SUPERNATURAL: A Midwinter Night's Dream von Silly-Sama (Wichtel-Fanfic for Sandy25) ================================================================================ Kapitel 19: 19 (surrender) -------------------------- Ab in die letzte Runde. Diejenigen, die sich mehr Action gewünscht haben, müssen auf die zweie Fanfiction warten und sich gedulden. Diese wird davon reichlich beinhalten. "Midwinter" hingegen endet eher ruhig, was mir persönlich aber wichtig war, schließlich handelt es sich um eine Wichtel-Fanfic. Was mit Dean passiert ist wird an späterer Stelle einmal gelüfet, solange dürft ihr Rätselraten und euch selbst etwas ausdenken. ;-) __________________________________________ Richtige und falsche Entscheidungen waren schon immer ein Problem für Sam. Schon seit er sich entschlossen hatte mit Dean auf die Suche nach ihrem Vater zu gehen, hinterfragte er sein Handeln auf Alternativen. Was wäre wohl passiert, wenn er damals nicht zu seinem Bruder gegangen wäre. Wenn Dean nicht bei ihm aufgetaucht wäre. Hätte er Jessicas Tod vielleicht irgendwie verhindern können? Nein, sicherlich nicht. Aber hätte er ihn allein gerächt, ohne die Hilfe seines Bruders und Vaters anzunehmen? Oder wäre sein Leben weiter in geregelten Bahnen verlaufen und würde er jetzt noch an der Uni studieren? Was würde Dean machen? Da sie eigentlich grundverschieden waren, würde ihr Verhältnis zueinander genauso innig sein, wie es das heute war? War Jessicas Tod vielleicht der Preis dafür? Und welche Rolle spielte ihr Vater dabei? Vielmehr sein Tod, für den sich Dean verantwortlich fühlte. So viele Fragen ohne Antworten quälten ihn. Sinnlose Fragen, die Sam nicht in Ruhe ließen und um den Schlaf brachten. Schlaf, den er dringend brauchte und den sein Körper spürbar einforderte. Leider waren sein Körper und sein Geist in diesem Punkt aber uneins. Genauso erging es Dean, der ruhig atmend neben ihn lag und an einige elektrische Geräte angeschlossen war. Das monotone Piepen und Zischen gab Sam die Sicherheit, dass der Ältere noch lebte. Das leichte Heben und Senken des Brustkorbes und die zurückgekehrte Gesichtsfarbe beruhigten ihn zusätzlich und er schloss seine schmerzenden Augen. Er wusste, dass Dean Krankenhäuser hasste, aber im Moment war Sam egal, was dieser denken würde, denn sein Leben hing noch vor wenigen Stunden am seidenen Faden. Draußen war es inzwischen dunkel geworden. Nach seiner Verabschiedung von Evelyne und der Aufnahme der Zeugenaussage bei der Polizei war die Zeit im Nu verstrichen. Es musste schon weit nach sechs Uhr sein. Erinnerungen zogen an Sams innerem Auge vorbei. Zu ihrer beider Glück erreichte die Polizei in dem Moment die eingeschneite Pension, als er mit dem halberfrorenen Dean zurück in die Küche gestürmt kam. Das Räumfahrzeug bot die Möglichkeit den in Lebensgefahr schwebenden Mann in das nächstgelegene Krankenhaus zu bringen. Was also hätte Sam machen sollen? Das Risiko eines Kälteschocks war zu groß gewesen, Dean brauchte ärztliche Hilfe und zumindest eine Weile konnte Sam die Polizei mit ihrem Decknamen in die Irre führen. Eine kalkulierbare Gefahr, wie Dean sagen würde. Als er seine Augen wieder öffnete blickten ihn die grau-grünen Augen seines Bruders an, der versuchte ein Lächeln aufzulegen und sich ein mattes „Hey!“ abquälte. „Hey“, erwiderte Sam erleichtert und vollkommen erschöpft. Als sich Dean etwas bewegte, aber jeder Knochen in seinem Körper zu schmerzen begann, kam Sam näher an das Bett heran und legte Dean eine Hand auf die Stirn. „Was…ist passiert?“ wollte er mit leiser Stimme wissen und sah seinen Bruder aus kraftlosen Augen an. Sam lächelte. Das unerklärliche Fieber war gesunken. Fieber, das in keinerlei Zusammenhang mit einer Unterkühlung stand. Er und Mary hatten eisern geschwiegen, als man sie deswegen im Krankenhaus befragt hatte. Es blieb unter ihnen. „Du warst bewusstlos und wir haben dich ins Krankenhaus gebracht.“ Dean lächelte zurück. „Ich hasse Krankenhäuser!“ raunte er trocken und zeigte sein spitzbübisches Grinsen, das Sam vollends beruhigte. „Ich weiß“, entgegnete er und lächelte kurz. „Ich werde die Schwester holen.“ Der jüngere löste sich vom Bett und zeigte Richtung Tür. „Bin gleich wieder da, renn ja nicht weg!“ Dean grinste wieder. „Ja ja, Dr. Collegeboy! Aber hol’ ne hübsche Blondine.“ „Die haben schon Feierabend“, entgegnete Sam sarkastisch und verließ das Zimmer. „Argh, verdammt!“ Dean hatte noch Schmerzen, aber sein Humor war ein sicheres Zeichen, dass es ihm besser ging. Während sich der Ältere in die Höhe stemmte, inspizierte er sporadisch das Zimmer. Es wirkte wie alle anderen Krankenzimmer in denen er je war: trist und wenig einladend. Ein einziges abstraktes Bild hing an der kahlen, weißen Wand. Gardinen gab es gar keine. Er hasste Krankenhäuser nicht umsonst, denn irgendwie verband er diese Orte nicht nur mit Schmerzen und dem Tod ihres Vaters, sondern auch mit Leid und Unbehagen. Leichenhallen dagegen waren für ihn beruhigende Orte, was seltsam und skurril erschien. Er würde Sam nie erklären können, warum das so war, aber sollte er tatsächlich einmal sterben, wünschte er sich einen Transport zur nächsten Leichenhalle. Auf den Zwischenstopp in der Kühlkammer eines Krankenhauses konnte er gerne verzichten. Als Deans Augen durch den spärlich eingerichteten Raum schweiften und seine trübseligen Gedanken allmählich verstummten, erschien plötzlich eine ihm vertraute Gestalt im Türrahmen. Mary. Dean blickte sie unschlüssig an, doch die alte Frau lächelte nur mild. Ein freundliches Lächeln, warm und zufrieden. „Das haben sie gut gemacht, Greenhorn!“ meinte sie kokett. Er runzelte irritiert die Stirn. „Das verstehe…“, begann er, aber sie schüttelte nur mit dem Kopf und unterbrach ihn. „Sie werden es noch verstehen, Dean Winchester, später einmal!“ Sie klang erleichtert und gab ihm ein unmissverständliches Zeichen zum Abschied. Er hob ebenfalls die Hand, aber es wirkte mehr ferngesteuert. Als Mary schon wieder kehrt machte und gehen wollte, drehte sie sich noch einmal zu ihm. „Sie haben einen wirklich fabelhaften Bruder.“ Er musste schmunzeln. „Den Perfekten!“ bekräftigte er. Einige Minuten nachdem Mary gegangen war kehrte Sam zurück, allerdings ohne Schwester und mit Deans Klamotten unter dem Arm. „Wir müssen gehen! Die Polizei hat unsere Steckbriefe bekommen.“ Dean ließ sich genervt ins weiche Kissen sinken. Er ahnte schon so was. Ruhe gönnte man ihm schließlich noch nie wirklich, nicht bei der Jagd und nicht auf der Flucht! Mit dem letzten bisschen Würde, das er noch finden konnte, streifte er sich ohne Sams Hilfe seine Sachen über und folgte seinem perfekten Bruder, der sie beide unbemerkt und schnell zu ihrem Chevy brachte. Als Sam den Wagen startete und auf die nächste Bundesstraße gen Süden fuhr, kuschelte sich Dean neben ihm in eine warme Decke und schloss die noch immer erschöpften Augen. Sein Körper kam zur Ruhe. Und im rhythmischen Motorgeräusch des Impalas hörte er unerwartet die Worte Marys in seinem Kopf widerhallen. Was hatte er gut gemacht? Er konnte sich nicht entsinnen etwas anderes getan zu haben, als seine Chance auf Rettung zu zerbrechen. Der Fluch kam ihm wieder in den Sinn. Aber tot war er offensichtlich nicht, also musste etwas geschehen sein. Nur was? Es war zum verzweifeln. „Was ist da eigentlich passiert, Dean?“ fragte Sam plötzlich, als könnte er seine Gedanken lesen. Dean öffnete leicht seine Augen und blickte auf die nächtliche Straße. Es schneite gerade wieder und die Flocken fielen im Scheinwerferlicht auf die Windschutzscheibe, nur um wenige Sekunden danach zu schmelzen und vom Scheibenwischer verscheucht zu werden. „Ich habe Mary vorhin noch einmal getroffen und sie meinte, dass nun alles wieder okay sei.“ Sam blickte Dean von der Seite forschend an. „Was meinte sie damit? Hast du den Fluch aufgehoben? Hast du mit den Geistern gesprochen?“ Dean schwieg und starrte einfach nur geradeaus. Geister… Der neblige Schleier in seinem Kopf lockerte sich. Irgendetwas in ihm wollte sich erinnern, an etwas oder jemanden, aber er konnte den Gedanken, die Erinnerung, nicht fassen. Sie entglitten ihm. Dann hörte er erneut Marys seltsame Worte. Sie werden es noch verstehen, Dean Winchester, später einmal! Er nahm die alte Lady beim Wort und musste lächeln. „Ich habe keine Ahnung, Sammy!“ gab er schließlich zu und schloss wieder seine Augen. Sam musterte ihn skeptisch. „Wichtig ist doch, dass ich nicht in das große, weiße Licht gegangen bin.“ Damit war die Unterhaltung für ihn beendet und der verdiente und garantiert Alptraumfreie Schlaf empfing ihn. Ein Traum inmitten eines winterlichen Schneetreibens. Wenn er aufwachen würde, wären sie schon im Süden. Im warmen Süden. Weit weg von geheimnisvollen Geistern… Ende _______________________________________________________________________ Wusstet ihr,… … dass die meisten Kapitelnamen auf Songs zurückzuführen sind? „You can’t always get what you want“ beispielsweise ist ein bekannter Song der Rolling Stones, der u.a. auch in der TV-Serie „Dr. House“ zu einem leitenden Thema wurde. … dass „Blue Water“ der magische Stein und Schatz des Mädchens Nadia aus der Animeserie „Die Macht des Zaubersteins“hieß? Die Serie ist eine meiner Lieblingsserien, weshalb ich den Injoke einbaute. … dass die Fan Fiction nicht nur Sandy25 gewidmet, sondern sie gleichzeitig beta-Leserin war? Vielen Dank, Schnegge! Hast du fein gemacht. ;-) … dass ich und Sandy25 bereits an einer weiteren Fanfic zu SN sitzen, die nach der Messe in Leipzig online geht? Eine erste Leseprobe erhaltet ihr hier im Anschluss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)