Angels of Familys von dragon221 (The hard way of life) ================================================================================ Kapitel 12: Probleme in Mizuho ------------------------------ Kapitel 12 Sichtlich aufgeregt lief ein etwas zehn jähriges Mädchen mit lila Haaren und einer kleinen Tierherde im Schlepptau nach Mizuho. Die Paktschließung mit Volt hatte anscheinend nicht geklappt, so jedenfalls hatte sie es gehört. Sie hoffte das es nicht stimmte, doch die Aufregung in Mizuho verriet ihr etwas anderes. "Mama!" So schnell sie konnte, lief sie zu einer der drei Frauen, die zusammen standen und aufgeregt miteinander redeten. "Mama, was ist los?" Fragend sah sie ihre Mutter an. "Vivi! Tu mir bitte einen Gefallen und geh ins Haus, ich komme später nach!" Sagte ihre Mutter mit einem sanften, aber auch bestimmten Ton. Doch daran dachte Vivi nicht. Stattdessen lief sie zu einer kleinen Wiese, etwas abseits der Häuser, wo sie Sheena vermutete und auch fand. Wie abwesend und völlig aufgelöst saß sie auf der Wiese und starrte vor sich hin. Vivi schien sie nicht einmal zu bemerken als diese sich neben sie setzte. "Sheena, was ist los?" Fragte Vivi ihre Freundin besorgt. "Ich hab sie getötet!" Hauchte das Mädchen vor sich hin. "Äh, was? Wie meinst du das?" Sichtlich geschockt sah Vivi sie an. "Der Pakt mit Volt hat nicht geklappt! Er ist aus irgendeinem Grund ausgerastet und hat alle getötet! Und Großvater....." Weiter kam sie nicht, denn sie brach wieder in Tränen aus. Es dauerte etwa eine Stunde, bis Vivi es schaffte sie zu beruhigen. Das die Paktschließung mit den alten Elementargeistern viel schwieriger sein würde, als mit künstlichen war ihnen klar gewesen, doch damit das so etwas geschehen würde, hatte dann doch keiner gerechnet. Später kamen dann einige Dorfbewohner und nahmen Sheena mit, damit diese an einer Besprechung teilnehmen sollte. Vivi wollte zwar auch mit, doch sie durfte nicht, also ging sie wieder nach hause. Wildes, vertrautes Geschnatter begrüßte sie, als sie ihr Haus betrat, das von Tieren überbevölkert zu sein schien. Vögel, Hunde, Katzen, Mäuse und etliche andere Haus- und Wildtiere lebten hier, teilweise sogar für immer. Die kleine Tierherde, die Vivi begleitet hatte, gesellte sich sofort zu ihren Artgenossen, wodurch es noch lauter wurde. Das schien aber weder Vivi, noch dem Elfen am Tisch zu stören, der gerade eifrig dabei war Futter in die verschiedensten Schalen zu füllen und so die Tiere zu füttern. "Wo bist du gewesen Vivi?" Wollte der Elf von ihr wissen als sie eintrat. "Ich hab mich mit Kai getroffen und danach Sheena getröstet." Erklärte sie ihm sogleich, während sie zu einem Karton ging und eine sehr junge Fledermaus heraus nahm, um sie mit Milch zu füttern. "Du sollst doch nicht in die Wälder, da leben Monster!" Tadelte der Elf sie. "Die tun mir aber nichts. Ich kann mich verteidigen und bisher ist noch nichts passiert." Meinte Vivi, während sie vergnügt zusah, wie die kleine Fledermaus gierig die Milch trank. "Ich weiß, aber sag deiner Mutter nichts davon!" "Wo ist Mama denn? Sie sagte, sie wolle gleich kommen." "Wahrscheinlich bei ihren Freundinnen, zum Diskutieren, oder besser gesagt, tratschen!" Seufzte der Elf. "Stimmt." Seufzend legte Vivi die Fledermaus zurück in den Karton und ging zu einem anderen, in dem drei aufgeweckte Eichhörnchen herum wuselten. Auch ihnen gab sie noch die Flasche, obwohl sie in einigen Tagen abgewöhnt werden sollten. "Aber weißt du etwas genaueres was passiert ist?" "Nein. Ich und deine Mutter, waren dem Himmel sei Dank ja nicht dabei. Sonst.... wäre uns wohl das gleiche passiert." Vivi schluckte hart. Dieses Thema wollte sie auf keinen Fall weiter eingehen. Also schwieg sie und half ihrem Vater nun still dabei die vielen Tiere zu versorgen. Erst am Abend kam ihre Mutter dann endlich zurück, wobei auch sie sichtlich erschöpft zu sein schien. "Hallo meine Lieben." Begrüßte sie ihre Familie und die Tiere. "Hallo Mama, gibt es nun was neues?" Wollte Vivi sofort wissen, während sie zwei Wiesel in ihre Körbe legte, um gleich darauf eine Katze auf den Arm zu nehmen und diese zu verwöhnen. "Nein. Sie beratschlagen immer noch was nun zu tun ist." Seufzte sie und ließ sich auf einen Stuhl fallen, nachdem sie eine Maus davon runter genommen hatte. "Wieso nur? Ich meine du hast es doch auch geschafft." "Künstliche Elementargeister zu beschwören ist etwas anderes." Erklärte Vivi ihr. "Trotzdem verstehe ich nicht warum sie nicht dich genommen haben, du hast immerhin bereits feste Packte und Sheena noch gar keine!" Das schien die Frau sichtlich zu ärgern. "Weil sie eine Halbelfe ist!" Der Elf sah seine Frau nun fest an. "Auch wenn es hier Verfolgung gegen die Halbelfen nicht gibt, völlig ausgelöscht ist es damit nicht!" "Aber ich hätte es sowieso nicht gewollt Papa!" Mischte sich Vivi gleich ein. "Und warum nicht?" Das schien ihre Mutter nicht zu verstehen. "Irgendwie gefallen die mir nicht so wie die künstlichen." "Kind!" Laut stöhnend ließ sich ihre Mutter zurücksinken. "Das wäre eine Ehre gewesen!" "Danke, auf diese Ehre kann ich verzichten!" Das wirkte, denn ihre Mutter wurde still und kümmerte sich wieder um die Tiere und das Abendessen. Vivi ging an diesem Abend dann früh ins Bett, aber nicht um zu schlafen, sondern um sich mit Kai zu treffen. Leise schlich sie sich davon und verließ Mizuho unbemerkt. Wenn sie etwas konnte dann das, verschwinden. Allerdings nicht ohne der Begleitung von drei Frettchen, einem kleinen Klammeräffchen, einer Feldmaus und einem Wolfsjungen, die ihr einfach gefolgt waren. Doch sie dachte nicht daran auch nur einen zurück zu schicken. "Musst du immer deinen Zoo mitnehmen?!" Beschwerte sich Kai, als sie ihre Freundin sah. "Ich kann nichts dafür, die sind mir freiwillig nachgelaufen. Nun ja, bis auf das Klammeräffchen. Aber egal, man sagt sowieso zuerst hallo wenn man sich sieht. Hallo Kai." Begrüßte sie ihre Freundin lächelnd. "Hallo. Und, wie hat es geklappt?" "Ziemlich schlecht!" Missmutig verzog Vivi die Mine. "Anscheinend ist Volt ausgerastet und viele.... sind ums Leben gekommen." "Was?" Kai sah Vivi daraufhin erst einmal geschockt an und brauchte etwas um das zu verdauen. "Und nun?" "Das wird noch beredet. Mir tut nur Sheena leid, wahrscheinlich gibt sie sich nun die Schuld." "Sie hätten wahrscheinlich eher dich schicken sollen." "Fang du nicht auch noch damit an! Wenn ein Elementargeist nicht will, dann will er nicht, so ist das halt. Zudem ist das mit künstlichen Elementargeistern sowieso anders." "Nun ja, du musst es wissen. Und was hast du nun vor?" "Sheena aufpäppeln, was sonst." "Gut. Aber ich muss nun heim, bevor man merkt das ich weg bin, also, bis Morgen Vivi." "Bis Morgen Kai." Damit verabschiedeten sich die beiden Mädchen und Vivi ging zurück nach Mizuho, während Kai nach Ozette ging, wo sie lebte. Die beiden kannten sich nun schon sehr lange und waren gute Freundinnen, die sich aber immer im Wald treffen mussten. In Ozette waren Halbelfen nämlich nicht gern gesehen und in Mizuho waren Fremde aus Sicherheitsgründen sowieso tabu. Doch das störte die Mädchen nicht weiter, denn so ging es auch ganz gut und ihre Familien hatten auch nichts dagegen. Nervös las Yuan den letzten Bericht, den man ihm geschickt hatte. Wieso um alles in der Welt hatte sich Kratos auch ausgerechnet in Iselia niedergelassen? Nur weil dort das Grab seiner Frau war? Nein, er verstand es einfach nicht! Noch viel weniger verstand er, dass sein ehemaliger Kamerad auch noch Jahre gebraucht hatte um sich einen richtigen festen Platz auszusuchen. Immer ein halbes Jahr hatte er mit seinem Sohn in jeweils eine der Städte gelebt, bis er zum Schluss in Iselia geblieben war. War das ein Test gewesen, um auch sicher zu gehen das die Desians sie wirklich nicht mehr verfolgten? Doch Yuan wurde jäh aus seinen Gedanken unterbrochen, als die Tür aufging und Ann mit einem Buch in der Hand, lesend, hereinkam. "Ich hab dich gebeten die Spuren der Desians zu suchen, aber nicht Buchstaben!" Leicht schmunzelnd machte er es sich wieder in seinen Sessel bequem. "Moment mal, ich hab erst zu lesen begonnen als ich zuhause war!" Stellte Ann die Sache gleich mal klar, was Yuan nur noch mehr zum Schmunzeln brachte. Diesen Lesevorliebe hatte sie eindeutig von ihrer Mutter. Nun ja, Yuan las ja auch gerne und viel, aber Martel hatte man nie ohne ein Buch angetroffen. "Also, was hast du herausgefunden?" "Sie sind nach Triet gegangen, im Wellengang." "Wellengang?" Überrascht sah Yuan sie an. "Du willst mir damit doch nicht etwa sagen, dass sie betrunken waren?!" "Da." Sagte Ann und legte ihm ihre Notizen, auf den Schreibtisch, welche Yuan sofort las. Schließlich reichte er sie Ann kopfschüttelnd wieder. "Die sind doch dümmer wie eine Vogelscheuche ohne Stroh!" "Mit Stroh wären sie auch nicht klüger." "Da hast du recht." "Übrigens, hast du etwas von Onkel Kratos und Lloyd gehört?" "Kommst du nun wegen der Vogelscheuche, oder dem Stroh auf das Thema?" "Dad!" "Schon gut. Sie haben sich nun dauerhaft in Iselia sesshaft gemacht." Erzählte Yuan ihr schnell, denn dieser strafende Blick, der dem von Martel so erschreckend ähnelte, konnte wirklich beängstigend sein. "Iselia?" Einzelne Bilder kamen in Ann wieder hoch. Obwohl sie inzwischen dreizehn war, hatte sie dieses Ereignis nie ganz vergessen. "Wieso ausgerechnet Iselia?" "Frag mich was leichteres. Mit der Menschenfarm in der Nähe, serviert er sich den Desians doch auf einem Silbertablett und Lloyd gleich mit! Wahrscheinlich hat er noch ein Schild vor die Haustür gehängt, mit der Aufschrift Exsphere und geflohener Seraph hier, bitte vorher anklopfen und sich die Schuhe sauber abtreten!" "Dad!" "Schon gut....." "Nein, nichts ist gut!" Wütend starrte Ann ihn an. "Wieso habt ihr euch damals eigentlich getrennt, ich habe es bis heute nicht verstanden!" "Moment, ich war nicht mit ihm verheiratet, das fehlte mir gerade noch!" Rief Yuan geschockt. Zur Strafe schmiss ihn eine heftiger Windstoß vom Sessel und auf den Boden. Stöhnend richtete sich Yuan wieder auf und sah seine Tochter teils stolz, teils aber auch beleidigt an. Das Serum hatte Anns Mana nun zu genüge verändert, allerdings etwas heftiger als erwartet. Yuan hatte nämlich bei der ganzen Sache trotz gründlicher Forschung eines übersehen. Ann war eine Halbelfe und so wie ihr Vater, der ein Blitzelementar war, war sie nun ein Windelementar, was aber erst durch das Serum zum Vorschein getreten war. Als Yuan das bemerkte, hatte es nicht lange gezaudert und ihre neue Fähigkeit trainiert, die sie nun mühelos beherrschte. Allerdings musste Yuan nun damit rechnen, dass in Lloyd vielleicht auch andere Kräfte erwacht waren, denn immerhin war auch er der Sohn eines Engels. "Also?!!" Riss Ann ihn aus seinen Gedanken. "Warum seid ihr plötzlich so sauer aufeinander gewesen?" "Wir waren uns halt nicht einig ob wir uns an einem Ort niederlassen sollen, oder nicht. Er war dafür und ich nicht, da sonst womöglich mein Plan mit den Abtrünnigen aufgeflogen wäre. Also sind wir verschiedene Wege gegangen." Erklärte er nun wieder völlig ernst. "Also ihr seid vielleicht zwei Dickschädel! Dad, außer Lloyd habe ich keine Freunde, bis auf die Abtrünnigen und Jo habe ich seither auch nicht mehr gesehen!" Etwas wütend sah sie ihren Vater an. "Mag sein Ann. Aber du kannst ihn ja besuchen gehen wenn du möchtest, es ist ja nicht weit von hier." Schlug er vor, während er seinen Sessel wieder richtig hinstellte. "Und du?" "Ich habe mit Kratos nichts zu besprechen! Zudem wartet hier eine Menge Arbeit auf mich!" Seufzend sah Yuan zu dem kleinen Papierberg, den er noch bearbeiten musste. "Na schön, wie du meinst. Aber zum Abendessen kommst du, sonst kannst du zusehen wo du dein Frustessen herkriegst." "Frustessen? Was soll denn das heißen? Zudem brauche ich keine Nahrung, warum also sollte ich kommen?" Reizte Yuan sie nun wieder. "Aber schmecken kannst du. Hast du etwa geglaubt ich merk nicht, wie du das Essen bei mir genießt, weil es kein Kantinenfutter ist?" "Du nutzt meine Notlage aus! Außerdem, wie oft soll ich dir noch sagen, du sollst deine Windkraft nicht gegen mich anwenden, ich bin dein Vater!" "Anders kann ich dich aber nicht erziehen." Meinte seine Tochter nun schmunzelnd. "Hey, wer erzieht hier wen? Oder hab ich schon einmal meine Blitzkraft auf dich eingesetzt?" "Ja, im Training." "Das gildet nicht!" "Wie auch immer, du bist rechtzeitig da, oder es war das letzte Mal das ich für dich gekocht habe!" Drohte Ann und verließ lesend den Raum wieder. Stöhnend ließ sich Yuan daraufhin in den Sessel sinken. Früher war Ann so einfach zu erziehen gewesen, hatte so gut wie nie widersprochen und war so pflegeleicht gewesen. Doch nun hatte sie den selben Dickschädel wie er und auch noch wie Martel ihn hatte! Manchmal fragte er sich sogar wirklich wer hier nun eigentlich die Abtrünnigen anführte! Diese gehorchten ihr inzwischen nämlich genauso bedingungslos wie ihm und nur wenn er dabei war, war sein Wort Gesetz!..... Ann währenddessen ging zum Trainingsraum. Bis zum Abendessen dauerte es noch eine Weile, also wollte sie die Zeit nutzen um stärker zu werden. Als sie dabei allerdings einen Kontrollraum betrat, blieb sie stehen und sah mit einem gemeinen Grinsen in die Runde. Auf die Abtrünnigen konnte man sich zwar wirklich verlassen, aber wehe es gab einmal nicht richtig etwas zu tun und ihnen wurde langweilig. Einer schlief nämlich laut schnarchend in seinem Sessel, zwei spielten Karten, zwei weitere Dame und die letzten Beiden spielten mit einem Hüpfball, den sie sich immer gegenseitig zuwarfen. "Was ist dass denn für eine Schlamperei hier?!!!" Brüllte sie so laut wie möglich, was sofort wirkte. Der Schlafende viel vor lauter Schreck vom Stuhl und sah sie wie seine Kameraden entsetzt an, während alle enorm blass wurden. "L.... Lady Ann!" Keuchte einer entsetzt. "Wisst ihr wie tot ihr, oder besser gesagt eure Ohren wären, wenn mein Vater anstatt meiner hereingekommen wäre?" Fragte sie schmunzelnd in die Runde. "Verzeiht uns Lady Ann, es wird ganz bestimmt nicht wieder vorkommen!" Rief einer sofort und salutierte vor ihr, was ihm seine Kameraden sofort nachmachten. "Nun gut, ich bin mal sehr großzügig und will einmal Gnade vor Recht ergehen lassen. Beim nächsten Vorfall werde ich euer Vergehen allerdings petz.... Ähm, melden!" Mühevoll verkniff sie sich das Lachen, während sie durch eine andere Tür wieder hinaus ging. Fast wöchentlich bekam sie so etwas zu Gesicht und es amüsierte sie mehr, als das es sie ärgerte. Sie konnte sich noch gut daran erinnern, dass, als sie noch klein war, sie einmal einen Alleinrundgang durch die Abtrünnigenfestung gemacht hatte, wobei fast alle Abtrünnigen nur Blödsinn gemacht hatten. Einige Stunden später hatte ihr Vater eben mit diesen Abtrünnigen eine Besprechung gehabt und am Ende der Besprechung war sie hinzugekommen. "Und Ann, hast du heute etwas schönes gelernt?" Hatte er sie gefragt und auf einen Tisch gesetzt. "Ja." "Und was?" "Das man auch während der Arbeit eine ganze Menge Blödsinn machen kann." Hatte sie ihm fröhlich geantwortet, denn die Abtrünnigen hatten auch mit ihr herumgealbert und zudem hatte sie es zu komisch gefunden, wenn sie die Flucht auf ihre Arbeitsplätze ergriffen, wenn sie dachten Yuan würde kommen. "Blödsinn?" Sofort hatte sich ihr Vater zu den Abtrünnigen umgedreht, die sich sofort unauffällig (mehr, oder weniger) davongeschlichen hatten. "Wer macht hier Blödsinn! Ich will Namen!" Doch da waren seine Leute schon eiligst und sehr geschäftig verschwunden. Noch heute musste sie innerlich lachen, wenn sie daran dachte. Nun aber war sie älter und wollte endlich trainieren, egal ob mit, oder ohne Partner. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)