SUPERNATURAL: A Midwinter Night's Dream von Silly-Sama (Wichtel-Fanfic for Sandy25) ================================================================================ Kapitel 17: 17 (blue water) --------------------------- Draußen hatte sich die Sonne wieder hinter dichten Wolken versteckt. Es schneite zwar noch nicht, aber es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis das Schneegetose wieder einsetzte. Dean machte große Schritte um zur Scheune zu kommen, denn warten wollte er darauf nicht. Er konnte nicht mit Sicherheit sagen, was er sich von der Beschwörung der Geister erhoffte, aber alles war besser, als Däumchen zu drehen und Notizzettel zu ordnen. Außerdem schürte die Kälte in seinem Körper die Ungeduld, die unentwegt in seinem Inneren wütete und ihn zur Eile ermahnte. Trotz dicker Jacke, die er nun endlich witterungsgerecht übergestreift hatte, schien eisiger Wind auf seinen Körper zu kriechen. Er hasste die Kälte! Nervösen Schrittes lief er weiter. Er blickte sich dabei kaum um und fixierte das dunkelbraune Holzhaus auf dem schneebedeckten Feld. Hier und da lugte ein Nadelbaum aus der dichten Schneedecke, doch ihn interessierte nur das alte Haus. Als er um die Ecke bog, kam das Scheunentor in Sichtweite und die letzten Schritte fielen ihm nicht sonderlich schwer. Der bereits niedergetrampelte und damit geebnete Weg bot ihm festen Stand und Sicherheit. Trotzdem kam der Traum, dem er eigentlich keine ernstzunehmende Bedeutung zugemessen hatte, in greifbare Nähe. Das empfand er als seltsam. Warum wohl, glaubte er plötzlich, dass Schnee und Kälte ein Zeichen dafür waren, dass er sterben würde? Er lächelte verwegen: In Zeiten der Globalen Erwärmung und schwankender Heizkosten war es doch ein Unding an Unterkühlung zu sterben. Dass die statistischen Werte etwas anderes sagten, ließ er außer Acht, denn für so was war Sam zuständig. Er selbst verstand nicht viel von Zahlen. Und bewusst hatte er dem jüngeren keine genauen Details von seinem prophetischen Traum berichtet. Umso mehr Sorgen würde er sich letztendlich machen und das konnten sie nun gar nicht gebrauchen. Mit einer schnellen Bewegung hatte er das knarrende Tor geöffnet und trat in die alte Scheune. Wieder fiel sein Blick auf den Boden. Da waren sie noch, die nasse Fußspuren, die jetzt allerdings einen leichten Überzug besaßen. Gefroren. „Na toll“, meinte er schließlich an sich selbst gewandt, als sein Blick weiter schweifte und das riesige Regal erblickte. Bevor er die Küche und damit das warme Haus verließ, hatte ihm Mary beschrieben, wo er das Fläschchen mit der besonderen Mixtur finden würde, jedoch gab es in diesem Regal duzende solcher Flaschen und Döschen. Wie sollte er da die richtige finden? „Okay, blau und transparent…“, murmelte er eifrig suchend und hob jedes der gläsernen Behältnisse an, um den Inhalt zu begutachten. Seine Hände zitterten und sein Atem gefror bei der Berührung mit der Luft. Innerlich verfluchte er sich, dass er Sams Hilfe bockig wie ein kleines Kind abgelehnt hatte und ihn stattdessen bei Mary und Evelyne hatte sitzen lassen. Es gab für ihn aber mehrere Gründe, allein hier raus zu gehen, denn eigentlich traute er der alten Frau noch immer nicht zu hundert Prozent über den Weg. Er wusste selbst nicht, warum er das so empfand, aber irgendwas an ihr störte ihn noch und sein Instinkt hatte ihn noch nie im Stich gelassen. Seine Finger glitten währenddessen über etliche Flaschenhälse und Etiketten, blieben hier und da haften, wanderten dann aber enttäuscht weiter. Plötzlich jedoch zögerte er: blau und transparent! Transparent war eine andere Bezeichnung für durchscheinend oder durchlässig. Wie Wasser. Blue Water. Die Aufschrift auf der kleinen Flasche überraschte Dean nicht. Sogar in solchen Situationen beliebte Mary noch rätselhafte Beschreibungen zu geben. Diese Frau war wirklich äußerst schräg drauf. „Das muss es wohl sein.“ Dean war skeptisch und vergewisserte sich, dass die Beschreibungen auf den anderen Flaschen belanglos waren. Er nahm die kleine Flasche an sich und wandte sich wieder zur Tür. Zu spät erkannte er, dass er auf einer der Eisschichten stand. Noch während er sich drehte verlor er das Gleichgewicht und begann ungelenk mit den Armen zu rudern. So sehr er sich anstrengte, er fand keinen Halt mehr. Der Boden kam auf ihn zu und empfing ihn mit schmerzhaftem Knall. Sein Bewusstsein entglitt ihm. Schemenhaft erkannte er neben sich das zerbrochene Fläschchen. Ein seltsamer und stechender Duft kroch in seine Nase. Dann umfing ihn klaffendes Schwarz. Es war kalt und er wurde ohnmächtig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)