Angels of Familys von dragon221 (The hard way of life) ================================================================================ Kapitel 87: Etwas Freizeit -------------------------- Kapitel 86 Anfangs hatten sie gleich nach Sylvarant gewollt, um weitere Pakte mit den Elementargeistern zu schließen, doch das Ereignis hatte Regal und Presea mehr mitgenommen, als die beiden zugeben wollten und auch die restlichen, jüngeren Mitglieder der Gruppe sahen sehr müde und erschöpft aus. Daher hatten sie, nach einigem hin und her, dann doch beschlossen im Hotel von Altamira zu übernachten. Dank George konnten sie es sich sogar so richtig gut gehen lassen, denn er hatte dafür gesorgt, dass für sie alles umsonst war. Aber das ganze so richtig genießen viel ihnen schwer. Kratos und Lloyd verzogen sich sofort nach ihrer Ankunft auf ihr Zimmer. Es war ein schönes, großes, mit teuren Möbeln ausgestattetes Zimmer, doch keiner von beiden nahm davon Notiz. Stattdessen ließ sich Lloyd einfach auf das große, weiche Bett fallen und starrte nachdenklich die Decke an. Es gab vieles über das er nachdenken musste, doch er fühlte sich noch nicht bereit darüber zu sprechen. Erst als es Abend wurde, riss ihn sein Vater wieder aus seinen Gedanken. "Es gibt bald Abendessen.Du solltest etwas zu dir nehmen." Seine Worte holten Lloyds Aufmerksamkeit zurück, doch er verspürte noch keinen Hunger. Stattdessen machte er sich auf einmal Sorgen um seinen Vater. "Bist du okay Dad?" Überrascht sah Kratos ihn an."Natürlich. Wie kommst du denn darauf, dass es nicht so wäre?" Lloyd holte tief Luft und setzte sich auf, um seinen Vater besser betrachten zu können. "Du hast vorhin im Azurgarten so traurig ausgesehen. Das ganze hat dich auch sehr an Mum erinnert, nicht wahr?" Nun sah Kratos traurig und besorgt zu ihm rüber. "Ja. So wie dich auch. Ich denke es hat uns beide sehr mitgenommen." "Und Regal und Presea erst! Und dann noch Genis! Es gibt einfach zu viele Opfer durch die Exspheres!", rief Lloyd wütend und sprang auf. "Das muss endlich ein Ende finden!" Kratos sah seinen Sohn eine ganze Weile einfach nur an und schien über etwas nachzudenken. Lloyd gab ihm die Zeit und nutzte sein Schweigen um sich wieder etwas zu beruhigen. Als Kratos dann sprach, klang seine Stimme gefasst und ruhig. "Du bist ein Idealist." "Was?", fragte Lloyd jedoch nur verwirrt. "Nun, mir gefällt deine Einstellung. Du redest nicht nur, sondern handelst auch. Das ist eine Eigenschaft, die nicht viele besitzen." Nun sah Lloyd noch verwirrter drein. Momentan verstand er nicht so recht, was sein Vater ihm damit sagen wollte und auch nicht warum er das zu ihm sagte. "Zudem glaubst du an deine Ziele und verfolgst sie hartnäckig. Ich bewundere das an dir.", sprach Kratos unbeirrt weiter. "Dad... Ich verstehe nicht..." "Was ich dir damit sagen möchte ist, dass ich stolz auf dich bin und dich immer unterstützen werde. Ich bin froh das du mein Sohn bist." Mit offenem Mund starrte Lloyd seinen Vater an. Es kam nicht oft vor, dass Kratos so sentimental wurde und seitdem sie in einer größeren Gruppe unterwegs waren, kam es noch seltener vor. "Ich...", so richtig wusste Lloyd wirklich nicht, was er darauf nun antworten sollte. Wenn es sentimental wurde, war er noch nie gut mit Worten gewesen. Darum beschloss er instinktiv Taten folgen zu lassen. Blitzschnell sprang er auf und viel seinem Vater um den Hals und drückte ihn fest an sich. Kratos, der mit einer solchen Reaktion nicht gerechnet hatte, musste einen Schritt zurück setzen um sein Gleichgewicht wieder zu finden. Erst dann konnte er soweit die Situation begreifen und nahm seinen Sohn, nach einem kurzen, tiefen Atemzug ebenfalls in den Arm. "Danke Dad.",flüsterte Lloyd, ehe er sich von seinem Vater löste. "Und jetzt hab ich Hunger!" Die anderen waren bereits alle versammelt, doch das Essen verging schweigend und mit einer bedrückenden Stimmung. Auch Lloyd verspürte nicht den Drang Stimmung zu verbreiten, sondern beendete sein Mahl so schnell und schweigend wie möglich. Danach ging er noch ein wenig draußen spazieren, um den Kopf frei zu bekommen. Etwa eine Stunde schlenderte er einfach ziellos durch die Gegend, ehe er das Gespräch zweier Männer hörte, deren Stimmen ihm bekannt vorkamen. Als er näher kam,erkannte er auch ihre Stimmen und nur kurz darauf konnte er sie sehen. Sein Vater und Regal standen nicht unweit von ihm am Anfang einer Brücke und unterhielten sich. "Sie haben also mehr, oder weniger das selbe durchgemacht.", sagte Regal gerade zu Kratos. "Ja. Das alles hat viele... unangenehme Erinnerungen hervorgerufen.", nickte Kratos und verschränkte seine Arme. "Darf ich Sie etwasfragen?", fragte Regal und Kratos nickte. "Könnten Sie mir vielleicht erzählen... wie es für Sie damals gewesen ist? Ichm öchte nicht aufdringlich sein, sondern es nur verstehen." Einen Moment schwieg Kratos und schien zu überlegen,ehe er dann nickte. "Wissen Sie, ich denke so anders war es für mich auch nicht. Ich wollte Sie nicht töten. Konnte es am Anfang auch gar nicht, selbst als sie mich darum angefleht hatte." "Das hört sich wirklich so ähnlich an wie bei Alicia und mir.", nickte Regal. "Aber wie konnten Sie es tun. Ich meine, ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern,... wie ich ihr das angetan hatte. Erst ab dem Moment als es geschehen war, kann ich mich wieder erinnern." "Bei mir ist es auch sehr verschwommen. Was ich aber noch genau weiß ist, dass ich keine andere Wahl hatte. Sie verlor die Kontrolle und... ist auf Lloyd losgegangen." "Oh je...", seufzte Regal entsetzt. "Ich hatte keine große Wahl. Entweder meine Frau, oder mein Sohn. Was hätte ich tun sollen?", seufzte Kratos und senkte den Blick. "Ich verstehe. Ihre Frau hätte sich das wohl auch niemals verzeihen können." "Oder mir." "Ja. Es tut mir leid. Ich kann nur erahnen was für eine schreckliche Situation das gewesen sein muss." "Im ersten Moment ging es mir wohl auch wie ihnen. Das Gefühl sich selbst zu bestrafen war sehr stark. Doch das konnte ich nicht. Nicht mit meinem kleinen Sohn, der mich nun mehr brauchte denn je." "Ja. Vielleicht wäre meine Geschichte auch anders weiter gegangen, wenn Alicia und ich...", da brach Regal lieber ab. Es wäre doch zu schmerzlich gewesen darüber nachzudenken was hätte sein können. "Eines weiß ich mit Sicherheit.", sagte Kratos dann mit selbstsicherer Stimme. "Anna hätte niemals gewollt, dass ich mich selbst bestrafe. Damit ist niemandem geholfen." Regal sah Kratos einen Moment lang an, ehe er nickte. "Ich verstehe. Gut, ich habe ja versprochen diese Fesseln abzulegen. Sobald alles geklärt ist, werde ich das auch mit ruhigem Gewissen tun können." "Und wie ich Lloyd kenne wird er darauf achten, dass sie sich daran halten. Er kann da sehr stur sein." "Ja, das stimmt. Er ist aber auch ein guter Junge. Jedenfalls, danke für das Gespräch. Sie haben mir sehr geholfen, indem Sie mir Ihre Erfahrungen erzählt haben." "Gern geschehen.", sagte Kratos nur, doch mehr war auch nicht notwendig. Regal nickte ihm noch einmal zu, ehe er sich umdrehte und ging. Kratos blieb zurück und sah ihm nochso lange nach, bis er nicht mehr zu sehen war. Dann drehte er sich in Lloyds Richtung und sah ihm direkt in die Augen. "Du kannst jetzt rauskommen Lloyd." Lloyd spürte wie er augenblicklich rot wurde, doch er ging trotzdem sofort zu seinem Vater hinüber. "Ähm, hallo Dad. Du wusstest wohl die ganze Zeit, dass ich da war, was?" "Engel können besser hören als Menschen. Das scheinst du immer wieder zu vergessen. Zudem kenne ich deine Schritte, ich kann sie heraushören." "Ja, ja, ich weiß.",murmelte Lloyd und rieb sich verlegen den Hinterkopf. "Aber es war nicht meine Absicht zu lauschen, wirklich nicht!" "Das glaub ich. Du bist zufällig vorbei gekommen, hast uns zufällig gehört und konntest dich dann einfach nicht mehr vom Fleck bewegen." "Äh... Ja, so ungefähr.", nickte Lloyd verlegen. Seinem Vater konnte er sowieso nichts vormachen. "Tut mir leid." "Du weißt, dass das unhöflich ist?" Lloyd nickte und versuchte dabei nicht auf den Boden zu sehen. Der Blick seines Vaters konnte richtig bohrend sein. So als würde er durch einen hindurch, direkt in die Seele sehen. Plötzlich jedoch breitete sich ein leichtes Grinsen auf Kratos Gesicht aus und er legte eine Hand auf Lloyds Schulter. "Gut. Dann lass uns noch etwas spazieren gehen.", schlug er vor und dirigierte ihn sanft vor sich her. Das irritierte Lloyd etwas. So entspannt hatte er seinen Vater schon lange nicht mehr gesehen. Ganz sicher war er sich nicht, aber anscheinend hatte seinem Vater das Gespräch mit Regal auch gut getan. "Danke, dass du mit Regal gesprochen hast.", sagte Lloyd nach einiger Zeit. Irgendwie war es ihm nun wichtig mit seinem Vater zu reden. "Das hat ihm bestimmt sehr geholfen." "Hm.", war jedoch alles was Kratos als Kommentar von sich gab. Das brachte Lloyd zum grinsen.Sein Vater war noch nie sehr gesprächig gewesen, wenn es um Gefühle ging. "Mum wäre sicher stolz auf dich." Dafür bekam er einen leichten Klaps auf den Hinterkopf. "Nun hör schön auf!" Als Lloyd sich aber kurz zu seinem Vater umsah, konnte er doch ein Schmunzeln auf dessen Lippen erkennen. "Ach komm schon, Dad! Die Wahrheit werde ich wohl noch sagen dürfen." "In diesem Fall nicht,nein." "Du bist ein richtiger Spielverderber!", murrte Lloyd und zog mit Absicht einen Schmollmund. "Ich weiß. Das scheint meine Aufgabe als Vater zu sein.", seufzte Kratos, was Lloyd dazu brachte die Augen zu verdrehen. "Jetzt wirst du dramatisch!" Kratos schmunzelte darüber nur, sagte aber nichts mehr, da sie bereits im Hotel angekommen waren.Dafür das es bereits dunkel war, war hier immer noch ein beständiges Kommen und Gehen und beide wollte nicht gerade über dieses Thema reden, wo jeder zuhören konnte. Als sie ihr Zimmer betraten,fühlte sich Lloyd allerdings doch recht müde. Die letzten Tage waren einfach sehr anstrengend gewesen und das zeigte sich jetzt doch. "Wir gehen morgen dann weiter, oder?", fragte Lloyd noch als er sich hinlegte. "Ja, wir sollten doch so wenig Zeit wie möglich verschwenden.", antwortete Kratos, der jedoch keine Anstalten machte ins Bett zu gehen. Darüber wunderte sich Lloyd aber nicht. Er war es ja nicht anders gewohnt. "Gut.", sagte er und schloss die Augen. "So sehe ich das auch." Kratos stand eine Weile einfach nur im Raum und wartete bis Lloyd eingeschlafen war. Warum er das tat wusste er selber nicht, aber irgendwie beruhigte es ihn. Dann wandteer sich um und öffnete die Balkontür um nach draußen zu treten und dort die meiste Zeit der Nacht zu verbringen um die Sterne anzusehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)