Büro erinnerte sie alles an Botta.   "Ich... werde mit ihnen reden.", stimmte sie aber zu.   "Gut. Und denk daran,der Plan geht weiter wie gehabt.", dann wurde sein Blick ernst, ja, fast traurig. "Und behalte Kratos im Auge. Solange wir noch keinen anderen Weg finden an das Ewige Schwert zu kommen,müssen wir ihn töten." Sofort spürte Ann wie sich ein Klos in ihrem Hals bildete. Dennoch nickte sie und verließ dann sein Büro. Als Ann die Tür hinter sich schloss und sich im Gang umsah, war sie aber froh die anderen noch nicht zu sehen. Ihr Weg führte sie nämlich erst einmal in ihr altes Zimmer, wo sie in Ruhe über alles nachdenken konnte. Aber vor allem war sie erst einmal allein und das war genau das, was sie jetzt brauchte. Die gewohnte und heimische Umgebung wirkte sich sofort tröstend auf sie aus und so ließ sie sich mit einem tiefen Seufzen auf ihr Bett fallen. Hier war ihr Reich. Hier konnte sie endlich abschalten und die Ruhe finden, die sie so dringend brauchte. Sie konnte kaum glauben, dass sie schon so lange unterwegs war. So viel war passiert seitdem sie diese Basis verlassen hatte. Ohne es zu merken schlief sie irgendwann einfach ein, doch als sie wieder aufwachte, fühlte sie sich wieder besser. Das war gut, vor allem, da sie laut der Uhr in ihrem Zimmer, nicht lange geschlafen hatte. Das war auch gut so. Sie wollte die anderen ja nicht zu lange warten lassen, denn sie hatte nun schon ein schlechtes Gewissen.  Es dauerte aber auch nicht lange, bis sie ihre Freunde in der Mensa gefunden hatte, wo sie gerade eine sehr angeregte Unterhaltung führten. Anscheinend hatten ihre Freunde sie noch nicht vermisst. Gut, dann konnte sie sich gleich weniger schuldig fühlen.   "Hallo Ann!",rief Lloyd sofort als er sie entdeckt hatte und winkte sie zu sich an den Tisch.   "Geht es dir besser?",fragte Presea sie mit leicht besorgter Stimme. Mit einem leichten Lächeln im Gesicht nicke Ann. "Ja. Etwas. Ich werde noch etwas Zeit brauchen. Aber es ist schon besser.", sagte sie tapfer. Da stand Kratos auf und stellte sich vor sie. "Es tut mir wirklich leid Ann. Aber wir müssen weiter. Das verstehst du doch, oder?", fragte er und legte eine Hand auf ihre Schulter. Schnell nickte sie. "Ja,ich hatte Zeit über alles nachzudenken. Danke für eure Geduld."   "Hey, kein Problem!", sagte Sheena schnell. "Glaub mir, wir verstehen das."   "Danke Sheena. Das bedeutet mir viel. Also, wohin gehen wir als nächstes?"   "Nun ja, wir müssen noch den Mörder von Preseas Schwester finden.", überlegte Genis laut. "Vielleicht sollten wir damit beginnen."   "Was?<, fragte Regal überrascht und auch Kratos, sah fragend in die Runde. "Preseas Schwester? Ermordet?"   "Ach ja,wir haben euch beide ja noch gar nichts davon erzählt.", erinnerte sich Lloyd. "Preseas Schwester wurde von einem Herzog Bryant ermordet. Nun suchen wir ihn, um ihn zur Rechenschaft zu stellen!"   "Preseas Schwester?",flüsterte Regal, wobei er versuchte so ruhig wie möglich zubleiben. "Darf ich... fragen wie ihr Name war?"   "Alicia.", sagte Presea mit Wehmut in der Stimme. Regals Gesichtsausdruck blieb neutral und doch kam es einigen so vor, als hätten sie für einen Moment den Ausdruck des Entsetzens auf seinen Gesicht gesehen.   "Dann weiß ich vielleicht,wer ihr Mörder ist.", flüsterte Regal dann mit betretener Stimme. Kapitel 86: Ein trauriges Wiedersehen ------------------------------------- Kapitel 85 Keiner sagte etwas. Dazu war die Überraschung einfach zu groß, denn damit hatte niemand gerechnet. "Du kennst ihren Mörder?!", fragte Presea nun ganz aufgeregt. "Ja. Könnten wir dazu bitte nach Altamira gehen?" "Sicher doch!", rief Lloyd auch sofort. "Am besten wir brechen sofort auf! Je eher wir diesen Mistkerl erwischen, umso besser!" Regal sagte nichts mehr dazu. Er schwieg und starrte einfach nur zu Boden. "Nun gut.", sagte Ann, als kein anderer etwas erwiderte, oder sich rührte. "Dann sollten wir mit den Rheairds zurück nach Tethe'alla fliegen." "Ja.", stimmte ihr Regal sofort zu. "Beeilen wir uns." Als sie in Altamira angekommenwaren, führte Regal sie aber nicht direkt weiter, sondern starrte erst einmal nachdenklich in den Himmel. "Ähm, Regal?",versuchte Lloyd schließlich den großen Mann auf sich aufmerksam zumachen. "Wohin sollen wir jetzt gehen?" Nun sah Regal ihn an. "Wo habt ihr das über Alicia erfahren?" "Im Azurgarten der Lezareno Firma. Dort befindet sich auch Alicias Grab." "Dann gehen wir dorthin.", sagte Regal entschlossen. Also machten sie sich auf den Weg zur Lezareno Firma, doch als sie dort ankamen, lagen verletzte Personen auf dem Boden und wurden von ihren Kollegen versorgt, die selber noch recht durcheinander wirkten. "Was ist hier passiert?!",rief Regal und klang dabei richtig besorgt. "Vharley und seine Männer haben uns angegriffen!", erklärte einer von ihnen mit zitternder Stimme. "Vharley!", zischten da Regal und Presea gleichzeitig und ihre Gesichtszüge verdunkelten sich. "Wo sind sie hingegangen?", wollte Kratos dann wissen. "Ich glaube sie wollten in den Azurgarten." "Dann beeilen wir uns!" Also nahmen sie den Aufzug und fuhren hoch in den Azurgarten. Dort angekommen verließen sie den Aufzug und sahen auch sofort Vharley mit einigen seiner Kumpanen, die gerade George zu bedrohen schienen. "Du sagst mir jetzt sofort das Passwort für die Toize-Mine, oder dir wird es schlecht ergehen!" "Dazu kann ich Ihnen nichts sagen!", sagte George, wobei man ihm keine Angst anmerken konnte. Vharley trat daraufhin noch einen Schritt näher an George heran. " Das war die falsche Antwort!" "Lass ihn in Ruhe Vharley!", rief Regal und trat vor. "Master Regal! Was machen Sie denn hier?!", rief George freudig überrascht. "Sieh einer an. Der Präsident persönlich gibt uns die Ehre.", sagte Vharley spöttisch und brachte die Gruppe damit zum staunen. "Präsident?", machteLloyd seiner Verwirrung dann leise Luft. "Wieso Präsident?" Regal jedoch blieb unbeeindruckt. "Da wirst du schon mich nach dem Code fragen müssen." "Na dann, wirst du wohl mit uns kommen müssen.", sagte Vharley gehässig. "Das werde ich nicht. Vorallem aber würde es dir nichts bringen, denn Rodyle ist tot." Vharley lachte aber laut und gehässig auf. "Narr! Als ob ich Rodyle benötige! Es gibt mehr als genug Leute, die alles tun würden um einen Exsphere in die Hände zu kriegen und sogar der Patriarch ist auf meiner Seite!". "Das reicht jetzt!",mischte sich nun auch Presea ein. "Du hast unschuldige Personen getötet! Das kann ich dir nicht vergeben!" Gerade als sie jedoch ihre Waffe ziehen wollte, erschien plötzlich eine Rauchwolke, aus der Kuchinawa zum Vorschein kam. "Kuchinawa?!", rief Sheena entsetzt als sie ihn sah. "Du arbeitest für die?! Wie kannst du nur so etwas tun?!" "Das ist Verrat!", stimmte auch Vivi ihr zu. Vharley interessierte sich aber nicht dafür, sondern wandte sich Regal zu. "Nun da der König bald tot und der Patriarch an der Macht sein wird, wird deine lächerliche Lezerano- Gesellschaft auch Geschichte sein!" Mit diesen Worten stellte sich Vharley zu Kuchinawa, welcher dann so schnell etwas auf den Boden warf, und die beiden im Rauch verschwanden. Die Gruppe hatte keine Chance gehabt darauf zu reagieren, so dass die beiden entkommen konnten. "Oh nein, sie sind entkommen!", rief Lloyd, wütend darüber, dass er so langsamreagiert hatte. Regal jedoch schien das nichtwirklich zu interessieren. Stattdessen wandte er sich George zu. "Geht es dir gut George?", fragte er ihn. "Ja, Meister Regal. Danke.", antwortete George und verbeugte sich leicht vor Regal. Nach dieser Vergewisserung wandte sich Regal nun wieder der Gruppe zu und sah sie mit einem ernstem Blick an. "Mein vollständiger Name ist Regal Bryant und zudem bin ich der Präsident der Lezerano-Gesellschaft. Es tut mir leid, dass ich euch nicht vorher alles erzählt habe, aber ich hatte meine Gründe dafür. Entschuldigt bitte." "Aber... wenn Alicias Mörder Bryant heißt, dann bedeutet das ja...", überlegte Raine laut und sah Regal dann entsetzt an. Auch den anderen schien spätestens jetzt ein Licht aufzugehen. "Dann bedeutet das, dass Regal der Mörder von Preseas Schwester Alicia ist.", beendete Kratos den Satz für sie. "Aber... das kann doch nicht sein...", flüsterte Colette mit einem verwirrten Gesichtsausdruck. Traurig sah Regal sie an. "Ich werde euch gleich alles erklären. Last uns aber bitte zuerst zu Alicias Grab gehen." Niemand sagte etwas, bis sie an Alicias Grab angekommen waren. Erst dann senkte Regel in Trauer den Kopf, während er mit leiser und betretener Stimme: "Alicia.",flüsterte. Kaum hatte er das gesagt, da leuchtete das Grab hell auf und Alicias Geist erschien. Man konnte ihr sofort ansehen, dass sie erleichtert darüber war Regal zu sehen. "Ich bin so froh euch noch einmal zu sehen Master Regal.", sagte sie glücklich. "Alicia... Oh, es tut mir so leid!", flüsterte Regal sehr betroffen. "Nein, Regal.",schüttelte Alicia jedoch den Kopf und sah ihn mit sanften, ja, fast liebevollem Blick an. "Es war nicht deine Schuld." "Aber Alicia... was meinst du?", fragte Presea ihre Schwester nun völlig verwirrt. Regal holte nun tief Luft und begann den anderen zu erzählen, was damals geschehen war: "Alicia und ich waren in einander verliebt. Doch man zwang uns zur Trennung und Alicia wurde an Vharley übergeben, welcher sie für die Exsphere-Experimente missbrauchte! Doch das Experiment schlug fehl. Ich versuchte alles um Alicia zurück zu bekommen, doch als Vharley einwilligte... war sie nicht mehr sie selbst. Sie hatten sich in ein Monster verwandelt! Alicia hatte keine Kontrolle über sich und griff mich immer wieder an, während sie mich anflehte sie zu töten und schließlich... habe ich das auch getan..." "Master Regal hat mich dadurch gerettet.", erklärte Alicia lächelnd. Genis packte Lloyd am, Arm, als er das hörte und sah ihn mit großen Augen an. "Genauso wie bei Marbel!", flüsterte er mit staunen und entsetzen in der Stimme. Lloyd konnte nichts dazu sagen. Er war einfach noch zu geschockt und zu entsetzt um sich äußern zu können und schluckte stattdessen nur seine Wut darüber hinunter, wie man Menschen so etwas nur antun konnte. "Ich bin so froh, dass ich dich noch einmal sehen durfte.", sagte Alicia dann zu Regal. "Aber du musst nun aufhören dich selbst zu bestrafen." "Aber Alicia...", murmelte Regal ungläubig und sah seine Geliebte mit großen Augen an. "Bitte Regal. Ich werde bald von dieser Welt entschwinden und ich möchte mir keine Sorgen mehr um dich machen müssen. Du hast schon genug gelitten." Regal jedoch schien nicht überzeugt zu sein. Man konnte ihm ansehen wie angespannt er war. Er biss sich auf die Lippen und sah zu Boden. Es war einfach zu viel für ihn. Er hatte sie mit seinen eigenen Händen getötet und nun war ein Teil von ihrer Seele doch immer noch hier und litt nach wie vor. Wie konnte sie ihm da so einfach vergeben? "Regal...", sagte Lloyd schließlich und ging ein paar Schritte auf ihn zu. "Weist du, Genis und ich haben etwas ähnliches durchmachen müssen wie du. Und Dad auch.", dabei sah er fragend zu seinem Vater, welcher ihm aufmunternd zunickte. Also erzählte er weiter. "Als ich noch ganz klein war, verwandelten die Desians meine Mutter auch in so ein Monster, als sie ihren Exsphere abnahmen. Dad musste sie töten,da sie sonst auf mich losgegangen wäre." Erschrocken sah Regal zu Kratos,welcher aber die Augen geschlossen und den Blick gesengt hatte. "Ist das wahr?", fragte er ihn schließlich. Kratos nickte, wobei sein Gesichtsausdruck wie immer neutral blieb, doch seine Augen strahlten eine tiefe Trauer aus. "Das ist etwas was ich mir nie verzeihen werde. Ich war zu schwach um sie zu beschützen. Aber ich weiß ganz genau, dass sie niemals gewollt hätte, dass ich so lebe, wie Sie es gerade tun." Dann drehte sich Regal wieder zu Alicia um. "Also gut. Sobald ich diejenigen besiegt habe, die Exspheres verwenden, werde ich meine Fesseln ablegen Das schwöre ich dir Alicia! Aber ich werde mit diesen Händen nicht mehr töten. Nie mehr!" Nun sah Alicia erleichtert und auch glücklich aus. "Danke Master Regal. Danke Presea. Nun kann ich endlich in Frieden ruhen. Darum bitte ich euch, zerstört nun den Exsphere an meinem Grabstein." "Aber wieso?", fragte Presea ihre Schwester erschrocken. "Kannst du denn nicht bleiben?" Alicia schüttelte traurig den Kopf. "Nein, Schwester. Der Exsphere absorbiert mich. Bald wäre ich darin eingesperrt, ohne in der Lage zu sein, zu sprechen, oder mich bemerkbar zu machen. Das wäre die wahre Hölle." Eine Weile wurde es still. Dannwar Regal der Erste, der zustimmend nickte und mit erstickender Stimme: "Bitte befreit sie.", sagte. "Lebe wohl Alicia.",war alles was Presea sagte. Es war schließlich Lloyd, der sich ein Herz nahm und seine Schwerter zog. "Soll ich es tun?" "Ja, danke Lloyd.", lächelte Regal erleichtert. "Ich danke euch.", lächelte Alicia traurig, aber glücklich. "Und Presea... Ich bitte dich, vergib Master Regal." Damit verschwand sie wieder in dem Exsphere und Lloyd atmete noch einmal tief durch, ehe er ausholte und den Exsphere zerstörte. Es herrschte daraufhin so etwas wie eine im stillen vereinbarte Schweigeminute, in der keiner was sagte und alle nur Alicias Grabstein betrachteten. Jeder hing einfach seinen eigenen Gedanken nach. Schließlich wandte sich Regal wieder an die Gruppe. "Es tut mir leid, dass ich euch nichts davon erzählt hatte. Ich stellte mich nach Alicias Tod und wurde dafür ins Gefängnis gesperrt. Während ich dort einsaß, versprach mir der Patriarch, er würde Vharley verhaften, wenn ich dafür Colette entführen würde. Ich glaubte ihm. Ihr könnt gerne deswegen über mich richten, doch ich bitte euch damit zu warten, bis wir Cruxis aufgehalten haben weitere Exspheres herzustellen und mit dem Leben anderer zu spielen." "Klar, wenn Presea nichts dagegen hat. Für uns bist du sowieso schon unser Freund.", rief Lloyd sofort um seinen Standpunkt zu vertreten. "Die Hauptschuld trägt Vharley an Alicias tot. Nun gut, ich werde versuchen dich nicht als meinen Feind zu betrachten. Aber... das kann etwas dauern. Dennoch werde ich den letzten Wunsch meiner Schwester akzeptieren. Versprochen." "Dann sollten wir uns wohl besser auf den Weg machen.", meinte Kratos jetzt. "Es liegt immerhin noch viel Arbeit vor uns." Kapitel 87: Etwas Freizeit -------------------------- Kapitel 86 Anfangs hatten sie gleich nach Sylvarant gewollt, um weitere Pakte mit den Elementargeistern zu schließen, doch das Ereignis hatte Regal und Presea mehr mitgenommen, als die beiden zugeben wollten und auch die restlichen, jüngeren Mitglieder der Gruppe sahen sehr müde und erschöpft aus. Daher hatten sie, nach einigem hin und her, dann doch beschlossen im Hotel von Altamira zu übernachten. Dank George konnten sie es sich sogar so richtig gut gehen lassen, denn er hatte dafür gesorgt, dass für sie alles umsonst war. Aber das ganze so richtig genießen viel ihnen schwer. Kratos und Lloyd verzogen sich sofort nach ihrer Ankunft auf ihr Zimmer. Es war ein schönes, großes, mit teuren Möbeln ausgestattetes Zimmer, doch keiner von beiden nahm davon Notiz. Stattdessen ließ sich Lloyd einfach auf das große, weiche Bett fallen und starrte nachdenklich die Decke an. Es gab vieles über das er nachdenken musste, doch er fühlte sich noch nicht bereit darüber zu sprechen. Erst als es Abend wurde, riss ihn sein Vater wieder aus seinen Gedanken. "Es gibt bald Abendessen.Du solltest etwas zu dir nehmen." Seine Worte holten Lloyds Aufmerksamkeit zurück, doch er verspürte noch keinen Hunger. Stattdessen machte er sich auf einmal Sorgen um seinen Vater. "Bist du okay Dad?" Überrascht sah Kratos ihn an."Natürlich. Wie kommst du denn darauf, dass es nicht so wäre?" Lloyd holte tief Luft und setzte sich auf, um seinen Vater besser betrachten zu können. "Du hast vorhin im Azurgarten so traurig ausgesehen. Das ganze hat dich auch sehr an Mum erinnert, nicht wahr?" Nun sah Kratos traurig und besorgt zu ihm rüber. "Ja. So wie dich auch. Ich denke es hat uns beide sehr mitgenommen." "Und Regal und Presea erst! Und dann noch Genis! Es gibt einfach zu viele Opfer durch die Exspheres!", rief Lloyd wütend und sprang auf. "Das muss endlich ein Ende finden!" Kratos sah seinen Sohn eine ganze Weile einfach nur an und schien über etwas nachzudenken. Lloyd gab ihm die Zeit und nutzte sein Schweigen um sich wieder etwas zu beruhigen. Als Kratos dann sprach, klang seine Stimme gefasst und ruhig. "Du bist ein Idealist." "Was?", fragte Lloyd jedoch nur verwirrt. "Nun, mir gefällt deine Einstellung. Du redest nicht nur, sondern handelst auch. Das ist eine Eigenschaft, die nicht viele besitzen." Nun sah Lloyd noch verwirrter drein. Momentan verstand er nicht so recht, was sein Vater ihm damit sagen wollte und auch nicht warum er das zu ihm sagte. "Zudem glaubst du an deine Ziele und verfolgst sie hartnäckig. Ich bewundere das an dir.", sprach Kratos unbeirrt weiter. "Dad... Ich verstehe nicht..." "Was ich dir damit sagen möchte ist, dass ich stolz auf dich bin und dich immer unterstützen werde. Ich bin froh das du mein Sohn bist." Mit offenem Mund starrte Lloyd seinen Vater an. Es kam nicht oft vor, dass Kratos so sentimental wurde und seitdem sie in einer größeren Gruppe unterwegs waren, kam es noch seltener vor. "Ich...", so richtig wusste Lloyd wirklich nicht, was er darauf nun antworten sollte. Wenn es sentimental wurde, war er noch nie gut mit Worten gewesen. Darum beschloss er instinktiv Taten folgen zu lassen. Blitzschnell sprang er auf und viel seinem Vater um den Hals und drückte ihn fest an sich. Kratos, der mit einer solchen Reaktion nicht gerechnet hatte, musste einen Schritt zurück setzen um sein Gleichgewicht wieder zu finden. Erst dann konnte er soweit die Situation begreifen und nahm seinen Sohn, nach einem kurzen, tiefen Atemzug ebenfalls in den Arm. "Danke Dad.",flüsterte Lloyd, ehe er sich von seinem Vater löste. "Und jetzt hab ich Hunger!" Die anderen waren bereits alle versammelt, doch das Essen verging schweigend und mit einer bedrückenden Stimmung. Auch Lloyd verspürte nicht den Drang Stimmung zu verbreiten, sondern beendete sein Mahl so schnell und schweigend wie möglich. Danach ging er noch ein wenig draußen spazieren, um den Kopf frei zu bekommen. Etwa eine Stunde schlenderte er einfach ziellos durch die Gegend, ehe er das Gespräch zweier Männer hörte, deren Stimmen ihm bekannt vorkamen. Als er näher kam,erkannte er auch ihre Stimmen und nur kurz darauf konnte er sie sehen. Sein Vater und Regal standen nicht unweit von ihm am Anfang einer Brücke und unterhielten sich. "Sie haben also mehr, oder weniger das selbe durchgemacht.", sagte Regal gerade zu Kratos. "Ja. Das alles hat viele... unangenehme Erinnerungen hervorgerufen.", nickte Kratos und verschränkte seine Arme. "Darf ich Sie etwasfragen?", fragte Regal und Kratos nickte. "Könnten Sie mir vielleicht erzählen... wie es für Sie damals gewesen ist? Ichm öchte nicht aufdringlich sein, sondern es nur verstehen." Einen Moment schwieg Kratos und schien zu überlegen,ehe er dann nickte. "Wissen Sie, ich denke so anders war es für mich auch nicht. Ich wollte Sie nicht töten. Konnte es am Anfang auch gar nicht, selbst als sie mich darum angefleht hatte." "Das hört sich wirklich so ähnlich an wie bei Alicia und mir.", nickte Regal. "Aber wie konnten Sie es tun. Ich meine, ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern,... wie ich ihr das angetan hatte. Erst ab dem Moment als es geschehen war, kann ich mich wieder erinnern." "Bei mir ist es auch sehr verschwommen. Was ich aber noch genau weiß ist, dass ich keine andere Wahl hatte. Sie verlor die Kontrolle und... ist auf Lloyd losgegangen." "Oh je...", seufzte Regal entsetzt. "Ich hatte keine große Wahl. Entweder meine Frau, oder mein Sohn. Was hätte ich tun sollen?", seufzte Kratos und senkte den Blick. "Ich verstehe. Ihre Frau hätte sich das wohl auch niemals verzeihen können." "Oder mir." "Ja. Es tut mir leid. Ich kann nur erahnen was für eine schreckliche Situation das gewesen sein muss." "Im ersten Moment ging es mir wohl auch wie ihnen. Das Gefühl sich selbst zu bestrafen war sehr stark. Doch das konnte ich nicht. Nicht mit meinem kleinen Sohn, der mich nun mehr brauchte denn je." "Ja. Vielleicht wäre meine Geschichte auch anders weiter gegangen, wenn Alicia und ich...", da brach Regal lieber ab. Es wäre doch zu schmerzlich gewesen darüber nachzudenken was hätte sein können. "Eines weiß ich mit Sicherheit.", sagte Kratos dann mit selbstsicherer Stimme. "Anna hätte niemals gewollt, dass ich mich selbst bestrafe. Damit ist niemandem geholfen." Regal sah Kratos einen Moment lang an, ehe er nickte. "Ich verstehe. Gut, ich habe ja versprochen diese Fesseln abzulegen. Sobald alles geklärt ist, werde ich das auch mit ruhigem Gewissen tun können." "Und wie ich Lloyd kenne wird er darauf achten, dass sie sich daran halten. Er kann da sehr stur sein." "Ja, das stimmt. Er ist aber auch ein guter Junge. Jedenfalls, danke für das Gespräch. Sie haben mir sehr geholfen, indem Sie mir Ihre Erfahrungen erzählt haben." "Gern geschehen.", sagte Kratos nur, doch mehr war auch nicht notwendig. Regal nickte ihm noch einmal zu, ehe er sich umdrehte und ging. Kratos blieb zurück und sah ihm nochso lange nach, bis er nicht mehr zu sehen war. Dann drehte er sich in Lloyds Richtung und sah ihm direkt in die Augen. "Du kannst jetzt rauskommen Lloyd." Lloyd spürte wie er augenblicklich rot wurde, doch er ging trotzdem sofort zu seinem Vater hinüber. "Ähm, hallo Dad. Du wusstest wohl die ganze Zeit, dass ich da war, was?" "Engel können besser hören als Menschen. Das scheinst du immer wieder zu vergessen. Zudem kenne ich deine Schritte, ich kann sie heraushören." "Ja, ja, ich weiß.",murmelte Lloyd und rieb sich verlegen den Hinterkopf. "Aber es war nicht meine Absicht zu lauschen, wirklich nicht!" "Das glaub ich. Du bist zufällig vorbei gekommen, hast uns zufällig gehört und konntest dich dann einfach nicht mehr vom Fleck bewegen." "Äh... Ja, so ungefähr.", nickte Lloyd verlegen. Seinem Vater konnte er sowieso nichts vormachen. "Tut mir leid." "Du weißt, dass das unhöflich ist?" Lloyd nickte und versuchte dabei nicht auf den Boden zu sehen. Der Blick seines Vaters konnte richtig bohrend sein. So als würde er durch einen hindurch, direkt in die Seele sehen. Plötzlich jedoch breitete sich ein leichtes Grinsen auf Kratos Gesicht aus und er legte eine Hand auf Lloyds Schulter. "Gut. Dann lass uns noch etwas spazieren gehen.", schlug er vor und dirigierte ihn sanft vor sich her. Das irritierte Lloyd etwas. So entspannt hatte er seinen Vater schon lange nicht mehr gesehen. Ganz sicher war er sich nicht, aber anscheinend hatte seinem Vater das Gespräch mit Regal auch gut getan. "Danke, dass du mit Regal gesprochen hast.", sagte Lloyd nach einiger Zeit. Irgendwie war es ihm nun wichtig mit seinem Vater zu reden. "Das hat ihm bestimmt sehr geholfen." "Hm.", war jedoch alles was Kratos als Kommentar von sich gab. Das brachte Lloyd zum grinsen.Sein Vater war noch nie sehr gesprächig gewesen, wenn es um Gefühle ging. "Mum wäre sicher stolz auf dich." Dafür bekam er einen leichten Klaps auf den Hinterkopf. "Nun hör schön auf!" Als Lloyd sich aber kurz zu seinem Vater umsah, konnte er doch ein Schmunzeln auf dessen Lippen erkennen. "Ach komm schon, Dad! Die Wahrheit werde ich wohl noch sagen dürfen." "In diesem Fall nicht,nein." "Du bist ein richtiger Spielverderber!", murrte Lloyd und zog mit Absicht einen Schmollmund. "Ich weiß. Das scheint meine Aufgabe als Vater zu sein.", seufzte Kratos, was Lloyd dazu brachte die Augen zu verdrehen. "Jetzt wirst du dramatisch!" Kratos schmunzelte darüber nur, sagte aber nichts mehr, da sie bereits im Hotel angekommen waren.Dafür das es bereits dunkel war, war hier immer noch ein beständiges Kommen und Gehen und beide wollte nicht gerade über dieses Thema reden, wo jeder zuhören konnte. Als sie ihr Zimmer betraten,fühlte sich Lloyd allerdings doch recht müde. Die letzten Tage waren einfach sehr anstrengend gewesen und das zeigte sich jetzt doch. "Wir gehen morgen dann weiter, oder?", fragte Lloyd noch als er sich hinlegte. "Ja, wir sollten doch so wenig Zeit wie möglich verschwenden.", antwortete Kratos, der jedoch keine Anstalten machte ins Bett zu gehen. Darüber wunderte sich Lloyd aber nicht. Er war es ja nicht anders gewohnt. "Gut.", sagte er und schloss die Augen. "So sehe ich das auch." Kratos stand eine Weile einfach nur im Raum und wartete bis Lloyd eingeschlafen war. Warum er das tat wusste er selber nicht, aber irgendwie beruhigte es ihn. Dann wandteer sich um und öffnete die Balkontür um nach draußen zu treten und dort die meiste Zeit der Nacht zu verbringen um die Sterne anzusehen. Kapitel 88: Ifrit ----------------- Kapitel 87 Am nächsten Morgen waren alle wieder früh auf den Beinen. Sie frühstückten noch und trafen sich dann in der Hotellobby. "Also, dann gehen wir jetzt nach Sylvarant?", fragte Lloyd in de Runde. "Oder hat jemand vorher noch etwas zu erledigen?" Da keiner was sagte, meinte Raine: "Gut, dann brechen wir auf. Je eher wir bei Ifrits Tempel ankommen umso besser." Also verließen sie Altamira und bestiegen die Rheairds, sobald sie außer Sichtweite der Stadt waren. Dann machten sie sich auf den Weg um nach Sylvarant zu gelangen und von dort aus nach Triet. Dort machten sie einen Zwischenstopp um eine Kleinigkeit zu essen und ihre Heilmittel aufzufrischen. Immerhin war es keine Kleinigkeit einem Elementargeist gegenüber zu treten. "Bist du bereit uns mit den Elementargeistern zu helfen, Sheena?", fragte Genis mit einem fröhlichen Grinsen als er sich zu ihr, Colette, Vivi, Ann und Lloyd setzte. "Oh ja!", pflichtete Lloyd ihm sofort bei. "Undines Hilfe könnten wir hier sicher brauchen!" "Celsius!", berichtigten ihn seine Freunde aber sofort ihm Chor. "Was?", fragte er verwirrt. "Der gegensätzliche Elementargeist von Ifrit ist Celsius!", klärte ihn Ann auf. "Undine ist der Gegensatz zu Volt." "Ja, ja...", brummte Lloyd beschämt und vermied es den anderen in die Augen zu sehen. "Komm schon, passt du wirklich nie auf?", seufzte Genis und schüttelte den Kopf. "Natürlich tu ich das!", versuchte Lloyd sich zu verteidigen. "Ich kann mir solche Dinge halt einfach nicht merken!" "Etwas mehr zuhören würde auch nicht schaden." "Aber ich hör doch zu!" "Mit geschlossenen Augen?" "Halt die Klappe Genis!" "Könnt ihr beide nicht einfach aufhören?", seufzte Ann. "Das hilft uns doch auch nicht weiter, um gegen Ifrit zu kämpfen." "Ist doch wahr!", brummte Genis beleidigt und verschränkte die Arme, während er eine Schnute zog. "Wo bleiben denn die anderen nur?", seufzte Sheena, da sich die Stimmung trotzdem nicht zu entspannen schien. "Vorhin hab ich eine lange Schlange bei den Heilmitteln gesehen. Vielleicht dauert es deswegen etwas länger.", vermutete Ann. "Oh je.", seufzte Lloyd. "Hey, wollen wir solange noch ein bisschen trainieren um fit für den großen Kampf zu sein?" "Willst du wirklich deine Kräfte nun schon verbrauchen?", fragte Genis ungläubig und zog die Augenbrauen kritisch zusammen. "Wir haben doch noch einen harten Kampf vor uns!" "Also, ich hätte nichts dagegen mich vorher etwas aufzuwärmen.", sagte Ann und stand auf um sich zu strecken. Ihr wurde sowieso langsam langweilig. "Klasse!", rief Lloyd begeistert und sprang auf, froh endlich was zu tun zu haben. Doch erst einmal mussten sie sich einen Platz suchen, der groß genug war und wo sie niemandem im Weg standen. Die anderen folgten ihnen einfach. Zum Glück fanden sie recht schnell einen Ort, wo nicht viel los war. Zwar war es nicht besonders groß, aber sie konnten ja auch einmal üben mit begrenzten Raum zu kämpfen. "Also gut.", sagte Lloyd, zog seine Schwerter und nahm seine Kampfposition ein. "Bereit?", mehr Zeit ließ Ann ihm jedoch nicht um sich vorzubereiten, ehe sie schon angriff. "Woha!", rief Lloyd überrascht, konnte sie aber noch gut blocken. Seine Reflexe hatten sich wirklich verbessert. Ann zog sofort nach, doch Loyd war nun in seinem Element und bereit selbst anzugreifen. Die anderen hatten sich abseits auf den Boden gesetzt und beobachteten den Kampf mehr, oder weniger interessiert. Besonders Genis langweilte sich gerade. Er wollte endlich zum Tempel und konnte es kaum abwarten bis Raine und die anderen wieder kamen. Sheena und Vivi dagegen unterhielten sich angeregt über die Elementargeister, während Colette interessiert den beiden Kämpfenden zusah. Allerdings konnten sie nicht besonders lange trainieren, ehe die anderen zurück kamen. "Hey, Dad!", rief Lloyd, als er seinen Vater sah und wurde dadurch kurz abgelenkt. Das nutzte Ann sofort aus. Mit ihrem Dolch schlug sie sein rechtes Schwert zur Seite und schaffte es dadurch ihren Dolch schnell an seinen Hals zu legen. "Nicht ablenken lassen!", sagte sie grinsend. "Ach, komm schon! So ernst haben wir doch gar nicht trainiert!" "Man kann nie ernst genug trainieren.", meinte Kratos aber mit seiner üblichen ernsten Stimme. "Aber wenigstens stellst du dich in wirklichen Kämpfen besser an als in Übungskämpfen." "Dad!", rief Lloyd und spürte wie er rot wurde. "Wenn ihr euch nicht zu sehr verausgabt habt, können wir ja gehen.", meinte Raine, während sie Lloyd und Ann prüfend ansah. "Also ich bin bereit.", sagte Ann gut gelaunt und Lloyd stimmte ihr sofort zu. "Ja, ich auch!" "Na dann, machen wir uns besser auf den Weg." Damit machte sich Raine auf den Weg und die anderen folgten ihr augenblicklich. Sie beschlossen die kurze Strecke zu Fuß zu gehen und nicht die Rheairds zu nehmen. Dennoch wurde ihnen recht schnell sehr warm und dann auch richtig heiß. "Oh man! Ich hatte ganz vergessen wie heiß es hier werden kann!", stöhnte Lloyd nach nur 15 Minuten. "Oben in der Luft war das gar nicht so schlimm! Wollen wir nicht doch lieber wieder fliegen?" "Nein!", sagte Kratos aber sofort. "Das ist eine gute Gelegenheit euch an die Hitze zu gewöhnen. In Ifrits Tempel wird es noch heißer werden!" "Oh nein!", stöhnte Lloyd. "Du hast recht, da drin ist es ja höllisch heiß!" "Wie konntest du das vergessen?", seufzte Genis und schüttelte den Kopf. "Ich hab es nicht vergessen!", rief Lloyd aber sofort mit leichtem Ärger in der Stimme. "Ich hab bis nun nur nicht daran gedacht." "Wie kannst du nicht daran denken?" "Hört endlich auf mit dem Unsinn!", mischte sich nun Raine ein. "Spart euch eure Kräfte lieber für die Kämpfe auf!" Genis verzog daraufhin missmutig das Gesicht und murmelte etwas davon, dass Lloyd doch damit angefangen hätte, traute sich das aber nicht laut auszusprechen. Der Rest der Strecke verbrachten sie schweigend, doch als sie am Eingang ankamen, waren die Meisten von ihnen recht verschwitzt. "Oh man, das hält doch keiner aus!", beklagte sich Zelos mit theatralischer Stimme. "Sei still, wir sind ja schon da!", zischte Sheena wütend, wischte sich aber auch den Schweiß von der Stirn. "Umso schlimmer! Da drin wird es jetzt erst so richtig heiß!", beschwerte sich der Rothaarige aber weiterhin. "Na dann.", meinte Vivi und stellte sich zwischen Sheena und Zelos, die sich angifteten. "Je schneller ihr reingeht, umso schneller seid ihr auch wieder draußen." "Ja,... Moment mal, wir?!", rief Sheena und sah ihre Freundin überrascht an. "Was ist mit dir?" "Ich feuer euch an!", meinte ihre Freundin aber nur lächelnd. "Du hast sie doch nicht mehr alle!", sagte Sheena entsetzt nach Luft ringend, doch Vivi grinste nur frech. "Also ich würde mich freuen wenn Vivi mich anfeuert.", lächelte Colette fröhlich strahlend. "Und ich würde mich noch mehr freuen wenn sie mitkämpfen würde!" "Hört endlich mit diesem Unsinn auf und konzentriert euch auf den Tempel!", mahnte Raine die Jüngeren. "Wir sind nun gleich bei Ifrit und dieser Kampf wird hart!" Endlich gaben sie Ruhe und Raine hätte am liebsten erleichtert aufgeseufzt. Manchmal konnten die Jüngeren schon anstrengend sein. Auch Kratos war über die kurze Ruhe dankbar. Seitdem sie mit der Gruppe unterwegs waren, war es doch recht laut geworden, wenn sie sich gegenseitig anschrieen. Aber so war das wohl wenn man jung war. Schließlich erreichten sie den Raum und alle Augen richteten sich auf Sheena, die vortrat um Ifrit zu rufen und um einen Pakt zu bitten. Wie die anderen Elementargeister zuvor erschien Ifrit auch sofort und forderte die Gruppe zu einem Kampf heraus und sie waren bereit. Der Kampf war dennoch anstrengend und sie zogen sich viele Verbrennungen zu, doch letzten Endes besiegten sie den Elementargeist und Sheena konnte einen Pakt mit ihm schließen. Danach waren aber alle erschöpft. "Lasst uns am Tempeleingang ein Lager aufschlagen und unsere Wunden behandeln.", seufzte Raine, während sie sich schwer auf ihren Stab stützte und mit dem Ärmeln den Schweiß von der Stirn wischte. "Eine gute Idee.", stimmte Kratos ihr zu, denn keiner von ihnen sah so aus, als würden sie heute noch weit kommen. Müde, verwundet und völlig erschöpft schleppten sie sich mit letzter Kraft zum Tempeleingang, wo sie halbherzig ein Lager aufschlugen. "Man, ist das heiß!", stöhnte Lloyd auch schon nach ein paar Minuten und wischte sich den Schweiß von der Stirn. "So geht es uns allen!", zischte Genis sichtlich genervt, was aber wohl eher daran lag, dass die Hitze ihn leicht reizbar machte. "Beruhige dich Genis.", seufzte Raine und setzte sich auf eine Decke im Schatten. "Komm lieber her, damit ich zumindest deine schlimmsten Wunden heilen kann." "Hast du dazu überhaupt noch genug Mana übrig?", fragte ihr kleiner Bruder, ging aber zu ihr rüber. "Keine Sorge, ich werde es schon nicht übertreiben. Versprochen.", sagte sie und begann die schlimmsten Wunden zu heilen. Leider reichten ihre Kräfte nicht aus um sie ganz zu schließen, aber zumindest um sie abzumildern. "Komm du auch her, Lloyd.", hörte dieser seinen Vater plötzlich hinter sich sagen und als er sich umdrehte, sah er seinen Vater im Schatten sitzen und wie er ihn mit einem auffordernden Blick ansah. Er hatte sich so sehr auf Genis und Raine konzentriert, dass er alles andere um sich herum vergessen hatte. Langsam ging Lloyd zu seinem Vater hinüber. Er war einfach nur noch erschöpft und wollte sich hinlegen und schlafen. Aber als er sich setzte, begann Kratos sogleich ihn auf Verletzungen zu untersuchen. "Du hast ziemlich viele Verbrennungen erlitten.", seufzte sein Vater, während er begann seine Wunden zu heilen. "Ich weiß, ich weiß.", stöhnte Lloyd, denn er wollte nun wirklich keine Predigt gehalten bekommen, sondern einfach nur schlafen. "Ich muss vorsichtiger werden und mehr auf meine Gegner acht geben." "Gut, dass du es weißt, denn mir fehlt gerade die Kraft dich zu belehren." Sogar Kratos war so erschöpft und müde, dass er Lloyd nur noch heilen und sich dann ausruhen wollte. Das wiederum bereitete Lloyd nun doch Sorge. "Ähm, geht es dir gut?", fragte er besorgt. Müde schloss Kratos seine Augen und legte eine Hand auf die Stirn, nickte aber. "Ja. Ja, mir geht es gut." "Bist du sicher? Du machst doch sonst nicht so schnell schlapp.", meinte Lloyd aber mit kritischem Blick. "Die letzten Tage waren anstrengend. Ein paar Stunden Schlaf und ich bin wieder einsatzbereit.", versicherte er ihm. Noch etwas skeptisch sah Lloyd ihn an, beließ es aber dabei. "Okay. Bin ich dann fertig?" "Gleich. Ich muss nur noch eine Salbe auftragen und deine Wunden verbinden, dann kannst du gehen." Geduldig ließ Lloyd sich behandeln und dankte seinem Vater auch artig, ehe er sich auf seine bereits ausgebreitete Decke legte und kurz darauf tief und fest einschlief. Kapitel 89: Claras Rettung -------------------------- Kapitel 88 Als Lloyd wieder wach wurde, ging gerade die Sonne auf. Langsam richtete er sich auf, gähnte und streckte sich erst mal. Dabei kamen ihm seine Wunden und Verbrennungen aber sofort wieder in den Sinn und er verzog schmerzhaft das Gesicht. Das würde wohl noch ein Weilchen weh tun. Doch als er aufstand, spürte er die Kälte, welche nachts das Wüstengebiet heim suchte und ihn zittern lies. Zum Glück wurde es gerade hell und die Wüste würde sich aufheizen. Lloyd sah sich um und entdeckte seinen Vater, der etwas abseits von ihrem Lager stand und in die Wüste hinaus sah. Langsam ging Lloyd zu ihm hinüber und stellte sich neben ihn. Beide standen eine Weile einfach nur schweigend nebeneinander und genossen die Präsenz des anderen. "Geht es dir besser?", fragte Kratos schließlich mit leiser Stimme. "Huh? Oh, meinst du die Verbrennungen?" Ein stummes Nicken. "Oh, die spüre ich schon gar nicht mehr." Sein Vater sah ihn lange zweifelnd an, bis er sagte: "Lass sie dir trotzdem noch einmal von Raine ansehen." "In Ordnung.", nickte Lloyd und wusste, dass seinem Vater klar war, dass er natürlich immer noch Schmerzen hatte. Kein Wunder, so steif wie er wahrscheinlich da stand. Ein energisches Nicken. "Gut. Du musst wirklich mehr auf dich achten." "Ja, ja, ich weiß.", seufzte Lloyd leicht genervt, auch wenn er wusste, dass sein Vater recht hatte. "Es reicht schon wenn Colette alle ihre Wunden versteckt!" "Was?!", rief er nun doch entsetzt. "Was weißt du? Ist sie etwa schwer verletzt?!" Doch sein Vater zuckte nur mit den Schultern. "Das kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass sie anhand ihrer Körperhaltung und ihrem Verhalten verzweifelt versucht, etwas zu verbergen." Nun wurde Lloyd erst so richtig besorgt. Es sah Colette aber auch ähnlich ihre Verletzungen und Krankheiten zu verbergen, nur damit sich andere keine Sorgen um sie machten. "Was soll ich tun?", fragte er seinen Vater schließlich, in der Hoffnung eine Antwort zu bekommen, ohne jemanden eine unangenehme Situation zu bereiten. "Beobachten und abwarten. Es wäre falsch wenn du sie dazu zwingen würdest dir ihr Geheimnis anzuvertrauen. Auch wenn es ihr schlecht geht. Zumindest solange dies keine Gefahr für sie, oder die Gruppe darstellt." "Ich will sie ja nicht dazu zwingen. Aber..." Lloyd hasste solche Situationen! Mit Colette konnte man darüber nicht reden, denn sie würde einem noch blutüberströmt versichern, dass es ihr gut ginge! "Ich weiß. Hab noch etwas Geduld. Du wirst schon sehen, meistens geht alles seinen Weg. Eine Krankheit, oder Verletzung kannst du nicht ewig verheimlichen." "Okay. Ich hoffe nur, dass es dann nicht zu spät ist.", seufzte Lloyd und sah zu Colette, die noch friedlich in ihrer Decke gewickelt schlief. Sein Vater sagte daraufhin nichts mehr. Aber was sollte er auch sagen? Es würde sowieso nichts ändern. Und das frustrierte Lloyd am meisten. Die Tatsache, dass er momentan hilflos war und nichts tun konnte. Würde er nämlich zu Colette gehen und ihr sagen, dass er weiß, dass sie etwas vor ihm verbirgt, würde sie stur solange versuchen ihn abzuwimmeln, bis er ihr auf den Kopf zusagen kann, was mit ihr nicht stimmt! Nach und nach begannen auch die anderen der Gruppe wach zu werden. Regal war sogar schon vor Kratos munter gewesen und hatte an einem ruhigen Ort, am Rande vom Lager, trainiert. Nun wachten gerade Raine auf und Sheena folgte kurz danach. Die Bewegungen, die nun im Lager entstanden weckte nun auch nach und nach die restlichen Gruppenmitglieder. Die Meisten jedoch gähnten noch ausgiebig, während sie zusammenpackten und ein Frühstück zubereiteten. Auch Lloyd packte seine Sachen zusammen, wobei er es aber nicht lassen konnte Colette, hin und wieder, besorgte Blicke zuzuwerfen. Aber sie bemerkte es nicht, sondern lächelte wie sonst auch fröhlich vor sich her. Er konnte sich nicht helfen. Irgendwie tat es weh, dass sie sich ihm nicht anvertraute. Gut, er hatte ihr auch verschwiegen, dass er ein Halbengel ist, aber wenn es ihm nicht gut geht, hatte er immer mit ihr darüber sprechen können. Seine Gedanken schweiften ab, als er das Frühstück riechen konnte und erst nun wurde ihm bewusst wie hungrig er war. Also setzte er sich zu seinen Freunden und langte kräftig zu, auch wenn er sich nicht wirklich an den Gesprächen beteiligte. Dazu war er einfach zu tief in Gedanken versunken. "Also, wo gehen wir als nächstes hin?", fragte Genis, als sie alles zusammengepackt hatten. "Nun sollten wir zu Sylph gehen, oder?", meinte Ann und erhielt von Sheena und Raine ein zustimmendes Nicken. Plötzlich jedoch bebte die Erde und für einen kurzen Moment waren sie sehr wackelig auf den Füßen. "Wow!", rief Sheena als das Erdbeben vorbei war. "Erdbeben kommen in letzter Zeit aber häufig vor!" "Hm... Ich frage mich ob es etwas mit dem Unterbrechen des Mana-Stroms zu tun hat. Als wir den Mana-Strom zwischen Undine und Volt geschlossen haben, hatte es auch ein Erdbeben gegeben.", meinte Raine nachdenklich. "Das ist nicht gut.", murmelte Kratos besorgt, was aber nicht alle gehört hatten. "Was?", fragte Lloyd verwundert. Er hatte seinen Vater gehört, da er direkt neben ihm stand. "Ich bin mir nicht sicher. Am besten wir sprechen später darüber.", flüsterte sein Vater ihm ins Ohr, was Lloyd doch sehr überraschte. "Also, wohin gehen wir jetzt?", wollte Colette wissen, als es still geworden war und niemand mehr was sagte. "Wir sollten unsere Vorräte auffrischen.", meinte Regal. "Viel ist es nicht mehr was wir haben." "Wie wäre es wenn wir das in Izoold tun?", schlug Ann vor. "Da gibt es mehr Auswahl als in Triet, vor allem was Obst und Gemüse angeht." "Eine gute Idee.", stimmte ihr Raine zu. "Es liegt ganz in der Nähe. Das ist gut, denn ich glaube wir sind alle noch erschöpft." "Dann lasst uns gleich losgehen. Diese Hitze hier ist kaum zu ertragen.", beschwerte sich Zelos und sie holten ihre Rheairds hervor. Da hatte wirklich keiner was dagegen. Sie beeilten sich so schnell wie möglich auf die Rheairds zu kommen und aus der Wüste heraus zu kommen. Oben in der Luft war es schnell deutlich kühler, was für alle eine Erleichterung war. So verflog die Müdigkeit dann auch ziemlich schnell und bei vielen machte sich die Abenteuerlust wieder breit. Nach noch nicht einmal einer Stunde hatten sie Izoold erreicht und begaben sich zum Hafen um dort frische Lebensmittel einzukaufen. "Man, hier gibt es wirklich viel Fisch.", seufzte Lloyd, als er mit seinem Vater versuchte noch etwas anderes als Fisch aufzutreiben. "Tja, in einer Hafenstadt ist das nun einmal so.", meinte Kratos und sah sich einige getrocknete Fischsorten an. "Stimmt. Aber ich will nun auch nicht wochenlang nur Fisch essen!" "Wäre aber wohl nicht schlecht für dich.", seufzte Kratos, wofür Lloyd jedoch nur einen fragenden Blick übrig hatte und das lieber nicht kommentierte. "Beeilen wir uns einfach." Er wollte einfach weiter und die Sache mit den Elementargeistern hinter sich bringen. Plötzlich war aber Tumult zu hören und der Halbengel sah sich um woher die Rufe und Schreie wohl herkommen könnten. "Das kommt vom Strand!", hörte er seinen Vater aber schon sagen und lief in die Richtung des Lärms. Lloyd folgte ihm sofort und auch ihre anderen Teammitglieder schienen mitbekommen zu haben, dass etwas nicht stimmte und folgten ihnen. Als sie dann jedoch beim Strand ankamen, stockte ihnen der Atem! Dort am Strand stand Clara! Die Frau von Gouverneur Dorr. Und sie wurde angegriffen! "Hey, lasst sie in Ruhe!", schrie Lloyd wütend und die Männer hielten ein. Natürlich drehten sich alle zu ihm um und er wurde mit vernichtenden Blicken angestarrt. "Verdammt nochmal! Lasst uns in Ruhe! Wir haben das Monster zuerst gesehen!" "Ich sagte ihr sollt sie in Ruhe lassen! Sie ist kein Monster!", blieb der Halbengel aber stur. "Professor, bitte helfen sie ihr!", bat Colette besorgt. "Ja. Tretet alle etwas zurück!", sagte Raine und begann ihre Heilmagie zu wirken. Ein helles Licht umgab sie und alle mussten die Augen schließen als sie geblendet wurden. Als sie dann wieder die Augen öffneten, war das Monster verschwunden und an seiner Stelle stand eine wunderschöne Frau vor ihnen, die ziemlich verwirrt dreinschaute. Lloyd war der erste von ihnen, der reagierte. "Geht es dir gut?", fragte er sie vorsichtig. Die blonde Frau sah sich verwirrt um und blinzelte mehrmals, ehe sie mit noch schwacher Stimme und unsicher: "W... Wo bin ich?", fragte. "In Izoold.", erklärte Raine ihr sanft. "Kannst du dich daran erinnern was passiert ist." "Ich...", einen Moment starrte sie einfach gerade aus, tief versunken in ihren Gedanken, ehe sie nickte. "Ja... Ja, ich erinnere mich." "Bist du in Ordnung?", erkundigte sich Colette noch mal besorgt und nach kurzem Überlegen nickte Clara. "Oh, der Göttin sei dank!" "W... Was?", stotterte einer der Männer nun völlig verwirrt. Wieso hat sich dieses Monster in eine Frau verwandelt?!" "Ich hab euch doch gesagt, dass sie kein Monster ist!", schnauzte Lloyd die Jäger an, wo gar nicht zu wissen schienen, was sie sonst noch sagen sollten. Bevor Lloyd aber noch mehr sagen konnte, spürte er eine Hand auf seinen Schultern und als er aufsah, blickte er in die Augen seines Vaters. "Lass es gut sein.", flüsterte er ihm zu und nach kurzem Zögern nickte Lloyd. Dann ging Kratos zu Clara hinüber und redete leise mit ihr. Sie nickte zu etwas, was er sagte und führte sie vom Strand weg. Erst sah Lloyd ihnen nach, doch nach kurzem Zögern folgte er ihnen. Er konnte sich denken, dass sein Vater Clara helfen wollte und da wollte er er auch seinen Beitrag leisten. Kapitel 90: Geduld ------------------ Kapitel 89 Kratos hatte Clara in sein und Lloyds Zimmer im Inn geführt und sein Sohn hatte nur kurz darauf ebenfalls das Zimmer betreten. Für einen Moment sah er seinen Vater fragend und unsicher an, doch als dieser ihm zunickte, setzte er sich zu ihnen. Dann begann Kratos mit vorsichtig gewählten Worten ihr zu erklären, wie sich wirklich alles zugetragen hatte. Dies dauerte jedoch eine ganze Weile, wobei Lloyd die meiste Zeit über aber schwieg und einfach nur intensiv zuhörte. Es war ihr anzusehen, dass es ihr nicht leicht viel sich zusammen zu reißen, als sie hörte was mit ihrem Mann und ihrer Tochter geschehen war, doch sie behielt die Fassung. Als Kratos schließlich geendet hatte, holte sie tief Luft und seufzte schwer. "Das ist eine Menge zu verarbeiten. Ach, ich weiß nicht was ich nun tun soll...", flüsterte sie und es kam fast wie ein Schluchzen herüber. "Palmacosta braucht Sie.", sagte Lloyd plötzlich und zog damit die Aufmerksamkeit auf sich. "Mein Sohn hat recht.", sagte Kratos nach einem Moment der Stille. "Momentan kümmert sich ja Neil um Palmacosta, aber das ist nur eine vorübergehende Lösung. Ihr Mann hätte das sicher so gewollt." "Ja.", seufzte sie, tief Luft holend. "Ja, Sie haben recht. Ich werde noch etwas hier bleiben um mich zu sammeln, ehe ich zurück nach Palmacosta kehre. Danke sehr, Sie waren wirklich sehr verständnisvoll." "Gern geschehn. Wenn Sie noch etwas brauchen, wir werden heute noch hier sein. Morgen müssen wir weiter.", erklärte Kratos ihr. "In Ordnung. Und nochmals vielen Dank. Von hier aus komme ich alleine klar.", sagte sie und stand auf. "Dann werden wir Neil eine Nachricht schicken, dass es Ihnen gut geht und Sie nach Palmacosta zurück kehren.", schlug Lloyd vor und Clara nickte. "Vielen Dank. Auf Wiedersehen." Dann verließ sie das Zimmer. Schweigend saßen Kratos und Lloyd nebeneinander, bis Lloyd plötzlich etwas auffiel. "Wie will Clara eigentlich hier bleiben und nach Palmacosta kommen, wenn sie kein Geld hat?" "Ich habe ihr bereits genügend Geld gegeben, dass sie einige Tage hier bleiben und dann ein Schiff zurück nach Palmacosta nehmen kann." "Oh… gut.", erneut trat ein Moment des Schweigens ein, ehe sich Lloyd traute die nächste Frage zu stellen. "Glaubst du wir hätten Mum retten können, wenn wir dieses Wissen damals schon gehabt hätten?" Kratos seufzte daraufhin schwer und legte einen Arm um Lloyds Schultern. "Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Die Umstände damals waren einfach sehr kompliziert." "Ich weiß.", seufzte Lloyd und lehnte sich gegen seinen Vater. "Aber wenn du mich nicht hättest beschützen müssen… Ich meine, wenn sie mich nicht angegriffen hätte." "Keine Ahnung wie es dann gekommen wäre.", murmelte Kratos und drückte ihn etwas mehr an sich. "Aber wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich sie natürlich nicht getötet. Und wahrscheinlich hätte ich auch alle Hebel in Bewegung gesetzt um sie zu retten." "Nicht nur wahrscheinlich. Da bin ich mir sicher.", grinste Lloyd und entlockte auch seinem Vater damit ein angedeutetes Lächeln. Während sich Lloyd und Kratos um Clara kümmerten, versuchten sich die anderen mit Einkäufen die Zeit in Izold zu vertreiben. Allerdings war keiner so recht bei der Sache und jeder hing seinen eigenen, schwermütigen Gedanken nach. "Denkst du, dass Lloyd und Kratos das sehr mitnimmt?", fragte Genis Ann, als sie auf einer Bank Pause machten. "Nun ja, ich denke schon, dass es schwer für sie ist.", antwortete sie ihm nachdenklich. "Aber sie können Clara noch am besten verstehen. Es ist wohl wirklich besser wenn sie das machen und sich um sie kümmern." "Und wie geht es dir?", fragte Ann und sah ihren kleineren Freund besorgt an. Dieses Ereignis musste auch bei ihm Erinnerungen an Marbel hervorrufen. "Mir?", murmelte Genis, hörte sich dabei aber nicht verwundert an und sah auch nicht so aus. "Ja, dir. Du… hast doch auch mal so etwas ähnliches erlebt." Genis machte daraufhin ein verbissenes Gesicht und biss sich auf die Unterlippe, sagte aber nichts dazu. "Du musst nicht darüber reden wenn du nicht willst," stellte sie dann gleich klar, als sie seine Unsicherheit spürte. "Weist du…", seufzte er und holte dann tief Luft. "Es ist nicht einfach. Aber… auch wenn wir Marble nicht retten konnten, so denke ich, dass sie glücklich darüber wäre, dass wir es bei Clara konnten." "Da bin ich mir sicher. Und Lloyds Mutter wird darüber sicher auch glücklich sein. Und Alicia auch." "Ja. Sogar viele in unserer Gruppe haben darunter zu leiden. Das müssen wir einfach ändern! Ein für alle mal!", rief der kleine Halbelf dann und sah sie entschlossen an. "Na, das ist doch die richtige Einstellung!", lächelte Ann zufrieden, wodurch Genis noch breiter grinste. "Ja, wir schaffen das schon! Und wenn die Welt ein besserer Ort ist, wird niemand mehr so leiden müssen." Erst nach und nach kehrten die Gruppenmitglieder zum Inn zurück und warteten dort geduldig auf die anderen. Auch Lloyd und Kratos gesellten sich wieder zu ihnen. "Wie… Wie geht es Clara?", fragte Genis die beiden, als sie wieder zusammen saßen. "Sie hat einen starken Charakter. Es wird schwer werden für sie in dieses Leben zurück zu kehren, wo nichts mehr so ist, wie es für sie war, aber sie wird es schaffen.", meinte Kartos und man konnte ihm ansehen, dass er daran glaubte. "Ja, das denke ich auch.", stimmte Raine ihm zu, klang jedoch erleichtert als sie Kratos Meinung hörte. "Na dann...", rief Zelos, um die Gruppe endlich vorwärts zu bringen. Zwar wurde er dafür von der Gruppe böse angesehen, aber Lloyd gab ihm in diesem Fall recht. "Er hat recht. Wir müssen weiter. Wir haben gerade schon einiges an Zeit eingebüßt." Genis seufzte. Es war wohl Zeit das nun hinter sich zu lassen und in die Zukunft zu sehen. "Können wir vorher bitte noch nach Hima gehen?", sagte seine Schwester dann aber. "Ich würde gerne noch einige Heiltränke kaufen, die ich hier nicht gefunden habe." Einige der jüngeren stöhnten so leise wie möglich. Heute kamen sie wohl einfach nicht voran. "Muss das sein?", murmelte Lloyd, doch darauf achtete keiner und Raines Bitte wurde zugestimmt. "Okay, gehen wir.", seufzte Ann und setzte sich als erste in Bewegung um Izold zu verlassen und außerhalb die Rheairds heraus zu holen, um nach Hima zu kommen. Als sie in Hima ankamen, fühlte sich Lloyd schon wieder wie erschlagen. Während er seinen Rheaird wegpackte, sah er aber, dass es den meisten anderen wohl auch so zu gehen schien. Obwohl sie Zeit zum Ausruhen hatten, schien das nicht auszureichen. Sie waren einfach nur erschöpft. Zwar nicht mehr körperlich, aber wohl seelisch und besonders Lloyd musste erkennen, dass es ganz schön anstrengend war die Welt zu retten. Keinem war so richtig nach Erkunden und so warteten sie einfach vor dem Laden, bis Raine ihre Besorgungen erledigt hatte. "Dauert das wirklich so lange?", seufzte Zelos. "Die gehen doch nicht shoppen, oder?" "Bei Raine dauert es länger bis sie mit den Heiltränken durch ist, wie wenn sie nach Kleidung sucht.", erklärte ihm Genis wenig motiviert. Ann seufzte. Keine Arbeit die sie für die Abtrünnigen je erledigt hatte, schien so ermüdend gewesen zu sein wie diese Reise auf der sie sich gerade befand. "Wo ist eigentlich Vivi?", fragte Presea, während sie sich nach allen Richtungen umsah. "Oh, sie ist wahrscheinlich shoppen.", seufzte Sheena und senkte ihren Kopf, bis ihre Stirn an das Holzgeländer anstieß, an dem sie sich gerade lehnte. "Das kann ewig dauern!" "Was?!", rief Zelos und plötzlich kam wieder Leben in den Auserwählten. "Ohne mich?! Das geht doch nicht! Vivilein!", und schon rannte er los und verschwand um eine der Häuserecke. "Hä?", sagte Genis leicht verwirrt. "Was macht er denn da?" "Er stellt Vivi sein Geld zum ausgeben zur Verfügung.", seufzte die Beschwörerin lustlos. Nun sah Lloyd sie verwundert an. "Warum das denn?" "Frag mich nicht. Er ist halt so Mädchen gegenüber und Vivi nutzt das aus. Eigentlich gar nicht so dumm von ihr." "Ja, das stimmt.", stimmte Genis ihr grinsend zu. "Warum gehst du dann nicht auch mit ihnen mit?", fragte Lloyd verwundert, woraufhin Sheena leicht rot wurde. Ob aber vor Scham, oder Wut konnte er nicht sagen. "Ich werde mich garantiert nicht so leicht hergeben!" "Äh, und was meinst du damit Sheena?", wollte Lloyd wissen. "Ach, vergiss es einfach, Lloyd!", schnauzte sie ihn aber an und wurde noch roter im Gesicht. "Hä?", Lloyd verstand zwar immer noch nichts, aber niemand sagte mehr etwas dazu, also beließ er es dabei. Also wurde es wieder still, während sie weiter auf die Älteren warteten. Als Raine und die anderen sich dann endlich wieder zu ihnen gesellten, waren diese aber nicht glücklich darüber, dass Vivi und Zelos weg waren. "Nun müssen wir auf die beiden auch noch warten!", rief Raine sichtlich genervt. "Auf euch mussten wir doch schließlich auch warten!", murmelte Genis etwas bissig und bekam dafür prompt von seiner Schwester einen Schlag auf den Hinterkopf. "Heiltränke sind auch wichtig für das was wir gerade erledigen müssen! Ich glaube kaum, dass die beiden auch etwas wichtiges zu erledigen haben!" "Sheena meint, sie seien shoppen gegangen.", versuchte Colette etwas hilfreiches beizusteuern, aber die Älteren sahen danach nur noch finsterer drein. "Wir könnten sie suchen gehen.", schlug Lloyd vor, doch Raine schüttelte darüber den Kopf. "Dann dauert es nur noch länger, bis wir alle wieder zusammen finden.", sagte Raine verärgert. "Aber so könnte es doch auch ewig dauern!" "Ich werde sie suchen gehen.", sagte Kratos plötzlich und zog damit die Aufmerksamkeit auf sich. "Aber...", wollte Raine widersprechen, doch Kratos schnitt ihr mit einer energischen Handbewegung das Wort ab. "Ich werde schnell und effektiv vorgehen und somit bald wieder da sein. Machen Sie sich keine Sorgen.", und damit machte er sich auch schon auf den Weg, bevor Raine noch etwas sagen konnte. Unzufrieden verzog sie das Gesicht. Gerade lief es einfach nicht so wie es nach ihrer Meinung laufen sollte. "Kommen Sie schon Professor.", seufzte Lloyd, als er ihren Gesichtsausdruck sah. "Dad weiß schon was er tut. Er wird die beiden schnell finden, da bin ich mir sicher." "Ganz genau.", stimmte Ann ihm zu. "Vergessen Sie nicht, dass Kratos besser hören kann als Engel. Er wird sie viel schneller finden als Sie glauben." Raine seufzte daraufhin und gab sich schließlich endgültig geschlagen. "Also. Sie sind ja sowieso schon alle unterwegs. Aber ihr anderen bleibt nun hier! Wir müssen ja irgendwann weiter kommen!" Es dauerte, zur Überraschung der Meisten, wirklich nicht lange bis Kratos mit einer fröhlichen Vivi und einem gut gelaunten Zelos zurück kehrte. Beide hatten einige Tüten in den Händen, die sie dann in Ruhe in ihre Flügeltaschen verfrachteten, die sie zurückgelassen hatten. "Also...", seufzte Raine, als alle bereit zu sein schienen. "Können wir nun endlich los gehen?!" "Ja, Raine.", sagte Kratos mit ruhiger und gelassener Stimme. "Jetzt können wir losgehen." Das taten sie dann auch in aller Eile indem sie die Stadt verließ und ihre Rheairds herausholten und starteten, als sie außer Sichtweite waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)