Angels of Familys von dragon221 (The hard way of life) ================================================================================ Kapitel 71: Nächtliche Gespräche -------------------------------- Kapitel 71 "Lloyd, bleib wach!", hörte er Yuan vor sich rufen. Dies war jedoch nicht so leicht für den Jungen. Der Tag war sehr anstrengend gewesen und es war einfach nur zu verlockend sich einfach an Yuan zu lehnen und die Augen zu schließen. "Wo willst du denn überhaupt hin? Und wie lange bis wir dort sind?", murmelte Lloyd müde und ohne seinen Kopf von Yuans Schulter zu heben. "In unsere Basis Richtung Flanoir. Da sehen wir dann weiter.", war die trockene, aber recht einfache Antwort. Doch Lloyd war das ganz recht, denn er bekam eh nur die Hälfte mit. Dazu war er viel zu erschöpft und zu müde. "Und wann sind wir endlich da?" "Nicht mehr lange. Versuch bitte noch etwas durchzuhalten, ich will dich nicht auch noch aus dem eiskalten Meer fischen müssen!" Es dauerte zwar noch eine halbe Stunde, doch Lloyd schaffte es wach zu bleiben, was wohl auch an der unangenehmen Kälte lag, die immer schlimmer wurde, je mehr sie sich dem Kontinent näherten. Wie sie allerdings landeten, bekam er so gut wie gar nicht mit. Dazu war er schon wieder viel zu sehr im Halbschlaf. Doch kaum hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen, da weckte Yuan ihn auch schon recht unsanft, indem er ihn an den Schultern rüttelte. "Komm schon, wir sind da." Grummelnd öffnete Lloyd die Augen. Er hatte gar nicht gemerkt wie sie in diese Basis gegangen waren und zu seiner Verwunderung sah diese genauso aus wie die in Sylvarant. "Und nun?", fragte Lloyd nun ein wenig wacher. "Wir müssen uns überlegen wie wir Colette retten können?!" "Nun?!", überrascht sah Yuan ihn an. "Du kannst ja selber kaum noch stehen!" "Aber..." "Kein Aber! Du legst dich nun erst einmal hin und schläfst dich aus. Danach können wir über alles weitere reden. Und ich dulde nun keinen Widerspruch von dir, denn ich will mich selber ein wenig ausruhen, es war ein langer Tag!" Dennoch wollte Lloyd widersprechen, wurde jedoch von seinem eigenen Gähnen unterbrochen und so ließ er sich doch ohne Wiederworte von Yuan in ein Zimmer mit zwei großen Betten führen. Ohne länger nachzudenken legte sich Lloyd auch in eines von den beiden und war sofort eingeschlafen, was Yuan jedoch nicht sonderlich gefiel. Weil er aber den Jungen, der so friedlich und unschuldig schlief, nicht wecken wollte, ging er eben seufzend zu ihm hinüber und zog ihm die Schuhe aus, ehe er die Decke über ihn legte. Als er dann zur Tür ging und noch einmal zu dem Halbengel zurück sah, konnte er einfach nicht anders als bei dem Anblick leicht zu lächeln und das Herz wurde ihm schwer, bei dem Gedanken was der Junge noch alles vor sich hatte. Schnell schüttelte er den Kopf um diese Gedanken los zu werden, löschte das Licht und schloss die Tür leise hinter sich zu, ehe er sich an seinen Schreibtisch setzte, um sich mit dem Papierkram herum zu plagen. Währenddessen waren die anderen noch einmal nach Mizuho gegangen, da sie am nächsten Morgen zu Volts Tempel wollten und es nicht gut wäre, wenn sie erst nach Einbruch der Nacht dort ankommen würden. Müde wäre es nicht gut wenn sie gegen Volt kämpfen müssten. Doch so richtig Ruhe fand keiner. Jeder hing seinen Gedanken nach und bei keinem waren es gute Gedanken. Jeder sorgte sich um Lloyd und Colette und auch um Sheena, da sie sehr blass war und kein Wort gesprochen hatte, seitdem man vorgeschlagen hatte, dass sie einen Pakt mit Volt schließen sollte. Seitdem wanderte sie ziellos und allein in Mizuho umher. Zum Leiden von Vivi, denn das wunderte die anderen natürlich, weswegen sie auf einmal so traurig und unsicher aussah und ihr wurden deshalb natürlich Fragen gestellt. "Ich glaube sie fürchtet sich vor Volt.", gab Vivi schließlich endlich nach. "Sie hat bis heute noch nicht überwunden was damals geschehen ist." "Aber wir werden die Energie für die Rheairds brauchen. Es bleibt uns einfach nichts anderes übrig. Es tut mir leid, aber ich sehe keinen anderen Weg als einen Pakt mit Volt zu schließen um durch die Lüfte zu reisen, ohne abzustürzen.", seufzte Ann, der Sheena auch leid tat. "Ich weiß. Sie wird nur etwas Zeit brauchen, da bin ich mir sicher.", lächelte Vivi und nur kurz darauf viel ihr ein, dass sie plötzlich Finfi suchen musste. Während die anderen angestrengt anfingen zu diskutieren, ging Kratos nach draußen um Sheena zu suchen. Irgendwie hatte er nämlich das Gefühl das es außer ihm noch jemand gab, der dringend Aufmunterung brauchte. Er fand Sheena auch schon ziemlich bald vor einer Art Gedenkstein, wovor sie kniete und zu beten schien. Also blieb Kratos stehen und lehnte sich an einen nahestehenden Baum, um zu warten bis sie fertig war. Sheena, währenddessen bekam davon nichts mit. Zu sehr war sie damit beschäftigt der Toten zu gedenken, an deren Tod sie schuld war. Als sie dann aber schließlich aufstand und sich umdrehte, bekam sie einen leichten Schreck. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass Kratos gekommen war. Doch sie erholte sich schnell wieder und seufzte leise, während sie zu Boden sah. Sie wusste zwar nicht was er von ihr wollte, doch sie war gerade nicht in der Stimmung mit jemanden zu reden. "Du machst dir viel zu viele Sorgen." Ruckartig hob sie den Kopf, wobei ihr gar nicht aufgefallen war, dass sie ihn gesenkt hatte. Was meinte Kratos damit? "Worüber denn?" "Wegen dem Pakt mit Volt.", kam Kratos eiskalt zur Sache. "Ich habe davon gehört was damals geschehen ist." "Und was weißt du schon?! Was wenn ich wieder versage und... und ihr alle sterbt?!", rief sie panisch und wütend zu gleich. "Du hast damals die Sprache von Volt nicht verstanden, nicht wahr?", blieb Kratos aber ruhig. "Ich... Nein." "Ich verstehe die Sprache von Volt. Und Raine vielleicht auch. Was das angeht brauchst du dir also keine Sorgen zu machen." "Genau Sheena!", mischte sich da nun auch Corrine ein und sprang auf Sheenas Schulter. "Ich werde dich beschützen!" "Ach, Corrine.", lächelte Sheena nun und kraulte Corrine liebevoll. "Ich glaube zwar nicht das du dies können wirst, aber danke dafür." Corrine aber schien das nicht zu störe, dass Sheena nicht daran glaubte, dass er helfen konnte. "Du wirst schon sehen Sheena! Du schaffst das und wir werden dir helfen, ich glaube an dich!" "Und ich auch.", stimmte Kratos ihm überraschenderweise zu, weswegen ihn Sheena dann doch mit großen, verwunderten Augen ansah. "Aber... ich..." "Versuche es bitte. Für Lloyd und Colette, sie brauchen deine Hilfe.", sagte Kratos noch einmal und sah sie eindringlich an, ehe er sich umdrehte und ging. Sheena währenddessen sah ihm mit großen, offenen Augen und leicht geöffneten Mund nach. Das ausgerechnet Kratos kommen würde um sie zu trösten, damit hätte sie nie gerechnet. Eigentlich schon mehr von Lloyd, oder den anderen. Ja, Lloyd war sonst eigentlich derjenige, der jemanden ganz gut wieder Mut machen konnte. Nun schlich sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Anscheinende hatte er es von seinem Vater, nur das man es bei diesem nicht oft merkte, da dieser seine Gefühle in der Regel für sich behielt. Kratos indessen machte nun einen Spaziergang durch Mizuho. Er hatte getan was er konnte um Sheena etwas aufzumuntern, doch nun brauchte er Zeit für sich. Dass er nicht in der Lage gewesen war Lloyd zu beschützen, ging ihm immer noch sehr nahe. Er hatte sich doch geschworen seinen Jungen vor all dem zu beschützen. Aber andererseits, machte er es ihm auch wirklich nicht leicht. Der Junge dachte einfach nicht nach, bevor er handelte und hörte auch nicht auf ihn. So musste er es schon immer, auf die harte Tour lernen. "Onkel Kratos?" Abrupt drehte sich der Engel um, als er eine Stimme hinter sich hörte und sah Ann ein paar Schritte vor sich stehen. Er könnte sich selber ohrfeigen dafür, dass er sich selber so abgelenkt hatte, dass er sie nicht hatte kommen hören. "Was möchtest du Ann?" "Du denkst gerade an Lloyd, oder?", fragte das Mädchen, während sie ihn einfach nur ansah und ihm seinen Abstand ließ. Kratos jedoch antwortete nicht, sondern starrte auch sie mit seinem typisch undurchdringlichen Blick an. Er wusste nicht was er darauf sagen sollte. Klar dachte er an Lloyd, aber zuerst wollte er wissen worauf Ann hinaus wollte. Als Kratos ihr nicht antwortete, seufzte sie schwer. Das sowohl Kratos, als auch ihr Vater immer so schwierig sein mussten! Nur jeder auf seine eigene Art und weise. "Komm schon Onkel Kratos! Mit mir kannst du doch reden, oder?" Dieser jedoch drehte sich seufzend wieder um und schwieg noch gut eine Minute. Doch gerade als Ann schon glaubte, er würde nichts mehr zu ihr sagen, fing er an zu reden. "Es gab in letzter Zeit viele Differenzen zwischen uns und ich fürchte es hätte nicht sein müssen.", sagte er mit seiner typisch neutralen Stimme. "Das kenne ich.", nickte Ann seufzend. "Mit meinem Dad habe ich auch des öfteren Streit und so etwas braucht halt Zeit diese Uneinigkeiten zu klären. Ich bin mir sicher, dass wenn du mit Lloyd mal ernsthaft darüber redest, dann wird er es verstehen." "Wenn ich ihn wieder sehe...", murmelte der Engel bedrückt und musste, wie schon so oft an diesem Tag, an Anna denken. Auch sie hatte man ihm genommen und er wusste nicht, was er tun sollte, wenn Lloyd auch noch sterben würde. "Hör auf so zu reden!", rief da aber Ann mit wütender Stimme, woraufhin Kratos sie überrascht, über den plötzlichen Ausbruch, ansah. "Lloyd ist nicht tot! Er lebt! Und das glauben wir nun so lange, bis wir etwas anderes wissen!" Erstaunt sah Kratos das blauhaarige Mädchen an. Er gab es nicht gerne zu, aber sie hatte recht. Trübsal zu blasen und in Selbstmitleid zu verfließen halfen weder Lloyd, noch Colette weiter und einfach so aufgeben sollte er seinen Sohn auf keinen Fall! "Ann...", murmelte der Engel und sah sie mit einem intensiven Blick an, bei der ihr langsam ein wenig unwohl wurde. "Ähm... Ja, Onkel Kratos?" "Danke.", sagte er und ehe Ann diese plötzliche Antwort verarbeitet hatte, war er auch schon an ihr vorbei gegangen und ging zurück zu dem Haus, wo sie übernachteten. Ann sah ihm verwundert nach, bis er in die Dunkelheit der Nacht verschwunden war. Als sie ihn nicht mehr sah, ärgerte sie sich dann aber darüber, dass sie ihn so einfach hatte gehen lassen. Aber wer hätte auch damit gerechnet, dass er so reagiert?! Gerade mal ein Wort hatte er gesagt und das hatte sie einfach völlig überrumpelt. Es kam aber ja auch nicht oft vor das er sich bei jemanden bedankte. Schließlich aber zuckte sie mit den Schultern und ging ebenfalls wieder rein und in das ihr zugewiesene Zimmer. Morgen würde immerhin ein langer Tag werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)