Angels of Familys von dragon221 (The hard way of life) ================================================================================ Kapitel 17: Treffen und Versöhnung ---------------------------------- Kapitel 17 Mit Tränen in den Augen rannte Lloyd durch den Wald. Er hatte sich schon öfters mit seinem Vater gestritten, besonders in letzter Zeit, doch so sehr war es noch nie ausgeartet und er schien diesmal richtig sauer auf ihn zu sein. Momentan war ihm das aber egal und er wollte nur noch allein sein. Es war für ihm ein leichtes gewesen nach einigen Minuten aus dem Fenster zu klettern und dann einfach unbemerkt in den Wald zu verschwinden. Natürlich war Noishe, der wieder raus und in seinem Unterschlupf gegangen, war ihm sofort gefolgt und trottete nun mit hängenden Ohren hinter ihm her. Die Schritte des Jugendlichen führten ihn zu Dirks Haus. Als er sah, dass die Lichter bereits aus waren, ging er zum Grab seiner Mutter, wo er die Tränen nun nicht mehr zurück halten konnte. Leise schluchzend erzählte er seiner Mutter von dem Streit mit seinem Vater um sich hinterher besser zu fühlen, was auch meistens half. Doch der Tag war anstrengend für ihn gewesen und so merkte er kaum, wie er irgendwann weg döste. Erst zwei Hände auf seiner Schulter ließen ihn wieder zu sich kommen und er schreckte auf. "D... Dirk?" Fragte er verwundert und streckte sich etwas. "Sag mal, was machst du denn hierrr um diese Zeit?" Fragte der Zwerg verwundert. "Ich? Äh..... Ich,... Ich wollte mit Mama sprechen." Murmelte Lloyd etwas verlegen. "Um diese Zeit? Ist etwas passierrrt?" "Nun ja, ich hab mich mit Dad gestritten." Seufzte Lloyd. "Verrrstehe..... Nun, komm errrst einmal rrrein, du kannst ja nicht die ganze Nacht hierrr herrrumliegen." Meinte er, als Lloyd kräftig gähnte. Lloyd war für diesem Vorschlag dankbar und nickte sofort zustimmend. Drinnen erzählte er dem Zwerg dann auch von seinem Problem, woraufhin Dirk meinte er solle noch einmal in Ruhe mit seinem Vater reden. "Aberrr heute bleibst du besserrr hierrr, es ist schon mitten in derrr Nacht und nun gefährrrlich drrraußen." Der Junge nickte zustimmend, auch wenn er nicht die geringste Lust verspürte Morgen früh erst einmal zur Schule zu gehen und danach nach hause, um mit seinem Vater zu reden. Als Kratos am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich nun etwas besser, doch er hatte auch Schuldgefühle. Als er gestern Abend nämlich ziemlich müde nach hause gekommen war und Lloyd nicht vorgefunden hatte, hatte er irgendwie die Beherrschung verloren. Nun tat es ihm entsetzlich leid und er wollte mit Lloyd reden. Seufzend ging er in das Zimmer seines Sohnes, blieb aber überrascht stehen, als er merkte, dass sein Bett unberührt war. Nachdem er sich von seiner anfängliche Überraschung befreit hatte, brach leichte Panik in ihm aus. Schnell lief er nach unten zu Noishes Unterschlupf, doch dieser war auch leer. Mehr brauchte Kratos nicht zu wissen. Anscheinend war Lloyd mitten in der Nacht losgegangen und Noishe war ihm natürlich gefolgt. Ohne weiter nachzudenken rannte er ebenfalls in den Wald und suchte mit nicht wenig Angst nach seinem Sohn. Lloyd indessen streifte ziemlich ziellos durch den Wald. Zwar hatte er Dirk erklärt, er wöllte zur Schule und danach nach hause gehen, doch eigentlich dachte er gar nicht dran. Auf die Schule konnte er sich momentan sowieso nicht konzentrieren und zu seinem Vater wollte er genauso wenig. Noishe war dabei ziemlich traurig und unruhig, denn er wollte nicht das sich sein bester Freund mit seinem Sohn stritt. Dennoch tapste er weiterhin hinter Lloyd her, denn er hatte Kratos in gewisser weiße ein Versprechen gegeben und das würde er nicht brechen. Lloyd indessen, war so sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er nicht bemerkte, wie er immer tiefer in den Wald ging und auch nicht als plötzlich jemand vor ihm stand. "Lloyd?" Erst nun, da er die überraschte Stimmte hörte sah er wieder auf und war nicht minder überrascht. "Ann? Was machst du denn hier?" Doch vorerst kam das blauhaarige Mädchen nicht dazu eine Antwort zu geben, denn sie wurde zunächst herzhaft von Noishe begrüßt. Erst als sich der Protozone wieder etwas beruhigt hatte, konnte sie weiter reden. "Ja, ich hab dich ja auch vermisst Noishe." Lachte sie. "Nun ist aber gut! Puh! Aber was machst du hier Lloyd, müsstest du nicht in der Schule sein?" "Schon, aber was machst du nun hier? Immerhin hab ich dich zuerst gefragt." "Ach, ich hatte eine Meinungsverschiedenheit mit meinem Vater!" Seufzte das Mädchen immer noch verärgert. "Oh ja, ich verstehe. Da bist du nicht allein." Murrte Lloyd nun zustimmend. "Warum? Hattest du auch Streit mit deinem?" "Ja." "Und um was ging es, wenn ich fragen darf?" Fragte Ann, während sie nun zusammen langsam weiter gingen. "Weißt du, ich bin gestern etwas zu spät nach hause gekommen und überraschenderweise war Dad schon von seinem Auftrag zurück. Ein wahres Wunder, sonst ist er immer Tage zu spät!" Erzählte er mit leicht spöttischem Ton, wobei er aber auch froh war mit jemanden über seine Sorgen und Probleme reden zu können, dem er vertraute. "Natürlich war er sauer, aber ich war es auch! Ständig ist er weg und ich sehe ihn kaum noch. Du weißt gar nicht wie das weh tut!" "Oh doch!" Seufzte Ann zu seiner Überraschung. "Mein Dad ist auch kaum noch bei mir! Ständig ist er woanders unterwegs!" "Was? Deiner lässt dich ganz allein in der Welt wandern?" Fragte Lloyd überrascht und auch bewundernd. Er glaubte ja, dass Yuan und Ann immer noch durch die Welt zogen. "Ja." Nickte Ann wahrheitsgemäß. "Aber allein macht das auch keinen Spaß. Ich seh ihn mitunter Wochen lang nicht. Und dann immer die Sorge ob ihm etwas passiert ist!" "In der tat, das ist richtig doof. Ich versteh ja, dass wir das Geld brauchen, aber ich vermisse ihn schrecklich." "Tja, wir scheinen es nicht leicht zu haben." Auch Ann war froh, dass sie jemanden gefunden hatte, mit dem sie darüber reden konnte. "Ich wünschte nur ich könnte etwas tun. Dabei versuche ich ihm schon so gut wie möglich zu helfen und verdiene sogar selber Geld. Sonst wäre er noch länger weg!" "Verstehe. Ach, manchmal frage ich mich, warum es nicht wie früher sein kann. Warum nur verstehen sich unsere Väter nicht mehr? Ich vermisse euch manchmal wirklich genauso sehr wie Dad. So hätte ich vielleicht zumindest euch zum Reden." "Ja Ann, mir geht es genauso. Aber ich weiß nun nicht was ich machen soll. Nach hause kann ich nicht, Dad wäre sicher wütend auf mich. Manchmal denke ich, wie es wäre einfach zu verschwinden." Erzählte Lloyd ihr nun seine Gedanken. "Das halte ich nicht für besonders gut. Ich bin mir sicher Onkel Kratos macht sich fürchterliche Sorgen um dich, wenn er dein Verschwinden bemerkt." Meinte Ann nachdenklich. "Er hat bestimmt noch nicht gemerkt das ich gar nicht mehr da bin, immerhin muss er ja arbeiten!" Wieder kam die Wut in Lloyd hoch. "Trotzdem. Du solltest froh sein das dein Vater noch am Leben ist. Und auch wenn ihr euch streitet, dann heißt es doch nicht, dass er dich nicht mehr mag. Im Gegenteil, ich glaub eher er macht sich Sorgen um dich." Überlegte Ann nun besorgt. "Und du und dein Vater?" Wollte Lloyd verwundert wissen. "Ich bin schon öfters abgehauen. Er weiß das ich manchmal einfach meine Ruhe brauche und nach einigen Tagen wieder komme." "Bewundernswert. Mein Dad lässt mich nicht einmal nachts mehr raus und du darfst sogar allein wandern gehen!" "Glaub mir, manchmal wünschte ich mir auch einfach in einem Dorf zu leben, normal in die Schule zu gehen, feste Freunde zu haben und alles was dazugehört." "Hm... Ich wünschte mir manchmal ich könnte das alles aufgeben und zusammen mit Dad auf Reisen gehen. Okay, ehrlich gesagt wünsch ich mir nichts sehnlicher! Zusammen mit ihm zu reisen, die Welt zu sehen und all das, so wie früher....." "So hat halt jeder seine Wünsche und Träume." Lächelte Ann. "Aber Dad wird das nicht zulassen. Er meint es wäre besser so für mich." "Er möchte wahrscheinlich das du in Sicherheit bist. Kann ich verstehen. Es gibt Zeiten, da lässt mich meiner nicht aus den Augen und ein anderes mal, lässt er sich tagelang nicht blicken!" Wütend sah sie sich um, denn die Wahrscheinlichkeit das sie von einem Abtrünnigen beobachtet wurde bestand, wenn es auch immer seltener wurde. "Aber deswegen weiß ich immer noch nicht was ich nun machen soll. Obwohl.... Denkst du ich könnte dich etwas begleiten?" "Was ist los?" Überrascht und leicht verwirrt sah Ann ihn an. "Nicht für lange, nur etwas. Ich brauche einfach mal Abstand! Vielleicht bis zum Ende des Waldes, oder so, vielleicht auch länger. Ich will nun einfach noch nicht zurück, verstehst du?" "Ja, schon. Aber ich weiß nicht ob das gut wäre. So wie ich Onkel Kratos kenne macht er sich bestimmt Sorgen um dich, auch wenn er es nicht zeigt. Bei mir ist das ja was anderes, mein Vater ist es schon gewohnt von mir." "Ach, komm schon Ann, nur etwas. Bitte. Und wegen den Monstern musst du dir ja auch nichts denken, Dad hat mir ja das Kämpfen beigebracht, also bitte!" Bettelte er solange, bis Ann schließlich nachgab. "Also schön, etwas Gesellschaft dürfte mir auch gut tun. Aber wenn etwas schief geht schieb nicht mir die Schuld zu!" Klärte sie sofort, da sie seinen Übereifer noch zu genüge kannte. So machten sie sich auf den Weg, wobei sie schnell die Zeit vergasen und einfach nur noch über alltägliche Dinge und ihre Väter redeten. Besonders Ann tat es mal wieder gut sich mit einem fast gleichaltrigen zu unterhalten, da sie zu hause ja nur von erwachsenen Halbelfen umgeben war. Das hier war mal eine nette Abwechslung. "Ja, es war einfach herrlich als wir noch zusammen unterwegs waren. Auch wenn ich mich nur noch schwer daran erinnern kann. Und da war doch noch dieses eine Mädchen, wie hieß sie noch?" Fragte Lloyd gerade. "Jo." Diesen Namen hatte sich Ann bis heute gemerkt. So schnell würde sie dieses Mädchen, mit dem sie eine richtige Freundschaft geschlossen hatte nicht vergessen. "Ja, richtig. Hast du noch einmal etwas von ihr gehört?" "Nein, leider nicht, auch wenn ich mich nach ihr umgesehen habe. Aber sie ist einfach spurlos verschwunden." Erklärte Ann. "Echt? Schade eigentlich. Obwohl, ich kann mich kaum noch an sie erinnern. Sie trug aber immer eine Waffe mit sich herum, dass weiß ich noch." "Das kann man auch nur schwerlich vergessen. Ich weiß noch wie sie immer damit trainiert hatte und wie ernst sie dabei war. Sie hat mir immer richtig leid getan." "Um ehrlich zu sein hab ich mich manchmal vor ihr gefürchtet. Ich weiß zwar nicht mehr warum, ich weiß nur noch das es so war." Gestand Lloyd. "Wirklich? Das kann ich nun nicht recht verstehen. Na ja, wir waren ja noch Kinder. Aber wir sollten uns langsam nach einem Schlafplatz umsehen, es wird schon dunkel." Meinte Ann nun. Verwundert sah sich Lloyd um. Er hatte gar nicht gemerkt wie schnell die Zeit vergangen war. Für Ann war es nicht schwer einen geeigneten Platz zu suchen und dort ein kleines Lager aufzuschlagen. Während sich Lloyd an Noishe lehnte und es sich so gemütlich machte, saß Ann an einem Baum gelehnt und dachte nach. Mit einem Freund zu reisen war auf jeden Fall angenehmer und lustiger, doch sie wusste das es besser war wenn sich Lloyd wieder mit seinem Vater versöhnen würde. Die frage war nur wie sie es anstellen sollte. Nachdenklich betrachtete sie den Jungen, der bereits eingeschlafen war. Aber irgendetwas würde sich da schon ergeben. Am nächsten Morgen gingen die beiden recht früh weiter, wenn auch etwas ziellos durch die Gegend liefen. Inzwischen hatte Ann, Lloyd dazu überredet noch einmal mit seinem Vater zu reden. Mit der Zeit gingen sie dann auch wieder zurück, ließen sich aber Zeit. Einige Stunden später hörte Ann dann aber Schritte, die sich ihnen näherten, doch da Noishe nicht unruhig, sonder eher erfreut wurde, konnte sie es sich schon denken wer es war. "Nanu Noishe, was ist denn nun los?" Fragte Lloyd verwundert und während er versuchte den Protozonen zu beruhigen, zog sich Ann leise zurück, um erst einmal aus der Ferne alles zu beobachten. "Lloyd!" Verwundert sah Lloyd auf, als sein Name gerufen wurde und erstarrte aber dann, als er seinen Vater vor sich stehen sah. Unsicher sah er ihn an und wusste nicht recht, wie er sich verhalten sollte. Das übernahm aber dann Kratos, der gerade von seinem Vaterinstinkt übernommen wurde. Schnell ging er zu Lloyd und schloss diesen erleichtert in den Arm. "Wo bist du nur gewesen, ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht!" Schrie er ihn erleichtert an. Lloyd dagegen wusste nun überhaupt nichts mehr, so überrascht war er. Es war immerhin schon einige Jahre her das sein Vater ihn so richtig umarmt hatte und seine Gefühle so offen zeigte. "Dad.... es.... Tut mir leid." Murmelte er und meinte es ernst. Sein Vater musste sich wirklich Sorgen um ihn gemacht haben, wenn er seine Gefühle so offen zeigte. "Mir tut es auch leid Lloyd. Ich hätte dich nicht so anschreien sollen. Aber ich war einfach müde und als du nicht da warst..... Wieso aber bist du einfach so abgehauen? Dir hätte sonst was passieren können!" "Ich..... weiß auch nicht. Ich war einfach nur wütend und wollte allein sein." "Nun, ist ja gut. Aber versprich mir bitte das du so etwas nicht noch mal machst." Bat Kratos ihn und Lloyd nickte. "Habt ihr dann das geklärt?" Kam es nun von Ann, die wieder aus ihrem Versteck trat. "Ann?" Verwundert sah Kratos sie an und ließ Lloyd sofort wieder los. Der Schreck war vorbei und er hatte sich wieder unter Kontrolle. "Lange nicht mehr gesehen, nicht wahr Onkel Kratos?" Fragte sie lächelnd. "In der tat. Ist bestimmt schon über ein Jahr her. Aber was machst du hier?" "Ich? Tja, ich hab mich vor kurzem auch mit meinem Vater gestritten und brauchte mal etwas Ruhe zum nachdenken. Aber nun denke ich das es besser wäre wieder zurück zu gehen." Meinte sie. "Ja, das wäre es." Nickte Kratos bestätigend. "Aber.... sag mal..." "Ja?" "Willst du dich nicht wieder mit Dad vertragen? Ich meine ihr wart früher doch so gute Freunde...." "Tja Ann, das liegt dann wohl an deinem Vater!" Meinte Kratos nur leicht verärgert. "Warum?" Fragend sah Lloyd ihn an, doch Kratos gab darauf keine Antwort. "Super und Dad denkt das selbe von dir!" Dachte Ann, behielt es aber für sich. "Tja, ich geh dann mal." Sagte sie und verabschiedete sich von ihnen, während Kratos ebenfalls mit Lloyd nach hause ging und sie sich mal richtig aussprachen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)