SUPERNATURAL: A Midwinter Night's Dream von Silly-Sama (Wichtel-Fanfic for Sandy25) ================================================================================ Kapitel 18: 18 (on razor's edge) -------------------------------- Wir nähern uns dem Ende...*muhahaha* Keine Angst, es folgt dann eine weitere Episodenähnliche Sidestory zu SN! Hier erstmal das vorletzte Kapitel! n-joy! Und danke an alle Favo-Listen-Einträge! Das freut mich sehr. _____________________________________ Sam schaute nervös auf seine Uhr. Dann verglich er die Stellung der Zeiger mit einer großen Wanduhr, die in Marys Foyer stand. Bis auf ein oder zwei Minuten gingen sie gleich. Aber das beunruhigte ihn nicht. Vielmehr die Tatsache, dass Dean schon seit über zwanzig Minuten in der Scheune war! Schließlich hatte er ihm selbst gesagt, dass er nach spätestens einer Viertelstunde wieder da sein wollte. Gut, Dean war nicht immer der verlässlichste, aber bei einem Auftrag und während ihm kalt war konnte Sam schon davon ausgehen, dass er zu dem stand, was er sagte. Draußen begannen indessen einige riesige Schneeflocken vom Himmel zu schweben. Leicht und geschmeidig. Es sah romantisch aus, aber die Recherche vereinnahmte Sam. Angespannt und zappelig wippte der jüngere Winchester mit seinem rechten Fuß und schaute noch einmal auf die handgeschriebenen Aufzeichnungen in seinem Schoß. Doch jedes Mal, wenn er zu lesen begann, schnellten seine Augen zur Wanduhr zurück. Evelyne und Mary bemerkten die fahrigen Bewegungen und wechselten einen Blick. „Nun gehen sie schon, verdammt!“ meinte Mary schließlich und machte eine eindeutige Kopfbewegung Richtung Scheune. „Vielleicht ist ihr Bruder beim Suchen eingeschlafen. Ich habe schließlich viele Flaschen da draußen gelagert.“ Das ließ sich Sam nicht zweimal sagen. Dennoch zögerte er etwas und warf Evelyne einen fragenden Blick zu. Er wollte sich vergewissern, dass es ihr nichts ausmachte mit der alten Schamanin allein zu bleiben, schließlich hatte sie, wenn auch indirekt, etwas mit dem Ableben Jacks zutun. Die junge Frau blickte ihn aus müden Augen heraus an. Sam glaubte darin einen Funken Gleichgültigkeit zu erkennen. Er nickte knapp und ging. „Sam“, hielt ihn Mary aber noch einmal zurück. Der Angesprochene wandte den Kopf. „Die Mixtur darf nicht verschüttet werden. Passen sie darauf auf!“ Ihre Stimme klang mahnend und Sam spürte, dass es ihr Ernst war. Erneut nickte er und verließ das Foyer in Richtung Küche. Mit großen Schritten, wie es auch sein Bruder Minuten zuvor getan hatte, eilte er durch den Hintereingang ins Freie und schlug den niedergetrampelten Weg zur Scheune ein. Sanft rieselte der Schnee zu Boden und setzte sich in seinen braunen Haaren fest. Gelegentlich kam auch eine Flocke auf seiner Wange zum liegen und er wischte die kalten Kristalle beiseite. Es war zwar kalt, trotz der noch immer am Himmel stehenden Sonne, jedoch schenkte er den Temperaturen weinig Aufmerksamkeit. Seltsamerweise kam ihm während seines Weges die Frage in den Sinn, was Dean wohl geträumt hatte, als er seinen Tod vor Augen gesehen hatte. Er beschrieb ihm letztendlich nur das Okandada Wakan, das Medizinrad, aber Sam konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er von eben solchem erschlagen werden würde. Die größten Medizinräder, die in etwa das Aussehen eines Traumfängers besaßen, waren reich geschmückte Weidenringe, deren Gewicht bei weitem nicht ausreichte, um einen Menschen zu töten. Er schüttelte den Gedanken beiseite, denn es war grotesk und Zeitverschwendung darüber nachzudenken. Er sollte sich auf die Zeremonie vorbereiten und den Text aus Marys Aufzeichnungen hinterfragen. Das Scheunentor kam indes in Sichtweite und Sam erkannte, dass es etwas offen stand. Offenbar war Dean noch darin, also hatte Mary vielleicht Recht und sein Bruder war einfach übers Suchen verzweifelt. Sam lächelte etwas. Ihm fiel ein, wie Mary das Elixier beschrieben hatte: blau und transparent. Das traf sicher auf einige Flüssigkeiten in einer Scheune zu, die als Abstellplatz für Autos und zur Aufbewahrung von einigen Reinigungsmitteln diente. Auch einige Likör- und Schnapsflaschen waren mit blauem Inhalt befüllt. Da kannte sich jedoch sein Bruder besser aus, denn Sams Verlangen nach Alkohol war noch nie besonders groß gewesen. Auch auf der Uni nicht, was Dean mehr als einmal kritisiert hatte. Er rieb sich die kalten Hände und verscheuchte diesen Gedanken ebenfalls und konzentrierte sich wieder auf das hier und jetzt, denn in die Vergangenheit abzudriften führte ihn unweigerlich zu Jessica und das konnte er nun gar nicht gebrauchen. „Dean?“ Das Tor kam in greifbare Nähe und er wollte nicht riskieren von Dean über den Haufen geschossen zu werden. Sam wusste, dass dieser eine Waffe im Hosenbund verstaut hatte und er glaubte die Nervosität seines Bruders auch in dessen Finger lokalisieren zu können, wenn sich ihm unbekannte Schritte von hinten näherten. „Dean?“ Noch einmal ließ Sam seine Stimme erklingen, als keine Antwort zu hören war. Das sah seinem Bruder nicht ähnlich. Normalerweise kam irgendeine dumme Bemerkung, aber das einzige, was Sam vernahm war der leise um die Scheune wehende Wind. „Das ist nicht witzig, Alter. Hast du das Zeug gefunden?“ Er schob das Tor noch etwas zur Seite und betrat die Scheune. Was er sah gefiel ihm allerdings überhaupt nicht, denn es bestätigte sein schlechtes Gefühl. Sein Bruder lag reglos auf dem eiskalten Boden und hatte die Augen geschlossen. Sein blasses Gesicht war ein ungewohnter und erschreckender Anblick und Sam spürte, wie ihn das Adrenalin in den Kopf schoss. „Nein, Dean!“ Die Sorge um den anderen vibrierte in seiner Stimme. Mit nur einem riesigen Schritt war er neben dem Bewusstlosen, ging in die Hocke und suchte nach Deans Handgelenk. Seinem Einsatz war es zu verdanken, dass er das Überprüfen von Vitalfunktionen und die Reanimation erst kurz zuvor bei einer Unterhaltung mit Dean zur Sprache gebracht hatte. Es war wichtig für beide nicht nur Dämonen und Monster zu töten, sondern auch über lebenserhaltende Maßnahmen Bescheid zu wissen. Dean hatte ihn noch beschmunzelt, aber jetzt… Noch ein Schock. „Dean!“ Seine Berührung zeigte keine Reaktion. Dean war eiskalt und sein Puls kaum noch spürbar. „Mach keinen Mist, Dean!“ Sams Stimme ging in einen besorgten und beschwörerischen Tonfall über. Er schüttelte ihn an der Schulter und schlug ihm leicht ins Gesicht, doch der andere erwiderte nichts. Kein Wort, kein Stöhnen, nicht eine kleine Bewegung. Verzweifelt griff Sam nach Deans Hüfte und versucht ihn hochzustemmen. Er musste ihn aus der Kälte bringen. Zurück ins Haus! „Du könntest mir ruhig etwas helfen, Alter!“ Sam wusste, dass Dean ihn nicht hören konnte, aber die Worte beruhigten ihn. Er musste Dean helfen. Zu seinem Glück war er nicht sehr schwer, sodass es ihm gelang ihn auf seine Schultern zu hieven. Als Sam etwas ins Torkeln kam und sein Blick zu Boden ging erblickte er die kleine zerbrochene Flasche. „Oh…“, Sam stöhnte und griff Dean unters Gesäß als er nach hinten rutschte und ihm beinahe entglitt. „Du…Idiot! Du…hast…es…zerbrochen!“ Sams Worte stockten vor Anstrengung und er fühlte die erfrorenen Hände Deans, die er nach vorn gelegt hatte um ihn besser tragen zu können. „Mary sagte, es darf nicht zerbrechen!“ Seine Augen fühlten sich feucht an, aber Sam konnte nicht sagen, ob es vor Kälte war, oder weil ihm bewusst wurde, dass ihre einzige Chance die Geister zu besänftigen, vertan war. Nun gab es keine Möglichkeit mehr Deans Leben zu retten. Jedenfalls nicht auf diesem Weg. Er keuchte und sah prüfend über die Schulter in das leichenblasse Gesicht seines Bruders. „Du Sturkopf! Ich werde dich nicht sterben lassen!“ Es war offensichtlich, dass er besorgt war, doch er beschloss stark zu sein. Panik half weder Dean noch ihm selbst. Er stand auf und eilte zurück zum Haus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)